L „Bozner Nachrichten', Drei Gerüst zur Oeffnung gelegt und auf diesen der dreifache Sarg hineingeschoben. Der Marmorsarkophag, der die Oeffnung verschließt, war heute abends mit der Jnchrift:- „Leo 16. pont. max.' versehen worden. Das eingeladene Publikum, das hauptsächlich aus Geistlichen, Klosterfrauen, Offizieren und geistlichen Damen bestand, kann auf 5000 Aersonen ge schätzt werden. Rom, 26. Juli. Der Kardinal Puzina, der sich im Talar nach der Peterskirche begab, um an der'Leiche
gütig entgegenzunehmend er sei der festen Hoffnung, daß Gott in 'seiner Weisheit und unaussprechlichen Güte das Heilige Kol legium bei der Wahl des Pontifer erleuchten werde. Auf diese Ansprache erwiderte der Kardinal-Kämmerer Oregliä: „Herr Botschafter! Euer Excellenz haben in Ihrer Stellung als Doyen des beim päpstlichen Stuhl beglaubigten diplomatischen Korps in edler Weise den Gefühlen aller Ihrer Amtsgenosstn bei dem schmerzlichen Ereigniß des Todes des erhabenen Pontifer Leo des Dreizehnten
des verstorbenen Papstes. In der „Jndependance Belge' schreibt Jean Bernard: In Passy lebt ein Mann, der von Leon dem Dreizehnten mehr weiß, als alle Annalisten des letzten Papstthums. Es ist Herr Boyer d'Agen, der die Familienarchive des verstorbenen Pap stes durchforschen durfte und dort zahllose Briefe kopirte, de ren er sich bedient hat. um umfangreiche Bücher über Leo den Dreizehnten zu veröffentlichen. Er hat aber nicht Alles ans Licht gebracht und stellt die ungedruckten Briefe, die er noch besitzt
, gern den Journalisten zur Verfügung. Wir wollen aufs Gerathewohl aus diesem Briefschatz Einiges herausgrei fen. Leo der Dreizehnte war in seinen jungen Jahren ein gro ßer Jäger. Einer seiner heißesten Wünsche war es, eine gute Jagdflinte zu besitzen, und an: 5. Juli 1831 schrieb er an seinen Bruder: „Ich muß dir so schnell als möglich von einem Projekt Mittheilung machen. Mgr. Longhi, der, lvie du weißt, mein Freund vt. will eine Jagdflinte verkaufen; es ist ein sehr schönes Stück
werden wird. Das ist die Gnade, die ich ihm von ganzem Herzen wünsche.' Hundert Jahre! Leo der Dreizehnte hat sie fast erreicht. Und doch war er im April 1838, als er päpstlicher Legat in Bene- vent war, nur zwei Schritte vom Tode'entfernt, und die Be wohner seiner Vaterstadt Carpineto nahmen ein solches Inter esse an seiner Gesundheit, daß sie den Postwagen vor den Tho ren der Stadt erwarteten, die Ledertasche des Postillons zerris sen, den für die Familie Pecci bestimmten Brief herausnah men und ihn im aLufschritt