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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 14 of 16
Date: 23.05.1931
Physical description: 16
beste, «Ert* solange die Menschen so begehrlich, selbstsüchtig und verderbt sind, braucht der Staat einen Selbstherrscher, einen Tyrannen, wenn man so will/ Katharina war erst 14 Jahre alt, als sie im Jahre 1533 mit dem späteren König Heinrich II. von Frankreich vermählt wurde, dem sie eine ungeheure Mitgist zubrachte. Es steht fest, daß er die Ehe um dieser Mitgist willen ge- schlossen hat. Er selber war vollständig im Banne der schönen Diana von Poitiers. Wenn Katharina gehofft

hatte, politisch eine Rolle spielen zu können, so wurde sie schwer enttäuscht, denn niemand kümmerte sich um die junge Italienerin mit dem blassen Gesicht und den aus druckslosen Augen. Nachdem sie ihrem Manne drei Söhne geboren hatte, wurde Heinrich nach dem Tode seines Vaters Franz I. König von Frankreich. Katharina war damals 28 Jahre alt. Ihr Mann regierte nun elf Jahre lang, wurde dann aber von dem Hugenotten Montgomerh erstochen. Nun wurde Katharinas Sohn Franz II., der Gatte der Maria Stuart, König

in einem schweren Augenblick. Das Jahr 1560 sah Frankreich mitten in den wilden Kämpfen zwischen Hugenotten und Katholiken, und zwar wurde dieser Kampf nicht nur um religiöser Anschauungen willen ge führt, wie bürgerliche Geschichtsbücher glauben machen wollen, sondern es standen materielle Interessen dahinter. Die Katholiken waren in der Mehrheit, wenigstens in vielen Bezirken; in anderen hatten dagegen die Hugenotten die Oberhand. Katharina versuchte, zwischen den Parteien zu vermitteln, aber dies Bestreben

, Frieden zu stiften, miß lang. Da versuchte sie denn bald die eine, bald die andere Partei zu sich hinüberzuziehen, um sie dann gegeneinander auszuspielen. Sie hoffte vielleicht auf diese Weise das Gleichgewicht herzustellen. Als es im Jahre 1562 den An schein hatte, als müßten die Hugenotten unterliege, rettete sie sie durch ein Edikt, das ihnen gesetzliche Sicherungen gab. Aber die Katholiken kümmerten sich nicht um dieses Edikt, sondern setzten den Kampf fort. Katharina hielt

, die er als König haben würde — es galt die spanische Uebermacht in Europa zu brechen, die Niederlande müßten zu einer französischen Provinz gemacht werden, das französische Heer müßte das stärkste Europas sein, die Flotte müßte die Häsen beherrschen. Begeistert hörte der junge König diesen Plänen zu. Katharina aber sah mit Schrecken, wie dieser Coligny Einfluß auf den jun gen König gewann und dadurch ihre eigene Macht bedrohte. Um dem vorzubeugen, knüpfte sie heimlich neue Verbindun- gen mit den Katholiken

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 29.12.1936
Physical description: 6
ausladender, nach rückwärts geneigter Lehne zur üblichen Ausstattung gehören. $ecid>t$eftun<h Eine Kindesmörderin vor dem Schwurgericht. Innsbruck, 29. Dezember. Vor dem Landesgericht Innsbruck als Schwurgericht hatte sich heute die 23jährige Hilfsarbeiterin Katharina Swidrak aus Kitzbühel, zuständig nach Krosna in Ungarn, unter der Anklage zu verantworten, ihr außereheliches Kind unmittelbar nach der Geburt getötet zu haben. Katharina Swidrak hat eine freudlose Jugend verlebt. Ihr Vater ist im Kriege

gefallen, sie selbst blieb zwar bis zu ihrem 14. Lebens jahre bei der Mutter, konnte aber wegen körperlicher und geistiger Schwäche erst im Alter von zehn Jahren in die Schule geschickt werden, die sie dann vier Jahre lang besuchte. Im Jahre 1923 hat sich ihre Mutter ein zweites Mal 'mit dem Hilfsarbeiter Gregor Fufsi verehelicht. Dieser duldete die Stieftochter nicht im Hause, wes halb sie zu ihrer Großmutter Katharina Thal er zog, die ihr seither Unterkunft und Verpflegung bot. Die alte Frau

, die heute im \ 76. Lebensjahre steht, bezieht als einziges Einkommen eine Alters rente von monatlich 56 5, von der sie den Unterhalt für sich und ihre Enkelin bestreiten mußte. Katharina Swidrak geriet frühzeitig sittlich auf Abwege, pflegte häufigen Umgang mit Männern und brachte in ihrem 20. Lebensjahre das außereheliche Kind Roman zur Welt, für das ebenfalls die Großmutter sorgt, weil der Vater, ein arbeitsloser - Hilfsarbeiter, keinen Unterhaltsbeitrag leisten kann. Trotz dieser ärm- i lichen

Verhältnisse trieb die Beschuldigte einen Aufwand, der mit dem Einkommen der Großmutter nicht zu vereinbaren war. Sie besuchte Kinos und Gasthäuser und hatte Geld für Modetorheiten; das Geld j dafür dürfte sie von Männern erhalten haben. Die eigene Mutter be- i zeichnet Katharina als vollkommen hemmungslos und abgestumpft. Im Dezember 1935 knüpfte Katharina Swidrak mit dem arbeits losen Hilfsarbeiter Friedrich Pichler Beziehungen an. Als sie sich Mitte Jänner schwanger fühlte, löste sie das Verhältnis

, ohne den Burschen von ihrem Zustand zu unterrichten. Sie will sich anfänglich mit Abtreibungsgedanken getragen, sich später aber entschlossen haben, das Kind gleich nach der Geburt zu töten. In diesen Plan weihte sie auch ihre Großmutter Katharina Thaler ein, die ihr bei der Aus führung des Mordes behilflich zu sein versprach. Am 15. Oktober wurde Katharina Swidrak beim Klaubholzsammeln ! im Walde von Geburtswehen überrascht, worauf sie nach Hause ging und sich zu Bett legte. Am selben Abend gebar

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 14
Date: 10.04.1931
Physical description: 14
und Spott. „Ich bin Tarakanova!" klang es noch ein mal — wie ein Schrei; Blut kam auf ihre Lippen; sie sank zu Boden. Golizyn blickte ratlos zu dem Herrn in der Preobrashenskijuniform. Der aber stand auf Und sagte: „Der Prozeß, ist zu Ende, Golizyn. Ich neh me die kleine Prinzessin Tarakanova an mei nen Hof!" Rings das Lachen verstummte mit einem Schlag. Golizyn flüsterte ernst: „Majestät, es könnte das Ausland " Der Herr in Uniform', Katharina, unter brach ihn: „Keine. Sorge, Golizyn

, es ist alles bedacht." Dann beugte sie sich zu Tarakanova und hob sie auf. „Wie leicht du bist, Prinzeßchm!" Tarakanova lächelte wie im Traum und sprach leise: „Katharina erkennt mich an." XI. Kaiserin Katharina nahm geschnittene Edel steine aus einem Kästchen und ordnete sie auf ihrem Schreibtisch. Jetzt hielt sie einen Skarabäus gegen das Licht, den Käfer aus dunklem Stein, auf dessen Flügeldecke die Hieroglyphe der Unsterblichkeit geritzt ist. „Daschkowa, mußtest du, daß in ägyptischen Mumien der Skarabäus

an der Stelle des Herzens liegt? An der Stelle des Herzens die Rune der Unsterblichkeit?" "Aber die schöne Fürstin Daschkow, Katha rinas Freundin und erste Hofdame, hörte nicht zu. „Dafchkowa, es ist eine Art Krankheit, für geschnittene Steine zu schwärmen — aber es erweitert das Wissen — eine wahrhaft kai serliche Beschäftigung Du bist Nicht auf merksam! — Ich wette, du denkst an meinen Sohn Paul!" „Ja, Katharina. Ich warne dich — er ist mündig. Ihm gebührt jetzt der Thron, den du einnimmst. Es gibt

eine Partei, die dich stür zen möchte. — !" Katharina lächelte : ob für eine solche Einrichtung, für einen ver hältnismäßig kleinen Bezirk das entsprechende Bedürfnis vorhanden fei oder nicht. Die Erfahrung habe nun gezeigt, daß die Lehran stalt am hiesigen Boden sehr am Platze sei und daß sich die hiefür aufgewendeten Mittel durch den landwirtschaftlichen Fortschritt, der durch die Schule angebahnt und ausgestaltet Zentral-Diele Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag • Schallplatten-Konzert I Tanz worden

