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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.02.1939
Physical description: 6
Nus llcc Welt vcs Sllms Kampf für Deutschland im Wüstensand Aufruhr in Damaskus" — Lin Zilm vom Kämpfen und Sterben deutscher Soldaten Vera steht allein und ohne Geld in der tobenden Stadt; sie bezieh! das verlasiene Haus ihres Onkels. In der Nacht vor dem Abmarsch Kellers kommen sich Vera und der junge Leutnant Keller näher. Als Vera erwacht, sieht sie Keller und seine Leute gerade das Haus verlassen. Veras bebende Lippen sprechen es wie ein Gebet: .Komm wieder... komm wieder!" Dann gehl Vera

zur deutschen Kommandantur und wird im Militärlazarett als Krankenschwester eingestellt. Hauptmann Schulz läßt an die Fortbesatzung die leßte Ration verteilen. Im rechten Augenblick ist Keller zurück. Da kommt ein Telegramm vom Armeeoberkommando: Das Fort wird geräumt und in Brand gesteckt. Schulz zieht mit seiner Abteilung ab. Keller und Gerlach sollen, als Araber verklei det, die auf Außenposten liegende Gruppe Harttung erreichen und mit ihr Nachkommen. Treffpunkt soll Damaskus sein. Keller und Gerlach

wird dabei tödlich verwundet. Keller hat einen Streifschuß erhalten Der Aufruhr hatte die ganze Stadt erfaßt; aber trotzdem gelangen sie zur Komman dantur. Am Totenbett des Hauptmanns Schulz stehen sich Vera und Keller gegenüber. Es ist ein kurzes Wiedersehen. Keller übernimmt das Kommando und führt die deutschen Soldaten aus der Stadt, ehe die Engländer einrücken. Von ihrem verbarrikadierten Fenster aus blickt Vera Keller nach... Die Engländer ziehen in Damaskus ein Sie brauchen nicht zu kämpfen

, ihr Mansch ist ein Triumphzug. Aber sie schaffen wenigstens Ruhe, sie übernehmen die Pflege der Verwundeten sowie den Schutz der Frauen und Kinder. Was geschah mit Keller und seinen Leuten? Das Rapport buch der Truppe gibt uns die Auskunft. Die letzte Eintragung lautet: „Am 30. Oktober 1918 erreichte Leutnant Keller mit vierzehn Mann die deutsche Grenze." Leutnant Keller schlägt sich mit mehreren Kameraden durch das Sandmeer der Wüste ... Lin Nubens-Zilm Auf dem arabisch-syrischen Schauplatz

reckt die Kriegsflagge des deut- S en Heeres in die brütende Sonne. Wütende Angriffe arabi- er Reiter wurden abgewehrt. Aber die Besatzung muß unition sparen und auch die Lebensmittel sind nahezu er schöpft. Hitzschlag und Ruhr dezimieren die kleine Truppe, die unter dem Kommando des Hauptmanns Schulz steht. Leutnant Keller erhält von ihm den Befehl, sich nach Da maskus durchzujchlagen. Unterwegs stoßen Keller und seine Getreuen auf eine seltsame Karawane. Die Beduinen ergreifen die Flucht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 25.06.1955
Physical description: 12
I-ÜK DiE h RAU Helen Keller, eine bewundernswerte Frau Die Vorkämpferin der Fürsorge für Kör perbehinderte, die blinde und taube ameri- sanische Publizistin und Lehrerin Helen Keller, kehrte von einer 65.000 km weiten Ostasienreise nach Neuyork zurück. Auf die ser Reise stattete sie dem indischen Pre mierminister Nehru, dem burmesischen Pre mier U Nu, dem japanischen Kaiser Hirohito and dem philippinischen Präsidenten Mag- saysay Besuche ab. Nach ihrer Rückkehr er klärte Helen Keller

, sie habe auf ihrer Reise überall eine außerordentlich große Aufge schlossenheit für die Probleme der Körper behinderten gefunden. Im Fernen Osten stehe man noch vor der Aufgabe, ausrei chende Vorkehrungen für die Betreuung der zehn Millionen dort lebenden Blinden zu treffen. Am 27. Juni feiert Helen Keller ihren 75. Geburtstag. Dieser Tag wird in vie len Teilen der Vereinigten Staaten feierlich begangen. In Neuyork wurde er zum Helen- Keller-Tag proklamiert. Tn vielen Ländern will der amerikanische Informationsdienst

einen biographischen Film über Helen Kel ler aufführen, der den Titel „The Uneon- quered“ (Die Unbesiegten) führt. Im vorliegenden Artikel gibt der bekannte amerikanische Schriftsteller und Essayist van Wyk Brooks, der jahrelang Tür an Tür mit Helen Keller wohnte, Einblick in das Leben dieser bewunderungswürdigen Frau. Als ich im Winter 1932 in St. Augustine in Florida war, besuchte ich Helen Keller zum ersten Male. Ich tat es aus reiner Neu gierde, denn Helen Keller war seit ihrem zehnten Lebensjahr weltberühmt

