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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 05.09.1935
Physical description: 12
jedem Einsprüche begegnen. „Oie Luise weiß freilich noch nichts, aber die muß ja sagen, da hilft ihr kein Heiliger." „Aber wenn sie halt nit mag?" versetzte Leonhard mit lauerndem Blick. „Wer kann sie zwingen? Du weißt, Harter, was ich für eine Abkunft Hab'- ich bin ein lediges Kind." Leonhard hielt an sich. Er dachte in diesem Augenblick an seine Mutter, die, eine geborene Mittenwalderin, als ein junges Mädchen mit einem Welschen aus dem Mailän dischen einst auf und davongegangen war, mit dem Fluche

, so sorg ich schon, daß die Kirche im Dorf bleibt." Leonhard schaute eine Weile sinnend zu Boden. Dann rasch emporsehend, sagte er entschlossen: „Meister, wenn die Sache so ist, bleib' ich bei dir." „So laß ich mir'« gefallen", rief Harter erfreut. „Das llnfevittnfal Briren i. T. (M a g e x e DlebSbeute.) Beim Brtrnerwirt in Briren i. T. drang ein Dieb in den Fleisch laden ein und erbrach die Ladenkasse. Es fielen ihm aber nur 6 Schilling Bargeld in die Hände. Erl. (Der Wiederaufbau d e S Passions

, um seinem Weibe den Erfolg mitzuteilen, den seine Bemühung bei Leonhard gehabt hatte. 7. Kapitel. Luise hatte keine Ahnung, wie über ihre Zukunft ver fügt worden war. vm Einverständnis mit Leonhard sollte nach dem Willen der Harterischen Eheleute der Tochter die Sache vorläufig solange noch verborgen bleiben, bis eine gelegene Zeit kommen wird. Run, diese Zeit ließ nicht lange auf sich warten.. Nach vierzehn Tagen kehrte der Herzog von Coburg unerwartet in der Werkstätte Harters ein, um nach der be stellten

Arbeit zu sehen. Der Herzog war mit dem Stand sehr zufrieden und äußerte sein Wohlgefallen- er spendete Leonhard ganz besonderes Lob, denn Harter war ehrlich genug, diesem das Hauptverdienst an der Arbeit laut und offen vor dem Auftraggeber zuzuerkennen. Oer Zufall fügte es, daß Luise sich eben in der Werkstatt befand und so Zeugin der Ehre wurde, die dem Gesellen ihres Vaters von so hoher Seite her widerfuhr. Der Herzog schied mit allen Zeichen der Zufriedenheit, versprach bald wiederzukommen

und wiederholte seinen Wunsch, den Gewehrschrank so rasch als möglich in den Besitz zu bekommen. Der nächste Tag war ein Sonntag. Nach dem vormit tägigen Gottesdienste traf Leonhard auf dem Platze vor der Hauptkirche mit dem Nodertoni zusammen, der ihm sagte, daß er aus ihn gewartet habe. „So?" machte Leonhard, „brauchst schon wieder eine Mark?" „Na, das nit", versetzte der andere, „heut' brauch' ich etwas anderes von dir. Geh ein bißl mit mir." Leonhard folgte. Sine Weile redete Ton! gleichgültiges Zeug

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Alpenländer-Bote
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Page 14 of 16
Date: 23.01.1938
Physical description: 16
glücklich die Hand des Mädchens und fuhr fort: „Wir müssen versuchen, einen Hafen zu erreichen. Das Schiff ist in der Höhe zwischen Sardinien und Sizilien. Palermo der nächste Anlegeort. Es wird schon auf eine Art gelingen, obgleich, ich gestehe, wie weiß ich noch nicht." Und nachdenklich schaute die Frau vor sich hin, bereits wieder neue Kombinationen übersinnend." „Du gibst dich Illusionen hin. Ich nehme an, du willst diesen Leonhard erschießen", Ieanne schüttelte den Kops, „aber du vergißt die übrige

Mannschaft." „Die Mannschaft!", Jvonne machte - eine abfällige Miene. „Was sind Soldaten ohne Offiziere? Doch be denke, die Leute ahnen kaum, um was es sich überhaupt handelt. Es find von einigen Schiffen desertierte Elemente, die, wenn man ihnen die Zusammenhänge erklärt, viel leicht sogar unseren Befehlen gehorchen würden. Ernsthafte Gefahr, außer von Leonhard, droht jedoch auch von Duffit. dem Kapitän. Er ist einer von Olschefskis Kreaturen, weiß, um was es geht und ist sicher in hohem Maße am Raub

beteiligt. Das schlimmste bei dieser Sache ist, daß dieser der einzige Mann an Bord ist, der die Gesamttechnik eines Unterseebootes beherrscht. Man könnte ihn nicht so er ledigen, wie Leonhard, sonst sinkt unser Kasten auf den Meeresgrund und adieu Palermo." Jvonne erhob sich: „Ich werde mich fürs erste draußen ein wenig umschauen, die Leute mal ein bißchen näher an- sehen, vielleicht kommt mir dabei noch ein guter Ge danke. Ich bin überzeugt, nur der Anfang ist schwer." Sie hob lächelnd den Kopf

: „Also, Ieanne, Parole: Palermo!" Dann stand Jvonne auf dem eisernen Gang. Links ging es zur Leiter, die in die Kessel- und Maschinenräume der Heizer und Werkarbeiter führte. Schon wollte sie dorthin schleichen; sie besann sich aber eines besseren und ging rechts zum Kommandoturm herauf. Leise trat sie an die offene Tür heran; der Mann am Steuer döste vor sich hin. Ein Gedanke stieg in ihr auf, aber sie ließ ihn wieder fahren und wandte sich zum Meßraum weiter. Leonhard saß allein am langen Meßtisch

und war mit dem Karten studium beschäftigt. Mit einem Lächeln trat Jvonne ein: „Na, Leonhard, müssen wir noch lange Fischlein unter Wasser spielen?" Doch Leonhard schien schlecht aufgelegt und brummte unfreundlich etwas vor sich hin, das ziemlich deutlich nach einem Schimpfwort roch. Jvonne ließ sich aber nicht beirren, setzte sich ihm gegen über und fragte unbefangen: „Gibts was Neues?" „Neues! Neues!", äffte Leonhard gehässig nach. Und dann fuhr er die Frau an: „Bergeweis sogar. Die Augen werden der Dame übergehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 03.10.1935
Physical description: 12
auf einmal, wie ein Funke zündend, eine fürchterliche Ahnung in die Brust Harters. Er warf einen Blick auf Leonhard, dessen wachsbleiches Gesicht von unbeschreiblicher Angst verzerrt wurde — das stumme Geständnis einer schrecklichen Schuld! „Soll mich unser Herrgott steintod umfall'n lass'n," rief Harter dem Gesellen zu, „wenn du nit der Mörder bist! Schaut's nur sein Gesicht an!" . . . In diesem Augenblick aber sprang Moser vorwärts, stieß die beiden Gendarmen auf die Seite und suchte zu entfliehen. Doch schon packte

ihn Harter mit der wilden Kraft eines Rachedurstigen an der Kehle, einige andere Männer rissen Leonhard zu Boden, und als dieser sich erhob, waren seine Handgelenke von den Gendarmen be reits in Fesseln geschlossen. Flüche und greuliche Ver wünschungen flogen ihm um die Ohren. Er vernahm sie, als ob er sprachlos sei. Nur mit Mühe gelang es den Gendarmen, ihn vor schlimmen Mißhandlungen zu schützen. Aber sie vermochten den wütenden Harter nicht abzuhalten, der sich jetzt auf den Gefangenen warf

und ihm einen mäch tigen Faustschlag ins Gesicht versetzte unter dem Rufe: ,/Verfluchter Raubmörder!" „Hätt' ich nur meine Hände frei," drohte Leonhard kreischend, „ich würde dir's schon zeigen!" Das waren seine Abschiedsworte. Dann wurde er fortjzeführt, noch lange begleitet von den zornigen Rufen Ort und Stelle schlachteten und deren Fleisch sie nach Hause schleppten. Im Vorjahre wurde einem Bauern in der Neder ein einjähriger Ochse von der Weide weg ge stohlen und geschlachtet. Die Haut des geschlachteten

