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Schlern
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Page 108 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Vom Kloster in der Au zum Benediktinerstift Muri-Gries Am 31. Oktober 1166 bestätigte Kaiser Friedrich I. Barbarossa die Gründung des Augustiner-Chorherren-Stiftes zur hl. Gottesmutter Maria und zum hl. Johannes dem Täufer durch Graf Arnold (von Morit-Greifenstein) und seine Gattin Mathilde geb. von Valley. Der Kaiser verband damit auch die Bestätigung der Augustiner- Regel für die neue Stiftung, die mit der Gründung verbundenen Grundschenkun gen in der (Bozner) Au etc. sowie die freie

Propstwahl und die Übertragung der Vogteigewalt über das neue Kloster an die Grafen Friedrich und Heinrich von Eppan. Überdies wurde das Kloster gegen allfällige Bedrängung durch den zustän digen Bischof oder seinen Vogt in den unmittelbaren kaiserlichen Schutz genom men. 93 94 ) Die päpstliche Bestätigung durch Alexander III. folgte in mehrfacher Weise ab 1171 M ), insbesondere aber durch das Schutz- und Besitzbestätigungsprivileg vom 30. Jänner 1174. 95 ) Den Standort des neuen Klosters unweit

des rechten Eisackufers am Südende der heutigen Alexandriastraße haben wir bereits oben erwähnt. Diese Lage am Fluß brachte es zwangsweise mit sich, daß das Kloster „saneta Maria ad portam clausam" häufig unter den Hochwassern des Eisack zu leiden hatte und schließlich um 1405 weitgehend durch ein solches zerstört worden ist. Aus dieser Not half Herzog Leopold IV. von Österreich durch die Schenkung der landesfürstli chen Burg Gries am 22. Februar 1406, nachdem „das wasser, genannt die Talvern und Eisagkh

das wirdig gotzhaus (in der Au) ganz und gar versuret und verderbt hat.“ 96 ) Nach und nach dem Bedarf des Klosters angepaßt, fungierte die alte Burg nun von 1406 bis zur Aufhebung des Klosters durch die bayerische Regierung im Jahre 1807 als monastische Heimstätte, in welcher Funktion das Burgkloster glücklicherweise durch die Initiative Kaiser Ferdinands I. von Österreich bzw. durch die Neubesiedlung durch die Benediktiner aus dem aufgehobenen althabs burgischen Kloster Muri in der Schweiz im Jahre

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Schlern
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Page 107 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
versus Bozanum positum erat super terratorio plebis Boz(ani).“ Da das ehemalige St.-Quirin-Kirehlein (vgl. oben) noch im 18. Jahrhundert zur Pfarre Bozen gehört hat, ist anzunehmen, daß das hier angegebene „ober- und unterhalb“ sich auf jene Linie bezog, wo der vorerwähnte ehemalige Mühlbach sich mit der Quireiner- Straße, die von der Talferbrücke zum Kloster führte, gekreuzt hat. Hinsichtlich des nördlichen Abschnittes der Pfarrgrenze zwischen Bozen und Keller-Gries enthält die vorliegende

in der Au noch sowohl eine zur Pfarre Bozen gehörende, aus einigen Wohnhäusern bestehende Weilersiedlung als auch eine seelsorglich dem Kloster unterstehende „Neustadt“ benannte Dorf siedlung befunden, welche aus ca. sieben bis neun Häusern bestanden hat: „Item predicti determinatores omnes in eorum fide protestati sunt eis firmiter constare, quod omnes domus ville cohabitationes posite erant antiquitus subtus ecclesiam et monasterium Augensem, excepto solo illo vico, quod dicebatur Niwenstat, omnes posite erant

super terratorium plebis Boz(ani) et quod sacramenta et jura ecclesia- stica ibidem recipiebant in dicta plebe Boz(ani) et quod sola illa terra, que dicebatur Newenstat, que erat forte circa septem vel novem domus spectabant (!) ad ecclesiam et monasterium Aug(ensem).“ - Soweit die Aussage des um 1310/35 erneuerten Notariats-Instruments von ca. 1268/85. Während im Zuge der Inkorporation der Pfarre Gries an das in die dortige Burg übersiedelte Kloster die Grenze zwischen dem Kloster-Seelsorgesprengel

von Gries in den letzten achtzig Jahren dadurch wesentliche Ergänzungen, daß hier einerseits in den Jahren 1906/08 eine evangelische Pfarrkirche errichtet wurde - namentlich die Entwicklung von Gries zum Kurort“) hat dies nötig gemacht (man beachte die Parallele zu Meran) - und andererseits zwei neue Ordensniederlassungen entstanden, das der Marcellinen (1935) und jenes der Karmeliten (1954). Das älteste Kloster am Ort war jedoch das der Augustiner-Chorherren, denen 1845 die Benediktiner aus Muri