. Damals freilich, im Winter 1932, wußte ich noch recht wenig über Helen Keller und ihr Leben. Ich konnte ja nicht ahnen, daß ich wenige Jahre später ihr Nachbar werden sollte. Mein alter Freund, der Bildhauer Jo Davidson, führte mich mit ihr zusammen. Sie, die wie er so sehr „mit den Händen lebt", fühlte sich zu Davidson hingezogen. „Sie besitzt zehn Augen, mit denen sie eine Skulptur betrachtet“, sagte der italie- „Wirklich erstaunlich, wie Ihre Kleine dem Papa ähnelt!" „Aeh, das macht nicht«, Frau

Beerli — Haupt sache. sie ist gesund!" nische Professor Gaetano Salvemini von ihr, als Helen Keller 1950 in Florenz war und er sie zu Michelangelos Grab der Medici und den Werken von Donatello führte. Sal vemini hatte für sie Gerüste anbringen las sen, so daß sie die Häupter der Medici, des Johannes und der Madonna mit dem Kind mi* den Fingern abtasten konnte. Jo, der da mals dabei war, erzählte später, daß er bis zu dem Zeitpunkt, da er ihre Hände über die Qestalten streichen sah, diese Skulpturen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 01.09.1932
Physical description: 20
ist hier wieder die alljährliche große Ausstellung und soll dieses Jahr die Viehausstellung an Größe und Schönheit alle vorherigen übertreffen. Auch sollen zur Austragung der Weltmeisterschaft im Reiten von wilden Pferden und Stieren lind anderern W ld- West-Reitkünsten schon viele kanadische Reiter angemel det sein. Ich freue mich schon darauf, denn dies und die landw. Teile sind meine Lieblingsfaktoren. Paul Keller gestorben. Der Dichter und Schriftsteller Paul Keller ist nach längerem Krankenlager am 20. August früh 4 Uhr

er seinen Schriststeller-Berus; schon auf dem Seminar und dann vor allem in den Jahren, als er in Schweidnitz und Breslau als Dovksschu'llehrer tätig war. Die ersten Erfolge errang er mit kleinen Erzählungen, die er zu 'den Bändchen „Gold und Myrrhe" vereinigte, und frie ihn besonders in den Kreisen seiner Kollegen bekannt machten. Es folgten die beiden Sammelbändchen „Das Niklasschiff" und ..In deiner Kam- mer", ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen, und nun wagte Keller den ersten großen Wurf: Ls erschien

der entzückende Roman „Waldwinter", der im Riesengebivge spielt und, als erstes Buch überhaupt, auch das winterliche Sporttreiben in Rübezahls Reich zum Gegenstand amüsanter Schilderung nimmt. Sein Erfolg war ungeheuer, und Kellers Schriftsteller-Ruhm war mit ihm begründet. Aehnlicher Erfolg war auch dem nächsten Roman, der gemütvolleren „Heimat" befchieden, urßd nun hing Keller fernen Lehrerberuf an den Nagel, um sich ganz der Schriftstellerei widmen zu können. In rascher Folge erschien in den folgenden

Keller des „Waldwinters" und der ,Heimat" ein- gebüßt und sind auf den Grad bloßer Unterhalstingsliteratur yerabgefunken. Gin Roman „Die letzten Menschen" liegt, noch mcht völlig fertig, im Manuskript vor. Im ganzen hat Keller etwa 24 Bücher geschrieben. Der Dichter Paul Keller hat nie Probleme gesucht; es lag ihm nicht, in tief« Menschheitsfragen hinabzutauchen und ihren Srnn in dichterischer Schau zu ergründen. Sein poetisches Schaffen kreiste um die Pole Liebe, Freude, Humor, und gerade deshalb

be- machtrgt; so saben wir schon vor Jahren die „Heimat" und „Die ° u 'f '^ et kümmernden Leinwand; neuerdings soll auch „Waldwinter" verfilmt werden. Paul Keller wird nicht st bald vergessen sein. Zwar ist er J** niC * von den ganz großen Dichtern, — er gab es selber zu — ötc die Welt im Innersten zu erfassen und zu erschüttern ver mögen; zwar hat er nicht den Besten seiner Zeit genug getan; aber er hat vielen, vielen Tausenden, 'die nach Sonne hungerten, diese Sonne geschaffen, ein echter fchlesifcher

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.02.1928
Physical description: 8
als Sachverständiger für Leichenzerlegung. Ein Wiederanfnahwsgesnch stützt sich mrf ihn. Graz. 2. Febr. Eines der merkwürdigsten Wiederaufnahme gesuche, die je ein Gericht beschäftigten, wurde kürzlich >dem Grazer Landesgericht überreicht. Der wegen Mordes und versuchten Raubes zu lebenslänglichem schweren Kerker verurteilte Hans Keller versucht durch seinen Verteidiger die Wiederaufnahme seines Pro zesses zu erlangen, da er behauptet, zu Unrecht des gemeinsamen Mordes mit seinem Komplicen Steiner schrldig

