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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 16.05.1913
Physical description: 20
. „Ich werde Sie in einer Wirtschaft hier in der Nähe unterbringen", meint der mürrische Führer. „Gott sei Dank!" sagt Katharina. Beide gehen eine kurze Strecke, dann hält der Wächter vor einem mittelgroßen Gebäude. Die Fenster sind ge schlossen, abre man vernimmt noch Stimmen. Der Mann tritt durch ein Seitenpförtchen in einen kleinen Hof; Katharina folgt ihm. Er verschwindet hinter einer Tür, die ins Haus führt. Nach einer Weile kommt er wieder und führt die Frau bis zur Tür, welche in den Stall leitet. Er öffnet und sagt

: „Hier drinnen können Sie die Nacht über zubringen. Legen Sie sich auf jenes Stroh im Winkel." Schwerfällig stapft er davon. Katharina tappt in den finsteren Stall hinein; mit der rechten Hand tastet sie an der feuchtkalten Wand entlang. Endlich hat sie das Stroh erreicht. Erschöpft fällt sie nieder. Ihre Knie zittern und der Kopf brennt wie im Fieber. Das Kind jammert leise; sie sucht den kleinen Körper fester einzuwickeln, reißt von ihrer Schulter den Tuchfetzen und umhüllt das schwerkranke Kind

damit. Katharina kauert sich jetzt zusammen, sie will und muß einige Stunden ruhen. Gegen Morgen, beim trüben Dämmerschein, erwacht die junge Frau; verwundert hält sie in dem Stalle Umschau; sie erblickt nichts als vier kahle Wände und einige Schütten Stroh. Ihr ist heute so eigen zu Mute; sie fühlt im ganzen Leibe eine bleierne Schwere und ihr Kopf sinkt kraftlos zur Brust herab. „Was ist's doch nur mit mir?" flüstert sie. Jetzt tastet sie nach dem Kinde, das Uhr im Schlafe ent glitten ist. Mit einem leisen

Ausruf des Schreckens fährt sie zurück; denn ihr Kleiner liegt starr und kalt. „Tot!" murmelt sie tonlos. Dann umhüllt sie den Leichnam mit dem Tuche, als wollte sie ihn erwärmen. Als sie das Kind aufheben will, sinkt sie kraftlos aufs Stroh zurück und die Sinne vergehen ihr. ... Als Katharina wieder zum Bewußtsein erwacht, befindet sie sich in einem sauberen Bette in einem kleinen Zimmer. Indem sie verwundert umherblickt, tritt eine barmherzige Schwester herein, deren mildes, liebes Gesicht

freundlich lächelt. Von ihr erfährt Katharina, daß sie seit acht Wochen Gast des katholischen Krankenhauses sei, daß sie lange zwi schen Leben und Tod geschwankt und heute zum erstenmal zum vollen Bewußtsein gekommen sei. Nach einigen Tagen der noch notwendigen Schonung teilt ihr die gicke Schwester auch mit, wo und in welchen: Zustande man sie gefunden habe; auch vom Tode ihres Knaben erzählte die Pflegerin. Katharina seufzt zwar schwer auf, aber sie richtet doch einen dankbaren Blick zum Himmel

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Lienzer Nachrichten
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Page 14 of 20
Date: 11.04.1913
Physical description: 20
die Finger fleißig strickten, dachte sie über die Zu kunft ihres Mädchens nach. Katharina ging nun bald ins fünfzehnte Lebensjahr; sie 'war ein gesundes und ziemlich kräftiges Mädchen, an Geschicklichkeit und Klugheit fehlte es ihr nicht. Ein bißchen keck sei sie ja, das würde sich aber schon verlieren, wenn sie unter die Leute käme. Bei dem Gedanken, daß Katharina sie verlassen werde, seufzte die gute Frau schwer auf und sie flüsterte: „Wie wird's dem Kinde unter den fremden Menschen nur gehen

mußte sie das Kind, das sah sie ein, nur sollte es nickst hinaus in die fremde Welt ziehen, wo's so schlimme Menschen und so viel Schlech tigkeit gibt. Während die Mutter noch in Gedanken saß, kehrte die Tochter vom Ausgange zurück. Katharina stellte das Körb chen auf die Truhe und wechselte die Kleider. Auf die Frage der Mutter, wie es der Kräuterbrigitte I I - gehe, meinte sie: „Wie wird's der gehen! Sie kriecht wie eine alte Spinne im Häusl herum und schielt eins an, wenn man zu ihr kommt

." „Was sagte sie denn, daß ich nicht selber, gekommen bin?" „Gar nichts", versetzte die Tochter und legte die Schmnck- sächelchen vom Krämer vor sich auf den Tisch. „Was sagte sie zu den Eiern?" „Nicht viel; sie läßt sich bedanken." Die Mutter merkte gar nicht, daß Katharina sie belog, denn das Mädchen war nicht bei der Kränterfrau gewesen, und die Eier lagen ia zerschlagen beim Krämer auf der Ladendiele. Die Witwe kannte den Sinn ihrer Tochter; wenn Katharina nicht aufgelegt zum Sprechen

war, so war nicht viel aus ihr herauszubringen. Sie frug nicht weiter. Da -die Ziegen meckerten, so ging sie zum Stalle und besorgte die Tiere. Als sie wieder in die Stube trat, stand Katharina vor dem Wandspiegel und war eben daran, die Brosche und das Medaillon am Mieder zu befestigen. Die Mutter rief mit kläglicher Stimme: „Mädl, was soll'n dir die teuren Sachen, dir weißt doch, daß das Geld bei uns so rar ist, und du kaufst dir solches unnötiges Zeug?" „Mutter, das verstehst du nicht, jedes Mädchen, das auf sich etwas hält, trägt

an, wenn ich zur Kirche geh' — und zum Tanz am Nachmittag auch", flüsterte das Mädchen und verließ die Stube. Zweites Kapitel. Katharina Brunner hatte das „Kreuzbergl" verlassen und war ins Dorf hinunter gezogen; sie diente bei deni Wassermüller. Die Frau des Müllers, eine alte Bekannte der Beamtenwitwe, hatte Gefallen an dem netten Mädchen gefunden, und so war Katharina in „Stellung", wie sie es nannte, bei der Mutter Freundin getreten. Die erste Zeit nahm sich die „Städtsche", wie sie von des Müllers Leuten

