Brennerlinie, be sitzt. Die Vinschgau-Bahn begegnet aber auch in unserm Nachbarstaate, der Schweiz, sympathischer Aufnahme und dennoch will das Projekt nicht vom Fleck kommen, in ganz unbegreiflicher Weise nicht zur Wirklichkeit werden. Wir haben uns heute hier versammelt, um die Gründe kennen zu lernen, welche der Verwirklichung des Pro jektes der Vinschgau-Bahn Meran-Landeck ent gegenstehen; ich hoffe aber, daß die Versamm lung erweisen, daß wir uns und andere über zeugen werden, daß solche Gründe
ergreist Dir. Perathoner zur angeregten Vinschgaubahn-Frage das Wort: Es ist ja vielleicht nicht nötig, daß ich die Geschichte der Vinschgau-Bahn hier rekapituliere — es ist eine Leidensgeschichte, die allen nur zu bekannt. Aus eines Möchte ich aber aufmerksam machen: die Geschichte hat nicht zu, geringem Anteil auch den Tiroler Landtag beWiftigt. Er hat in richtiger Erkenntnis der. Tatsache, daß die Bahn nicht von Meran nach Mals zu. füh ren, sondern als Vollbahn Meran-Landeck zu gelten
habe, in seiner ersten Tagung, in der er sich mit ihr beschäftigte,, erklärt, daß er die große Siwvention nur dan« -der Regierung zusichere, wenn die Regierung -ihrerseits erkläre, daß die Bahn die Strecke Meran-Landeck umfasse und das Land dann von weiteren Zahlungen frei fei. Der Beschluß war gut gemeint und sachlich zwei- sellos; er war der Erkenntnis entsprungen, daß eine Sackbahn wohl eine gewisse örtliche, allein nicht jene große nationale Bedeutung für das ganze Land habe, welche es rechtfertigen
würde, daß der Landtag sich mit 400.(100 an Aktien beteiligt. Die Regierung hat es aber rundweg abgelehnt, die Fortsetznng der Bahn bis Landeck in Aussicht zu stellen. Erst später fand sie es für besser, von diesem schroffen Standpunkte etwas abzugehen und dadurch den. Landtag zu bewegen, von seinem ursprünglichen Beschluß ab zusehen, so daß er im Lause der Jahre beschloß, obigen Betrag ohne weitere Bedingung zn wid men, als jene, daß dein Lande im VerwaltungS' rare der Vinschganbahn-Gesellschaft eine Stelle
eingeräumt werde. Im Reichsrate kam die Bahn srage seit beinahe l5 Jahren wiederholt zur Sprache, doch immer nur in dem Sinne einer Bahn von Meran nach Landeck. Erst in den Wer Jahren tauchte die Idee auf, die Bahnlinie zn teilen; ja später ging man sogar so weit, als Baustrecke die Linie Meran-SchlanderS vor zuschlagen. Glücklicherweise blieb es wenigstens bei Meran-MalS als erste Hälfte. Nach langem Hangen und Bangen gelang es 1898, mitten in der Obstruktion des ReichsrateS noch rasch, das Gesetz