nicht mit namenlosen Erzeug nissen — es gibt nur ein Lux! um worden zu sein. Die Gründe, di« in dem Wiede geltend gemacht werden, sind von einem beispieiiU überschattet. Hans Keller wurde gemeinsam mit Steiner wegq,. furchtbarsten KriminaLoerbrechen verurteilt, die sich j„' mals ereignet haben. Anfang Aprid 1922 rvurde in i ßtr Lebedame Aurelia Iosip-Pinter in der erdrosselt. Die Mörder beraubten sie ihres wertvoll^Mch schmuckes sowie ihres Nerzmantels, zerstückelten^ in einer Badeioanne und verpackten

die Leichenteil; » bat ist, die sie dann wochenlang an verschiedenen ÄiAk-r" bargen. Sogar eine nrannshohe Blumenvase wurde für diese grausigen Präparate gewählt. Die GeschO. B ' u kannten Steiner und Keller des Raubmordes schuldig. ^ . Gerichtshof verhängte über sie lebenslangen schweren sldatz Das Urteil gegen Keller stützte sich hauptsächlich ausMgec achten der Gerichtsärzte. die ausgesprochen haften. nDchil Ansicht sei es unmöglich, daß das Opfer auf Grund augenfchemes und des Obduktionsbefundes

^^ *f?„ c ) ch.den jujOTmvuv tfi.uu spuuvL \£e|uri'iupcu «/uuc, vi. viav (jntHiL. Zentimeter lange dicke Rebschnur aus der Tasche ^ von rückwärts dem Opfer um den Hals warf. Steiner \ r* ^ mich, sagt Keller, wie er in seinem Sportanzug«, den '] der Hand, hinter Frau Pinter stand, in seiner ganzen MS > und in feinem Aeußern einen Eindruck gemacht, daß ich DM; lachen mußte, das Zimmer verlieh und mich außerhalb fe°Y M begab. Als ich Zurückkehrte, fährt das WiederaujnchrgeN fort, lag Frau Pinter, den Strick derart

Unrichftgkeit und die darin enthaltene entsetzliche Uri:Arm iveist allein schon der Fall Wirnpassinger." ' Ltni Auch sonst ist das Wiederaufnahmegesuch reich an gra^sst, Details, die alle herangezogen werden, um den Beweis jJ&tj daß Keller an dem Morde nicht direkt beteiligt gewesen!«L F einem Zynismus sondergleichen wird darin angeführt, m^ Keller um eine Frau seines Bekanntenkreises nach bw ^ ?n wochenlang bemühte, damit sie zu ihm zu Beziehungen die Frau durch Zufall Zeugin einiger verdächtiger §M v'a

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 14
Date: 09.10.1931
Physical description: 14
. Der schlesische kath. Schriftsteller Psul Keller gehört zu den meistgelesenen Erzählern der Gegen wart. Seine Werke, die von köstlichem Humor und drolligen Einfällen durchwoben sind, auch wenn sie ernste Dinge behandeln, gehören zum Besten was wir lesen und in unsere Büchereien einstellen können. Der rührige Bergstadtverlag hat nun die besten Werke Paul Kellers in billigen Volksausgaben herausgegeben, die wir besonders für Geschenk- u. Bibliothekzwecke wärmstens empfehlen. Jeder Band, in schönen Leinen

gebunden und auf gutem Papier gedruckt kostet Mk. 2.85. Es sind bisher erschienen: „Ferien vom Ich" Eiu herzerfrischendes Werk, dessen Lektüre Erholung ist. Keller schildert die verjüngende Kraft natürlicher Lebensweise aus dem Lande. Ein Arzt gründet ein ländliches Erholungs heim, dessen Gäste in eiper Kolonie von Bau erngehöften leben. Sie entäußern sich! dabei all ihrer Gewohnheiten, des Berufes, ihrer Sor gen, sogar ihres Namens. Sie empfangen keine Post jund dürfen auch kein Geld behalten

Bücher vom deutschen Wald. In fremden Spiegeln. Das vaterländische Bekenntnis von Paul Keller. Ein /gesundes Buch, in dem Paul Keller zum erstenmal in seiner gediegenen Art Politik und soziale Lage streift. Ein junger Deutscher ist über sein Vaterland verbittert. Cr reist nach Indien, um Vergessenheit und Ruhe,p suchen. Aber reuig und mit neuem Glauben an sein Volk und Schafsensmut kehrt er wieder zurück. Fn diesem Buche entwickelt Paul Keller die ganze Größe seines Er zählertalentes

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.11.1934
Physical description: 6
, zum Ausdruck briugeu. In Huld Ihr Vetter Vittorio Emanuele. one Eine Gottfried Keller-Äeschichte von W. Persich. „Verzeih, liebe Bettnt' sagt Frau Lina Duncker zu ihrer Schwester, «ich vergaß, dich auf einen Be such vorzubereiten. Die Glocke kündigt mir an. daß er kommt — du wirst den „Grünen Heinrich' ken nen lernen...' Eben öffnet die Zofe die Tür zum Salon. „Herr Keller, Madame I' lieber die Schwelle tritt ein breiter Mann in den dreißiger Jahren. Ein unmöglicher grüner Schlips ist grob zwischen Kragen

