Leibern flammt die stumme und doch so be redte Klage — vom Menschen im Krieg. Uno dann erlöschen sie in der Nacht, aus der sie gekom men. (Uebertragen von Hermann S ch ü tz i n g e r.) 8m IertviMloster. Aus meinen orientalischen Tagebüchern. Von Franz Karl E n d r e s. Tief im Innern von Anatolien, in wilder Berggegend, lag ein Kloster, in dem ich einst zu Gaste war. Heute sind die Mönche getötet oder vertrieben, das Kloster ist zerstört. Oede Mauerreste starren empor, wo vor dem Weltkrieg der Prior
des Klosters seines Amtes weise waltete und jetzt un wiederbringlich verlorene Schätze arabischer und persischer Literatur sammelte. Meine folkloristischen Studien hatten mich mit dem Prior, der ein großer Kenner orientalischer Geheimwissenschaften war, zusammengebracht, und gern war ich seiner Einladung gefolgt, ihn zu besuchen. Es war ein heißer Sommernachmittag, als ich nach zehn Tagen ermüdenden Reitens durch weltvergessene Ge genden endlich bei dem Kloster ankam. Man geleitete
: «Der Herr ruft Euch, mein Bei! Wollet mir folgen!" Nun ging es durch verschiedene Gänge — das Kloster war sehr ausgedehnt — bis wir endlich in einen großen, mit wundervollen Teppichen ausgestatteten Raum kamen, in dem Regale, voll von Büchern und Schriftrollen, an den Wänden standen. In der Mitte des Zimmers, auf einem Diwan, vor sich den Leseständer, saß ein etwa fünfzigjähri ger Mann, der Prior, der mich herzlichst begrüßte. Er trug die übliche braune Gewandung der Derwische mit der hohen Filzmütze