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 18
Date: 22.05.1931
Physical description: 18
. Lachte den ganzen Tag; scherzte und tanzte mit allen — nur nicht mit Ruka. Sie mied ihn hartnäckig. „Hör einmal, Kindchen, du bist ja ein grau sames Rätsel! Flehst mich- um Ruka an und läßt ihn jetzt zu den Sternen heulen wie ein herrenloser Hund. — Hat er dir was getan, so sag es mir. Hat er dir nichts getan, sei mensch lich zu ihm. Ich dulde- während der Lustfahrt meines Hofes keine Leidensmienen an Bord!" Als Katharina den Tag der Umkehr für den Anfang der kommenden Wüchse festgesetzt, än derte

Tarakanova plötzlich« ihr Benehmen gegen Ruka Sie saß — in der Nacht — an Deck. Sie hatte Ruka zu sich rufen lassen. „Ruka - liebst du mich«?" Ruka warf sich ihr zu Füßen Und weinte. „Ruka — ich« bin die rechtmäßige Zarin Elisabeth Tarakanova Katharina nahm meinen Thron. Katharina bedrückt Mütterchen Rußland, aber alle guten Russen warten auf mich« — — Katharina will meinen Tod; und ich werde auch, sterben, Ruka. Deine rechtmä ßige Zarin wird sterben — aus Leid und Kum mer um den heiligen Thron

. . . Ruka —? Willst Du daß ich sterbe? Ruka, ich liebe Dich! Töte Katharina! Sie schläft jetzt — — — ich bin die wahre Zarin — ich liebe Dich, Ruka!" Ruka ging — «ohne zu denken. Tarakanova wollte- es von ihm. Er stieg schnell und leise die Schiffstreppe hinab. Der Gang war leer. Er w«ußte noch nicht, wie er es tun würde. Jetzt stand er vor der Käjütentür der Kai serin — er griff nach, der Minke — da be merkte er, daß ein schmalär Lichtstreif durch- die Türritze schien. Ruka zögerte: die Kaiserin wacht

. Die er habene Kaiserirn wacht für Rußland. Eine fromme Scheu ergriff ihn. Mit einmal öffnete sich- die Tür — — die Kaiserin stand vor ihm und ihr mächtiger Blick lag mißtrauisch forschend auf seinem Ge sicht. Ruka warf sich vor ihr nieder und gestand, daß er sie habe töten sollen nach, dem Willen Tarakanovas. Die Kaiserin rief nach« Soldaten. Tarakanova brach nicht zusammen. Sie- war auf jede Wendung ihres Schicksals gefaßt, als die Soldaten kamen. Sie wurd«e vorläufig in ihre Kajüte gebracht, bis Katharina

, es der Gefangenen, die sich Tarakanova nenne, an nichts fehlen zu lassen, und sie bis zu ihrem« Tod im Fort zu bewahren. In dieser Nacht war Katharina« !nich,t zu Bette gegange!n. Sie scherzte im! Meise ihrer Intimein. Man gab geistreiche Bo«nmots «über den Tod zum besten. Die Kaiserin trat a«n das Fenster ih«rer Ka bine und sah in der Ferne das verschwindende Licht des Kriegsschiffes. „Welches Schicksal — wenn sie wirklich — Tarakanova ist!" Dann lachte die Kaiserin und machte wieder Witze über den Tod

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 15.01.1929
Physical description: 8
Geschichten aus Südtirol. Von Anselm Müller-München. Und da hatte sie ihm eben einen kräftigen Stoß gegeben und gesagt, er möge ihr vom Leibe bleiben. Die Rache -es Mareseiallo. „Signor Mareseiallo, mit solchen Dingen bleiben Sie «n vom Leibe!" In herzlich rauhem, aber doch sehr verständlichem Jta- «enisch waren diese Worte gesprochen. Katharina Auer hatte V* die Sprache der neuen Gebieter gründlich lernen müssen, ^ sie den kleinen Kuufladen übernahm, den ihr alter oater nicht mehr führen konnte

. Denn wehe, wenn ein Karabiniere oder ein Finanziere oder die welsche Leh- *rin nicht auf italienisch Rede und Antwort erhielte! Aber daran ließ es Katharina nicht fehlen. Sie bediente E"e Kunden mit derselben Zuvorkommenheit und wenn p* auch in ihrem Herzen den italienischen Zwingherren ^cht hold war, so hütete sie sich doch gewissenhaft, sie ^ verletzen oder herauszufordern. Schon ihres Vaters ^rgen, der nichts besonderes hatte, als was das kleine *1« abwarf. Aber auch die Zuvorkommenheit

hat ihre Grenzen, sie haben! Der neue Wachtmeister der Karabinseri — mit dem Mzen Titel Marschall benennt man in Italien diese yarge — hatte eine Leidenschaft für das nicht mehr Mz junge aber noch immer hübsche und anziehende Mädchen 8 >aßt und er kaufte weder Tabak noch sonst einen Bedarf, M Katharina mit seinen faden Scherzen und Schmei- sie^ ,U ^lästigen. Erst hatte sie getan, als verstehe ' aber dann war er immer frecher und deutlicher r orden. Und heute hatte er sich's h erausgenommen, fatt

et ^ en . identisch hin mit beiden Fäusten anzu- llkn, um sie an sich zu ziehen und zu küssen. In diesem Augenblicke war ein italienischer Arbeiter eingetreten, einer von denen, dje bei der neuen Wasser leitung beschäftigt waren. Katharina war zu Tode froh, nicht mehr allein mit dem Zudringlichen zu sein, der Mareseiallo aber ärgerte sich nun doppelt, daß seine hand greifliche Abfuhr vor einem Zeugen geschehen war. Puter rot im Gesichte, mit funkelnden Augen, blickte er noch auf das entschlossene Mädchen zurück