Bozner-Platz Nr. 9) Telephon Nr. 1553 Kurse auf Personen- und Lastwagen, Motorräder. — Prospekte kostenlos. Bauernbund-Mitglieder 25 Prozent Ermäßigung. einer eilends zusammengeströmten, hochgradig erregten Menge. Einige Stunden später stand Leonhard Moser in Gar misch vor dem Untersuchungsrichter. Anfangs suchte er alles keck und heftig zu leugnen, aber die Gewandtheit des erfahrenen Beamten trieb ihn rasch so in die Enge, daß er sich in Widersprüche verwickelte. Schließlich gestand

er, nicht nur geschmuggelt zu haben, sondern beichtete auch den am Geigenmacher Hannes Lipp verübten Raubmord. Er, Leonhard, sei an dem verhängnisvollen Tage, aus der Fremde kommend, in Partenkirchen beim Sternwirt ein gekehrt und dort habe er den alten Geigenmacher getroffen, der einigen Bekannten von seiner Erbschaft erzählt habe. Sofort sei in ihm der Gedanke erwacht, den Alten, der ihn nicht kannte, unterwegs zu ermorden, wenn sich die Mög lichkeit böte. Leonhard gestand auch, daß er den Geldgurt des Erschlagenen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 29.08.1935
Physical description: 16
hinterm Berg. „Gewiß, Gnaden Herr Herzog", sagte er und sah flüchtig nach feinem besten Gesellen, dem Leonhard, der gleich den übrigen aus Achtung vor dem hohen Besuch die Arbeit ruhen ließ. „Ich mache Ihnen einen Gewehrschrank, wie Sie ihn nur wünschen, Gnad'n Herr Herzog." Darauf zog der Herzog eine Zeichnung aus der Tasche mit dem künstlerisch gehaltenen Entwurf eines Gewehr schrankes. Die Ausführung war gerade nicht leicht, das sah Harter wohl auf den ersten Blick, aber im festen Vertrauen

und rascheste Erledi gung des erteilten Auftrages anempfohlen hatte. Kaum war der hohe Herr fort, als Harter mit Leon hard die Zeichnung durchberiet. Das Ergebnis war, daß Leonhard der schwierigere Teil der Arbeit zufiel, indes der Meister das Leichtere übernehmen wollte. Und noch an demselben Tage wurde die Arbeit begonnen. Leonhard hatte jetzt vollauf Gelegenheit, sein Können zu betätigen. Zur größten Freude seines Meisters gedieh das Werk vortrefflich und Harter wurde nicht müde, seinen Gesellen zu loben

. Leonhard selbst schien ganz in seiner Arbeit aufzugehen. Wenn die übrigen Gesellen zur ge wohnten Stunde bereits Feierabend gemacht hatten, schaffte er noch in der Werkstätte- in der Frühe aber war er der erste, der Hobel und Säge führte. Einige Tage waren verstrichen. Da erhielt Leonhard, als er sich eben in der Werkstätte befand, zu später Nach mittagsstunde einen mit schwarzem Trauerrand versehenen Brief. Er öffnete ihn rasch. „O mein Gott!" rief er schmerzlich bewegt aus, nach- dem er die ersten

Zeilen gelesen hatte, „der Meister in ! Salzburg, bei dem ich zuletzt gearbeitet habe, ist plötzlich gestorben, der Schlag hat ihn getroffen. Der arme Mann dauert mich und erst die junge Frau mit ihren fünf leben digen Kindern!" Meister Harter nahm, wie billig, Anteil an dem Leide, das seinem Gesellen durch die Trauerbotschaft bereitet worden war. Nach dem Abendessen zog sich Leonhard so gleich in seine Stube zurück, die er im Harter'schen Hause bewohnte. An jenem Abend kam er nicht mehr

zum Vor schein. Am anderen Morgen schien er noch betrübter- er redete wenig, aß wenig, selbst die Arbeit wollte nicht recht vorwärts gehen. So trkeb er's den ganzen Tag bis zum Abend. Da endlich nahm ihn Harter beiseite und redete mit ihm unter vier AugLn. „Leonhard", sagte er, „ich mein, dich drückt noch etwas anderes, nit bloßes Leid um deinen früheren Meister. Darf lch's nit wissen? Wenn ich dir helfen kann, tu ich's recht gern." Da senkte der Geselle traurig den Blick und seufzte. Es schien, als wolle

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 05.09.1935
Physical description: 12
.) In der Nacht zum Sonntag gaben die 1903 geborene und in Schwaz wohnhafte Rosa Lechner und der 1897 geborene Knecht Johann Schweizer gegen den Gendarmerie-Rahonsinspektor Graf mehrere Schüsse aus Dann kehrten beide nach dem Markte zurück, wo sie um die Mittagszeit anlangten. Nach dem Essen wandte sich Leonhard an Meister Harter, der allein in der Stube war, mit den Worten: „Meister, ich Hab' heute gehört, daß der Pauli mit der Luise wieder gut werden möcht. Du wirst mir's nit verdenken

, wenn ich mein, es könnte jetzt Zeit sein, daß du mit der Luise redest, du weist schon, warum." Was Leonhard da von Pauli erzählte, war lediglich seine eigene Erfindung- aber Harter glaubte seinem Ge sellen. Er hatte stillschweigend zugehorcht und die Stirne nachdenklich in Falten gelegt. „Wenn du es haben willst, Leonhard", sagte er jetzt, „dann red' ich halt mit der Luise. Geschehen muß es doch einmal." Es schien Leonhard, als ob Harter, indem er so sprach, weniger einem inneren Triebe als dem äußeren Zwange folgte

. In diesem Augenblick kam die Harterin in die Stube. Ihr war es recht, wenn mit Luise geredet werden sollte. Sie ging hinaus, um das Mädchen zu holen. Nach etlichen Minuten erschien die Mutter mit der Tochter. Harter zögerte ein wenig mit der Sprache. Da be gegnete er einem bedeutungsvollen Blicke Leonhards und nun begann er etwas heiser und unsicher: „Luise, du bist alt genug, um ans Heiraten zu denken. Der Leonhard da hat um dich angehalten und ich .. hm, hm und die Mutter haben ja gesagt." Obschon das Gesicht

hat dich gern und uns ist's recht, wenn du ihn heiratest." „Leonhard!" stieß Luise erbleichend hervor. „Ist das wahr? Heiraten willst du mich?" „Ja, Luise", antwortete der Geselle. „Ich hätt' wieder nach Salzburg gehen und die Witfrau von meinem ver- ihren Revolvern ab. Verletzt-wurde niemand. Rach der Tat sind Schweizer und Rosa Lechner geflüchtet. Lechner be fand sich schon zweimal in der Nervenkllnik. Schwaz. (Die Pulsadern ausgeschnitten) hat sich ein Bauernsohn aus der Umgebung von Schwaz. Der Bursche

