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Page 1 of 4
Date: 30.05.1925
Physical description: 4
einen neuen Nennwert bekommen. Der Referent Dr. Gürtler erklärte, daß es sich bei dem Goldbilanzengesetz öarnur gehandelt habe, den wirt- '"" "^ *i r- (juvwu-j ivmiui uuu uv rV uiuucu ci>er nicht, auf den Krieg an wenden. Sie vermeinen nur, daß sic ihn begreifen. 2lber es ist, als ob die Fische, die im Wasser leben sich klar sein könnten, was dos Leben in der Lust sei. Erst wenr einer ans Land kommt und in dcr Luft gestorben sein wird, wirk er von der Luft wissen." — „Inmitten des ungeheuren Gefcl-ehen

- aber steht der Mensch: Die Tausende, die 5)underttausende, di« Kämpfer und die Nichtl'ämpfer; und alle hoben nur den einen Wunsch, dos eine Ziel: den Krieg abzuwerfen, seine Wirkung, wi« man sie versieht, unsichtbar zu machen, einen wohlverdienten Frieden über den Opfern sein Gros wachsen zu lassen und es im großen ganzen zu treiben wie vorher. Die Zeit mag noch so groß sein, der Mensch bleibt klein. Wandlung, Läuterung sind nicht "seine Sache." — „Mit Bürgernwrol kann man nicht Geschichte

machen und Kriege fuhren. Ich freue mich darüber, daß Krieg und Geschichte sich dos nicht gefallen lassen. So bleibt doch etwas in der Welt, dos nicht zu verbürgerlichen ist." — „Dos Kriegslager ist ongefüllt von solchen, die nichts zum Kämpfer nntbringen als die Weisung, es zu fein; nicht einmal die Begeisterung der ersten Wochen." Sehr treffend kennzeichnet Dinding die Weltstellunq Englands und den Geist des britischen Heeres:. „Wenn die ein zelnen Völker (England) nicht gerade tributpflichtig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 15.09.1922
Physical description: 8
. (Wofffb.) Der sächsische Landtag hat in seiner heutigen Sitzung den Antrag des Rechtsaus- sihusfes auf Auflösung des Landtages mit 33 gegen 39 anderen Jungen alle in den Sack stecken, sobald er Ge legenheit hatte, seinen praktischen Menschenverstand an- " zmvenden. An dem großen Tage fuhr Karl Iohan Pelle und Lasse in dem kleinen Einspännerwagen. „Wir fahren heute ,gün!" sagte Lasse strahlend; aber er war ganz verwirrt, obwohl er keinen Branntwein getrunken hatte. Zu Hause in der Kiste log freilich

eine Masche, daraus wollte er den Knechten einschenken, wenn die heilige Handlung über- standen war; aber Lasse gehörte nicht zu denen, die Spiri tus tranken, ehe sie zur Kirche gingen. Pelle war ganz nüchtern — dann wirkte Gottes Wort am besten, Pelle strahlte ebenfalls, trotz seines Hungers. Er war in seinem funkelnagelneuen Beidsrwaud, der so neu war, daß es jedesmal krachte, wenn er eine Bewegung machte. An den Füßen hatte er Schuhe mit GunvniKgen» dte Kongskrup selbst gehört hotten

. Sie waren reichlich groß, aber „mit einer Wurst, die zu lang is, wird man schon fertig," wie Laste sagte. Er legte eine dicke Sohle hinein und stopfte die Zehenspitzen mit Papier aus. Pelle kriegte zwei Paar Strümpfe an — und die Schuhe sahen wie angegossen. Auf dem Kops trug Pelle eine blaue Mütze, die er sich selbst beim Kaufmann ausgesucht hatte. Me war aus den Zuwachs berechnet, und ritt auf fernen Klappohren die in Beranlastung des Tages glühten wie zwei Rosen. Rund um die Mütze lief ein breites Band

, in das Harken, .Sensen und Dreschflegel kreuzweise mit Korngarben hin eingewebt waren. „Nur gut, daß du mitkommstz" sagte Pelle, als sie vor .die Kirche rollten und sich zwischen den vielen Leuten be fanden. Lasse wäre ja beinahe nicht mttgekommen; der Knecht, der solange für die Kühe sorgen sollte, mußte im letzten Augenblick zur Stadt, um den Tievarzt zu holen. jgfefl ä * * Stimmen kt namentlicher Abstimmung angenommen. Für den Antrag stimmte» die bürgerlichen Partei«« und die ÄomMUnisten

