vom 7. August „Dieses Gesetz war reine Interpretationssache”). Kerschbaumer ging es darum, auf zuzeigen, wie es möglich sei, „aus einem Stück Stadel, der Vizebür germeister Josef Gamper gehört und in Oberplai-s liegt, justament zwei Luxusvillen in der St. Hippo lytstraße zu zaubern” und damit der Bauspekulation Tür und Tor zu öffnen. Außerdem befinde sich in genau jener Grundparzelle, in der die „hollywoodianischen Vil len” jetzt von Albrecht Auer und Konrad Kucnz hingebaut wei-den, ein Bauernhof
, der im Besitze von Hanspeter Wolf ist, „welcher die Stadelkubatur bereits vor gerau mer Zeit schon versetzt, den Sta del aber bis heute nicht abgetra gen hat”, wie Kerschbaumer weiß. Algunds Bürgermeister Anton Schrötter rechtfertigte die Bau- Konzessionsvergabe seiner Ge meinde gegenüber der Tageszei tung damit, dass dieses Gesetz dermaßen unklar war, dass jede Gemeinde es anders interpretie ren konnte. Außerdem hätten spitzfindige Bauherrn, Planer und Architekten diese Gesetzeslücke schon recht bald
wieder auf diese Missstän de hingewiesen. Aber bis jetzt fehle entgegen den Behauptun gen der politische Wille, zu einer seriösen Raumplanung zurückzu kehren. Die Vorfälle in Algund kä men einer Bankrotterklärung der Raumordnung in Südtirol gleich. Hermann Kerschbaumer: Kann da wirklich jeder tun, wie er will, und sich eine goldene Nase dabei verdienen? dem ist er auch bei der Staatsan waltschaft vorstellig geworden, weil er erreichen will, dass der Bau, der mittlerweile „mit vollen Segeln voranschreitet”, wie er sagt
, gestoppt wird. „Mittlerweile hat die Finna „Oberhofer & Ku- enz” dort 20 und mehr Arbeiter beschäftigt, weil sie es jetzt eilig bekommen hat, den Bau so schnell wie möglich voranzutreiben; die glauben wohl, wenn die erste Decke gegossen ist, kann sie nie mand mehr aufhalten”, sagt Kerschbaumer. Wie die Sache das Dorf mittlerweile aufwühlt, kann auch am Unbehagen einiger weite rer Bauherrn abgelesen werden, die sich ebenfalls mit Kubaturver schiebungen ihr Häuschen im Grünen errichtet
haben. Auch der Inhaber der ausführenden Baufir ma, Norbert Oberhofer, hat sich gestern bei der Tägeszeitung ge meldet und wortwörtlich gesagt, dass er mit der Sache nichts zu tun haben will. „Ich bau da ledig lich, weil mir Konrad Kuenz dafür den Auftrag gegeben hat”, so Oberhofer. Dass Kuenz allerdings auch sein Geschäftspartner sei, stimme zwar, doch das habe mit der Geschichte „nichts zu tun”, schließlich könne der „Kuenz tun, was er will”. Der wehrsame Her mann Kerschbaumer indes konn te gestern ein erstes