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Südtiroler Ruf
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Page 10 of 12
Date: 01.12.1964
Physical description: 12
, muß Italien schon lange erkannt haben. WESTFALENPOST Karabinier! Im Jubiläumsjahr Die Karabinleritruppe, der Stolz des nationalen Italiens, ist in den letzten Monaten immer mehr Ge genstand heftiger Diskussionen in der Öffentlichkeit geworden. „L'arma benemerita", die hochver diente Waffeneinheit, wie die Ita liener sie mit ihrem Ehrennamen nennen, feierte kürzlich ihr 150jäh- riges Bestehen, das durch verschie dene Vorkommnisse der letzten Monate, wie den Karabinieri-Pro- zeß in Trient

und Berichten von weiteren Mißhandlungen in Ber gamo — diesmal an Italienern — getrübt wurde. Dia Parade und Manöver der Karabinieri aus An laß Ihres Jubiläums vor dem italie nischen Staatspräsidenten zeigten, daß die Karabinieri die unum strittene Elitetruppe Italiens sind. Ausländische Beobachter waren voll des Lobes über Ausbildung, Dis ziplin, Präzision und Tüchtigkeit. Die Karabinieri nehmen eine Mit telstellung zwischen normalen Poli zeieinheiten und regulären Militär verbänden ein. Sie verfügen

über Panzer, Hubschrauber und andere moderne Kampfwaffen. Im Gegensatz zu den anderen Polizeieinheiten, der Orts- und Ver kehrspolizei, der Sicherheitspolizei und der Bereitschaftspolizei, haben die Karabinieri Aufgaben, die vom Sammeln von Informationen über Staatsbürger, die sich in irgendeiner Weise verdächtig gemacht haben, bis hin zu militärischen Einsätzen, wie z. B. Niederschlagung von Auf ständen, Teichen. Der Name Karabiniere bedeutet ursprünglich einen Soldaten, der mit einem Karabiner bewaffnet

ist. Die Gründung dieser Elitetruppe geht auf König Viktor Emanuel zurück, der das Korps der königlichen Ka rabinieri 1814 schuf, „um die öffent liche und private Sicherheit zu ge währleisten". 1848 kämpften die Ka rabinieri bei Pastrengo gegen Öster reich und zeichneten sich durch be sondere Tapferkeit aus Sieben Jahre später — 1855 — nahmen die Karabinieri als Expeditionskorps am Krimkrieg teil. Als 1861 das piemontesische Heer in dem neuen italienischen Heer aufging, bildeten die Karabinieri

eine der Kerntruppen, die in dem neuen Staat die Aufgaben der Gen darmerie übernehmen sollte. Im Laufe der Jahre fiel den Karabinieri immer mehr die Aufgabe und Tra dition einer Elitetruppe zu, die die absolute Treue zum Staat sym bolisiert. Gerade in den letzten Monaten aber sind die Karabinieri in ein be denkliches Zwielicht geraten, ln aller Erinnerung ist noch der Pro zeß von Trient gegen Karabinieri, darunter auch Offiziere, die der Miß handlung Südtiroler Untersuchungs häftlinge angeklagt waren. Das Ge richt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 25.06.1920
Physical description: 12
aufgepslanztem Bajonett die. Wachstube zu verlassen und davor mit Gewehr fertig Auf stellung zu nehmen. Als der Kommandant nun die Menge aufforderte, sich augenblicklich zu zer streuen, widrigenfalls das Feuer eröffnet würde, erreichte die Erregung der Menge ihpen Höhepunkt. Die allgemeine Erbitterung über dieses unwillkürlich als Herausforderung aust- gefaßte Borgehen der Karabinieri kam mit ele mentarer Gewalt zum Durchbruch. Es flogen Steine ge gen die Karabinieri

, die sich auf das hin wieder in ihre Wachstube zurück- zogen und die Eingangstüre abriegelten. Mit- lerweile wurden zwei Männer von der Menge beauftragt, wegen der Freilassung der Gefan genen mit den Karabinieri zu unterhandeln. Diese erledigten sich ihres Auftrages in möglichst höflicher Tonart, worauf ihnen geantwortet wurde, daß der Bürgernteister selbst kommen inöge. Dieser wurde sofort hievon verständigt. Das Erscheinen des Bürgermeisters beruhigte die Menge einigermaßen. Es war ungefähr 11 Uhr, als er sich mit dem Gemeindesekretür

und dem Verwalter, Feuerwehrhauptmann uitd Herrn Bologna in die Wachstube begab. Der Bürgermeister erklärte sich bereit, jede Haftung für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu über nehmen und selbst dafür zu haften, daß die drei verhafteten Personen nach ihrer Freilassung jederzeit den Karabinieri zur Verfügung stünden. Hierauf erklärte der Brigadier, daß er zwar einen Herrn freigeben werde, jedoch nicht die beiden anderen, weil er durch seine Befehle gebunden sei. Zum Schlüsse gab der Brigadier die Ver

beleuchtung abgesagt. Im Verlaufe des Sonn tag erhielt der vier Mann starke Karabinieri- posteir in Tramin weitere 14 Mann Verstärkung: der Karabinierioberleutnaut von Neuinarkt über nahm das Kommando. Die Stimmung unter der Bevölkerung hatte sich wesentlich beruhigt, da man allgemein der Anschauung war, daß die beiden Verhafteten. in kürzester Zeit auf freien: Fuße gesetzt würden. Gegen 5 Uhr abends erfolgte anläßlich des Namenstages des Bür germeisters die übliche Gratulation, wobei die Musik

ein Ständchen brachte. Um halb 8 Uhr abends fielen beim Betläuten einige Pöller- schüfse. Zur allgemeinen Ueberraschung began nen die Karabinieri uin 7 Uhr abends aufs neue Verhaftungen vorzunehmen. Sie hatten eine Liste in der Hand, die die Namen der an den Kundgebungen des vorhergehenden Tages be sonders beteiligten Personen enthalten sollte und durch einen Spitzel den Karabinieri in die Hände gespielt worden sei. Die gewaltige Empörung, die diese Verhaftungen verursacht hatten, richtete sich natürlich

