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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 4
Date: 19.02.1916
Physical description: 4
mit den Herren der bulgarischen Gesandtschaft und den übrigen Würdenträgern. Alsbald kam das Signal, daß der Hofzug nahe. Rauschend ertönten, von der Musik angestimmt, die Klänge des „Schumi Maritza" und der bulgarische Hofsonderzug fuhr langsam in die Halle ein. Der König war auf die Plattform seines Salonwagens getreten und begrüßte schon von oben durch militärischen Sa lut den Erzherzog. Als der Zug hielt, eilte Erz herzog Karl Franz Josef über die Stufen in den Salonwagen. König Ferdinand trug

die Uniform eines k. u. k. Feldmarschalls mit Kappe und Mantel. Beim Halse sah man das Kreuz des Ordens xour m6rite. Unter dem Mantel hatte der König das Goldene Vlies und das Band des St. Stephan-Ordens. Die Begrüßung spielte sich im Salonwagen in ganz besonderer Herzlich keit ab. Vier Minuten blieben König und Thron folger im Salonwagen im herzlichsten Gespräche. Dann trat der König wieder auf die Plattform und stieg die Treppe hinab. Im Gefolge des Königs kamen an: der bulgarische Ministerpräsi dent

Radoslawow, der bulgarische Generalissimus GM. Csechow. der bulgarische Hofmarschall GM. Sawow, der k. u. k. Militärattache in Sofia Oberst Laxa, der als Ehrenkavalier gleichfalls der Suite des Königs angehört, der bulgarische Flügeladjutant Oberst Stojanow, der bulgarische Legationssekre tär Grueff, der bulgarische Adjutant Rittmeister Stoitschew, Ordonnanzoffizier Oberleutnant Sa- rayliew, Hausmarschall Weich, Kabinettssekretär Csibka und Privatsekretär Paule. Nachdem der König den Wagen verlassen

hatte, meldete sich der Ehrendienst. Dann schritt der König zur Rechten des Erzherzogs, gefolgt von der glänzenden Suite, die Front der Ehren kompagnie ab und nahm hierauf die Vorstellung der Würdenträger durch Erzherzog Karl Franz Josef entgegen. König Ferdinand richtete an die Herren freundliche Worte und stellte dann dem Erzherzog Karl Franz Josef den Ministerpräsi denten Radoslawow, den Generalissimus GM. Csechow und die anderen Herren des Gefolges vor. Sie Fahrt in die Stadt. Nach dem Cerkle verließ

der König durch den Hofwartesaal den Bahnhof. Zu seiner Linken schritt Erzherzog Karl Franz Josef. Im Fürsten hof, war ein kaiserlicher Leibwagen vorgefahren. Ihn bestiegen der König und Erzherzog Karl Franz Josef. Die Herren der beiderseitigen Suite folgten. Ungemein herzlich war der Willkomm, den die Wiener Bevölkerung dem König bot, als sein Wagen in der Nordbahnstraße sichtbar wurde. Brausende Hochrufe ertönten, als der Wagen über den Platz gegen den Praterstern fuhr. Bis hoch hinauf zu den Figuren

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 23.03.1913
Physical description: 12
wird, mit einem Possenspiel en digen, so mag ich wenigstens nicht daran teilneh men". So lauteten die Worte, welche Stein an den Grafen Münster in London geschrieben hatte. Schade, daß Stein nicht an Stelle Friedrich Wilhelms III. König von Preußen gewesen ist! Der König teilte eben die Anschauungen seiner Höflinge und die taugten für die deutsche Sache rein nichts. Der König gab auch von Breslau aus dem ständischen Ausschuß in Königsberg keinen Laut der Geneh migung und ebensowenig dem General Pork. Al lein

diese herrlichen Männer kümmerten sich um keinen König mehr und stellten ganz selbständig Zwanzig Bataillone Fußvolk, siebzehn Schwadronen Reiterei in die Waffen, ebenso rüsteten sie die Landwehr auf Kosten der Provinz aus. Von je 26 Seelen trat ein Mann unter das Gewehr. Getan für die Volkserhebung und damit für den Sieg hat Friedrich Wilhelm III. von sich selbst aus nichts. Auch an dem Aufrufe, welcher am 3. Fe bruar 1813 die Jugend der gebildeten Kreise in den preußischen Staaten zu freiwilligem Iägerdienst