und Hals ge wunden. Zögernd nähert er sich der Hausfrau u. macht ihr eine plumpe Verbeugung. „Gottfried Keller, der Dichter des „Grünen Heinrich', den Max zur neuen Saison als wichtigste Neuerschei nung herausbringen wird!' stellt Lina Duncker ihn ihrer Schwester vor. Dann sitzt man beim Tee. Frau Lina weiß, daß man warten muß, ehe Keller den rechten Ton findet, daß er dann aber sanft und gut aufge schlossen sein kann wie ein vertrauliches Kind. Doch Betty wendet sich an ihn mit der Frage

und furcht einflößend.' Frau Lina lächelt. Wie er sich in Feuer redet! „Die Arbeit geht aber vorwärts, nicht wahr, Herr Keller? Der dritte Teil ist im Werden und wirdjUns bald als Fertiges beglücken?' «Die Arbeit! Als wäre man ein Schuster — re gelmäßig, Tag um Tag, Stunde um Stunde, Zei le um Zeile! Nein, nichts geht vorwärts. Gestern war der Hauswirt da, den Zins zu erpressen. Der Schneider wollte Geld. Der Buchladen hat seinen Gehilfen geschickt. Da soll man arbeiten?' Im Weinhaus habe ich gesessen

, von Mittag an bis Mitternacht.' Ein unbehagliches Gespräch! Betty erhebt sich: sie habe noch Besorgungen in der Stadt. Frau Li na geleitet die Schwester hinaus. „Du wirst ihn noch recht lieb gewinnen!' sagt sie leise, „er kann nun einmal seine Liebe nicht anders als polternd ausdrücken.' Erstaunt sieh Betty die Schwester an. Liebe? „Ja, ja', nickt die erfahrene Frau. „Hast Du denn nicht bemerkt, wie er Dich mit den Augen verschlungen hat? Du hast den kleinen Gottfried Keller und damit einen großen Mann

erobert.' — Am Abend rast Keller mit seinen kurzen Schrit ten durch die lärmende Stadt. Einmal lacht er in den Winterwind, ein anderes Mal ist sein Gesicht feucht, und es regnet doch gar nicht. Er haßt sich ob seiner Weichheit. „Gottfried Tränensimpel!' flüstert er sich zu. „Kommt da eine elegante Personage und dein Herz schreit und wimmert nach dieser wunderbaren Schönheit! Wie sie hinausschritt — das war ein Schweben und Gleiten der ewigen Anmut. O Him mel. warum hast du so göttliche Künftlerlaunen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 12.06.1914
Physical description: 8
Konkurrenz kampf gegeneinander. Aber die ganze Entwicklung des internationalen Schiffahrtspools treibt zu im mer engerer Verbindung zwischen einer wachsenden Zahl von Gesellschaften, schließlich vielleicht zur Ver- einigung aller. . Cm Jubiläum des Holzpaplerer. Es sind jetzt Dreivierteljahrhundert vergangen, daß einem Deutschen, dem Weber Gottlob Keller in Oberschlesien, eine Erfindung gelang, die von außerordentlicher Bedeutung werden sollte: die Her stellung des ersten Holzpapieres. Die Art

, wie ihm diese wichtige Leistung gelang, ist ein interessanter Beitrag zu der Geschichte der Erfindungen und zu gleich zu dem traurigen Kapitel vom Erfinderlos, den die „Holzwelt" wieder in Erinnerung ruft. Es war im Jahre 1839, als Keller durch einen ihm zufällig vor die Augen gekommenen Aufsatz, der die Notwendigkeit der Ersetzung der Haderlum pen in der Papierfabrikation durch einen Rohstoff betonte, auf den. Gedanken kam, eine neue Art der Papierbereitung zu finden, durch die der steigende Papierbedarf gedeckt

werden könnte. Eine naturwissenschaftliche Beobachtung, die er gerade damals machte, führte ihn auf den richtigen Weg: er hatte bei der Untersuchung eines Wespen nestes festgestellt, daß die Wespen die papierdünnen Wände ihrer Nester aus Holzfasern bauen, die sie an Kiefern abnagen und dann aneinanderkleben. So kam Keller auf die Idee, die Holzfasern zu ver wenden, und stellte Versuche darüber an, welchem chemischen und mechanischen Prozeß sie unterworfen werden müßten. Das Kochen von Sägespänen in einer Sodalauge hatte keinen Erfolg

auch bei dem heutigen technisch so hochentwickelten Verfahren noch dieselbe geblieben: das im Schleiftrog befind liche Wasser nahm nach langem Schleifen das Aus sehen eines dicker und dicker werdenden Breies an, und endlich sammelte sich das abgeschliffene Holz als weiße Fasermasse, die sich am Boden festsetzte und haften blieb, als das Wasser abgegossen wurde. Keller quirlte dann nach einigen Stunden die Fasermasse kräftig durcheinander, und dabei spritzte eine kleine Menge auf ein darunter liegendes Tuch heraus

, wo sie sich flach ausbreitete. Das Tuch sog schnell den überschüssigen Wassergehalt in sich auf, und der zurückbleibende Teil der Masse nahm nach und nach das Aussehen von feuchtem Papier an. Nachdem Keller diese kleine Menge kräftig ausge preßt und dann getrocknet hatte, hielt er ein zwar nur wenige Millimeter im Durchmesser betragen- des und technisch unvollkommenes, aber doch immer hin das erste Stückchen Holzpapier in der Hand. Der kluge Weber baute dann die also gemachte Er findung weiter aus, verbesserte