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Südtiroler Ruf
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Page 7 of 22
Date: 01.09.1961
Physical description: 22
Nr. 4/1961 Südtiroler Ruf Seite 7 macht. So nach dem Sprengstoffanschlag auf die Ferraribar in Tramin, wo er in seinem Eifer sogar einen Südtiroler Kam merabgeordneten festnahm, und unlängst vor dem Kasernentor der Karabinierile- gion in Bozen. Dort verhaftete er einen vor beigehenden Südtiroler Schüler, weil dieser zu seinem Freund gesagt hatte, er möchte kein Karabinieri sein. Der 18jährige Bur sche wurde von Rienzner blaugeschlagen und wegen Schmähung der italienischen Polizei

der Gerichtsbehörde angezeigt. Leute wie Rienzner konnte die italienische Polizei gut gebrauchen. Aus diesem Grund schal tete man ihn auch bei den Verhören der in jüngster Zeit verhafteten Südtiroler ein. Rienzner wurde am Abend des 17. Juli, kurz nach Einbruch der Dunkelheit, vom Sitz der Karabinierilegion in Bozen mit einem zugedeckten Jeep nach St. Michael- Eppan gefahren. Der Schreiber dieser Zei len stand an der Umfriedung der Kara- binieri-Station und sah Rienzner mit einem anderen Karabinieri sowie

einem Offizier aus dem Fahrzeug steigen. Die drei ver schwanden hinter dem Tor der Karabinieri- kaserne. Zehn Minuten später hörte man laute und verzweifelte Schreie aus dem „Time s", London, 3. August 1961 Vernehmungszimmer dringen und dazwi schen die Stimme Rienzners: „Sag es, du Schwein, oder ich bringe dich um!“ Die erschütternden Schmerzensschreie der ge folterten Südtiroler hielten in Abständen bis zum Morgengrauen an. Mitunter hörte man sogar das dumpfe Niederprasseln von Fausthieben oder sonstigen

Schlägen und lautes, entsetzliches Stöhnen. Diese Vor gangsweise wurde selbst dem Karabinieri- Maresciallo zuviel, der nach einer Stunde etwa die Kaserne verließ. Ich saß hinter einem Busch nahe dem Zaun und konnte alles genau hören. Als auf die Schreie hin einige Personen auf der nahen Straße anhielten, drehten die Kara binieri das Radio auf volle Lautstärke auf, um die Schmerzensschreie der gepeinigten Südtiroler zu übertönen. Karabinieri Rienz. ner öffnete für einen Augenblick das Fen ster und rief

. Als einer der Polizisten die rückwärtige Wagen- tiir aufmachen wollte und den Burschen für einen Augenblick losließ, sank dieser bewußtlos zu Boden. Rienzner, der ihn an der anderen Hand hielt, versetzte dem Un glücklichen einen Fußtritt und schrie: „Steh auf, du Schwein“. Der Bursche regte sich aber nicht. Er mußte wie ein Mehl sack in den Wagen gehoben werden. Der Wagen fuhr dann wieder mit den beiden Karabinieri in großer Geschwindigkeit in Richtung Bozen. Sehr geehrte Redaktion, ich schwöre, daß jedes Wort

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Südtiroler Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 04.02.1964
Physical description: 8
vor den Karabinieri muß ich widerrufen. Ich wurde nicht nur miß handelt, sondern gefoltert. Das muß einer mitgemacht haben, um es zu verstehen ...” Diese Erklärung des Häftlings Alois Gut mann, eines 30jährigen Bauers aus Tramin, und ähnliche seiner einvernommen Kollegen bildeten den Tenor der Aussagen in der vier ten Mailänder Prozeßwoche. Die „Verhörmethoden” in der Polizeika serne von Eppan, die nicht nur in Südtirol, sondern weit über die Grenzen unseres Lan des zu traurigem Ruhm gelangt sind, wurden nochmals

. Der beste Beweis für diese Annahme dürfte wohl der sein, daß mehrere Häftlinge, die später als absolut unschuldig entlassen wer den mußten (nach oft eineinhalb Jahren Untersuchungshaft!), ebenfalls solche „Be kenntnisse” abgelegt hatten! „Ich habe den Karabinieri gesagt, daß ich alle Masten ge sprengt habe. Ich habe ja kleine Kinder, die noch einige Jahre einen Vater brauchen ...”, meinte der eben erwähnte Steinegger mit einiger Logik bei seiner Einvernahme. Auch auf die recht eigenartige Rolle

wurde) er klärt: „Als ich die vor den Karabinieri gemachten Aussagen nicht bestätigen wollte, warf er mich hinaus und sagte, daß er mich schon noch mit geeigneten Mitteln dazu bringen werde. Solange ich die Karabinieri-Protokolle nicht be stätigt hätte, dürfte ich weder mit mei nem Rechtsanwalt sprechen, noch auch Besuche empfangen...” Und Stein egger antwortete auf die Frage des Richters warum er beim zweiten Ver hör durch den Staatsanwalt am 5. Au gust 1961 im Bozner Gefängnis „alles mehr

oder weniger bestätigt” habe, mit den lakonischen Sätzen: „ ... Dr. Ca stellano richtete überhaupt nur zwei Fragen an mich: Er fragte mich, ob ich die Karabinieri-Protokolle bestätige. Ich wollte ihm erklären, was darin rich tig und falsch ist. Da ist er aufgesprun gen und hat mich angebrüllt, daß ich ganz klein wurde. Dann hat er selbst in einer schwer leserlichen Schrift ein paar Zeilen hingeworfen, die ich dann unterschreiben mußte ...” Fleute kann man erst richtig ermessen, welche Tragödien sich 1961

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Südtiroler Ruf
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Page 5 of 22
Date: 01.09.1961
Physical description: 22
über Mißhandlungen und Torturen an inhaftierten Südtirolern Tel. - Bericht unseres Korre spondenten Thomas Ross BOZEN. — In den letzten zwei Wochen hat die italienische Polizei schätzungsweise 150 bis 200 Südtiroler festgenommen, von denen ein Teil wegen der Teilnahme an den Sprengstoffanschlägen angeklagt, ein Teil wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Bei den .Verhören durch die Karabinieri kam es zu Mißhandlungen. Innenminister Scelba versprach am Montag den Süd tiroler Parlamentariern energische Abhilfe

mit zusammengeschlagenen Hacken stehen, die Hände über den Kopf. Wenn sie vor Er schöpfung herunterfielen, riß man mir sie wieder hoch. Ein Karabinieri gab mir lau fend Ohrfeigen, der andere saß am Tisch, um das Protokoll zu schreiben.“ Dann stellte man A. einen Mitgefangenen gegen über. Vorher schärfte ihm ein Karabinieri ein: Wenn du deutsch sprichst, passiere ich dich dort oben!“ — er zeigte an ein ver gittertes Fenster — „wie eine Wurst durch.“ Schließlich kam ein Brigadier (Unteroffi zier) herein und sagte

: „Jetzt hört auf mit dem Schlagen.“ A. wurde in die Zelle ab geführt. Bis auf das Blut in Rot-Weiß-Grün „Bei einem zweiten Verhör schlug mir ein Brigadier in Zivil ins Gesicht und in den Nacken.“ Ein Karabinieri, so sagt A., habe sich damit gebrüstet: „Jetzt schlage ich dich, bis dir auf der einen Seite das Blut rot herauskommt, in der Mitte weiß und rechts grün.“ Das sind die italieni schen Nationalfarben. Soweit A.’s eigene Erlebnisse. (A. hat inzwischen Polizeikom missär Palmieri geschildert

