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Tiroler Grenzbote
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Page 8 of 10
Date: 19.12.1931
Physical description: 10
, der 1. Ad ventsonntag am 27. November. Das Weihnachts fest fällt im Iahre 1932 auf einen Sonntag. Im Jahre 1932 finden zwei Sonnen- und zwei Mondfinsternisse statt. Am 7. März haben wir eine ringförmige Sonnenfinsternis, am 22. März eine partielle Mondfinsternis, am 31. August eine totale Sonnenfinsternis und am 14. September eine par tielle Mondfinsternis. Erklärung. Da in Kufstein in letzter Zeit Gerüchte verbreitet werden, wonach sich Herr Iosef Kerschbaumer kurz vor seinem willigen Tode geäußert

hat. daß an seinem wirtschaftlich^, Zusammenbruche vor allem seine Frau Therese Kerschbaumer die Schuld trage, weil sie ihn ohne Rücksicht auf die ge gebenen besonderen wirtschaftlichen Verhältnisse mit Alinren. tationsforderungen von monatlich 400 Schilling und mit Forderungen auf Kapitalsrückzahlung verfolge, obwohl int Laufe der letzten Iahre bereits 30.000 Schilling vor, ihm erhalten habe, sehe ich mich in Wahrung der Inter, essen der Frau Therese Kerschbaumer als deren Vertreter zu folgenden Feststellungen veranlaßt

: Anläßlich der von Herrn Kerschbaumer allein verschrch deten Ehescheidung hat über dessen Betreiben ihm Frar, Therese Kerschbaumer ihren Hälfteanteil am Liegenschaft^ besitze in Kufstein um 25.000 Schilling verkauft, die in 10 gleichen Jahresraten abzustatten und mit 10 °/o ju verzinsen waren. Weiters hat sich Herr Kerschbaumer ver pflichtet, seiner Frau einen monatlichen Unterhaltsbeitiag von 120 Schilling zu leisten. Das war im Jahre 1926. Den wirtschaftlichen Bedrängnissen, in die Herr Kersch baumer

in der Folgezeit geriet, trug Frau Kerschbaumer in weitestgehendem Maße Rechnung. Sie gewährte von ihren Kapitalsforderungen und rückständigen Kapitalzinsen einen Nachlaß von mehreren tausend Schilling, ermäßigte die Kapitalzinsen auf einen den jeweiligen Einlagezinsen der Sparkasse Kufstein um 2 °/o übersteigenden gleitenden Zins fuß (höchstens 9 o/o), setzte ihre Alimentationsforderung auf monatlich 100 Schilling herab und gab sich endlich trotz wiederholt eingetretenen Kapitalverfalles mit einer raten

weisen Abstattung des ermäßigten Kapitalrestes zufrieden. Wenn Frau Kerschbaumer in den letzten Jahren gezwungen war, die Unterstützung ihres Anwaltes in Anspruch zu nehmen, um ihr Guthaben bei Kerschbaumer — ihr letztes Ver mögen — gegen die wiederholten Vertragsbrüche und Zah. lungssäumnisse desselben zu verteidigen, und hiebei Hen Kerschbaumer stets den kürzeren zog und Kosten bezahlen mußte, so trug er daran allein die Schuld. Jedenfalls stehen die zahlenmäßigen Verpflichtungen und Leistungen

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Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 23.12.1963
Physical description: 16
Südtiroler Bauerntagung in Brixen Unsere Landwirtschait in der allgemeinen Wirtschaitsentwicklung Vortröge von Prof. Oanilo Agostini und Dr. Hainold Steger * (Fortsetzung von Seite 4) Sie Petermair einen Teil des von Ihnen ver borgenen Sprengstoffes gegeben haben?“ Huber: „Kerschbaumer hatte mich zu Peter mair geschickt, damit ich mit ihm die Sache ausrede.“ Präsident: „Vor dem Untersuchungsrichter haben Sie gesagt, Sie hätten Petermair den Sprengstoff gegeben, weil er einen Mast sprengen

wollte.“ Huber: „Davon habe ich erst von Petermair erfahren, als ich mit ihm im Kerker zusam menkam.“ Der Angeklagte wurde dann nach der Zeit befragt, in der ihm Kerschbaumer den Sprengstoff' übergeben habe. Er antwortete, daß er diesen etwa im April 1961 erhalten und in einem Loch unter einet brüchigen Mauer bei Schloß Sigmundskron vergraben habe. „Kerschbaumer — fügte der Angeklagte hinzu — hat mir nicht gesagt, daß der Spreng stoff zu einem Anschlag dienen sollte. Ich habe mich nie dafür interessiert

, was mit dem Sprengstoff geschehen soll. Kerschbaumer hat mich nachher nur gefragt, ob ich bei Otto •(Petermaier) war, sonst nichts.“ Keine Beteiligung an Sprenganschlägen Es kam dann der 42jährige Angeklagte Luis Dissertori an die Reihe. Dissertori ist Bauer in Kaltem, verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. In einem ihm gehörenden Weinberg fanden die Carabinieri unter meh reren Steinen verborgen ein Paket mit 10 Kilo Sprengstoff und einige Meter Zündschnur, so wie zwei Büchlein, die Anleitungen zum Par

tisanenkrieg enthalten sollen. Er wurde am 18. Juli 1961 verhaftet. Auf Befragung des Präsidenten sagte er, daß er nicht gewußt habe, was das Paket enthielt. Er habe es auch nie geöffnet und von dessen Inhalt erst einen Monat nach seiner Festnahme Kenntnis er halten. Das Paket, das er verbergen sollte, sei ihm nicht von Kerschbaumer, sondern von dem inzwischen verstorbenen Ohnewein ge bracht worden. Dissertori wurde dann vom Vorsitzenden nach seinen politischen Ideen und nach seinen Beziehungen

zu Kerschbau mer befragt. Seine politische Einstellung, sagte der Angeklagte, „ist die aller Südtiroler, näm lich die Autonomie für Südtirol allein, damit wir nicht von Trient in die Minderheit gesetzt werden“. Mit Kerschbaumer sei er einmal im Gasthaus „Rößl“ in Kaltem zusammengetrof fen, bei welcher Gelegenheit er ihm gesagt hätte, man müsse was tun, um die Autonomie zu bekommen. Kerschbaumer habe von der Notwendigkeit demonstrativer Anschläge ge sprochen. Er selbst hätte aber jede Beteili gung

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 06.02.1964
Physical description: 12
, sie zu vergraben, in Empfang nimmt, ohne sich zu erkundigen, welche Bewandtnis es damit hätte? Haben Sie sich nicht verpflichtet ge fühlt, ihm eine Aufklärung zu geben?“ Pircher: „Ich habe mir gedacht, wenn er sie (die Kiste) nicht nimmt, fa'hre ich halt wei ter.“ Präsident: „Hat Sie Matscher nichts ge fragt?“ Pircher: „Nein.“ Präsident: „Haben Sie Kerschbaumer Dyna mit gegeben?“ Pircher: „Ich habe ihm 50 Kilo nach Fran- gart gebracht.“ Präsident: „Wer hat Ihnen das Geld zum Kauf des 600er gegeben?“ Pircher