auf rief, war der König unschuldig. Er hat weder je einen Gedanken daran, noch, als ihm von Scharn horst die Sache fertig vorgelegt wurde, den Willen dazu gehabt. Tage kostete es Scharnhorst, bis der König endlich den Aufruf Unterzeichnete. Abge rungen, unter „schweren" Mühen, hat Scharnhorst dem Könige den Aufruf. Nun strömten in Breslau die Krieger zusammen. Scharnhorst und seine Freunde, Blücher, Boyen, Clausewitz, bald auch Gneisenau, der aus England herbeieiltc und das Versprechen englischer Hilfe

mit Geld und Waffen, selbst die Aussicht auf englisch-schwedisches Hilfs heer mitbrachte, waren voll Zuversicht auf die Opfer freudigkeit des Volkes. Der König aber blieb weiter nutzlos und erwartete vom Aufruf des 3. Februar gar nichts. Wenige Tage nach dem Aufruf saß der König im Breslauer Schloß, bei ihm war Scharnhorst. Ein großer Wagenzug sei eben im Hereinfahren in den Schloßhof begriffen, wird ge meldet und mutig klingen schon die Hörner herauf. Der König tritt ans Fenster. Gegen 80 Wagen

mit eingekleideter kriegerischer Jugend stehen in Reihe: es sind die ersten Züge Freiwilliger aus Berlin. Scharnhorst fragt den König, ob er jetzt glaube, daß. sein Volk streitfertig sei und opferbereit? Tränen rollen dem Könige aus den Augen als Ant wort. — In Berlin allein schon hatten sich in drei Tagen 9000 Freiwillige gemeldet; und doch war Berlin noch von einem französischen Heerteil besetzt. Als aber trotzdem der König noch immer zwischen Rußland und Frankreich schwankte und es zu kei nem Entschlüsse

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 29.10.1910
Physical description: 16
. Man meldete aus Uesküb, 25. Oktober: Gestern abend wurden von einer Bulgarenbande bei Jstip sechs Mohamedaner ermordet. In der Bevölkerung herrscht große Erregung. Bulgarische Rüstungen. Die Kredite für die Neuausrüstung des bulgarischen Heeres übersteigen 80 Millionen Francs. König Manuel von seiner Regierung ver raten. Ueber die letzten Augenblicke, welche der Entthronung der Dynastie Braganza vorangingen, veröffentlicht „Giornale d' Jtalia" zu den Anschul digungen gegen den Ministerpräsidenten König

Manuels, Texeira de Sonza noch folgende von Bord der „Regina Elena", welche die Königin- Großmutter Maria Pia nach Italien brachte, da tierte Depesche. ,, Königin Maria Pia hat während der Fahrt kein politisches Wort gesprochen. Um so bitterer klang aber, was der portugiesische Leutnant Estu- veda, der mit der greisen Königin in die Ver bannung ging, seinen italienischen Kameraden er zählte. König Manuel, so erzählte der Leutnant, wurde von denjenigen verraten, welche verpflichtet gewesen wären

, ihm mit Rat und Tat beizustehen. Um 11 Uhr, während der Hoftafel zu Ehren des Präsidenten von Bra silien, teilte der Minister des Innern Texeira de Sonza dem König mit, daß um 1 Uhr früh ein Aufstand ausbrechen werde; er rate dem König, sich in dem Necessidadespalaft zurückzuziehen. Der König geht dahin und findet den Palast von allen Wachen entblößt. Gleichzeitig kommt ein Bote Texejras und erteilt den Rat zur Flucht. Der Minister, die Beamten und Offiziere sind ver schwunden. Das Telephon ist zerstört

. Die Ne gierung unterläßt jede Organisation des Wider standes, bestimmt jedoch den König, nach Kafcas zu fahren, wo die „treuen" Regimenter seiner harren sollten. König Manuel fährt dahin, findet dort jedoch weder Soldaten noch Waffen und hat keine andere Wahl, als an Bord der Jacht „Donna Amelia" zu gehen. Seine eigene Regierung war es also, die ihn zum Land hinausgegängelt hat." König Manuel, seine Mutter und der Herzog Oporto haben sich von Gibraltar nach England begeben und dort ihren Wohnsitz im Schlosse

