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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 08.03.1902
Physical description: 8
das auf- zählen, wodurch die katholische Kirche im Verlaufe zweier Jahrtausende den Zweck und die Ziele des Staates gefördert hat; denken Sie bloß zurück an die Werke der Bildung und der Charitas, sowie auch an die Strafandrohungen zu Gunsten der weltlichen Obrigkeit, die sie an die Geringsten richtete und die Höchsten nicht verschonte. Doch wozu all dies? Wir können die Wirksam keit der Kirche an dem Leben Leo XIII. erkennen. Steiget heraus aus Euren Papstgrüften, Ihr her vorragenden Leone der Jahrtausende

und erhebet die Fackel, in deren Licht Leo XIII. glänzendes Bild heller erstrahlen möge Sehet den heiligen Leo I., de. Großen, den besonderen Schutzheiligen unseres he. Vaters und blicket zurück in die Geschichte des 5. Jahrhunderts, wo Attila, die Gottesgeißel, mit seinem Hunnen volke raubend und mordend Europas Lande durch ziehend, durch die hehre Priestergestalt Leos I. in seinem Raubzuge durch Italien aufgehalten und zurückgewiesen wurde. Auch in unseren Tagen ist eine wahre Gottes geißel erstanden

, die der Herr zugelassen, um die Völker zu züchtigen. Wie eine Hunnenschar brach in unsere Zeit herein der Socialismus, Communis- mus und Nihilismus, während von der Ferne her bereits die schreckliche Fackel menschenmordender Anarchie einen blutigrothen Lichtstreisen über die Völker wirst. Leo XIII. hatte die Ursache dieser Erscheinungen erkannt und während die Staaten und Völker im thörichsten Wahne diese Ursachen noch stärkten, griff er mit fester Hand zu und bekämpfte die gottlose Wissenschaft

auch die leoninische Stadt genannt wird. Leo XIII. erkannte bald, dass in den Stürmen unserer Zeit vor allem ein Bollwerk, eine Festung errichtet werden müsse, und er that das, indem er in einem Hirtenschreiben vom 10. Februar 1880 die Heiligkeit und Bedeutung der christlichen Ehe aus einandersetzte Es war ein Bollwerk gegen die Un sittlichkeit und Gefahren der modern-heidnischen Kinder erziehung. In neuerer Zeit fügte er diesem Boll werke einen gewaltigen Thurm hinzu, genannt Verein der hl. Familie. Greifen

wir zurück auf den hl. Leo III., für uns von besonderer Bedeutung, weil er Mitbegründer der Machtstellung des deutschen Volkes war, im Jahre 800 krönte er in der Peterskirche Karl den Großen zum römischen Kaiser deutscher Nation. Er war ein Mann, der nicht nur sein eigenes Recht auf recht zu erhalten wusste, sondern auch für die Rechte und Fürstenkronen, speciell der Deutschen, eintrat. Am 12. März 1881 vollzog sich in der Peterskirche ein entsetzlicher Frevel und schon im Juni desselben Jahres erhebt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 14
Date: 10.05.1902
Physical description: 14
2 Priester, 4 Ordensbrüder und 6 Franciscanerschwestern wetteifern. *) — Das Mittel- alter weist seine Kinderkreuzzüge auf — eine mehr schwärmerische als glückliche Thal; aber zu einem wahr haft idealen und unvergleichlich segensreichen Unternehmen hat besonders Leo XIII. die kath. Kinder begeistert: i m Kindheit Jesu-Verein den verlassensten und ärmsten Brüderchen und Schwesterchen draußen in der weiten Welt Hilfe und Rettung zu bringen. „Ich wünsche, dass alle christl. Kinder dem Kindheit Jesu-Verein

beitreten", sprach Leo XIII. und mehrere hunderttausende sind der Ein ladung gefolgt. Das ist die dritte charakteristische Er scheinung der Missionsthätigkeit der kathol. Kirche unter Leo XIII. Unter seinem Pontificate haben die katholischen Kinder aus ihren Sparpfennigen rund 70 Millionen Franks geopfert — für den Loskauf armer Sclavenkinder, für Pflege und Unterricht verlassener, oder von den eigenen Eltern weggeworfenen Kleinen. Es wurden rund vier hundert Waisenhäuser gegründet, 2500 Schulen

, um sich etwas Obst zn kaufen, brachte den Pfennig der Lehrerin und gab sich mit dem Stücklein Brod zufrieden, bis es seinen Beitrag zum Kindheit Jesu- Verein geleistet hatte. Im Jahre 1891 allein wurden aus den Almosen, der unter Leo XIII. social geschulten Kinder 481.535 Kinder gerettet. 4. Leo's Auge schaute im Geiste die Ketten armer Sclaven und sein Herz entbrannte in heiligem Unmuth gegen die Barbarei und in heißem Verlangen, die Ketten zu sprengen und diese jahrtausend alte abscheuliche Wunde vollends

seinen Halt verleihen, gefährdet den ganzen Bau. Voll Liebe zum wahren Wohle der menschlichen Gesellschaft hat darum Leo XIII. oft und oft in seinen Mahnschreiben an seine Kinder die Erhabenheit und Unverletzlichkeit der Autorität verkündet. „Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt. — So wenig wir nämlich dem göttlichen Willen widerstreben dürfen, so wenig ist es gestattet, die recht mäßige Gewalt zu verachten, wer immer auch ihr Träger sein mag."') Welch erhabene Auffassung von der welt

, so ruft Leo den Gewalthabern mit dem Freimuth eines Propheten und Apostels zu: „Die Regierung soll eine gerechte sein, nicht herrisch über alles Recht hinaus, sondern väterlich, da ja auch Gottes Herrschaft über die Menschen i) Brausberger 8. J. Kath. Ordenswesen im 19. Jahrh. S. 197. ? ) Encykl. Immortale Dei (Herder'sche Ausgabe II, 12). 3 ) A. a. O. S. 10. eine höchst gerechte ist und mit väterlicher Güte verbunden; bethätigen soll sie sich aber zum Nutzen der Bürger, weil nur darum den Herrschern

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
fortzupflanzen, sondern auch der Kirche eine Nach kommenschaft, Mitbürger der Heiligen und Haus genossen Gottes zu zeugen und heranzuziehen." (Rund schreiben vom 10. Februar 1880.) Um den christlichen Geist in alle Klassen der Bevölkerung hineinzutragen und jeden Einzelnen damit zu erfüllen, hat sich Leo besondere Hilfe von der Verehrung der Gottesmutter versprochen und zu diesem Zwecke alljährlich im Monat Oktober durch Empfehlung und Anordnung des Rosenkranz gebetes förmliche Gebetsstürme

entfacht. So hat Leo X111. jederzeit die Gelegenheit er griffen, Fürsten und Staaten, Familien und alle Glieder der Gesellschaft zurück zu Christus zu führen Dementsprechend mußte er sich auch gegen jene Machenschaften wenden, die das gerade Gegentheil bezwecken, gegen den falschen Liberalismus, das Freimaurerthum und die Sozialdemokratie. Auchhier hat der Papst ent sprechende Rundschreiben erlassen. Herrlich sind be sonders diejenigen, über den Sozialismus und jene Frage, die dieser in den Vordergrund