, nachdem der Herr Anstaltsreferent die Zeit dringend für verschiedene Bezirksangele- gsnheiten verwenden mußte. taiijWhnigett der Urania* Donnerstag, den 9. April: Konzert der Alien er Sängerhnabem Aufführung von „Opernprobe" von A. Lortzing; nach,her Chöre. (Ort: Glanzls „ Alpenraute "-Saal). * * * „Da ist zum Beispiel meine Schwiegertochter Natalja Alexeijewna!" Die Fürstin Dafchkowa sprang auf: „Du weißt davon?" Katharina betrachtete den Siegelring eines römischen EäsareN: „Mein getreuer Minister

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Innsbrucker Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 19.01.1935
Physical description: 12
.) „So. Und den Rockkragen stellst du auch noch auf", befiehlt sie strenge. „Aber, Katharina. Mr ist ja gar nicht kalt", wehrt sich der Hofrat. „Wenn d' einmal kalt hast, dann ist es schon zu spät", erklärt Frau Hofrätin Katharina liebevoll-ener gisch. Dann zieht sie den Arm des Gatten durch den ihren und stolziert munter, mit dem Ausdrucke voll kommenster Glückseligkeit in dem hageren Antlitz dem Heim entgegen. Der Mond schwimmt gleich einer silbernen Scheibe am Firmament. Schäferwölkchen umkräuseln ihn an- inutig

. Der Abend ist ganz still. Da bleibt Frau Katharina Wolfgang stehen, schaut hinauf zu den Wundern dieses Frühlingsabends» die sie trotz aller Lieblichkeit nicht größer dünken als das Wunder, welches — obgleich lange hoffnungslos heim lich ersehnt — plötzlich und unerwartet in ihr Leben getreten war. „Ich kanns halt noch immer ni' glauben . . .“ sagt sie einfach. Aber so innig, daß der Mann an ihrer Seite die knochige Arbeitshand mit leiser Ergriffen heit streichelt. Immer wieder kehren ihre Gedanken

im mer, wenn sie lieb zu ihm ist . . . So wendet sie sich mit einem Seufzerlein, trocknet heimlich ein feuchtes Auge. Da sagt der Hofrat plötzlich ein Wort. „Katharina... ?" Sie hat ihren Ohren nicht getraut. Nun ja. wenn eins zwanzig Jahr lang „die Fritsch" ist. . . Hochrot war der Herr. Hat mit dem Löffel in der Zuckerdose gerührt und mit der Zuckerzange im Kaffee geschaufelt. Hilflos hat er sie angefchaut und hat doch plötzlich so junge Augen gehabt, daß die Katharina Fritsch jäh lings rot

ist ein herzliches, frohes Schreiben gekommen. Er freue sich schon so sehr aus ein Wiedersehen mit dem Onkel und der.neugebackenen Tante, Die Frau Katharina hat sich auch gefreut: „Nein, der Herr Baumeister . . Der Hofrat aber hat seinem nächsten Brief an den Neffen mit kräftigem Schnörkel die Worte beigefügt: „Mach mirs bald nach, lieber Thomas." „Wirst es mit der Zeit schon glauben, Katharina", sagt der Hosrat endlich mitten hinein in die silberne Abendstille, in die Gedanken der glücklichen Frau

. sich noch kaum dareinfinden kann, daß es für sie auf der Welt noch etwas anderes geben soll, als Arbeit, Sorgen und Verzicht. Die. noch immer zuweilen heim lich fürchtet, dies ganze Erleben fei nur ein schöner Traum . . . Und doch. Sie hat sich dieses Glück ehrlich verdient all ihr Lebtag. Ja, der Weg der Katharina Fritsch war ein harter, besonders in der Jugend. Reich an Arbeit und Entbehrung, arm an Freude und Liebe. Und sie war doch auch jung und hatte Blut in den Adern und Sehnsucht im Herzen

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 18
Date: 22.05.1931
Physical description: 18
. Lachte den ganzen Tag; scherzte und tanzte mit allen — nur nicht mit Ruka. Sie mied ihn hartnäckig. „Hör einmal, Kindchen, du bist ja ein grau sames Rätsel! Flehst mich- um Ruka an und läßt ihn jetzt zu den Sternen heulen wie ein herrenloser Hund. — Hat er dir was getan, so sag es mir. Hat er dir nichts getan, sei mensch lich zu ihm. Ich dulde- während der Lustfahrt meines Hofes keine Leidensmienen an Bord!" Als Katharina den Tag der Umkehr für den Anfang der kommenden Wüchse festgesetzt, än derte

Tarakanova plötzlich« ihr Benehmen gegen Ruka Sie saß — in der Nacht — an Deck. Sie hatte Ruka zu sich rufen lassen. „Ruka - liebst du mich«?" Ruka warf sich ihr zu Füßen Und weinte. „Ruka — ich« bin die rechtmäßige Zarin Elisabeth Tarakanova Katharina nahm meinen Thron. Katharina bedrückt Mütterchen Rußland, aber alle guten Russen warten auf mich« — — Katharina will meinen Tod; und ich werde auch, sterben, Ruka. Deine rechtmä ßige Zarin wird sterben — aus Leid und Kum mer um den heiligen Thron

. . . Ruka —? Willst Du daß ich sterbe? Ruka, ich liebe Dich! Töte Katharina! Sie schläft jetzt — — — ich bin die wahre Zarin — ich liebe Dich, Ruka!" Ruka ging — «ohne zu denken. Tarakanova wollte- es von ihm. Er stieg schnell und leise die Schiffstreppe hinab. Der Gang war leer. Er w«ußte noch nicht, wie er es tun würde. Jetzt stand er vor der Käjütentür der Kai serin — er griff nach, der Minke — da be merkte er, daß ein schmalär Lichtstreif durch- die Türritze schien. Ruka zögerte: die Kaiserin wacht

. Die er habene Kaiserirn wacht für Rußland. Eine fromme Scheu ergriff ihn. Mit einmal öffnete sich- die Tür — — die Kaiserin stand vor ihm und ihr mächtiger Blick lag mißtrauisch forschend auf seinem Ge sicht. Ruka warf sich vor ihr nieder und gestand, daß er sie habe töten sollen nach, dem Willen Tarakanovas. Die Kaiserin rief nach« Soldaten. Tarakanova brach nicht zusammen. Sie- war auf jede Wendung ihres Schicksals gefaßt, als die Soldaten kamen. Sie wurd«e vorläufig in ihre Kajüte gebracht, bis Katharina

, es der Gefangenen, die sich Tarakanova nenne, an nichts fehlen zu lassen, und sie bis zu ihrem« Tod im Fort zu bewahren. In dieser Nacht war Katharina« !nich,t zu Bette gegange!n. Sie scherzte im! Meise ihrer Intimein. Man gab geistreiche Bo«nmots «über den Tod zum besten. Die Kaiserin trat a«n das Fenster ih«rer Ka bine und sah in der Ferne das verschwindende Licht des Kriegsschiffes. „Welches Schicksal — wenn sie wirklich — Tarakanova ist!" Dann lachte die Kaiserin und machte wieder Witze über den Tod