; dann verließ er das Geschäft. Katharina wandte sich dem neuen Kunden zu: „Was ist gefällig, Lorenzo?" Der schüttelle den Kppf und sagte bedenklich: „Geben Sie acht, Signorina? Sie haben den Maresciallo er zürnt." „Mag wohl sein, aber man kann sich nicht alles ge fallen lassen, gab sie zurück. „Geben Sie acht!" wiederholte Lorenzo und hob den Finger. Und dann sagte er ganz leise: „Ich kenne diesen Menschen: er ist ein Schlimmer!" Einige Tage waren vergangen. Eines Morgens, als Katharina sich eben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 20
Date: 17.12.1953
Physical description: 20
Und iTiirtle IVeiiiimdil Erzählung von Martin Anton Grodcr Im kleinen Hausflur bimmelte die Ladenglocke. Katharina trat, den Schlüssel in der Hand, aus der Stube, öffnete damit die Ladentür und ging der Nachbarin voraus. Kerzenhalter für den Christbaum wünschte sie, und Katharina legte ihr das begehrte Dutzend in eine kleine Schach tel. Die Nachbarsfrau rieb sich die eiskalten Hände, zählte das Geld auf den Tisch und wollte gehen. Plötzlich aber besann sie sich und sagte mit einer halben

Wendung nach rückwärts: „Vor einem Jahr um diese Zeit hast du die Mutter noch gehabt, freilich sehr elend und ohne Aussicht, daß es noch lange dauern würde. Jetzt ist sie in der Ewigkeit und du mußt Weihnacht zum erstenmal ohne sie feiern — Katharina stand still und blickte vor sich auf den Boden. Warum sprach man mit ihr darüber? Mußte nicht im voraus jeder Mensch ahnen, wie bleischwer ihr seit Monaten der Gedanke an diese erstmals völlig einsame Weihnacht im Her zen lag? Sie kämpfte mit Mühe

Tiroler Ehren- und Rumeshalle ab, die nun wieder dem Besu cher offen steht. Wer vom Lande in die Stadt kommt, sollte nicht versäumen, diese Erinne rungsstätte an eine große Zeit Tirols aufzu suchen. F. L. M. Turm geschüttet, breiteten sich im Geflimmer von Myriaden Kristallen die Felder. Eine halbe Stunde später saß Katharina drin nen auf der Ofenbank und wärmte sich hinter | die Kirche mit dem grünbeschindelten spitzen j ' dem Rücken an den heißen Kacheln die fast er- | frorenen Finger. Ihr Blick

ner Leuchtkäfer der brennende Docht der Öl lampe. Jene Krippe hatte Georg, ihr älterer Bruder, einmal heimgebracht, als er auf Weihnacht nach Hause kam. An Georg dachte Katharina nun. Beinahe immer war er fort, soweit sie sich fast erinnerte. Zunächst am Gymnasium, dann auf der Universität, zuletzt in Rücksicht seines Be rufes. Selbst, als die alte und ein Leben lang leidende Mutter mählich verdämmerte und end lich erlosch, konnte er nicht kommen. Den Brie fen nach ist er darob allerdings beinahe

. Die Gewichte der Verein samung lasteten so sehr auf Katharina, daß sie sich mit leisem Ächzen von der Ofenbank erhob und vor das Haus trat. Schneidend kalt war es draußen. Kein Mensch kam die Straße herauf. Hinter den Stubenfenstern der Häuser brannte Licht. Trotz der noch herrschenden Bärenkälte schien es, als trübe sich langsam ein wenig der Himmel ein. Wieder kehrte sie zurück und kochte sich drinnen einen Teller Suppe. Mehr mochte sie nicht. Niemand kam mehr ins Haus, so heischte es der Brauch

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Der Arbeiter
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Page 14 of 16
Date: 30.07.1911
Physical description: 16
oder Langweile werden im ^ gehen am Feldrain die Ähren abgestreift-, um eine Kor>,^ zu bekommen tritt man achtlos die kostbare Frucht 1®, Blumen reißt das Kind überhaupt oft nur zum Vergnüge^ und zwar mit Stumpf und Stiel, ein gleiches geschieh fach beim Pflücken von Beeren. Auch hierbei entwurzelt; aus Bequemlichkeit oder Torheit die Stauden und tnirftl dann, dem Verdorren geweiht, beiseite. Bit Ardkitkrfgmilik. Erbe, sie, Katharina, mehr aus Gnade. Sie war die Nichte seiner Mutier und wurde

. Und während dieser erzwungenen Ruhezeit begann er nun sich ganz unglücklich zu fühlen bei dem Gedanken daran, was einmal aus seinem Hofe werden sollte, wenn sie nicht mehr wären, er und Katharina. Eines Abends spät, als Katharina eben das Licht ausgelöscht und die Decke über sich gezogen hatte, fuhr sie erschrocken empor bei einem Ausruf Arons, der durch das Dunkel klang, als befände sich ihr Mann ln großer Not: „Hast du bedacht, Kajsa, hast du bedacht, daß wir keine Kinder haben, die nach uns von unserm Hofe Besitz nehmen