" sind, nach jeder Richtung hin be fähigt sein sollen, Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, weil es ihnen obliegt, zu helfen, die Völker zu Christus zu führen. Das zweite Hauptziel, auf das sich die Arbeiten des langen Pontifikates Leo's Xlll. bezogen, ist, wie er in dem Rundschreiben vom 9. Mai 1897 sagt: „Die Wiedervereinigung aller Derjenigen, die, sei es im Glauben, sei es im Gehorsam, von der Kirche getrennt sind." Leo XIII. zeigte sich hier als der gute Hirt, der dem verirrten Schäflein in der Wüste nachgeht

" schließt er mit den Worten des heiligen Augustinus diese herrlichen Unterweisungen. In seinen Sonderbemühungen richtete sich Leo an die orientalischen Christen, die der Mutterkirche nur den Gehorsam verweigern, während sie in fast allen Glaubenswahrheiten mit ihr übereinstimmen, das heilige Meßopfer und die Siebenzahl der Sakramente haben. Die am besten Vorbereiteten für die Wiedervereinigung waren die Kopten, ein Volksstamm in Oberägypten, die zu den Zeiten eines heiligen Cyrill von Alexandrien

keine ungünstige Aufnahme. Durchweg hat man in der englischen Presse die guten und ver söhnlichen Absichten des Papstes anerkannt. . Die Londoner „Morning Post" schrieb: „Die Gestalt dieses Papstes, der an die Wiedervereinigung der Christenheit denkt, um die soziale Ordnung gegen die Gesammtheit ihrer Feinde zu vertheidigen, muß dem englischen Volke, sowie allen christlichen Völkern, ob katholisch oder nicht, staunenswerth groß und edel erscheinen." Nicht minder bemüht war Leo für die Aus breitung

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 26.07.1903
Physical description: 16
zu bezahlen. : Anzeigen aller Art werden nach Tarif dei rechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Be-> ! öfterer Wiederholung und größeren Aufträgen entsprechender Nachlaß. Schriftleitung und Verwaltung: flß. Rltjer, Buchdruckerei, Kit;bübel. Nr. 30. Kitzbühel, 2«. Juli 1903. X7". Jahrgang. Papst Keo XIII. f. Nach zweiwöchentlichem, schweren Krankenlager ist am 20. Juli um 4 Uhr 4 Min. nachmittags das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo XIII., im Vatikan zu Rom verschieden. Leo XIII

und päpstlicher Nuntius in Brüssel, 1846 Erz bischof von Perugia, 1853 unter Pius - IX. Kardinal und 1877 Kardinal-Camerlengo. Nach dem Tode Pius IX. wurde er am 20. Februar 1878 zum Papste gewählt und am 3. März als Leo XIII. gekrönt. Während der mehr als fünfundzwanzig Jahre seines Pontifikates hat er sich als ein Mann von hoher Weisheit und profundem Wissen erwiesen und das Ansehen der päpst lichen Macht wesentlich erhöht. Ist es ihm auch nicht gelungen, den beiden Hauptivealen, von welchen er erfüllt

zu Deutschland zeigten die wiederholten Besuche, welche Kaiser Wilhelm II. im Oktober 1888, im April 1893 und im Mai 1903 dem Papste abstattete. Nicht ganz so erfolgreich gestalteten sich die Verhandlungen mit den übrigen Staaten Es gelang ihm nicht, in Oesterreich die Beseitigung der konfessionslosen Schule und der inter konfessionellen Gesetze durchzusetzen und ebensowenig in Ungarn die Durchführung der Zivilstandsgesetzgebung zu verhindern. In Belgien, dessen Klerus von Leo XIII. insgeheim wegen

seines Vorgehens gegen das neue Schulgesetz belobt, öffentlich vor der Regierung wegen seiner Haltung getadelt worden war, kam es 1880 zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen, die erst 1884 wieder hergestellt wurden. Seither ist der Einfluß der Hierarchie in Belgien mächtiger denn je und ein klerikales Regime etabliert, unter welchem vas ganze Land seufzt. Die unangenehmsten Erfahrungen mußte Leo XIII. in Frankreich machen, wo die Jesuiten und alle nicht anerkannten 5köngrega- tionen durch die Dekrete

vom 30. März 1880 ausgewiesen'' und den Ordensleuten 1884 der Unterricht in den öffentlichen Schulen entzogen wurde. Trotzdem bewies Leo das größte Entgegenkommen und forderte alle Katholiken in einer Enzyklika vom 16. Februar 1902 auf, die Republik anzuerkennen. Auch auf die strenge Handhabung des französischen Vereinsgesetzes von 1901, das sich namentlich gegen die Kongregationen richtete, sowie auf die heuer durchgeführte Ausweisung der selben, antwortete er nur mit Klagen, vermied aber einen Bruch

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 14
Date: 24.07.1903
Physical description: 14
am 7. Februar 1878 seine Seele ausgehaucht hatte trat am 18. Februar das Konklave zusammen und in der dritten Abstimmung am Morgen des 20. Februar erhielt Kardinal Pecci 44 von 61 Stim men, also mehr als zwei Drittel. Aus Verehrung für Leo XII. wählte er den Namen Leo. So war denn der junge Vinzenzo aus Carpi- neto, den in Rom die Wenigsten gekannt hatten, zur höchsten Würde der Christenheit erhoben. Die Krönung des neuen Papstes fand den 3. März in der Sixtinischen Kapelle statt. Wir über gehen

das persönliche Leben des Papstes dessen Tagesordnung, dessen puritanische Einfachheit und Mäßigkeit oft geschildert worden ist. Es sei gestattet noch in kurzen Zügen die Wirksamkeit der Regierung Papst Leo's ins Auge zu fassen. Als Leo XIII. den päpstlichen Thron bestieg, fand er die Beziehungen der päpstlichen Regierung zu den weltlichen Mächten in einer sehr traurigen Lage. Mochte der Grund wo immer liegen, das eine stand fest, daß der päpstliche Stuhl isoliert dastand. Nicht einmal mit den katholischen

Mäch ten bestand ein freundschaftliches Verhältnis, wäh rend es mit anderen zu einem offenbaren Bruche gekommen war. Leo XIII. hat es verstanden durch seine staatsmännische Klugheit, und fast nochmehr durch seine alles überragende Persönlichkeit der ka tholischen Kirche auch nach außenhin einen geradezu imponierende Stellung zu verschaffen, wie sie eine solche seit Jahrhunderten nicht besessen hat. Das glänzendste Denkmal hat Papst Leo XIII. sich gesetzt in seinen berühmten Rundschreiben

. Er war selbst ein hervorragender Latinist und in dieser Sprache ein bedeutender Dichter. Er belebte und reformirte die philosophischen Studien, er begründete eine Akademie für Literatur und literarische Kritik. Die vatikanische Bibliothek erfuhr durch ihn eine völlige Umgestaltung, insbesondere durch die freie Zugänglichmachung des vatikanischen Geheimarchivs hat er sich für die Geschichtsfor schung unvergängliche Verdienste erworben. Unermüdlich tätig war Leo XIII. auch für die Vereinigung der getrennten Kirchen, gar

manche sei ner Rundschreiben gelten dieser wichtigen Frage, und auch auf diesem Gebiete errang er bedeutende Erfolge. Wenn wir so das reiche Leben Leo's XIII. überblicken, müssen wir sein Wirken dahin zusammen fassen : Papst Leo XIII. war einer der hervorra gendsten Staatsmänner aller Zeiten, er war eine Leuchte der Wissenschaft, ein eifriger Förderer der Kunst, ein Mann von wahrhafter und tiefer Fröm migkeit. Und wenn auch jetzt der Tod seinem un ermüdlichen Wirken ein Ende gesetzt

