, dessen Wirken der Mission nicht genehm war, vor der Bevölkerung herabzusetzen und vor seiner Regierung zu beschul digen. Aus der Schrift von Fritz geht klar hervor, mit welchen skrupellosen Mitteln die Kapuziner arbei teten, um ihren Einfluß auf der Inselgruppe herr schend zu machen. Aeußerte doch in einer gelegent lichen Besprechung über die durch die Haltung der Kapuziner hervorgerufene Gefahr religiöser Unruhen zwischen den einzelnen Stämmen der Pater Fide- l i s dem Bezirksamtmann Berg gegenüber
, „daß es in der Mission auf einen blutigen Zusam menstoß nicht ankomme, wenn es Gläubige zu gewinnen gelte". Der Grund zu dieser, alle Rücksichten auf das Wohl der Kolonie unter die Füße tretenden Anschau ung war während der spanischen Herrschaft gelegt worden. Damals hatten es die Kapuziner durch gesetzt, daß die früher neben ihnen tätige protestan tische Postoner Mission aus Ponape hinausgedrängt wurde, damit ihnen freie Bahn, nicht für Heiden mission, sondern für Bekehrung der Protestanten geschaffen wurde
mit einer Atmosphäre konfessioneller Spal tungen und Reibungen überzogen. Dabei wußten die zu den Kapuzinern haltenden Stämme Nöt und Iakoj, daß sie ständigen Rückhalt in den Missionen hatten; sie ließen sich nur zu gern einreden, daß der neue Herr, das Deutsche Reich noch ganz anders als Spanien auf seiten der Kapuziner stehe, die freie Hand auch gegen die kai serlichen Beamten hätten. Als 1903 die Entwaffnung der Eingeborenen ver sucht wurde, gelang das vollständig bei den prote stantischen Stämmen
, nur die „treuen und edlen Anhänger" der Kapuzinermission, die Iakojleute, be hielten an 100 Gewehre mit Munition zurück. Daß die Kapuziner davon wußten, geht aus der Aeuße- rung eines ihrer Pater an Fritz hervor, als sie ihm mit einem Aufstand der Iakojleute Angst machen wollten. Bei dieser Gelegenheit fiel das eingangs erwähnte Wort des Pater Fidelis. Dem nach dem Tode Bergs an dessen Stelle ge tretenen Bezirkshauptmann Fritz gelang es jedoch, die Schwierigkeiten, welche das Verhalten der Mis sion
mit 32 seiner Landsleute ermordet, waren aber straflos geblieben, weil sie sich in den Schutz der Kapuziner stellten, indem sie katholisch wurden und durch sich von aller Sünde reinigten. Dieselben Iakojer wurden dann im Jahre 1910 die Mörder unserer deutschen Beamten, offenbar nicht * zuletzt, weil sie glaubten, durch die mächtige Gunst der Kapuziner einem gerechten Gericht entrückt zn bleiben. Als nun die Drohung mit den Iakojleuten nichts fruchtete, stellten die Kapuziner der Mission eine Art Ultimatum