: „Das Auto hat Kerschbaumer ge kauft.“ Dr. Simonctti fragte dann den Angeklagten, was ihm Kerschbaumer über Pfaundler ge sagt habe. Pircher erklärte, daß er den Ein druck hatte, daß diesem (Kerschbaumer) Pfaundler wenig sympathisch war. Ausführlich wurde sodann Pircher über eine Zusammenkunft in Innsbruck im Sommer oder Herbst 1960, an der von den Südtirolern außer ihm noch Kerschbaumer, Tietscher und Klotz teilgenommen hatten, befragt. Von den österreichischen Teilnehmern könne er sich an Pfaundler

es zu einer heftigen Auseinander setzung, hauptsächlich zwischen Kerschbaumer und Pfaundler, gekommen. Der Grund des Zerwürfnisses seien Flugzettel gewesen, deren Inhalt oder Unterschrift Kerschbaumer nicht genehm waren. Daraufhin habe er (Pircher) zu Kerschbaumer gesagt: „Sepp, wir können ja auch gehen. Wir haben es nicht nötig, her auszukommen, um uns abkanzeln zu lassen.“ Präsident: „Hat Widmoser nicht versucht, zu vermitteln?“ Pircher: „Ich habe nicht gerade diesen Ein druck gehabt.“ Der Angeklagte erzählte

weiter, daß er, Kerschbaumer und Tietscher nach ungefähr zehn Minuten die Sitzung verlassen hätten. Er sei daher nicht in der Lage, zu berichten, was weiter gesprochen wurde.“ Tietscher ging mit uns aus dem Hause, trennte sich aber dann von uns und erklärte, er wolle mit dem Zuge heimfahren. Ich fuhr mit Kerschbaumer per Auto.“ Präsident: „Hatten Sie den Eindruck, daß Kerschbaumer in der Folge seine Beziehun gen zu Nordtirol abgebrochen hätte?“ Pircher: „Das nicht, aber er hat jedenfalls die Verbindungen etwas gelockert

in Meran verübt?“ Pircher: „Ja, das habe ich getan.“ „Befehle gab es keine" Präsident: „Hat Ihnen Kerschbaumer den Befehl dazu gegeben?“ Pircher: „Befehle gab es bei uns überhaupt keine. Wenn wir etwas taten, haben wir es zuerst untereinander abgesprochen.“ Präsident: „Sie erkannten Kerschbaumer also nicht als Ihren Chef an?“ Pircher: „Chef ist bestimmt nicht das rich tige Wort. Ich schätze Kerschbaumer aber sehr, denn er ist ein richtiger Tiroler, der sich immer sehr für unsere Sache einsetzte

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Dolomiten
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Page 3 of 16
Date: 12.06.1964
Physical description: 16
- nit einer am Don- treit zwt- gen Ehe nder wa- le schlie- jriff. Das von, weil ’ing. rozeß geklagte •mondung ir dessen igegelder alten. Er gleiohen r Vortei nvertraut ten Auf- Word ist den zwi- rteilt onderge- Ordnung ;a, denen rbotenen l wurde, ahn Jah- irteilt. Iten zehn Idstrafen anderen i bis drei nten sich ieklagten idlungen ze ziehen ! » Dr. Hermann Nicolussi-Leck vor den Mailänder Geschworenen: „Kerschbaumer hat keinen Anschlag auf die Verfassung verübt" Der Gemischtwarenhändler aus Frangart

“ aus Mailand) Sieben Stunden lang dauerte die Verteidigungsrede des bekannten Südtiroler Anwaltes Dr. Hermann Nicolussi-Leck, der die Angeklagten Kerschbaumer, Pcrgol, J. Thalcr, Disscr- tori, Gostncr, Piock und Sulimann verteidigt. Nachdem er dem Gerichtshof und besonders dem Präsidenten im Namen der SUdtiroler Anwälte für sein korrektes Verhalten gedankt hatte, befaßte er sich am Vormittag mit seinem Mandanten Kerschbaumer, für den er einen Freispruch von den Anklagen des Anschlages auf die Verfassung

und auf die „öffentliche Unversehrtheit“ beantragte. Bei den übrigen Straftaten, deren Kerschbaumer als schuldig befunden werden sollte, möge der Gerichtshof verständnisvolle Milde walten lassen und vor allem das Tatmotiv und den Charakter des Angeklagten berücksichtigen. Einen vollen Frei spruch beantragte der Verteidiger für Livio Pcrgol und Dr. Sulimann, während Johann Thaler und Alois Disscrtori zumindest aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden müssen. Für Engelbert Gostner und Engelbert Piock et bat

der Gefährdung der öffent lichen Sicherheit überführt werden können, weil ihnen diesbezüglich keine spezifische Absicht nachgewiesen werden konnte. Sie hätten genauso wie die angeklagten Südtiroler nur Aufsehen erregen wollen, um die Auf merksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Süd tirol zu lenken. „Viele Italiener wollten lür Kerschbaumer aussagen" Ausführlich befaßte sich Dr. Nicolussi so dann mit seinem Mandanten Sepp Kersch baumer. Der Verteidiger erinnerte kurz daran, daß Kerschbaumer im Jahre 1958 wegen

der Hissung von Tiroler Fahnen zu zehn Tagen Arrest verurteilt worden und daraufhin in Hungerstreik getreten ist. Das habe er auch in seiner jetzigen Untersuchungshaft des öfte ren getan, aber niemals um für sich selbst einen Vorteil zu erreichen, sondern um den Prozeßbeginn im Interesse seiner Mitange klagten zu beschleunigen. Unverständlich sei die Behauptung des Staatsanwaltes, Kerschbaumer sei ein „ge fährlicher Idealist“ und ein „gemeingefähr liches Individuum“. Dr. Nicolussi meinte, man brauche

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 10 of 16
Date: 05.12.2003
Physical description: 16
Fr 5.12.2003 Nr. 246 Tageszeitung : ; N: '■ D UBERETSCH - UNTERLAND Gedenkfeier mit Protest Am kommenden Montag gedenken Heimatbund und Schützen zum 39. Mal an den Südtiroler Freiheitskämpfer Sepp Kerschbaumer. Die Gedenkfeier findet heuer gemäß Schützen-Beschluss ohne SVP-Mandatare statt. Als Ausdruck des Protests gegen die Wahl des AN-Vorsitzenden Giorgio Holz'tnann zum Landtagsvizepräsidenten. St. Pauls/Buchvorstellung Georg Klotz Die Schützenkompanie läd am heutigen Freitag zur Buchvor

stellung „Georg Klotz, Frei heitskämpfer für die Einheit Tirols“, ein. Die Tochter, Land tagsabgeordnete Eva Klotz der Union für Südtirol, stellt das Von Vkuena Girardi D er Wunsch, in Flieden le ben zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst. Aber es ist eine Tatsache, dass dies immer nur ein frommer, schöner Wunsch geblieben ist.“ Diese Worte schrieb der Frei heitskämpfer der 50er und 60er Jahre, Sepp Kerschbaumer, im Frühjahr 1960 in einem Rund brief an die Südtiroler. Am kommenden Montag

findet in St. Pauls/Eppan zum 39. Mal die Gedenkfeier des Freiheitskämp fers aus Frangart statt. Und es ist laut Heimatbund nicht irgendeine Gedenkfeier. Gerade in unserer Zeit, so schreibt der Heimatbund in einer Aussendung, ist Sepp Kerschbaumer eine Symbolfigur: Nachdem auch das demokratische Italien die Assimüierungspolitik ff ! \ \ f v l it s ! : Fl. INC SCHLANKHEITS INSTITUT Monika Häusberger: selbst durch ranatherapie, d. h. gesund werden und gesund bleiben. , bnehmen und Gewicht halten

durch Pranatherapie. törungen entgegenwirken. . ÖFFNUNGSZEITEN Montag - Freitag 08.00 -19.00 Uhr Gegen Voranmeldung . Tel. 0473/449194 Cell. 335/5458994 Tolle Weihnachtsidee: F Ein Geschenksgutschein für Körper und Seele Wenn die Seele weint, wird der Körper krank Kerschbaumer-Grab in St. Pauls, Freiheitskämpfer Sepp Kerschbaumen SVP-Mandatare ausgeladen der Faschisten fortfiihrte, griff er zu Hungerstreiks und Dynamit. Niemals aber hätte er Menschen leben in Gefahr gebracht Auch die Schützen laden

in die Landesregierung gewertet werden kann, stehe für den Südti roler Schützenbund außer Frage. Der SSB sieht in dieser Entschei dung einen Verrat an alle Südti roler, die unter dem Faschismus und in den 50er und 60er Jahren gelitten, gefoltert, gepeinigt, ver bannt und an den Folgen men schenrechtsverletzender Maß nahmen gestorben sind. „Die An wesenheit der SVP-Mandatare bei der Kerschbaumer-Gedenk- feier wäre deshalb für alle hei- mat- und tirolbewussten Men schen eine Zumutung und Her ausforderung“, meint