? ... Er kommt in fremde Hände!" Mutter Katharina mußte sich aufsetzen und das Licht wieder an zünden, denn es war, als fände die Furcht ihres ManneS eine Ant- wort von einer Stimme in ihrem Innern, die nur dieses Anrufs be durste, um zum Leben zu erwachen. Und nun begann für beide eine schwere Zeit. Sie merkten, daß das Alter nahe war, und daß sie einsam waren auf dem großen Hofe. Und außer all dieser Unruhe über eine kommende Zeit, in der fremde Hände das Recht haben sollten, ihr Eigentum zu verwalten

Erde drücken. Doch seiner Frau sagte er nichts von dem, was seine Gedanken be schäftigte. Es schien beinahe, als weiche er ihr aus und fürchte sich vor jeder Frage. Doch eines Tages, es war mitten in der Woche, setzte er sich neben sie in den Erker und sah aus, als habe er ihr etwas Besonderes zu sagen. Mutter Katharina bemertte, daß er den Sonntagsanzug trug, und das deutete wiederum auf eine Ausfahrt. Doch sein Gesicht hatte auch einen so merkwürdigen Ausdruck, daß sie ihn noch einmal ansehen

, hier zu sitze» & J schwatzen, da seine Frau es so sonderbar leicht aufgenomom £ ^ Schnell war er im Stall und spannte das Pferd an, um fl - j Erben heraufzuholen. | Katharina saß noch eine lange Weile auf ihrem Platz, ehe fl fl t obere Wohnung hinaufging, um die verschlossenen Zimmer M j. jungen Leute in Ordnung zu bringen. « Gewiß hatte sie ein merkwürdiges Gefühl, als sie hotte, ® |! - nun alles für sie ändern sollte. Aber es war so unsagbar W? d nun nicht mehr hier umhergehen und den Hof bedauern

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 15.05.1931
Physical description: 12
Tarakanova in Katharinas An kleidezimmer. Die Kaiserin ließ sich! gerade zur Audienz schmücken. „Ich bitte Sie, Majestät, geben Sie mir Ihr Kaiserliches Wort, daß Sie mir eine Bitte erfüllen." „Vögelchen!" sagte 'Katharina, „ich muß zuerst wissen, was du willst. Am Ende ver langst du meinen Kopf und ich! muß! auch! mein kaiserliches Wort halten!" Tarakanova bat: „Darf — — der Hauptmann Ruka — mit auf die Reise kommen. Majestät?" Katharina lachte aus vollem Halse, drohte Achtung! Gebe dem geschätzten

, hatte so etwas gar nicht erwartet. In Borneo, dachte ich! mir, sind wir Nolch lnicht so weit. ES waren? fromme, talentierte Knaben und ich! hatte beobachtet, daß sie alle Tage Betrachtung hielten, fleißig die Sakramente empfingen, und so begann ich ihnen privat Instruktionen zu geben, in der mit erhobenem Zeigefinger und gewährte Ta- rakanovas Bitte. XIII. Schon feit mehreren Wochen war Katharina mit (ihrem Hofstaat unterwegs. In den ersten Oktobertagen fuhren ihre Prunkgaleeren zwischen Nishnij-Nowgorod

u. Kasan die Wolga hinab. Hier war das Herz von Rußland, das Ziel ihrer Reise. Noch! vor wenigen Monaten tobte hier der furchtbare Aufruhr Pugatschews. Nun wollte Katharina sich wie eine Sonne dem unterworfenen Volk zeigen. Die Pracht und Herrlichkeit ihres Zuges schimmerte wie ein Traum an den Ufern der dunklen Steppe vorbei. Gelbe Gesichter blickten herüber: neigten die Stirnen in den Staub. „Ehrfurcht ist so nötig wie Brot für mein kindliches Volk," pflegte Katharina zu sagen. Und sie kam

mit schimmernden Palästen da her und blendete. — — Der ganze Hofstaat war in einem über mütigen Taumel — fühlte sich wie auf Wol ken über das Land schweben — ein russischer Olymp. Man feierte a!n Bord zahllose rauschende Feste Tag und Nacht Und Katharina war de ren unerschöpflicher Erfinder. Durch! ihr voll blütiges Temperament und ihren unverwüstli chen Humor, der bald französisch feingeschlis- fen paradierte und bald in- deutscher Derbheit strotzte, riß sie die Schar der Schranzen in tolle, bunte Lustigkeit

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 30.03.1929
Physical description: 8
seine goldnen Kerzen an — ein Sternlein nach dem andern. Und der liebe, gute alte Mond schaute mit freundlichem Gesicht herab, ganz andächtig durch die blanken Fensterscheiben eines kleinen Häuschens — gerade auf das weihe Veilchen, darin Katharina selig schlief . . . Katharina hieß das liebe, siebzehnjährige Mädchen; doch wurde sie. um ihres freundlichen, bescheidenen Wesens allge mein nach ihrem Familiennamen „Veilchen" genannt. Sie half der Mutter von früh bis spät fleißig bei der Arbeit, im Waschhaus

, seit du hier bist! Da — hast du einen Taler mehr. Sag' deiner Mutter einen schönen Gruß, und wenn du kräftigrr bist, vielleicht in einem Jahr, will ich dich gern wieder einstellen." Da hatte Ferdinand Veilchen den Kopf gesenkt, war heim getrottet. hatte stillschweigend sein Abendbrot verzehrt und sich in den Schlaf geweint. . . Katharina ahnte, was ihn drückte. Sie allein wußte, daß er für sein Leben gern zu einem Buchhändler in die Lehre gegangen wäre. Doch wer sollte das Lehrgeld bezahlen

wollte . . . Katharina halle die Hausschuhe der Mutter und die Abend suppe warm gestellt und war zu Bett gegangen. Ihr schlanker und doch so kräftiger Körper dehnte sich wohlig in den weichen Kissen. Ein mitleidiger, zärtlicher Blick streifte das Bett, darin ihr Bruder mit dick verweinten Augen schlief. Ach. der Mutier würde das Herz schwer werden vor Kummer, was aus Fer dinand nun werden würde. Mitten in ihren traurigen Gedanken war der Schlaf gekommen und hatte Katharina liebreich in Samstag, 30. März 1929