Woodnorten aufgeschlagen, das dem Bruder der Königin-Mutter Amalia, dem Herzog von Orleans gehört. Das stattliche Schloß liegt nicht weit von London entfernt. Seine Jnnenräume enthalten die reichen Sammlungen des Herzogs von Orleans, der mit großem Eifer auf die Geschichte Frank reichs und seiner Familie bezügliche Gegenstände erwirbt. Der entthronte König und die Seinen werden in dem schönen fürstlichen Landsitze den Komfort ihres Lissaboner Palastes nicht allzusehr vermissen.« Die Chinesen wünschen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 12 of 12
Date: 30.09.1914
Physical description: 12
. (Fortsetzung folgt.) Mlerlei. Eine Di en st l eistun g eines Kö nigs. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen begegnete in der Nähe von Sans souci einer Milchfrau, deren Esel starrsin nig geworden war und trotz aller Prügelei nicht von der Stelle ging. Die Frau weinte und bat den König, den sie nicht erkannte, sondern für einen bürgerlichen Spaziergänger hielt, er möchte ihr doch behilflich sein, den Esel wieder in Gang zu bringen. — „Aber wie, gute Frau, wie soll ich das anfangen?" fragte der König

. — „Ei, wenn Sie den Esel bei den Ohren fassen und vorwärts ziehen und fiel) prügele hinten auf ihn los, dann zieht und geht er wieder!" — Der König machte dagegen keine Einwendung, er packte den Esel bei seinen Langohren und zog, Unterdessen die Frau mit argem Geschrei den Bakel schwang und prügelte, und siehe da, der Esel setzte sich auch sofort in Trab. — Zu Hause erzählte der König dann diese Hilfeleistung der Königin, die damit aber nicht so recht zufrieden war und sagte: „Aber Jritz, als Kronprinz ging

das allenfalls noch, aber als König —". „Mein liebes Kind," Unterbrach sie jetzt der König lachend, „ge rade als König muß ich so manchem Esel vorwärts helfen!" Ludwig von Bayern und der Student. In Studentenkreisen in Mün chen wurde von König Ludwig I. folgende nette .Anekdote erzählt. Eines Wintertages traf der König einen Studenten, der bei arger Kälte im Schloßgarten in einem Buche studierte. Der König fragte ihn, warum er hier studiere? Der Student, der ihn nicht kannte, antwortete, er habe kein Holz

, um einheizen zu können, demnach sei es egal, wo er studiere, auf seinem Zimmer oder im Schloßgarten. Der König frug weiter, wes halb er sich denn in dieser Not nicht an dm König wende? Darauf erwiderte der Stu dent: das würde gar nichts helfen, denn der König sei ja der ärgste Knicker im ganzen Bayernlande. Der König fragte nach feiitent Namen und < ging, und am folgenden Tage erhielt der 'Student ein Fuder Holz Und etwas Geld mit einem Zettel, worauf ge schrieben stand: „Von Ludwig dem Knicker

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 13.08.1916
Physical description: 8
zu dankeil und wurde vom König von Ungarn emp fangen, der ihm sagte, daß er die Dekoration voll ver dient habe. Hierauf zog der Meister die Bilder des Königs und der Kölligin aus der Tasche und sagte: „Majestät, ich hätte noch was vorzubringen, nämlich eine Bitte. Wollen nämlich auf dieses Porträt Eure Majestät Ihren werten Namen schreiben?" Franz Josef lächelte uild fragte um den Grund. „Weil ich, wenn ich sterbe, das 'Verdienstkreuz zurück- geben muß; ich möchte aber meiner Familie

einen Beweis hinterlassen, daß ich bei Ew. Majestät gewe sen bin." „Die Königiir ist aber jetzt nicht hier, sondern weilt in der Bähe von Müllchen." ! „Dann wollen Ew. Majestät Ihren Namen allein schreiben." „Ich habe aber nichts bei der Hand, womit ich schreiben könnte." „Ich habe einen Bleistift bei mir", entgegnete der hartnäckige Schmiedemeister und reichte seinem Kö nig einen gespitzten Bleistift. Der König lächelte und schrieb seinen Namen auf das Bild. Als Bokor das Bild in Empfang genommen