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 11 of 16
Date: 06.08.2002
Physical description: 16
Tageszeitung Di 6.8.2002 Nr. 156 MERAN Stadelgesetz pervertiert ? Hermann Kerschbaumer aus Algund wirft der Baukommission, dem Bürgermeister und dem Vizebürgermeister seines Dorfes vor, die Verschiebung einer Stadelkubatur statt der vorgesehenen 300 Meter um ganze zwei Kilometer genehmigt zu haben Von Christine Losso A ls Hermann Kerschbaumer kürzlich von einer Ge schäftsreise aus Sizilien in sein trautes Heim nach Algund - Hippolytstraße zurückkehrte, ris sen ihn gleich am ersten Morgen Bagger

und Baumaschinen aus dem verdienten Schlaf. Nach einem kurzen Lokalaugenschein glaubte er, dass ihn der Schlag träfe. Der Grund: Direkt vor seiner Nase in der St. Hipjxilytstraße in Algund sollen zwei schmucke Häuser ent stehen, die laut Kerschbaumer dort nicht em’chtet werden dürften. Denn er will einwandfrei herausge- ! fanden halien und dies könne er mit zig Unterlagen beweisen, „dass die Baukonzession 71. erlassen vom | Bauamt Algund am 15. .Juli 2002 Auf der Baustelle in der St. Hippolytstraße

wird nach wie vor emsig gearbeitet Aus einem Teil eines alten Stadels sollen zwei schmucke Villen werden Hermann Kerschbaumer: Oieser Bau muss eingestellt werden welche eine Verschiebung und Um wandlung des Stadelteiles von Oberplars des Gamper .Josef, Vize bürgermeister von Algund über zwei Ortskeme in den Ortskern von Algund zum Inhalt hat und zwar in die Grundparzelle 81/1, nicht gesetzeskonfonform ist“. Im Klartext heißt das, dass diese Ver schiebung des Stadels mehr als zwei Kilometer ausmacht

Ortskerne hinweg verlegt worden und das sei „wider rechtlich“, so Kerschbaumer. Min destens genauso fatal empfindet er die Tatsache, „dass sich in der Grundparzelle 81/1 ein Bauernhof befindet, der Hanspeter Wolf gehört, welcher die Stadelkubatur vor geraumer Zeit schon versetzt hat, den Stadel aber bis heute nicht abtragen ließ“. Dies widerspreche den an und für sich ursprünglichen Gedanken jenes Gesetzes, der Bau ern ermöglichen sollte, für ihre Söhne und Töchter in leerstehen den Stadeln zusätzlichen

, der den Akt an den Staatsanwalt Guido Kis- poli weitergeleitet hat. Hermann Kerschbaumer: „Dieses Stadelge- setz ist damals für Bauern mit großen Familien gemacht worden, damit sich diese zusätzlichen Wohnraum schallen können und nicht, um der Uausspekulntion Tür und Tor zu öffnen.“ Kerschbaumer, der mit seiner Zi vilcourage viel Applaus, doch aber auch sehr böse Anrufe in Algund erntet, zählt auch auf, „dass es im Ort noch weitere 33 Kauten gibt, die auf dieselbe Art und Weise entstehen sollen“, lind

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Südtiroler Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 17.01.1964
Physical description: 8
fängnis gesteckt, dann ließen ihn die Kara- binieri, die ihn wahrscheinlich für einen etwas eigenartigen Schwärmer gehalten ha ben, laufen. Auch für die „Pfunderer Bur schen” hat er ca. 10 Tage lang gehungert. Kerschbaumer weiß, daß ihn eine hohe Zuchthausstrafe erwartet. Er ist bereit, diese auf sich zu nehmen. Denn nach wie vor ist er davon überzeugt, daß die Italiener Südtirol überfremden wollen und daß die SVP-Leitung politisch zu lax, zu nachgiebig gewesen ist. „Besser, ich sitze

will. Seine Haft betrachtet er als Opfer für seine Heimat. „Ich habe sechs Kinder”, sagte er einmal zum Staats anwalt in Bozen. „Glauben Sie nicht, daß auch ich an meiner Familie hänge? Ich habe nichts leichtsinnig auf das Spiel gesetzt, son dern klar und bewußt gehandelt..Und seine Frau die ihr schweres Schicksal verzagt trägt, soll kürzlich einmal gesagt haben: „Er hat eben seine Fleimat höher gestellt als uns ...” Immer wieder hat Kerschbaumer bei sei ner Einvernahme wiederholt: „Ich habe lange Hoffnung

hin, daß sich in ihr eine Strömung bilde”. Typisch für Kerschbaumer ist, daß er sich bei der Einvernahme weniger über die schweren Mißhandlungen, die er seiner Aussage nach hatte erdulden müssen, beklagte, als vielmehr darüber, daß man „sogar das mir so teure An denken von Andreas Hofer geschmäht” habe. Seine Ehrlichkeit grenzt oft fast an Wahrheitswahn. Manche haben sie auch als pure Dummheit bezeichnet. Doch dies hieße Kerschbaumer un recht tun. Zwar haben es die Michael Kohlhaas zu allen Zeiten — wie jemand schrieb

Ergebnisse ge bracht. Das wichtigste davon ist vielleicht, daß es der Staatsanwaltschaft wenigstens bei der „Gruppe Kerschbaumer” sehr schwer fallen dürfte, die Anklage des Flochverrates aufrecht zu erhalten. Immer wieder haben er und „seine engsten Vertrauten” (so die Anklageschrift) mit großer Glaubwürdigkeit, die auch durch Fangfragen nicht erschüttert werden konnte, behauptet, nur die Landes autonomie für Südtirol angestrebt zu haben. Tatsächlich liest man auf den BAS-Flugzet- teln, die Kerschbaumer

mit einer Vervielfäl tigungsmaschine hergestellt hatte, wohl schwere Beschuldigungen gegen die italieni sche Regierung, gegen die Gerichtsbarkeit und gegen jene Südtiroler, die durch ihre Haltung der Italienisierung des Landes Vor schub leisten, aber niemals die Forderung nach dem Selbstbcstimmungsrecht oder gar nach dem Anschluß an Österreich. Dies ist sehr bedeutungsvoll. Nicht weniger -wichtig ist der Um stand, daß Kerschbaumer und die bis- her einvernommenen Häftlinge kate gorisch verneint haben, daß die Süd

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Südtiroler Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 24.12.1964
Physical description: 16
S epp Kerschbaumer ist tot. Nur als To ter durfte er in sein Siidtirolerland, Für das er gelebt, gestritten und gelitten hat, heimkehren. Was sterblich an Sepp Kerschbaumer war, darf endlich friedvoll in seiner Heimaterde ruhen. Sepp Kerschbaumer ist tot. Und ich durfte sein Verteidiger sein, wofür ich ihm, dem liebenswertesten Menschen, den ich je kennengelernt habe, mein Leben lang dankbar •bleiben werde. Als sein Anwalt und Verteidiger seit dem Jahre 1956 durf te ich gerade in den schweren

um Gerechtig keit freie Hand zu lassen. Aber letzten Endes haben die Geschworenen in Mai land nicht mir, sondern Dir, lieber Sepp Kerschbaumer, auch ohne Zeugenbeweise geglaubt, denn Deine überragende Mensch lichkeit hat aus jedem Deiner Worte, aus jeder Deiner Gesten und Blicke überzeu gend ausgestrahlt. • Nun bist Du, mein lieber Sepp Kersch baumer, tot, und könntest mich persön lich nicht daran hindern, unzählige Be weise Deiner Liebestaten an Deinem Nächsten, die während der Zeit Dei ner Kerkerhaft