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 10.01.1932
Physical description: 16
Nr. 1 Sette 6. Die Heiligkeit -er Kirche. Die andere der Leuchten war die Tochter eines Fär bermeisters, eine Blume zart und fein. Es ist die heilige Katharina von Siena» das 25. und letzte Kind ihrer Eltern mit Namen Ja kob und Lapa Benincafa. Wie so oft, hatte der Herr gott auch hier aus einer mit vielen Kindern gesegneten Familie, und zwar auch ein spätgeborenes, als eines feiner besonderen Werkzeuge zum Segen vieler er wählt. Katharina, der besondere Liebling ihres Vaters

. Der Vater befahl, daß sie den ganzen Tag in der Küche und im Haushalt sich zu beschäftigen habe und damit ihr die Arbeit nicht ausgehen solle, wurde sogar die Dienstmaad entlassen. Auch durste sie nicht mehr allein ein Schlafzimmer haben und untertags nie mehr eine Kirche besuchen. Katharina war darob nicht im ge ringsten ungehalten. Sie baute sich eine Zelle für den Heiland in ihrem Herzen und verkehrte da mit ihm und blieb heiter wie zuvor, trotz vieler Arbeit von stütz bis spät. Als sie 15 Jahre

, die es eiliger haben als ihre Töchter, diese unter die Haube zu bringen. Heute gibts Mütter, darunter solche, die sich für einen Ausbund der Frömmigkeit halten, die ihre Töchter in schamloser Dirnenkleidung auf den Fleischmarkt führen, d. h. auf Bälle und der gleichen Vergnügungsveranstaltungen. Viele Ehen fal len denn auch danach aus. Katharina offenbarte nun ihren Eltern, daß sie Jesus zuliebe ewige Jungfräu lichkeit gelobt habe. Ihre Mutter war darob in Schrek- ken geraten: ihr Vater blieb ganz ruhig

, er gewährte seiner Tochter sogar wieder mehr Freiheit. Katharina ließ sich in den Dritten Orden des heiligen Domini kus aufnehmen, die gleich den Terziaren des heiligen Franziskas ohne Gelübde bleiben und in der Welt leben. Katharina von Siena war also nicht Kloster frau. Ihre liebste Beschäftigung war neben Gebet die Pflege verlassener Kranken. Wie ein Engel Gottes ging sie von einem Kranken zum andern und pflegte mit Vorliebe die verlassensten unter ihnen und die ekelhaftesten. Der Herr

ihre Briefe an Staatsoberhäupter, an Stadtmagistrate, an die Hauptleute wilder Banden, die brandschatzend durch die Provinzen ziehen. Und wo sie geht, kennzeichnen Wunder, Bekehrungen, Ekstasen ihren Weg: in den Städten wird sie offiziell vom Rat der Alten empfangen wie eine Königin. Was an Katharina noch ganz besonders auffällt, ist ihre grenzenlose Liebe zur Kirche. worin sie mit dem Apostel Paulus verglichen werden kann. Und das trotz des vielen Unheiligen, das gerade damals der Kirche oder vielmehr

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 04.01.1938
Physical description: 6
des, begangen am 22. September 1937 an Frau Katharina Neuner, sowie des Verbrechens der Verleumdung zu ver antworten. Die Anklage. Am 18. September 1937 war Katharina Neuner, die Gattin des in St. Johann i. T. wohnhaften Magazinsaufsehers der Bundesbahnen, Johann Neuner, nach Fieberbrunn gefah ren, um sich von dort aus auf die bereits im Salzburgischen gelegene Reichkendlalpe zur Beerensuche zu begeben. Am 23. September wollte sie sich mit ihrer 16jährigen Tochter auf der Pulvermacheralm treffen

und mit dieser gemeinsam nach Hause zurückkehren. Das junge Mädchen traf aber die Mutter am verabredeten Platze nicht an, kehrte allein nach Hause zurück und, als Frau Neuner am 26. September noch immer nicht zurückgekehrt war, erstattete ihr Mann beim Posten Fieberbrunn die Abgängigkeitsanzeige. Er hatte nämlich er fahren, daß Katharina Neuner schon am 22. September nach mittags die Reichkendlalm mit einem Rucksack voll Preisel beeren verlassen habe. Der Gendarmerieposten Fieberbrunn streifte sofort das Gebiet

zwischen Reichkendlalm und Lieneralm bis zur Pulver macheralm ab. Der Weg zwischen diesen Almen führt am so genannten Scharberger durch Wald, dessen Rand als Grenze gegen die Pulvermacheralm mit einem Holzzaun umgeben ist. Ein Gendarm entdeckte unterhalb des Weges am Zaun eine S ch l e i f s p u r, die den steilen Hang hinab zum Bach führte. Im Bachbett fand er, mit dem Gesichte nach unten, die Leiche der Katharina Neuner, halb vom Wasser umspült, den Oberkörper gegen die Strömung gerichtet. Den Stock der Frau

und ihr Geldtäschchen mit 8 2.86 Inhalt fand er unterhalb des Weges. Der Rucksack fehlte. Der Kopf der Leiche wies elf von einem stumpfen Gerät herrührende Wunden auf, der Schädelknochen war an drei Stellen verletzt, doch waren diese Verletzungen nach dem gerichtsärztlichen Gutachten nicht von solcher Art, daß sie den unmittelbaren Tod der Katharina Neuner herbeiführen mußten. Jedenfalls führten sie aber zur Bewußtlosigkeit des Opfers. Katharina Neuner war am 18. September auf die Reich kendlalm gekommen

bepackten Rucksack vom Scharberg her gegen die Pulvermacheralm gehen. Wie es zur Verhaftung des Mörders kam. Der Gendarmerie war nun bekannt, daß Josef Eibl eine dunkle Kappe mit Lederschild, wie von Beobachtern beschrie ben, besitze. Bei der Durchsuchung der Wohnung Eibls am 28. September fand man im Geldtäschchen Eibls den durch gefeilten Ehering der Katharina Neuner. Damit war die Beweiskette gegen Eibl geschlossen, der Bursche wurde noch am gleichen Tage verhaftet und er gestand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.01.1936
Physical description: 8
zu den beliebtesten fröhlichen Werken Shakespeare gemacht und es ist bestimmt zu hoffen, daß es auch in Innsbruck mit Dank für eine prächtige Unterhaltung ausgenommen werden wird. Da hat der reiche Baptista aus Padua eine sehr wider spenstige und dann eine sehr zahme und gutmütige Tochter: Katharina und Bianka. Die erste macht ihm Sorgen, die andere Freude. Baptista will nun die sorgenbesorgende Katharina als erste an den Mann bringen, die aber wieder alle abweist; andererseits findet sich weit und breit

kein Mann, der über jene Portion Mut verfügen würde, die not wendig ist, um mit Katharina sozusagen fertig zu werden. D:e andere Tochter, die gutmüttge Bianka. kann sich wieder von den vielen Bewerbern nicht erwehren, muß aber so lange warten, bis Katharina endlich unter die Haube kommt. Das gcht den Freiern um Bianka viel zu lang sam — — endlich finden sie einen prächtigen Ausgang: dev lustige, furchtlose, allerdings auch sehr grobe Edelmann Pe» truccio aus Verona wird dafür gewonnen, Katharina