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 13.08.1942
Physical description: 4
! Die Dänen wußten nicht, wie auf einmal dieses Wäldchen voll war von deutschen Soldaten. Als wären sie aus dem Boden gewachsen, wie die Bäume selber, so standen sie plötzlich da, alles, die ganze Gegend deutsche Soldaten! Dann rückten sie vor. (Fortsetzung folgt.) Anekdoten um Gottfried Keller Erzählt von Josef Lang Einmal ging Gottfried Keller beschwingt nach Hause, als ihm ein ebenfalls angeheiterter Student entgegenkam, der sich vor Keller aufbaute und sach lich feststellte: „Es ist doch kurios

: Ihnen geht der Wein in die Beine und mir in den Kopf!" „Das ist gar nicht kurios, junger Mann!" jagte Keller grollend. „Jedem geht der Wein in den Kör perteil, der bei ihm am schwächsten entwickelt ist!" * Eines Tages erhielt Gottfried Keller den Besuch eines Verwandten, der ihm gar nicht recht war. Miß mutig schleppte er ihn durch die Stadt, zeigte ihm die Sehenswürdigkeiten und nahm ihn endlich, weil er nichts weiter mit ihm anzufangen wußte, mit in sein Stammlokal. Es war am späten Nachmittag

, die Lampen waren noch nicht angezündet, so daß es in dem Gaschaus ziemlich dunkel war. Das veranlaßte den Verwand ten zu der Feststellung: „Potzdonner, hier ist es dunkel wie in einer Kuh!" „Das kann nur ein Kalb beurteilen!" bemerkte Keller ärgerlich. * Gottfried Keller saß gern und lange beim edlen Rebensaft. Oft geschah es, daß er erst beim Schein der Morgensonne seine Schritte heimwärts lenkte. Eines Abends erschien er plötzlich mit einem gro ßen Koffer in seinem Stammlokal. Darob allfeitiges

Erstaunen. Man fragte ihn, ob er noch zu so spater Stunde verreisen wolle. Keller lächelte vielsagend: „Mitnichten, liebe Freunde! Nur eine kleine List von mir: Wißt ihr, es ist mir immer so peinlich, wenn ich morgens in der Frühe heimkomme und die Leute sehen mich so strafend an. Wenn ich nun aber einen Koffer trage, werden sie glauben, ich käme von einer Reise. Und sollte ich, was ja auch einmal Vorkommen kann, einmal etwas schief gehen, so werden sie gewiß denken: Ach Gott, was muß der arme Keller

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.04.1922
Physical description: 8
Teil der Früchte unserer Arbeit' den sie uns lassen wollten, zu genießen. Jedermann kann sich überzeugen, daß cs so ist. Seht sie lmr an, die bürgerlichen Blätter, ASe Recjste Vorbehalten! Nachdruck verboten! 28J Zölibat. Ein Erkenntnisroman von Joh. Ferch. Keller erwiderte mit dem befreienden Lachen, dos den Lachenden um Anerkennung seines Lebensglückes rufen läßt: - »Zch fühle es nicht, bemerke es in keiner Erscheinung. Deshalb sind deine Worte nicht richtig." Erb erwiderte unsicher: »Bedenk

«, daß sich unser Leben nicht im Diesseits er schöpft." Keller sprang empor, da seine Frau «intrat. »Lieber Freund, da trennen sich unsere Wege, nicht aber unsere Freundschaftsempfindungen." Erb nahm den bittenden Blick der jungen Frau wahr, den diese dem Gatten zusendete, worauf Keller gedämpft schloß. „Mein Reich ist nur von dieser Welt, in der bin ich Schöpfer, Mensch, Glücklicher. Ich kann nicht anders." Man ließ sich zum Abendesien nieder. Keller bestritt di« Unterhaltung mit Schnurren und Witzen, in denen

er unerschöpflich schien. Nachher wurde an die Bewunde rung des kleinen Wellbürgers geschritten. Keller hob den Stammhalter hoch empor: dessen Bein- chen strampelten im rosigen Fleisch in der Luft, während die dicken Aermchen unter freudigem Jauchzen nach dem Leiter verlangten, sich auch dann um den Hals des Glück lichen schlangen, der den Blondkopf mit Küssen über schüttete. »Bubi! Bubi!" Di« früher im Wortkampfe gegen die Kirche verbitterte Stimme schwoll in weichem Locken, formt« sich zu ver zückten

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 25.10.1919
Physical description: 4
über drei Zäune hinweg in Hof des Karolinenplatzes Nr. 5, in dem Glauben, daß ein An- Lljtf dort liegenden Stab versucht werde. Im Hofe lagen Wo me ^ rcre Tote Grabasch sah. Wie Müller einen Mann aus ^ Keller herauszo'g und aus der Pistole einen Schuft auf den Mommenen abgab Hierauf drängten die im Hofe befindlichen J.® den Keller, auch Grabasch aing mit. Ter Angeklagte be- iri? Müller habe mit dem Seitengewehr um sich gestoften: versuch den Müller zurückzuhalten, sei er an der Hand der- tootbcn

der Anaeklagte nicht; den Makowski habe er nicht gesehen Auf Befragen bestärigt der Angeklagte die Aeufte- rung Müllers: „Mem Seitengewehr ist krumm, es zieht nicht mehr." Aus dev weiteren Bekundungen des Grabasch geht hervor, daft Oberst Kundr in den Keller kam, dort die Leute antreten lieft und ihnen über ihre Tat Vorhalt machte. Den Müller habe der Oberst gefragt, ob er betrunken sei. Grabasch hatte den Eindruck. Müller sei betrunken gewesen, weil er hin und her wankte und von zwei Leuten gehalten wurde