. Deshalb muß ich mich um unsere Heimat Südtirol küm mern, damit sie auch meinen Kindern als ihre Heimat erhalten bleibe und meine Kinder nicht morgen bloß geduldete Gä ste dort sind, wo sie geboren wurden.“ Ich weiß noch gut, lieber Freund Sepp Kerschbaumer, daß ich Dir darauf nur mehr die Hand gab, um mich von Dir beschämt zu verabschieden, weil ich so viel Selbstlosigkeit nach all den harten Tagen im Kerker nicht erwartet hätte. Deine Heimatliebe im weitesten Sinne des Wortes und Sinnes war wahrhaft

, die Menschen formen, hatte sei nen Charakter geprägt. Im Kerker zu San Vittore in Mailand bewohnte Sepp Kerschbaumer auf eige nen Wunsch eine Einzelzelle und beteilig te sich sehr selten an den täglichen, aber für die Gesundheit so notwendigen Rund gängen der Gefangenen im engen Hof raum. Ich bat ihn, doch zu dritt in eine Zelle zu gehen und jeden Tag das bißchen frische Luft bei den eingeteilten und be messenen Spaziergängen zu nehmen, schon um der Einseitigkeit des täglichen Kerkerlebens eine Abwechslung

ner Handlungsweise als Idealist überzeu gen lassen wird. Denn sein einziges Le bensziel bleibt seine Heimat Südtirol, für das er alles gibt und anderen vorlebt.“ So urteilte sogar ein italienischer Staatsan walt! Im Gedenken an meinen Freund Sepp Kerschbaumer: Ein Tiroler ist gestorben

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 14 of 20
Date: 06.02.2004
Physical description: 20
FT 6.2.2004 Nr. 26 Tageszeitung 14 ; 1 M ■ ; L a n I) UBERETSCH - UNTERLAND Der Protest der N achbargemeinden Das Transii-LKW-Fahrverbot in Leifers trägt laut Bürgermeister Ruggero Goller die ersten Früchte. Der LKW-Verkehr, der in Leifers verringert wurde, wird jedoch zum Teil auf die Nachbargemeinden umgeleitet. Der Protest der Gemeinden Auer und Branzoll. BM Kurt Kerschbaumer: „Können ohne BM Benedetto Zito: „Waren überzeugt, dass die Genehmigung der Landesregierung keine die Unternehmen

, das von der Staatsstraße durchquert wird, muss nun nämlich jenen Verkehr auf sich nehmen, der von Leifers umgeleitet wurde. Bürgermeis ter Kurt Kerschbaumer möchte einen letzten Schritt versuchen, bevor er Rekurs gegen die Gal- ler-Verordnung einreicht: Die Ausweitung der Verordnung auch für Auer, wofür es jedoch die Ge nehmigung der Landesregierung brauche. „Wir können ohne die Genehmigung der Landesregie rung keine Verbote bzw. Verord nungen ausstellen, da wir eine Gemeinde mit weniger als 10.000 Eimvohnern

zur Einsicht nähme auf und die Bür gerlisten laden interes sierte und vom Elektro smog betroffene Bürger dazu ein, ihre Stellung nahmen in der jeweiligen Gemeinde zu deponieren. Die wichtigsten Kriterien’ im Umgang mit diesem Thema müssen, so die Bürgerlisten, jene der U mweltverträglichkeit und der Gesundheit sein. Das Lebensmittelgeschäft Prast ist das einzige in Frangart und spielt für die Nahversorgung der Eppaner Fraktion eine große Rolle. Aus diesem Grund wurde Amalia Kerschbaumer Prast vor kurzem

für ihre langjährige Tätigkeit im Einzelhandel vom Kaufleuteverband geehrt. Das Lebensmittelgeschäft in Fran gart wurde 1908 von Josef Kersch baumer und Luise Zeiger eröffnet Als der Sohn Josef Kerschbaumer 1922 beide Eltern verloren hatte, erhielt er einen Vor mund, welcher ihn in eine kaufmännische Lehre schickte. Bis 1936 führte Martin Alessandri das Ge schäft Durch die Heirat von Josef Kerschbaumer mit Ma ria Spitaler übernahmen sie später zusammen den elterli chen Betrieb. Während der Haft ihres Mannes führte

die Mutter mit den Kindern das Geschäft weiter. 1974 über nahm dann die Tochter Ama lia Kerschbaumer mit ihrem Ehemann Adolf Prast zusam men den Betrieb. Das Geschäft wurde erweitert und im Laufe der Zeit dreimal erneuert. Bereits vor zwei Jah ren trugen sie sich mit den Ge danken in den wohlverdienten Ruhestand zu treten und das ein zige im Dorf bestehende Ge schäft dem jungen Metzger und gebürtigen Frangarter, Martin Rainer, zu übertragen. Im Okto ber des letzten Jahres erlag Adolf Prast beim Wandern

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 10.12.1964
Physical description: 12
» jiih rlt«*h 1900 Lire In Österreich: Kinzelnum mer 3.20 Sehltllnu Abunnementseinzahluna und Anzelaen annahm*- hei allen Athesla*GeschfiftRstellen. *PEO IN ARB POSTAtF - ORPPPO PRIMO Nummer 50 Bozen, den 10. Dezember 1964 44. Jahrgang Asidi Sepp Kerschbaumer f Denkwürdige Papstreise nach Papst Paul VI. kehrte am Samstag, 5. De- zenmber, von seiner denkwürdigen vier tägigen Südostasienreise zum 38. Euchari- ristischen Kongreß in Bombay in Indien nach Rom zurück. Die Ewige Stadt bereitete dem heimkeh

an Italien, die Hand zu einer raschen Befriedung Südtirols im europäischen Ge biete zu reichen. Genau ein Jahr nach dem Beginn des Mai länder Prozesses wegen der Sprengstoff anschläge, in welchem der Kaufmann aus Frangart Sepp Kerschbaumer als Hauptange klagter vor den Richtern stand, kehrt Kersch baumer in seine Heimat wieder. Er kehrt wie der als Toter. Das Gericht von Mailand hatte Kersch baumer zu 15 Jahren und elf Monaten Ge fängnis verurteilt mit einem Strafnachlaß von einem Jahr. Kerschbaumer

hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. Mit allen anderen Südliroler Inhaftierten war er nach der Ver urteilung in das Gefängnis von Trient über führt worden. Uber eigenes Ansuchen war er unlängst nach Verona überstellt worden. Kerschbaumer hatte sein Ansuchen damit be gründet, daß es in Verona mehr Arbeits möglichkeit für Inhaftierte gebe und er un bedingt beschäftigt sein wolle. Am vergangenen Sonntag hatte Kersch baumer noch den Besuch seines Sohnes. Die ser traf den Vater bei bester Gesundheit an. Am Montag

vormittag wurde er von einem plötzlichen Unwohlsein befallen. Eine halbe Stunde später verschied er an Herzschlag. Der plötzliche Tod Kerschbaumers rief bei den Insassen des Gefängnisses wie beim Wachpersonal gleicherweise Bestürzung her vor. Alle hatten den Mann lieb gewonnen. Es war eine ergreifende Szene, als die Mithäft linge am Sarg vorüberzogen und Abschied nahmen von ihrem toten Leidensgenossen. Sepp Kerschbaumer erblickte vor 51 Jahren in Frangart das Licht der Welt. Mit acht Jahren verlor

er den Vater und bald darauf auch noch die Mutter. Harte, unermüdliche Arbeit prägten die kommenden Jahre des Halbwaisen. Im Jahre 1936 ver heiratete er sich mit Maria Spitaler. Der Ehe entsprossen sechs Kinder. Zusammen mit der Frau und den Kindern brachte es Sepp Kerschbaumer zu einem bescheidenen Wohl stand. Sepp Kerschbaumer war aber nicht der Mensch, der bloß an das persönliche Wohl ergehen dachte. Viel höher stand ihm Wohl und Weh der Mitmenschen, Wohl und Weh der ganzen Heimat

