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Dolomiten Landausgabe
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Page 3 of 6
Date: 13.05.1943
Physical description: 6
- wirtcunion werden, um die Ablieferung kleiner Wollemcngcn von entfernt liegende» Orten an .Zigermerkind Erzählung vou Paul Keller. 9. Fortsetzung. ^ Christoph ist seit jenem Tage nicht mehr am Schulhause vorbeigekommen. Er Hot mich also recht wohl verstanden. Ich werde aber des Umstandes nicht froh, denn Katharina er scheint mir seitdem verändert. Sie will sich's nicht merken lassen und ist freundlich und fleißig wie sonst: aber ich müßte sie weniger liebhaben, wenn ich die stille Traurigkeit

fürchterlich und muß doch alles geheimhalten. Wohin soll diese Liebe führen? Es ist ganz unmöglich, daß Katharina jemals Christovhs Frau werden kann. Der Schulze würde rasend werden, wenn ihm der Gedanke mir nahe gebracht würde. Er. der seinen Sohn einst züchtigte, we.il er mit dem „Zigeuuer- üalg' st» kindischen Spiele verkehrte, würde letzt eine solche Verbindung niemals zugebcn. ■— T1 ' e - Und abgesehen von ihm, auch ich könnte weine Zustimmung zu einer solchen Ehe picht geben. Katharina

setze ich mich in die dicht bewachsene Laube. Eintöniges Fliegen- gesumm dringt an mein Ohr; fast schlafe ich ein. Da kommt Katharina in den Garten. Ich rege mich nicht, nur die Lippen verziehen sich zu einem träg-müden Lächeln. Was tut sie nur? Sie schneidet die besten Rosen und schönsten Blumen ab und legt sie behutsam in ein Körbchen. Wozu doch? Ach, ja richtig, morgen ist mein Geburtstag! Wenn das Kind nicht wäre, würde- man auf so etwas ganz vergessen. Ich sitze ganz still und fühle

mich in meiner Müdigkeit sehr wohl; etwas wie Friede ist in mir, das erstemal seit lanacn Wochen. Da knackt die Gartentür, und — Christoph tritt ein. Mit einem Rucke stehe ich ans den Füßen. Katharina ist über Christophs Er scheinen ebenso erschrocken wie ich und hat daher meine Bewegung nicht bemerkt. Christoph aber geht ohne zu grüßen, höchst erregt auf Katharina, das überraschte Mäd chen, zu. „Katharina,' stößt er unvermittelt hervor, „ich weiß, daß dein Vater nicht da ist, und ich muß dich sprechen, muß

dich allein haben.' „Aber Herr Christoph!' „Nicht Herr Christoph! Katharina, ich kann nichts dafür, — aber du bist so schön, — und — und — ich sag's bald heraus, — Katharina, — ich liebe dich — rasend.' Sie schreit leicht auf, erblaßt bis auf die Lippen und läßt dis Rosen, die sie für mich gepflückt hat, in den Staub fallen. Ich vermaa mich nicht zu rühren. „Katharina, du mußt's ja schon längst ge- merkt haben, und nun hielt ich's nicht länger aus, und nun will ich wissen, ob du mich ivlederliebst

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Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 07.05.1940
Physical description: 4
, aber der Himmel schüttete an Schnee aus, was er die letzten Wochen der Erde vorenl halten hatte. Katharina konnte durch das Gestiebe von ihrem Fenster her kaum über Garten und Hecke hinweg bis zum Nachbarhaus sehen, und wenn es nicht eben Andreas' Heller, fester Kopf gewesen wäre, der drüben hinter den Scheiben flüchtig auftauchte und wieder ver schwand, sie hätte nichts erkannt. Am nächsten Vormittag kam Andreas her über und machte seinen Besuch. Katha rina war enttäuscht. Er sah ganz nach bevorstehendem

Staatsexamen aus, viel zu erwachsen, und er behandelte sie von oben herab: „Sieh da, Katharina. Wie geht's?' Und im vergangenen Sommer hieß sie für ihn Katinka, Katja, Kätchen! Desto besser verstand er sich mit den Eltern, plauderte und lachte auf eine Weise mit ihnen, die ihr bewies, wie er sich richtig in die Welt der Großen ein geschmuggelt hatte. Besonders mit dem Vater hatte er's. Katharina durfte den beiden eine Flasche Rotwein aus dem Keller holen und in der Küche einen Gabelimbiß zubereiten

. „Vielleicht Eier mit Speck',' sagte der Vater; Andreas war es offenbar gleich gültig, was sie Herrichten würde. Nachher setzte es herbe Kritik, der Wein war nicht genügend angewärmt, der Speck zu trok- ken und zu braun geworden. „Wird aus unserer Katharina jemals ein tüchtiges Hausmütterchen werden?' Und Andreas lächelte wieder so hölzern dazu. Katha rina verließ das Zimmer. Später, als es sich fügte, daß sie mit ihm allein war, klimperte er mit einer Hand auf den Tasten des Flügels, vergaß wohl

ein. Morgen vormittag wollte er mit dem Schlitten hinauf. Katharina rodelte auch gern, aber von ihr war durchaus die Rede nicht. „Geh du nur rodeln!' dachte sie und meinte, damit habe sie die Sache in den Wind geschlagen und für sich abgetan. Aber sie dachte und wiederholte es sich, a oft sie in der Nacht aufwachte, und iisse trotzige Abwehr wurde zum Keim eines Entschlusses, der unwiderruflich feststand, als sie am Morgen bei blaue- stem Himmel und makelloser Schneedecke Andreas davonstapsen sah

. Katharina erklärte gleich nach dem Mittagessen, sie müsse unbedingt in die Stadt und ihre Freundin Franziska be suchen. Vielleicht gingen sie abends noch in die „Meistersinger', man solle sie nicht zu früh zurückerwarten. Sie zog feste Schuhe an, verbarg einen Rucksack unter ihrem Manlel und einen zweiten Schlüs sel für die Jagdhütte in ihrer Tasche. Dazu nahm sie alles Bargeld mit. das sie in letzter Zeit zurückgelegt hatte. In der Stadt dachte sie weder an ihre Freundin Franziska noch an die Meister

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Bozner Nachrichten
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Page 12 of 28
Date: 30.11.1902
Physical description: 28
Rr.sss öffnete',Httd ^ 'Aräfin^ - mit. von: Treppensteigen geröthetem .Gesicht' vnd Zorniger' Miene erschien. V ^ „Katharina, der Schlitten steht vor der Thür, und der Baron wartet!' rief sie ganz außer sich. „Was denkst du dir denn? Es wird nicht viele geben/) die dir solche Aufmerksam keit widmen. Sieh doch dein Haar ari? Warum kannst du dich nicht anziehen, wie andere Mädchen?' „Weil ich nicht wie andere Mädchen aussehe,' antwortete Katharina bitter.. ' ? „Still, Kind!' sagte die Gräfin

erzürnt. „Du bist so, wie' der liebe Gott dich geschaffen hat.' ' - ^ ^ „Dann muß mich der liebe. Gott im Finstern geschaffen haben,' rief Katharina, indem sie hinauseilte^ . „Sie kommt sofort,' sagte die Gräfin Lanowitsch zu ihrem Gaste, der, ^eine Zigarette rauchend, in her Vorhalle auf- uüd.abschritt. „Sie will natürlich — n' — etwas sorg-: fällig Toilette machen.' Herr von Chauxville verbeugte sich ernst, ohne eine Be- inerknng zu machen, und bot der Gräfin eme Zigarette an, die sie annahm

. ./ : Nachdem er sein Ziel erreicht hatte,' wöllte er nicht den .Eindruck hervorrufen, daß er Katharina bewunde^. Ein Paar Minuten später erschien das Mädchen, die Pelz handschuhe überstreifend,' und ehe das Thor geöffnet wurde, zog sich die Gräfin diskret in die entnervende Wärme ihrer eigenen Gemächer zurück. . ^ Katharina ergriff die Zügel und stieß einen kleinen Schrei aus, worauf die Ponies ausgriffen, und der Schlitten, Wolken von Schnee aufwirbelnd, zwischen den Fichten dahinglitt! Anfangs bot

miß traute, so zeigte er es nicht. » Wenn er mit Katharina allein war, lag in seinem Beneh men ein feiner Unterschied, eine Andeutung von tKamerad schaftlichkeit, von gemeinsamen Interessen uud gemeinsamen Wünschen, deren sie sich.bewußt-war, ohne daß sie einen be stimmten Sinn darin fand. ' ? Das ärgerte.uud erschreckte i sie. ' . Während sie den Pferden volle Aufmerksamkeit schenkte, sühlte sie Angst vor den ersten Worten dieses Mannes. Herrn von Chaurvilles Venehmeil'rief den Eindrück hervor