, wie es ihm im Gefängnis ergangen ist.) Der Schmied lallte In der Karabinierikaseme von Eppan war A. mit zahlreichen anderen Gefange nen zusammen, die inzwischen alle ins Untersuchungsgefängnis gebracht wurden und auf ihren Prozeß warten. Davon be richtet er. „Einen 21jährigen Burschen aus Vahrn, ich glaube, er ist Schmied, den Na men weiß ich nicht, sah ich flach auf einer Kiste in der sogenannten Folterkammer liegen, während ein paar Karabinieri ihn bearbeiteten. Ich ging gerade zum Klosett und sah zufällig

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Südtiroler Ruf
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Page 4 of 16
Date: 01.11.1961
Physical description: 16
. Dann ist es losgegangen. Sie haben so eine Stahlpeitsche gehabt, und mit der ist es über den Rücken hinuntergegangen und über die Nieren. Nachher bin ich ganz schlecht gewesen. A: Wie lange hat das gedauert? B: Das könnte ich gar nicht sagen, die Zeit, da habe ich an die Zeit gar nicht mehr gedacht, wie lange das sein könnte. Dann haben sie mich hinauf und in ein Zimmer hineingeführt, da waren sieben oder acht Karabinieri drinnen. A: Nackt noch? B: Nein, schon angezogen. Dann haben sie mich gefragt, wen ich da kenne

. Der Major war dort, er hat gefragt, ja wen ich da kenne. Dann habe ich gesagt, den Hauptmann und zwei oder drei Karabinieri, die ich gekannt habe. Das wollten sie aber nicht, es war noch jemand drinnen, ein Südtiroler, den ich gut gekannt habe, aber für sie habe ich ihn nicht gekannt. A: Wer war das? B: Das war der ... Dann hat er gesagt, du mußt den kennen, dann haben sie ihn umgedreht. Inzwischen haben sie mir aber ein Stück Zitrone gegeben mit Zudcer drauf, das haben sie mir einfach in den Mund

eventuell eine Pistole in die Hand bekommen könnte vom Karabinieri, ausnützen, daß ich ab- hauen könnte. Dann habe ich aber gesehen, daß der andere hinten so schwach ist, ich bin vorne gesessen, zwischen Fahrer und einem Brigadier von den Karabinieri und hinten war der ... mit einem anderen Karabinieri, dann habe ich mir gedacht, es hat keinen Sinn, zum Schluß geht der auch drauf. Das wäre nur ein Opfer von uns ge wesen. Dann habe ich es aufgegeben. Dann bin ich nach Bozen gekommen, im Gefäng nis

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Südtiroler Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 25.11.1963
Physical description: 12
, sondern — so paradox dies auch klingen mag — auch we gen Verdachtes auf Meineid. Denn der Strafsenat von Trient hat mit seiner Urteils begründung für den Freispruch der Kara- binieri gleichzeitig die Südtiroler Häftlinge, welche die Karabinieri wegen schwerster Mißhandlungen angezeigt hatten, als falsche Zeugen klassifiziert, sie also des Meineides beschuldigt. Immer wieder lesen wir in dieser Urteilsbegründung: „Falsch sind die Aussagen; falsch ist der Zeuge”. Es verwundert wirklich, wie ein Richter

eine Zeugenaussage so unmißver ständlich für falsch, und zwar für un widerlegbar falsch erklären kann, ohne daß gegen eben diesen Zeugen wegen Meineides von Amts wegen vorgegan gen wird. Die gleichen Karabinieri, die in Trient auf der Anklagebank sa ßen, werden nun vor dem Schwur gericht Mailand in den Zeugenstand treten. Darin haben durchaus kompetente Leute auch den letzten Grund für den vollen Freispruch der Karabinieri in Trient sehen wollen. In Anbetracht der Tragweite und Bedeu tung des Urteiles von Trient

gewalt — die Karabinieri gehören der Exe kutive an — Anklage erhoben. Die öffentliche Meinung des In- und Aus landes hat allerdings im Zusammenhang mit dem Urteilsspruch von Trient mitunter nicht sehr freundliche Betrachtungen auch über die italienische Justizverwaltung schlechthin angestellt. Laut italienischer Prozeßordnung wird der Urteilsspruch zwar unmittelbar nach der Hauptverhandlung verkündet, die Urteils begründung hingegen erst einige Wochen später hinterlegt. Die Pressekommentare

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Der Südtiroler
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Page 6 of 6
Date: 01.12.1925
Physical description: 6
. An der Spitze des Festzuges marschierte die Alpinimusik und spielte den Faschistenmarsch, in der Mitte des Zuges, unter den Klängen eines altösterreichischen Armee marsches die Bürgerkapelle. Alle Faschisten von Franzensfeste und Brixen waren auf den Beinen. Es bereitete den Italie nern sichtlich ein Vergnügen, die Südtiroler an den verlorenen Weltkrieg zu erinnern und vor ihren „Siegeswagen" zu spannen. Mn pr«geffüchtiger Karabinieri - MaresoiaUo Der Karabinieri-Maresciallo von Tramin entfaltet

eine Tätigkeit, welche in die Jnquisitionszeit vergangener Jahr hunderte gut hineinpassen würde. Er beordert kurzerhand die Leute in die Karabinierikaserne, wo sie dann seine Tätlichkeit mit Peitsche und Faust zu verspüren bekommen. Gar mancher Traminer und Kurtatscher könnte davon ein Lied singen, wie es ihm ergangen ist. Und nicht nur einer der Mißhandelten erklärte, lieber als noch einmal einer solchen Vorladung Folge zu leisten, lieber Selbstmord zu begehen. Auch die ihm unter stellten Karabinieri

" geleistet habe. Würdig reiht sie sich ja an ver schiedene andere „Heldentaten", die unter italienischer Herr schaft in den von Italien neu erworbenen Gebieten geliefert wurden. Die Spuren dieser grauenhaften Denkmalschändung wurden sofort nach dem Bemerken beseitigt. Infolge der Presseknebelung sickert jedoch die Nachricht erst allmählich unter die entrüstete Bevölkerung. Karabinieri verbieten bas Periaggen. Am Sonntag, den 8. November, betraten zwei Kara binieri auf ihrem Dienstgang eine Gastwirtschaft

auf dem Virgl und ließen sich eine Jause vorsetzen. Als sie sich restauriert hatten, gingen sie in das anstoßende Zimmer, wo gerade einige Leute beim Kartenspiel saßen. Die Karabinieri unterbrachen die gerade im Zuge befindliche Perlaggerpartie und erklärten, daß dieses Spiel verboten sei. Damit haben diese Sicherheitsorgane einen neuen Rekord aufgestellt, denn es besteht keine Verordnung, daß das Perlaggen nicht erlaubt sei. Mer seinem früheren Herrn nicht tre« gebient, bleibt auch bem neuen verdächtig