weinend aus der Stube. Leonhard biß sich zornig auf die Lippen. Luises Eltern schauten sich einander verdutzt an. Die Harterin fand sich zuerst in die Lage. „Das macht nichts, Leonhard", tröstete sie den Ge sellen, „das hat kein Bedeuten, 's Diandl ist halt ein bißl überrascht und weil sie so aufgeregt ist in der letzten Zeit, so mußt schon Nachsicht haben mit ihr. Sie wird sich schon dreinfinden- andere Diandln tun oft grad so narrisch, in ein paar Tagen ist alles richtig." Auch Harter nickte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 29.08.1935
Physical description: 16
auf die Nachbargebäude, die unmittelbar an das Genossenschaftsgebäude angebaut sind, verhindert. Fulpmes. (In den Bergen tödlich verun glückt.) Oie 21jährige Medizinerin Gerda Napoport aus 5 Der Unhold von lUlttsnwald. Ein Noman aus dem Nachbarlande. Von Hans Ni eg erb au er und Eduard Franz. Copyright by „Schriftsteller Company", Wien. „Nichts für ungut, Leonhard", flüsterte ihm dieser ins Ohr, „ich möcht' ein paar Wörtln mit dir reden." Leonhard nickte dem Tom zu und dieser verließ so dann die Stube. Gleich darauf

folgte ihm Leonhard. Das alles hatte sich so rasch abgespielt und die Gäste am Tisch waren so eifrig in ihrem Gespräche, daß ihnen die flüchtige Unterhaltung nicht aufgefallen war. Die beiden trafen am Eingänge zum Wirtshaus zusammen. „Was willst?" fragte Leonhard. „Sei so gut und leih mir eine Mark) ich Hab' kein Geld mehr bei mir. Uebermorgen kriagst es wieder." „So, ist das alles?" versetzte Leonhard enttäuscht. Gleichwohl zog er seine Börse und händigte dem Nodertoni das Geld ein. „Was nit gar

. Das war alles eitel Lüge und der Nodertoni wußte das nur zu gut. Aber er wollte sich an Pauli und der Saller Nesl rächen. Leonhard horchte mit wachsender Aufmerksamkeit) er glaubte aufs Haar, was ihm Toni vorlog. „Das will ich der Luise schon sagen", antwortete er, mühsam einen gleichgültigen Ton erkünstelnd. „Darf ich auch sagen, daß du's gesehen hast?" „Natürlich", erklärte Toni keck, „ich kann jedes Wörtl beschwören." Die beiden trennten sich, Leonhard kehrte in die Gast stube zurück, der Nodertoni aber suchte

ein anderes Wirts haus auf, um dort das entliehene Geld in Vier umzusetzen. Als Meister Harter und sein Geselle eine Stunde ! später zum Abendessen heimgingen, erzählte Leonhard ! j unterwegs, was er vom Nodertoni erfahren hatte. Er ver- j fehlte nicht, seinen unwahren Bericht mit entsprechenden j Zutaten eigener Erfindung zu spicken. Oer Erfolg war, wie Leonhard ihn wünschte. Meister Harter zeigte zuerst ein finsteres Gesicht, dann aber machte er seinem Unmut über Pauli in kräftigen Schimpfworten Luft

. Diese wären wohl noch kräftiger ausgefallen, hätten sich die beiden nicht eben auf offener Straße befunden. Kaum war jedoch Harter daheim angelangt, als er auch sofort vorbrachte, was ihm Leonhard mitgeteilt hatte. Leider fand der gute Schreinermeister in seiner Ehehälfte eine bereitwillige Genossin seiner Leichtgläubigkeit, die in leidenschaftlicher Erregtheit noch den Gatten überbot und ohne langes Besinnen der weinenden Tochter kurz und kündig jeden Verkehr mit Pauli untersagte. Sie habe es lange

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 12.09.1935
Physical description: 12
Beruhigung sagte, lauter mutige und erprobte Leute. Man begrüßte Leonhard als einen verlässigen Not helfer und dieser machte sich alsbald daran, sein Gesicht mit Kienruß ebenfalls schwarz zu färben. Man mußte sich für alle Fälle einrichten. Jetzt war die kleine Truppe zum Aufbruch gerüstet. Jeder Mann trug entweder einen großen Weidsack oder eine hohe Krare auf dem Nücken, vollgepfropft und beladen mit Seidenstoffen, Südfrüchten und anderen Waren, deren Einfuhr in Bayern sonst dem Zolle unterliegt

in den Weg bei der Fabrik einbiegen und achtete nicht darauf, daß hinter ihm ein Personenauto fuhr. Oer Fahrer wurde von dem Kraftwagen erfaßt und auf die Straße geworfen. Das Auto wurde durch das starke Triumph-Kino Maria-Theretien-!traf}e1719 umus Oesterreich in Bild und Ton Neueste Paramount-Wochenschau Vorstellungsbeginn: 3, 5, 7, 9 Uhr Eben wollte der Nodertoni das Zeichen zu einer flüch tigen Nast geben, als sein Hintermann Leonhard ihm zu raunte: „Toni, hast du nicht« gehört

- tungsgesellschaft hat die Verletzten nach Anlegung von Notverbänden in die chirurgische Klinik überführt. Hochfilzen. (Abschied der F e r i e n k i n d e r.) Der Abschied der 60 Ferienkinder aus Wien hat allgemein gefallen. Oie Musik begleitete die Kinder auf den Kirch- piatz. Pfarrer Pichler und der Leiter der VF. hielten Ab schiedsansprachen. Die 24 Tage Ferienaufenthalt bei Herrn Würti, Leonhard Perterer, Josef Bergmann, Johann Unterrainer und Sebastian Hausbichler hat den Kindern sehr wohl getan

in die Hände zu fallen. Dem Toni war die Kugel durch die rechte Vrustseite gedrungen. Leonhard suchte die Blutung zu stillen, die immer heftiger wurde. Der Zustand des Ver wundeten war so, daß Leonhard, selbst wenn seine Kraft ausgereicht hätte, ihn nicht heimbringen hätte können, ganz abgesehen von der drohenden Gefahr, obendrein von den Grenzern aufgegriffen zu werden. „Ich bitt' dich, Leonhard", stöhnte jetzt der Nodertoni, „hol Hilf' und laß mich nit sterben da. Ich bin dir gewiß dankbar mein ganzes

Leben lang." Leonhard versprach, den Wunsch des Verwundeten zu erfüllen. Er las seine Büchse auf und sagte: „Ich tu, was ich vermag, Toni, verlaß dich auf mich. Halt nur aus, so lang's geht- ich komme bald wieder." „Aber gewiß", flehte der Verwundete ängstlich. „Verlaß dich auf mich", sicherte Leonhard nochmals zu und verlor sich im Dickicht. „Kannst lang warten, Toni, bis ich wieder komme", raunte er dann vor sich hin. „Du hast die ganze Suppe ein gebrockt, jetzt kannst du sie auch auslöffeln