zum Weibe zu nehmen. Petruccro kommt als Werber; Katha rina bleibt widerspenstig, aber es zeigt sich, daß Petruccio in punkto Derbheit der guten Katharina weit voraus ist. Es ist überaus lustig anzuhören, wie vorsichtig, planmäßig/ aber zielsicher Petrccio ans Werk geht, wie er anfangs alle Beleidigungen Katharinas höflich und liebenswürdig pariert und dann langsam die Widerspenstige bezähmt. Der Dialog wird manchmal zu einem erfrischenden Wortspiel und Wortgeplänkel bis Katharina unterliegt

mich Dich zur Frau zu nehmen bewegt . . . „Bewegt? Ei, so bleibt nur in Bewegung und macht, daß Ihr Euch baldigst heim bewegt." U. s. w. geht das lustige Wortgeplänkel, wobei es an Vergleichen m.t Eseln, Narren, Wespen und — — Ringel täubchen nicht fehlt. Trotz des Schwures Katharinas ,,EH' will sie Petruccio am nächsten Sonntag gehenkt sehen" als ihn zu ehelichen, wird aus beiden ein Pärchen und aus der widerspenstigen Katharina ein gar zähmes Kätchen. Petrucc.o verstand es nämlich — und deshalb ist das ganze

ein Märchen — „der Wespe den Stachel auszureißen". Wie er das macht, ist nicht minder unterhaltlich und verschafft diesem seltenen Hel den die uneingeschränkten Sympath en. Aber weil wir im Märchenland leben, wird aus der sanftmütigen Bianka, die wegen ihres Liebreizes. ihrer Ge duld, Güte und der in :hr personifizierten Nachgiebigkeit von Freiern umlagert wurde, nach der Ehe eme Hyäne daß Gott erbarm! Und als all dies geschehen, wird Petruccio gefeiert. Katharina predigt: „Denn was der Untertan

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 14
Date: 10.04.1931
Physical description: 14
kann, ist ein unbrauch barer Mensch. „Verbrenn dir nur deine Finger nicht an Politik, Daschkowa, . . ." Es klopfte leise an die Tür. Tarakanova, die zu jeder Stünde Zutritt zu der Kaiserin hatte, kam herein. Katharinas Gesicht hellte sich! vollends auf. „Vögelchen, selten kommst du. Wie geht es dir?" „Ich bin Nicht mehr krank!" Sie fagte es mit froher Stimme. „O, und Ihr Leibarzt, Majestät... er glaubt " Katharina sah Nachdenklich, auf Tarakan» vas zarte Gestalt: „Aber du siehst immer noch, wie dein ei genes

Grabengelchen aus!" „Majestät, ich bitte Sie um ein Kleid!" Verblüfft sah Katharina auf. Dünn lachte sie laut: „Soll ich dir ein Kleid aus Sonnenstrahlen weben lassen, kleine Märchenprinzessin?" „Nein, Majestät — ich! möchte ein Kleid aus silbernem Brokat — auf alle Nähte silberne Adler gestickt — auf Schultern und Brust dia mantene Lorbeerblätter..." „Mort de ma vie! —" lachte Katharina. „Du brauchst ja nicht nur einen Gewand schneider,- ich werde dir schließlich meine sämtli chen Hofjuweliere geben müssen

— — aber ich habe geschworen, dir jedezn Wunsch zu er füllen . . .!" Tarakanova blieb zögernd auf demselben Fleck. „Um Himmels willin was noch?" rief Katharina. „Hören Sie auf, mich wie ein Kind zu behandeln! Was werden Sie mit mir tun? Ich ertrage die Ungewißheit nicht mehr länger. Warum haben Sie mich, an den Hof genom men?" „Nun, ich denke, du bist die Prinzessin Ta rakanova?" „Ihr Sohn kommt nie an Ihren Hof — ?! Ich sah ihn nie. Man sagt, Sie lieben den Großfürsten Paul nicht!" „Nein, cherie, ich liebe meinen Sohn

Gefahr für meine Krone werden können ..." Katharina sprang plötzlich, auf: „Meine freie halbe Stunde ist vorbei — seit zwei Minuten!" Tarakanova ging in die Gärten von Zar skojeselo. Ihr Lieblingsplatz war eine kleine Mar- morbank zwischen einer dicht gedrängten Schar großer, dunkelgrüner Fabeltiere aus geschnit tenem Taxus. Hochstämmige späte Rosen dufte ten hier, und ein kleiner Wasserfall stäubte in kunstvoll insinandergeflochtenen silbernen Strahlen über ein Hügelchen von schwarzen Marmorbrocken

. Tarakanova hatte in den vierzehn Tagen, die sie im Luftschloß von Zarskojeselo verbracht, sich! oft hier verborgen. Der Hofstaat ehrt sie zwar wie eine kai serliche Prinzessin,- aber es scheint den meisten doch nicht ernst damit zu sein. Tarakanova fühlte es genau. Sie grübelte qualvoll: „Katharina spielt mit dir — sie spotten über bitfj du mußt dich! wehren, denk an dein heiliges Recht! Du bist Tarakanova!" Sie wurde plötzlich, todmüde. Ich bin doch noch! krank. — — Sie versuchte verzweifelt

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 26.04.1931
Physical description: 16
. Aber wie entsetzlich feig sind so manche Männer, die sogar sehr gute Christen sein wollen. Sie schweigen, als ob sie taubstumm wä ren. Manchmal mag es freilich geraten sein, dann be sonders, wenn die Spötter als jähzornige Menschen bekannt sind, oder in Gesellschaft von Betrunkenen oder Lasterknechten, denen die Unzucht im Gesicht ge schrieben steht. Da gilt das Wort des Herrn: „Wer fet die Perlen nicht vor die Schweine und gebet das Heilige nicht den Hun- d e n." Die heilige Katharina von Alexandrien in Aegypten

war von fürstlichem Geschlechte. außer ordentlich schön und von tiefer Gelehrsamkeit. Alexan drien war berühmt als Stätte hoher Bildung, hatte berühmte Schulen und eine der größten Bibliothe ken. Kacharina war das Kind heidnischer Eltern, wurde aber als Jungfrau Christin. Als Kaiser Maxi min einige Zeit in Alexandrien zubrachte, ließ er ein Dankfest zu <N>ren der Götter abhalten, wo jeder mann den Göttern opfern sollte. Katharina bat, vor den Kaiser gelassen zu werden, was ihr auch gewährt wurde. Sie hielt

dann in den Kerker geworfen, wo sie aus Neugierde von der Kaiserin mit einem Gefolge von Soldaten besucht wurde. Da geschah es, daß durch das Zureden und auf das Gebet Katharinas die Kaise rin und die Soldaten den christlichen Glauben an- nahmen. Nun verurteilte der Kaiser Katharina zum Tode durch Räder mit spitzen Messern, die ihren jung- ftäulichen Leib zerfleischen sollten. Wer auf ihr Ge bet zersplitterten die Räder. Nun wurde Katharina mit dem Schwerte hingerichtet. Es gibt noch andere Heilige mit Namen