. — Vorsitzender: Ich glaube, er wird wohl deshalb gehalten worden sein, daft er nicht noch mÄhr Unheil Anrichtete. Dem Obersten Kundt gegenüber haben alle im Keller Befindlichen geschwiegen, so daft der Eindruck entstand, als ob alle an der Tat beteiligt seien Grabasch erklärte noch, es seien im Keller Rufe gefallen: „Lasst sie doch gehen, die sind unschuldig!", so daft Grabasch fest annahm, daft die Getöteten keine Spartakisten seien. * Der Angeklagte Kreiner hat am Tage der Tat gleich Müller einen halben

im Hof und an der Kellertreppe die Gefangenen Weiber miss handelt. Unterwegs seien die Verhafteten vergeblich nach Waffen untersucht worden. Es ist wiederholt gegen die Fenster der um liegenden Häuser geschossen worden. Kreiner glaubt, daft Müller im Hofe mit der Schiefterei angelangen hat. Der von den Ange klagten bereits erwähnte Feldwebel.habe die Leute einzeln gefragt wer sie seien, und habe sie dann in den Keller gestoften. Kreiner glaubt, jener Feldwebel sei ein Baver gewesen. Ueber

die Vor gänge im Keller selbst bekundet Kreiner. daft Müller wiederholt geschossen habe. Er. Kreiner, habe einen von ihnen den Revolver an den Kopf gehauen. Vorsitzender: Auch ©ie sollen in ganz bestialischer Weise auf einen Mann, der bereits schwer verwundet am Boden lag. mit Idem Seitengewehr eingestoften und dabei gesagt haben, der lebt ja noch, der Hund. Sie sollen diesem Manne das Seitengewehr durch den Kopf gestoften haben. — Kreiner: Das ist nicht wahr. Das kann ieder meiner Kameraden sagen, daft

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 25.06.1933
Physical description: 16
, Kognak- und Likör fabrik, Versand en gros. Noch einen, Herr Leutnant?" „Danke! Wollt nur mal Nachsehen, wie du unter gebracht bist. Wirklich sein." „Herr Leutnant haben doch auch gutes Quartier?" „Und ob; liege mit dem dritten Zug in einem Wein keller, leer natürlich. Ein altes quietschendes Sofa, das mein Bursche irgendwo gestohlen hat, bildet mein ganzes Möblement. Den ganzen Tag dürfen wir uns nicht mucksen» sonst bekommen wir leichte und schwere Unser Bundesheer. Militär zieht

aus das quietschende Sofa mit den rostigen, zerbrochenen Federn. Im Keller war eine dumpfe, stickige Luft. Die abge lösten Posten schnarchten auf ihrem Strohlager und die in den nächsten zwei Stunden aufziehenden Wachen waren mit ihrem Unteroffizier an dem schlafenden Leutnant vorbeigeschlichen und hatten sich draußen ge lagert unter schattigem Reblaub. Die Luft im Keller war zum Ersticken. „Ich laß mich lieber draußen von der Sonne braten, als die verpestete Luft dieses gottverdammten Kellers noch länger

er stochen im Keller. Ich wollte ihn wecken, weil er den Posten auf dem Dache abzulösen hatte, konnte ihn aber nicht wachkriegen. Ich wollte ihn aufreißen, aber er fiel wie ein Sack zu Boden. Er war kalt und starr, seine Montur ist voll Blut und über dem Herzen hat er ein kleines, rundes Loch." „Wo liegt der Brenner?" „Zuhinterst an der Kellerwand, Herr Leutnant." „Kommen Sie mit, Straßer!"

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 14.09.1943
Physical description: 4
, daß die Wirklichkeit jeden Bericht, jeden Brief und jedes Borftellungsoermögen übersteigt. Aber jedermann muß sich dar über im klaren sein, daß es schon di« näch ste Nacht fein kann, die Ihn In die vor derste Front des Bombenkrieges rückt. Daraus ergibt sich eine klare Pflicht: vor K selbst und der Gemeinschaft so vor- eitet zu sein, daß «in brennendes Haus oder «ln verschütteter Keller keine neue und überraschende, sondern ein« hundert mal durchdachte und längst erwartete Lage schafft. Die privaten Berichte

- oder Reihenhäuser, um enge Gassen oder breite Straßen handelt. Vorsorgen Die Vorsorge beginnt mit möglichst weitgehender Sicherung des Besitzes. Dinge, hie letzt entbehrlich, nach einem Totalschaden aber unentbehrlich sind, sol len in weniger gefährdete Gebiete zur Aufbewahrung geschickt werden. Sie auf die Nachbarschaft zu verteilen, hat bei der immer bestehenden Gefahr von Flächen bränden wenig Sinn. Man soll nicht die Keller mit Möbeln und anderen Gegenständen überfüllen. Dies wäre eine falsche

