¬Das¬ "Mädchen von Spinges" : eine historische Untersuchung
Tiroler und Vorarlberger', Wien und Teschen, 1882, erwähnt zwar im Kapitel „Das Volk in Waffen' das Gefecht bei Spinges, aber das Mädchen nicht 24 . Um die Mitte November 1884 erhielt die Franziskaner-Hofkirche in Inns bruck eine neue Gedenktafel an die hervorragendsten Mitkämpfer bei Spinges. Ph. v. Wörndle, Anton Reinisch, Georg Fagschlunger und das „Mädchen von Spinges'. Die das Mädchen betreffenden Worte lauten: „Katharina Lanz aus St. Vigil in Enneberg, das Mädchen von Spinges genannt, geb
', Brixen, 1890, von Adolf He.yl, gedenken des Spingeser Treffens, nicht aber des Mädchens 21 . Ein Jahr darauf folgte die zweite Auflage der Festschrift von P. Norbert Stock, „Der Tag von Spinges', Brixen, 1891. Er berichtet 28 : „Mittlerweile (1882) habe Herr Kaspar Ruepp, damals Bezirksrichter in Enneberg, jetzt aber in Sand in Taufers, über Katharina Lanz umfassende Erhebungen gepflo gen und die Ergebnisse derselben sammt Belegen und Documenten im Ferdi- nandeum zu Innsbruck hinterlegt, wo selbe
sich bei der historischen Abthei lung befinden 29 , Damit ist endlich die geschichtliche Wahrheit über die Spin geser Jungfrau gerettet und festgenagelt für immer und hat sich der genannte Patriot hiedurch ein dauerndes Verdienst für immer erworben.' Er entwirft nun ein noch eingehenderes Lebensbild der Katharina Lanz als in der ersten Auflage. Neu ist darin, daß sie nicht mehr 9 Jahre, sondern 12 Jahre in Spinges gedient hat, n*-eu auch, daß schon der Kurat Althon in Colle S. Luzia von ihr erfahren habe, sie sei
das Mädchen von Spinges, ihr aber geraten habe, darüber zu schweigen, neu ist, daß Katharina, als die Bewohner von Spinges flohen, zurückblieb und die ermatteten Landesverteidi ger mit Wein, Speck, Brot und Wurst gelabt habe. Der anderwärts mitgeteilte Zuruf des Mädchens an einen Stubaier Schützen: „Nimm dem Langstützeten dort die Fahne', sei die Entstehungsursache der Sagen und Legenden über die Jungfrau mit der Fahne, neu endlich ist in P. Norberts Darstellung, daß, als die Feinde über die Leitenhöfe
herauf den Tirolern in den Rücken zu kom men drohten und daher Spinges verlassen mußten, Katharina Lanz allein vor der Küchentüre den vorbeimarschierenden Franzosen die Heugabel entgegen gestreckt habe. Der Heldenjungfrau seien inzwischen zwei Monumente ge widmet worden, eines an der Friedhofmauer in St. Vigil. Für dieses habe Ruepp eine Sammlung und eine Lotterie veranstaltet. Die Inschrift darauf habe er selbst verfaßt, den Entwurf dazu an den Notar Dr. Ferdinand Hechen- - 24 S. 209 f. - a Vergi