Katharina, so zum Beispiel eine heilige Katharina von Bologna, eine heilige Katharina von Siena, herrliche Gestalten in der Kirche Gottes, die großartige Taten vollbracht haben, Taten mit Ewigkeitswerten. Die Katharinen dürfen stolz sein, diesen Namen zu tragen. Sie haben erstens Heilige als Patroninnen und Fürsprecherinnen im Himmel, falls sie dieselben verehren und an ihnen leuchtende Vorbilder. Katharina hatte chre, die zahlreichen Phi losophen überwältigende Wissenschaft sicher nicht allein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 23.05.1936
Physical description: 16
, am 18. Mai 1536, öffentlich hinrichten ließ, um am nächsten Tag mit allem Pomp Jane -Seymour, Ebenfalls königlichen Geblüts, zu heiraten. Das war seine dritte Gemahlin, die er nur ein Jahr lang besaß. Seine erste Frau war Katharina, die Tochter des spani schen Ehepaares Ferdinand und Jsabella, das Kolumbus iiler den Ozean sandte. Dadurch wurde Spanien reich und zur ersten Seemacht der Welt. Heinrichs Water, König Heinrich VII., hatte di eise spanische Prinzessin Katharina seinem ältesten Sohne -Artur

einige Tage vorher. Da aber Heinrich VII. die oei amte Mitgift vollkommen au che braucht hatte und er nitf das panische Bündnis nicht verzichten wollte, -wurde die Prinzessin Katharina dem zweiten -Sohne Heinrich ver- 1M. Die Hochzeit konnte erst später stattsinden, da König Heinrich VII. an Altersschwäche verstorben war. Der nun mehrige -König Heinrich VIII. erhielt vom Papst doch die Dispens, seine Schwägerin heiraten -zu dürfen. Er war erst achtzehn Jahve alt. ein hübscher und fescher Mann. Katha rina

jedoch war sechs Jähre älter als er und gar nicht schön. Bei dieser Heirat kam es ihm darauf an. so schnell als möglich einen männlichen Ebben zu erhalten. Katharina gebar ihm einige Kinder, die alle in der Wiege starben, mit Ausnahme der Prinzessin Vary Tudor. Sie sollte einmal die englische Königskrvne tragen, doch die Engländer waren der Ansicht, daß eine Frau den Adel, das Parlament und das •Mf nicht überwachen könne. Da Katharina ihm keinen Thronerben mehr verschaffen konnte, hatte er -Umschau

ihrer -Schwester erhielt Anna den 'Posten einer Ehrendame bei der Königin Katharina. Der König selbst sah sie zum erstenmale bei ihrer !Schwester und war sofort von ihrer Jugend und 'Schönheit vollkommen eingenommen. Deshalb setzte er sich in den Kopf, sie zu seiner Freundin zu machen. -Aber -Anna hatte einen ganz anderen Plan. Sie wollte kein -Spielzeug, kein Zeitvertreib eines narrischen Königs werden. Sie wollte die Flecke ihres guten Namens Boleyn. die ihre Mutter und Schwester verursacht

, denn in solcher Weise hatte zu ihm noch -keine Frau gesprochen. Alle anderen Frauen, selbst Katharina, hatten ihn aus den Knien liegend angebetet. Und diese Anna stellt ihm, dem König, Bedin gungen und -verlangte nach der Krone. Und dennoch konnte er von dieser Anna nicht lassen. Es zog ihn immer wieder nach Heber. Heinrich gestand seine heimliche Liebe zu Anna Boleyn seinem Kardinal, und dieser mußte nun alles beim -Papst in die Wege leiten, damit seine erste Heirat mit Katharina für nichtig erklärt

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.11.1935
Physical description: 8
Spät erweckte Sehnsucht einer Mutter nzch ihrem Km»e Aus Eggelsberg wird dem „L. V." ein Vorfall gemeldet, der mit Rücksicht aus die Einzelheiten und die Vorgeschichte recht interessant ist. Die in Höpfling, Gemeinde Eggelsberg, gebürtige Katharina Ziller ist Mutter eines außerehelichen, jetzt 9 Jahre alten Mädchens namens Leopoldine Zib ler. Katharina Ziller, die erwiesenermaßen keinen ein wandfreien Lebenswandel führt, kümmerte sich um das Kind seit dessen Geburt fast nicht und lebt seit fünf

Jahren in London, wo sie angeblich als Köchin bedien- stet fein soll. Sie hat dort die Bekanntschaft mit einem gewissen Harry Grenn gemacht, der angeblich sehr reich sein soll und sich als Baron ausgibt. Das Kind befin det sich in Pflege seiner Großeltern, der Eheleute Pe ter und Maria Ziller in Höpfling, Gemeinde Eggels berg. Im vorigen Jahre reisten nun der angebliche Harry Grenn und Katharina Ziller nach Oesterreich, wo sich Katharina Ziller unter falschem Namen in Salzburg einlogierte. Harry

Grenn kam zu den Groß eltern des Kindes nach Höpfling, schwindelte diesen, unter dem Vorwände, daß er sich mit Katharina Ziller verheiraten wolle und er das Geld zur Eheschließung benötige, 1000 Schilling heraus und verlangte auch die Uebergabe des Kindes, der kleinen Leopoldine Ziller, die er mit nach London nehmen wolle. Die Großeltern, begreiflicherweise um die Zukunft des Kindes besorgt, erkundigten sich bei der Obervormundschaft und erhiel ten die Weisung, daß das Kind nach wie vor in Pflege

der Großeltern zu verbleiben hat und nicht nach Lon don gebracht werden darf. Daraufhin reisten Grenn und Katharina Ziller wieder nach London. Von dort erhielten aber die Eheleute Ziller einen Brief von Grenn, worin er ihnen drohte, daß er doch noch das Kind, wider ihren Willen und trotz der Weisung der Obervormundfchaft an sich bringen werde. Am 18. No vember um etwa 11.30 Uhr, als die kleine Leopoldine Ziller mit anderen Kindern aus der Schule heim kehrte, wurde sie in der Nähe der sogenannten Pfar

Salzburg verständigte sofort alle Grenzüber gangsstationen. Um 12.30 Uhr konnte das Auto in Itzling bei Salzburg angehalten und die Frau mit dem Kinde in Empfang genommen wer den. Es handelt sich um Katharina Ziller, die mit Ge walt ihr Kind an sich bringen wollte. Sie wurde ver haftet und dem Landesgerichte Salzburg eingeliefert, das Mädchen wieder den Großeltern zurückgegeben. Die kleine Leopoldine Ziller, nach der merkwürdiger weise jetzt erst die Sehnsucht ihrer Mutter erwacht

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 15.05.1931
Physical description: 12
Tarakanova in Katharinas An kleidezimmer. Die Kaiserin ließ sich! gerade zur Audienz schmücken. „Ich bitte Sie, Majestät, geben Sie mir Ihr Kaiserliches Wort, daß Sie mir eine Bitte erfüllen." „Vögelchen!" sagte 'Katharina, „ich muß zuerst wissen, was du willst. Am Ende ver langst du meinen Kopf und ich! muß! auch! mein kaiserliches Wort halten!" Tarakanova bat: „Darf — — der Hauptmann Ruka — mit auf die Reise kommen. Majestät?" Katharina lachte aus vollem Halse, drohte Achtung! Gebe dem geschätzten

, hatte so etwas gar nicht erwartet. In Borneo, dachte ich! mir, sind wir Nolch lnicht so weit. ES waren? fromme, talentierte Knaben und ich! hatte beobachtet, daß sie alle Tage Betrachtung hielten, fleißig die Sakramente empfingen, und so begann ich ihnen privat Instruktionen zu geben, in der mit erhobenem Zeigefinger und gewährte Ta- rakanovas Bitte. XIII. Schon feit mehreren Wochen war Katharina mit (ihrem Hofstaat unterwegs. In den ersten Oktobertagen fuhren ihre Prunkgaleeren zwischen Nishnij-Nowgorod

u. Kasan die Wolga hinab. Hier war das Herz von Rußland, das Ziel ihrer Reise. Noch! vor wenigen Monaten tobte hier der furchtbare Aufruhr Pugatschews. Nun wollte Katharina sich wie eine Sonne dem unterworfenen Volk zeigen. Die Pracht und Herrlichkeit ihres Zuges schimmerte wie ein Traum an den Ufern der dunklen Steppe vorbei. Gelbe Gesichter blickten herüber: neigten die Stirnen in den Staub. „Ehrfurcht ist so nötig wie Brot für mein kindliches Volk," pflegte Katharina zu sagen. Und sie kam

mit schimmernden Palästen da her und blendete. — — Der ganze Hofstaat war in einem über mütigen Taumel — fühlte sich wie auf Wol ken über das Land schweben — ein russischer Olymp. Man feierte a!n Bord zahllose rauschende Feste Tag und Nacht Und Katharina war de ren unerschöpflicher Erfinder. Durch! ihr voll blütiges Temperament und ihren unverwüstli chen Humor, der bald französisch feingeschlis- fen paradierte und bald in- deutscher Derbheit strotzte, riß sie die Schar der Schranzen in tolle, bunte Lustigkeit