Katharina ^ plötzlich. ^ ^ Herr von ChaHrville schien aus eineln Traume zu erwa chen, wandte sichMu und blickte sie mit erkünsteltem Erstau nen an. Sie WA«: jetzt auf der Landstraße angelangt, wo der Schnee auffahren war, konnten daher unteinander sprechen.. ^ ^ ^ „Aber, gW,öiges Fräulein, um Sie zu sehen/' »Ich gehöre nicht zu dieser Sorte Mädchen,' antwortete Katharina M. „Ich will die Wahrheit wissen.' Er brach.in ein kurzes Lachen aus und betrachtet sie mit .pmfendenMcken. ? - „Mcm.gngdiges Fräulein

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 25.04.1930
Physical description: 6
? Mar'ch ' Schuber!: Unvollendet, primo tempo Lanner: Die RölNantiker, Malzer Tilea: AdciànasLsWftvà' Phnntasie Kwanow: Kaukasische Suite Agostini: Sagte der Poet, Nomanze Suppee: Bocaccio, Potpourri Siede: Aladin, Interinerò Kinonachrichten «Spielereien.einer Kaiserin' oder ..Katharina von Rußland', eine der gewaltigsten historischen Rekonstruktionen der Weltkinematographie, ge- langt heute 'in Cine Centrale zur Auffuhrung. Die Handlung ist dem gleichnamigen Schauspiel von Max Dàuthendey entnommen

und spielt zu Beginn des 18. Jahrhunderts in einem russischen Lager von Marienbu?g, später In St. Peters burg. Unter'der Regie' 'von 'Wladimir Stri- chewski, dem hekanntey Regisseur dos Moojukin- films „Der Adjutant des Zaren' spielen Lil Dagover, Peter Voß,. Dimirri Smirnosf und Boris de Fas in den Hauptrollen. Katharina, eine schöne Marketenderin in dem belagerten Marienhurg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Stadt 'zu retten. Sie hofft, daß mit Menschikosf, dem Feldmarschall der russi schen Armee

, die Kraft des gegnerischen Heeres stirbt. List und Klugheit bahnen ihr den Weg in das Zelt des Gegners. Fein ist ihr Anschlag auf des Fürsten Leben ausgedacht, zum Gelingen fein! Aber einen «vichtigen Gegiier-hat Katharina nicht in ihre^erèHnMg'gezVgen;.M'Lià ihre jäh und gewaltig aufsteigende Liebe zu Menschikosf. Das Weib ist stärker als die Palriotin. Marienburg kapituliert und Katha rina auch. Der Feldmarschall bringt die Vot- stl>aft eines Sieges nach Petersburg. Zar Peter ist außer

sich, vor freudiger Ueberrafchung. Vor dem Palais treiben Soldaten grobe Scherze mit gefangenen Frauen. Empörung und Wut lassen Katharina nicht einmal vor dem Zaren, der aus dem Palais kömmt, verstummen. Er sieht sie, aufreizend schön in ihrem Zorn. Die kleine, bild schöne Marketenderin ist Menschikoffs Geliebte geworden. Herrin über seinen Palast und sein Herz. Aber bald fällt ein Schatten auf das Liebesglück: die Eifersucht. Immer offener legt der Zar seine Liebe Katharina zu Füßen. Eines Nachts, auf einem Fest

, überrascht der Fürst den wein- und liebesberauschten Zaren, der die widerstrebend« Katharina mit sollen Küssen be deckt. Feindlich stehen sich die beiden treu ver bundenen Männer gegenüber. Plötzlich schreien dis Sturmglocken die Nach richt von einem neuen Aufstand, der von Alerej, dem Sohne Peters, geführt wird, in die Nacht und bringen die beiden Rivalen zu Besinnung. Trotz des Sieges über die Aufständischen» der den Tod Alexejs gebracht hat, ist Menschikosf er füllt von Haß. Verachtung

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 17.07.1923
Physical description: 8
l Seite 6 Hirschberg, Rot und Regent in Tirol, * 1344. (Mayrh.) — 477. Anna (Maria) v. Taxis. (Mayrh.) — 478. Erasmus v. Andrian zu Wehr-- bürg u. Greifenegg. (Giov.— 505.) — 479. Doro thea v. Welsperg. — 480. Christian Troyer v. Auf kirchen n. Meßbach. — 481. Magdalena Kurz zum Thurn. — 482. Jobst (Jodokus) v. Ettenhart, * 4482, 1- 1557. — 483. Katharina Flammin, * Me- ran, -j- 1559. — 484. Peter Recordin v. Neyn. — 485.'— Anna Peyntherin v. Ratterskopf. — 486. Franz Graf Visanius Falcimonte

zu Grienbühl u. Wolfsegg. — 945. Katharina v. Gebersdorf. — 946. Ludwig v. Taxis. — 947. Maria Cleopha v. Geisenhofen. — 948. Jörg v. Stachlburg zu Hausenhaimb. — 949. Barbara v. Waltenhofen. — 950. Eitelhans Gienger von Grienpichl, X 1553. (Mayrh.) — 951. Katharina Fieger v. Hirschberg, * 1532. (Mayrh.) — 952. Jörg Ludwig Fieger v. Hirschberg u. Scheidenstein, k. Rat, Kämmerer u. Salzmayr zu Hall, * Hall 14. 10. 1496, X 1527, 4.11.1568. (Mayrh.) — 953. Ursula v. Neydegg zu Anger, * Riva 29. 6. 1509

, -j- Innsbruck 23. 9. 1570. (Mayrh.) — 954. 946. — 955. 947. — 956. Jörg v. Andrian von Wehrburg. — 957. Ur sula v. Spaur. — 958. Barthlme von Welsperg.— 959. Elisabeth v. Boymunt zu Payersperg. — 960^ Leonhard Troyer zu St. Moriz in Taufers. — 961. Juliana Ettingerin v. Ettinger. — 962. Ulrich Kurz zum Thurn. — 963. Ottilia Wulffingen v. Aufkir chen. — 964. Barthel Ettenhort. — 965. Apollonia Hertmayr. — 966. Christoph Flamm v. Meran. — 967. Katharina v. Wangen (Rottin). — 968. Ri chard Recordin v. Neyn

diesen Ansitz. 1. X mit Katharina von Rubatsch (-j- kinderlos). I' 1539, begr. in der Koburger Kapelle in Gufi daun. (Giov.) — 1665. Anna v. Ried. (Giov.) — 1666. Stefan Lechner zu Lehenedt auf Nals. (Giov.) — 1667. Helena Lffnerin v. Jnsingen. (Giov.) — 1672. 952. — 1673. 953. — 1792. Alexander de Joanellis de Noris. (Giov.) — 1793. Annunziata de Caralis de Rudenis. (Giov.) — 1794. Peter, genannt Ponsus, de Lusaschis de Gandino. (Giov.) — 1824. Stephan de Cazzuffis, 5 1523. (Bon.) — 1825. Anna de Rubeis

v. Ve- rona. (Bon.) — 1840. Michael H., genannt Herr v. Völs in Haslburg, Ritter (Liber baro?), -j- 1526. (Buc.) — 1841. Regina (oder Katharina) de Glötz (Cleß?) (Buc.) —1842. Christoph v. Laas. (Giov.) 7— 1843. N... v. Gustenstein. (Giov.) — 1844. Do- nat v. Ram schwang. (Giov.) — 1845. Praredes v. Montani. (Giov.) — 1846. Sebastian v. Schlan- dersperg. (Giov.) — 1847. Katharina v. Spaur. (Giov.) — 1856. Johann Maria Rossi. (Stbm. Hört.) 1902. --- 952. — 1903. — 953. — 1904. Sebastian Fieger, 1493