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 22.07.1903
Physical description: 12
Papst Leo XIII. — tot Am Montag den 20. Juli abends kam die kurze Drahtmeldung aus Rom, daß Papst Leo XIII. um 4 Uhr nachmittags verschieden sei. Tief erschüttert vernahm die katholische Christenheit, vernahm die ganze zivilisierte Welt die schmerzliche Kunde, daß nach langem Ringen der größten und besten einer unter den vielen Nachfolgern Petri von dieser Welt Abschied genommen, welcher er während seines 25 jährigen Pontifikates sein persönliches Gepräge ausgedrückt. Nicht unerwartet traf

die Nachricht ein — man staunte über die wunderbare Lebenskraft des gebrechlichen 93 jährigen Greises — und doch wirkte die Trauerbotschaft wie ein Donnerschlag. Ist ja mit Leo XIII. nicht nur das sichtbare Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern auch ein universeller, gewaltiger Geist, ein Säkularmensch ins Jenseits hinübergegangen; ein Weltweiser, der, die spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschheit mit klarem Auge erkennend, den Weg wies, welcher allein aus all dem Wirrsal führen

kann. Wahrlich, Leo XIII. hatte keine leichte Erbschaft angetreten, als das Konklave ihn zum Nachfolger Pius IX. erkoren. Der Raub des Kirchenstaates konnte ja nicht ohne nachteilige Folgen für Papst tum und Kirche bleiben. Ein ganzes Heer von Wahnwitzigen rückte an, um mit ihren Köpfen die Fundamente der katholischen Kirche umzustürzen. Aber nicht die Fundamente, sondern die Köpfe der Toren zerschellten am Felsen der Kirche. Das Ansehen des Papsttums auch ohne welt liche Macht zu erhalten und zu heben

, das erforderte einen ganzen Mann und in Leo XIII. hat die gött liche Vorsehung einen solchen der Kirche gegeben. Mitten durch die brandenden Wogen des Kirchen hasses, des modernen Skeptizismus, der religiösen Gleichgültigkeit, der falschen staatlichen und gesell schaftlichen Anschauungen hat Leo mit fester Hand das ihm anvertraute Schiff gesteuert und kein Sturm konnte ihm etwas anhaben. Zu allen großen Fragen, welche die moderne Welt bewegen, hat Leo XIII. Stellung genommen und seinen überragenden Geist

der staunenden Welt kundgetan. Hat sein feuriger Vorgänger mit den Flammenblitzen eines Michael den Götzen Liberalis mus zu Boden geschmettert und die ganze Wurmbrut falscher gleißnerischer Lehren, Theorien und Dutzend weisheiten zertreten, so hat Leo mit seinem klaren Feuilleton. Der Wald schützt vor Hagelschlag. Daß die Regenmenge eines Landes zur Aus dehnung der Wälder desselben in engster Beziehung steht, ist längst erwiesen, wenig bekannt aber dürfte es sein, daß auch die Hagelbildung durch die Wälder

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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 25.07.1903
Physical description: 12
Stellvertreter);Josef Schrasfl, Reichs rats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister in Sillian (zweiter Stellvertreter); Johann Steck, Landtagsabgeordneter, Pfarrer in Margreid; Peter THaler, Schriftleiter der „T. P." in Innsbruck; Jos. Grinner, Benefiziat in Baumkirchen bei Hall. An der Kahre des (Väkkerhirten. Das Ereignis, welches die ganze Oeffentlichkeit beherrscht, ist nach wie vor der Tod Leo XIII. Ein großer Toter liegt in Rom auf der Bahre. Die ganze Erde lenkte sein Geist und darum trauern

von einem Papst jener fremden, dem katholischen Geiste verschlossenen Welt in so über zeugender Schönheit zum Bewußtsein gebracht, wie von Leo XIII. Es gibt kein Gebiet, auf dem der menschliche Geist sich in Waffen tummelt, auf dem nicht Leo XIII. als wahrhafter Ritter erschienen wäre. Er war der Befreier. Der Befreier der Kirche, die sein Geist auch in den Fesseln freimachte, der Befreier aller Unter drückten, welcher der Welt das christliche Evangelium vom gerechten Arbeitslöhne und von der Nächstenliebe

mit mächtiger Stimme predigte. Was er im Leben war, das war er im Tode, ein Held, den selbst der Tod nicht im ersten Anlaufe bezwang." Das Wiener „Deutsche Volksblatt" feiert in Leo XIII. den großen Reformpapst und christlichen Philosophen. Das Blatt schreibt: „Papst Leo XIII. hatte die Idee seiner Kirche als Volks kirche erfaßt. Von ihm stammt das Wort: „Zurück zum Volk!" Er hat in einer öffentlichen Publikation das Wort von der christlichen Demokratie gebraucht; er hat in einer weltbekannten Enzyklika

den Satz niedergeschrieben: Nicht die Völker sind der Regierungen wegen, sondern die Regierungen der Völker wegen da . . . Leo XIII. wurde der soziale Papst genannt und er war es auch, wenn es auch vielleicht erst später begriffen werden wird, was er mit der Erhebung des sozialistisch angelegten Erz bischofs Manning zum Kardinal, mit seinem wiederholten Schreiben an den christlichsozialen Schweizer Doktor Decurtins und ins besondere mit der Enzyklika Novarum rerum beabsichtigt hat." Die Wiener

Nachrufe. In Graz schreibt das „Grazer Volksblatt": „Er war eine der markantesten Persönlichkeiten der Gegen wart; mit seinem Adlerblick verstand er die schwierigsten Auf gaben der Zeit zu durchschauen. In einem Alter von 68 Jahren, wo andere Sterbliche gewöhnlich in den Ruhestand treten, hat er mit der Uebernahme der dreifachen Krone eine Riesenlast von Arbeit und Verantwortung übernommen und bis zur letzten Stunde trug er heldenhaft diese Riesenlast." Die „Salzburger Kirchenzeitung" schreibt: „Leo

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 28.02.1903
Physical description: 16
die 23 in Curia an wesenden fremden Diözesanbischöfe aufgestellt, außer-- dem sah man eine große Anzahl von Prälaten aller Nationen,. Kämmerer geistlichen und weltlichen Standes, Mitglieder katholischer Vereine, die Pilger- schaften aus Lombardei, der Emilia und Florenz, einige belgische Pilger, sowie einige Römer, vor Allem aber Fremde aus aller Herren Länder. Leo XIII. bestieg im Thronsaale des Vatikans seine Sänfte und nahm in Begleitung seines gewöhnlichen Gefolges und mit der Eskorte der adeligen

und einem silbernen Schlüssel und einem Beitrag zum Peters pfennig. Endlich erschien auch das römische Fest komitee mit den eingesammelten Geldern für die Ausschmückung der Lateransbasilika. Leo XIII. war sichtlich gerührt über dreien Beweis der Anhänglichkeit so vieler Katholiken des Erdkreises an die vornehmste und ehrwürdigste Kirche der Welt, welche bekanntlich seine eigene Bischofs- krrche ist. Er richtete an die Versammlung eine Ansprache, welche folgenden Wortlaut besitzt: Ehrwürdige Brüder, geliebte Söhne