hatte, räusperte er sich verlegen. „Wünschen Sie noch etwas?" fragte ihn der König. „Ja. Majestät, meineil Bleistift." Der König gab ihn ihm lächelnd zurück, worauf Bokor in aller Geschwindigkeit noch erzählt, daß er Schulkurator in Groß-Zinkeudorf sei und den Bleistift der Schule schenken werde, damit bei der Prüfurlg die zehn besten Schüler ihren Namen mit diesem Stift auf die Probekarten schreiben könnten. 1874 meldete sich eine arme Frau unter drei verschie denen Namen zur Audienz. Als im ^rwzimmer

des Audienzsaales der Kammerherr die Nameil der zur Alldienz Befohlenen aufrief, antwortete sie auf alle drei Namen. „Aber Sie sind doch nur eine Frau und nicht drei?" fragte erstaunt der Beamte. „Gewiß nicht, gnädiger Herr, aber ich hatte drei Männer, und als ich mich wm die Audienz bewarb, habe ich gedacht, daß. es nicht schicklich ist, vor Sr. Majestät auch nur einen einzigen meiner Männer zu verleugnen." Aus einem kleinen ungarischen Dorfe erschien beini König eine kleine Abordnung, damit er einer gewissen

Mißverständnisse bei den Audienzen nicht ausgeschlossen sind, versteht sich von selbst, wenn man die Verlegenheit der Leute berücksichtigt und auch er wägt, daß gar oft nicht gerade auf der Höhe der Bil dung siebende Menschen als Audienzwerber erscheinen. 1887. als der König von Ungarn in Koloszvar (Klausen burg) einer glänzenden Aufnahme sich zu erfreuen hatte, fragte er ein Mitglied des Adelsbanderiums: „Wie ist die Ernte ausgefallen?" „Ich trage sie an mir", erwiderte der gefragte Baron, dessen ungarische

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 03.09.1916
Physical description: 8
— vor Euren Völkern, die Engländer nachher Gericht über die Anstifter des — :s:ss Kapitän König und seine Frau. Der Norddeutsche Hotfo hatte die Liebenswürdigkeit, dem Bremer"'Korrespondenten des „Az Eft" die Perso naldaten des Kapitäns König von dem Händelsun- terseeboot „Deutschland" zur Verfügung zu stellen. Paul Lebrecht König wurde in Rohra am 20. März 1866 geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Im Jahre 1883 ging er zuerst an Bord des Bremer Segelschiffes „Von Berg". Am 27. April 1894 legte

er in Gestemünde die Kapitänsprüfung ab. Am 18. April 1896 trat er in die Dienste des Norddeut schen Lloyds als vierter Offizier. Am 22. April 1.902 avancierte er zum 'Ersten Offizier und wurde am 13. Oktober "1911 zum Kapitän 'des Norddeutschen "Lloyd ernannt. In dieser Eigenschaft führte er zuletzt den Dampfer „Schleswig" auf der Strecke zwischen Mar seille und Alexandrien. Im März 1916 trat Kapitän König in die Dienste der Ozeanreederei und erhielt bald darauf das Kommando der „Deutschland

". Der Korrespondent richtete an den Direktor der Ge sellschaft die Frage, weshalb die Wahl just auf Ka pitän König fiel? — Weil er ein vorzüglicher und ver läßlicher Seefahrer ist. Intimere Daten erzählte mir, so berichtet der Kor respondent weiter, einer der besten Freunde des Kapi täns König, der Regierungsrat Dr. D. Ich hätte es am liebsten gesehen, sagte der Regierungsrat, wenn die Nachrichten über die Frau des Kapitäns König, die die Blätter ohne Kenntnis der Verhältnisse und der Wahrheit verbreitet

haben, ganz unterblieben wären. Das sind Privatangelegenheiten, die mit der Oeffentlich- keit nichts gemein haben. Die Frau des Kapitäns ist eine Engländerin. Sie führten ein glückliches Fami lienleben, das nur dadurch gestört worden war, daß der Gatte als Seefahrer nur selten zu Hause sein konnte. Kapitän König legte weite Strecken zurück und reiste insbesondere zwischen Deutschland und Australien. Ob gleich die Statuten der Schiffsgesellschaft es nicht ge statten, daß die Schiffsoffiziere