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 16.12.1903
Physical description: 10
einigen Vermögens, die Anklage: Jgnaz Ohnewein habe am 30. September 1903 früh im Niedermair'schen Stalle zu Schwarzhaus, Gemeinde Eppan, gegen Katharina Niedermair in der Absicht, sie zu töten, aus eine Art gehandelt, daß daraus deren Tod erfolgte und hiedurch das Verbrechen des Mordes begangen. Zur Schwurgerichtsverhandlung sind vorgeladen: 1. als Zeugen: 1. Katharina Niedermair, geb. Petermair, Bäuerin zu Schwarzhaus, Eppan. 2: Anna Niedermair, Bauerntochter zu Schwarz haus, Z. Josef Niedermair, Bauernsohn

von jeher mit einander in regem Verkehre, und so besuchte auch der nun 30jährige Jgnaz Ohnewein öfters die Nachbarn und stand mit ihnen bis in die letzte Zeit im besten Einvernehmen. ,Jgnaz Ohnewein behauptet sogar, die ältere, 22jährige Niedermair- tochter, namens Katharina, immer gerne gesehen und sie . wiederholt, das erstemal vor zwei Jahren im August, um das Heiraten gefragt zu haben, woraus sie zustimmend geantwortet haben soll. Dieser Bescheid und der Umstand, daß sie mit ihm stets

sehr sreundlich gewesen sei und sogar seine Liebkosungen geduldet habe, hätten in ihm die Hoffnung, daß er sie einst zur Frau erhalten werde, genährt. Allein diese Angaben Ohneweins verdienen wenig Glauben. Katharina Niedermair selbst ließ über ihr Verhältnis zu Ohne wein — gegenüber ihrer Mutter und ihrer Schwester Anna — Bemerkungen laut werden, welche darauf hindeuten, daß sie denselben nicht gerne sah. So erzählte sie der Anna, Ohnewein habe sie im letzten Juli zweimal ums Heiraten gefragt, sei aber immer

mit den Worten abgewiesen worden, „das Heiraten sreue sie nicht, sie sei noch zu jung, er zwinge sie nur dazu'. Da habe Ohnewein erwidert: „Andern darfst mir keinen nehmen, andern kriegst mir keinen.' Ein anderes Mal habe er ihr gedroht,, „er werde ihr etwas antun, wenn sie ihn nicht nehme'. Ihre Mutter hörte, wie Katharina Niedermair am Aschermittwoch 1903 zu ihm sagte: „Du brauchst nicht mehr herauszukommen, wenn ich allein da bin, ich bin doch nicht aufgelegt zum Heiraten!' Später einmal erzählte

dem Ohnewein Vor würfe machte und in Gegenwart der Gendarmen Kröpf und Visintainer sich äußerte: „Hättest du mich um eine Tochter gefragt, so hätte ich dir eine gegeben, wenn ich sie dir hätte-geben können; aber umbringen lasse ich sie von dir nicht!' Als Motiv seiner Handlungsweise gab Ohne wein damals Zorn über die Weigerung der Katha rina, ihn zu heiraten, an; später fugte er bei, er habe die Anna nur wegen ihrer Geschwätzigkeit, weil sie nämlich alle von ihm an ihrer Schwester Katharina aufgewendeten

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 02.12.1902
Physical description: 8
ZK. SS 8 Vozner Nachnchkett Schlvjj Bstmw. Noman von A. S. Mcrrimän. ' (Nachdruck verboten.) . <24. Fortsetzung.) . So oft er der Meinung war, daß Katharina einer An- fenening bedürfte, erwähnte er EttaÄ Nuineii. - „Ich hätte noch andere Fragen zu stellen, von denen Sie einige beantworten könnten,' wennSie Lust hätten, gnädiges Fräulein.' Katharinas Gesicht drückte kein besonderes Entgegenkom men aus. „Man spricht so viel von der Armenliga', sagte er, indem er sie scharf beobachtete. „Die Sache

macht mich neugierig. War vielleicht auch unser Freund, Fürst Pawel, in die un selige Affaire verwickelt?' . Katharina erröthete plötzlich. Sie hielt die Augen auf ihre Ponies gerichtet war sich aber der ungewohnten Farbe ihrer Wangen bewußt, die unter den erbarmungslosen Blicken ihres Gefährten langsam wieder erbleichten. „Sie können sich die Antwort sparen, gnädiges Fräulein,' sagte der Baron mit einem finsteren Lächeln. „Ich habe sie bereits.' Katharina brachte die Ponies mit einem Ruck

: Auf Schloß Thors. Eine Woche später sah Katharina vom Fenster ihres klei nen Zimmers aus, wie Paul Etta aus den: Schlitten hob, und der Anblick ließ sie die Fäuste ballen, bis ihre Knöchel wie Poliertes Elfenbein glänzten. Sie wandte sich um und be trachtete sich im Spiegel, ! Kein Mensch wußte, daß sie sich nach dem Frühstück in ihrem Zimmer eingeschlossen und ein Kleid nach dem anderen probirt hatte; kein Mensch hatte eine Zlhnung von der Bitterkeit im Herzen dieses Mädchens

, während es sein Spiegelbild betrachtete. Als sie in dem lan gen, trübeerleuchteten Salon trat, hörte sie die Stimme ihrer Mutter. „Ja, Fürstin,' .sagte die Gräsin eben, „es ist ein wun derliches altes Haus, nicht viel mehr als ein befestigtes Bauernhails. Aber die Vorfahren meines Mannes waren seltsame Leute, die sich.um die kleinen Bequemlichkeiten und Behaglichkeiten des Lebens nie gekümmert zu haben scheinen.' „Es ist höchst interessant,' antwortete die Stimme Ettas und Katharina trat näher. Eine förmliche Begrüßung

fand statt, wobei Katharina bemerkte, daß Etta ängstlich nach der Thür blickte, durch die sie eben gekommen war. Sie glaubte, daß sie ihren Gatten suchte, allein Etta wartete auf das Erscheinen Claude von Chauxvilles. Paul und Steinmetz traten gleichzeitig durch eine andere Thür ein und Katharina, die in einem Winkel des Zimmers mit Nelly sprach, verstummte plötzlich. „Ah, Katharina, wie geht es?' sagte Paul. „Wir haben ihnen einen neuen Weg gebahnt. Von hier nach Osterno führte keine fahrbare

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 12
Date: 01.04.1909
Physical description: 12
. 19 I. Heinrich Meyer, . Malergesellen von Eger. Vgl. Mayr Heinrich. Katharina geh. 1591 Jän. 14 I. Jeremias Scalabrino, Maler. Vgl Scalabrino. Draßl Franz, Karten- und Papiermaler in B. G. Elisabeth Lun. Kinder: > Franz Michael get. 1830 März 9. Maria Elisabeth get. 1831 Feb. 13 B. Anna Maria get. 1834 Juli 10 B. Karolina Anna Elisabeth get. 1835 Juni 25 B. Trautner Josef, Maler in J. (Sohn des Simon T.) geh. 1) 1784 Sept. 13 I. Johanna Männer, Tvchtcr des Nikolaus W., Hofbauamtsarbeiters, 2) Elisabeth

April 25 I. Turner Fabian, Maler u. Bürger von Jmst, geh. 1760 April 28 Jmst Maria Theresia Schönherr. Kinder: Maria Katharina geh. 1800 Jän. 28 Jmst Johann Walch. Gertrud geh. 1803 April 26 Jmst Martin Friedl. Tuvivie Hilarius, Maler von Ratteuberg, »lias nai»vit»tv ?aris!onsis, gest. 1643 Juli 8 Ratten berg, G. Ursula gest. aetatis suae 59 aunornln 1644 April 2 Battenberg. C . .Ö. Eggl (Öggl, Egel) Wolfgang. Stein- u. Siegel schneider in I, gest. 1600 April 9 I. G. Anna BLrtl. Kinder: Johann get

- 1584 Okt. 5 I. Anna gct. 1587 Juli 7 I., geh. 1621 Nov. 3 I. Matthäus Kinig. Siegel- u. Wappenstein- schneider. Vgl. Kinig Matthäus. Anna (!) get. 1593 Sept. 28 I. Eggl Wolfgang, Wappen-, Stein- und Siegel schneider (vielleicht der vorige?), geheiratet 1595 Sept. 12 H. Katharina Teyrl. Sohn: Christof get. 1596 Juli 11 H. Ei ring er (Eyringer, Euringer) Thomas, Maler in H., Tr.-Z. 1628 Juli 15 H., geh. 1616 Nov. 14 H. Katharina Kotmayr, Tochter weil, des Christof K. Eiringer Paul, Maler

in H., G. Barbara Täxl. Kinder: Maria get. 1638 Sept. 3 H. Martin geb. 1639 Nov. 8 H. Jakob get. 1641 Juli 25 H. Eitenbichler (Aitenbüchler) Franz Xaver» Gold» arbeiter in H., G. Katharina, Taufpatin 1816 Mai 16 H. Sohn: Josef Balthasar get. 1816 Jän 1 H. Eirisch (Eirsch, Ersch) Hans Paul, Bürger und Goldschmied in I., G. Margarethe Kopfgueter. Kinder: Anna Maria get. 1661 Feb. 3 I. Maria Ursula get. 1663 Marz 17 I. Barbara get. 1665 April 21 I. gest. 1665 Juli 30 A, Eizinger (Eizunger) Anton, Bürger

