3,148 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1878/26_02_1878/BZZ_1878_02_26_2_object_416712.png
Page 2 of 6
Date: 26.02.1878
Physical description: 6
und Mancini lebhast bekämpft wurde, hat in der Praxis durch die selben Männer als Minister die loyalste Interpretation erfahren. - - Me die Freunde des neuen Papstes versichern, wird Leo XIII. seine Aufmerksamkeit mehr den kirchlichen, als politischen Fragen zuwenden. Der Papst gilt nicht nur als vorzüglicher Kenner der theologischen Wissen schaften, er hat sich auch während seines 32jährigen Wirkens als Bischof von Perugia mit besonderein Eifer dem Studium der lateinischen Poesie und der etruski- schen

Archäologie hingegeben. Er spricht geläufig französisch und ein wenig deutsch. Nach seinen Bezie hungen zu den Behörden der expäpstlichen Stadt Pe rugia zu schließen, wird Leo XII I. der königlichen gierung gegenüber fest in der Sache aber versöhnlich in der Form auftreten. Die radikalen Italiener ziehen diesen Modus vor, denn einem Papste, der mehr ent gegenkommend sich zeigen würde, müßte Italien gleich falls Concessionen machen. Der neue Papst erfreut sich der kraftigsten Gesundheit. Seine Lebensweise

Ein vernehmen in ein bedenkliches Schwanken gebracht hat. Trotz der Drohungen des russischen Armeekommcindo's disponiren die russischen Friedensunterhändler zn man cherlei Concessionen, um nur den Friedensvertrag so rasch als möglich unter Dach und Fach zu bringen. Der neu gewählte Papst hat, wie bekannt, den Namen Leo angenommen und zwar als der dreizehnte dieses Namens in der Reihe der Päpste. Die Wahl des Namens hat bei den Päpsten gewöhnlich eine vorbildliche Bedeutung

, indem sie da durch auf jene unter ihren Vorgängern hindeuten, die sie sich in der Regierung der Kirche besonders zum Muster nehmen und deren Grundsätze sie befolgen wol len. In dieser Beziehung erscheint die Wahl des Na mens Leo allerdings bedeutungsvoll , denn mehr als einer von den früheren Päpsten dieses Namens hat sich in wichtigen Zeitepochen durch energisches Eintreten für die politische Machtstellung und für die weltlichen Ansprüche des Papstthums hervorgethan. Leo I. (440—461) mit dem Beinamen der Große, ebenso hervorragend

als Kirchenlehrer wie als Kirchen fürst, war der erste Papst, der den Grundsatz des Pri mats des römischen Bischofsstuhls über die gesammte Kirche aussprach und sich von, Kaiser Valentinian III. die Macht verleihen ließ, die Bischöfe des römischen Reiches nach Rom vorzuladen und sie durch die welt liche Gewalt zum Gehorsam zum zwingen. Leo I. war e« ferner, der durch den überwältigenden Eindruck Um dem Conclave auf eine feierliche und ungewöhnliche Weise eine tiefe'Verehrung an den Tag zu legen, wurde Graf

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/27_03_1878/SVB_1878_03_27_5_object_2489811.png
Page 5 of 8
Date: 27.03.1878
Physical description: 8
Vtilage zum .Tirolks Volksblalt' Nr. 25 M den T7. März R878. Leo XI. und Leo X. Beide find aus dem Hause Medici und in Florenz gebürtig. Leo XI- folgte dem achten Clemens auf dem päpstlichen Stuhle 1605 am 1. April. Als Cardinal war ihm von seinem Vorfahren das äußerst schwierige Geschäft übertragen worden, vermittelnd und frieden- Mend zwischen den Königen von Frankreich und Spanien aufzu treten. Diese Mission führte er so weise und glücklich aus, daß er nicht nur die Achtung des französischen

seiner Würde und das Gefühl der Schwierigkeit seines Amtes seine altersschwachen Lebenskräfte vollends erdrückt hätte. Palatius hat auf seinem Grabmale eine Medaille an gebracht mit den Worten: »sie üorui« d.h. wie die Rosen auf dieser Medaille, so blühete Leo dahin. Wir wandern wieder ein Jahrhundert in die Geschichte der zurück dem nächsten Leo, nämlich dem zehnten zu begegnen. Die vielen Entstellungen seines Charakters, Verläumdungen, frechen ^Lügen, die selbst noch heute gegen ihn vorgebracht werden, rechtfertigen

ein längeres Verweilen bei diesem außerordentlichen Papste. - > Leo X. Vater war der Großherzog Lorenzo von Medici, dem ie Geschichtschreiber den Namen des Großen und des Vaters der Künste und Wissenschaften beilegten, weil er in Florenz wahrhaft ein Zvldems Zeitalter begründete. Lorenzos älterer Sohn wurde zum Nachfolger des Vaters in der Herrschaft, der jüngere, Johann mit kamen, bis er ihn als Papst Leo umwandelte, sür den Dienst in der irche bestimmt. Johann erhielt eine ausgezeichnete Erziehung

, der als Orakel angestaunt wurde in allen Fragen, ^che der damalige Zeitgeist auf dem Gebiete der Gelehrsamkeit, ^ ^ ?' und des Geschmackes ausstellte. Weil man Leo dem A nicht den Vorwurf der Kaltblütigkeit in religiösen Interessen ^ so mußte man doch seine Jugenderziehung verdächtigen ^ M zum modernen H-?iden stempeln. > gv- öeS unerträglichen Gefasels voreingenommener Gelehrten- ^ Schreiben deS berühmten Gelehrten PolitanuS, ^ unseres MedicäerS an Papst Jnnozenz VIII. bei Gelegen ie 5 ^ ^kbung

und geistige Bildung anderer Nationen, besonders Deutschlands und Frankreichs kennen zu lernen. Mit noch elf Genossen trat er die literarische Reise an und besuchte die vorzüglichsten Städte in Deutschland, wie Ulm, Augsburg, Innsbruck ff. in Frankreich und den Niederlanden. Mögen sich also Jene ein wenig besinnen, welche Leo alles Verständniß der Zustände Deutschlands kurzweg absprechen wollen, wenn sie sein Benehmen der entstehenden Reformation gegenüber verzeichnen. Leo war in Deutschland und kannte

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/23_02_1878/TST_1878_02_23_1_object_6260724.png
Page 1 of 6
Date: 23.02.1878
Physical description: 6
Raum berechnet. - Zeitung-bestellungen und Zuschriften erbittet man fich srankirt; unver siegelte Reklamattonen wegen nicht erhaltener Nummern find port ofrei. — Manuskripte werden nicht zurückgestellt. M 45. Jahrgang Will. Mer Dam. Samstag. 23. Februar 1878. Der neugewählte Papst. Als der neue Papst sich der Menge zeigte, war der Beifall so groß, daß es eines Zeichens von ihm bedurfte, um die Ruhe herzustellen. Die politischen Kreisen nahestehenden Blätter ver- sichern, daß Leo XIII., obschon

ein energischer Mann, doch von .gemäßigter Gesinnung" sei. Mit dem Ausdrucke „gemäßigt" wird gegenwärtig von den liberalen Zeitungen ein großer Schwindel getrieben. Wenn das Wort die milde und sanfte GcfinnungSart bezeichnen soll, welche wir an Pius IX., dem Großen, bewunderten, so zweifeln wir nicht im Geringsten, daß Se. Heiligkeit Leo XIII. dieselbe bekunden werde; wenn aber liberale Zeitungen damit meinen, der Papst werde mit den „modemen Ideen" paktiren und die Rechte der Kirche aufgeben, so find

findet am Sonntag in der Sixtina statt. Der Papst ernannte den Kardinal-Erzbischof Fürsten v. Schwarzenberg zum Pro-Camerlengo. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Das Konklave hat am 20. die kanonische Wahl des heiligen Vaters beendet. Kardinal Pecci hat als Leo XIII. den Stuhl des heiligen Petrus einge nommen. Nicht blos die katholische Welt wird dieses Ereigniß als ein überaus freudiges und bedeutsames begrüßen, denn keine der Besorgnisse hat sich verwirklicht, welche so vielfach an die Papstwahl