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 4 of 16
Date: 25.06.1998
Physical description: 16
Do 25.6.1998 Nr. 125 Tag eszeitung S O D TIR O Die 21-Uhr-Zeugen Am Fall der Kronzeugen Eleonore Kerschbaumer und Helmuth Johann Kofler läßt sich nachzeichnen, daß es in den Ermittlungen zum Mordfall Waldner Zeugen erster und zweiter Klasse gegeben hat. Von Artur Obkrhoff.r E s war am Mittwoch, den 19. Februar 1997 um 21.05 Uhr: Im Polizeipalast in Bozen war die Creme de la Creme der Ermittler aufmarschiert. Zwei Staatsanwälte, Cuno Tär- fusser und Guido Rispoli. Der da malige Cheffahnder

Alexander Zeiger, Oberinspektor Karl Erla- cher sowie die zwei Chefinspekto ren Ugo Lazzara und Dietmar Angerer. Die behördliche Aufwar tung hat einen Grund: Laut dem „Protokoll über die Einholung sommarischer Erkundungen“ hatten sich zwei Zeugen - Zitat - „spontan bei der Staatspolizei von Bozen gemeldet“. Nämlich Hel muth Johann Kofler aus Sarn- thein. Magazineur in der Tess- mann-Bibliothek und dessen aus Bruneck gebüilige und in Bozen wohnhafte Lebensgefährtin Eleonore Kerschbaumer

* an gebracht ist, abgelesen haben. (...) Nachdem die Weggensteinstraße in die Selig-Heinrich-Straße mün det, und zwar einige hundert Me ter danach bei der Engstelle, in der Nähe des Hauses, wo Alexan der Langer wohnt, ist uns ein Auto mit erhöhter Geschwindig keit entgegengekommen. Da ich, Kerschbaumer Eleonore, am Steuer war, mich schon inmitten der Engstelle befand, habe ich dem mir entgegenkommenden Auto mit der Lichthupe signali sieren wollen, es solle anhalten, damit ich vorbeikomme. Der Fah rer

. Mit Sicherheit war es ein normales, nicht auffälliges Auto, höchstwahrscheinlich der Mittelklasse. Was die Farbe be trifft, so können wir sagen, daß diese dunkel war, vielleicht dun kelgrün.“ Eine alles andere denn konkrete Aussage. Die beiden Kronzeugen werden - ein strafprozedureil nicht unwe sentlicher Aspekt - gemeinsam verhört. Und umso verwunderli- cher ist es, daß sich Eleonore Kerschbaumer und Helmuth Jo hann Kofler später im Prozeß in zahllose Widersprüche verwickelt haben. Zum Beispiel in puncto

Auto. Eleonore Kerschbaumer sagt unter Eid aus: „Ich weiß nicht, welches Auto es war. Sicher aber kein Golf und auch kein Mer cedes oder Porsche.“ Und ihr Le bensgefährte Helmuth Johann Kofler gibt an: „Kein auffälliges Auto, höchstwahrscheinlich der Mittelklasse. Eine Art Fiat Uno.“ Als die angebliche Spiegel berührung in der Selig-Heinrich- Straße am 1. August 1997 im Bei sein von Sachverständigen im Rahmen eines Lokalaugenschei nes nachgestellt wird, kommt es zum wohl peinlichsten Augenblick

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Dolomiten
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Page 3 of 16
Date: 19.12.1963
Physical description: 16
und über die Forderungen nafch einer Landesautonomie ohne das Tren tino darzulegen versuchte. Im wesentlichen wiederholte er ln diesem Zusammenhang, was Kerschbaumer bereits gesagt hatte. Seine „politische“ Zusammenarbeit mit Kerschbau mer — wie Titscher diese bezeichnete — habe Ende des Jahres 1957 begonnen. In einer Kriegsopfer- und Frontkämpferversammlung in Bozen sei festgestellt worden, daß die Poli tik der SVP „ziemlich lahm und schwach" sei. Diese Versammlung bot den äußeren Anlaß, daß ihn Kerschbaumer

um die Weihnachtszeit zu sich einlud. Bei dieser Gelegenheit forderte Kerschbaumer ihn auf, mit ihm eine Wall fahrt nach Trens zu unternehmen. Bei dieser Wallfahrt, die zu Dreikönig 1958 stattfand und zu der sich auch ein gewisser Karl (Karl Finatzer, wie sich herausstellen sollte) ein fand, habe er (Titscher) zum erstenmal mit Kerschbaumer über Politik gesprochen. Da mals habe Kerschbaumer nur seine Unzu friedenheit über die politische Lage in Süd tirol und über die Haltung der Südtiroler Volkspartei zum Ausdruck

Krieg glaubten wir, ,es reicht’.“ Immer wieder be tonte der Angeklagte, daß es ihm bei seiner Zusammenarbeit mit Kerschbaumer darum gegangen sei, daß die Partei neuen Auftrieb bekomme. Zwei bis drei Monate nach der Wallfahrt, etwa Anfang April, habe ihm Kerschbaumer Flugzettel gebracht, die durch eine Vervielfältigungsmaschine abgezogen wa ren. Er (Titscher) habe sich gewundert über die Anfangsbuchstaben „BAS“, mit denen die Flugzettel unterzeichnet waren. Dazu habe ihm Kerschbaumer gesagt

, man müsse „etwas darunter schreiben, um dem Kind einen Na men zu geben“, dies sei ohne einen besonderen Sinn. Kerschbaumer habe ihn beauftragt, diese Flugzettel an „aufrechte Tiroler“ weiterzu geben. Er habe sie Kargruber und Forer aus- gehündigt. Kargruber habe ihm später ein mal gesagt, er habe sie in einen Bach gewor fen. Von Forer wisse er nicht, was er damit angefangen habe. Er selbst, sagte Titscher, habe die Flugzettel nicht gelesen. Der Vorsitzende ließ dann einen der damals in Bruneck

oder An schluß.- „Hauptsächlich aus Sensationsgier" Bei einer anderen Gelegenheit, erzählte Titscher weiter, habe Ihm Kerschbaumer eröffnet, diaß er für die Propagandatätigkeit aus eigener Tasche soviel Geld ausgegeben habe, daß er sich jetzt an andere Stellen um Hilfe wenden müsse. Er kenne ln Inns bruck eine Person, die' Geld geben könne. „Kerschbaumer" — so fuhr Titscher in sei ner Darstellung fort — „schlug mir vor, am Tag nach der Peter-Mayr-Feler In Brixen im Jahre 1959 nach Innsbruck zu fahren

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 15 of 20
Date: 21.10.2000
Physical description: 20
Tag eszeitung Sa/So 21/22.10.2000 Nr. 214 15 EISACKTAL - WIPPTAL Wehrlose Person ubervorteilt Feldthurner vor Gericht Gegen den 54-jährigen Feldthurner Josef Kerschbaumer umrde gestern das Hauptverfahren eingeleitet. Der Anklagepunkt lautet auf „Übervorteilung ivehrloser Personen“. Er soll die Krankheit eines Bauern ausgenützt haben und ihm seinen Hofiueit unter dem effektiven Wert abgekauft haben. Von Ekna Ecgkr W egen „Übervorteilung wehrloser Personen“ muss sich der 54-jähri ge Feldthurner

erstattet, da sie sich von Kerschbaumer um ihr Erbe geprellt fühlen. Zum Tat bestand: Der damals 52-jährige Jakob Dorfmann, ehemaliger Besitzer des Rainerhofes in Feldthurns, litt an einem Leber leiden. Kerschbaumer soll an den kran ken Mann mit dem Anliegen herangetreten sein, den Rainer hof zu erwerben. Dorfmann stimmte scheinbar zu. Am 28. Jänner 1994 wurde der Kauf ab gewickelt, und Kerschbaumer soll den Hof um rund 200 Millio nen Lire ergattert haben. Eine Kaufsumme, die dem ef fektiven Wert

des Hofes nicht entspricht. Fast ein Jahr später, am 29.12.1994, starb Dorfmann an seinem Leiden. Die rund 16 Erben haben nach dem Tod Dorfmanns Anzeige er stattet. Sie fühlten sich vom jet zigen Besitzer, Josef Kerschbau mer, 'geprellt. Kerschbaumer habe Dorfmanns Krankheit aus genützt, ihn übervorteilt und ihm den Hof weit unter seinen Wert abgekauft. Laut einer Schätzung beläuft sich der ef fektive Wert des Hofes nämlich nicht auf 200 Millionen Lire, sondern auf rund 950 Millionen Lire. Außerdem

habe Kersch baumer bislang nur eine geringe Anzahlung der vereinbarten Summe erstattet. Die Richterin Carla Scheidle gab dem Antrag des Staatsan waltes gestern statt und ent schied auf Hauptverhandlung. Bei einem Schuldspruch droht Kerschbaumer eine Haftstrafe von zwei bis sechs Jahren und eine Geldstrafe von vierhun derttausend Lire bis zu vier Mil lionen Lire. Großes Interesse für Fachseminar Zum Thema „Schallschutz und Holzbauteile“ fand am 6. und 7. Oktober im Ökozentrum Neu stift ein Fachseminar