. Tochter: Maria geh. 1666 Jän. 26 I. Max Zeller, Maler. Vgl. Zeller Max. Feyersinger Johann Michael, Bürger u. Zinn gießer zu H., get. 1690, gest. 1772 Mai 1 H., G. Anna Katharina Lechner. Kinder: Maria Magdalena get. 1732 März 12 H.. geh. 1763 Jän. 17 H. Bernyard Hoffler. Vgl. Hoffler. Maria Katharina get. 1733 April 27 H. Anna Regina get. 1734 Sept. 6 H>, gist. 1734 Sept. 11 H. Firler Franz, Maler (Sohn des Johann F. in I. n. der Katharina geb. ischuler), geh. 1749 Sept. 1 I. Anna Maria Hofer

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 07.05.1909
Physical description: 8
schneidet in I.. geh. 16W Okt. 5 I. Eli- sabeth Fer gest. 1721 März 9 I. Jezl Johann Franz, Siegelschneider in I., Tr.>A. 1690 Feb. 6 I.' Kinder: gest. 1712 Feb. 13 I. Maria Katharina gest. 1719 März 16 I. Jezl Franz Anton (vielleicht ein Sohn des Johann B. U), Siegelschneider in I., G. Maria Klara Purner. Tochter: Anna Maria get. 1703 Mai 9 I. Jezl Franz, Siegelstecher in I. (vielleicht identisch mit dem vorhergehenden), G. Katharina Stiffler. Tochter: Maria Katharina get. 1715 Jän. 23 I., gest. 1719

März 16 I. Jezl Jakob, Bürger, Siegel« ». Kupferstecher in I., geh. 1721 Juli 29 I. Katharina Stipperer. Kinder: Franz Josef, Kupfer- und Petschaftstecher, get. 1722 Okt. 9 I., geh. 1754 . Feb. 13 I. Elisabeth Perathoner. Maria Johanna get. 1724 April 7 I. Jezl Franz, Wappenstecher in I., Witwer, geh. 1747 Nov. 20 I. Katharina Paulstein, Tochter des Johann P., Mallermeisters in Trient. Jezl Martin, Goldschmied u. Bürger in H., Tr.-Z. 1620 Nov. 9 H., geh. 1) 1593 Jän. 25 H. Anna Gült, 2) 1607 Juni

. 1600 Mai 3 I. Jocher . . .., Bildhauer in I. Tochter: Maria gest. 1319 Sept. 15, ledig, 92 Jahre alt, an Entkräftung. Jordan Anton, lediger Porträtmaler aus Nürn berg, geb. 1741, gest. 1303 Okt. 3 B. L» Laimgruber Johann, Bürger u. Bildhauer zu H., gest. 1732 Juli 13 H., geh. 1717 April 6 H. Maria Magdalena Wegscheidel. Kinder: ' «Sebastian Jakob get. 1713 Jän. 21 H. Maria Katharina get. 1719 Aug. 26 H-, gest. 1719 Okt. 30 H. Maria Katharina get. 1720 Nov. 20 H. Theresia Magdalena get. 1722 Sept

. 3 H. Anna Regina get. 1724 Sept. 6 H. Joses Johann get. 1726 Mai 11 H. Anna Katharina get. 1723 Jän. 19 H. Magdalena Avcargareiha gei. 1729 Mui 3 H. Laimgruber Josef, Maler in H. beim kgl. Damen stifte, gest. 1733 März 19 H. Laimpecker Zacharias Friedrich, Goldschmied n. Eisenschneider von Linz, G. Magdalena Riß. Tochter: Maria Katharina get. 1672 Mai 16 H. Lambacher Leonhard, Maler in Latsch, G. Maria Gertrud Müller. Tochter: Helene Katharina geh. 1790 April 19 I. Stefan Joas, Handelsmann. Landschneck

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 16
Date: 15.12.1906
Physical description: 16
erweck: weroen, dann könnle man es vielleicht doch dazu brinzen, daß auch katholische Dichter gelesen und ihre Werke gekauft werden. H—. Oerichtssaal. Vom Schwurgericht. Kiuvcseulfährung durch öffentliche Gewalt- tättgkeit. Am Donnerstag stand die M-fserHändlers- gattin Katharina Floßberge r, geb. Geg ner, gebürtig zu Bozen, 42 Jahre alt, nach Paularo, Bezirk Tolmezzo, Provinz llvine in Italien, zuständig, in Agram wohnhast, unter der Anklage der Entführung und öffentlichen Gewalttätigkeit

nach Brixen, um seine Frau von der Ankunft ihrer Schwester Katharina zu verständigen und zu warnen. Letztere hegte nämlich gegen diese einen tiefen Haß, der sich schon wiederholt in Schmähbriefen und schriftlichen Drohungen Lust gemacht hatte und Frau Bregar hatte daher alle Ursache, sich vor ihrer Schwester zu fürchten. Aus diesem Grunde flüchtete sich Antonia Bregar aus ihrer Wohnung, um ein Zusammen treffen mit Katharina Floßberger zu vermeiden; als nun letztere in deren Wohnung niemanden antraf

und wegen gefährlicher Drohung vorgelegt. Beide Fragen wurven einstimmig verneint und die Angeklagte daraufhin sofort freig efproch en. Aruöer Leichtsinn. Heute, Freitag, hatte sich das Schwur gericht mit einer interessanten Betrugsangelegen heit zu befassen. Angeklagt waren der Photo- graph Theodor Wospiel von Wien, Jahre alt, und dessen E hegattin Katharina, ge borene Nebensür, von Wien, 32 Jihre alt. Aus der Anklage gegen die beiden ent nehmen wir folgende Angaben: Theodor Wofpiel stammt

aus wohlhabender Wiener Bürgerfamilie. Seine Mutter Fanny Witwe Wofpiel und sein Bruder Rudolf betreiben ein Schirmgeschäft und verfügen über Vermögen. Der Beschuldigte scheint schon seit langem kein Freund der Arbeit gewesen zu sein. Seine Frau Katharina war von Haus aus ver mögenslos. Theodor Wospiel hat im Laufe der Jahre an väterlichem Erdteil und vermöge Unter stützungen seitens der Mutter eine Summe von 40.WU T verbraucht. Im Jänner I9V4 hatte er unter dem fal schen Namen seiner Mutter, die in Wöcishofen

sehr bekannt war, dorthin an mehrere Per sonen um Geld telegraphiert und das Geld durch seine Frau beheben lassen. Hiedurch er^ zielte er für sich die Summe von 220 Mark. Später berief er sich aus seine Mutter und tatsächlich trat sie für ihn ein und befriedigte die Gläubiger. Von Mitte März bis Oktober 1303 hatten Theodor und Katharina Wospiel in Graz ein Krawattengeschäft betrieben, das schlecht ging und nach kurzem zusammenbrach. Im Ok tober verschwanden die beiden von Graz. Sie wurden am 3. Mai 1904

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.08.1930
Physical description: 6
die Fürstin Daschkowa bleich und angst voll. Und sie begann Katharinas große Taten zu loben, das unsehlbare Mittel, die Kaiserin in gute Laune zu versetzen: „Das Volk von Rußland liebt Cure Maje stät — Sie haben die Bauern unterworfen, Sie haben Nußtand zur Weltmacht erhoben — Sie haben Rußland um ein Viertel vergrößert — Sie sind die Schiedsrichterin Europas — Sie haben Polen geteilt, die Türken besiegt ' „... und vergiß nicht,' sagte Katharina, ein wenig besänftigt, „ich habe eine Gesetzbuch

, Majestät ... er glaubt — ' Katharina sah nachdenklich auf Taratanovas zarte Gestalt: „Aber du siehst immer noch wie dein eigenes Vràngelchen aus!' «Majestät, ich bitte Sie um ei» Verblüfft sah Katharina auf. Dann lachte sie laut: „Soll ich dir ein Kleid aus Sonnenstrahlen weben lassen, kleine Märchenprinzossin?' „Nein, Majestät — ich möchte ein Kleid aus silbernem Brokat — auf alle Nähte silberne Ad ler gestickt — auf Schulter und Brust diaman tene Lorbeerblätter.. „Mort de ma vie! —' lachte Katharina