, daß nach Gottes Befehl das He:l nur in der Kirche, das wirksamste und beständige Mittel des Heiles in dem römischen Pontifikate zu suchen ist. Nach Beendigung der Zeremonien erhob sich der hl. Vater und ertheilte allen Anwesenden den apostolischen Segen, worauf die verschiedenen Komiteemitglieder, die Pilgerführer usw. dem hl. Vater die Hand küßten. Unter den gleichen Ovationen, wie bei seiner Ankunft, verließ Leo XIII. den Saal und begab sich in seine Wohnung zurück. Infolge des Ge dränges und der Hitze

im Saale wurden mehrere Personen ohnmächtig. Leo XIII. hatte sich nach der Rückkehr aus der Aula in sein Wohnzimmer zurückgezogen, nabm sein einfaches Mittagessen zu sich und pflegte einige Zeit der Ruhe. Nachmittag 5 Uhr fand in der Peterskirche das aus demselben Anlaß gesungene Tedeum statt. Man schätzte die Zahl der Anwesenden auf 40.000. Die Prozession des Erzpriefters Kard. Rampolla wurde von 300 Kerzenträgern eröffnet. Auf besonderen Tribünen sah man die Prinzessin Mathilde von Bourbon und beider

Sizilien, Gräfin von Tram, geö. Herzogin in Bayern, in Begleitung des bour- bonischen Vertreters Herzogs von San Martino, die spanische außerordentliche Botschaft, das diplomatische Korps, sowie die römische Aristokratie. Die Kapelle Giulia sang ein neues „Oremus pro Pontifize“, komponirt von ihrem Kapellmeister Meluzzi. Abends war die Fassade der Basilika illuminirt, ebenso einige Privathäuser. Leo XIII., der am kommenden 3. März be kanntlich in sein 94. Lebensjahr tritt, ist der einzige noch lebende

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 21.03.1903
Physical description: 20
Haus ! „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen, gestellt: Vierteljahr. X 1.60 Halbjahr. K 3.20 ganzjähr. K 6.40. ! Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei —*• Korrespondenzen | werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 13, Imst, Samstag, den 21. SK&$?i903. 16. Jahrgang. Papst Leo XIII. als moderner Mensch. Rede des.Herrn Prof. Mayr auf dem Festkommers der „Austria" in Innsbruck. Allerorts begeht

die katholische Welt in diesen Tagen ein seltenes Jubelfest, die Vollendung des 25. Pontifikatsjabres Papst Leo XIII. Auch wir haben uns heute überaus zahlreich versammelt, dieses hohe Fest nach studentischer Art würdig zu feiern. Dem Festredner obliegt gewöhnlich die Aufgabe, ein Lebensbild des Gefeierten zu entwerfen. Sie ge statten, daß ich diesen schönen Brauch heute durch breche; denn eine einigermaßen erschöpfende Ueber- sicht von Leo XIII. Leben und Arbeit vermag ich Ihnen nicht zu bieten

, ehrliche Männer; deshalb diese Verehrung und Begeisterung für das Papstthum in unseren Tagen. Leo XIII. ist über nicht bloß der oberste Führer kraft seines Amtes, sondern auch infolge seiner ge- waltigen Persönlichkeit, die nachfolgende Ge schlechter den großen Männern des 19. Jahrhunderts in jeder Richtung gleichstellen werden. Auch davon kommt ein Guttheil dieser Begeisterung, aber auch der höllische Haß der irregeleiteten Massen und ihrer Führer, der Kampf gegen positives Christenthum. Dieser große

" Verständniß für diese Kultur, wir seien insbesondere wissenschaftlich minderwerthig. Dieser Vorwurf ist sehr schwer; er trifft unsere Existenzfähigkeit als treue Katholiken und zu gleich als moderne Menschen. Wenn er wahr ist, giebt es nur entweder das eine oder andere. Wir blicken fragend nach Rom auf den Stuhl Petri und heischen Antwort. Wie lautet dieselbe? Die Behauptungen der Gegner si«d eitel Lug und Trug. Im Gegentheil, unser Vorbild uno Führer, Leo XIII., ist der beste Vorkämpfer für die geistige

und materielle Besserstellung der modernen Gesell schaft, er ist der größte Eiferer und Förderer der Veredlung des Menschengeschlechtes durch das un schätzbare Gut echter Wissenschaft. Leo XIII. ist der modernste Mensch im guten Sinne des Wortes. Ein Blick auf seine erhabene Persönlichkeit und auf seine Thaten während des langen. 25jährigen Pon tifikates liefert den klarsten Beweis. Ich kann aus dieser überreichen Wirksamkeit dafür nur ein paar markante Züge hervorheben. Jahr für Jahr hat Leo XIII

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 05.02.1911
Physical description: 12
; durchaus politisch aus den scheuß lichsten Machiav elliAnius und auf Weltherrschaft Der Leo Caxil-Scbwindel, ein Viele Leser unseres Blattes werden sich sicherlich noch an den Leo Taxil-Schwindel erinnern, der aml Ende des vorigen Jahrhundert die Oesfentlichkeit be schäftigt hat. Bis heute ist die Welt darüber noch immer im Unklaren geblieben, was der eigentliche Zweck dieser Mystifikation gewesen, welcher Sorte von Leuten dieser Leo Taxil angehörte und wer dabei den Kürzeren gezogen

hat. Nun ist es endlich einem Geschichtsfor scher, dessen Spezialgebiet politische Geheimnisse sind, gelungen, dem Leo Taxil-Schwindel auf den Grund zu kommen. Die Grundtendenz dieses Schwindels soll im nachstehenden nach den sensationellen Enthüllungen des Forschers gekennzeichnet werden. Taxil, ein gut eingeweihter Jesuitenmäurer (viel leicht illuminatischer Observanz) mit völlig wissenden Hintermännern in Form jesuitischer Oberen, hatte die Aufgabe, als reuiger Sünder in den Schoß der „Al leinseligmachenden

Verbrecherorganisation, die v!om Temple in Paris ihren Ausgang genommen, hat durch ihren Größenwahn zwar die blutigsten Kriege herauf beschworen, allein triumphieren konnte ihre Teufelei bis jetzt nie. Und so wird es auch fürderhin der Fall sein, so wahr eine ewige Gerechtigkeit im Grunde der Dinge waltet. Nach dieser kurzen Abschweifung wenden wir uns wieder dem Taxilschwindel zu. Einer der Hauptteil- heiber an deM jesuitischen Blendwerk der Firma Leo Taxil !u. Co. war ein rheinischer Medizinmann namens Dr. Karl

aber auch dem Papsttum einen gehörigen Hieb versetzt, dem er jetzt wieder mit seinem modrigen Modernismus das vatikanische Dasein verbittert. Tie Neckereien der Jesui ten veranlassen ihn zu allerlei Fehlgriffen, die seinem Ansehen schaden. Wir erwähnen hier von beit Taxil - Schriften folgende: 1. Dr. Leo Taxil. „Die drei Punkte: Brüder". Deutsche Uebersetzung von H. Gruber S. I., Paderborn, Bonifaziusdruckerei. — 2. Dr. Leo Taxil. „Der Meuchelmord in der Freimaurerei". Erschienen bei M. Mittermüller, Salzburg

. — 3. Dr. Leo Taxil.