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 10.09.1931
Physical description: 6
Andreas Lindner aus Murau und den Schreiner Josef Altmann aus Wiener-Neudorf, die anfangs Mai in Vandans den Krämer Ignaz Bar gehr und dessen Nichte Katharina Bar gehr überfallen und mit dem Erschießen bedroht haben, durchgesührt. Der Anklage liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Ignaz Bar gehr ist Inhaber einer kleinen Gemischtwarenhandlung in Vandans. Wegen seines Alters von 80 Jahren ist er nicht mehr in der Lage, das Geschäft selbst zu führen; dies sowie die Führung des Haushaltes besorgt

seine Nichte, die 30jährige Katharina Bar gehr. Am 4. Mai abends trieben sich zwei Burschen in der Nähe ihres Hauses herum und fragten, wann hier die Maiandacht sei. Man gab ihnen die Antwort, daß die Maiandocht nicht am Abend, sondern um 7 Uhr morgens abgehalten werde. Tags daraus um halb 8 Uhr früh befanden sich Ignaz und Katharina Bargehr allein im Hause. Der alte Bargehr saß in der Stube aus dem Divan, seine Nichte war mit Ausräumen des Zimmers beschäftigt. Plötzlich sah diese auf der Straße

einen Burschen, der sich oer Haustüre zuwandte. Sie ging in den Hausgang, gleichzeitig trat der Bursche zur Haustüre herein und einen Augenblick daraus erschien ein zweiter im Hausgang. Katharina Bargehr kam dieses Zusammentreffen der Burschen außerordentlich verdächtig vor. Nachdem einer die Haustüre von innen abgeriegelt hatte, verlangten beide Zigaretten. Das Mädchen ging voran in den anstoßenden Laden und die Bur schen folgten ihr. Man sprach noch einige Worte und plötzlich machte einer die Bemerkung

: „So, jetzt packen wir sie." Die Bar gehr erschrak und ries nach ihrem Onkel. Sofort hielt einer der Burschen ihr den Revolver vor das Ge sicht mit den Worten: „So, jetzt das Geld her oder ich erschieß dich!" Katharina Bargehr schrie neuerdings nach ihrem Onkel um Hilfe und schon entfernte sich einer der Burschen aus dem Ladenraum in die Stube. Der zweite stürzte sich aus das Mädchen, würgte es und gab ihr auch noch Schläge aus den Kops. Sie wurde derart miß handelt, daß sie keinen Laut mehr geben konnte

, und aus mehre ren Wunden blutete. Endlich ließ der Täter von seinem Opfer ab. Als sich die Bargehr wieder erholt hatte und dem straßenseitigen Ladensenster zustrebte, um Hilfe herbeizurufen, hielt der Räuber ihr neuerdings eine Waffe vor das Gesicht und verlangte die Her ausgabe des Geldes. Katharina Baraeyr wurde gezwungen, dem Räuber eine Schublade hinter dem Laden zu zeigen. Der Unbe kannte riß diese sofort auf und entnahm ihr Banknoten im Betrage von ungefähr 80 8. Nach neuerlichen Drohungen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 13.02.1939
Physical description: 6
. „Sie sagten vorhin, wenn ich recht verstand, daß Sie das Wisien nicht so hoch schaßten wie das Wesen. Der Mensch hängt doch sehr von seinem Wissen und Können ab." Larissa dachte, jeßt würde er sich vielleicht ärgern, aber er stimmte ihr wieder ernst und mit spürbarer Achtung zu. „Selbstverständlich müßte jeder von uns etwas können", er klärte er einfach. Larissa dachte beinahe benommen von soviel Uebereinstim- mung: „Jetzt müßten sie sich nur noch auf dem Fleck verloben." Nachher leistete Katharina

, daß er es noch einmal schwer mu Mama bekommen werde. Aber jetzt war er ja nicht mehr io verstört. Wer wußte, ob sie nach dem netten Abend sich nicht für ihn erweichen ließ. Sie betete heute für ihn. Zu Katharina, die ihre freudige Unruhe noch einmal zur Schülerin getrieben hatte, sagte sie in bestimmtem Ton, daß sie Andrej jetzt liebe. „Das ist sehr gut von dir. Kind, liebes", erklärte Katharina. „Ich sage dir, daß er ein Ehrenmann ist. mag er auch manch mal rauh und sogar brutal sein. Das gehört zu einem ganzen Mann

fremd erschien. „Ich bin sogar ganz sicher!" trumpfte sie noch auf und zog streng die Brauen zusammen. Als sie aber Katharinas lächelnden und so unaussprechlich herz lichen und verstehenden Blick bemerkte, fiel sie ihr stürmisch an die Brust und küßte sie ab, daß ihr der Atem verging. Dann lies sie herum, stellte alle Stühle verkehrt hin, warf die Kissen. umher und sah eine Zeitlang starr mit tränenden Augen aus dem Fenster in die Nacht hinaus. Nachdem Katharina schon gegangen war. schickte

, erwartungsvolle Stille. Larisia horchte um sich. Im Bett auf der anderen Seite schnaufte die Njanja; jetzt sing sie sogar leise zu schnarchen an. Ihre Gedanken begannen zu wandern. Drüben überm Gang schlief Katharina, neben ihr war Andrejs Zimmer. Gerade Nicht trotzen, sondern weiterstrebeu Der Kampf um die Macht hat einen eigenen Typ geboren. Man mußte den Nationalsozialismus vor allen Dingen in der Faust haben, bereit sein, jede Stunde mit der Kraft seinem politischen Wollen Achtung und Geltung

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 02.02.1939
Physical description: 6
gestorben. Und nun plötzlich stellte sich heraus, daß beide am Leben waren, nach 24 Jah ren! Es wür einige Jahre vor dem Kriege, da heiratete Karl B., Einwohner eines u n g a r i s ch e n Städtchens, ein junges, hüb sches Mädchen, Katharina. Die junge Ehe war glücklich. Dann aber kam der Weltkrieg. Am ersten Mobilmachungstage wurde Karl eingezogen und kam an die Front. Erst 1918 kehrte er zurück. In den letzten beiden Jahren hatte er keinerlei Nach richt mehr von seiner Frau erhalten

, diese sonderbarerweise aber auch nicht von ihm. So überraschte es den heimkehrenden Krieger auch keineswegs, daß er seine Wohnung au'a>''ös1 fand. Seine Frau, so hieß cs, sei gestorben. Das Leben ließ Karl nicht lange Zeit zum Ueberlegen. Er mußte sich nach ArbeN und Brot umsehen. Beides fand er in Pose n. wo er dann nach Jahren eine neue Ehe einging. Entgegen allen Informationen lebte aber seine Katharina noch. Die Nachkriegsunruhen hatten sie lediglich verschlagen, und zwar wohnte sie bei Verwandten in Stanislau

