Serbiens ist der Fürstenmord nicht unbekannt. Seit der Blutthat im Parke von Topfchider schwebt ein grausiges Geschick um die Träger der Krone, und ein guier Theil der Kräfte der Regierung ist immer verloren gegangen im Kampfe gegen eine unsichtbare Macht, die sich, wie die Geschichte lehrt, trotz aller lauteren und leider auch unlauteren Mittel nicht niederringen ließ. > Die liederliche Wirthschaft König M i lan s, der sich von seinem Volke wiederholt seine Millionen-Schulden zahlen ließ, häufte
Gährnngsstoff genug gegen das Haus Obrenovic, so daß mehr als einmal die Dynastie schwer gefährdet wär. Einen traurigeren Ausdruck für das unerquickliche Verhältniß zwi schen König und Volk konnte er schon nicht mehr geben, als daß der König Serbiens in seinem Testamente bitten mußte, ^ nicht in seinem Lande bestattet zu werden! ^ . n - k l - z-'. :-KöNig Ale x a n d-e'r,' auf den anfangs grotze Hoffnun-'j gen gesetzt wurden, brachte das KmMtück sertig, in kürzester Frist sich die. maßgebendsten
war, — und schwindelt seinem Volke über Jahr und Tage eine „hoff nungsvolle Vaterschaft' vor, an die das königliche Ehepaar selbst zuletzt geglaubt haben würde. Als diese Vaterfreuden in die Save fielen, präsentirten Frau Draga und König Ale xander dem serbischen Volke einen Thronfolger in der Person eines — Kadeten, des Herrn Nicodem L u njevic a, eines Bruders der Frau Draga. Der Widerspruch gegen diese Kan didatur war aber im Volke ein so allgemeiner, daß der König» sofort, damit den Rückzug ergriff. Das Ansehen
des Königs und seines Anhanges war schon damals so unter Null, daß es Älle gesehen haben, nur Frau Draga und König Alexander nicht! Da durch den Zwiespalt zwischen Krone, Regierung und Volk der Staatskarren immer mehr in den Sumpf gerieth, probierte König Alexander das Mittel des Staatsstreiches und änderte zwischen 11 und Mittag die Verfassung, so wie er sie sich für seine Zwecke besser dachte. Daß solche Mittel gefährlich sind, hätte Jung-Alerander in der Schule lernen können, dop pelt gefährlich
sind sie aber weit „hinten-in der Türkei', wo die Völker sich wenig genieren, wenn sie sich in ihren Rechten beeinträchtigt füllen, einfach zur Waffe zu greifen. Dabei hat König Alexander immer aewußt und wissen müssen, daß er in dein Geschlechte der Kara georgi evic (zu deutsch: „Schtvarzer Georg'), das einen riesigen Anhang im ZandeHat, seinen Erbfeind hat, ein Geschlecht, das von der Schlacht, am Amselfelde her, wo die Serben und-Türken in furchtbarem, tagelangen heißen Ringen lagen, seine glänzend sten Ahnen