. Sie um den bescheidenen MittagStisch saßen, wollte die liebe Sonne nicht inö Herz hinein scheinen. Hatte doch auch die Mutier Unglück gehabt und ein wertvolles Damafttischtuch von ihrem Wagen verloren. Es gehörte der Gattin eines reichen Kunsthändlers in der Stadt, deren Kund schaft die arme Wäscherin erst kürzlich durch Empfehlung erhalten hatte. Und nun das Unglück! Katharina war hinausgegangen. Doch plötzlich kam sie fröhlich zurllckgesprungen und jubelte: „Da ist es ja, Muttur! Ganz weiß und glänzend lag

es zwischen Korb und Wagen. — sie nur! Du hast es in der Aufregung nur nicht bemerkt!" Mit einem Seufzer der Erleichtemng nahm es die Mutter in die Hand. „Wie froh bin ich. mein liebes Kind! Doch was tun wir nun? — Die Frau von Zeising wird es sicher ver missen. Möchtest du es ihr nicht hintragen? „Ach ja. Mutter!" rief Katharina fröhlich und setzte schon den Hut auf. „Schau' nur, wie schön die Sonne scheint! Da werden sicher am Wald die ersten Veilchen blühen,- die pflücke ich und nehme sie der gnädigen Frau

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Unterinntaler Bote
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Page 15 of 22
Date: 08.10.1910
Physical description: 22
Beilage zum „ünterinntaler Boten“. Nr. 40 Verlag der »Druckerei Union* Gef. m. b. hall in Tirol. 1910 rlbjährig 0, fjalb* Die Wenbridjs. Erzählung von Margarete von Oerzen. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Katharina raffte ihre Röcke ans und stieg über die Steinblöcke ans Ufer, während Remigi mit brennenden Wangen stolz und zornig am Wehr aus festen Boden sprang. Seine Hand bebte, als er die Gartenpforte öffnete. „Remigi!" Er wandte sich hastig um. Hinter ihm stand ein schlankes Mädchen

aus einem Hamburger Ewer. Zeichnung von E. Schilde. das Maidle auf den Mund und hielt es so eine Weile an sich gepreßt. Ein Raubvogel schwebte in stolzen Kreisen über dem Mühlen dach. Wieder fielen vereinzelte Tropfen. Erina hob den Kopf. „Laß mich," sagte sie tonlos. „Du heiratest die Katharina. Wenn du an meinen toten Vater denkst, so nimm die Hand von mir und halt' mich in Ehren!" „Ich heirate sie nicht," sagte der Remigi bleich und ernst. „Ich schwör' es bei deines Vaters Grab und bei meiner Mutter Seligkeit

, da hat es mich nimmer in der Fremde gedul- oet. Barfuß bin ich gelaufen kommen. Das Heimweh war's. Und da hat der Müller mich in Dienst genommen und ich Hab' immer gewartet. Ein mal müßt' ich dich doch sehen. Und täglich Hab' ich den Weg hinunter geschaut. Du nimmst Die Katharina, haben sie ge sagt. Aber ich — ich Hab' dein Herz gespürt und du das meinige. Weißt? Wir waren gar jung, ich Hab' dich so arg gern gehabt!" „Erina, willst du mich bei der Schlucht treffen heut' am Abend,' wenn die Sonn

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1924
Physical description: 8
habe und es für einen solchen Fall der schriftlichen Verwarnung nicht bedürfe. 8 Die Wiedertäufer von Lggenberg. Graz, 5. Juni. Die Arbei terin Katharina P. lebte mit dem Finanzwachaufseher Franz G. aus Eggenberg in gemeinsamem Haushalt und hatte den Herzenswunsch, ein Kind zu bekommen, um den Lebensgefährten mehr an sich zu fesseln.^ Und weil die Natur diesen Wunsch versagte, schloß sie mit ihrer Freundin Aloisia G., die eben Mutter werden sollte, einen Pakt, wonach sie sich verpflichtete, deren Kind gleich nach der (Seburt

in Pflege zu übernehmen. Als Katharina P. am 20. Jän ner 1920 erfuhr, daß ihre Freundin niedergekommen sei, führte sie folgendes Theater auf. Die legte sich ins Bett und verriet ihrem Lebensgefährten, als er aus dem Dienste heimkam, unter Stöhnen, daß sie vor einigen Stunden ein Kindlein geboren habe. Doch weil es als Frühgeburt, gleich den jungen Katzen, blind war, habe sie das Aermstc in die Augenklinik schicken müssen. Der Mann fügte sich ins Unabwendbare und begann zu rechnen, wieviel ihm der neue

Erdenbürger von seinem Gehalt wegessen werde. Nach acht Tagen gutgespielter Komödie des Krankseins begab sich Katharina P. zu ihrer Freundin, um vereinbarungsgemäß das Kind abzuhalen. Die Mutter hatte es zwar schon auf den Namen Aloisia G. taufen lassen, aber dank der schlau inszenierten Komödie blieb der Katharina P. noch immer eine Möglichkeit offen, das Kind als eigenes unterzu schieben. Daheim erzählte sie, sie bringe ihr Töchterchen eben aus der Klinik, ärztliche Kunst habe dem armen Hasche