. Alle Bemühungen der jungen Frau, nach dem Kriege ihren Mann ausfindig zu machen, schlugen aber fehl, und Katharina entschloß sich endlich auf Anraten ihrer Verwandten eine Todes erklärung ihres Mannes herbeizuführen. Dies geschah, und nach Jahren heiratete Katharina einen Elsenbahnbeamten. Jetzt plötzlich erfuhr sie durch einen Z u f a ll, daß ihr erst er Mann in P o s en w o h n e u n d a m L e b e n sei. Sie schrieb ihm. und beide beschlossen, dennoch ein '-Kleber* sehen herbeizuführen. Und das war gut

so; man sprach sich aus, kam überein, auf das gegenseitige Recht von früher zu ver zichten. versicherte sich gegenseitiger Freundschaft und schied wieder. Draußen aber im anderen Zimmer warteten der Mann der Katharina und die Frau des Karl. Die Begegnung hatte beiden bewiesen, daß das Leben nicht stehen bleibt und alte Erinnerungen und Eindrücke heute falsch sind. Die einst hübsche, junge Katharina, um die Karl so lange getrauert hatte, war heute eine andere. Umgekehrt war er für sie in der Erinnerung

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 25.03.1931
Physical description: 6
von Singer überhaupt erfahren hat. Wie gearbeitet wurde, vom Angeklagten und seinen Hintermännern, dies zeigt besonders der Fall Adams. Obwohl keine Zweifel bestanden, daß die Ermordete die Katharina Fellner ist, tauchte plötzlich in Berlin ein Brief aus dem Jahre 1929 auf, der angeblich von Frau Fellner geschrieben worden sei. Er war in spanischer Sprache abgefaßt. Der Schwindel brach aber sehr bald zusammen. Auch die Verteidigungen des Angeklagten sind durch aus nicht geeignet gewesen, die Untersuchung

der Staatsanwalt fort. „Sie sind unter dem Triumphe der Sensation in diesen Saal geführt wor den und haben ihn, behaftet mit dem Stigma der Erbärmlichkeit, verlassen." Der Mörder konnte nur ein Bekannter der Fellner sein. Der Staatsanwalt fuhr fort: „Katharina Fellner wurde am 17. Juli vor 4 Uhr in jenem Teil des Lainzer Tiergartens getötet, der hinter dem Doll liegt. Der Mör der hat Brand gelegt und alles fortgenommen, was zur Identifizierung des Opfers hätte führen können. Er nahm sich die Zeit

und damit das Risiko auf sich, erwischt zu werden, um nur eine Agnoszierung zu verhindern. Der Mörder mußte aber auch dem e n g st e n Bekann tenkreis Katharina Fellners angehören, da mit einem fernestehenden Mann die Unglückliche an dem Tag nach einer Reise, den sie sonst meist ruhend verbrachte, nicht einen solchen Ausflug unternommen hätte. Es kommt also ein Renoezvous mvr einem Mann, der der Fellner nicht nahestanb, nicht in Betracht und ein Zufallsmöröer hätte kein Interesse gehabt, die Leiche unkennt lich

zu machen. Was macht Gustav Bauer, als er verhaftet worden war? Er wollte die Agnoszierung des Opfers verhindern. Als man ihm die Lichtbilder vorlegte, sagte er, er kenne die Dame nicht. Nur das Bild des Mord opfers auf dem Sezierttsch weise einige Aehnlichkeit mit Katharina Fellner auf. Und dann regt er in K a s s t b e r n an, man möge in Verbindung mit einem anderen Zahn arzt den Weg zu Doktor R e i s b e r g finden und ihn veranlassen, daß er sein Gutachten kontrolliere. Gustav Bauer war bereit

, die nach seiner Schätzung sehr bedeutenden Kosten dieser Ueberprüfung zu tra gen. Wäre Gustav Bauer unschuldig, er hätte sich nicht mit Händen und Füßen gegen die Agnoszierung gestemmt und auch nicht seine Geldmittel, auf die er sonst sehr achtet, so freigebig zur Verfügung gestellt. Gustav Bauer ist ein guter Bekannter der Ermorde ten gewesen, eigentlich der einzig gute Bekannte in Wien, mit dem die Fellner bis in die letzte Zeit in Briefwechsel stand. Gustav Bauer war aber auch der letzte Mensch, mit dem Katharina

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Innsbrucker Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 25.03.1933
Physical description: 16
streuung, rnachte sie im Gegenteil fast ängstlich; denn sie fühlte den starken Gegensatz zwischen sich und den russischen Leuten, mit denen sie verkehren mußte, und wußte wohl, daß sie auch mit ihnen nie wesensgleich, daß sie hier nicht heimisch werden würde. Ihr einziger Trost war ihr Kind, die kleine Ines, um deren Leben und Gesundheit, sie in diesem rauhen Klima beständig zitterte. Äs um etwas Kostbares, das ihr genommen werden könnte. Unermüdlich sorgte sie mit der treuen Katharina fun die Kleine

Mädchen mit den tiefen, braunen Augen, dem zarten Gesichtchen und der schma len. Eingliedrigen Figur. Auch Katharina, die Kinderpflegerin, lächelte, als sie die Kleine auf die Mutter zukommen sah; auch sie liebte dieses Kind, wie alle hier im Hause. „Sie ist gewachsen in der Krankheit, gnädige Frau; mindestens um zwei bis drei Zentimeter", sagte sie. „Sie wird ein großes Mädchen werden, ich werde iyre Kleidchen verlängern müssen." Frau Michahelles hatte sich in einen Sessel gesetzt die sie mit beiden

Armen fest an sich preßte — über das Köpfchen des Kindes weg lächelte sie das Mädchen an. „Sie werden nicht mehr groß dazu kommen, Ines Kleidchen zu ändern, wenn Sie in vierzehn Tagen hei raten und uns verlassen wollen." Katharina Stakmann seufzte ein bißchen. „Wenn Ines noch nicht gesund wäre, hätte ich die Hochzeit verschoben, aber nun — der Thaddäus drängt." — „Natürlich", pflichtet ihr Frau Michahelles bei. „Ihr wartet ja nun schon lange genug." „Ich werde ja öfters in die Stadt kommen", — ver

verflossen in der Sorge um Ines, die sich trotz aller Pflege nur sehr schwer erholen konnte. Katharina, die inzwischen ihren Thaddäus geheiratet hatte und nun das Weib eines russischen Bauern ge worden war, bat ihre ehemalige Herrschaft aufs m- nigste, ihr Ines doch für ein paar Wochen aufs Land mitzugeben, wo sie doch bessere und frischere Lust ha-. hm würde wie m der Stadt.

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 11.11.1932
Physical description: 6
. Hier hat der Sterndeuter Cosmus Ruggieri gelebt, der auf feine Weise eine Zeitlang die Geschicke Frankreichs lenkte. Er war mit Katharina von Medici ins Land gekommen, die, wie alle ihre Landsleute der damaligen Zeit, unbedingt an den Einfluß der Sterne auf das Schicksal des Menschen glaubte. Deshalb baute sie ihrem Sterndeuter diesen Turm, der mit ihrem eigenen Palais durch einen geheimen Gang verbunden war. Durch diesen Gang begab sich die Königin an manchem Abend und in mancher Nacht zu ihm und beriet

zu geben und dann täglich eine Nadel hineinzustechen brauchte, um den allmählichen Tod des betreffenden Menschen herbei zuführen. Ruggieri begnügte sich aber mst diesen Dingen nicht, son dern seine Leidenschaft war es, allerlei Verschwörungen mit zumachen, und bald unterstützte er die eine Partei, bald die andere. Es machte ihm Freude, Verwirrung zu stiften. Zum Beispiel ließ er sich von Katharina als Lehrer ihres vietten Sohnes anstellen, um für die Königin dessen Absichten aus- zuspionieren, scheute

sich aber nicht, Katharinas Pläne dem Sohn zu verraten. Als die Hugenotten nach der Macht streb- ten und Katharina beseitigen wollten, machte der Sterndeuter auf beiden Seiten mit, eine Unternehmung, die ihm fast ge fährlich geworden wäre, denn seine Mithilfe wurde entdeckt, und er kam in die Folterkammer. Hier gestand er seine Mit schuld und er wurde zu lebenslänglicher Galeerenarbeit ver urteilt. Aber Katharina griff im letzten Augenblick ein, da sir ohne ihren Schicksalsdeuter nicht auskommen konnte, und pi schenkte

seiner Aussage Glauben, daß die Stern ihm sein Tw vorgeschrieben hätten und daß die ganze Verschwörung gegen sie nur durch seine Einmischung gescheitert sei. Er konnte also in seinen Turm zurückkehren und weiter seine Horoskope stellen. Auch als Katharina starb, war sein Einfluß nicht zu Ende, denn alle am Hofe hatten sich daran gewöhnt, durch ihn die Sterne um Rat zu fragen. Er überdauerte die wechselnden Könige, und jeder neue wußte den Weg zu ihm zu finden. Er selber war schon ein sehr alter Mann