. „Du brauchst ja nicht nur einen Gewandschneider; ich werde dir schließlich meine sämtlichen Hofju weliere geben müssen aber ich habe ge schworen, die jeden Wunsch zu erfüllen...!' „Um Himmels.willen was noch?' rief Katharina. „Hören Sie auf, mich wie ein Kind zu be handeln! Was werden Sie mit mir tun? Ich ertrage die Ungewißheit nicht mehr länger. Wa rum haben Sie mich an den Hof genommen?' „Nun, ich denke, du bist die Prinzessin Tara- kanova?' «Ihr Sohn kommt nie an Ihren Hof ?! Ich sah ihn nie. Man sagt

an. Dann griff sie wieder «ach ihren Steinen. -—» „Allerdings dieses Vogelchen wirklich eine große Gefahr für meine werden können...' Katharina sprang plötzlich auf: „Meine freie halbe Stunde ist vorbei zwei Minuten!' hätte Krone seit Tarakanova ging in die Gärjen von Zarsko- jeselo. , -l Ihr Lieblingsplatz war eine kleine Marmor bank zwischen einer dicht gedrängten Schar gro ßer, dunkelgrüner Fabeltiere aus geschnittenem Taxus. Hochstämmige späte Rosen dufteten hier, und ein kleiner Wasserfall stäubte

in kunst voll ineinandergeflochtenen silbernen Strahlen über ein Hügelchen von schwarzen Marmor brocken. Tarakanova hatte in den vierzehn Tagen, die sie im Lustschloß von Zarskojeselo verbracht, sich ost hier verborgen. Der Hofstaat ehrt sie zwar wie eine kaiser liche Prinzessin; aber es scheint den meisten doch nicht ernst damit zu sein. Tarakanova fühlte es genau. Sie grübelte qualvoll: „Katharina spielt mit dir sie spotten über dich du mußt dich wehren, denk an dein heiliges Recht

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 11
Date: 31.12.1877
Physical description: 11
sich schon in den vormärzlichen Zeiten die freisinnigen Schrift steller und Journalisten gerne zusammenfanden. großen Platze ab. Der schöne Placial, wund geschlagen, «hob sich inmitten eines allgemeinen Gejohles und seit damals machte man sich über Claude nur mehr sehr leise lustig. „Ich hatte Unrecht, mich zu erzürnen,- dachte indessen Claude bei sich; „allerdings haben sie nicht mich beleidigt, sondern Katharina!' Katharina erwies sich als eine gute und würdige Gat tin. Sie führten Allem zum Trotz

eine glückliche Ehe. Das Kind wuchs heran. Claude hatte gewünscht, daß es seinen Namm trage, und er nannte esseinen Sohn. Katharina liebte ihren Kleinen, um darüber den Verstand zu verlieren — ein seltener Fall bei uns zu Lande, wo die Bauem ihre Ochsen ihren Kindern vorziehen. Sie lebte in Wahrheit nur für ihn, herzte und küßte ihn von Früh bis Abends. „Liebe ihn nur. liebe ihn nur rechtsehr,' sagte Claude »ich habe ihn vielleicht noch mehr lieb als Du.' Er liebte das Kind, weil es die Freude Katharinens

war nicht reich. Katharina hatte ihm keine Mitgift ins Haus gebracht und man war schon gezwungen ge wesen, sich Entbehrungen aufzuerlegen, um den Kleinen wie einen jungen Hern zu erziehen. Man hatte ihm Gram matik beibringen lassen, auch Geschichte Geographie und Arithmetik. Eine Frage um das Datum vom Tode Ne ro's oder der Thronbesteigung Karl's des Großen hätte ihn nicht in die geringste Verlegenheit gebracht. Aber der Ankauf all' dieser Wissenschaft hatte schweres Geld geko stet und Claude war dadurch

. Katharina befand sich in Verzweiflung. Häufig sagte sie: „Auch ich werde dara» sterben!' Claude schüttelte den Kops. „Nicht doch, nicht doch!' sagte er. Unterdessen rückte die Zeit heran, da die Rekruten ab- marschiren sollten. Trotz aller Bemühungen und Anstren gungen war es nicht gelungen, das Geld aufzutreiben. Die Mutter ganz abgemagert vor Kummer und verstört, schluchzte herzbrechend. „Warum verzweiselst du, meine gute Katharina?' sagte Claude in seiner sanften Weife zu ihr. „Ist dein Sohn

denn schon fort?' . Und wie immer «ar die Antwort: „O, wenn man mir ihn tödtet, überlebe ich ihnnicht!' An einem Morgen küßte der alte Claude Katharina, und ging aus. Es wurde Abend und er lehrte nicht zu rück. Man suchte ihn überall. Katharina ahnte ein Unglück Man fand den Körper Jean Claude Meunier's indem großen Teiche von Marsaloux. Nicht weit davon im Grase entdeckte ein Bauer einen beschriebenen Papierstreifen. „Wer kann Geschriebenes lesen? fragte er. Ein UeineS Mädchen nahm das Papier und las

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 30
Date: 14.12.1906
Physical description: 30
Atz. Franz Bund. DM Knapp. Alois Haas, Sebastisn Christanrll Kvanz Mach Johann AzWerger, A,idra Mün- Demplel- ZmÄ KmW WTer. OrÄchmAku M»«r. - - We MMSi«rg her NMaze SMt : Theodor Wospiel stanunt aus wohlhabender Wiener Bürgerfcunikie. Seme Mutter Fanny Witwe Wospiel und sein Bruder Rudolf betreiben ein Schivnrzeschäft und verfügen über Vermögen. Der Beschuldigte scheint scho-n seit langem kein Freund der Arbeit gewesen zu sein. Seine Frau Katharina, von Haus aus vermögenslos, beschrieb

um Geld telegraphiert u:U> das Geld durch seine Frau beheben lassen. Hindurch erzielte er für sich eine Slnume von 22V Mark. Später berief er sich auf feine Mutter, von der er erwartete, daß sie zahlen werde. Tatsächlich trat sie für ihn ein und befriedizte die Gläubiger. Diesem Umsrcnrde allein hat er es zu verdanken, daß er wogen seines Vorgehens nicht verfolgt tvird. Von Mitte März bis Oktober 1903 hatten Theodor und Katharina Wospiel in Graz ein Kroiwattengefchäft betrieben, das schlecht ging mrd

auch Leun Arä^ mer ln>d Msschhauer Paul Urjch in Terlan de> Fall gSvessn: jÄcch bkg<um dwnn hier Kakharn« Wospiel. im Einverstäildnisse init ihrem Wanne. Kredit M erreicht: «nH AlMtvsejr bei MM» Anwies, . ein BsrÄMMi. ö«s bei der stauen TsMuGmU und der ganz minimalen Einnahme keine Berechtizimg hatte. ^ Anr 24. April 1906 verließen Theodor und Katharina Wospiel heimlich Verlan. Sie mÄHten aber noch weiter unter der listige Angabe ihrer ZahlimgZfahigkeit Schulden, von welchen zweifel los anzunehmen

ausge führt. Ein großer Teil der SchMndeleien blieb mich hier glücklicherweise leiin Versuche. Als ze,«einsam voll Theodor und Katharina Wospiel durchgeführt wurden mir jene vollbrachten und versuchten Fälle angenommen, bei welchen die . Ingerenz und die Mittäterschaft der Katharina Wospiel zweifellos feststellbar ist. Um all dse erschwindelten Sunmisn bezw. Wa ren herauszulocken, nwchten die WospielI die ver schiedensten falschen oder solche Angaben, welche auf Vermöglichkeit schließen ließen

Landesgerichtsrat gewesen; er Ksoohne mit seiner Frau ein-e Villa allem: e? hake «inen Reisenden angestellt und werde näch stens eine größere KassabestÄung machen (Fall Friüvirth): er sei mir Bestellungen überhäuft: sie könnten von Verwmrdten kein Geld erhalten, da dieselben vorreist seien, er Theodor Wospiel. wolle nach Wien reise», u-m voi« der Mutter Mild ».» holen: sie, Katharina Wospiel. fei in Geldverlegen heit. da ihr Mann verreist sei: sie habe »roch Eiu- laufe zu besorgen »verde mit dein Gelds uicht