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 22.03.1919
Physical description: 4
hatte die Güte, mir zu erzählen, datz Sie gelegent lich . im Falle einer . . sozusagen bei einer Verheiratung ... Ich glaube, er sprach von . . . ich meine, ich habe etwas von zehntausend Kronen ge hört . „Zwölftausenö Kronen," flüsterte berichtigend die tiber und über in Rot getauchte Katharina mcd setzte verschämt hinzu: „Angelegt in vierprozentigen Staatspapieren." „Staatspapiere?" fuhr der Steuer-Offizial auf up.d schlug mit dem emporgezogenen Ruder so heftig in da-o Wasser, daß die weaspritzenöen

Tropfen die weiße Sei- deiwLuse seines Gegenübers vollständig durchnäßten. „Vierprozentige Staatspapiere? Eine sehr gute Anlage! Ganz ökonomisch gehandelt, sehr praktisch, dagegen läßt sich nichts sagen. „ r . "Also sehen Sie, Fräulein Katharina", fuhr er nach einem Augenblick stummer Entzückung fort, „ökonomisch beurteilt haben Sie auf der einen Seite ein in aussteigen der Entwicklung begriffenes Grundetnkommen, auf der anderen Seite ein Kapital von zwölftausend Kronen, an gelegt zu vier Prozent

. Kurzum, rvenn man die Sache praktisch nimmt, -muß man sagen, bei einem beiderseitigen Zusammenwirken, einer Gütergemeinschaft, würde unter den gegebenen Umständen . . . außerdem, wir beide steherc bereits in einem vorgeschrittenen Alter . . ., das heißt, ich . . . nur ich . . . und schließlich, ich Pabe bereits meine eigenen Möbel . . . Und dann, einmal muß es ja sein . die menschliche Bestimmung ver langt . . .mit einem Wort, Katharina, sind Sie geson nen. mir die Hand zum Bunde fürs Leben

zu reichen und alles mit mir zu teilen, so sagen Sie „ja" . . ökonomisch betrachtet ..." „Wenn es die Eltern erlauben, „fa", hauchte Katharina. „Ein sehr schwüler Abend", seufzte Tiefentaler und wischte sich den Schweiß von der Stirne. „Eines möchte ich noch fragen", lispelte Katharina, „nicht wahr, Florian, Sie betrügen mich nicht, Sie meinen es ehrlich mtt mir? Sehen Sie, ich bin ein unerfahrenes Mädchen. Florian, verheimlichen Sie nichts, täuschen Sie mich nicht! Florian, sagen >Lic aufrichtig

, sind Sie auch pensionsberechtigt?" „Jawohl, Katharina, ich bin es und meine Witwe wird es einst ebenfalls sein. Bom ökonomischen Standpunkte ans ein großer Vorteil." „Bierprozentige Staatspapiere", setzte er schwärmerisch hinzu und begann das Boot langsam gegen das Ufer zn rudern. „Katharina, ein sehr gutes Papier, unbedingt sicher. Zwölftausend Kronen! Katharina, Jnnigstgeliebte, wir werden sehr glücklich sein " »Alpenglühen, ein Zilpenglühen!" rief plötzlich eine Stimme vom Ufer und aufschanend bemerkte Tiefentaler

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 24.10.1933
Physical description: 6
der kunsthistorischen Samm- iung an das Unterrichtsministerium geht hervor, daß der B e- suchderMuseen durch die Schüler und Lehrer der Mittel schulen und der anderen mittleren Lehranstalten n i ch t in dem Ausmaße erfolgt, das der kulturellen Bedeutung dieser Samm- Beginn eines Seusationsprozesses in Paris. Paris, 23. Oktober. In dem Städtchen Aix de Provence hat heute früh der Prozeß gegen den Unternehmer Georg S a r r e t und die Schwestern Katharina und Philomena Schmidt begonnen. Sarret wurde im Jahre 1880

in Trieft geboren, besuchte schon die Schulen in Marseille und eröffnete nach Kriegsschluß dort ein Büro für Rechtsauskünfte. Er trug sich auch mit dem Gedanken, eine Kandidatur in die Deputiertenkammer anzu nehmen. In seiner Kanzlei lernte er die Schwestern Schmidt kennen. Rasch Witwen geworden. Philomena Schmidt kam im Jahre 1908 nach Frankreich. Ihre Schwester Katharina folgte ihr im Jahr 1913. Beide sind Töchter eines bayrischen Gendarmerieoffiziers, der infolge einer schweren Krankheit Selbstmord

verübte. Philomena war zunächst Wirtschafterin bei einem italienischen Diplomaten. 1917 ließen sie sich in Marseille nieder. Im Jahr 1924 heiratete Philomena einen gewissen Francois V i l l e t, dessen Geliebte sie längere Zeit gewesen war. Zwei Monate nach der Hochzeit wurde sie bereits Witwe. Katharina heiratete ebenfalls im Jahre 1924 im Alter von 31 Jahren den 56jährigen D e l t r 6, den sie durch Sarret kennengelernt hatte. Einige Monate später starb Deltr6, nach dem seine Gattin vorher

sein Leben auf hunderttausend Fran ken versichert hatte, die ihr nach seinem Tode zufallen sollten. Die Summe fiel ihr durch einen Betrug zu, denn statt Deltre, der ein kranker Mensch war, wurde der Versicherungs gesellschaft zur ärztlichen Untersuchung der ehemalige Geistliche Louis C h a m b o n vorgeführt. Die Versicherungsgesellschaft zahlte tatsächlich der Katharina Schmidt die hunderttausend Franken aus. Der Pseudotod einer Mörderin. Nach diesem gelungenen Streich begingen die Geschwister

einen neuen Versicherungsbetrug. Diesmal ver sicherte sich Katharina Schmidt selbst zugunsten ihrer Mutter auf eine Summe von 1,700.000 Franken. Sarret war mit im Komplott. Die Schwestern spielten nun in Marseille die Wohl täterinnen, besuchten mit Vorliebe Spitäler und unter stützten kranke Mädchen. Bei einem Spitalsbesuch lernten sie die junge Schneiderin Magaly H e r b i n kennen, die an hoch gradiger Tuberkulose litt. Sie pflegten die Kranke und forder ten sie schließlich auf, bei ihnen in ihrer Villa