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 19.09.1935
Physical description: 12
nach der zersprengten Schmugglerbande. Verschiedene Hausdurchsuchungen bei verdächtigen Leuten wurden vorgenommen, aber die Gendarmerie entdeckte keine Spur, so daß es schien, als ob es in Mittenwald keinen einzigen Menschen gäbe, der von der Paschergesell schaft etwas wisse. Die Teilnehmer an dem verunglückten Zuge schwiegen natürlich wie das Grab. Dieser Verschwie genheit allein hatte es Leonhard zu danken, daß sich auch nicht der schwächste Verdacht an ihn heranwagte. Allein deshalb war er noch lange

nicht kummerfrei. Tag und Nacht beschäftigte ihn das Schicksal des Nodertoni. Der Bursche war spurlos verschwunden, keine Seele wußte wohin. Leonhard selbst hatte sich einige Tage nach dem Gefecht zwischen Grenzern und Schmugglern an die Stelle begeben, wo er sich vom Nodertoni getrennt hatte- er hoffte mit Zuversicht, dort auf eine Leiche zu stoßen. Er fand nichts. Doch hatte die Gendarmerie Kenntnis von der Teilnahme des Nodertoni am Schmugg lerzuge, denn auf der von Leonhard hin-terlassenen Büchse war Tonis

dies vielen möglich. Indes mangelte eS auch nicht an Verteidigern. Vor allem war eS Luise, die den Jugendgenossen und Geliebten gegen alle, selbst gegen die eigenen Eltern, entschieden in Schuh nahm. Hierin fand sie sogar in Leonhard, der sich als der überzeugteste Anwalt Paulis gebärdete, einen eifrigen Beistand. Da durch erreichte er, daß ihm Luise wie zum Lohne allmählich freundlicher gesinnt wurde. lchrer Josef Sölder mit: seiner Frau Maria, geb. Teutsch, die silberne Hochzeit. Als das Jubelpaar

-Miiclililtersclieilieii Wattefabrik Wien X„ Erlachpasse 5. Rührige Vertreter gesucht. Soweit waren die Dinge gediehen, als Leonhard eines Tages durch die Post einen Brief mit dem Stempel „Inns bruck" zugestellt erhielt. Es war eine derbe, unbeholfene Hand, die folgendes mit dielen Schreibfehlern zu Papier gebracht: „Lieber Freund und Spezi! Ich ergreifst die Feder um dir zu schreiben. Ich bedank mich schön, das du mir so barmherzig geholfen hast. Ein Gaißbub hat mich damals gefunden und mir ins Tirol hinübergeholfen, sunst hätt

, wenn nichts kommt, so zeug ich dich an, daß du gebascht hast und dem Harter schreib ich auch von deinem Briefs, so weist du wie's steht um j deine Sach. Also in drei Wochen! Es grüßt dich dein 1 Freund Nodertoni." Glücklicherweise, war niemand zugegen, als Leonhard ! den Brief las, denn seine Meisterschaft, sich zu verstellen, > schien zu versagen! Sein Gesicht spielte in allen Farben und seine Lippen wurden fahl wie frischgefallener Schnee. Die helle Ratlosigkeit stand ihm auf der Stirne. Also der Nodertoni

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 03.10.1935
Physical description: 12
des Verkehrsver eines Grinzens und mit Zustimmung der Gemeinden Arams und Grinzens auf Grund des 8 29 des Straßen- 10 Der Unhold von Mittenwald. Ein Roman aus dem Nachbarlande. Von Hans Niegerbauer und Eduard Franz. Copyright by „Schriftsteller Company", Wien. Da rauschte es im Dickicht, an dem noch soeben die Saller Nesl vorüber geflohen war und Leonhard Mosers Gestalt tauchte auf. Er sah vorsichtig den Weg hinab, auf dem das Mädchen verschwunden war, dann rannte er nach der Klamm. Er beugte den Hals leicht

den Ort. Den gewöhnlichen Pfad, der nach Mittenwald führte, vermeidend, kam Leonhard auf einem anderen, weniger benützten, in den Markt zurück. Mittlerweile war seine Abwesenheit im Harter'schen Hause einigermaßen ausge fallen. Doch wurde es ihm nicht schwer, eine genügende Erklärung dafür abzugeben. Er habe sich auf einem Spa ziergang verspätet, sagte er. Damit war die Sache ab getan. Dann machte er sich daran, dies und jenes noch zu rechtzurichten für morgen, denn morgen war sein Ehrentag

, sein Hochzeitsfest. Die Harterin trat ihm dabei zur Seite, obwohl sie soeben erfahren hatte, daß einer in die Klamm gestürzt sei. Aber man wisse noch nichts Näheres, fügte sie hinzu. Bei diesen Worten blickte die Meisterin Leonhard, der am Tische saß, vorwurfsvoll an. „Was habe ich gesagt?" rief sie, „der Klammgeist laßt nit spotten. Das ist ganz gewiß einer, der sich auch über den Geist lustig gemacht hat." „Kann schon sein," pflichtete Leonhard zum Schein bei. „Da muß ich gleich schauen, ob ich nit mehr

darüber erfahren kann." Cr setzte seinen Hut auf und ging in den Markt hin ein. In der Nähe der Pfarrkirche begegneten ihm einige Leute. Sie kamen von der Unglücksstätte und besprachen das schreckliche Ereignis. Von ihnen hörte Leonhard, daß polizelgeseheS von 1930, LGBl. Nr. 33, für die Straße > von Aramö nach Grinzens und zurück ein Fahrverbot für > Personenkraftwagen mit mehr als sechs Sitzen (einschließ- ! lich des Lenkers) und für Lastkraftwagen mit einem be- ! triebsfertigen Gewicht im beladenen

auf dem Heimwege von Leutasch in der Klamm von einem angepackt worden sei- das Mädchen habe ihn aber in die Tiefe hinuntergestoßen. Auf ihre An zeige hin fei man sogleich mit Stricken nach der Klamm geeilt, um den Hinuntergestürzten heraufzuholen, aber die eingebrochene Dunkelheit habe alle Rettungsversuche ver eitelt. Man müsse bis morgen warten. Mt dieser Nachricht kehrte Leonhard zurück. An jenem Abende sprach man ln der Harter'schen Familie fast nur noch vom Klammgeist und von dem Unglück

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 15.03.1935
Physical description: 8
Domknig 1471 Konrad Lerhueber 1472 Klaus Einer 1473 Wilhelm Wölfler 1474 Sigmund Gerstl 1475 Michael Piebinger 1476 Sigmund Zwickauer 1477 Cristoph P'gnater 1478 Hans Tschetscher 1479 Wilhelm Wö.ffler 1480 Sigmund Gerstl 1481 Michael Piebinger 1482 Hans Häßler 1483 Sigmund Moser 1484 Jost Ortlieb 1485 Christian Unger 1486-7 Sigmund Gerstl 1488 Georg Triel 1489 Friedrich Has und Eberhard Kiesfelder 1490 Leonhard Mayr 1491 Friedrich Flaser 1492 Hans Rungkhär 1493 Leonhard Mavr 1494 Jost Ortlieb 1495

Hans Struder 1496-7 Leonhard Hiertmair 1498 Leonhard Mayr 1499 Eberhard Kiesfelder 1500 Eberhard Huck 1501-2 Leonhard Hiertmair 1503 Jost Ortlieb 1504 Erhard Huck 1505-6 Leonhard Hiertmair 1507 Christoph Trueffer 1508 Sebastian Seitz 1509 Hans Glöggr 1510-11 Leonhard Hiertmair 1512-3 Sebastian Seitz 1514 Jeronimus Sinsöder 1515 Wilhelm Preninger 1516 Hans Gadolt 1517-8 Kaspar Lieb 1519 Simon Hintermair 1620 Hans Breyolt 1521 Jeronimus Sinsöder 1522 Hans Gadolt 1523 Kaspar Lieb 1524 Licnhard

Treibenraif 1525 Christoph Rottenpuecher 1526-7 Simon Hintermair 1528-9 Benedikt Katzenlocher 1530 Lienhard Hörtmair sen. 1531 Vinzenz Gadolt 1532 Kaspar Lieb 1533 Jeronimus Sinsöder 1534 Andrä Planer 1535 Christoph Rottenpuecher 1536-7 Zimprecht Helfer 1538 Thomas Gästl 1539 Benedikt Katzenlocher 1540 Christoph Sargandt 1541 Martin Hörtmayr 1542 Christoph Rottenpuecher 1543 Andrä Planer 1544 Leonhard Hörtmayr 1545 Vinzenz Gadolt 1546 Benedikt Katzenlocher 1547 Balthaser Wller 1548 Jeronymus Sinsöder 1549