Tabelle über die Konklaven in den letzten 400 Jahren: Jahr. Papst. Lebende Cardinäle. Cardinäle, die dem Conclave beiwohnten. Dauer des ^Conclave. 1447 Nikolaus V. 23 18 Tage 14 1455 CalixtuS III. — 20 12 1558 Pins II. — — 14 1464 Paul II. 26 20 „ 14 1492 Alexander VI. 27 23 3 1511 Pius III. 47 38 „ 33 1503 Julius II. 45 38 „ 18 1513 Leo X. 32 25 „ 47 1523 Adrian VI. — 39 13 1623 Gregor XV. — 52 1 1644 Urban VIII. — 59 17 1769 Clemens XIV. 57 46 106 1775 Pius VI. — 43 131 1800 Pius VII. 45 34 104 1823

Leo XII. — 48 35 1829 Pius VIII. — 50 36 1831 Gregor XVI. — — 62 1846 Pius IX. 62 50 3 An dem Konklave ha jeti 63 Kardi inäte theilgenommen. Se. Eminenz Mac-Closley ist aus Amerika noch zur rechten Zeit angelangt. Es nahm also nur der französische Kardinal Bros- sais, Erzbischof von Rennes, wegen Krankheit an der Papst wahl nicht Theil. Die liberalen Blätter melden von einem Kardinal Sägur, der dem neugewählten Papst ankündigte, daß er ihm eine Million Franks als Peterspfennig überreichen

3
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1878/27_04_1878/INTA_1878_04_27_1_object_7771531.png
Page 1 of 6
Date: 27.04.1878
Physical description: 6
desselben mit j ziemlicher Sicherheit etwas Bestimmtes sagen. Formell nun — das läßt sich nicht verkennen — unter- \ scheidet sich das Schriftstück Leo XIII. sehr vortheilhast von den | ähnlichen seines in Gott ruhenden Vorgängers. Wo Leo klagt, i da verwünschte Pius; wo Leo bedauert, da verfluchte Pius, und \ wo Leo einen Wunsch ausspricht, da polterte Pius IX. Welcher i Unterschied sich zwischen dem Wirken der beiden Kirchenober- s Häupter im Wesen ergeben wird, muß man aber eben erst \ sehen. Auch Pius IX. gieng

anfangs nicht so grimmig ins \ Zeug, wie in den letzten Jahren seiner unglückseligen Negierung, j ja man war sogar einfältig genug gewesen, ihn, der die dreifache \ Krone trug, für einen Liberalen zu halten. Und der Mann, ; der ursprünglich so weit gehende Sympathieen genoß, konnte jj schließlich nur noch alle Welt schmähen und über alle Welt ; schelten. Man darf darum auch in Bezug auf Leo XIII. den \ Tag nicht vor dem Abend loben, auch wenn man heute noch zu I glauben bereit ist, er sei ungleich

durch Leo XIII. bekannt geworden, möchte man beinahe auf einen Systemwechsel im Vatikan schließen. Allein mag es auch wahr sein, daß es das jetzt regierende Kirchenoberhaupt anekelt, die Komödie vom „Gefangenen im Vatikan" fortzusetzen; mag es damit seine Richtigkeit haben, daß Papst Leo — wenigstens privatim — seine Spazierfahrten über Rom hinaus unternimmt; mag es sich auch bestätigen, daß er den Sommeraufenthalt in Rom gänzlich aus gibt und aus dem Lande durch einige Monate seiner nicht allzu

kräftigen Gesundheit die nöthige vernünftige Pflege angedeihen läßt — als einen Mann des Fortschritts möchten wir Leo XIII. dennoch nicht ausrufen, auch wenn er klug und verständig genug sein sollte, einzusehen, daß sein Vorgänger der Sache der Kirche durch forcirtes Schelten und Schmähen, durch ungemessenes Ver fluchen und Verdammen und durch ein von aller Welt durch schautes und darum auch von aller Welt belächeltes Gaukel- Martyrium mehr geschadet als genützt habe. Nimmermehr würde zwar Pius

zu der An nahme, daß es im Vatikan auch bei persönlich gutem Willen un möglich sei, die alten ausgetretenen Geleise zu verlassen und den Gedanken an eine einmal angenommene Oberherrlichkeit über alle Geister der Erde aufzugeben. Wenn nun Leo XIII., unge achtet ihm wolbekavnt sein muß, daß Philosophie und Dogma für den Forscher Gegensätze sind, den Bischöfen empfiehlt, sie mögen sich „noch enger aneinander schließen", um die moderne Philosophie zu bekämpfen, so geht daraus nur hervor, daß — bei vielleicht

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/23_02_1878/TST_1878_02_23_2_object_6260725.png
Page 2 of 6
Date: 23.02.1878
Physical description: 6
fische Episkopat ihm zu widmen gedenke. Dazu ist zu bemerken, daß ein Kardinal Sägur überhaupt nicht existirt. Am 21. Morgens fand in der Sixtina in feierlicher Weise die dritte Adoration des neugewählten Papstes Leo Xlll. statt. Darnach kamen die Gesandten von Oesterreich-Ungarn, Frank reich, Spanien und Portugal in den Thronsaal um Sr. Heilig keit ihre Huldigung darzubringen. Ebenso empfing Se. Heiligkeit viele Mitglieder des römischen Adels. *° v Der neugewählte Papst versteht

, was auf die Bevölkerung einen guten be ruhigenden Eindruck machte. Korrespondenzen. * Jnnsbrnä, 22. Februar. (Entschiedene Zurück weisung preußischer und p rot estantischer Anma- ß ung.) Wir find heute in der Lage über den Vorfall in Bozen, welcher viel von sich reden machte, eine genaue und wahrheits schismatischen Patriarchen von Konstantinopel Michael Cärularius. Bei seinem frühen Tode sollen nach einer schönen Sage alle Glocken der Erde geläutet haben. Leo X. (1512-1521) führte das Steuerruder des Schiff, leins

Petri in verhängnißvollen Tagen. Aus dem ruhmreichen Geschlechte der Medicäer entsprossen, war Leo von Jugend auf ein Freund des Humanismus in seiner edleren Gestalt, zeichnete fich aus durch große Liberalität für Kunst und Wiffenschaft; die Tage des Augustus schienen unter ihm für Rom wieder gekom men. Die Peterskirche wurde unter ihm der Vollendung ent gegengeführt. Durch Beseitigung der pragmatischen Sanktion in Frankreich, welche der kirchlichen Freiheit sehr gefährlich war und Anbahnung

einer wahren kirchlichen Reformation auf dem Laterankonzil, besonders aber durch dieVeurtheilungLuthers, den der Papst Anfangs durch väterliche Milde zu gewinnen suchte, und erst nach mehreren vergeblichen Versuchen zu einer gütlichen Beilegung durch die Bulle „Exurge Domine“ exkommunizirte, hat Leo X. in schwerer Zeit sich als Nachfolger des Apostel fürsten bewährt. Wie sehr ihm das Interesse der Christenheit am Herzen lag, zeigte er auch durch das eifrige Bemühen, einen Kreuzzug gegen die Türken in'S

Leben zu rufen, welche sich um jene Zeit unter Selim II. furchtbarer als je zuvor erwiesen. Doch vergeblich ließ Leo einen fünfjährigen Waffenstillstand aus getreue Darstellung zu geben. Am 16. Februar verstarb im Hotel „Viktoria" in Bozen der königl. sächsische Artillerie-Haupt mann Herr Otto Kl äh ne aus Straßburg, evangelischer Kon fession. Am 18. Februar um '/,5 Uhr Abends sollte die Be erdigung stattfinden. Zur genannten Stunde erschienen bei der Leichenkapelle der sogenannte protestantische

5
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1878/25_06_1878/BZZ_1878_06_25_1_object_413901.png
Page 1 of 4
Date: 25.06.1878
Physical description: 4
»ublicist. Bureau, Wien, RautienNeinaali, 7, Koller und Som»., Wien, l. «iemergaffe, u. 143. Dienstag, den 25. Juni 1878. beginnt ein neues Abonnement und wen den Bestellungen ehestens erbeten. Die Administration der const. Soziier Zeitung. Vom kranken Papste. Schon seit einiger Zeit gelangen Nachrichten aus Rom. welche für den Gesundheitszustand des Papstes Leo XHI. nichts weniger als günstig lauten. Darüber nun. so wie über die Politik des neuen Papstes, welche manchem noch als ein ungelöstes Räthsel

erscheint, erhält die „Pol. Corr.' nachstehende interessante Mittheilungen aus Rom. 19. Juni: Das Gerücht, daß die Gesundheit Sr. Heiligkeit des Papstes ernstlich bedroht sei, und für den Fall, daß er den Sommer im Vatican zubringt, geradezu Besorg nisse einflößen müsse, erhält sich hartnäckig. Leo XUl. besitzt einfernt nicht die seste Constitntion seines Vor gängers. Schon während der 33 Jahre, die er in Perugia, einer der gesundesten Städte Italiens, verlebte, bevor er nach Rom kam, um den Posten