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Der Arbeiter
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Page 1 of 10
Date: 06.05.1931
Physical description: 10
ihr noch viel mehr und eifriger als bisher für eure großen Ziele arbeiten und kämp fen. Wir wollen eine neue Ordnung, in der es unseren Müttern besser geht als heute. Eine Ordnung, die für die Mütter nicht bloß schöne Worte übrig hat, sondern ihr auch die Möglichkeit schafft, sich an der Wohlfahrt der Ihrigen zu freuen. Leo XIII. hat nicht nur im Arbeiterrundschrei ben vom 15. Mai 1891 der Welt ein soziales Pro gramm, den Grundriß einer neuen Ordnung ge schenkt, er hat auch eine eigene inhaltsreiche En zyklika

Bischof Dr. Waitz eine bedeutsame Ansprache über das Jubiläum der Arbeiterenzyklika Leo XIII. Der hochwürdigste Bischof führte u. a. aus: Der Redner warf zuerst einen Blick in die Zeit, in der Leo XIII. regierte. Der Vorgänger Pius IX. hat schlimme Zeiten durchmachen müssen. Es war ein Jahr hundert der Revolution, ein Jahrhundert des Libera lismus, ein Jahrhundert vieler Jrrtümer, ein Jahr hundert des Kampfes der Staaten gegen die Kirche, ein Jahrhundert des Kulturkampfes in vielen Staaten

IX. hat die Jrrtümer der Zeit verurteilt, hat das große Konzil Zustandegebracht, hat die Un fehlbarkeit des Papstes verkündet, was ihm von man chen Staaten mit neuem Haß vergolten wurde und was man in Oesterreich zum Vorwand nahm, das Kon kordat zu brechen. Die Verhältnisse waren so, daß die Kirchenfeinde gesagt haben, Pius IX. sei der letzte Papst. Dann kam Leo XIII. Er kam als ein F r i e d e n s p a p st. Er hatte sich zum Programm gemacht, die Beziehungen zu den Staaten wieder zu erweitern und zeigte

sich dabei als ein gro ßer Diplomat. Der Kulturkampf in Deutschland hat durch seinen Einfluß nachgelassen. Leo hatte eine schwierige Aufgabe. Er sah, wie der Sozialismus auf tauchte, wie der Liberalismus ausblühte, also die wirt schaftliche Revolution auf der einen, die politische aus der anderen Seite. Der Papst hat sich bemüht, den Frieden herzustellen auf dem sozialen Gebiete. Man hat die beiden Päpste Pius IX. und Leo XIII. mit Petrus und Johannes verglichen, die laut Apostel geschichte

bei der schönen Pforte des Tempels einen Lahmgeborenen geheilt hatten. So hat Pius IX. die Kirche Gottes verteidigt, Leo ließ sie als Wohltäterin der Menschheit erscheinen. Pius hat die Jrrtümer ver urteilt, Leo hat die Wahrheit verkündet. Pius hat das Dogma von der Unfehlbarkeit ausgestellt, Leo hat da von Gebrauch gemacht. Beide Männer waren gewal tige Erscheinungen aus dem Stuhl Petri. Leo XIII. versuchte zunächst die abgebrochenen Be ziehungen mit den Staaten wieder anzuknüpfen. Mit Frankreich und Italien

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Lienzer Nachrichten
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Page 13 of 16
Date: 21.10.1927
Physical description: 16
für den belletristischen Teil auch Iuliane Gräfin Stockhausen, haben ihre Mitarbeit versprochen. — Bestellungen der „Volksseele": Canisiuswerk, Wien 1., Neu- torgaffe 17. Schietzstand-Nachrichten || IjiRdenblirg-TesiicDfmen am r OKI. >yr7. Hauptbeste: 1. Schöpfer Franz, 2. Iakober Hans, 3. Putz Albert, 4. Pacher Peter, 5. Maier Leo. Schleckbeste: 1. Schwarzer Hans, 2. Maier Leo, 3. Schöpfer Franz, 4. Ertl Georg (Mur- nau), 5. Weiß Andrä, 6. Putz Albert, 7. Ver geiner Andrä (St. Iohann i. W.), 8. Pacher Peter

, 9. Iakober Hans. 3er Serie: 1. Putz Albert, 2. Maier Leo, 3. Pacher Peter, 4. Schöpfer Franz, 5. Ia kober Hans, 6. Hofer Emil. 15er Serie: 1. Schöpfer Franz, 2. Putz Albert, 3. Maier Leo, 4. Pacher Peter, 5. Iakober Hans, 6. Moser Anton. Iungschützenbeste: 1. Moser Anton, 2. Ber geiner Gustav. Letzte Nummer: Weiß Andrä. Goldener Wanderpreis: Schöpfer Franz (zum drittenmale). Silberner Wanderpreis: Putz Albert. Ehrenscheibe „Hindenburg": 1. Hofer Emil, 2. Zuegg Franz, 3. Iakober Hans, 4. Frl. Köstler Emmy

, 5. Frl. Mahrenberger Paula; 6. Schwarzer Hans, 7. Vergeiner Andrä (St. Iohann i. W), 8. Abraham Anton, 9. Pacher Peter, 10. Schöpfer Franz, 11. Vergeiner Gustl, 12. Egger Hermann, 13. Huber Iofef, 14. Reg.-Rat Bezirkshauptmann Dr. Kund- ratitz, 15. Thonhauser Loses, 16. v. Hibler Theodor, 17. Angermann Anton, 18. Meirer Hans, 19. Frl Kanduth Emmy, 20. Weiß Andrä, 21. Maier Leo, 22. Planer Willi, 23. Putz Albert. 24. Kößler Iofef, 25. Dr. Kanzian Iofef, 26. Pichler Alois, 27. Natio- nalrat Dr. Kneüßl

, 28. Leiter Hans (Mitte wald), 29. Ertl Georg (Murnau), 30. Folie Hermann, 31. Moser Anton, 32. Buchsteiner Hans, 33. Ertl Wilhelm (Murnau), 34. Kir che r Peter. ßcseHscftaftsscbim«« am 16 . Oktober i«7. Hauptbeste: 1. Maier Leo. Schleckbeste: 1. Maier Leo, 2. Thonhauser Loses, 3. Schöpfer Franz, 4. Leiter HanS (Mittewald), 5. Putz Albert. 3er Serie: 1. Maier Leo, 2. Moser Anton, 3. Putz Albert, 4. Schöpfer Franz, 5. Leiter Hans (Mittewald), 6. Weiß Andrä. 15er Serie: 1. Maier Leo, 2. Putz Albert

, 3. Schöpfer Franz, 4. Hofer Emil, 5. Leiter Hans (Mittewald), 6. Moser Anton. Iungschützenbeste: 1. Moser Anton, 2. Ver geiner Gustl. Letzte Nummer: Maier Leo. Goldener u. Silberner Wanderpreis: Maier Leo. Nähmaschinen Pfaffu. Gritzner. Die deutschen Präzisions-Fabrikate, hervorragend i. Qualität, Ausführung u. Dauerhaftigkeit. Sticken, Stop fen, Nähen vor- u. rückwärts. Reichhaltiges Lager, reele, solide Preise. Besichtigung ohne Kaufzwang. Underwood-u.Remington-Schreibmaschinen die zwei BERÜHMTESTEN

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 03.03.1912
Physical description: 12
Auswurf aller Nationen zusammengewürfeltes päpstliches Heer aufgestellt, das unter dem Kom mando des Schweizers Anton Schmid stand. Im Kirchenstaate brodelte und gährte es weiter. Die Verlotterung des päpstlichen Regimentes war eben eine derartige, daß der Zusammenbruch des Kirchenstaates zwar aubgeschoben, aber keineswegs mehr aufgehalten werden konnte. Im Juni des Jahres 1859 waren in Perugia, wo Freund Pecci, der spätere Leo Xlll., als Bischof saß, ein paar Hochrufe auf das geeinte Italien

