Januar bis März.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 1)
218 11. Hornung. Die hl. Euphrosyne. der Mönch: „deß helf dir Gott, denn ich hoffe, er erfülle dir deine Begierde, die du zu geistlichem, reinen Leben hast, und behüte dich, daß dich kein zeitliches Ding davon ziehen mag.' „Darnach da trachtete Euphrosyne in ihr selber, wie sie thun sollte, und gedachte: geh' ich in ein Frauenkloster, so fragt mein Vater nach mir, und findet er mich, so nimmt er mich mit Gewalt heraus um mich Zu verheirathen. Darum so will ich in ein Manns kloster gehen
, so gedenkt man nicht, daß > ich darin sei. — Da legte sie Mannskleider an und ging aus dem Haus und verbarg sich die Nacht an einer heimlichen Statt und ging zu Hand in eine Kirche, als es Gott wollte. Darnach ging sie zu dem Kloster, darin ihr Vater gewesen war, und sendete den Thorwart nach dem Abt, und wartete seiner vor dem Thor. „Da ging der Abt zu ihr, hielt sie für einen jungen Mann und sprach: „Sohn, warum bist du hergekommen?' — Da sprach sie: „Ich habe allezeit begehrt, daß ich gern im Kloster
gewohnt hätte, und ich habe gehört von euerm guten Wandel und wollte auch gern bei euch bleiben, ob es euch gefiel.' — Da sprach der Abt: „Du bist seliglich gekommen; nun sieh' in das Kloster, und gefällt es dir, so bleib' hier bei uns ; und sage mir, wie du heißest.' — Da sprach sie: „Ich nenne mich Smaragdus.' Da sprach der Abt: „Du bist noch jung und magst nicht allein sein; es ist Roth, daß du einen Meister habest, der dich lehre die Regel und Gewohnheit der Mönche.' — Da sprach sie: „Vater
. Das sagten sie dem Abt und sprachen zu ihm: „Warum ! hast du einen so schönen Anblick in das Kloster genommen?' Da ! der Abt hörte, daß es ihnen schwer war, sprach er zu Smaragdus: ! „Kind, dein Angesicht ist so schön, daß ich fürchte, es werde ein i