(Italien hat viele Heilige und Gauner). Mne tapfere Weraner Wirtin. Uber Auftrag der Unterpräfektur wurde der Betrieb des Sportplatz-Restaurants geschloffen, weil dort am Sonn tag — so sagt wenigstens der „Piccolo posto" in einer längeren Notiz — ein bekannter Karabinieri-Marschallo in Begleitung eines Bürgers italienischer Zunge in italieni scher Sprache zwei Getränke verlangte, worauf die Besitzerin, Frau Piok, ihnen auf deutsch antwortete, daß sie sie nicht verstehe. Von Umsitzenden verständigt

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Südtiroler Ruf
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Page 9 of 22
Date: 01.09.1961
Physical description: 22
Franz, geboren am 19. Februar 1924 in Moos in Passeier und dort wohnhaft, erlaubt sich obiger Be hörde Nachstehendes zu unterbreiten: Der Gefertigte wurde am 18. Juli. 1961 gegen halb zehn Uhr vom Arbeitsplatz in Raben stein von den Karabinieri abgeholt und in die Karabinieristation von Grätsch einge liefert. Dort wurde er an die Wand gestellt, wo selbst er ab etwa 13 oder 14 Uhr des selben Tages in Habtachtstellung verblei ben mußte. Zwischen 19 und 20 Uhr kam der dor tige Kommandant (er trug

gegen 10 Uhr von den Karabinieri von zu Hause abgeholt und in die Karabinieri station von Grätsch eingeliefert. Nach einer kurzen Einvernahme wurde ich gegen 14 Uhr an die Wand gestellt und mußte dort in Habtachtstellung bis gegen 12 Uhr des nächsten Tages verbringen. Nach angebrochener Dunkelheit erschien ein Karabinieri, den ich als Feldwebel er kannt habe, und beschimpfte mich in maß loser Weise. Sein Atem roch wie der eines Betrunkenen. Seine wütenden Ausfälle gegen midi als Mitglied des Schützenver

; Empfindlichkeitsstörungen an der großen Zehe des rechten Fußes, Heilungs dauer: vierzehn Tage ohne Komplikatio nen. An das Bezirksgericht Meran und zur Kenntnisnahme an das Justiz ministerium in Rom. Die Unterfertigten, Schiener Hans, wohn haft in Meran, St.-Valentin-Straße 18, und Prister Hermann, wohnhaft in Meran, Kat zensteinstraße 39, erlauben sich obiger Be hörde nachstehendes zu unterbreiten: Die beiden Gefertigten wurden am Mon tag, den 10. Juli dieses Jahres .zwischen 15 und 16 Uhr von den Karabinieri verhaftet

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 16.10.1897
Physical description: 10
und geschrieen hatte; einige Steine wurden ge gen die Karabinieri geworfen und zwei Fenster des Ministeriums zertrümmert. Da ließ der Hauptmann der Karabinieri Signale geben, die man der gewaltsamen Auflösung einer Volksmenge voranzu- fchicken pflegt. Die Menge antwortete mit verstärk tem Pfeifen und Hohngeschrei. Darauf begannen die Karabinieri das Volk zurückzudrängen und schon dabei kam es zum Handgemenge und mehrere Per sonen wurden verhaftet. Gleichzeitig rückte eine zweite Kompagnie Karabinieri heran

Revolution ausgebrochen wäre. Zahlreiche Kämpfe zwischen Karabinieri und Leuten die ver haftet werden sollten, fanden statt. Da fiel plötzlich ein Schuß. Ein Augenblick der Stille trat ein, worauf das ganze, auf dem Platze versammelte Militär, das auf fünf Kompagnien angewachsen war. im Laufschritt vorging, die ungeheure Menge in wilder Flucht vor sich hertreibend. In wenigen Minuten war der Platz leer, aber in den auf ihn mündenden Seitenstraßen staute sich die Menge. Dort wurde das Pflaster aufgerissen

und das Mili tär mit großen Steinen bombardirt. Mehrere Sol daten wurden verwundet. Der Oberst, der die Karabinieri kommandirte, erhielt einen Knüttelhieb über den Kopf. Noch immer aber bewahrten die Truppen ihre Ruhe. Da fiel aus einem Hause einer Seitengasse ein Revolverschuß, der einen Sol daten an der Hand verwundete. Nun gaben die Karabinieri etwa zehn Schüsse ab, die meisten in die Luft. Durch einen wurde ein 16jähriger Junge getödtet und ein anderer schwer verwundet. Wie viele Verwundete

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Südtiroler Ruf
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Page 4 of 8
Date: 01.07.1964
Physical description: 8
von Befehlsempfängern cinkalkuliert. Dennoch glaube ich: Das Spießrutenlaufen, mit dem die Karabinieri die Heimkohrenden — die ja zum größten Teil frcigcspvochen worden waren — bereiteten, hat viel von dem zunichte gemacht, was durch das Urteil gewonnen worden ist. Wie zu hoffen war, blieb es in der Nacht auf Samstag in Siidlirol ruhig, was nicht nur auf die Sicherheitsmaß nahmen der Behörden zurückzufiihren ist. Diese Sicherheitsmaßnahmen hat ten allerdings einen Umfang, wie er bis jetzt noch nicht verzeichnet wor

und feiern. Die Karabinieri zeigten je doch wenig Verständnis für die Wie dersehensfreude der Dorfbewohner. Obwohl man sich in den Dörfern sichtlich bemüht hatte, dem Empfang jeden politischen Anstrich zu nehmen, um kein Ärgernis zu erregen, ging die Polizei zum Teil wirklich brutal vor. Der Wanderlehrer und Schriftstel ler Joseph Hieß begingen Offen hausen (Oberösterreich) seinen 60. Geburtstag und war dort vielfach ge ehrt worden. — Wer kennt heute noch die alte Garde jener blutjungen Leh rer