Leo XIII. hatte auf ihren Katafalk die Worte gesrchiebcn: „Selig die Toten, die im Herrn sterben". Außerdem hatte er den glänzenden Einfall, die Mordbuben als „Märtyrer" der ka tholischen Kirche zu preisen. 1876 starb der Staatssekretär Antonelli, Peccis eifersüchtiger Gegner. Ersterer hinterließ bei seinem Tode ein ergaunertes und zusammengestohlenes Vermögen von 110 Millionen, um welches sich eine Unzahl mit den verschiedensten Frauenzimmern er- weil er, wie er selbst erklärte, den Tod

durch Gift vermeiden wollte. Dieser Kenner römischer Praxis hatte zweifellos eine feine Nase gehabt. Denn als der am 20. Februar zum Papst gewählte Leo XIII. den Iesuitengegner Franghi zum Staatssekretär er nannt hatte, ereignete sich schon am 30. Juni 1878 das „Wunder", daß dieser Franghi starb, nachdem er in der Sakristei eine Eislimonade getrunken hatte. In Rom zweifelte kein Mensch daran, daß die Li monade vergiftet war. Sein Nachfolger wurde der Jesuit Rampolta. Leo wurde bald das lächerliche

Werkzeug in den Händen des Jesuitenordens. Gleich seinem Nach folger Pius X. war auch er ein fanatischer Gegner des Protestantismus, der „Pest perversen Irrglau bens". Bekannt ist die untilgbare Blamage Leos in der Leo-Taxil-Schwindelangelegeuheit. Mit dem Jahre 1887 begann der körperliche Ver fall Leo XIII. Dr. Th. Eupert schreibt hierüber in seinem aufklärenden und sehr empfehlenswerten Buche „Die Sünden der Päpste", Leipzig bei Krü ger u. Eo., 1910: „Son seit 1887, sagte sein Neffe, litt

er an Al- tersdurchfall, vegetierte er nur noch so dahin, stünd lich den Tod erwartend. Seit 1898 schon konnte er nur mit Armschienen bekleidet unterzeichnen, im letzten Jahre vermochte er die vorgelegten Urkunden nicht mehr zu lesen. Mit der größten Raffiniert heit wußte man bei Empfängen und Audienzen die Leute zu täuschen, der Papst war nur Staffage; er lächelte, nickte und verfiel in Halbschlummer. Am 5. Juli hatte Leo seinen 3. Ohnmachtsanfall. Der alte, energische Oreglia, Leos Todfeind, zog als Camerlengo

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 21.02.1903
Physical description: 20
. — Alle Zusendungen sind fraakirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung^' zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei — K orrespo »d enzerr werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 8 . Imst, Samstag, Sen 21. Februar 1803. 16 . Jahrgang. Das Papstjubiläum. Heute, am 20. Februar, ist das Vierteljahrhundert voll, seitdem Leo XIII. als Oberhaupt der katho lischen Kirche erwählt worden

ist, und am 3. März wird da§ silberne Jubiläum der Krönung des Vaters der Christenheit gefeiert. Nach Pius IX. ist Leo XIII. der einzige unter den 263 Nach folgern des heil. Petrus, dem es vergönnt ist, dieses seltene Fest zu feiern. In einer Hinsicht ist das Jubiläum Leo XIII. noch höher zu bewerthen als das seines Vorgängers. Denn Pius IX. bestieg verhältnißmäßig jung den päpstlichen Thron, Kardinal Pccci zählte bereits 6s Jahre, als er durch die Wahl des Konklave zur ersten Würde in dieser Welt berufen wurde

. Kein Mensch dachte damals an die Möglichkeit, daß auch bei ihm der Spruch, der ihn an die Vergänglichkeit irdischer Größe mahnen sollte: Annos Petri non videbis nicht in Erfüllung gehen sollte. Und doch hat es der Herr in seinem uner- forschlichen Rathschlusse gegen alle menschliche Er wartung so gefügt. Leo XIII. vollendet am 2. März sein 93. Lebensjahr, er ist nun bald 66 Jahre Priester, 60 Jahre Bischof, 50 Jahre Kardinal uno 25 Jahre Papst. Die Feier dieses Ereignisses ist so recht ein Weltfest

. Aller Augen wenden sich in diesen Tagen nach Rom, nach St. Peter und zum Vatikan, wo Tausende und abermals Tausenoe treuer Katholiken versammelt sind, um dem verehrten und geliebten heil. Vater zu huldigen, um Gott den Herrn zu danken für die große Gnade, daß er unserer Zeit einen solchen obersten Hirten geschenkt hat und ihn so lange erhält, um zu jubeln mit dem Jubelpapste und einzufallen in das Te Deum, welches zum Himmel rönt. Wir feiern Leo XIII. als den höchsten Träger der Autorität auf Erden

Persönlichkeit Leo XIII., des Mannes, den die gütige Vorsehung an der Wende zweier Jahrhunderte auf den Stuhl Petri gesetzt hat. Seine Frömmigkeit betet für die Welt: Domine salva nos, perimus. Herr rette uns, wir gehen zu Grunde. Und der Herr läßt das Schifflein zwar schwanken in den stürmischen Wogen der Zeit, zwar nach menschlichem Ermessen in Gefahr gerathen, aber nicht untergehen. Die Weisheit Leo XIII. hat der Wissenschaft und der Kunst auf allen Gebieten neue Impulse gegeben hat ihm oas begeisterte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 31.07.1903
Physical description: 16
. t Unser Heiliger Vater Leo XIII. ist gestorben, die katholische Kirche ist verwaist, und in tiefer Trauer stehen die Gläubigen am Grabe eines der größten Päpste. Montag den 20. Juli, um 4 Uhr nachmittags, hauchte der Heilige Vater seine reine Seele aus, nachdem er durch mehr als zwei Wochen gegen die tödliche Krankheit gekämpft hatte. Als Greis von 68 Jahren wurde Kardinal Pecci auf den päpstlichen Thron erhoben und noch 25 Jahre lenkte er die katholische Christenheit, ein ständiges Wunder

für alle, welche den schwachen Körper Leo XIII. kannten und ein Rätsel für die Aerzte. Als er zum erftmmale in die Peterskirche zu Rom als Papst getragen wurde, glich er mehr einem Sterbenden, als einem Lebenden und alle, die ihn damals sahen, hatten das schmerzliche Gefühl, daß dieser Papst nicht viele Tage leben werde und die Kirche bald wieder verwaist sein werde. Der Körper war unscheinbar und hinfällig, doch der Geist, welcher in diesem Körper lebte, hielt ihn aufrecht durch mehr als 25 Jahre. Und was Leo XIII

. während dieser 25 Jahre seiner Regierung geleistet hat, wird mit goldenen Buchstaben im Buche der Geschichte verzeichnet sein. Weiter als die katholische Kirche reicht — und sie umfaßt 250 Millionen Katholiken — weiter reicht die Trauer um den großen Papst, der nun seine Augen für immer geschlossen hat. Gläubige, Ungläubige und Irrgläubige, Kaiser, Könige und Fürsten, Bürger, Bauern und Arbeiter blickten mit steigender Ehrfurcht vor dem großen Geiste Leo XIII. nach Rom, heute vereinigt sie die Trauer um den Vater