Paugger 1661-2 Johann Resenberger 1663-4 Adam Wenser 1665-6 Adam Traxl 1667 8 Franz Atzwanger 1669-70 Balthasar Kosler 1671-2 Mathias Kreizer 1673-4 Balthasar Kofler 1675-6 Christoph Zallinger 1677-8 Georg Gumer 1679-80 Franz Hafner 1681-2 Christoph Trahofer 1683-4 Christoph Zallinger 1685 Christoph Trahofer 1686 Georg Gumer 1687-8 Franz Helff 1689-90 Dionysius Lun 1691-2 Georg Trahofer 1693-5 Georg Zeni 1696 8 Hanns Leonhard MayrI 1699-1791 Georg Dierling 1702-4 Johann Salvati 1705-7 Georg Menz 1708

und 12 Gulden Besserung, vier Gulden für Brennholz, einen Panzen Weist, ungefähr vier Phrn groß, und vier Gulden, damit er seinen Hausrat von Innsbruck herein bringe." Allerdings müssen auch Privatschulen bestanden haben, denn als sich im Jahre 1587 Leonhard Schrambamer in Bozen als deutscher Schulmeister niederlassen wollte, wur de er vom Stadtrat mit der Begründung abgewiesen, „weil der Schulmeister sonst viel allhier fein." Gries hatte seine eigene Schule, auch einen lateinischen Schulmeister

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 12.09.1935
Physical description: 12
. Welche Beliebtheit unter der Bevölkerung sich Fa milie Wallnöfer während der siebzehn Jahre ihres Hierseins erworben, konnte man am deutlichsten wahrnehmen bei der Abschiedsfeier. Es waren zugegen: Hochw. H. Pfarrer, sämtliche Schulkinder in Begleitung des Frl. Berger, der Gemeinderat mit dem Bürgermeister an der Spitze, Land tagsabgeordneter Mahrl, der Ortsschulrat, die Sturm- Zündhütchen, vom feuchten Gras unbrauchbar geworden, versagte. Der Grenzer, ein beherzter Mann, warf sich auf Leonhard und entriß

ihm mit einem gewaltigen Ruck die Waffe. „Du bist mein Gefangener", herrschte der erbitterte Beamte den Schmuggler an. „Wenn ich mag", trotzte dieser, und ehe sich's der Grenzjäger versah, hatte ihn Leonhard an der Brust gefaßt und gewandt zu Boden geworfen. Ein fürchterlicher Kampf entstand nun, der Grenzer rang um fein Leben, Leonhard um seine Freiheit und um das Leben, denn beides stand jetzt auf dem Spiele. Er dachte an die Folgen, die ihn er warteten, sobald er unterlag, und dieser Gedanke steigerte seine Kraft

, er entfesselte die Mordgier in ihm. Leonhard drückte mit nerviger Faust die Kehle des Grenzaufsehers und preßte mit der ganzen Wucht seines Körpers auf die schwerkeuchende Brust seines Opfers, das sich röchelnd unter ihm wand. „Laß mich!" stöhnte mit todmatter Stimme der un glückliche Mann. „Na, hin mußt werden!" knirschte Leonhard dumpf und grub die Finger noch fester in oie Gurgel des Grenz soldaten. Dieser, sein Ende vor Augen sehend und die Wildheit seiens Gegners erkennend, raffte den letzten Nest

seiner Körperkraft zusammen. Mit fast übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm, seine Kehle von der würgenden Kralle zu befreien. Jetzt faßte er blitzschnell mit der einen Hand Leonhards Gurgel, mit der anderen riß er diesen auf den Boden und nun wendete fich das Blatt, als der Grenzer seine Knie auf den Leib Leonhards stemmte und diesen zu drosseln begann. „Elender Kerl, wie heißt du?" rief der Grenzaufseher wutentbrannt. Leonhard schnappte nach Luft. „Ich bitt ... um Gotteswillen . . .", keuchte er, „bring

mich nit ... um ...! Ich bin ... der Nüdinger Pauli . . .!" „Willst dich ergeben?" „Ja. Der Grenzwächter zog die Hände zurück und wollte aufstehen. In demselben Augenblick aber riß ihm Leon hard das Seitengewehr aus der Scheide und versetzte dem allzu sorglosen Gegner einen solch wuchtigen Hieb in das Gesicht, daß das warme Blut aufspritzte und der Finanzer mit einem gellenden Schrei zu Boden taumelte. Leonhard aber sprang ebenso schnell in die Höhe. scharen, deren Führer Oberlehrer Wallnöfer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 23.07.1935
Physical description: 8
und schüchternen jungen Mann namens Leonhard, der mit schwärmerischer Verehrung an des Meisters reizen dem Töchterchen Olivette hing. Leider aber waren seine Hoffnungen in dieser Beziehung nur sehr gering, denn Lubin hatte geschworen, daß nur derjenige sein Schwieger sohn sein könne, der sich seiner als Nachfolger würdig er weisen könne und sein Nachfolger könne nur der werden, welcher ein gekröntes Haupt frisiert habe. Leonhard, obwohl er seinen Beruf liebte und in ge schickter Weise ausnbte. verzweifelte

hatte. Das Geschäft dieses Onkels blühte und er lud seinen Neffen ein, nach Berlin zu kommen, da dort französisches Wesen und französische Mode sehr beliebt waren, sodaß dort für ihn eine erfolgreiche Laufbahn vorauszusehen war. Leonhard zögerte zuerst, denn er wollte sein Heimatland und vor allem seine geliebte Olivette mcht verlassen, aber diese selbst, um Rat gefragt, veranlaßte ihn, nach Berlin zu gehen. Vielleicht könnte Leonhard „Perrückenmacher Sr. Majestät des Königs von Preußen" werden und dann müßte

. als ihn eines TageS die Königin zu sich berief. Gewiß, der preußische Hof war nicht Versailles, aber die preußische Königin immerhin eine au thentische Königin. Zur befohlenen Stunde begab sich Leonhard in den Königspalast und wurde der Königin vorgeführt. Er führte seine ganze Geschicklichkeit ins Treffen, um aus der könig- l-chen Frisur ein Kunstwerk zu gestalten. Die Königin und die Hofdamen waren entzückt. Leonhard war im Begriffe, sich znrückzuziehen, als eine Eine Schreckensszene auf offener Straße Aus Wien

. sich einen neuen Rock machen zu lassen, dann ließ er die kupfernen Knöpfe deS alten abtrennen und auf dem neuen aufnähen. Sein Eintritt wirkte also wie lähmend. Die Königin stammelte ein paar Entschuldigungen, wurde aber vom König schroff unterbrochen: „Sind Sle verrückt und glau ben Sie, daß ich dulden werde. Sie in einem solchen Aus zugs zu sehen?" Dann wandte er sich gegen den zitternden Leonhard: „Du hast eine schöne Arbeit geleistet, Du Schlingel, jetzt schau, -daß Du das wieder gutmachst." Trotz

aller Bitten und Widersprüchen mußte das voll endete Werk wieder zerstört werden. «Hierauf wandte sich der König von neuem an Leonhard: „Deine Atbeit verdient Lohn. Wieviel hat Dir die Königin gegeben?" „Majestät, zehn Gulden?, antwortete Leonhard zögernd. „Zehn Gulden? Fürwahr. Madame. Sie sind n'cht frei gebig und dieser Bursche wird einen schlechten Eindruck tzon unserem 6ofe nitnebr-en."