Dorfplatz, eine Kapelle sollte zum Empfang spie len und ein Mädchen sollte den zu rückgekehrten Salurner Bursdien einen Blumenstrauß überreichen. Eine halbe Stunde vor der Ankunft des Autobusses kam der Karabinierikom- mandant des Ortes mit einigen ande ren Karabinieri und erklärte, die Mu sikkapelle dürfe nidit spielen. Als die Musiker weg waren, for derte der Offizier die Wartenden auf Italienisch auf, sich zu zerstreuen. Als eines der wartenden Mäddien sagte: „Und das soll unsere Autonomie

sein“, war der Maresdiallo mit einer deutschen Antwort zur Hand: „Fräu lein, passen Sie in diesem Moment genau auf, was Sie reden!“ Die Salurner beschlossen hierauf, den Autobus vor dem Ortseingang zu empfangen. Gleichzeitig mit dem Bus traf auch eine Verstärkung der Karabinieri ein. Sie forderten von allen Leuten die Ausweise und no tierten die Namen. Die fünfzehn Kara binieri mit ihren schußbereiten Schnellfeuergewehren störten die Heimkehrer allerdings wenig. Wie vor dem Gefängnistor kam es wieder zu rührenden

Wiedersehensszenen. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhr der Autobus weiter nach Neu- markt, der'nächsten Station. Dort war das Polizeiaufgebot noch wesent lich stärker. Die Polizisten versuchten, den Autobus zur Durchfahrt zu zwin gen. Der Autobus blieb schließlich doch in einer Seitenstraße stehen. Et wa 50 Karabinieri stießen rücksichts los alle Leute, die zu dem Bus woll ten, Frauen und Männer, Kinder und alte Leute, zur Seile und versuchten, mit einem Kordon den Bus abzurie geln. Die Autobustür ging

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 15.02.1929
Physical description: 8
im Wappen voll Savoyen. Ihm allein ist es vergönnt, den gegenwärtigen Ruhm Italiens widerzu strahlen! So wurden die kleinen Drei Könige von den karabinieri angehalten -und ihnen bedeutet, daß sie mit diesem Steril nicht weiter herumziehen dürsten. Die Knaben wollten nicht einsehen, daß an ihrem Spiel Unrechtes sei und verteidigten tapfer ihren mit so vieler Sorgfalt Her- gestellten Silberstern. Schließlich fand man einen Aus weg: die Karabinieri schnitten eine der Zacken

ab, und mit dem nun staatsungefährlichen fünfzackigen Stern durften die Kinder weiter wandern. Es ist nur gut, daß sich die wirklichen heiligen Drei Könige nicht in das faschistische Italien verirrt haben, sie hätten dort kaum geringere Schwierigkeiten zu überwinden als unter Herodes um die Zeit vor nahezu 2000 Jahren! Noble Gäste. Bei einer geselligen Veranstaltung in Kurtinig er schienen neben durchwegs deutschen Besuchern auch 19 Italiener, die „Honoratioren" des Ortes, unter ihnen 2 Karabinieri. Neun dieser ungeladenen Gäste

schwätzte, zur Strafe mit dem Stock so fest ans den Kopf, bas das Kind bewußtlos zusammenbrach. Erst nach ein ttnd einer halben Stund e gelang es b e n Bemühun- M eines Arztes, den Knaben aus der Ohnmacht zu erwecken. im nächsten Tag erschien der Karabinieri Maresciallo lei den Eltern des Kindes und ersuchte sie, die Sache nicht zur Anzeige zu bringen. Die Lehrerin selbst fand es nicht der Mühe wert, sich bei den Angehörigen des mißhandelten lmdes wegen der übertriebenen Züchtigung zu entschul

waren voriges Jahr kurze Zeit vor der Zeugnisverteilung 1600 Lire i mäßig hohen Betrag von t> Lire zahlen.) Alle möglichen Leute wurden mit dem Diebstahl in Verbindung gebracht, verhört und verdächtigt, vM. sich schließlich unzweifelhaft herausstellte, daß der Lehrer Arnaldo Cristoforetti der Täter war. Am 10. Dezember des vorigen Jahres wurde er von der Karabinieri abgeführt, allerdings nicht in Ketten, mit welchen man bei weit geringeren Anlässen Deutschen gegen über immer sofort bei der Hand

— ein Verbrechen in Südtirol. Der Wirt Joses Gänsbacher in Sarnthein bei Bozen wurde von den Karabinieri wegen Nichtbefolgung der Vor schriften des Präsekturdekretes vom 27. November» 1927 angezeigt, weil er in seinem Betriebe angeblich nur aus ländische Zeitungen hielt. Die faschistische „Äpenzei- tung" berichtet davon und fügt bei: „Eine exemplarische Bestrafung wird sicher die Wirkung auf ihn und seines gleichen nicht verfehlen." Jn der ganzen zivilisierten Welt ist das Halten von deutschen Zeitungen

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 16
Date: 31.12.1927
Physical description: 16
als päpst liches Gebiet italienisch blieb." Kommentar überflüssig! Neue Gewalttaten in Aunichen. Die Karabinieri nahmen zwei weitere Per sonen in .Haft, die das Schriftstück in Fnni chen in die Häuser getragen haben sollen. Der Bevölkerung hat sich große Aufregung be mächtigt. Nachruf. Unter großer Teilnahme wurde am Sonn tag den 19. Dezember Herr Fakob Ober ste ine r, Hausbesitzer und Landesbeamter i. R.. zu Grabe getragen. Ein tückisches Leiden hatte den Sechzigjährigen, dahingerafft. Lebte

mit der Vertröstung aus baldige Erlösung. Merkwürdigerweise waren in der hl. Nacht Faschisten beinahe die ersten Kirchenbesucher. Während der Mitter nachtsmette und des darausfolgenden feierlichen Amtes wurden alle abgelegenen Winkel der Kirche, die Beichtstühle, selbst die Kanzel, von Milizsoldaten (Faschisten) und Karabinieri, die, weil sie iit servizio im Dienste waren, sämtlich mit aufgepflanztem Gewehr und dem Hut auf dein Kopfe ihrer Amtshandlung ob- lageil, eingehend durchsucht. Nach dem Amte wurden

; Propst Feldner ward gezwungen, unter Be gleitung von je 2 Faschisten und Karabinieri sich in die Kaserne der letzteren zu begeben, wo er seinen Mesner und dessen Häuserin vor fand. Nach zweistündigem Warten wurde dem Stistspropst gestaltet, die kirchlichen Verrich tungen des Christtages vorzunehmen, wäh rend der Stiftsmesuer in ansehnlicher Be gleitung von Karabinieri-Chargen — mit dem Wien Meraner Schnellzug nach Welsberg ge liefert wurde, wo er heute, Mittwoch, noch ist. (Abends kam die Nachricht

, daß seine nache gut stehe und er wahrscheinlich nächstens der Hast ledig würde.) In derselben hl. Nacht wurde von Karabinieri um 2 Uhr nachts die Franziskanerkirche nach denselben An schlägen abgesucht, im Gasthaus Wiesthaler (dessen Besitzer ein Neffe des Stistsmesners ist) u. beim ehemaligen Bürgermeister Wacht- ler Hausdurchsuchungeil vorgenommen, ain hl. Tag vor dein Amt die Pfarrkirche in Vier schach und rv ährend des Amtes die in Win nebach visitiert. Mail vermutet nach Giarra- tanas letzter Rede