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Schlern
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Page 106 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Weingärten erbaut und mit drei Kapellen versehen* 4 ), dient dieser malerische Baukomplex, dessen Restaurierung dankenswerte Fortschritte macht, heute als Kulturzentrum. 13. Das ehemalige Kloster der Cölestinerinnen: 1695/1700 in der westlichen Nachbarschaft der Bozner Talferbrücke im Bereich westlich des heutigen „Sieges denkmals“ errichtet, wurde auch dieses Kloster unter Kaiser Josef II. 1782 aufgeho ben. Seine letzten baulichen Reste wurden nach 1930 entfernt.“ 5 ) 14. Von der Hauskapelle

dieses Mühlbaches erfolgte schließlich in die Etsch und zwar direkt gegenüber von Sigmundskron: „fluebat idem fluxus aque, qui dividebat terratorium plebum Boz(ani) et Kelre usque in aquam Atasi in medietate castri Furmiani.“ Da das 1166 gegründete Augustiner-Chorherrenstift als in der Bozner Au gelegen („in Owe Pozani“)““) bezeichnet worden ist, muß dieser grenzbildende Mühlbach oberhalb oder nördlich vom Kloster verlaufen sein, und dieses befand sich - wie wir durch die jüngsten Freilegungen wissen

- im Bereich der Ecke Alexandria-/Genua-Straße.™) Wegen dieser seiner Lage zwischen dem Eisack und dem Mühlbach wurde die Lage des Klosters auch als „in der Insel" angegeben.“) Durch die Gründung und Exemtion des genannten Klosters hatte sich übrigens bereits eine Reduktion des Bozner Pfarrgebietes ergeben, zumal laut des vorliegenden Notariats-Instruments von ca. 1268/85 das Gebiet, welches unterhalb der Straße liegt, welche zum Kloster führt, nun zum Kloster gehörte und nur noch das Gebiet oberhalb

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Schlern
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Page 77 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
Josef Unterer Augustinusdarstellungen im Kloster Muri-Gries Das Kloster Muri-Gries bei Bozen, heute den Benediktinern gehörend, bis 1807 von den Augustiner Chorherren geführt, besitzt in seinen verwinkelten Gängen und Sälen an die acht künstlerische Darstellungen, die den heiligen Kirchenlehrer und Bischof Augustinus zum Thema haben. 1 ) Die Entstehungszeit der Kunstwerke, es handelt sich um sechs Gemälde, einem Holzrelief und einem Fresko, fällt in eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne

an eine gründliche Vergrößerung des Klosterbaues noch an eine großzügige künstlerische Ausstattung der Räume den ken. Die sechs im Kloster noch vorhandenen Gemälde, die in der Fachliteratur bis auf eine Ausnahme nicht erwähnt werden, sind gute Durchschnittsware ihrer Zeit und aus den religiösen wie ökonomischen Verhältnissen von damals zu interpre tieren. Allerdings muß auch bedacht werden, daß das künstlerische Niveau der betref fenden Epoche nicht gerade aufregend war. Die bildende Kunst, die in Innsbruck

für den heutigen Betrachter ist die Tatsache, daß der Künstler die Motive seiner symbolischen Sprache aus dem Vorstellungsin halt seiner Zeit entnimmt. 6 ) Er sucht weniger eine originelle Bildfindung, als ■) Trafojer, Ambros: Das Kloster Gries, Bo zen, Selbstverlag 1982, 2. neu bearbeitete Auflage, S. 101. 2 ) Nössing, Josef: Die Stadt Bozen in der Zeit von 1790-1815 in: Bozen zur Franzo senzeit, Katalog, Bozen 1984, S. 6 und Schneider, Walter: Die geistes- und kul turgeschichtliche Situation der Stadt Bo zen

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Page 105 of 145
Date: 01.10.1988
Physical description: 145
1406 Kloster), in der Burg Rafenstein (St. Rochus) und beim Ansitz Treuenstein (St. Oswald) sind nicht eigentlich als Filialkirchen zu bezeichnen, da sie nur beschränkt der Öffentlichkeit zugänglich waren. Dasselbe galt von einer Marien-Kapelle im ehemaligen Glögglhof.“') 10.-13. Diese Gruppe von Sakralbauten gelangte erst nach 1484 durch Änderung der Pfarrgrenze in den Bereich der Pfarre Gries bzw. ist z. T. erst nach 1484 entstanden. 10. Das ehemalige Kirchlein zu St. Quirin in Quirein

: Diese romanische Rundkir che erscheint urkundlich bereits um 1180/90 82 ) und gab dem Ortsteil Quirein seinen Namen. Unter Kaiser Josef II. profaniert, wurde dieser Sakralbau mit Ausnahme seines zweigeschossigen Kellers abgetragen und über dem Keller um 1800 das bestehende Wohnhaus an der Venedig-Straße erbaut. Eine Abbildung dieses Kirch leins hat sich auf der bekannten Bozner Hochwasser-Ansicht von 1541 erhalten. 81 ) 11. Das ehemalige Kloster in der Au (vgl. unten) 12. Mariaheim: Als Außenstelle

des Augustiner-Chorherrenstifts Neustift bei Brixen 1638/43 inmitten von damals durch das genannte Kloster angekauften 75 ) F. Hüter. TUB. 1/1, Nr. 305. 7,i ) K. Atz - A. Schatz. a.a.O., S. 218 f. 77 ) M. Mayr-Adlwang. a.a.O., S. 152. 78 ) K1A. Muri-Gries, Schachtel 52, Filialkir chen. 7 “) Ebenda, Litt. A . Ser. II , tit. I ,fasc. II , Nr. 13. 8n ) K. Atz - A. Schatz. a.a.O.. S. 215. 81 ) Ebenda, S. 211. 82 ) F. Huter.TUB, 1/1, Nr. 387. M ) Eine farbige Wiedergabe dieser Ansicht bietet Erich Egg. Tirol

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