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Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 25.06.1964
Physical description: 16
als selbstverständlich, daß jemand, der nach drei Jahren einen Be kannten wiedersieht, diesem die Hand drückt. Der Anwalt bedauerte sodann, daß Alt senator Dr. Karl Tinzl nicht als Zeuge vor dem Mailänder Schwurgericht aussagen konn te. Denn gerade er hätte am besten über die innere Entwicklung in der SVP und Inhalt und Zweck des Tinzl-Ebner Entwurfes aus sagen können. Auf seinen Mandanten Kerschbaumer ein gehend, befaßte sich der Verteidiger mit den gegen den Angeklagten erhobenen Beschul digungen der fahrlässigen

Tötung und des versuchten Mordes, für diese letztgenannte Anklage hatte der Staatsanwalt einen Frei spruch aus Mangel an Beweisen beantragt. Der Anwalt hingegen erbat einen vollen Frei spruch, weil keinerlei Beweise dafür vorhan den seien, daß Kerschbaumer der Auftrag geber für den Anschlag auf die Bar „Ferrari“, der als Mordversuch an Ferrari und seiner Familie gewertet wird, gewesen sei. Daß Kerschbaumer vor den Carabinieri die ideelle Urheberschaft des Anschlages auf sich genommen

hat, damit seine Mithäftlinge und er selbst weiteren Mißhandlungen entgingen, sei logisch und glaubhaft. Kerschbaumer, dessen Offenheit und Gradlinigkeit man be rücksichtigen müsse, habe jedoch später im mer energisch erklärt, mit dem Anschlag nichts zu tun gehabt zu haben. Es sei kein Grund vorhanden, dieser Aussage Kersch- baumers nicht zu glauben. Keine Beweise lägen auch dafür vor, daß der Anschlag bei der Salurner Klause, der dem Straßenwärter Postal das Leben kostete, auf einen Auftrag Kerschbaumers zurück- Rehe

. Zwar habe Kerschbaumer gestanden, daß er seinen Vertrauensleuten in Kurtatsch den Wunsch habe übermitteln lassen, daß in der Herz-Jesu-Nacht des Jahres 1961 ein Baum über die Straße gelegt würde. Jedoch hätte sich niemand bereit erklärt, diesen Wunsch zu erfüllen. Es gehe eindeutig aus den Prozeßakten her vor. daß Kerschbaumer nicht weiter darauf bestand und keinen neuen Auftrag mehr er teilte. Außerdem sei zu bedenken, daß Kersch baumer auch für die beiden vorhergehenden hnlichen Anschläge bei der Salurner Klause

Bursche gewesen und habe nach seiner Verhaftung an seelischen Depres sionen gelitten. „Er konnte einfach nicht ein- sehen“, sagte der Anwalt, „daß er deswegen, weil er einen Sack voll Sprengstoff aufbe wahrte, um Kerschbaumer einen Gefallen zu beweisen, so lange der Freiheit beraubt wurde.“ Es sei grundfalsch, meinte Dr. Vintschger, aus dem Umstande, daß Scherer ein enger Freund Kerschbaumers war, darauf schlie ßen zu wollen, daß der Angeklagte deswegen der „Verschwörung“ angehört haben müsse. Gerade

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 12 of 20
Date: 10.02.2004
Physical description: 20
Unterschriften für den Erhalt des ehemaligen Fest platzes von Oberplanitzing ge sammelt. Kastanienhain in Oberplanitzing: 30 bis 40 Kastanienbäume werden Regenwasser-Versickerungsbecken weichen LKW’s nun auf die Brennerauto bahn umgeleitet werden müssen. Proteste kommen aber auch von den Gemeinden B ranzoll und Auer. In Auer ist der LKW-Ver kehr laut Bürgermeister Kurt Kerschbaumer entlang der Staatsstraße um Einiges gestie gen. Zwei Maßnahmen wurden ver gangene Woche von Bürgermeis ter Kerschbaumer

in Erwägung gezogen: Der rechtliche Weg ei nes Rekurses gegen die Leiferer Verordnung oder aber ebenfalls ein Transit-LKW-Fahrverbot für Auer. Um Letzteres auch in Auer einführen zu können, müsste das Land einschreiten. Gemeinden BM Kurt Kerschbaumen „Optieren für den rechtlichen Weg“ mit weniger als 10.000 Einwoh nern haben nämlich nicht die Be fugnis solche Verordnungen auto nom einzuführen. Am Freitag vergangener Woche kontaktierte Bürgermeister Kerschbaumer deshalb die zuständigen Lan desämter

. Da ein Transit-LKW-Fährverbot in Auer laut Kerschbaumer schlus sendlich jedoch den lokalen Unter nehmen schaden würde, wurde von dieser Möglichkeit abgesehen „Wir optieren nun doch für den rechtlichen Weg und werden Re kurs gegen die Verordnung von Bürgermeister Galler einreichen Die Möglichkeit auch in Auer ein Transit-LKW-Verbot einzuführen, bringt nicht viel Sinn. Wir können uns nicht gegenseitig den Weg ver sperren. Damit würden wir nur unsere eigenen Betriebe schädi gen,“ so Kerschbaumer. Bangen

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Der Arbeiter
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Page 8 of 8
Date: 17.02.1921
Physical description: 8
zu Hetzen, hinter der Werk- stätto am Holzplatze stundenlang Sitzungen abzuhal ten. In letzteren wurde besonders genau und geheim beraten, wie man den Christlichen Angst einjagen und sie für das sozialdemokratische Lager bekehren könne. Da wenigste »ts bei Kerschbaumer alle Mühe vergeb lich war, versuchte es Hauptvertrauensmaun Wenzel Kenner mit einem Tribunalgericht. Dieses war zusam- inengestellt aus den Genossen Werkmeister Schöberl hnd Sporn ruld Herrn Wenzel Renner. Es wurden !llle nur denkbaren

Sünden gegen Kerschbaumer vor- zebrachtz wahrscheinlich auch solche, die sich auf Un terlassung von Gefälligkeiten für Herrn Spediteur Bleier bezogen. Kerschbaumer hielt aber diesem Ge richt sowie all den unausgesetzten Serkaturen gegen über stand. Die beiden.Herren waren allerdings berufen, als Richter zu fungieren, denn sie sind vor nicht allzulanger Zeit straninr deutschnational und mehr oder minder gut christlich gewesen, aus Kon- jluukturrücksichten aber ebenso stramm sozraldemokra- rsch

einer der größten Leuteschinder war. Sehr bunt treiben €§ auch einige Vertrauensmänner, so der Nachtwäch ter Michael Wunder und Werkführer Haubenwallner. Der Erstgenannte ist wohl auch in der Hauptsache mehr für sein Herumlaufen, Hetzen und Agitieren als wie kür seine tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt wor den. Das Drohen und Schikanieren dauerte drei volle Monate Tag für Tag, aber Kerschbaumer blieb seiner Gesinnung treu. Ebenso erging es dem christlich orga- nisierten Rudolf K ä ß in der Abteilung