Geheimbericht eines Fnnichner K a- r a b i n i e r e beilag. Der Einpfänger wußte nun, wie es um das Nichtbestehen der Zen sur aussehe! In der Eile hatte sich eben der Bericht in den in Fnnichen geöffneten Brief nach Bozen verirrt! Außerdem: täglich erhält der Karabinieri-Pvsten in Fnnichen vom ita lienischen Konsul in Innsbruck telegraphische Mitteilung, welche deutschen und österreichi schen Zeitungen nicht eingeführt werden dür fen; für die tirolischen Zeitungen (auch die „Lienzer Nachrichten") besteht

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.01.1929
Physical description: 8
ita lienischer Lehrer aus Turin aufgezogen, der stets ein etwas heißblütiges Temperament entwickelte. Am 7. v. M. kam ihm die Uhr im Schulzimmer abhanden und auf die An gabe eines Schulkindes wurde der 9jährige Franz Gasser der Tat verdächtigt. Gasser entstammt aus einer ehrenwerten Latzfonser Familie, die freilich arm war. Er war etwas geistesschwach und das Verhör brachte aus ihm nichts heraus. Am Tage nach dem Diebstahl kam der Brigadier der Karabinieri und holte das Kind aus dem Bett heraus

, weil zu Hause niemand war, der darauf hätte schauen können. So kam die Mutter in die Gemeindekanzlei. Dort waren außer dem Sekretär Costa noch zwei Karabinieri anwesend, weiters drei Faschisten, ein Finanziere und der italienische Lehrer von Lappach. Die Mutter wurde nun nach langem Verhör samt dem kleinen Kinde in der Gemeindekanzlei bis in die späte Nacht zurückbehälten, das Kind weinte und schrie zum Erbarmen. Ungefähr um 11 Uhr nachts kam ein Fuhrwerk, um die zwei. Karabinieri samt der Mut ter

und dem Kinde nach Täufers zu bringen. Unter wegs, als das kleine Kind immer jämmerlicher schrie, gingen die Karabinieri mit der Mutter in ein Gasthaus, wo das Kind endlich was zum Essen bekam. Die Mutter er hielt dort leihweise ein Schultertuch, um gegen die Kälte ein bißchen geschützt zu sein. Endlich kam die Eskorte nach Täufers, in der Karabinier ikaserne wurde dann die Mutter mit dem Kinde während der Nacht zurückbehälten. Am nächsten Tage wurde sie samt dem kleinen Kinde in Kara- binieribegleitung

nach Bruneck zum Richter gebracht. Die ser hatte aber den nötigen Verstand, verwies den Kara binieri ihr Unrechtes Vorgehen und entließ die Mutter. Die selbe erhiest von den Karabinieri 10 Lire als Reisegeld und kam endlich spät abends mit ihrem kleinen Kinde zu Hause an. Hausdurchsuchungen in Bozen. Das Mißtrauen der Italiener gegenüber den deutschen Südtirolern hält auch im neuen Jahre mit gleicher Be harrlichkeit an; die Suche nach „Waffen" ist noch immer ein beliebtes Mittel, um friedliche deutsche

von einem Geheimpolizisten zum Karabinieri Maresciallv ge loben. Dr. Mutschlechner ließ den Karabinieri Maresciallv wissen, daß sich die Behörden bisher stets zum Bischof be mühten, wenn sie etwas von ihm haben wollten und nicht umgekehrt und daß er daher der Vorladung nicht Folge leisten werde. Daraufhin kam der Karabinieri Maresciall» zum Administrator und entschuldigte sich in höflichster Form. Der Bischof hielt die Sache für erledigt und war daher nicht wenig erstaunt, als eine geraume Zeit später bk Zustellung

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Alpenländer-Bote
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Page 17 of 20
Date: 12.05.1929
Physical description: 20
- b i n i e r i.) Als der Karabinieri-Wachtmeister Stefan Palla und der Karabinieri Theodor Pasqualini des Ka- rabinieripostens St. Johann in Begleitung des Volks- fchullehrers Peter Cefchini in der Nacht zwischen dem 28. und 29. April während eines Patrouillenganges die Peripherie der Ortschaft Steinhaus passierten, wurden gegen sie von im Hinterhalt befindlichen Personen Schüsse abgegeben. Der Wachtmeister Palla und der Lehrer Cefchini, die sofort in die benachbarten Häuser übergeführt wurden, sind dort ihren Verletzungen

er legen, während der Karabinieri Pasqualini in der Nacht auf den 1. Mai im Brirener Krankenhaus gestorben ist. Die Gerichtsbehörden haben auf Grund der gesammel ten Daten einen Haftbefehl ßegen einen gewissen Georg Hofer erlassen, der seit einiger Zeit eifrigst überwacht wurde. Die Leiche des Brigadiers Palla wurde unter großer Beteiligung in Bruneck. die des Karabinieri Pasqualini in Brixen beigefetzt; die Leiche des Lehrers Cefchini wurde auf Wunsch der Angehörigen nach Trient überführt. Das Tal

gleicht seit dem Karabinieri- morde einem Heerlager. Üeber 180 Verhaftun gen sind vorgenommen worden. Als das Auto, wel ches die Leichen der beiden erschossenen Karabinieri, am 1. Mai nach Bruneck fuhr, gab es eine Reihe von Zwischenfällen. Die Särge waren unter Kränzen ver borgen. Aus dem Wege standen Karabinieri. Die aus den Feldern arbeitende Bevölkerung strömte nichts ahnend herbei, um sich den Aufzug anzusehen. Sie wußte nicht, daß es sich um einen Leichentransport handelte. Die Männer behielten

n d r a m a.) In S t. M a r t i n am Kofi im Vinsch gau war der 69jährige Bauer Sebastian Kofler auf der Egg mit Feldarbeit beschäftigt. Da rollte von der Höhe ober ihm ein Stein herunter, der ihn am Kopfe traf. Kofler starb nach kurzer Zeit an der fürchterlichen Verletzung. - Wie die „Dolomiten" melden, hat sich in T a r s ch im Vinschgau ein Familiendrama ereignet. Eine Frau, deren Namen das Blatt nicht nennt, ver suchte ihren Galten, ihren Sohn und ihre Schwägerin zu vergiften. Als die Karabinieri in das Haus kamen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 13.01.1926
Physical description: 8
in wurde, wie aus Bozen berichtet wird, Rudolf Riedl, Kapellmeister, Chorregent und gleichzeitig Zahlmeister der Raiffeisenkasse, ver haftet. Wegen Arbeitsüberbürdung hatte er es ablehnen müssen, mit seiner Kapelle von faschisti scher Seite geforderte italienische Musikstücke ein zuüben. Daraufhin nahmen 6 Faschisten und 4 Karabinieri bei ihm eine Hausdurchsuchung vor. Den gesuchten Grund zur Verhaftung gaben drei aufgefundene Messer und ein Säbel, der als eine alte Waffe aus dem Besitz des Bruders