, unter Umständen sogar sehr gefährliche Vorsorge, zumal oei Häusern mit nur ein oder zwei Ge- » en, überhaupt bei leicht gebauten ern, weil die Gefahr besteht, daß eine Phosphorbombe bis in den Keller durchschlagen kann und hier eine Nah rung finden würde, die dem Zeitungs- papier beim Anzünden eines Ofens gleicht. An Möbeln, Teppichen, überhaupt Hausrat aller Art soll man Zettel mit der genauen Anschrift des Besitzers anbrin gen, damit sich diese Gegenstände bei plötzlichen und umfangreichen Räumun gen

nachher wieder leicht herausfinden lassen. Der Luftschutzkeller Frauen und Kinder gehören in den Keller, ein für allemal. Die Einwendun gen gegen den Aufenthalt im Luftschutz keller kennen wir: bei Sprengbomben die Gefahr der Verschüttung, die Gefahr der Erstickung an Kalkstaub, bei hinzukom- mendem Feuer die Gefahr des Hitzetodes — das kennen wir. Aber diesen Gefahren steht der Schutz gegenüber, den ein ord nungsgemäß eingerichteter Keller bietet. Oder wollte einer behaupten, der Voll treffer

, der den Keller verschüttet, ließe ihn ungeschoren»' wenn er im zweiten Stock am Fenster stünde? Jedermann muß die Fluchtwege aus dem Lutschutzraum kennen. Er muh sie so genau kennen, daß er sie auch bei spär lichster, vielleicht sogar bei keiner Be leuchtung und im Zustander höchster Auf regung wiederflndet. Die Fluchtwege muffen trümmerslcher angelegt sein und dürfen niemals mit Kisten, Geräten oder auch Lustschutzgepäck verstellt sein. Die Mauerdurchbrüche, deren Wert sich ausendfach erwiesen hat, müssen

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Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 11.01.1925
Physical description: 16
! Nun, ich bin herzlich froh, daß die Fahrt dem Ende entgegen geht. Ich wünsche noch allen Lesern, be sonders denen, die ich kenne, gnadenreiche Weihnacht und ein glückliches Neujahr. Mit herzlichem Tir-leroruß A. R., Missionär. KNegsgrkangene als Sklaven verkauft. Wie der „Araber Zeitung" (Ungarn) mitgeteilt wird, ist nach elfjähriger Abwesenheit der Ujvarer Einwohner Josef Keller in seine Heimatsgemeinde zurückgekehrt. Keller rückte im Jahre 1913 zum aktiven Dienst ein und geriet im Jahre 1915 in russische

Kriegsgefangenschaft. Dort erlebte er ein bewegtes Schicksal. Keller und seine Kameraden wurden u. a. von den Russen an die Chinesen nach der Mandschurei als Sklaven verkauft: d'c Chinesen zahlten für einen Sklaven 65 Goldrubel. Nick welch un menschliches Los erwartete sie dort! Sie wurden vor den Pflug gespannt und fanden als Zugtiere Verwendung: all dies unter strengster Aufsicht, die man sich vorstellen konnte. Keiner von ihnen durfte an seine Angehörigen schreiben. Wenn einer einen Fluchtversuch unternahm

, so wurde er zumeist mit dem Tode bestraft. Die mildeste Strafe war eine ordentliche Tracht Prügel. Die be dauernswerten Sklaven erhielten für ihre Arbeit nichts als die kärgliche Kost. Josef Keller konnte nur auf diese Weise flüchten, daß er bei Gelegenheit mit dem Kapitän eines deutschen Lastschiffes Bekanntschaft schloß. Das Schiff brachte Waren nach der Mandschurei. Nach vielem Bitten zeigte der Kapitän sich endlich geneigt, Keller und drei andere Sklaven mit sich zu nehmen. Die Flucht ge lang

, doch starb einer der Flüchtlinge noch unterwegs. Keller selbst ist nach fünfmonatlicher Irrfahrt zu Hause angelangt Seiner Aussage nach sollen sich in der Mandschurei noch ungefähr 50.000 Sklaven befinden, deren sich niemand, kein Völkerbund, erbarmt. Darunter sind Leute, die hier von den Gerichten bereits alS tot et* \ klärt wurden. Das ist wohl der größte Schandfleck des i 20. Jahrhunderts! Die ganze zivilisierte Welt müßte auf- k stehen, um diese Unglücklichen aus ihren Ketten zu be freien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Date: 11.01.1927
Physical description: 8
des zweiten chinesischen Generals Wupeifu blieben zwar auch nach der ihm von den Kantonesen zuge fügten Niederlage noch Hupei und Honan. Chinas Zentral provinzen. mit einer Bevölkerung von 60 Millionen Men schen; doch seit der Niederlage Wupeifus können diese Ge biete Tschangsolin zugerechnet werden, der auch die Eisen bahnverbindung zwischen Peking und der Provinz Honan Aber nach einer Woche erhielt ich eine höchst unange nehm« Nachricht. Die Preßburger Polizei teilte mir mit, daß sich Keller

im Gefängnis erhängt habe. Er war zu einem halben Jahre Kerker verurteilt worden, was sich der Alte derart zu Herzen nahm, daß er sich erhängte. Mich machte diese Nachricht ganz verstört, ich hatte das Gefühl, daß ich den Mann in den Tod getrieben habe. Verdienen es die paar Kronen, daß sich deshalb ein Mensch das Leben nimmt? Ich war den ganzen Tag schlechter Laune und konnte die ganze Nacht kein Auge schließen. Ueberall sah ich den schmerzlichen und vorwurfsvollen Blick des alten Keller