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 21.03.1903
Physical description: 20
Jett und höhere Rücksicht auf das gemeine Wohl des Staates. Das sind wahrhaft nationale Worte. Uns als Akademikern liegt ein anderes Kultur- i gebiet näher, dem Leo XIII. seine ganz besondere i Sorgfalt gewidmet hat, die Pflege der Wissen- ! schüft. Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat J darin in Wort und That mehr geleistet. Auch hier > zeigt sich Leo XIII. als durchaus moderner Mensch, j Das moderne Schlagwort vom wissenschaftlichen i Unvermögen des Katholizismus ist heutzutage

. Wie verhält sich nun Leo XIII. der Wissenschaft j gegenüber? Wir sehen ihn geradezu als Bahn- l brecher und Wegweiser der modernen Wissen- s schüft, namentlich in der Philosophie und Geschichte \ wirken, gerade in jenen zwei Gebieten, welche die \ Feinde der katholischen Kirche zur Zeit am meisten j zu deren Schaden ausnützen. Die neueste Philosophie steht im wesentlichen - wiederum auf dem Standpunkte des Franzosen ! Rene Descartes um 1600: man müsse an allem j zweifeln, der einzige feste Punkt sei

Salon. Die Richtung des Schusses geht gegen Mittag über einen flachen Anger; rechts rauscht der wellenrollende Piger vorbei; den Mühlbach links am Fuße des herrschen Pyra midalberges Tschirgant (Schirget) deckt die große Heuscheune. Eine weite Aussicht hinab zum Fluß- Unberufenen, die Entscheidung über unsere höchsten Güter eingeräumt. Das scheint mir ein durchaus unfruchtbares Beginnen, so unfruchtbar, wie es schon seit 300 Jahren gewesen. Was thut dagegen Leo X111.? Er stellt uns ! bereits

Gedankenkreis des hl. Thomas sei keine wirkliche Wahrheit fremd. Die Bedeutung ! dieses Studiums sei infolge Unkenntniß der neueren ! protestantischen Philosophie bisher nicht zum vollen Bewußtsein gekommen. ; Dieses Urtheil allein möge genügen, die bahn brechende Wirksamkeit Leo X111. für eine bessere und fruchtbarere Philosophie zu kennzeichnen. Mehr als die Philosophie berührt den Historiker \ Leo XIII. vorbildliche, ganz moderne Geschrchtsauf- j faffung. Auch da hat uns Leo X111. den sichersten

\ Wegweiser geboten. Daß Leo XIII. nicht bloß in Worten, sondern auch mit Thaten Ernst machte, hat er besonders ji durch die großartige Eröffnung der riesigen päpst- j licken Archivs- und Bibliotheksschätze für die ganze j wissenschaftliche Welt bewiesen. Er ging von dem \ richtigen Grundsatz aus: die katholische Kirche habe j die Enthüllung der vollen Wahrheit am wenigsten ; zu scheuen, sie könne daraus nur den größten Ge- \ winn ziehen. Seit 1883 strömen denn auch Gelehrte \ aller Nationen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 07.03.1903
Physical description: 20
" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei — Korrespondenten werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 10 . Imst, Samstag, den 7. März 1803. 16. Jahrgang. Die Krönung Leo XIII. vor 25 Jahren. <3. März 18 7 8.) Nachdem Kardinal Joachim Pecci im Konklave vom 20. Februar 1878 mit der erforderlichen Zwei- dritielmajorität der anwesenden Kardinale zum Papste gewählt worden war, mußte die darob

Leo XIII. schon in den ersten Tagen seiner Regierung mit der Gepflogenheit brechen zu wollen, daß der Papst seit dem 20. Sep tember 1870 nicht mehr den Vatikan verlassen und auch nicht mehr die Peterskirche betreten hatte. Es wurde bestimmt, daß das der Krönung voraus gehende Hochamt am 3. März vom hlg. Vater in St. Peter gehalten und die Krönung selbst auf der inneren Loggia über dem Portal der Peterskirche stattfinden werde. Am 28. Februar begann man mit den Vorbereitungen. Doch fingen alsbald

zu führen. Um 9 Uhr betrat der Papst die Lala dei paramenti, wo er mit den Pon- tifikalgewändern bekleidet wurde. In feierlichem Zuge, unter Vorantrit der Prälaten, Aebte, Bischöfe und Kardinäle, welche alle ihre zukommende Klei dung trugen, begab sich der Papst in die Lala dueale, deren weiter Raum ein wunderbar prächtiges Bild bot, wie wohl kein Thronsaal weltlicher Fürsten es je gesehen. Neben dem Papste schritten als Dia konen die Kardinäle Mertel und Consolini. Nachdem Leo XIII

katholischen Erdball hin wird jetzt das silberne Jubiläum Leos XIII. gefeiert. Dankgebete steigen aus allen katholischen Herzen zum Himmel, daß er den ehrwürdigen Greis auf Petri Stuhl diesen Tag hat sehen lassen, den so wenige seiner Vorgänger gesehen haben. Und mit den Dank gebeten steigen die Bitten empor, Leo XIII. möge seiner Kirche noch lange als Oberhaupt erhalten bleiben. Und das mit Recht. Von den ersten Tagen seines Pontifikates an zeigte Leo XIII., daß er so recht ein Papst für unsere Zeit

ist. Man hat ihm den Ehrennamen des sozialen Papstes gegeben. Kaum hatte er den Stuhl Petri bestiegen, so nahm er sich eifrigst der brennend gewordenen Frage der Fürsorge für das arbeitende Volk an, und hat dies bis heute gethan. Mehrere seiner Enzykliken enthalten ein ganzes soziales Programm und haben zahllose Geister aufgerüttelt und auf den Weg heilsamer Reformen gedrängt. . Während des langen Pontifitates Leo XIII. hat sich in Frankreich, Belgien, Italien — um nur einige Länder zu nennen — eine katholisch-soziale Aktion

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 25.07.1903
Physical description: 12
durch den Tod des großen Papstes Leo XIII. betroffen hat, ist wahrhaft rührend und ich beeile mich, Eurer Majestät den lebhaftesten und tiefsten Dank ehrerbietigst auszudrücken. Das heilige Kollegium wird die aufrichtigste und ehrfurchtsvollste Dankbarkeit für diesen Beweis der Teilnahme bewahren." Kaiser Wilhelms ZSeileid. Von Kaiser Wilhelm ist am 21. Juli nachstehendes Telegramm an den Kardinal Oreglia aus Molde in Rom eingetroffen: „Schmerzlich bewegt durch die soeben erhaltene Trauernachricht sende

Ich dem hohen Kardinals- . kollegium den Ausdruck Meiner aufrichtigsten An teilnahme an dem schweren Verluste, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Heimgang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem er habenen Greise, der Mir ein persönlicher Freund war und dessen so außerordentliche Gaben des Herzens und des Geistes Ich noch bei Meiner letzten Anwesen heit in Rom erst vor wenigen Wochen erneut be wundern mußte, ein treues Andenken bewahren." Krauerkundgeöungen der christlichsozialen