nicht ohne Karessieren abgehen kann, so schaut euch doch um deutsche Burschen um." Das berichteten die Schönen ihren südlichen Lieb habern. Der Karabinieri-Maresciallo erschien mit einem Zivilisten beim Pfarrer und verlangte die Aenderung der Statuten des Jungsrauenbundes. Natürlich blieb der Pfarrer die Antwort nicht schuldig. Dafür wurde er in Trient angezeigt und von dort aus gerüffelt. Ein Bauer, der in einer guten Laune im Gast haus einmal einem Karabinieri erklärt hatte: „Ich bin auch Faschist", reichte

um die Schulbefreiung seines Sohnes ein. Die gesetzlichen Voraussetzun gen mangelten jedoch, da der Sohn viel zu jung war. Daraufhin erschien der italienische Inspektor beim Lehrer und ersuchte ihn, die Geburtsdaten des Bübchens zu fälschen, denn dem Vater müsse man entgegenkommen. Der sei nämlich Faschist. In einigen Orten des Pustertales versuchten Karabinieri und Finanzieri den faschistischen Gruß einzuführen. Ein Bauernbursche, der auf solche Weise von einem Karabinieri gegrüßt wurde, faßte die Geste

als einen Attentatsversuch auf eine Hut feder auf und erteilte dem Auge des (Gesetzes eine — Ohrfeige. Dieses Mißverständnis kam dem Burschen teuer zu stehen. Sechs Karabinieri er schienen in seiner Wohnung und schleppten ihn ins Gefängnis. Ein kleines Büberl wird von einem Herrn ge fragt, wie es vom italienischen Lehrer benannt werde. Da bricht der Kleine in Tränen aus und stottert: „I schäm mi so viel." bedangt Säten, Mt Worte. Unter dieser Ueberschrift schreibt Sepp Fisch- naller in der „Washingtoner Staatszeitung

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Alpenland
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Page 3 of 12
Date: 18.06.1920
Physical description: 12
jenes verboten: Das Ausstecken von Fahnen in der Landes farbe, Pöllerschietzen, Musik, Prctzefsionen; an einem Orte wurde sogar die Abhaltung des Gottesdienstes von den Karabinieri eigen mächtig untersagt. Wurde vielleicht in der Vorkriegszeit in Trient .1 nie die Trikolore gehißt? Wurde die Jrredenta nicht öffentlich be trieben? Schamlos! In Südtirol nun zieht der Terror gegen harm lose Festteilnehmer zu Felde. Die Bozner Talferbrücke wurde in später Nachtstunde durch Militär geräumt

hat. Ihr Deutsche braucht euch über so etwas nicht zu ärgern, ihr könnt nur lachen. Wir Italiener aber müssen uns grün und blau ärgern, daß man in Trient die „friedliche Durchdringung" und die Eroberung ber deutschen Herzen so aufzufassen beliebt." In Tramin ist es zu erbitterten Szenen gekommen. Durch sinnlose Verhaftungen wurde die Gereiztheit der Bevölkerung auf die Spitze getrieben. Die Forderung nach Freilassung der Verhaf teten beantworteten die Karabinieri damit, daß sie sich vor der Wachstube

mit aufgepflanztem Bajonett aufstellten und die Menge bedrohten. Es flogen nun Steine gegen die Karabinieri, die sich auf das hin wieder zurückzogen. Das Erscheinen des Bürgermeisters be ruhigte die Menge einigermaßen. Er begab sich mit dem Gemeinde sekretär und dem Verwalter der Gemeinde in die Wachstube. Die Verhandlungen, die dort gepflogen wurden, erwiesen sich aber als zwecklos, weil der Brigadier immer wieder betonte, von seinen Be fehlen nicht abgehen

zu können. Er kann ja auch nichts anderes als seinen Vorgesetzten gehorchen. Anläßlich des Namenstages des Bürgermeisters erfolgten neuerliche Verhaftungen, die die Bevöl kerung mit Ueberraschung und Wut erfüllten. Nachdem die Tra miner einen Spitzel der Karabinieri ermittelt hatten, der ihnen zufällig in die Hände geriet, entlud sich auf ihn und auf die spätere hinzukommenden Karabinieri die ganze angesammelte gewaltige Empörung. Dieser Vorfall fand auf dem Rathausplatz statt. Als die Karabinieri sahen, daß man ihren Spitzel vom Rade, herunter gerissen

und verprügelt hatte, kamen sie, um ihn vor weiteren Mißhandlungen zu schützen, zu Hilfe. Im Nu war die Karabi- nieripatrouille in den Wirbel hineingeMen. Die vier Karabinieri lagen gleich am Boden, während der Oberleutnant den Revolver zu ziehen versuchte. Bevor er jedoch damit Unheil stiften konnte, wurde er ihm aus der Hand geschlagen und er selbst zu Boden geworfen. Dem Eingreifen einiger besonnener Männer gelang es, in kurzer Zeit den Knäuel von Menschen auseinanderzubringen, worauf sich die Karabinieri

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 05.07.1929
Physical description: 12
zu seinem Rad, das er etwa 10—12 m unterhalb des italienischen Zollschrankens auf österreichischem Gebiet ste hen gelassen hatte. In dem Augenblick jedoch, als er wieder auf das Rad aufsttzen wollte, wurde er von einem herbeigeeilten Karabinieri am Rock gefaßt, ein zweiter Karabinieri sprang übern Zollschranken dem ersten zu Hilfe und Webhofer wurde gegen seinen Willen über die österreichisch-italienische Grenze auf italienisches Gebiet geschafft, ohne daß seine beiden Freunde Zelger und Krautgaffer

, die Augenzeugen des Vorfalles waren, diesen schweren Uebertritt italienischer Organe auf österreichischen Boden verwehren konnten. Die Karabinieri leugnen einen Uebergriff auf österreichisches Gebiet, sie hätten den jun- gen Webhofer auf italienischem Boden (der Zollschranken ist bereits etwa 40—60 cm auf italienischem Gebiet!) festgenommen. Nebstbei ließen sie den festgenommenen Webhofer ein Dokument unterfertigen, worin dieser gezwun gen wird, zu erklären, er sei freiwillig den Karabinieri gefolgt