und die Mittagsfütterung zu übernehmen, obwohl sie alle beide nicht gerade sagen konnten, daß sie sich so gegen sie benommen hatten, wie sie es hätten tun wüsten. „Hast du nu auch das, du weiht ja?" flüsterte Laste in der Kirche. Pelle fühlte in seine Tasche und rückte, da lag das kleine runde Stück Pockholz, das ihm über die Schwie rigkeiten des Tages Hinweghelsen sollte. „Denn antwort' du laut und ftei heraus," flüsterte Lasse und schob sich in eine Bank im Hintergrund hinein. Pelle antwortete frei heraus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 15.01.1923
Physical description: 8
| herum und warteten daraus, daß Pelle fertig wer- . den sollte. Sie wollten nicht ohne ihn Weihnach- ' ten feiern. Aber nun machte auch er Feierabend; er warf eine Jacke über, packte die Arbeit ein und ; lief davon. Draußen aus der Plattform blieb er einen Augenblick stehen. Er konnte den Lichtschein aus der'Stadt an dem tief mit Sternen übersäten Him mel ausblinzeln sehen. Die Nacht war so feierlich ^schön. Unter ihm hing das Holzwerk verlosten und seufzte im Frost.; alle Türen waren geschlosten

ein . Paar ftagende Augen empor, um nach dem Weih nachtsstern zu spähen! — Bei Frau Franzen war -Licht. Sie hatte heute ein weißes Tuch vor das Fenster gehängt und es stramm, davorgezogen; die Lampe stand dicht neben der Gardine, so daß der jenige, der sich da drinnen bewegte, keinen Schatten ' darauf werfen konnte. Das arme, alle Wurm! ^dachte Pelle, während er lief — die Mühe könnte sie sich gewiß sparen. Als er die Arbeit abgeliefert chatte, lies er in die Holbergstraße hinüber, um El len

ein fröhliches Fest zu wünschen. In seiner Stube war festlich gedeckt, als er wie der nach Hause kam: Schweinskarbonade, Reisbrei und Weihnachtsbier. Marie glühte vor Stolz über -ihr Werk; sie saß da und nötigte die anderen, aß aber selbst fast nichts. „Solch gutes Esten solltest du jeden Tag machen, ! Deern!" sagte Karl und hieb ein. „Du könntest, weiß Gott, in der königlichen Küche angestellt wer den!" „Warum ißt du denn gar nicht von dem schönen Esten?" fragte Pelle. „Ach nein, ich kann nicht", antwortete

Franzen hinüber — es war ein Jammer, daß sie nicht mit dabei sein wollte. Jetzt brannten da drüben fünf Lichter — sie saßen offenbar auf einem kleinen Tannenbaum in einem Blumentopf. Sie bewegten sich wie ferne Sterne durch den weißen Vorhang, und Frau Franzens Stimme klang dünn und gesprungen: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit?" Pelle öffnete das Fenster und lauschte; es wunderte ihn. daß die arme Alle so fröhlich sein konnte. Plötzlich ertönte eine warnende Stimme vou

?" Ms keine Antwort er folgte, gingen sie. Die alte Franzen ging in ihre Stube hinein und schloß ab; sie war müde und sorgenvoll und wollte zu Bett gehen. Aber nach einer Weile kam sie über den langen Gang gelatscht. „Pelle", flüsterte sie. „er liegt in meiner Stube! Während sie auf den Dächern herumkrabbelten, hat er sich ganz leise über den Boden heruntergeschlichen und in mein Bette geleg:. Großer Gott, seit vier Monaten hat er in keinem Bett gelegen — er schnarcht schon!" Dann schlich sie wieder hinaus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 30.11.1922
Physical description: 8
, denn sie zahlten seit 21. September ein Pro- m Pelle der Eroberer. Zkrnnsn SM Marti» Andersen irexö. Er schlug die Augen auf und sah sie an. Sein Nick war sd klug, daß jeder wußte, er hatte nicht mehr lange zu leben. „Es riecht hier nach Schnaps/' sagte er — „wer spendiert einen Schluck?". Emil reichte chm die Masche, und er leerte sie. ..Es schmeckt -doch gut," sagte er leise. „Nun habe ich. ich weiß nickst wie lange, keinen Branntwein ange- ckchrt, aber was hilft das alles — der arme Mann muß Branntwein

gewünscht, dorm sie ist schwach und kann keine harte Arbeit vertragen. Ihr sollt nur mit nach Hause kommen und 'sie spielen hören — sie faßt so leicht ans! Armer Leute Kinder haben auch Talente bloß daß keiner cs beachtet." ..Herr Gott, wie er redet!" sagte Ström weinend. „Es ist ja beinahe, als wenn er Delirium hätte." Pelle beugte sich über „die .Kraft" hinab „Jetzt solltest du sing sein und schweigen." sagte er und legte ihm etwas Nasses auf die Stirn. Das Blut sickerte schnell hinter denn Ohre