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 15.08.1935
Physical description: 12
und trostvolle Ehrung des guten Walzer Hannes läßt hiemit die Witwe mit ihren fünf unmündigen Kindern danken. Gries a. Br. (Ein Betrunkener von einem Auto a n g e f a h r e n.) Am 28. Juli fuhr ein Auto, von 3 Der Unhold von üliffenwald. Ein Roman aus dem Nachbarlande. Von Franz N i e g e r b a u e r. Copyright by „Schriftsteller Company", Wien. „Nit so bös gemeint hat er's, der Leonhard?" redete er fast bitter höhnend. „Ich glaub' halt, daß ihr, du und der Leonhard, die ganze Sach verabredet

und euch bei der Kapelle zusammen bestellt habt." „Pauli", bat Luise. „Laß mich in Ruh'!" gebot der junge Zimmermann, „du bist eine falsche Katze, Luise." Und Pauli wandte sich erzürnt ab- er hätte den Hackenstiel abbrechen mögen vor Grimm. Leonhard stand schweigend auf der Seite. Aber sein bleiches Gesicht und der finstere Blick seiner schwarzen Augen sprachen deutlich genug. „Pauli", nahm er jetzt das Wort und trat näher, „du tust der Luise unrecht. Uebrigens hast du dich nicht einzu mischen, wohin ich gehen

soll. Wenn's dir nit recht ist, daß ich da bin, dann brauchst du es nur Zusagen, weißt, soviel Schneid wie du hat unsereins auch." „A so geht der Wind", versetzte Pauli, dessen Erre gung sichtlich wuchs. Dabei legte er den Finger auf den Mund, um anzudeuten, daß die Tapferkeit des anderen bloß in Worten bestehe. Aber er hatte sich geirrt. Wie ein gereizter Eber schoß Leonhard auf Pauli los, der ihn indes furchtlos herankommen ließ. Da warf sich Luise zwischen die beiden. „So, jetzt ist genug geredt worden

", rief sie. „Ich kann das Streiten nit leiden. Leonhard, du gehst heim und bist vernünftig und du, Pauli, gehst an deine Arbeit." Leonhards Lippen zuckten. Seine nervigen Fäuste zitterten vor verhaltener Wut. „Ich geh' heim, Luise", sagte er, mühsam seinen Zorn hinabwürgend, „weil du's so haben willst. Pauli, mit dir rech'n ich schon noch ab!" Cr schüttelte drohend die Faust und verließ grollend den Platz, um alsbald im Walde zu verschwinden. Fetzt waren Pauli und Luise allein, allein mitten

unrecht. Schau, heut' beim Mittagessen Hab' ich daheim gesagt, daß ich nach dem Essen auf die Höllkapell' geh'. Das hat halt der Leonhard gehört und ist mir nachgegangen. Och kann ja nichts dafür, Pauli." Fast bittend richtete sich ihr Blick auf ihn. Doch er sah eigensinnig in den Wald hinein. „Ich auch nit", gab Pauli hart zurück. „Warum hast du denn dann den Leonhard nit mehr abgewehrt? Ich Hab' dir's schon gesagt, laß mich in Ruh. Den Leonhard Hab' ich niemals mögen, schon in der Schul

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 21.11.1937
Physical description: 16
, eleganter Mann im Leder- fportmantel und einer Autokappe steht vor ihm. „Sie sind Leonhard?!", murmelte ihm der Alte zu. „Ja, ich bin es, Katzenstein! Zum Teufel, lassen Sie mich nicht hier zwischen Tür und Angel stehen." „Man mutz vorsichtig sein", flüstert Katzenstein wie zur Entschuldigung, und führt den Besucher in sein Arbeits zimmer. Schweigend setzt sich der Fremde auf einen Stuhl und sieht Samuel betrachtend an. „Was stieren Sie so", brummt Katzenstein, „bin ich 'n Bild." Der andere lacht

auf: „Ein Bild? Ein schönes bestimmt nicht." „Dann unterlassen Sie gefälligst das Glotzen." Da aber Leonhard die Aufforderung nicht zu hören scheint, „oder sind Sie hierher gekommen, um sich über einen alten Mann lustig zu machen." „Torheit, Samuel! Die Empfehlung von Lanville, dem Pahfälscher, sollte Ihnen doch sagen, daß " „Lanville ist gut", kam es besänftigter zurück, „aber man guckt Menschen nicht so an." „Außer, es gehört mit zum Geschäft", grinste Leonhard dem Alten zu. „Tun Sie nicht so geheimnisvoll

", fuhr ihn Katzenstein an, „wer zum „Alten Samuel" kommt, kann mit offenen Karten spielen." Leonhard steckte sich gemächlich eine Zigarre in Brand und antworte: „Offene Karten — ich bin nur der Beauf tragte von — nun, sagen wir der Einfachheit halber, mein Chef schickt mich." „Wer ist ihr Chef, was für 'ne Art Chef, wieso Chef?" „Das ist unwichtig, Samuel!" „Nichts ist unwichtig. Der „Alte Samuel" läßt sich nicht auf halbe Sachen ein." „Auch gut", gab der andere zurück, „wenigstens gehen

Sie nicht gerade höflich mit Ihren Klienten um." „Meine Angelegenheit", schimpfte Katzenstein. „Wenn Sie aber nicht bald", und mit der Hand zur Tür weisend, „vernünftig reden —" Leonhard stöhnte auf: „Hören Sie zu, altes Ungeheuer, Sie sollen uns helfen. Lassen Sie mich doch ausreden. Sehen Sie. Sie haben eine gewisse Aehnlichkeit mit irgend jemanden und Sie sollen die Rolle dieses „Jemand" fine* len." „Wahnsinnig geworden!", brüllend sprang Katzenstein aus. „Sie sind an der falschen Adresse! Ich bin Jurist

! Hier ist eine Beratungsstelle, aber keine Vermittlung für stellungslose Schauspieler!" „Lassen Sie das Gebrüll, Samuel! Ich verzichte auf Zu hörer. Im übrigen brauchen Sie sich nicht weiter aufregen, Sie spielen die Rolle und damit basta!" Fassungslos sah Katzenstein auf sein Gegenüber. „Was heißt das? Sie können mich doch nicht zwingen!" „Wenn ich wollte, schon", antwortete Leonhard kalt- blütig lächelnd. „Machen wir uns nichts vor, auch das feinste Gewebe weist manchmal Maschen auf. Es gibt da so verschiedene Fälle

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Der Oberländer
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Page 7 of 12
Date: 03.09.1931
Physical description: 12
, oder Sperling nun ist. — Genzbacher Mirl. Motorspritzen-Einweihung in St. Leonhard. Pitztal. Die Aeberzeugung, das) ein geordnetes Feuer löschwesen in unserem von Not und Gefahren be drohten Zeitalter eine dringende Notwendigkeit ist, bricht sich, Gott sei Dank, immer mehr Dahn und zwar auch in Kreisen, die bisher, wenn auch nicht gerade ablehnend, jo doch teilnahmslos gegenüber standen. Nnd das) die Ausbreitung immer weitere Kreise und Gebiete einbezieht, bewies die gestrige Feier in 6t. Leonhard

Rednertribüne und daneben die geschmack voll gezierte Motorspritze zur allgemeinen Besich tigung aufgestellt. Bürgermeister Melmer begrüßte alle Erschie nenen, besonders Feuerwehr-Bezirks-Verbands-Gb- maun P l a t t n e r-Imst, Löschinspektor M u n g e n a st, sowie den Direktor der Landes-Drandjchadenver- sicherungsanstalt Do bin Innsbruck. Es sei ein ungemein erfreulicher Moment, daß in dem Hin teren Pitztale gleich zwei Wehren gegründet wurden (Zaunhof und 6t. Leonhard). Eigentlich müßte man sagen