. Diese Behauptung wider spricht vollkommen den Tatsachen und der Fest stellung der beiden Augenzeugen Zelger und Krautgasser, die durchaus verläßlich sind. Das Webhofer jun. nie daran dachte, nach Italien zurückzukehren, erhellt schon daraus, daß er in Sillian ein Rad auslieh, dann, daß er zur Vorsicht zwei Freunde mitnahm, schließlich das er erst in dem Augenblick von den Karabinieri ergriffen und gewaltsam über die Grenze ge bracht wurde, als er sich anschickte, wieder das Rad zu besteigen, um nach Sillian

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.07.1931
Physical description: 6
es auf italienisch zurück. Ein Krachen, tvie von einem Beilhieb. Die morsche Tür splittert^ brach ~~ barst auseinander — eine behandschuhte Hand griff von draußen nach dem Schlüssel, drehte ihn zurück — die zorspaltene Tür flog auf und krachte gleichzeitig in sich zusammen. Ueber die Trümmer trat ein Milizoffizier — 3 e fo[gt von zwei Karabinieri. Marie-Theres erkannte ihn sofort. Ihr Blut erstarrte. „Sie sehen, meine Gnädigste," sagte er in allerverbind- llchstem Tone, während in seinen Augen eine abgrundtiefe

die Karabinieri vor, reißen die Schiefertafeln, die Fibeln vom Tisch, werfen sie in den Gartenkies und zertrampeln, zerstampfen sie wie wahn sinnig mit beiden Füßen. „So sollen alle Widersacher unseres herrlichen Ita liens zertrampelt werden!" schreit der Capitano. Die Kin der beginnen herzbrechend zu schluchzen. „Laßt ab von euerer barbarischen Sprache! Werdet Italiener! Es gibt nur ein edles Volk: uns, die Kinder der unvergleichlichen Römer!" Jetzt hat sich Marie-Theres wieder in der Gewalt. Sie erhebt

sich. „Kommt, Kinder!" gebietet sie laut. Der Capitano verstellt ihr den Weg von neuem. „Sie sind in Irrtum, Signorina. Sie haben nicht mehr die Freiheit, zu kommen und zu gehen nach eigenem Be lieben. Sie haben diese Freiheit verwiP^ als Sie sich n'cht scheuten, die Gesetze dieses Landes zu mißachten!" Der Zynismus seines Tones schlägt das Mädchen geradezu ins Gesicht. Und schon sind die Karabinieri hart an sie heran getreten — greifen ihre feinen Hände, schließen sie in Fesseln. Marie-Theres droht

zusammen zu brechen — da wim mern die Kinder auf — sie reißt sich gewaltsam empor: „Liefert," ruft sie dem ältesten der Mädchen zu, „lauf zu deiner Mutter, sie soll kommen, nach den Kindern sehen Frau Regina alles sagen. Und du," ruft sie einem andern zu, „betreue inzwischen die Kinder . .. ." Die Karabinieri stoßen sie fort — vor sich her — die Kinder jammern, i Einen Blick wirft sie zurück. „Behüt Gott — grüßt. . Durch den Gang stoßen sie sie mit den Fäusten fort über die Brücke — fort . . .! Roch

ist Tageshelle. Gefesselt wird sie von den Karabinieri durch die Stadt geführt. Diie Deutschen, die ihr begegnen, senken in Scham und Ver zweiflung das Haupt wenden sich ab in mitfühlendem Gram. Sie selbst wähnt in Scham und Verzweiflung ver- i gehen zu müssen. Da kommt ihr ein Priester entgegen. Sie kennt ihn nicht. Aber er erkennt die gemarterte deutsche Seele in ihr, mit rascher Bewegung zieht er aus seinem schwarzen Gewände ein Christuskreuz hervor; hält es em por und segnet sie damit. Sie hebt das Haupt

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.07.1929
Physical description: 8
, daß nicht einmal ein Rizzini allzuviel daran verderben kann. Das Schicksal der Gemeindeverwal tung von Bozen ist aber nur ein Musterfall. In den übrigen Gemeinden herrscht ebenso der Fremde, oft ein Mann, den die Bürger in ihrem Hause nicht dul den würden, so in Innichen der Podestä V i s i o n i berüchtigt geworden durch schamlose. Angriffe auf Mädchen von Brixen, wo er durch Fahre als kom mandierender Offizier der Karabinieri fein Unwesen getrieben hatte. Der Anschlag aus den bäuerlichen Besitz. Erträglich sollen

, wonach auf die Grab- Kreuze überhaupt nichts geschrieben werden darf, was die fafchi st ische Behörde nicht vorher genehmigt hat. Daneben machen sich Milizsoldaten und Karabinieri immer wieder ein Ver gnügen daraus, Totenkranzschleifen mit deutscher Widmung abzureißen und zu beschlagnahmen. Wel ches Paradies war doch in Wirklichkeit das alte Oesterreich für alle seine angeblich Unterdrückten Völ kerstämme, verglichen mit dem heutigen Ftalien, dem Tummelplätze für alle Frevel. Der Wahlschwinde

mit besonderer Härte betrieben. Man ging so weit, die U e b e r m a l u n g der treuherzigen deutschen Sprüche auf den Marterln im Tale zu verlangen. Auch sonst durfte nirgends mehr ein deutsches Wort zu lesen sein und als an einem Sonntag in' L a p p a ch eine Feuer wehr Übung an der Gemeindetafel in deutscher Sprache einberufen wurde (von der Feuerwehrmannschaft verstand nie mand italienisch), drangen die Karabinieri während des Gottesdienstes in die Kirche ein, um den Feuer wehrhauptmann zur Rede

blind und mehr als achtzig Jahre alt, wurden verhaftet abgeführt. Auf Wegen und Stegen gab es Gewalttätigkeiten gegen jung und alt. Mussolini schrieb vor dem Kriege, als er in Trient sozialdemokratischer Agitator war: „Die öster reichische Polizei ist nicht so blutgierig (sanguinaria) wie die italienische". Dieses Urteil wird in Südtirol und wurde besonders im Ahrntal immer aufs neue fürchterlich bestätigt. So verhafteten eines Tages Karabinieri und Finanzsoldaten

vom Verhör mit Herzkrämpfen zum Arzte gebracht werden mußten. Da solche Beweise aber doch nicht ausreichten, so holte man sich weitere Opfer. Vor einigen Monaten fiel auf diese Weise ein B a u e r n k n e ch t in die Hände der Karabinieri, der bestätigen sollte, daß sein Bauer an einer unpatrioti- scheu Handlung teilgenommen habe. Da der Knecht sich hartnäckig weigerte anzugeben, was den Tat sachen nicht entsprach, spannten ihn die Karabi nieri in den elektrischen Strom, bis er das Bewußtsein verlor

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