, weiße Seidenbänder hängen ungeknüpft an den Seiten herab. Die unteren Waffenröcke haben sehr weite Aermel. Das da¬ rüber angezogene ärmellose Kleidungsstück, das be¬ reits in der Tailleulinie endet, ist von rothbrauner Farbe und vorn mit einer eine ovale Fläche be¬ deckenden weißen Seidenstickerei verziert. (Charakterzüge aus dem Leben König Humberts.) Als er einmal einen seiner gewohn¬ ten Spaziergänge in Monza unternahm, bemerkte er zwei Knaben
, die, lebhaft mit einander debat¬ tierend, offenbar seine Person zum Gegenstände ihres erregten Gespräches gemacht hatten. Der König hatte nur zu richtig gerathen, denn plötzlich trat einer der Knirpse auf ihn zu, zog höflich sein Käppchen und richtete die Frage an ihn: „Ent¬ schuldigen Sie, Herr, aber nicht wahr, Sie sind nicht der König?" — „Und warum sollte ich es nicht sein, mein Lieber?" — „Weil . . . weit . . — „Weil Sie keine Krone
aufhaben, meint Beppo", half der andere Bursche seinem Gefährten aus der Verlegenheit. „Als ob die Könige immer die Krone aushätten", setzte er geringschätzig hinzu; „ich aber weiß, dass Sie der König sind, denn wir haben ein Bild zu Hause, ein sehr schönes Bild, das 20 Centesimi kostet; Beppo will's aber nicht glauben. Bitte schön, sagen Sie's ihm jetzt selber." — „Da. Du mich schon erkannt hast", sagte König Humbert, offenbar
über die beiden Burschen sehr belustigt, „so will ich's nicht leugnen, dass ich der König bin. Bist Du jetzt zufrieden?" — „O, ich wnsst' es ja!" rief der Kleine triumphierend aus, „und nicht wahr, Sie tragen die Krone nur an Feiertagen?" „Nein, mein Kind," entgegnete der König, und dabei wurde er ernst, „nein, meine Feiertage sind gerade die, wo ich vergesse, dass ich eine Krone trage. Doch das verstehst
Du nicht. Damit Ihr mich aber nicht vergesset, meine kleinen Freunde, will ich Euch mein Bild geben. Es ist zwar nicht so schön, wie das, welches Du zu Hause hast, aber doch etwas mehr werth." Und dabei gab er jedem der Kinder ein blitzendes Goldstück. Ueberglücklich aber kehrten die Knaben in ihr Dorf zurück, aus dem sie entwichen waren, um den König zu sehen. (Kaiserin Eugenie auf dem Arenen- berg.) Unerwarteten Besuch hatte, wie man aus Zürich schreibt, in diesen Tagen