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.08.1930
Physical description: 6
. — Auf einmal sah sie Ruka, den iungen Hauptmann, mit seinen Soldaten vor den Gemächern der Kaiserin. Da wurde Tarakanova ruhig. „Ruka?' Sie reichte ihm beide Hände zum Kuß. Am nächsten Morgen, dem Morgen vor der Reise, kam Tarakanova in Katharinas Ankleide zimmer. Die Kaiserin ließ sich gerade zur Au dienz schmücken. «Ich bitte Sie, Majestät, geben Sie mir Ihr Kaiserliches Wort, daß Sie mir eine Bitte er füllen.' „Vögelchen!' sagte Katharina, „ich muß zu erst wissen, was du willst. Am Ende verlangst

Tu meinen Kopf und ich muß auch mein kaiser liches Wort halten!' Tarakanova bat: „Darf der Haupinann Ruka — mit auf die Reife kommen, Majestät?' Katharina lachte aus vollem Halse, drohte mit erhobenem Zeigefinger und gemährte Taraka- novas Bitte. 13. Schon seit mehreren Wochen war Katharina mit ihrem Hofstaat unterwegs. In den ersten Oktobertagen fuhren ihre Prunkgaleeren zwischen Nishnij-Nowgorod und Kasan die Wolga hinab. Hier war das Herz von Rußland, das Ziel ihrer Reise. Noch vor wenigen Monaten tobte

hier der furchtbare Aufruhr Pugatsche-ws. Nun wollte Katharina sich wie eine Sonne dem unterworfenen Volk zeigen. Die Pracht und Herrlichkeit ihres Zuges schimmerte wie ein Traum an den Ufern der dunklen Steppe vorbei. Gelbe Gesichter blickten herüber? neigten die Stirnen in den Staub. „Ehrfurcht ist so nötig wie Brot — für mein kindliches Volk,' pflegte Katharina zu sagen. Und sie kam mit schimmernden Palästen daher und blendete. — Der ganze Hofstaat mar in einem übermüki ett Taumel — fühlte sich wie auf Wolken

über das Land schweben — ein russischer Olymp. Man feierte an Bord zahllose rauschende Fe ste Tag und Nacht und Katharina war deren unerschöpflicher Erfinder. Durch ihr vollblüti ges Temperament und ihren unverwüstlichen Humor, der bald französische feingeschliffen pa radierte und bald in deutscher Derbheit strotzte, riß sie die Schar der Schranzen in tolle, bunte Lustigkeit. , Das Zeremoniell des Hofes war während der ganzen Trinmphfahrt aufgehoben. Katharina ließ sich an Bord nicht einmal mehr bewachen

. Auch Tarakanova stürzte sich in den Rausch der Feste. Lachte den ganzen Tag: scherzte und tanzte mit allen — nur nicht mit Ruka- Sie mied ihn hartnäckig. ' „Hör einmal, Kindchen, du bist ja ein grau< sames Rätsel! Flehst mich um Ruka an und' läßt ihn jetzt zu den Sternen heulen wie ein herrenloser Hund. — Hat er dir was getan, so sag es mir. Hat er dir nichts getan, sei mensch lich zu ihm. Ich dulde während der Lustfahrt meines Hofes keine Leidensmienen an Bord!' Als Katharina am Tage der Umkehr

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Bozner Nachrichten
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Page 10 of 20
Date: 04.12.1902
Physical description: 20
10 ..AüSQU „Das kommt mir kaum glaublich vor, da ich sie seit un- fferer Kindheit kenne.' Katharina zuckte die Achseln. „Ich werde sie immer Hassen,' sagte sie. „Es thut mir leid, daß sie Ihre Cousine ist, etwas an ihr ist nicht in Ordnung — etwas, das keiner von euch weiß, außer Herrn Steinmetz. Herr Steinmetz Zveiß alles.' „Ja, der weiß sehr viel,' gab Nelly zu. ' „Darum ist er auch so traurig, nicht wahr?' Katharina starrte ins Feuer, und ihre seltsam ernsten Augen hatten einen fast wilden

beobachtet, während wir Klavier spielten? Herr von ZCHauxville weiß etwas über sie; sie haben etwas gemeinsam, das weder Paul, noch einer von uns kennt. Warum reden 'Sie nicht? Warum sitzen Sie da und starren mit so fest ^u- sammengepreßten Lippen ins Feuer?' l „Weil ich der Meinung bin, daß es keinen Zwecke für uns Kai, über Paul und seine Frau zu reden.' Katharina brach in ein leises, freudloses Lachen aus! „Das sagen Sie, weil sie Ihre Cousine ist; er—er be deutet nichts für Sie; es Äimmert

. ziemlich auffällig ein paar Haarnadeln heraus. ^ Katharina achtete nicht darauf. ^^ „Gefällt Ihnen Herr von Chauxville?' fragte sie unver mittelt. 5 ns Nein' ' t 'Gefällt er Paul?' „Ich weiß nicht.' - Katharina sah nur einen Augenblick auf, dann kehrten ihre Augen zur Betrachtung der brennenden Fichtenscheite zurück. K „Ich mochte wissen, warum Sie von Paul nicht reden Sollen?' sagte sie in einem Tone, der keine Antwort forderte. Nelly machte eine unmuthige Bewegung.-ji' „Ich bin leider überhaupt

; wenn er einfacher Ware, würde er kluger sein.' ^ Katharina fihcchtete sich vor Claude von Chauxville und aus diesem Grunde starrte sie erstaunt bas junge Mädchen an, das ihn Mit ein Paar nachlässigen, Mächtlichen Worten aus dem Gespräch und aus ihren Gedanken strich. Ein Geist, Wie der Nellys, stand über Chauxvilles. Einfluß. Mehrmals einmal noch kehrte Katharina zu dem Gegen stand zurück, der ihr ganzes Denken ausfüllte, doch Nelly hielt mit unerschütterlicher Standhaftigkeit cm ihrem Entschlüsse / ' fest

, über Pam sprechen. Sie überhörte, vermies ignorirte Katharinas bezügliche Bemerkungen mit einer Ge- schicklichkeit, welche die einfache Russin vero^'^. Endlich erhob sich Katharina, um zu gehen, und Nelly folgte ihrem Beispiel. Die beiden Mädchen blickten einander einen Augenblick an. Sie hatten nichts miteinander gemein sam; in verschiedenen Ländern geboren, verschiedenen Rassen angehörend, waren sie weder durch Glauben, noch durch Er ziehung, noch durch Aehntichkeit der Gedanken verwandt

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 07.06.1935
Physical description: 6
worden ivar. entpuppt sich als Halbidiot. Doch die Zeit Hilst Sophie, die nun Katharina Atexina genannt wird, über Gefahren und Unannehmlichkeiten hinweg. Ihr Gatte jedoch, bö.sartig und. von. seiner Favoritin Elisa beth Dolgoruki verhetzt, macht Katharina das Leben zur Hölle. Katharinas Selbstgefühl kann auch die Zarin nicht brechen. Im Gegenteil, sie lernt, die Augen offen zu halten, besucht geheime Staatssitzungen und aus der jungen deutschen ^Landpomernnze wird bald eine betörend schöne

und vor allem kluge Frau. Katha rina gibt ihrem ersten Kinde das Leben. Und auch die Zarin lebt nun in Eintracht mit der jungen Katharina: nur Großfürst Peter wartet ungeduldig ans. das Ab leben der Zarin, »m auf den Thron zu gelanqen , Katharina beiseite schassen zu können. Der Tod wil Zarin bringt große Veränderungen am Hof. i Holl feine Geliebte ans der Verdannimg zurück ,,„d seine Frau ermorden lassen, um seine Favoriti» goruki zur Zarin machen zu können. Katharina à die seine Pläne durchschaut

hat. ist in der Zwiià,/' auch nicht untätig geblieben. Sie hat das ^ Ulli '-rujl >>»>Z die Geistlichkeit für sich gewonnen. Eine Geleuo,^ zum Losschlagen bietet sich ihr, als Peter sie an,.Ä' eines Banketts dazu zwingen will, auf die Gras!« ' > goruki, seine Favoritin, einen Trinkfprnch ausià gen. Katharina verläßt in Begleitung des degradierten Kapitäns Orlosf die Tafel nnd rette/ Leben durch die Flucht... Wahrend der nach dem Palast zurückkehrende i>,, mit .Peter kämpft, wobei der Zar sein Leben n,,,!. reitet