> g als Werlstättenvorftand solche Vorkommnisse bewußter Weise geduldet hätte. Es ist das ein Beweis, daß Herr Oberstaatsbahn rat für die Sozialdemokraten eine besondere Sympathie empfand. Wenn heute den aüsgesperrten Kerschbaumer und Käß Faulheit, Un verträglichkeit, schlechtere Qualriikation ujw. nachge- det lvird, so sei dein entgegengehalten, daß Kersch- bamner und Käß jedenfalls fleißiger gearbeitet haben, als die professionsmäßrgen Betnebsagitatoren. Viel leicht wurde Kerschbamner nur deshalb schlecht qna

Oberstaals bahnrat Rosenzweig allerhand weniger angenehme Dinge erzählen, aber es genügt einstweilen das Zeug nis der Mitarbeiter, die ausdrücklich erklärten, daß Kerschbaumer und Käß bei der Arbeit sich nichts zu Schulden kommen ließen. Sowie Kerschbaumer heute als. „Spaziergänger", so wird Käß als „unverträglich" verschrien, weit er sein christliches Programm verteidigte. Wenn die Herrschaften auch nur einen Begriff von Freiheit der Gesinnung hätten, müßten sie sich schämen, einen so gemeinen

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Südtiroler Ruf
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Page 2 of 4
Date: 12.12.1974
Physical description: 4
eindringliche Bitte wiederholen: Koppeln Sie die Zusage für eine groß zügige Italienhilfe u. a. mit der Gegen bedingung, unser seit mehr als einem hal ben Jahrhundert wider seinen erklärten Volkswillen in den italienischen Staatsver band gezwungenes Südtirol endlich in die Freiheit zu entlassen, damit wir nicht an der Demokratie irre werden!“ (Aussendung vom 25. September 1974) Aufopferung für Südtirol: SEPP KERSCHBAUMER zu seinem zehnten Todestag von ganz Tirol gewürdigt Der Landeshauptmann von Tirol

, 0k.-Rat Eduard Wallnöfer, widmete in einer Rundfunkrede am 7. Dezember dem Süd tiroler Freiheitskämpfer Sepp Kersch- baumer zu dessen 10. Todestag fol gende Worte der Würdigung: „Am 7. Dezember 1964 starb fünfzigjährig der Kaufmann Joseph Kerschbaumer aus Frangart bei Bozen im Gefängnis von Ve rona an einem Herzinfarkt. Wenige Monate zuvor war er wegen seiner Beteiligung an den Südtiroler Sprengstoffanschlägen des Jahres 1961 zu 16 Jahren Kerkers verur teilt worden. Kerschbaumer war überzeugt

, daß er durch Anschläge, die sich nur gegen Sachwerte richteten, die Aufmerksamkeit Italiens und die der Welt auf die Lage in seiner Heimat lenken und damit das Ver ständnis für die Rechte der Südtiroler er wirken könne. Vor Gericht nahm Kerschbaumer die Ver antwortung für die Organisation der An schläge voll auf sich und stand, um seine Mitangeklagten zu entlasten, auch für Ta ten ein, die er gar nicht verursacht hatte. Er suchte stets als Christ zu handeln und — während er für sein Land als Patriot seine Freiheit

in der Gegenwart, da wieder Ruhe und Frieden in unserem Raume eingezogen sind, des Patrioten und Menschen Kerschbaumer ehrend geden ken.“ Am Abend des 10. Todestags von Sepp Kerschbaumer legte der Vorstand des Bergisel-Bundes am Grabmal An dreas Hofers in der Innsbrucker Hofkirche einen wuchtigen Waldkranz mit weiß-roter Schleife nieder. Der unter dem Vorsitz des Bundesobmanns, Wolfgang S c h e i b e r (Tannheim/Tirol), vorher zusammengekom mene Vorstand des Schutzverbandes für Südtirol nahm diesen Gedenktag

auch zum Anlaß für einen Öffentlichen Appell an die Regierungen in Wien und Innsbruck, äußer ste Anstrengungen zu unternehmen, daß Südtirol nicht für alle Zelt von dem welt weit anerkannten Recht auf Selbstbestim mung ausgeschlossen bleibe/) Ein in Innsbruck vor drei Monaten ge gründeter „Sepp-Kerschbaumer- Bund“, der für die Einheit des Landes Tirol eintritt, konnte am selben 7. Dezem ber in einer Feierstunde — die Teilnehmer aus Nord-, Süd- und Osttirol kamen in Schützentracht — in der Innsbrucker Spi

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Volksbote
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Page 9 of 16
Date: 10.12.1976
Physical description: 16
Freitag, den 10. Dezember 1976 1 » Volksbote“ Seite 0 Am Grabe von Sepp Kerschbaumer Erhebende Gedächtnisfeier — Ein Nachspiel mit der Polizei und einem guten Ende Frangarts Hauptstraße wird nach dem Verstorbenen benannt — Mehrere Ansprachen Am 7. Dezember waren es zwölf )ahrc, seitdem im Gefängnis von Verona der Frangarlcr Kaufmann Sepp Kerschbaumer verstorben ist. Zu diesem Anlaß wurde von seinen ehemaligen Mithäftlingen, die im SUdtirolcr Heimatbund vereint sind, am.Mittwoch

wieder eine würdige Gedenkfeier veranstaltet. Sic bestand aus einem Gottesdienst in der Pfarrkirche von St. Pauls mit anschließender Kranzniederle gung am Grabe des .Verstorbenen und der Benennung einer Straße nach Sepp Kerschbaumer in Frangart. Die Feier in St. Pauls wurde wurde leider durch einen unliebsamen Zwischenfall getrübt: Zwei Schützen aus Innsbruck trugen, wie cs in Nordtirol üblich ist, Gewehre bei sich, jedoch ohne Munition. Sie zogen mit den übrigen Schiitzcn- formationen und Kompanien

. Die Nord tiroler Schützen haben ihre Gewehre unter großem ]ubel ihrer Südtiroler Kameraden in Empfang genommen und sind „schwer bewaffnet" wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Die ganze Prozedur — von der Fest nahme in St. Pauls angefangen bis zur Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer am Friedhof von St. Pauls. Rechts von den beiden Schützen mit Kranz P. Leopold OFM, der in der Pfarrkirche den Gedüchtnisgotlcsdicnst gefeiert hatte Aufnahme: „Dolomiten“/Flengcr tiefe Verbundenheit zu diesem Manne

; sie gewährte den beiden Verhafteten aber an Ort und Stelle die provisorische Freiheit. Bei dem Verhör durch die Bezirks- richlcrin war der in der Zwischenzeit herbeigeholte Rechtsanwalt Dr. Hugo Gamper — er hatte an der Gedächtnis feier für Sepp, Kerschbaumer teilgenom Gcwährung der provisorischen Freiheit mit Rückstellung der Gewehre — dauer te ungefähr fünf Stunden.’ Abschließend noch ein Wort über die Einfuhrgenehmigung der Gewehre: Die beiden Nordtiroler Schützen

das Bild Sepp Kerschbaumers kaum zu verblas sen vermag. Ihm, dem die Heimat mehr bedeutete als sein Leben, wurde nun mehr eine Straße seiner Ortschaft „ge widmet“. Es ist die an der Frangarlcr Kirche vorbeiführende Hauptstraße. Sie beginnt unmittelbar vor der Kirche und führt in den oberen Teil des Dorfes. Die Straße trägt jetzt den Namen Sepp Kerschbaumer. Die Anregung ztt dieser Benennung kam vom Siidtiroler Heimatbund, dessen Männer sich zur einmaligen „Tauffeiet" in Frangart nahezu vollzählig