, ja nicht einmal sich vor einem photographischen Apparate einige Minuten ruhig zu halten gestattet. Die Anfälle sind von so beträchtlicher Schwäche erfolgt, daß Leo XIII. genöthigt ist, sich in den Pavillon Pins VI. und in die Gärten, wo er etliche Stunden zuzubringen liebt, trugen zu lassen. Die gewöhnlichen Aerzte Sr. Heiligkeit nnv einige eigens herbeigerufen» haben kürzlich eine Beratiiung ge pflogen, in der sie übereinkamen, da» der Papst den Vatican während der Sommer'chwüle verlassen müsse. Leo XIII. erklärte aber kategorisch

, er habe die Tiara nicht ohne den Entschluß angenomme?!, alle Conseliueiizeii über sich ergehen zu lassen, folgerichtig werde er um jeden Preis im Vatican bleiben, jetzt nnv sein ganzes Leben hindurch. Man versichert, es seien die Cardinäle vor Beginn des Conclave übereingekommen, daß dtr neue Papst sich von dem Verhalten seines Vorgängers nicht ent> fernen dürfe und wie es scheint, will Leo XIII. diese Verpflichtung mit gewissenhastester Strenge ersüllen. In der That unterscheidet sich der gegenwärtige Papst

von Pius IX. nur durch eine gewisse Mäßigung, die übrigens mehr in der Form als >m Wesen liegt; denn sie hat Sr. Heiligkeit nicht gehindert, die Mächte zur Wiederaufrichtuiig der weltlichen Herrschaft der Päpste wiederholt aufzurufen, sowohl in der Encyclica vom 21. April, als in einer erst ganz kürzlich gehaltenen Anrede an die alten päpstlichen Lfficiere. Namentlich Italien gegenüber befolgt Leo XIII. ganz die Devise Pius IX : „Keine Concession', höchstens daß er sie um die weitere vermehrt

6
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1879/26_03_1879/BZZ_1879_03_26_1_object_408658.png
Page 1 of 4
Date: 26.03.1879
Physical description: 4
mit äen Milstrirteo. ^Vovdellblätteru: ?ür IZo^sn 1 ü. — Mt ?ost 1 L. 35 kr. Lestellun^en veräeu rsclitüeiti^ erböten -m ckie U KilNl. ölIM MU. Aus Rom. Aus Rom, von hinter den Coulissen des Vaticans, schreibt man: . . . . „Papst Leo weiß sehr wohl, daß seine Gegner, seine Neider und Feinde es sind, die bei jeder Gelcgcnheit, um Opposition gegen ihn zu machcn, das Andenken des neunten Pius auffrischen, und cr v.'rbot deshalb bei dem jüngsten Jahresgedächt- niß des Todes seines Vorgängers

, daß durch Anhäu fung von Kränz?ii und Blumen auf dem Grabe des selben dem lebend-n Papst ein Mißtrauensvotum „durch die Blume' bereitet würde. Kurz, die in der Wolle ge färbten Schwarzen werden bereits nervös beim bloßen Anhören des Namens Leo's XIII., denn noch mehr und größeres Unheil schwant ihnen. Nicht ohne Ursache, viel weniger aber noch ohne Absicht, klagt Leo und sein Staats - Secretär so unablässig über die Abnahme des Peterspfennigs. Nicht ohne Noth, aber noch viel mehr Alexa, oder: Auf dunklen

geg?,i die fanatische Partei, die ihn durch Sperrung dsr Pcterspsennige unter ihren Willeil beugen möchte. Winkn ihm doch die im italienischen Garantiegesetze die für die „Ver waltung der päpstlichen Paläste' ausgesekkn und seit 1371 grwaitig aufgehäuften jährlichen drci Viertel Mil lionen Franken! Lassen die Froiilmen die Cnrie dar ben. warum soll Leo die Hand nicht nach diesen locken^ den und überreifen Früchten ausstn'ck.ii? Bereits hat der Papst diesen Entschluß, der alle früheren Proteste

begruben würde, seinen Kardinälen angekündigt, als er sie vor einiger Zeit zusammenberief. ihnen mittheilte, daß die Cassen er>chöpft, eine Einstellung der Zahlun gen der Gehälter in Aussicht fei und daß jede Ver einigung von verschiedenen Amtsgehältern sofort aufge geben werden müsse. „Geht das so fort.' bemerkte Leo weüer. „so weiß ich k-in anderes Mittel, al-Z die Mii. lionen von der ilaliennchen auznnchmcn.' Das wirkte wie ein Donnerschlag auf die Hörer, die ja zum größeren Theil noch ganz

Piomschen Gepräges sind. „Heiliger Vater,' hieß es, „das wäre ja eine ent setzliche Wandlung. Lassen wir vor der Hand noch solche Gedanken! Wir wollen uns einschränken, so viel wir können, wollen unser Möglichstes thun. Grhi's dann endlich doch nicht mehr, so bleibt uns d^es l. teil Mit- tel ja unbenommen.' Genug, das „letzte Mittel' ist bereits vom Papste selbst in aller Form auf's Tapet gebracht. Und noch mehr. Leo hat den Eminenzen mit getheilt, daß er von jetzt an streng darauf sehen

7
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/20_03_1878/SVB_1878_03_20_1_object_2490202.png
Page 1 of 6
Date: 20.03.1878
Physical description: 6
L«hlg»»qoch«it erkheil« Nt» »«Ich, tz«chS»rt «»« Ntnihiuig» «uterstitze», «ck LStch welch« ihn Spesde all «utdrsck E»«r Endlich«, Litt«, und ihres S»h»rs«r«> zege» Uu», d«ch DKH,»tge>«»»,tracht ? ?) - lie»e>»llde»a?ostolisch««Gegea.' Pdl» IZL. br sek»«« Schreibe» vom «. Zv«i»mb»r ISSS a»de» Sedakteur del Tkoler VoMblatte».' ' XVII. JahrglMg. 20. Miirz. 1878. z Leo X». t?ioch,Cardinal Wlsemaim, Dr. Philipp Müllkr. WrHer und Wilte ff.) Nach dem, Borgange verschiedener Blätter wird auch das Tir

. Volksblatt einige hervorragende Züge auS dem Leben aller jemr Päpste mittheilen, welche den Namen Leo angenommen oder urfMng- ljch besessen haben. Doch soll mit den jüngsten begonnen und mit den ältesten geschlossen werden. ? ' ^ ' ' Leo XII., früher Hambal della Genga, war 1760 geboren, 1783 zum Priester geweiht, schon 1V Jahre darm«9 (1793) zuW Erzbischos von Tyrus consecrirt imd als Nuntius nach Luzern g^ sendet. In wichtigsten Angelegenheiten finden wir. ihn- sodann in Köln, München und Paris

, dem Geburtsort Pius IX^, ernMt. Seit 1820 war er Cardinal-Vicar in Rom, hatte also die, Verrichtungen eines Ordinarius in der katholischen Weltstadt selbst zu versehen. — Am 2. September 1823 begann das Conclave nach dem Tode Pius VII.; am 28. September, also nach einem kurzen Con- Äave ^on 25 Tagen, wurde Hambal della Genga als Papst Leo XII. der Welt verkündet. Der demüthige, kranke Mann hatte so geringe Freude an seiner Erhebung, daß er die Cardinäle mit Entrüstung Mgte: warum sie d^nn eigentlich

ein abgemagertes Skelett« zum Papste gewählt hätten. Er sah schwäch und müde aus, seine Züge Mtten eine blaßgelbe Färbung; Auge jedoch und i Stimme' leisteten für Alles; das Äuge durch eine Sanftmuth und Eindringt uhkeit, die Jeden gewann, die Stimme durch Süße, Milde und Väterlichkeit. . , / ^ ' Die Versprechungen der neuen Regierung waren glänzend und lWingsartig. Leo entwickelte eine Intelligenz und Thätigkeit, die ^ Pontifikat zu einem sehr gefeierten zu gestalten gelobte. Doch ^ ^kzember brach seine Kraft

dargeboten habe. Er selbst starb am folgenden Tage, ^ ^.?^ember; der Papst erhob sich wie aus dem Grabe. Wen ^ große Werke wurden unter seiner Regierung unternom- tvur!, ^ ^ auch erst unter seinm Nachfolgern vollendet selbk^' ^ ^^rt ihm doch der Ruhm, sie begonnen zu haben. Leo selbst^ lvenig dürstend nach Ehre und-Menschenlob, daß er ^- ^orsteine, welche Großthaten seines Pontifikates verkündeten, dieser großartigen Unternehmungen wär die A^^^auung großen Basilika des HÜ Paulus außer den Bor k' ^ Wege