Katharina an der Spitze der begeisterten ' ^ pen in den Kreml und wird dort als Zarin kolossalem Pomp gekrönt. Sternberg hat hier ganz großartige Camerale,., wunderbare Großaufnahmen und Massenszenen,,, schaffen. Keine Spesen wurden gescheut, um in ^ stattung, Pomp und Szenerie einen Großfilm j» „Z stalten, wie in dieser Art noch keiner über die Lei,« wand rollte. Und was Marlene Dietrich und das ub^Z Star-Ensemble leisten, ist künstlerisch hochwertig. Klassenfilm, ein Prunkgemälde von seltener Much

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 20
Date: 28.12.1902
Physical description: 20
Fragen, die er geduldig ertrug, bis der Diener das Zimmer verlassen hatte. Katharina Nickte ihn mit gerötheten Wangen an, sprach jedoch kein Wort. ' Paul zog die Handschuhe aus und ergab sich darin, daß die Gräfin fortwährend vergeblich an seinem Pelzrock zupfte, um ihn zum Ablegen zu bewegen. „Baron Chauxville hat uns verlassen,' sagte Katharina plötzlich, ohne eigentlich zu wissen, warum. Paul hatte die Existenz des Barons im Augenblick ganz vergessen. > „Ich habe Ihnen eine Nachricht mitzutheilen

wird das wieder geben.' „Ich wollte Sie fragen, ob Sie heute nachts mit ihm die Reise nach Amerika antreten wollen?' fragte Paul, indem er sie ansah. ^ ' , v, ' „Nach Amerika, heute nacht! Lieber Paul, Sie sind ver rückt! Das ist ja unmöglich. Amerika! Das ist ja über dem Meer.' „Ja,' antwortete Paul. „Ich kann die Seefahrt nicht vertragen, — ja, wenn es Paris wäre—' „Das ist nicht möglich,' fiel Paul ein. „Wollen Sie sich Ihrem Vater anschließen?' fügte er hinzu, indem er sich zu Katharina wandte. Das Mädchen sah

ihn mit einem Ausdruck in den Augen an, den er meiden wollte. „Um mit ihm nach Amerika zu gehen?' fragte sie mi5 klangloser Stimme. Paul nickte. Katharina wandte sich Plötzlich von ihm ab und schritt an den Kamin. Die kleine, plumpe Gestalt in dem schwarzarünen Kleide kehrte ihm den Rücken zu, das, Lampenlicht schimmerte auf dem wundervollen Haar. Plötz-- lich drehte sie sich um, trat auf ihn zu und schaute ihm fest ins Gesicht. ^ „Ja, ich gehe mit,' sagte sie. „Ist.es Ihnen recht?' „Ich halte es für gilt

^ Mond — eine kleine, auf dem Nuaen liegende Sichelt — senkte sich zum Horizont. Das Thermometer^ war sech Son nenuntergang gestiegen, wie cs lm März hans.g geschieht; m der Luft lag etwas wie Fruhlmgvnahen. E> war, alv ginge der Winter endlich seinem Ende zu, als löste sich die eiserne Faust des Frostes. - Paul ging in den Hof und untersuchte das Zaumzeug beim Lichte der Stallaterne, die ein Knecht hielt. Er hatte seine Gründe zu verschwinden, während Katharina von der Mutter Abschied nahm

, denn sie war bis an die Augenlider in Schleier und Pelze gehüllt. Wort los nahm das Mädchen seinen Sitz im Schlitten ein, und der Diener ordnete die Bärenfelldecke. Paul ergriff die Zügel und nahm seinen Platz neben ihr ein. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis die Felldecke in die- Höhe gezogen und mit Riemen befestigt worden war, dann knallte die Peitsche und die Pferde griffen aus. Als sie die Allee hinunterjagten, wandte sich Katharina um und warf einen letzten Blick auf Thors. Kurz darauf bog Paul in den weglosen Wald

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 24
Date: 23.11.1902
Physical description: 24
Str. »Sl ,Boz»er R«chricht«' V Roman von A. S. Merriman. (Nachdruckverboten.) ^20. Fortsetzilng.) Die Gräfin plauderte bereits in geläufigem Französisch mit Etta und so blieben Paul und Katharina einen Augen blick allein. „Ich wünsche Ihnen Glück', sagte Katharina, ohne die Augen zu ihm aufzuschlagen und ihre Stimme klang seltsam kurzäthmig. „Ich danke Ihnen,' antwortete Paul einfach, indem er unwillkürlich einen Blick zu seiner Frau hinüberwarf. Katha rina schaute rasch auf und bemerkte

, — mein Mann ist der Graf Stefan Lanowitsch.' ^ Etta nickte. „Ich empfinde die tiefste Theilnahme für Sie, Gräfin', sagte sie. „Wie tapfer Sie dabei sind —- Sie und Comtesse', fügte sie hinzu, indem sie sich zu ^Katharina wendete. ^Jch hoffe, daß wir uns in Twer häufig sehen werden.. ' Katharina verbeugte sich kühl, ohne zu antworten. Etta warf einen scharfen Blick auf sie und vielleicht sah sie mehr, als Katharina ahnte. - „Piml And Fräulein, von Lanowitsch waren Wohl Jugend gespielen?' fragte

sie die Gräfin. „Ja,, aber Katharina ist erst vierundzwanzig Jahre alt, — zehn Jahre jünger als Paul.' „Wirklich l' rief die Fürstin mit leiser, schneidender Ueber- raschung. In der That, Etta sah jünger aus, als Katharina. Kurz darauf erschien Claude v. Chauxville mit seinem mechanischen, herzlosen Lächeln; als er sich jedoch über Ettas Hand beugte, hatte sein Gesicht einen ernsten Ausdruck. Er äußerte über das Zusammentreffen mit Paul und Etta keine Ueberraschung, obwohl sein Wesen eine gewisse Bewegung

so der etwas peinlichen Situation ein Ende, wie ^hauxville es vielleicht erwartet hatte. „Wir haben bei uns w Thors noch eine ganze Menge.' „O, Frau Gräfin, das hieße Ihre Gastfreundschaft und wohlbekannte' Güte wirklich mißbrachuen. Was meinen Sie dazu/ gnädiges Fräulein? Die Versuchung ist zu stark: soll ich ihr nachgeben?: Katharina lächelte gezwungen. ,>Jch möchte das lieber Ihrem eigenen Gewissen überlas sen, weiß aber nicht, was Sie unter Mißbrauch verstehen,'' sagte sie kalt. . ' „Dann nehme ich die Einladung

machen, ' antwortete Paul. „Ich darf also au revoir sagen?' fragte Chauxville^ in-« dem er ihm die Hand hinstreckte. - „Au revoir, wenn Sie es wünschen.' Und er wandte sich ab, um von Katharina Abschied zu nehmen. Da Chauxville später gekommen war, als die anderen. Gäste, machte es sich natürlich, daß er nach ihrer Entfernung noch ein wenig blieb, und selbstverständlich that er sein mög lichstes, um sich die etwas übereilte Einladung der Gräfin Lanowitsch zu sichern. „Was will der Mann in Twer?' fragte Paul

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 20
Date: 04.12.1902
Physical description: 20
Kr »80 ' Ronmn von A. S. Merriman. (Nächdruck verboten.) (25. Fortsetzung.) ' Herr von Chauxville stand da und drehte an seinem- Schnurrbarte, wie Männer zu thun pflegen, wenn ihr Ge sprächsthema erschöpft ist. Es sah aus, als denke er nach, auf welche Weise er die Fürstin mit Anstand verlassen könne, um seinen Pflichten gegen die übrigen nachzukommen. „Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen, denn Katharina beobachtet uns vom Klavier aus,' antwortete er. „Hüten Sie- sich vor diesen kalten, blauen

von Osterno bemerkt hatte. . 7^ „Wann?'' wiederholte er. Mta zuckte die Achseln. . ./.Ich hätte mit Ihnen über die Armenliga zu sprechen,' 'agtE Herr von Chauxville. Etta Pupillen erweiterten sich; sie ging ein Paar Schritte A ihm fort, kam aber wieder zurück. „Ich werde morgen Acht mit zum Frühstück gehen. Wenn Sie Lust haben, die ^agd früher'zu verlassen—' , Der Baron verbeugte sich. ?> Sievenlwdzwanzigstes Kapitel: Ein Gespräch. Vor dem Schlafengehen ging Katharina mit Nelly auf ihv Zimmer