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 16
Date: 03.12.2004
Physical description: 16
zu uns; den Pluralismus ;. und die Parteienvielfalt zu sehr Aus der alten DC sind gleich vier \ Parteien geworden, aus dem alten PCI gleich drei, aus den Sozia listen zwei, aus dem MSI auch zwei.. Freundschaft! Arnold Tribus A nlässlich des 40. Todesta ges des „Südtiroler Frei heitskämpfers“ Sepp Kerschbaumer hat der Bezirk Bozen im Südtiroler Schützen bund ein Dankesplakat entwor fen. Die Plakate in einer Auflage von 350 Stück sollen im Bezirk Bozen ausgehängt werden. Da mit wollen die Schützen daran erinnern, „dass

der heutige Wohlstand und die heutigen Rechte Südtirols zu einem großen Teil den so genannten ‘Bumsern’ zu verdanken sind. Ob es die deutschen Kindergär ten oder Schulen, die Südtiroler Sport- und Vereinswelt, Südti rols Betriebe, die Ausübenden von Kunst und Kultur, die Lan desregierung und der Landtag oder: die verschiedenen Medien seien,' alle Südtiroler sind kur zum zu großem Dank verpflich- Dank an Sepp Kerschbaumer Anlässlich des U0. Todestages von Sepp Kerschbaumer starten die Schützen

zu erinnern, „dass uns der heu tige Wohlstand nicht geschenkt wurde, sondern dass er er kämpft werden musste“, so die Schützen. Anlässlich des 40. Todestages des „Südtiroler Freiheitskämp fers aus Frangart“, Sepp Kerschbaumer, wird die nach ihm benannte Schützenkompa nie am Samstag, 4. Dezember im Mehrzwecksaal in Frangart ei nen Lichtbildervortrag über Sepp Kerschbaumer organisie ren. Die jährliche Gedenkfeier wird heuer am Dienstag, 7. De zember (Beginn um 19.30 Uhr) mit einer Heiligen Messe für Sepp

Kerschbaumer (20.00 Uhr) und einer anschließenden Feier am Grab des „Südtirol Aktivis ten“ stattfinden, hieß es auf der Vorstellung der Initiativen.

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Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 16.04.1964
Physical description: 16
des Ver teidigers Dr. Riz angenommen, daß beim Schulamt anigefragt werde, ob gegen Pichler ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde, und, falls dies nicht der Fall war, eine ent sprechende Aufklärung darüber, da Pichler immer mit der höchsten Bewertung ausge zeichnet worden sei. Bei der Vernehmung des Carabiniere Ermanno Kerschbaumer fragte Mitolo, ob er nicht ein Verwandter des Angeklagten sei, was der Zeuge verneinte. So erzielte auch Mitolo einmal einen Heiterkeitserfolg ... Der Carabiniere

Kerschbaumer war u. a. an den Erhebungen betreffend einige An geklagte aus der Meraner Gegend beteiligt. Oie Explosion im Pulveidepot Major Mario Belandia wurde zunächst über eine bereits schon öfters erwähnte Fahrt von Südtirolern nach Linz befragt. Er wußte nicht mehr, ob diese im Jahre 1960 oder 1961 stattgefiumden habe. Er fügte nur hinzu, daß alle Teilnehmer erklärt hätten, daß es sich um eine Vergnügungsreise gehandelt habe. Etwas eingehender mußte der Zeuge über die Explosion im Munitionsdepot

nicht zufrieden und er fragte den Maresciallo: „Weiß der Zeuge etwas von Feindseligkeiten gegenüber italienischen Familien?“ Dal Medico: „In Marling ist das nicht vor gekommen.“ Dr. Mitolo: „Erinnert sich denn der Zeuge nicht mehr daran, daß das Grabmal des Ober leutnants Tomasi im Jahre 1960 beschmutzt wurde und von den tricolorefarbenen Schlei fen der grüne Teil weggeschnitten wurde?“ Der Zeuge sagte, daß er sich daran erinnere. Kerschbaumer wird gerufen Zum Schluß der Verhandlung sollte noch der Angeklagte

Sepp Kerschbaumer kurz zu Worte kommen, der diesmal wieder im Verhand lungssaal anwesend war. Der Verteidiger des Angeklagten Anton Felderer, Dr. Sand, er suchte nämlich den Gerirchtshof, Kerschbau mer über seine Gegenüberstellung mit Fel derer in der Carabinierikaserne von Eppan aussagen zu lassen. Der Zeuge Scala hatte nämlich in der vorgestrigen Verhandlung aus gesagt, daß Kerschbaumer seinen Mithäftling Felderer bei dieser Gelegenheit dazu über redet habe, ein Geständnis abzulegen

. Nach dem Kerschbaumer vor dem Richtertisch Platz genommen hatte, sagte er Folgendes zu jener Gegenüberstellung: „Da ich selbst mißhandelt wurde, ist es ein paarmal vorgekommen, daß Oberleutnant Vi- lardo mich aufgefordert hat, ich sollte andere dazu bringen, etwas zuzugeben. Deswegen sagte ich einem jeden, er solle etwas zugeben, auch wenn es nicht wahr sei, sonst würde es ihm so ergehen, wie es mir ergangen ist.“ Präsident: „Haben Sie nicht gesagt: ,Als gute Tiroler haben wir gehandelt, nun müs sen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 14 of 20
Date: 10.08.2002
Physical description: 20
vom 7. August „Dieses Gesetz war reine Interpretationssache”). Kerschbaumer ging es darum, auf zuzeigen, wie es möglich sei, „aus einem Stück Stadel, der Vizebür germeister Josef Gamper gehört und in Oberplai-s liegt, justament zwei Luxusvillen in der St. Hippo lytstraße zu zaubern” und damit der Bauspekulation Tür und Tor zu öffnen. Außerdem befinde sich in genau jener Grundparzelle, in der die „hollywoodianischen Vil len” jetzt von Albrecht Auer und Konrad Kucnz hingebaut wei-den, ein Bauernhof

, der im Besitze von Hanspeter Wolf ist, „welcher die Stadelkubatur bereits vor gerau mer Zeit schon versetzt, den Sta del aber bis heute nicht abgetra gen hat”, wie Kerschbaumer weiß. Algunds Bürgermeister Anton Schrötter rechtfertigte die Bau- Konzessionsvergabe seiner Ge meinde gegenüber der Tageszei tung damit, dass dieses Gesetz dermaßen unklar war, dass jede Gemeinde es anders interpretie ren konnte. Außerdem hätten spitzfindige Bauherrn, Planer und Architekten diese Gesetzeslücke schon recht bald

wieder auf diese Missstän de hingewiesen. Aber bis jetzt fehle entgegen den Behauptun gen der politische Wille, zu einer seriösen Raumplanung zurückzu kehren. Die Vorfälle in Algund kä men einer Bankrotterklärung der Raumordnung in Südtirol gleich. Hermann Kerschbaumer: Kann da wirklich jeder tun, wie er will, und sich eine goldene Nase dabei verdienen? dem ist er auch bei der Staatsan waltschaft vorstellig geworden, weil er erreichen will, dass der Bau, der mittlerweile „mit vollen Segeln voranschreitet”, wie er sagt

, gestoppt wird. „Mittlerweile hat die Finna „Oberhofer & Ku- enz” dort 20 und mehr Arbeiter beschäftigt, weil sie es jetzt eilig bekommen hat, den Bau so schnell wie möglich voranzutreiben; die glauben wohl, wenn die erste Decke gegossen ist, kann sie nie mand mehr aufhalten”, sagt Kerschbaumer. Wie die Sache das Dorf mittlerweile aufwühlt, kann auch am Unbehagen einiger weite rer Bauherrn abgelesen werden, die sich ebenfalls mit Kubaturver schiebungen ihr Häuschen im Grünen errichtet

haben. Auch der Inhaber der ausführenden Baufir ma, Norbert Oberhofer, hat sich gestern bei der Tägeszeitung ge meldet und wortwörtlich gesagt, dass er mit der Sache nichts zu tun haben will. „Ich bau da ledig lich, weil mir Konrad Kuenz dafür den Auftrag gegeben hat”, so Oberhofer. Dass Kuenz allerdings auch sein Geschäftspartner sei, stimme zwar, doch das habe mit der Geschichte „nichts zu tun”, schließlich könne der „Kuenz tun, was er will”. Der wehrsame Her mann Kerschbaumer indes konn te gestern ein erstes

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