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Lienzer Nachrichten
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Page 13 of 16
Date: 25.06.1912
Physical description: 16
; es blieb dabei, daß es die Schwestern waren, die sie anzogen. Haß macht blind Wenn aber einmal die Not des Lebens an den Mann kommt in ernster Stunde, dann kommt man wieder zu sich und man würde auch in gesunden Tagen so handeln, wenn nicht die leidige Menschenfurcht wäre. Leilungsreklamattonen sind portofrei. Mn Denkmal für das Mädchen van Hlnges. In Pieve, dem Orte in Buchenstem, wo die Tiroler Heldin Katharina Lanz, das Mädchen von Spinges, ihre letzte Ruhestätte fand, wurde heute ihr Denkmal

errichteten Tribüne die Festrede, an deren Schluß er das schöne Denkmal der Gemeinde übergab. Aus dem Leben der Katharina Canz. Katharina Lanz wurde am 21. September 1771 in St. Vigil im Enneberg in Tirol als Kind armer Leute geboren. Ihrer Avftammung nach gehörte sie zum Stamme der Rhätoromanen, die auch heute noch in Enneberg, Gröden, Buchenstem usw. zu Hause sind. Schon von Kindheit auf an Armut und Entbehrung gewöhnt, mußte das Mädchen in die Fremde, wußte sich selbst das Leben fristen. So kam

der Weg zum Kirchlein über die Leichen der gefallenen Tiroler sreigegeben war, unverrichteter Dinge wieder abzogen, denn sie sahen in der Heldin, die nur mehr allein als Gegner ihnen geuenüberstand, nicht er« schwaches Mädchen, sie hielten sie für eine über natürliche Erscheinung. Katharina war unverletzt geblieben. ^ . Nach diesem denkwürdigen Jahre trat Katharina Lanz in Colle St. Lucia b im dortigen Karaten als Wirtschafterin in den Dienst und lebte später in der selben Eigenschaft im Hause ihres geistlichen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 11.05.1915
Physical description: 4
, vorbestraft, und Katharina Steiner, geb. 17. Jänner 1889 in Pfunds, Bezirk Landeck, als Tochter des erwähnten Schulleiters, unbe scholten, zuständig nach Wilhelmshafen im Deutschen Reiche vor Gericht. Den Vorsitz, führte Oberstleutnant Eduard Steffan, die Klage vertrat Oberleutnant Auditor Dr. Graß, Verteidiger war Dr. Lehndorsf. Die Anklageschrift führte folgendes aus: Johann Sanktjohanser hatte am 22. Oktober 1914 nach Ablauf eines längeren Krankheitsurlaubes zu seinem Truppenkörper einrücken sollen

Franz Walter in seinem Unterschlupf unter gebracht und Katherina Steiner duldete vorläufig auch diesen im Hause und verpflegte beide bis zum andern Tag an dem sie von der Gerichtskommission ausgeforscht und verhaftet wurden. Katharina Steiner ist geständig, behauptet aber nicht gewußt zu haben, daß ihr Bruder Deserteur sei. Johann Sanktjohanser bestreitet, anfänglich in mein eidiger Absicht nicht eingerückt zu sein, doch beweist seine spätere Flucht diese Absicht. Im übrigen ist er gestän dig

, nur schiebt er den Diebstahl des Karafindels sei ner Geliebten zu, gibt aber zu, bei Verübung des Diebstahles in deren Gesellschaft gewesen zu sein. Antonie Brantner ist geständig, von Ende Oktober an gewußt zu haben, daß Johann Sanktjohanser's Ur laub abgelaufen sei und gewährte ihm dennoch ferner hin die Unterstützung. Soweit die Anklageschrift. Die sich nach Verlesung derselben entwickelnde Verhandlung gestaltete sich sehr interessant und endete damit, daß Antonie Brantner und Katharina Steiner

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 03.05.1928
Physical description: 20
, um der Schwester nach- Kureiten. Katharina fand während der folgenden Nacht keine Rüde. Indem sie die Vorgänge des letzten Tages an sich vorüberziehen Keß, tauchten ernste Bedenken in ihr auf, ob sie wohl gut daran täte, ihre ferneren Geschicke mit denen ihres Pruders zu verknüpfen, dessen Leichtsinn und Händelsucht ihm noch verhängnisvoll werden konnten. Seit heute wußte sie auch, daß es einen Mann gebe, der ihr den Bruder wohl zu ersetzen vermochte. Zum Frei herrn, das fühlte sie, könnte sie Vertrauen fassen

die Strömung heran. Aus Leibeskräften trachtete sie mit dem Ruder sich durchzu kämpfen. Umsonst: der Nachen schlug plötzlich um. Schon dem Ertrinken nahe gewahrte sie einen anderen Kahn auf sich zukommen. Ein Ritter stand darin; er streckte die Hand nach ihr aus und hob «sie empor zu sich in den Kahn. Es war kein anderer, als der von Mariastein. In Schweiß gebadet erwachte sie und lange noch stand dies Bild zum «Greifen «wahr vor ihrer zitternden Seele. Im Laufe des Tages «erklärte Katharina ihrem Bruder

hin überstreckte. III. Der Eindruck, «den Katharina von Murnau auf Ferdinand von Schürf gemacht hatte, war tief genug gewesen, -um ihre Person fortan zum Mittelpunkte seines Sinnens und Trachtens «zu machen. Ihr Bild schwebte leuchtend wie «ein Stern «ersten Ranges vor seinem be wundernden Geiste. Sein Herz, >d«as bis dahin «frei «ge blieben «war, begann bei bet «Erinnerung an sie rascher zu schlagen. Er -gestand sich, daß «er, falls «eine Ueberein- stimmung ihrer religiösen Anschauungen zu erzielen «wäre