8
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/27_04_1878/SVB_1878_04_27_1_object_2489604.png
Page 1 of 8
Date: 27.04.1878
Physical description: 8
. Jahrgang. Bozen, Samstag, 27. April. 1878 S. Leo IX. (deutscher Papst.) (Schluß.) Das Pontifikat Leo IX. war zwar ein sehr kurzes, aber höchst ereignißvolles. Gleich bei Beginn seiner Regiemng schrieb er ein Concilium aus, das sich in- der zweiten Woche nach Ostern versam meln sollte. An der Peterskirche, welche durch Plünderungen und Verwüstungen, durch Saracenen und Christen bedeutenden Schaden erlitten hatte, wurden großartige Verbesserungen vorgenommen. Seine Ausflüge in die benachbarten Städte

jener ersten Heuchler. Nach Beschluß des römischen Concils begab sich Leo nach Oberitalien, wo er am hl. Johannes Gualbertus einen ebenso eifrigen Reformator schätzen lernte. Von Italien ging es. nach Deutschland. Wir finden Leo in Köln. Köln war damals die zweite Stadt des Reiches, mit einer solchen Schaar von Heiligen prangend, mit einem solchen Schatz von Reliquien geschmückt, daß es hierin nur von Rom übertroffen wurde. Der Papst fand feierliche Aufnahme und beging hier mit dem Kaiser das Fest

der beiden Apostelfürsten. Ueber Aachen und Mainz kam Leo nach Toul, wo er das Kreuzerhöhungsfest beging, und von hier nach Rheims. König Heinrich und die Bischöfe Frankreichs suchten den Papst, dessen Energie in der Verbesserung der kirchlichen Ver haltnisse sie zu fürchten Ursache hatten, mit allen möglichen Listen und Ränken von der Reise nach Rheims abzuhalten. Der demüthige ^er Pflichtgetreue Diener Gottes jedoch antwortete: Was ich dem hl. Remigius gelobt habe, kann ich nicht zurücknehmen; ich gehe

, die Gegenwart Jesu Christi im Sakramente des Altars leugnete und auch Jrrthüml'ches bezüglich Kindertaufe und Priester-Cölibat lehrte. Leo bekämpfte, verdammte und bestrafte den hochmüthigen Domherrn und Professor, der bald abschwur, wieder in die alten Behauptungen zurückfiel, neuerdings fichMkchrte und wieder sich empörte, bis er endlich unter Gregor VN. es mit seinem Seelenheile ernstlich nahm. Die Normannen verheerten Unteritalien, nicht mehr eingedenk ihres alten Rufes. Sie vertrieben die Griechen

aus dem FürstenthuM Benevent, gründeten durch Eroberungen die Republik Apulien, aben teuerten herum ohne Schonung fremder Rechte, ohne Beachtung ge heiligter Sitten und trotzten jeder wohlgemeinten Ermahnung. Leo selbst schildert sie uns: „sie plünderten und steckten Kirchen in Brand, schonten weder Kinder, noch Weiber und Greise, welche sie öfter unter den schrecklichsten Qualen zu Tode marterten, sie erkannten keinen Unter schied zwischen profanen und helligen Dingen.' Der Papst ermähnte sie, drohte sogar

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/06_04_1878/TST_1878_04_06_1_object_6260892.png
Page 1 of 6
Date: 06.04.1878
Physical description: 6
. M 79 JahMilg XVIII. ^Morgen, 7 April t. Judica Samstag, t>. April 1878. Warum soll Papst Leo XIII. gemäßigt sein! M. Berlin, 4. April. Nachdem die innere Krisis durch das Kompletwerden un seres Ministeriums ihren akuten Charakter verloren hat und sie wiederum mehr einer seit Jahr und Tag anhaltenden chronischen Krankheit gleicht, dreht sich die politische Debatte, soweit sie nicht durch Dinge im Orient in Anspruch genommen wird, wieder mehr um das Thema vom Frieden zwischen Staat und Kirche

. Den Mittelpunkt des Gespräches und der Erörterungen bildet selbst verständlich Papst Leo XIII. und verlohnte es sich wirklich der Mühe, einmal die Urtheile zusammenzustellen, welche seit dem 20. Februar über das neue Oberhaupt unserer hl. Kirche gefällt worden sind. Es würde da ein recht farbenreiches Bild heraus kommen. Leo XIII. hat cs sich gefallen lassen müssen, Tag für Tag ein anderes Urtheil über seinen Charakter und seine Haltung zu vernehmen, und wenn alles richtig wäre, was über ihn geschrie ben

, so wäre er sicherlich schon vermöge seiner sich diametral entgegenstehenden Charaktereigenschaften, die sich alle in ihm ver einigen sollen, die merkwürdigste Persönlichkeit des Erdkreises. Neuerdings neigt sich die allgemeine Anschauung wieder ganz entschieden dahin, daß Leo XIII. im Gegensatz zu seinen Vor gänger ein gemäßigter Papst sei. Nur der Kuriosität halber wollen wir erwähnen, daß der Pariser „Figaro" diese Mäßigung in dem Sinne versieht, Leo werde das Unfehlbarkeitsdogma wie der aufheben

; aber auch andere Blätter, welche doch so viel von dem Wesen des Katholizismus verstehen, um die Nachricht des „Figaro" für einen Unsinn zu erklären, bleiben dabei, daß das Pontifikat Leo XIII. ein Gegensatz zu dem des verstorbenen Pius IX. bilden werde. Fragt man nach Gründen, worauf sich eine solche Behauptung stütze, so ist freilich guter Rath theuer; denn Thatsachen für diese veränderte Haltung oder wie der altkatholische deusche „Merkur" versichert, für „die wirklich er staunlichen Konzessionen, die Leo

dem Zeitbewußtsein gemacht habe", gibt's nicht; aber so wird mit kluger Miene betont, es lägen so allerlei Anzeichen vor, aus denen der Wetterkundige die Veränderungen ersehen könne. Neuerdings muß als ein solches Anzeichen die erste Alloku- tion herhalten, welche, wie die „Franks. Ztg." versichert, das Prädikat der Mäßigung verdiene, und zwar nicht blos in for meller Beziehung, sondern auch inhaltlich. Beiläufig sei hier be merkt, daß selbst dieses Blatt sich nicht ganz von dem Wahn losreißen kann, Leo XIH