; vielleicht war es der Umstand, daß es ein geistliches Lied war. Pelle führte mit seiner klaren Stimme an: er war auch der. der die Worte am besten auswendig -wußte: „Schön ist die Erde, Prächtig ist Gottes Himmel. Schön ist der Seele Pilgergang. Durch die lieblichen Reiche auf Erden Gehen wir zunr Paradies mit Gesang." „Die Kraft" sang immer stärker, als wolle er Pelle übertvnen. Sein einer Fuß war in Gang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 09.02.1923
Physical description: 8
sie aber die Bewirtung hereintr»»g, hörten sie sie lär- »nend rnit der Haupttür klappen und die Treppe hinablaufen. Nach erner Welle kam sie wieder her ein. „Nun hat. weiß Gott, der Bäcker alles Fein brot ausverkauft." sagte sie, „nun »mißt ihr mit Butterbrot zum Kaffee vorlieb nehme»:." „Herr Gott, das ist ja großartig." sagten sie. „Butterbrot schmeckt gerade am allerschönsten zum Kaffee. Es ist nur eine Schande, daß »vir euch so viel Mühe machen!" „Hört einmal." sagte Pelle endlich, „es »nag

wir das! Wir sind freilich erst vorge stern bei den Alten gewesen — aber »vas tut das. irgendwoher »nuß es ja doch Lo»»:men. »»nd es bleibt ja in der Familie!" Die Kälte hatte keinen Einfluß aus Pelle, das Blut rollte rasch in seiner: Adern. Er war immer »varm. Die Not faßte er als Mahnung aus und fühlte sich nur stärker als bisher; er benutzte den unfreiwilligen Müßiggang, »mt für die Sache zu arbeiten. Da war fein« Zeit zu Volksversammlungen nnd stark tönenden Wörter: — viele hatten nicht einmal Kleider

, um die Versammlungen zu besuchen. Die Bewegung hatte in der Kälte ihren Schwung ver loren, man hatte genug zu tu»:, um zusammenzu- halten, »vas da »var. Pelle faßte es als seine Auf gabe auf, die Hoffnung in den Verzagten aufrecht zu halten, und »var viel unterwegs; er kam »nit vielen Menschen in Berührung. Das Elend legte sie bloß und entwickelte fein« Menschenkenntnis. Ueberall, wo ein Berus in Stillstand geriet und die Not Einkehr hielt, waren er und die anderen bei der Hand, um der Demoralisation vorzubeu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 23.05.1923
Physical description: 12
der Mitwirkung des Personals beschäftigte. Hiebei wurde folgen der Beschluß einstimmig zur Annahme gebracht: „In der Sitzung des Derwaltungsrates vom 3. Mai L I. wurde den anerkennungswerten Lei stungen der Betriebs-Direktion mit vollem und un eingeschränktem Lob gedacht, welche Leistungen in Anbetracht der obwaltenden schwierigen VerhAt- nific, insbesondere des geringen Standes an Fahr* m Pelle der Eroberer. Roman von Martin Anders« Rexö. „Sie ist, weiß Gott, dasselbe hartgesottene Frau enzimmer

, das den Stier bei denHörnern packt, das sie immer gewesen ist", sagte Stolpe, ohne sie anzu sehen. „Na, man kann wohl ebensogut hinein springen wie kriechen — und eingestehen, daß man sich schweinemäßig betragen hat. Wollen wir einen Strich durch die Sache machen, Schwiegersohn?" Er reichte Pelle die Hand. Als erst die Versöhnung überstanden war, wurde Stolpe ganz aufgelegt. „Ich hatt' es mir wirklich nicht träumen lassen, daß ich das Mädel fürs erste zu sehen kriegen würd' — und am allerwenigsten

es den Kleidern an, daß sie nicht mehr in guten Verhältnissen waren wie in alten Zeiten. Aber Stolpe war noch immer Vorsitzender des Fachver eines und ein angesehener Mann innerhalb der Bewegung. „Und nun, mein Junge", sagte er plötzlich und legte die Hände auf Pelles Schultern — „mußt du .mich ein bißchen vertraut damit machen, was du . ' diesmal vorhast. Ich höre, du sängst an, die Ge- j müter wieder auszuwiegeln." Pelle machte ihn mit seinem großen Plane von I den Genossenschaftsbetrieben bekannt, der Alte

Pelle. „Dann müfien wir ein bißchen hinterher sein. — Pelle, was ich sagen wollte, dieser Sonderling — Brun heißt er ja wohl — wohnt der nicht bei euch?" „Er ist kein Sonderling," sagte Pelle, „wir können ja hinaufgehen und ihn aufsuchen." Brun und Stolpe kamen gleich in ein Gespräch miteinander; sie waren gleich alt und hatten, jeder aus seiner Seite, die ersten Tage der Bewegung mit erlebt. Frau Stolpe kam mehrmals und mahnte ihren Mann — sie müßten nach Hause. „Na, es ist nie gut

, sich mit seiner eigenen Frau zu Überwerfen," sagte Stolpe endlich — „aber ich komme wieder. Ich höre. Sie bauen hier draußen, da möchte ich doch gern mal sehen, wie unsere eigenen Häuser aussehen werden." „Wir haben noch nicht angefangen," entgegnete Pelle. „Aber komm Sonntag heraus, dann zeigen Brun und ich dir das Ganze." „Ihr gebt die Arbeit wohl an die Meister?" fragte Stolpe. . „Nein, wir hatten gedacht, die Arbeitslosen hier zu beschäftigen, falls sie es übernehmen wollen und einen Mann

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