Wartei. Namens der Christlichsozialen Ver einigung des österreichischen Reichsrates ist nachstehende Beileidsdepesche an Kardinal Oreglia abgegangen: „Vom tiefsten Schmerze erfüllt, hat die Christ lichsoziale Vereinigung des österreichischen Reichsrates die Kunde von dem Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes Leo XIII. vernommen. In ehrerbietiger Bewunderung gedenkt die Christlichsoziale Vereinigung der hohen Tugenden während des mehr als 25 jährigen Pontifikates Seiner Heiligkeit

an den päpstlichen Pronuntius in Wien, Kardinal Taliani, gerichtet: „An die päpstliche Nuntiatur in Wien. Die christlichsoziale Parteileitung in Tirol erlaubt sich hiemit, ihrer tiefen Trauer über das Hinscheiden Seiner Heiligkeit des Papstes Leo XIII. Ausdruck zu geben und ihr innigstes Beileid auszusprechen. Dankbaren Herzens erinnert sich die Parteileitung der erhabenen Lehren und Weisungen, die Seine Heiligkeit in liebevollster Fürsorge um das Wohl der Menschheit kundgegeben

Leo XIII. hat der gefchäftsführende erste Vizebürgermeister Stro- bach nachstehendes Beileidschreiben an den apostolischen Pronuntius Kardinal Emygdius Taliani gerichtet: „Schmerzerfüllt hat die gesamte Christenheit die Kunde von dem Hinscheiden ihres Oberhauptes vernommen, dessen segensreiches Wirken durch die Gnade Gottes Völker und Länder beglückt hat. Während seines langen, glorreichen Pontifikates haben wir Katholiken zu unserem Heiligen Vater stets mit kindlicher Liebe und Ehrfurcht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 25.07.1903
Physical description: 16
der Erwählung des Kardinals zur höchsten Würde auf Erden. Am 7. Februar 1878 schloß der große und heiligmäßige Pius IX. die Augen. Am 18. Februar traten die Kardinäle ins Konklave, am 20. erhielt Kardinal Pecci mehr als zwei Drittel der Stimmen (44 von 61) und war somit gewählt zum Papste, zum Oberhaupte der katholischen Kirche, zum Nach folger des heil. Petrus, zum Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Ein Konklave von so kurzer Dauer war kaum je erhört. Der neugewählte Papst nahm den Namen Leo XIII

. an zur Erinnerung an Papst Leo XII., dem er stets eine besondere Zu neigung und Bewunderung zollte. Am 3. März erfolgte die Zeremonie der feierlichen Krönung des neuen Papstes mit der Ti ra, der dreifachen Krone. Gegen Ende der Lebenszeit des großen Papstes Pius IX fragte man sich öfter, wo wird der Nach folger sein, der an einen Pius IX. heranreicht, wo derjenige, der die Aufgaben lösen wird, die seiner in überreicher Fülle harren? Arbeit und Segen einerseits, Kreuz und Mißerfolg anderseits war der Stempel

. In der kirchlichen Diplomatie zeigte er seine große Befähigung als Nuntius von Brüssel. Die dreißig jährige Regierung in seiner Diözese Perugia hatte ihn auf die schwierige Aufgabe, die seiner harrte, auch menschlich betrachtet, vorbereitet. Worauf er jedoch am meisten baute, war der göttliche Beistand. Die Ziele, die Leo Xlll. sich in seinem Pontifikate gesteckt hat, lernen wir am besten aus seinen Rund schreiben kennen. In denselben erkennt er sich, als Stellvertreter Christi, berufen und verpflichtet

". Da die Erkenntniß die Richtschnur für das Handeln ist, spricht Leo XIII. in seinen Enzykliken von der grundlegenden Wissenschaft, der Philosophie, von der Staatslehre der bürgerlichen Gesellschaft und der Familie.. Weil die Philosophie jene Wissenschaft, die den tiefen Fragen unseres Lebens nachgeht und bei Allem nach dem letzten Grunde fragt, zum größten Theil wegweisend für die übrigen Wissenschaften ist und in ihren Grundsätzen das öffentliche wie private Leben mächtig beeinflußt, wollte Leo

Schreiben die Schäden und Uebel in dem heutigen Staats- und Völkerleben auf: ein Drang nach ungezügelter Frei heit, die alle Macht und alles Recht in dem Volke allein wurzeln lassen will und somit keinen Platz für göttliches Recht und Gesetz mehr hat. Diese falsche Lehre erklärt das Volk selbst als einzig herrschend und hat somit keinen Platz mehr für ein „König thum von Gottes Gnaden." Diesen irrigen Grund sätzen stellte Leo die wahre Lehre als Pfeiler ent gegen, auf denen sich das Staatsleben aufbauen

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 20
Date: 04.09.1931
Physical description: 20
Gruß des Bischofs j« den Festlichkeiten in Kien;! „Papst Leo XII!. hat als oberster f)trte der kath. Kirche die Sache der Arbeiterschaft ZU der Seinigen ge,nacht". — Das geschah, weil er „voll Schmerz einen so großen Teil der Menschen unter jammervollen, kläglichen Verhältnissen in unwür diger Lage erblicken mußte". — Im Rundschreiben Rerum novarum „dieser einzigartigen Urkunde oberster Hirtensorge" hat der Papst dies der ganzen U)elt geoffenbart. — Also redet Papst Pius XL von seinem Vorgänger

im neuen Rundschreiben tzuaäragebimo anno. — Aber dieses neue Rundschreiben bezeugt es, daß auch Papst Pius XI. „die Sache der Arbeiterschaft zu der seinigen" gemacht hat". — Er hat das selbst auch noch mündlich in der großen Rede im Damaskushofe des vatikani schen Palastes ausgesprochen, — als in Rom die großen Feierlichkeiten zum Gedächtnis des Rerum novarum Leo XIII. gehalten wurden. — Man hat recht, darauf eine Szene im Leben des Völkerapostel Paulus vergleichsweise anzuwenden. Paulus befand

zu verkünden". — Manche Ausleger der QI. Schrift meinen, der Mann, der Paulus so gebeten hat, sei der Schutzgeist Mazedoniens gewesen. A)ie immer man das auslegen mag, Paulus sah darin den Ruf Gottes. So vernahm der Papst in den neuen Verhältnissen den Ruf Gottes sich der Arbeiterschaft anzunehmen. Der Arbeiter stand vor ihm und bat ihn: hilf uns. Vieles kann zum Lob Leo XIII. gesagt werden. Nichts aber hat seinen Namen so verherrlicht als sein Eintreten für die Arbeiterschaft. Und vieles hat der Papst

Pius XI. unternommen. — Man wird fein Pontifikat ebenso als ein gewaltig erfolgreiches Pontifikat preisen können wie das des sozialen Papstes Leo XIII., aber nichts wird seinen Ruhm mehr begründen, als dieses neue Rundschreiben und die sichere Art in der größten Frage der Gegenwart zu führen und zu leiten. — Und gehen die Päpste so vor, so ist es Aufgabe und Pflicht der Bischöfe ihr wärmstes Interesse der sozialen Frage, ihre besondere Fürsorge der Arbeiterschaft zuzuwenden. In diesem Verstehen

„Rerum novarum" die M a g n a ch a r t a der Arbeit verkündete und Rechte und Pflichten der Arbeiter- und Unternehmerklasse klar und eindeutig festlegte. Leo XIII. ist es vor allem zu verdanken, daß sich eine Aenderung der Staatsauffafsung jener Zeit vollzog, die im Staat nur einen Hüter der Rechtsordnung zum Schutze des Eigentums erblicken wollte. Diesem Staate, der nicht fähig war, das Gleichgewicht in der sozialen Ord nung herzustellen, stellte er den Rechts- und Wohlfahrtsstaat gegenüber

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