, die Freundin dem Vetter schon von «vorn herein «sehr gewogen zu finden. Unter'ihrer fürsorglichen Patronanz entspann sich alsbald zwischen Maria-Stein und «Lichtwörth ein reger brieflicher und mündlicher Verkehr. So sehr nun dieser Verkehr an sich geeignet «war, die Neigung der beiden für «einander zu «vertiefen, so ge wahrte Katharina doch nach «einiger «Zeit, daß die Fort entwicklung ihrer Beziehungen zum Freiherrn auf einem toten Punkte «angelangt war. Einerseits zeigte «sich näm lich, daß Katharinas

nur an der «Seite einer Lebens gefährtin zu finden vermöchte, die feine Grundsätze mit ihm teilte. Eine gewöhnliche Frau hätte an «Katharinas Stelle vielleicht «eine Sinnesänderung erheuchelt, um ihr Glück zu erschleichen. Hiozu «war jedoch Katharina viel «zu ehr lich. Aber gab es «denn «kein Mittel, den Freund zu be- weaen, «sie zu lieben, wie sie 'war? Katharinas Zeit kannte allerdings ein solches Mittel. Der Herbst war ins «Land gezogen und wieder vom Winter «abgelöst «worden. Der Frühling «war erwacht

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.03.1935
Physical description: 8
der Kurat zur Tür hin. Blitzschnell wandte sich die Häuserin ab, vnd tiefes Rot überzog ihr Antlitz. Als die Männer fort waren, rief der Kurat die Katharina. Eine Weile war Schweigen, dann sprach der Priester: „Warst du's, Katharina?" Sie nickte. Dann Hub sie an zu er zählen, wie sie voll Angst auf den Knien gelegen und zum Himmel ge betet, daß die Feinde nicht ihr Heilig tum, die Kirche, zerstören sollten, wie sie dann, von einer inneren Stimme getrieben, zur Waffe griff und hinaus eilte

um die Retterin ihrer Landsleute zu werden. Erschüttert sprach der Pfarrherr: „Kathrein, der Herrgott hat es dir ein gegeben, durch eine große Tat ihm und dem Lande zu dienen. Willst du, daß man von dir spricht und daß dein Name ganz Tirol durchdringe, damit du berühmt und groß wirst?" Katharina aber erwiderte: „Ich habe bis jetzt geschwiegen und will immer schweigen." In dieser Stunde reihte sich die de mütige, schlichte Bauernmagd Katha rina L a n z, das Heldenmädchen von Spinges, würdig an die Seite

der Hel den Andreas Hofer und Peter Mayr. Unter einem Eschenbaum aus dem Friedhof in St. Vigil steht ein Denk mal mit der Inschrift: Katharina Lanz geb. 1771 — gest. 1854. Kämpfte heldenmütig in der Schlacht bei Spin ges am 2. April 1797. Fröhlich, fromm und friedlich, eine Löwin im Kampfe um das Heiligste. Auf dem Friedhof in Buchenstem stand lange Zeit ein Denkmal. Das zeigte, wie das Heldenmädchen mit auf gelöstem Haar die Gabel gegen die anstürmenden Feinde schwingt. Die Welschen haben es heute

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 6 of 8
Date: 11.07.1886
Physical description: 8
, 72 I. alt, an Entkräftung. — Georg Mahl- knecht, verehl. Bahnportier, 62 I. alt, an Starrkrampf. 26. Johann S. des Cölestin Panizza, Bahnarbeiter 8 M. alt, an Durchfall. 28 Gaetana Amadei, BeamtenSwitwe, 68 I alt, an MaraümuS. — Katharina, T. des Jos. Weißen steiner, Tagt 7 I. alt, an Meningitis. I. Juli. Maria Ful- terer vo» LeiferS, 16 I. alt, an Tuberkulose — Anna v. Stadler-WolfferSgrüii, geb. Erad, ProfefforSgattin 46 I alt, an Nierenleiden. 2. Maria Raffeiner, led. Private vo» 12- Malgreien

, 67 I. alt. 3. Anna Ueberbacher, led. BäckerS- tochter, 28 I. alt, an Herzlähmung. 5. Karl Debortoli, verehl. Tischler, an Schädelverletzling durch Absteirz. Bezirk Bozen. 8. Juni. Josef Huber, Tagl. in Unterinn, 66 I alt. — Alols Zelger, Unternockerbauer in De-utfchnoven, 34 I alt, verunglückt. 12. Maria Stabler, KleinhäuSlerin in Tiers, 81 I alt. 15. Maria Flötzer, Witwe Tschager in TierS, 85 I. alt. 16 Katharina Par- deller, Ordens-Schwester von Welschnoven, 30 I. alt. 18. Anna Lutz, geb. Daum

, T des Ferdinand Vieider, Drechsler. — Anna, T des Anton Platter, Aufleger — Wilhelm, S. deS Wilhelm Wachtler, Kaufmann. 12 Klara, T. des Josef Zuchristian, Tischler. — Josef H. deS I. Pfeifer, Holzhacker. — 13. Aloisia, T. deS Anton Tomasi, Bahnarbeiter. s14^ Alois, S. des Al oiö Amplatz, Wirth. — Katharina. T. deS Jakob Markiewicz, t Bremser. — Pauline, T. deS Josef Aitzgott. ^-Lokomotivführer. — Katharina, T. deS Joh. Graf, Magazineur. 15. Alois S. des Franz Oberrauch, Kaufmann. 17. Maria, T. des Josef

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