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1879/16_08_1879/BZZ_1879_08_16_3_object_405531.png
Page 3 of 6
Date: 16.08.1879
Physical description: 6
der Durchfüh rung derselben für die Türkei hinzuweisen. Die Thronrede conftatirt das englisch-franzö sische Ein'erständniß bezüglich Egyptens. Die Grieche frage blieb unerwähnt. NerjÄieäene«. (?ie Tagesordnung Papst Leo's.) Leo Xlll. steht nm 5 Uhr Morgens auf und gönnt seinem Kammer diener zur Noih, ihm beim Ankleiden behilflich zn sein und das Gemach in der Eile zu reinigen. Sein Arsch» stück besteht in einer Tasse Milchlhee und einer Sem mel oder einem jener in Rom üblichen Kasfeegebäcke, maritossi

genannt. Nach abgeräumtem Thee enlfernt sich der Äedienle nnd wird vor 11 Uhr nicht wieder gerufen. Leo Xlll. arbeitet während dieser Zeit c-hns Unterbrechung nnd gewährt außer seinem Bruder, der sein ständiger Mitarbeiter, Niemanden Zutritt. Es koiiinit initnnter vor. daß hohe Würdenträger in ge schäftlichen Angelegenheiten abgewiesen werden. Um 11 Uhr entfernt sich Leo XIII., indem er die Thüre des Gemaches eigenhändig verschließt und den Schlüssel zu sich nimmt. Der Lakai empfängt die Weisungen

zum Mittagsinidiß. welcher Punkt 12 Uhr eingenommen wird. Tie Stnnde bis dahin füllt Leo XIII. in ver schiedener 'Weise aus. Sind wichtige Staatsgeschäfte zu erledige», so verfügt er sich entweder selbst in das Secrelariat oder er bestellt den Minister iu die päpst liche Kanzlei. Ein andermal besichtigt er die ihrer Vollendung entgegengehenden Loggien oder promenirt in Begleitung einiger Intimen, die sich zur Aufwar tung gemeldet, in den EorridorS und Galerien deS xi»Qo llvbilc. Nur selten und in ganz

besonderen Fällen wird Audienz gewährt — ein AclnS, dem sich Leo Xlll. mit ausrichtigem Widerstreben unlerzieht. Manchmal nnternimmt Seine Heiligkeit in dieser hei ßen Tageszeit eine ErhotungSsahrt iu den schaltigen Palmengängen der vaiitanijchen Gärlen. Punkt l2 Uhr wird zum Mittagslisch gebeten. Die Hauptmahlzeit hält Leo Xlll. nicht des Mittags. ;son- der» am Abend. Der Papst speist in der Regel allein und nur selten in Gesellschaft feines Vrnder-5. Ein ladungen finden niemals statt. Leo Xlll

. ist eine äußerst nüchterne Natur und seine ganze Lebensweise, nament lich aber seine Tischgewohnheiten contrastiren vortreff lich mit jenen seines Vorgängers. Leo Xlll. ist ein Rigorist, der sich selbst kasteit und er speist frugal, weil ihm kein Genie Selbstzweck ist. Keine Blumen, . keine goldenen Leuchter und auch keine fröhlichen Ge»

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/01_03_1878/TST_1878_03_01_3_object_6260608.png
Page 3 of 4
Date: 01.03.1878
Physical description: 4
des jetzigen hl. Vaters, erscheinendes Wochen blatt, bringt außer einer Huldigungsanrrde auf seiner ersten Seite einige biographische Notizen über den Papst Leo XIII., denen wir Folgendes entnehmen: „Der gegenwärtige Papst ist in Car- pineto, Diözese Anagni, am 2. März 1810 geboren, seine Eltern find Graf Ludwig Pecci und Anna Prosperi. Im Jahre 1818 trat er als Schüler ins Jesuiten-Kollegium zu Viterbo. Im Jahre 1824 starb seine Mutter. Er begab sich nach Rom, wohnte im Palaste des Marquis Muti und trat

, aber seit 20 Jahren aus dem Orden ausgetreten ist. Se. Heiligkeit hat noch zwei Schwestern, die seit vielen Jahren verheirathet find." — Am 21. Febr. sandte Papst Leo XIII. folgendes Telegramm nach Perugia, seinem bisherigen Bischofssitz: „Dem Herrn Weih bischof von Perugia, dem Klerus und allen Bürgern von Perugia sende ich als immerwährenden Beweis meiner väterlichen Liebe den apostolischen Segen; mögen mir Alle die alte Treue bewah ren. Papst Leo XIII." 8. Rom, 26. Februar. Am 21. und 22. Februar

er theilte Se. päpstliche Heiligkeit Leo XIII. Audienzen an fran zösische und deutsche Pilger und geruhte ^mit jedem einzelnen Pilger einige Worte zu sprechen; Ansprache hielt er keine. Am 28. haben die Pfarrer und Fastenprediger Roms, zu welch' letz teren auch Ihr Landsmann Seb. Danner aus Salzburg gehört. Audienz; an diese wird Se. Heiligkeit eine Ansprache halten. — Von den österreichischen Kardinälen hat meines Wiffens nur Kar dinal Kutschker von Wien am 24. Abends Rom verlaffen. Se. Eminenz

Fürsterzbischof Schwarzenberg wird am 5. k. M. von hier abreisen und sich zunächst nach Roveredo begeben, um dort seinen 69. Geburtstag zuzubringen. Kardinal Mihalovic wohnt gegenwärtig im Kollegium Jllyricum, Kardinal Simor im Ger- mano-Hungaricum. — Der Aufruf des Grafen Pergen zur Theil nahme an einer Pilgerfahrt nach Rom hat hier große Freude hervorgerufen; die Oesterreicher sollten nicht die letz ten sein, die durch eine recht zahlreiche Deputation dem neu- gewählten Oberhaupte Leo XIII., zu deffen Wahl

und enthält die Route: Verona, Mantua, Modena, Bologna, Florenz, Pisa, Livorno, Civitavecchia, Rom, Foligno (2 Stationen von da liegt Assisi), Ankona (3 Stationen südlich Loretto), Bologna, Padua, Venedig, Verona oder umgekehrt. Was für alle katholischen Oesterreicher besonders erfreulich ist, ist die aus bester Quelle ge schöpfte Nachricht, daß Se. Heiligkeit Leo XIII. ein beson derer Freund des österr. K aiserhauseS ist. In sei nem bischöflichen Wappen führt er einen Kometen, waS als eine Erinnerung

12
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1873/15_01_1873/BTV_1873_01_15_3_object_3059584.png
Page 3 of 6
Date: 15.01.1873
Physical description: 6
. NeuestenS hat nun d?r in heraldischer und genealogischer Wissenschaft sehr bewanderte Ritter v. Gol^degg in der Zeitschrift de« heläli?isch . genealogischen Vereines „A'ler' in Wien über die Tiroler Schiller einen Au'satz publi- zkrt, in welchem diese Sckillrsrage in näheren Be- <raH> gezogen wirv. Das Resultat der Goldegg'schen Forschung gebt dahin, daß d e tirolichen Schiller aus den österreichischen Vorlanden nach Tirol gekommen sin?' u»d daß mit Leo Maiquard Schiller bereits 1li43 die tiröliscbe

, mit der »igenhän- diien Unterschrift des Stifter» versehene Widmung sollte der Rachwelt diese seltene Kollegialität eine» Amt»chefS in Ennne^ung bringen. Die Urkunde, vom 21. November 16V6 datirt, hat den Pokal und .Fre d, Fried und Einigkeit' überdauert. Kein Kanz ler Tirols kredenzt mehr seinen Räthen und Copisten den silb-rnen Becher. Leoman Schiller starb 16l2, nachdem ihm seine Wattin Anna geb. von Hagen bereit» 1571 in ein besseres Jenseit» vorausgegangen war. Er hin terließ einen Sohn, Leo Marquard

, und. eine Tochter Margret, welche dieHauSsrau deS.Hann« Jakob Zoller von Zollershausep, Pflegers zu Bel- lenberg war. Margret'S einzige Tochter, Anna Ka tharina, wurde die Gattin des edlen Elia» Willen- broch. Leo Marquard S chiller ' v. He rd ern zu Grabenstein undMühlegg, vermählt mit Anna Elisabeth, geb. v. Brandi»; feii 1632 geh. Rath, oberösterieichlscher Kamnierpräsident zu Inns bruck und Ltadthauptman«. von.Naltenherg, erscheint bereit« 16N1 als oberösterreichischer Kammerr th, in welcher Eigenschaft

aus Räitenau zu Langenstein erschienen war, an- wesrnd, und sehte al« landesfürstlicher Komm ist durch, daß die Landschaft ungeachtet der riesige« Schäden, die der Krieg erst dem öande. Tirol ge bracht, binnen.^4 Monaten fl. für weitere KsiegSzwecke ^ewilllgle. So sehr nun auch Leo Marquard mit irdischen k^lsickSgütern gesegnet (er war zu Innsbruck, im Jnn- thale und zu Kältern begütert) und von seinetti Lan- deSfürsten mit Ehren und Würden Überhäuft war, so war ihm doch nlcht der Trost beschicken