, mit welchem er sich im Büro des StationSvorftandes von mir verabschiedete. Am nächsten Morgen erhielt ich den Besuch einer schwarzgekleideten Frau, in Gesellschaft von vier traurigen, armen Kindern. Frau Keller. Ich wußte, daß sie kommen wird, ich erwartete sie gleichsam. Mir wurde sehr unbehag lich zumute. „Was soll nun aus mir werden?" fragte sie leise. Das war alles. Sie machte mir keine Vorwürfe, sie verlangte nichts, sondern fragte bloß einfach, was nun ans ihr werden soll. Ich konnte nicht gleich antworten

einer Form zu sorgen. Ich wollte mein Gewissen beruhigen und war daher nicht kleinlich. „Schauen Sie." sprach ich zu der Frau, „hier haben Sie zwei Millionen Kronen." Diese zwei Millionen waren gerade fünfmal so viel, als mir Keller seinerzeit gestohlen hatte. Hätte ich ihn da mals laufen lasten, ersparte ich schon bis jetzt zwei Millio nen Kronen und Keller wäre noch am Leben. Di« Frau wollte mir um jeden Preis die Hand küssen, die Kinder taten es auch tatsächlich. „Schon gut. schon gut!" stammelte

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 20.08.1922
Physical description: 6
; Wien 0.00*/ 8 ; deutichästarrcichischs Noten 0.00)4, Amsterdamer Desssenrrrrse. \ Amsterdam. 18. August. London 11.50; Berlin 0.21)1; Paris i 20.47/4; Schweiz 48.85; W-ien O.C<M; Kopenhagen 55.40; Stockholm j 67.95; Christiania 44.60; Nswyork 256.37; Brüste! 19.47)4; Madrid I 40.15; Italien 11.67)4. ° UMS-S- Sie Äsien leg Jtim HklrÄS" Als Gottfried Keller das Ergebnis seiner Wanderjahre, die Not und den Kampf feiner künstlerischen Natur, den Sturm und Drang seines inneren Werdens

, aber auch die unerschöpfliche Fülle seiner Lichtsrischen Gesichte in dem wundersamen Spiegel seines Romans .Der grüne Heinrich" sagte, da trug sein Loppelgänger, der junge Heinrich Lee die meisten inneren und äußeren Wesenszüge feines menschlichen Urbildes. Gleich dem jungen Keller mühte sich der. „Grüne" .jahrelang vergebens um die Kunst des Pinsels, grü bele dazwischen allen Lebensfragen mit der Beharrlichkeit des bild samen Denkers nach und trug das Bild der Schweizer Heimat.in den klarblickenden Augen

Keller _un Lauf feines Schaffens vom „Grünen Heinrich" bis „Martin Salander" aus der Tiefe feiner schöpferifchen Begabung geholt und in der Schatzkam- ^ sicher Dichtungen zu edlen Kunstwerken geformt, wird erst so recht offenbar, seit des Dichters Werks freigogsben sind und der deutsche Buchhandel in einer Reil>e von Gesamtausgaben die Werke Gottfried Kellers dem deutschen Volk dorgeboten hat. Bar uns liegt eine Ausgabe, die in vier handlichen, geschmackvoll Uoundenen Bänden „Gottfried Kellers

, mit der Ehrfurcht und mit der liebevollen Hingabe, die nicht nur leitet, sondern auch gewinnt und in empfänglichen Gemütern im merfort sich selbst erneuert. Der durch technische Rücksichten beschrankte Raum engte die Ab. sichten des Herausgebers von vormchcrein ein. Mit RückOcht darauf erscheint die Zusammenstellung der Keller-Ausgabe besonders glück lich, denn sie gibt uns ein volles Bild des Dichters wie des Men schen, da sie den Text der Dichtungen mit einer Fülle van Selbst zeugnissen umrankt. Den ersten

". Ein Derweilen an dieser Liederquelle, die reich an Tönen wie an Farben die unvergleichliche Anschauungskraft des Dichters wisder- spiegelt, offenbart erst die Vorzüge des Lyrikers Keller, der oft über dem Erzähler übersehen wird. Den Gedichten folgen die prächtigen Geschichtsbilder der „Züricher Novelle n". das reizende „Sinn g e d i ch t", der Altersroman „M a r t i n Salander". ^Das Wichtigste aus Gottfried Kellers „R achgelaffeuen Schriften" ist im letzten Band vereinigt und gibt uns Proben aus feiner

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