, bis der Henker kam und sie nach dem Galgenhügel vor der Stadt schleppte, wo sie unter einem der sieben Galgen begraben wurde. Als später das Palais der Katharina niedergerissen wurde, ließ man den Turm stehen, den ein gewister Bachaumont für 1800 Franken kaufte und der Stadt Paris als Sehenswürdig keit schenkte. Die Lebensmüden. Salzburg, 10. Nov. (Priv.) Heute vormsttags hat sich in seiner Wohnung der Inhaber des Elektro- und Installations geschäftes in Salzburg, Franz Raben st ein durch Gas das Leben

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1933
Physical description: 8
. — 3. Anna Aschaber, dessen Weib. aeb. 22. Dez. 1766. — 4. Thomas Mayr (auch rot angestrichen), Lederermeister in Hopfgarten, 60 Jahre, gebürtig in Kirchdorf, Außer-Ried, ebenso wie Nr. 2. — 5. Anna Haglettner, dessen Weib, 56 Jahre, detto. — 6. Si mon Neuschmidt, Kleinhäusler, geb. 6. Juni 1765, Ausser-Ried. — 7. Anna Mayerinn, Tochter des Tho mas Mayer, 11 Jahre, beym Schlöglbauer im Dorfe im Dienst. — 8. Katharina Pfeifer, Weib des Si mon Neuschmidt, 24. Nov. 1768, Ausser-Ried. — 9. Maria Neuschmidt

, 56 Jahre, Bo- dm zu Hopfgarten. — 50. Johann Mayr, deren Sohn. 26 Jahre, detto. — 51. Doretbea Wurzrai- ner, Inwohnerin. 49 Jahre, detto. — 52. Katharina Daxenbichler. Dirne. 33 Jahre, detto. — 53. Maria Bayerinn, Witwe, 55 Jahre, Haslauerschmied. — 54. Maria' Gastlinn, Austragsbäuerin, 61 Jahre. Unterl- moosern. — 55. Ursula Krallin, Inwohnerin, 45 I., Manharten am Glantersberge. — 56. Magdalena Kral lin, Inwohnerin, 47 Jahre, detto. — 57. Adam Krall, Bauer, 42 Jahre, detto. — 58. Simon Laimin- ger

/rot angestrichen). Bauer, 46 Jahre, Mals. War als Deputierter zu Rom bey Sr. Päpstl. Heiligkeit Leo XII. im Jubeljahre 1825. — 59. Elisabeth Hölz lin, Inwohnerin, 56 Jahre, JeNisohnbäcken. Starb den 14. Sept. 1826 mit allen hl. Sakramentm ver sehen. — 60. Peter Wurzrainer, Knecht, 39 Jahve, Pechl. — 61. Anna Schipflinger, Häuserin ihres Bru ders, 36 Jahre, Vochla am Salfenberge. — 62. Bartlmä Kurz, Bauer, 43 Jahre, Wesen. — Pfarre Kirchbichl: 63. Katharina Widschwen- terin, Witwe des Rupert

Fluckinger, 54 Jahre, Lack- ner zu Oberndorf. — 64. Maria Fluckinger, derm Tochter, 28 Jahre, detto. — 65. Anna Fluckinger, deren Schwester, 25 Jahre, detto. — 66. Magdalena Fluckinger, derm Schwester, 17 Jahre, detto. — 67. Theresia Fluckinger, deren Schwester, 19 Jahre, detto. — 68. Katharina Fluckinger, deren Schwester, 21 Jahre, detto. — 69. Rupert Fluckinger, deren Sohn, 14 Jahre, detto. — 70. Georg Riedl, Knecht, 27 Jahre, detto. — 71. Bartlmä Kurz, Knecht, 25 Jah re, detto. — 72. Leonhard

Daxenbichler, Knecht, 24 Jahre, detto. — 73. Maria Syllaberin (rot angestrichen), Hausdirn, 31 Jahre, detto. — 74. Eli sabeth Foringer, Witwe des Joh. Riedl, Inwohnerin, 57 Jahre, detto. — 75. Damian Reitter, Bauer, 59 Jahre, Schneiderhäusl zu Oberndorf. — 76. Bart- bara Strasserin, dessm Weib, 58 Jahre, detto. — 77 -, Katharina Greiderin, Eheweib des Joh. Brum mer, 45 Jahre, Stolzen zu Berg. V i k a r i a t W ö r g l: 78. Elisabeth Bockstaller, Bäu- rrn und Weib des Peter N., 45 Jahre, Hansl zu Amathm

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Page 3 of 6
Date: 18.02.1939
Physical description: 6
Kabrioletts und als Ausstellungsneuheit stellt sich der 3.5- Liter-BMW. vor, ein rassiger Sechs-Zylinder als Spitzen leistung der Produktion. Mil ein paar Griffen kann man sich ein Nolbett machen. (Nachdruck verboten.) 42 Sariffct Roman von Jakob Schaffner Auch an dem betreffenden Abend hatte sie die frischgesetzten Pflanzen begossen, späte Astern hauptsächlich, die mit großen Wurzelballen sorgfältig eingegraben worden waren und un gestört weiterblühten, und Katharina erzählte dem Mädchen

war nicht da. Es war spät in seinem Leben, das Licht trübe und die Witterung dumpf. Immer wieder gähnte er vor Aufregung, und dann begann er zu winseln und laut zu klagen. Katharina war ganz verzweifelt mit ihm, denn auf seinen Teruchsinn hatte sie eigentlich alle Hoffnungen gesetzt, zumal sie sich auf ihre Augen nicht sehr verlassen konnte, da sie ja kurzsichtig und in der Dämmerung vollends verloren war. Sie fing jetzt an zu rufen, immer „Larissa! — Larunja!— La- ruschka!" Aber nur der Widerhall im Wald gab

fort. „Was soll ich denn nur machen?" Die Nachricht von der Entlassung der Deutschen, die sich bald überall herumsprach und zu Lara auf dem Umweg durch die Dienstboten kam. hatte noch einmal einen Sturm im Haus erregt. Spornstreichs lief sie zu Katharina. „Kathjuschka. ist es wahr? Um Gottes willen, ist es wahr? Gehen Sie wirk lich fort? Die sagen es. Das ist doch nicht möglich! Nein, nein, nein!" Als sie auf dem Gesicht der Freundin die Be stätigung sah, drehte sie sich um und rannte zu Mama

, daß es so nicht mehr geht. — Geh hinauf. Leiste ihr Gesell schaft, daß sie es nicht zu schwer nimmt. Man muß nun sehen." Wenn sie so sprach, so war nie etwas bei ihr zu machen, und Lara stand geschlagen auf. „Ja, Mama!" Sterbenstraurig' schlich sie zu Katharina hinauf. Und nun hatte sie zu Katharina gesagt: „Was soll ich nur machen?" Es war wie ein Schluchzen der Ratlosigkeit, das immer wieder ausstieß. Käthe legte ihr den Arm um die Schultern. „Wir müssen es nehmen, wie Gott es gibt", erwiderte sie in einfachem

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