, Nach kommenschaft zn hinterlassen. Nur seine Hausfrau Elisabeth, geb. Brandißerin, mag am 13.April 1643 trauernd an seinem Sterbebette gestanden sein, da sie noch 1646 ali» Witwe gelebt zu haben scheint. Er starb — der letzte Manneösprosfe -seine« Stam mes — 3V Jahre alt. nachdem ihm seine beiden Töchterchen Elisabeth und Johanna in der Jugend durch d.en Tod geraubt worden wären und der Sohn, Leo 'Marquard, noch zu Leb zeiten seine» Vater« im Kriege umgekommen sein soll Außer den erwähnten Schiller fand

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/25_02_1878/TST_1878_02_25_1_object_6260968.png
Page 1 of 4
Date: 25.02.1878
Physical description: 4
zurückgestellt. M 46. Jahrgang XVIII. Walburga Monlag, 25. Februar 1878. Pius und Leo. Zwei Schwerter sind es, die auf Erden stritten. Der Erde Macht von stolzem Wahn bethört Obsiegt', und unter eh'rnen Tritten Liegt Gottes Braut geschändet und verstört. Ein Menschenalter durch hat Er's gelitten Der fromme Greis, nun ist sein Fleh'n erhört. Er ist verklärt zum Himmel aufgestiegen, Jetzt soll der Feind zu seinen Füßen liegen! Es blitzt das Racheschwert vom Himmel nieder, Der Löwe Juda's hat den Arm gestählt

es mächtig durch die Wogen zieh'n, O Wunder! Licht vom Himmel leuchtet nieder, Und Kreuz vom Kreuze strahlt auf Erden wieder! Innsbruck, Petri Stuhlfeier 1878. 8t. Leo XIII. pr. Wien. 23. Februar. Heute wurden die dem rechten Zentrum angehörenden konservativen katholischen tirolischen Abge ordneten von Sr. Excellenz dem päpstlichen Nuntius in Audienz empfangen. Msg. Negrelli gab in einer sehr warmen Ansprache tm Namen seiner Kollegen die Erklärung ab, daß dieselben mit der gleichen Liebe und Treue

, mit welcher sie zum verstorbenen Papst Pius IX. gestanden, auch stets zum hl. Vater Leo XIII. stehen werden. Se. Excellenz Msg. Jacobini war über diese Huldigung hocherfreut und versprach, Se. Heiligkeit hievon un- verweilt in Kenntniß zu setzen. Der Nuntius versicherte, daß er wünsche sobald als möglich das wegen seiner Anhänglichkeit an den hl. Stuhl und seiner Glaubenstreue so ausgezeichnete Land Tirol besuchen zu können. Der Nuntius wies auf die für die Kirche so schweren Zeiten hin; allein er drückte auch das felsen

feste Vertrauen aus, daß Gott seine Kirche durch alle Stürme hindurch leiten werde. Einen Beweis davon findet er schon in der Wahl des hl. Vaters Leo Xlll., der sich bereits als Erz bischof von Perugia als ausgezeichneter Kirchenfürst erwiesen habe. Die Kraft, welche Pius lX. bei Leitung der Kirche der Welt stets gezeigt, erkläre sich zum Theil aus der außerordent lichen Anhänglichkeit, welche die gesammte katholische Welt für Pius IX. stets in so entschiedener Weise an den Tag gelegt; anderseits

haben die so vielfach hartbedrängten Katholiken ihrer seits aus dem Muthe Pius IX. die Kraft zum entschloffensten Ausharren geschöpft. Dieses schöne, erhabende Wechselverhältniß zwischen dem Oberhaupte der Kirche und den Gläubigen werde auch gewiß unter dem hl. Vater Leo XIII. fortbestehen, deffen Wahl der Nuntius eine „providentielle" nannte. — Nachdem Msg. Negrelli die Mitglieder der Deputation Sr. Excellenz vor gestellt hatte, verließen dieselben hochbefriedigt über die Worte des päpstlichen Nuntius

14
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1876/15_04_1876/MEZ_1876_04_15_3_object_605533.png
Page 3 of 12
Date: 15.04.1876
Physical description: 12
mit 3, 3, 2, 2, 1>/2. 1 und I st. Zwei Schleckerprämien mit 2 und 2 fl. Tagesprämien mit je I fl. Zu sammen 39 fl. 20 kr. — Auf dem Weltstand zwei Hauptveste mit 8 und 6 fl. Fünf Schle ckerbeste mit 4, 3, 3, 1 und 1 fl. Zwei Schle- ckerpräaiien mit je 1 fl. SV kr. Tag-Sprämien mit je 1 fl. Zusammen 32 fl. Die Einlagen selbstverständlich entfernteren Schützen entsprechend. — (Das Regiment Erzherzog Leo- Znfall ihn unterwegs zusammengeführt habe. Wer beschreibt ihr Erstan en, als sie, iu die hell erleuchtete Wohnstube eingetreten

, in dem Pro fessor AlbertS. Leo den jünger» Künstler erkannte, ihren Retter aus Blacksmouths Gewalt, den Ge genstand ihrer still«» Liebe. Des Gutsverwalters laute Freude über daS glückliche Zusammentreffe», der Tante zahllose Fragen, gäbe» Anna Zeit sich zu fassen. Al bert nicht ahnend ,'einen alten Bekannten in die Familie eingeführt zu haben, wußte nicht wie er die freudigen und überraschten Phy- fiogriomkeu deute» sollte., Seine Schwester^ von welcher er zuerst Auskunft über die schnelle Be- kMtschast

dem Namen nach schon längst zu kennen, und so wußte Jeder, wen er vor sich hatte. ES war spät geworden, man begab sich zur Ruhe und nur Albert harrte noch der Ankunft des ArzteS, obgleich sein Patient vollkommen wohl war und nur deS SchlafeS bedürftig schien— wenigstens der Einsamkeit, um seinen Gedanken ungestört nachhängen zu können. Vieles hatte sich geändert seit er Anna nicht gesehen, doch seine Gefühle für sie waren unverändert geblieben. Die beiden Freunde Leo und Wilhelm, deren Bekanntschaft

, so ok't von Eltern gehegt und so selten in Erfüllung g.sehen, sollte ihnen auch gewährt werden; denn Adelheid, Wilhelms einzige Schwe ster, eine gefeierte seltene Schönheit, war noch frei und auch Leo durch nichts gebunden. Beide wußten, daß sie sür einander bestimmt waren und Jahrelang mit diesen Gedanken vertraut, wähnte Leo anch in Adelheid die Wahl seine» Herzens zu sehen. Ihre Schönheit entzückte ihn. ihr heiterer, gebildeter Geist ergötzte; ihr Cha rakter bürgte für eine znfriedene Ehe

, und so ge- vachte er der Zukunft mit freudigem, aber ruhigem Gefühl. Doch Adelheid, dem stolzen Mädchen, das sich aller körperliche» und geistige» Borzüge wohl bewußt war, konnte dieses ruhige Gefühl nicht genügen. Verglich sie den heitern unbe fangene» Leo mit so manchem Brausekopf unter den junge» Offiziere» d e sie huldigend um schwärmten, so mußte ihr die große Verschie denheit allerdings auffallen. Am störendsten und für Leo am gefährlichste» war der Vergleich mit unserem Franz, auf welchen ihc erster

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1878/15_04_1878/BTV_1878_04_15_2_object_2875582.png
Page 2 of 6
Date: 15.04.1878
Physical description: 6
, die der „klngrechnende HaudelS- staat' hoffentlich benutze» werde, obfchou in England die Volksleidenschaften bereits in bedenklicher Weife entstammt feie». Deutschland. Als den „Wortlaut deö Briefes, in welchem der Papst dem Deutschen Kaiser seine Thronbesteigung angezeigt hat', bringt der in Ant werpen erscheinende „Pr6curfeur' mit der Bemerkung: „aus dem Italienischen übersetzt', folgendes Schrift stück: „Papst Leo Xlll. entbietet dem allerdurchlauch- tigsleu und mächtigsten Kaiser und König seinen Gruß

wir Gott den Herrn an, daß er Ihnen die Fülle seiner himmlischen Gaben verleihe und flehen ihn an: er wolle Ew. Majestät mit uns durch die Bande der vollkommensten christlichen Liebe vereinigen. Gegeben zu Rom, in der Basilika von St. Peter, den 20. Febr. 1878, i'm ersten Jahre unserer Regierung. (Gezeichnet): Papst Leo Xlll.' Italien. Rom, 12. April. (Aus dem Vatiean.) Leo Xlll. beabsichtigt in 5—li Wochen ein Coufifto- rinm abzuhalten, bei welchem mehrere italienische und fremde Prälaten, — man nennt

gewesen war, keineswegs die hartnäckige Abneigung PjuS IX. gegen die Geg ner dieses Dogmas. Dieser Tage wird die Euchklica deö Papstes an den katholischen Episkopat verössentlicht werden, und -.war Gierst im Auslande, sväter in Rom. AuS diesem «4T Documeute wird man erst mit Sicherheit einen Schluß auf die Gesinnungen des neuen Papstes ziehen können, da die Allocution im Eonsistorinm vom 28. März nur einen privaten Charakter hatte. Leo Xlll. wird in dieser Enchklica feierlich gegen die Ent ziehung der weltlichen

