.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 31 - 32. 1986 - 1987)
der anderen braucht. Mich wundert, daß dies als negativ ange sehen wird, Kaiser: ich finde den Begriff nicht negativ, sondern ich finde es negativ wegen dem, was es nicht bedeutet, nämlich: daß hier die öffentliche Hand nicht aufgefordert wird, einzusteigen und em Zeichen zu setzen. Langer: Das Land wird, wenn genügend politischer Druck ent steht, eingreifen, es hat ursprünglich schon nein gesagt, was jetzt immer schwieriger wird. Wir müssen leider zu unserer aller Schande sagen
, daß die Faschisten die ersten waren, die das vom Land gefordert haben. Ich und etliche andere Leute, auch die Kommunisten und Sozialisten,. und auch einige in der Volkspartei sind zur Überzeugung gekommen, daß wenn man nicht auch öffentliche Zeichen setzt gegenüber den von Attenta ten Bedrohten und Geschädigten, daß dann der Schaden wirk lich nicht mehr gut zu machen ist. Ladurner: Es wird dauernd so getan, als ob die Begriffe neutral wären ... Langer: Eben nicht ... Ladurner: Man spricht von »Abbrändlerhilfe
« und das heißt aber mehr, ich sehe in einer Tradition, die die öffentliche Hand zurückweist, die sagt, »organisieren wir private Hilfe« ... Langer: Es steht im gleichen Text vom Flugblatt drinnen, und ich bitte nun wirklich das zu lesen wo es heißt, »tun wir etwas, um die öffentliche Hand zu zwingen, etwas zu tun.« Ladurner: Ich kenne den Text nicht, und ich kann hier nur von meinem Eindruck sprechen, daß hier mit Begriffen gearbeitet wird, als seien sie neutral, wo doch bestimmte Inhalte damit verbunden
werden. Langer: Es gibt auch bei uns eine Diskussion über die Frage, wie weit soll der Sozialstaat gehen, wie weit Nachbarschaftshil fe, wie weit Entstaatlichung. Das ist eine Sache, die noch zum guten Teil unausgegoren ist, auch außerhalb von Südtirol, Wenn ich euch richtig verstanden habe, geht es euch um eine Diskussion, kommt ein »Reaganismus«, und das halte ich für eine Auseinandersetzung, die sich auch lohnen würde auszuwei ten, und aufzugreifen. Kaiser: Ich möchte aber noch hinzufügen, daß es glaube
ist, wo sich die Geister scheiden. Alexander, wenn du von mir einen guten Rat willst, dann geh nicht hinunter und mach den Vorschlag mit den Schrebergärten, sie werden dich auslachen. Langer: Ich werde auch nicht hinuntergehen, aber ich suche ein paar Arbeiter, die die Sache aufgreifen ... Walter: Mit einem Schrebergarten garantierst du den Arbeitern höchstens das Überleben für einen Tag im Jahr, das ist auf kei nen Fall eine Lösung, ebensowenig wie die Lohnausgleichskas se, denn wir wissen genau, die Arbeiter