, ist es bedauerlich, daß dies erst so spät erfolgt ist, nachdem in anderen Orten und Ge meinden solche Institutionen schon seit Jahrzehnten erfolgreich tätig waren. Demgegenüber muß freilich wieder die erfreuliche Tatsache festgestellt werden, daß bis zum 28. November 1930 40 Jahre kein Brand in 6t. Leonhard erfolgte und die Gemeinde Pitztal während dieser langen Zeit von der sonst so häufig auftretenden Brandseuche nicht heimge sucht wurde. Daß sich die Gründung der Wehr und Anschaffung der Motorspritze jo lange

hinaus zog und immer wieder hinausgeschoben wurde, war nur auf die Armut der Talbewohner und die leeren Kassen der betreffenden Amtsstellen zurück zuführen. Durch die Fertigstellung der 6traße bis 6t. Leonhard und der damit verbundenen Verkehrsvergrößerung hat sich einerseits die Der- dienstmöglichkeit etwas gehoben während andererseits dem Zusamenwirken aller maßgebenden Faktoren, vor allem der Landesbrandschadenverficherung eben so der tatkräftigen Mitarbeit des Dez.-Löschinfp. Mungenatt

werden, wenn sie aber gebraucht wird, umso er folgreicher jedoch arbeiten, wenn die Glocke ruft und es gilt die Gefahr zu bannen. Mit dem Wunsche, daß dieser Ernstfall möglichst wenig oft eintritt und 6t. Leonhard und das ganze Tal von dieser Gottesgeißel verschont bleiben möge, schloß Pfarrer Mattle seine wohldurchdachte, form vollendete Rede. Der nächste Redner, Dezirksverbandsobmann Plattner nennt die heutige Feier die Krönung der langjährigen Bemühungen und Arbeiten, die erforderlich waren, um die Gründung der Feuer

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Neueste Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 10.11.1933
Physical description: 12
, 9. November. Der rätselhafte Einbruch in den Wäschesalon B o h l in der Dorotheergasse konnte gestern von der Polizei restlos geklärt werden. Es ergab sich, daß der Gatte der Saloninhaberln, Dr. Guido B o h l, den Ein bruch tatsächlich bei dem berüchtigten Schwerverbrecher Leonhard „bestellte", um in den Besitz der Dersicherungs- summe zu gelangen. Dr. Bohl und Leonhard legten bereits ein volles Ge ständnis ab. Wie berichtet, hatte die frühere Lebensgefährtin des Leon hard, Iosefine

S t o l b a, der Polizei angezeigt, daß der Ein bruch in den Wäschesalon Bohl ein Versicherungs betrug fei. Dr. Bohl bezahlte nach den Angaben der An zeigerin dem Leonhard für die Verübung des Einbruches ein Drittel der Versicherungssumme. Doktor Bohl und Leonhard, die sofort verhaftet wurden, leugneten zunächst, einander über haupt zu kennen. Vorgestern abends erschien plötzlich die ge genwärtige Geliebte des Leonhard, das Stubenmädchen Marie H a r t m a n n auf der Polizei, um ihrem Freund eine Kost aufbesserung

zu bringen. Unglücklicherweise hatte das Mädchen einen Mantel an, der aus der Beute des Salons Bohl stammle. Als Maria Hartmann auf Grund dieses Beweis stückes ebenfalls verhaftet werden sollte, erklärte ihr Freund Leonhard, daß sie vollkommen unschuldig sei und er nunmehr die volle Wahrheit sagen werde. „Mit einem ordentlichen Einbruch wäre mir geholfen." Der Einbrecher gab nun zu Protokoll, daß er Dr. Bohl be reits seit sieben Monate kannte. Dieser war ein Bekannter der eigentlichen Anzeigerin Iosefine

Stolba, der gegenüber Doktor Bohl gesprächsweise bemerkte, daß ihm „mit einem ordentlichen Einbruch geholfen wäre". Frau Stolba hielt ihren Freund für den geeigneten Mann. Dr. Bohl übergab nun die Originalschlüssel seiner Wohnung dem Leonhard, der sich mehrere Nachschlüssel anfertigte, mit Hilfe derer er mit Frau Stolba wiederholt in die Woh nung kam und bei verschiedenen Besuchen die angebliche „Beute" abtransportierte. Am Vortage der Tat verwü stete das Paar die ganze Wohnung, um den „Einbruch

verhaftet, be streitet aber vorläufig, die gefälschte „Beuteliste" eingereicht zu haben. Das Ehepaar Bohl, Leonhard und Frau Stolba wurden in das Landesgericht gebracht. eine weitschichtige Verwandte Isidors, namens Rosa Schölzhorn, mit den Kindern allein im Haus. Rosa lebte mit Isidor Schölzhorn als Wirtschafterin und Lebensgefährtin zusammen. Das Verfahren wegen Brandlegung wurde eingestellt, weil ein Verschulden der beiden Schölzhorn nicht nachzuweisen' war. In der Folgezeit kamen verdächtige

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 01.08.1935
Physical description: 8
während der Nacht. Vor den Zimmertüren stehen Schuhe. Mein Freund Leonhard, der die Gewohnheit hat, spät heimzukehren, bemerkt staunend einige Paare Damen schuhe. die ihm sehr klern erscheinen. Er denkt sich, daß hier Chinesinnen wohnen müssen, wird neugierig, macht kehrt und erkundigt sich unten beim Nachtportier, wer aus den Zimmern 59, 150 und 157 abgestiegen sei. Er müsse dies wissen. Und erfährt, daß auf der Nummer 59 Mistretz Steward Onslow aus Ehikago. aus Nummer 150 Mrs. H. C- Williams aus London

zu machen. Und da sie mit aller Energie, di- ihrer Rasse eigen rst, dies wollten, setzten sie es auch durch und haben nun kleinere^ Füße. Das ist allerhand." Ich fand nicht ohne weiteres eine Antwort. Eine kleine Französin mit einer stumpfen Nase, die sich zufällig in meiner Nähe befand, meinte zu Leonhard: »Du mußt die Füße der Damen morgen bei Tag an- sehen. Ich glaube nicht, daß ihnen die Schuhe passen wer den. Im übrigen aber habe ich Schlaf und keine Lust, mich jetzt mit solchen Problemen zu befassen." Brand

in ein langgezogenes Geheul aus und riß die Heiligenbilder von den Wänden herunter. Auf den Orts- psarrer, der ihr zu Hilfe eilte, stürzte sie sich mit den Fäu sten unter furchtbaren Flüchen. Das Mädchen, das bisher keine fremde Sprache beherrschte, spricht während der An fälle deutsch, französisch, rumänisch, altgriechisch und eine für ihre Umgebung unverständliche Sprache. Und wir zogen fröhlich zu Bett. Leonhard hatte keine Ruhe. Er blieb im Gang und wartete, bis der Hausdiener die Schuhe zum Putzen holte