Macht der römischen Kirche Protest einlegen und die von PiuS IX. gegen dieselbe erlassene» Censuren erneu- eru. Er wird den Wunsch nach Beendigung der mit einigen Staaten bestehenden Zwi stig leiten mit dem heil. Stnhle ausdrücken. Er wird den Bischösen in Anbetracht der Zeitläuste Rathschläge zur Klugheit und weisen Mäßigung ertheilen. Wie bei dein An tritte jedes nenen Papstes üblich, wird auch Leo Xlll. die Häretiker und Schismatiker zur Rückkehr iu den SchooS der allein seligmachenden Kirche

auffordern. Das Docnment ist feinem vollen Inhalte nach von Leo XIII. persönlich verfaßt worden. Ein wenig voreilig hat man von der Wiederher stellung der ehemaligen diplomatischen Vertretungen deö heil. Stuhles in Deutschland, Rußland und in der Schweiz gesprochen. Man ist allerdings gegen seitig von den versöhnlichsten Gesinnungen beseelt, man hofft zu einer Verständigung zu gelaugeu; aber darauf beschränkt sich anch Alles. Die drei erwähnten Regierungen gehen niit der äußersten Vorsicht

16
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/27_02_1878/SVB_1878_02_27_1_object_2490049.png
Page 1 of 8
Date: 27.02.1878
Physical description: 8
. , 27. Februar. 1878..- Die zwölf Löwen um M Thron Leo WI. Sei Löwe, Leo ! laß Dich nicht erschrecken, ^ Ob Wölfe, Tiger, Panther und Hyäne Gebrüll im Wald erheben, Füchse necken; Sei Löwe, der vom Schlaf losschlägt die Mähne Mit Donnerhall die Leu'n zu wecken. Sie steh'n Dir bei, sie zeigen scharfe Zähne. Kein wahrer Löwe hat den Kampf gemieden, ' .' Er stritt mit Muth — und Sieg war ihm beschicken. Die Geißel Gottes, Attila der wilde, Von Sieg zu Sieg kam er daher geflogen. Der erste Löwe kam mit Gottes

War auch der Glanz, der schmeichelnd ihn verblendet, Und da der neunte Löwe ruft, da weichen Die Bestien des Wald's, da zittern Felsen-Eichen. - Der neunte Leo war der starke Löwe, Gen Morgen und gen Abend , sah man winden Die Lügenschlangen sich, daß sich erhöbe Der Irrthum und die Spaltung, und den Blinden . Das reine Gotteswort in Spreu zerstöbe. Vor Leos Licht entfielen rings die Binden Des Wahns, und glanzvoll stieg der Wahrheit Sonne, Und heilig strahlt der Papst in Himmels Wonne. - 'Der zehnte Leo

Deutschland sah zerspalten Europas Länder Stück in Stück zerrissen — Doch über Meer die Wahrheit sich entfalten, Wo Satan stets gethront in Finsternissen. Das Faule, das sich kernlos nicht kann halten, Das sah er fortgehau'n, verdorrt, zersplissen; Das Gute wuchs und brachte neue Früchte, Der Löwe siegte; — nicht das Wurmgezüchte. Der elfte Leo blühte wie die Rose, Doch lag so schnell verblüht er auch im Grabe. — Der zwölfte sah sich nah' dem Grabesschooße, Da ward betraut er mit dem Hirtenstabe

an sich selbst erweisen. Sei Löwe, Leo, gleich den alten Leuen, Sie bergen todt noch Honig in dem Munde; Es hallt Dein Wort: die Feinde sich zerstreuen, Die Drachenbrut versinkt im Höllenschlunde. Des Königs heil'ger Glanz wird sich erneuen, Und alle Treuen steh'n — mit Dir im Bunde. Dem Leu vom Stamme Juda Sieg und Frieden! Sei langes Leben, Leo, Dir beschicken! — ?. ^

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/22_02_1878/TST_1878_02_22_1_object_6261550.png
Page 1 of 4
Date: 22.02.1878
Physical description: 4
hat, bekennen unwillkürlich die große Be deutung dieses Ereignisses. Ueber die Person Leo Xlll. ergehen sich die Blätter in den verschiedensten Vermuthungen, die wohl wenig Glauben verdie nen. Während der Wahl wurde Kardinal Pecci verhältnißmäßig wenig genannt unter den Kandidaten; bald wurde er als „ge mäßigt", bald als „Intransigent" bezeichnet. Der „Bote" druckte vor einigen Tagen einen Bericht der „Germania" nach, in wel chem Kardinal Pecci „ein sehr energischer Mann" genannt wird; gestern läßt

die päpstliche Benediktion. Zuerst ertheilte er den Segen im Innern der Kirche, so dann trat Leo XIII. in die äußere Loggia; er trug einen weißen Talar, die rothe Mozzetta und die Stola und war umgeben von dein Kollegium der Kardinäle. Das Volk fiel auf die Kniee und der neugewählte Vater der Christen heit ertheilte ihm den oberhirtlichen Segen. Der Enthusiasmus läßt sich nicht beschreiben; das Volk konnte sich nicht enthalten immer wieder in Beifallsrufe äuszubrechen und zu rufen: Viva Leone XIII

.! Die Päpste Leo in der Geschichte. Der Papstnamen Leo hat in der Kirchengeschichte einen sehr guten und berühmten Klang. In den Reihen der Päpste finden wir fünf Heilige dieses Namens und sehr viele Männer, die in den schwierigsten Zeitläuften die hl. Kirche musterhaft geleitet, Wissenschaft und Kunst befördert haben und unter die größten Wohlthäter der Menschheit gerechnet werden müssen. Wir wollen die großen Gestalten an uns vorüberziehen lassen und uns kurz ihre Geschichte ins Gedächtniß rufen

. Die Christenheit jubelte bei der Wahl des römischen Dia kons Leo, der schon vor seiner Erhebung zum Papste eine außer ordentliche Thätigkeit zum Wohle der Kirche besonders in Gallien entfaltet hatte. Als oberster Regent und Lehrer der Kirche brachte er allenthalben, in Egypten, Mauretanien, Asien, nicht minder wie im Abendlande die Rechte des Primates zur Anerkennung und rettete namentlich die orientalische Kirche durch sein energi sches Einschreiten und sein unfehlbares Lehrwort vor dem gänz lichen Zerfalle

, wie auch Döllinger anerkannt hat. Sein dogmatisches Schreiben an Flavian, Patriarchen von Konstantinopel, eine herrliche Darstellung des erhabenen Ge heimnisses der Menschwerdung des Sohnes Gottes, wurde auf dem Konzil von Chalcedon 451 mit Begeisterung aufgenommen und die Konzilsväter riefen aus: „Das ist der Glaube der Väter, Petrus hat durch Leo gesprochen!" Nicht minder groß ist Leo I. in seinem Zusammentreffen mit den Barbaren. Attila zog verheerend 452 nach Italien, der Schrecken war allgemein; Aquilea