, um nachzusehen, ob auch alles in Ordnung sei. Ein großes Holzfeuer brannte hell in dem offenen^ fran zösischen Ofen; das warme, trauliche Gemach war mit meh reren Lampen beleuchtet. Eine zweite Thür führte in daA kleine Klavierzimmer, das Katharina gehörte, und dahinter! lag ihr Schlafzimmer. Nelly versicherte ihrer Gastgeberin, das sie alles habe, was sie brauchte, und der Dienste von Katharinas Jungfer nicht bedürfte. Aber die junge Gräfin ging trotzdem noch nicht. Sie machte nicht schnell Bekannt schaften

, — nicht aus Schüchternheit, sondern weil sie miß trauisch und argwöhnisch war; aber ihre Freundschaft war, emmal geschenkt, ein werthvoller Besitz. 1/„Versteht die Fürstin russisch?' fragte Katharina plötzlich, s. Sie stand neben dem Toilettetisch, wo sie sich bisher zer streut mit den Kerzen beschäftigt hatte: jetzt wandte sie siH um und blickte Nelly an, die auf einem niedrigen Stuhl neben dem Feuer saß. Nelly that die Einsamkeit dieses Mädchen--, lebens leid; sie hatte nicht das Herz, sie hinauszuschicken, un3 sah

mit einem Lächeln zu ihr auf, das langsam wieder vott ihrem Munde verschwand. Mein,' antwortete Nelly. Katharina trat näher und beugte sich über ihre Gefähr tin, indem sie ihr voll ins Gesicht blickte. „Verzeihen Sie; ich sah, daß sie eine Bemerkung verstand, die ich zu einem der Diener machte. Sie nahm sich nicht genug in Acht. JH sah es deutlich.' . „Sie müssen sich irren,' antwortete Nelly ruhig, „sie wav Wohl schon einmal in Rußland, aber nur auf ein paar Wo chen, und erlernte die Sprache

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 04.09.1907
Physical description: 8
6 „Vozner Nachrichten', Mittwoch, 4. September 190? Nr. 202 Zarin Katharina II. und Gustav IV. von Schweden.*) Ein Lieblingsplan Katharinas der Zweiten War es, eine ihrer Enkelinnen, die Großfürstin Alexandra Pawlowna, mil dem Kronprinzen von Schweden, dem späteren König Gustav dem Vierten, zu vermählen. Die Großfürstin Alexandra wurde von Jugend auf in der Hoffnung erzo gen, daß sie dereinst die schwedische Königskrone zu tragen bestimmt sei, ihre ganze Umgebung bestärkte

sie in dieser Hoffnung, Snd scherzhaft nannte man sie immer: kleine Königin. AlH sie noch sehr jung war, öffnete eines Tages ihre Großmutter, die Miserin Katharina, eine Mappe, in der sich verschiedene Bildnisse jugendlicher Prinzen befanden, und fragte die kleine Großfürstin: „Schau her, Kind, welchen möchtest Du dereinst, zun: Gemahl?' „Den da,' entgegnete Alexandra sofort und zeigte auf . das Bild des Kronprinzen von Schweden, der schon ihrer kuzMchen Phantasie stets als zukünftiger Ehemann vor schwebte

und den ihr jeder als Ideal schilderte. Katharina war über die Antwort der Enkelin, über den seMamen Aug ihres Herzens nach dem ihr Bestimmten ent zückt und bemerkte darüber gar nicht, — daß jenes Bild mit dem Namen des betreffenden bezeichnet war und daß der Prinz nur deshalb von Alexandra „herausgefühlt' worden war . . . Sie war überzeugt, des Schicksals Stimme ver nommen zu haben, und verfolgte ihren Plan fortan mit noch größerem Eifer als bisher . . . Natürlich spielte bei ihr nicht bloß die Versorgung der Enkelin

und Banditen aussandte, die den spröden Regenten beseitigen sollten, Um Katharinas Hoffnungen auf die schwedische Ver wandtschaft ^beziehungsweise Erbschaft für immer zu Ver nichten, tat Herzog Karl endlich den geschicktesten Schritt, indem er sein Mündel mit Prinzessin Luise Charlotte von .Mecklenburg-Schwerin, Tochter des Herzogs Friedrich Franz, feierlich Verlobte. Die Nachricht von dieser Ver lobung ließ er durch einen besonderen Boten der russischen Kaiserin bekannt geben, aber Katharina wies

für die Großfürstin Alexandra in heißer Leidenschaft entbrannt jväre und nur gezwungen und unter dem Joch der Ty rannei seines Oheims sich mit der Mecklenburgerin verlobt hätte. Katharina ließ nichts unversucht, um dem jungen Gustav selbst diese Meinung beizubringen^ die von ihr bezahlten höheren und niederen Beamten und Gesellschafter des Kö nigs erzählten ihm fortwährend Wunderdinge von der lieb lichen Schönheit der Großfürstin, und tatsächlich erweckte in »s Aus dem Verlag Siegfried Cronbach, Berlin, soeben

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 16
Date: 10.12.1914
Physical description: 16
Righi, Arbeiter, und der Eli sabeth Fraechetti. Kunibert, S. d. Maria Wagner, Privat, ö. Stefanie, T. d. Alexander Mayr, Obsthändler, und der Julia Canal. 6. Theres, T. d. Lukas Vigl, Landbriefträger, und der Josefa Hofbauer. „ Hildegard» T. d. Johann Plankensteiner, Wirt, und der Katharina Pichler. 7. Alois, S. d. Maria Pittschieler, Dienstmagd. „ Franz, S. d. Joses Koler, Kaufmann, und der Wilhelmine Canazei. 8. Maria, T. d. Johann Pinezie, Maler, und der Maria Bonell. 9. Ernst, S. d. Antonia

, S. d. Viktor Filippi, Baumann, und der Violante Pangranzi. ' Wilhelm, S. d. Joses Singer, Fuhrmann, und der Theres Röll. « Adalbert, S. d. Adalbert Abel, Bäckermeister, und der Katharina Schmied. Hilda, T. d. Moritz Tacha, Arbeiter, und der Anna Slezak. » Karl, S. d. Alois Neider, Bauer, und der Anna . Thaler. Hilda, T. d. Rudolf Nieolussi-Castellan, Offiziant, ?-) der Maria Iareic. Karolina, T. d. Josef Viehweider, Besitzer, und der Anna Schlechtleitner. ' A?ton, S. d. Alois Schöch, Offiziant

, und der Maria Rützler. ' S. d. Josef Pauker, Kondukteur, und der y» Maria Schulz. ^ Leonhard, S. d. Joses Gasser, Korbflechter, und der Anna Vogler. Albert. S. d. Albert Thaler, Fleischhauer, und Maria Weber. Dorothea, T. d. Franz Untergasser. Unterhänd ler, und der Iosesine Pöder. ' Avis, S. d. Alois Rottensteiner, Bauer, und der «Inna Rainer. » Johann, S. d. Franz Stadler, Lohndiener, und L? Katharina Telser. ' 5^' T- d. Franz Friese, Turnlehrer, und der Stefanie Nandl. ' Johanna, T. d. Josef Planetscher

, Taglöhner, ya ^ Theres Mahlknecht. ' Johann, S. d. Anton Heiß, Bahnwärter, und i ^..Katharina Mayr. ? ' m, T. d. Anna Winkler, Private. Z ' A.5?r, S. d. Michel Koban, Heizer, und der Aloisia Kuharic. /'erta, T. d. Albert Trasojer, Kaufmann, und der Karolina Rainer. Getraute in Bozen. Monat November. 3. Johann Pinezie, Maler, mit Maria Bonell, Köchin. 9. Franz Haas, Kaufmann, mit Rosa Rungaldier, Wirtin. 16. Anton Kofler, Schuhmachermeister, mit Fran ziska Stesanelli, Köchin. „ Rudolf Dallapiazzi

, Bahnschreiber, mit Karo lina Gremes, Köchin. „ Marius Fronza, Maler, mit Fortuna Dalvid, Arbeiterin. 19. Max Schneider, Architekt, mit Bertha Himmel, Private. 21. Johann Schattauer, Schlosser, mit Magdalena Trimmel, Verkäuferin. Verstorbene in Bozen. Monat November. 3. Maria Ludwig, ledige Private, kl Jahre. „ Magdalena Sandri. ledige Arbeiterin, 67 I. 4. Katharina Muderlak. Witwe Private, 7V Jahre. 5. Rosa Puntayer, ledige Köchin, 6V Jahre. 7. Maria Gander, Bäckersgattin, 54 Jahre. Joses Dejakom. Witwer

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