, dem Nachtwandler jede Auskunft über Mrs. Williams zu verweigern. Leonhard Überblickte den Sachverhalt. Er holte aus seiner Tasche einige Nickelmünzen und reichte sie dem schweigsamen Herrn mit der grünen Schürze. »Weshalb sollen diese Schuhe nichts Wrs. Williams ge hören?" fragte er Leockhard. Diese Antwort verpflichtete ihn Zunächst zu nichts, erlaubte ihm aber, die Geldstücke einzu, stecken und etwas nachzudenken. »Sie können deshalb nicht Mrs. Williams gehören, weil diese Dame bekannterweise sehr große Füße

hat, wäh rend diese Schuhe nur von jemandem mit kleinen Füßen ge tragen werden können." „Dessenungeachtet gehören sie ihr. denn sonst würden sie nicht vor ihrer Tür stehen", meinte der Hausdiener mit einer gewissen Logik. »Ich habe nie viel Arbeit damit. Sehen Sie. ich brauche sie nur etwas abzublasen und schon sind sie glänzend." Er brachte sie in die Nähe des Mundes, blies d en Staub ab und stellte sie wieder tzgr die Tür. Leonhard sah, da die Schuhe ganz neu und noch nie benützt worden

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Alpenländer-Bote
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Page 12 of 16
Date: 10.09.1933
Physical description: 16
anders aus. St. Leonhard bei Grödig. (Verschiedenes.) Der am vorigen Montag abgehaltene Hornviehmarkt war sehr gut beschickt. Es dürften bei 1500 Stück auf- getrieben worden fein. Die Preise waren ziemlich hoch, aber dennoch ging der Handel flott. Zwanzig Wag gon wurden nach Niederösterreich und in das Burgen land verladen. — Am Kirchtag wurde beim Simerl- wirt wieder einmal gerauft, wobei einer durch einen Messerstich erheblich verletzt wurde und mit dem Sa nitätsauto in das Spital nach Salzburg eingeliefert

aber dem P. Virgil für seine Mühe. — Am 27. August war der gleiche Vortrag in Alten markt mit etwas größerem Andrang. — Das Wetter ist überaus günstig. Lunsau. St. Leonhard. (5 0 0 - I a h r - F e i e r.) Am 20. Sep tember d. I. wird ein halbes Jahrtausend voll, seitdem die Kirche. St. Leonhard bei Tamswea feierlich ge weiht wurde. Es ergeht an alle Katholiken aus nah und fern die Einladung zu recht zahlreicher Beteili gung an der Jubelfeier mit nachfolgender Festord nung: Freitag, 15. September. 8 Uhr früh

in Sankt Leonhard Predigt und Pontifikalamt. — Samstag, 16. Sept., 8 Uhr früh Predigt und Pontifikalamt in St. Leonhard, halb 10 Uhr Wallfahrt der Frauen des Lungaus nach St. Leonhard. Predigt für die Frauen und hl. Messe. Abends 7 Uhr Lichterprozession der Burschen nach St. Leonhard, dort Ansprache und kurze Segenandacht. In der Pfarrkirche 7 Uhr Predigt und kurze Segenandacht. 8 Uhr abends großes Konzert der Deutschmeisterkapelle aus Wien im Platzbräusaale. — Sonntag, 17. Sept, halb 8 Uhr früh

Wallfahrt der Bauern und Kriegervereine nach St. Leonhard, dort Festgottesdienst mit Predigt und Pontifikalamt, 9 Uhr Mädchen-Wallfahrt, hl. Messe, halb 11 Uhr Helden ehrung am Marktplatz im Beisein des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß und des Landeshauptmannes Dr. Rehrl, an der die Kriegervereine des Lungaus sowie die Schützen von Tamsweg, Lestach, Krakauebene und die Tamsweger Bürgermusik teilnehmen werden. Ab halb 3 Uhr nachmittags Vorführung volkstümlicher Sitten ; und Gebräuche, wie Samsontanz, Bandltanz

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 01.04.1939
Physical description: 12
Beig.: Beigeordneter; Gdr.: Gemeinderat; Pg.: Partei genosse; Pa.: Parteianwärter; Vg.: Volksgenosse. . A n rach: Bgm.: Pa. Aufschnaiter Alois, Bauer; 1. Beig. Vg. Erber Johann, Niederbergbauer; 2. Pa. Hvchwimmer Karl, Wagnermeister. Gdr.: Pg. Fröhlich Josef, -Kleinbauer, Pa. Bachler Andreas, Großbauer, Vg. Stanzer Wilhelm, Pächter, Pa. Grabler Engelbert, Zimmermann. Br ixen tm Täl: Bgm. Pg. Wahrstätter Alois, Gast wirt ; 1. Belg. Pg. Koidl Leonhard, Landwirt, 2. Pa. Kvgr ler Johann, Kleinbauer

. G 0i n g. Bgm.: Pg. Oberleitner Johann, Bauer; 1. Beig. Pa. Foidl Matthias, Bauer; 2. Pa. Foidl Anton, Bauer Gdr.: Pg. Heuberger Johann, Arbeiter; Pg. Rechais Mat thias, Bauer; Pg. Hinterholzer Thomas, Bauer; Pa. Heu berger Klaus, Bauer. jHochfilzcn. Bgm.: Pa. Perterer Anton, Bauer, l Beig.: Pg. Lackner Hans, Revierstiger, 2. Pa. Trixl Josef Bauer. Gdr.: Pa. Koch Josef, Kaufmann; Pa. Breitfus Leonhard, RB.-Beamter; Vg. Eder Hans, Bauer; Vg. Bu eher Simon, Bauer. Hopfgart'en Land. Bgm.: Pg. Salcher Basilius

für die DAF. Ratsherren: Pg. Ernst Reisch, Hotelier Pg. Dr. Ekkehard Kofler, Hotelier; Pa. Dr. Helmut Roh«n Rechtsanwalt: Pg. Ing. Messerklinger, Betriebsleiter; Ptz Hansjörg Schlechter, Skierzeuger; Pg. Johann Darer, Bauer Pg, Anton Hock, Bäckermeister; Pg. Michael Hvchfilzer, Zimmermann; Pg. Georg Nußbaumer, Sparkassenverwalter Kössen. Bgm.: Pg. Pirmoser Georg, Bauer. 1. Beig. Pg. Landegger Johann, Bäckermeister und Gutsbesitzer, 2 Pg. Dagn Leonhard, Ortsbauernführer. Gdr.: Pg. Stöck Christian, Gastwirt

.: Pg. Jöchl Egid, Wirt. 1. Beig.: Pg, Lettner Josef, Jungbauer, 2. Pg. Jöchl Anton jun., Rain talbauer. Gdr.: Koidl Josef, Zimmerauerbauer; Pg. Jöchik Josef, Gastwirt; Pa. Mäyrl Johann jun., Kohchoferbauer; Pa. Auberger Andreas jun., Bauer. . > S t. I a k 0 b a. P. Bgm.: Pg. Faistenauer Anton, Säge-, bescher. 1. Beig-.: Pa. Schwaiger Josef, Bauer, 2. P'g. Nieder'moser Leonhard, Taglöhner. Gdr.: Vg. Kappeler Ja kob, Krämer und Bauer; Vg. Niedermvser Michael, Bauer; Vg. Pirchmoser Karl, Bauer; Vg. Lechner

Thomas, Holzarb. S t. I 0 h a n n i. T. BM.-: Pg. Wieshofer Johann, Müh lenbesitzer. 1. Bergs.: Pg. Dr. Kaaserer Anton, Arzt, 2. Pg. Schmiedberger Johann, Bauer. Gdr.: Vg. Brugger Barth., Bauer; Pg. Brunner Hugo, Oberlehrer; Pg. Schwäger Hansjörg, Arbeiter; Pg. Friedl Johann, Tischlermeister; Pa. Zobler Karl, Kaufmann. St. Ulrich a. P. Bgm.: Fischer Leonhard, Bauer, l. Beig.: Pa. Engel Franz, Oberförster, 2. Vg. Kroll Andrä, Modlbauer. Gor.: Pa. Wagstätter Bartlmä, Bauer; Vg. Parth Fritz, Tischler

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