18
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1879/08_01_1879/TST_1879_01_08_1_object_6262265.png
Page 1 of 4
Date: 08.01.1879
Physical description: 4
. Leo XIII. und Deutschland. Op. Der Brief des Papstes an den Erzbischof Paulus von Köln bildete nicht allein das wichtigste Ereigniß der Feiertage, sondern es ist dieses Schreiben überhaupt eine diplomatische Merkwürdigkeit, welche einzig in ihrer Art dasteht. Das Schrei ben Leo XIII. gefällt nämlich allen Theilen. Die Katholiken werden dadurch ermuthigt und gestärkt zum Ausharren im Kampf für die wahre christliche Kultur; die „Kulturkämpfer" hingegen rühmen ihm Mäßigung und Friedensliebe

nach, ja sie sind geneigt, wieder einmal das Märchen von dem „liberalen" Papst aufzutischen. Die offiziösen preußischen Blätter lieben es insbesondere, Leo Xlll. in einen Gegensatz zu dem seligen Pius IX. zu bringen, ja sie möchten gerne herausbringen, daß der hl. Vater durch diesen Brief die Zentrumsfraktion desavuiren wollte. Doch wenn man die Thatsache, sowie den Inhalt des Briefes einfach in Betracht zieht, so ist von einem Gegensatz zu der Hal tung Pius IX. oder des Zentrums nicht das Mindeste zu bemerken. Leo

nicht in der Lage, päpstliche Schreiben zur Kenntniß des Klerus zu bringen; cs wäre das eine amtliche Handlung, die ihm, weil er dazu keine Befugniß mehr hat, eine Kriminalstrafe einbringen würde. Leo XIIl. stößt sich daran nicht im minde sten, Herr Melchers ist für ihn trotz des Gerichtshofes für kirch- Eine Garantie-Crhöhring für die mährische Grenjbahn. Nachdem dieser Gegenstand vielleicht nächstens schon unsern Reichsrath beschäftigen wird, reproduziren wir diesen Artikel aus den „Finanz-Fragmenten": Darf

IX. dasselbe nicht zu wiederholten Malen gethan? Hat die katholische Kirche nicht immer diese Sehnsucht gehabt und darnach gestrebt, diesen Frieden mit allen Mächten zu erhalten? Es wäre ein anderes, wenn der Papst den Frieden um jeden Preis wollte, wenn er den Frieden durch das Aufgeben eines kirchlichen Rechtes erkaufen wollte. Aber Leo XIII. sagt es ja ausdrücklich, was er unter diesem Frieden versteht. „Denn niemals wird Unser Herz ruhen können, so lange Wir zum ungeheueren Nachtheil der Seelen die Hirten der Kirche

und Frauen-Kongregationen und der Unterricht der katholischen Jugend unter Ueberwachung der bischöf lichen Autorität. Der Brief Leo XIII. ist eine sehr verständliche Antwort auf das Austreten des Kulturkampfministers Falk bei der Kloster- debatte im preußischen Landtage. Dr. Falk hatte damals stolz und wegwerfend gesprochen, hatte erklärt, daß die preußische Kulturkampf-Regierung „aufrecht stehe und ewi g(!) - aufrecht stehen werde". Er hatte dem Zentrum vorgeworfen, daß desien Anträge „absolute

19
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1878/27_02_1878/MEZ_1878_02_27_1_object_613316.png
Page 1 of 8
Date: 27.02.1878
Physical description: 8
Mac Closley ist aus Amerika noch zur rechten Zeit angelaiigt. Es »ahm also nur der französische Cardinal Brossais Erzbischof von NenneS, wegen Krankheit an der Papstwahl »ich» Theil. Die Vorgänge, welche herkömmlich nnml'ltel >ar auf die W.chl des neuen Papstes folgen, ?aben bei der Wahl des jetzigen PupsteS, Leo XIII, nicht ganz ven hergebrachten Formen entsprochen, sondern haben in Folge der außerordentliche» Imstande, in denen sich der heil. Stnhl seit 1870 befindet, einige Veränderungen

Loggia aus der harrende» Meng bekanntgegeben wurde. Bald darauf erschien der neue Papst 'an derselben Stelle und erthcille dem Volke den päpstlichen Segen. Die Proclamatioi: deS neuen PapsteS Leo XIII. nun geschah wohl auch am 20. d., und zwar um 1 UH- 15 Minuten durch den Cardinakiacon Caterini von der äußeren Loggia aus. Wie gewöhnlich war auch am 20 eine Unmasse Volkes aus dem Platze vor der Peterskirche versammelt und applaudirte lebhaft. Aber die Menge täuschte sich, wenn sie glanbte

, es werde nun bald wie früher, der neue Papst selber auf derselben Loggia erscheinen. Leo XIII. erschien um 4 Uhr 30 Minuten zur Segenspen- dung nicht auf der äußeren, sondern auf der in nern Loggia. Das Volk, welches den neuen Papst seh n wollte, mußte sich am 20. in das Innere der PeterSkirche verfügen und empfing dort den egen vom neuen Haupte der Christenheit. — Mit dieser Thatsache hat sich der neue Papst der Handlungsweise seines Vorgängers PiuS IX an geschlossen, der bekanntlich seit der piemontesischen

Abendpost': „Nach den eingetroffenen Telegrammen hat das Conclave die canonische Wahl des heil. Vaters beendet und Cardinal Pecci hat als Leo Xlll. den Stnhl deS heil. PelruS eingenommen. Nicht blos die katholische Welt wird dies Ereigniß als ein überans frendigeS nnd bedenlsanieS begrüßen. Keine der Besorg nisse hat sich verwirklicht, welche so vielfach an die Papstwahl geknüpft wurden. Letztere hat sich in den regelmäßigen, zu keiner Differenz Anlaß gebende» Formen vollzogen und auch die königlich

, wie mächtig oder lockend es sein mag, und „versöhnlich' sein gegen die Irrenden oder Gefallenen. Papst Leo XIII. entstammt einem altadeligen Geschlechte. DaS Wappen der Pecci wird dnrch einen horizontalen Querbalken in der Mitte des Schildes und dnrch eine dasselbe vertical durch schneidende Pappel in vier Felder getheilt. DaS obere linke Feld enthält eine» Kometstern, daS obere rechte Feld ist leer und die beiden unteren Felder enthalten je eine Lilie. — Wie die „Ger mania' mittheilt, hat Msgr. Pecci

20
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/24_02_1877/BTV_1877_02_24_1_object_2870555.png
Page 1 of 12
Date: 24.02.1877
Physical description: 12
, der den Inhabern von Werthpapieren nicht genugenden Schutz gegenüber etwaigen Mißbräuchen biete. Graf Leo Thun ist der Meinung, daß sowohl die Regierungsvorlage, als auch der Antrag der Kommission abzulehnen sei, um die Regierung zu veranlassen, über den Gegenstand eingehendere Studien und eine neue Vorlage zu machen. Im Laufe seiner Rede kommt Redner auch auf die Angelegenheit der St. GenoiS-Lose zu sprechen und erklärt es für sehr unbillig, die Ziehungen derselben zu verschieben. Dieselben sollen regelmäßig

handelt, nicht nur Einzelnen gegenüber, sondern auch gegenüber Banken und Gesellschaften anwenden oder offen er klären, daß man mit Rücksicht auf das öffentliche Wohl dies nicht thun wolle. Redner schließt mit der Jnvective, daß die Regierung durch die Fehler ihrer innern Politik in Verwicklung mit unreinen Geld- Mächten gerathen sei, und dadurch das Recht unter das Unrecht gebeugt habe. Berichterstatter Frhr- von Härtl widerlegt in eingehender Rede die vom Grafen Leo Thun vorgebrachten Argumente

und erklärt eS für unpatriotisch und unwahr, wenn Jemand erklärt, daß in Oesterreich Unrecht vor Recht gehe, oder das Recht gebeugt werde. Der Kurator der Dux-Boden- bacher Bahn, dessen Wirken von dem Vorredner ver dammt wurde, habe nur im Gebote der dringendsten Nothwendigkeit gehandelt, da andernfalls die Priori tätsgläubiger gar nichts bekommen hätten. Justiz minister Dr. Glaser sieht sich genöhigt, die An schuldigungen des Grüfen Leo Thun im Namen sei ner Kollegen und im eigenen Namen mit Rücksicht

vorgekommen, als der Herr Vorredner (Leo Thun) als Minister im Amte war. Gras Leo Thun verwahrt sich dagegen, nur aus politischer Gehässig, keil gesprochen zu haben — er sei immer objektiv gewesen. Minister Dr. Unger sagt: Obwohl Graf Leo Thun durch seine zweite Rede seiner Ausführung, wodurch er der Regierung am Schlüsse Persönlich den Vorwurf der Unlauterkeit machte, abgeschwächt hat, so sei er doch gezwungen, den erhobenen Vorwurf im Namen der Regierung mit Entrüstung zurückzuweisen. Nachdem

21