von ihren Frauen und Der Rumäne Unter diesem Titel veröffentlicht der bekannte Schrift steller Ludwig Bauer in der Linzer „Tagespost" in teressante Mitteilungen eines in Genf lebenden Ru mänen, welche so charakteristisch für die Stimmung im Lande vor der Kriegserklärung sind, daß wir sie unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Der Rumä ne erzählt wie folgt: Jedermann fragt mich, ob wir in den Krieg ziehen werden. Ich weiß es nicht und niemand bei uns weiß es, der König wahrscheinlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 19.04.1913
Physical description: 10
von dieser vaterländischen Sammlung ausschließen wird, nehmen wir als sicher an. Die gesammelten Bei träge werden wir dem Herrn Reichskanzler zur Verwendung für den erwähnten Zweck zur Ver fügung stellen und die Liste unserer Verbände und Vereine, die sich an der Sammlung beteiligt haben, einreichen. Attentat auf den König von Spanien. Auf König Alfons ist wiederum ein Attentat ver übt worden, durch das dem jungen Monarchen aber glücklicherweise kein Schaden zugefügt wurde. Im Gegenteil; die mutige Haltung des Königs

, der noch immer bei solchen Anschlägen — es ist dieses das zehnte Attentat auf seine Person — die größte Kaltblütigkeit an den Tag gelegt hat, ist ganz dazu angetan, seine Popularität mächtig zu erhöhen. Ueber das Attentat wurde folgendes aus der spanischen Hauptstadt gemeldet: Madrid, 13. April: Als der König heute mittags von einer Parade in Begleitung des Generalstabes nach dem königlichen Schloß zurückkehrte, stürzte sich plötzlich in der Calle de Alcala, in der Nähe der Bank von Spanien, ein Individuum

, ein Anarchist na mens Allegre, auf das Pferd des Königs, ergriff die Zügel mit der linken Hand und zog mit der rechten einen Revolver aus der Tasche. Der König, der sofort erkannte, daß ein Anschlag auf ihn verübt werden solle, brachte das Pferd zum Aufbäumen, genau in dem Augenblick, als der Angreifer auf ihn feuerte. Dank der Kaltblütig keit und der hervorragenden Reitkunst des Königs traf die Kugel statt den König, die Brust des Pfer des. Der Täter schickte sich an, zum zweiten Mal zu schießen

, als ein Polizeibeamter ihn zu Boden warf, wo er ihn fefthielt, ohne indessen verhindern zu können, daß er zwei weitere Schüsse auf den König abgab, die aber ihr Ziel verfehlten. Gleich nach dem Knall wandten sich alle Generale und Generalstabsoffiziere, die den König wie ge- , wöhnlich in einer bestimmten Entfernung begleite- - ten, gegen die Menge, ritten zu beiden Seiten j der Straße auf den Bürgersteig hinauf und räum- j ten so das Terrain, wobei sie bald von Soldaten 1 der königlichen Eskorte unterstützt wurden

. Meh rere Personen wurden niedergerissen und mit Fü ßen getreten. Im ganzen wurden 11 Leute, meistens Frauen, ernstlich verletzt. Sobald der König sah, daß der Angreifer von Gendarmen und Polizeibeamten unschädlich gemacht worden War, sprang er zur Erde, nachdem er sich zuvor in den Steigbügeln aufgerichtet und mit vibrieren der Stimme gerufen hatte: „Es lebe Spanien!" Die Menge nahm den Ruf mit begeistertem Bei fall auf. Auf die Fragen, mit denen die Umge bung auf den König einstürmte, anwortete

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 19.04.1913
Physical description: 10
der unverantwortlichen Politik der tschechischen Chau vinisten noch gute Weile haben. Attentat auf den König von Spanien. Auf König Alfons ist wiederum ein Attentat ver übt worden, durch das dem jungen Monarchen aber glücklicherweise kein Schaden zugefügt wurde. Im Gegenteil; die mutige Haltung des Königs, der noch immer bei solchen Anschlägen — es ist dieses das zehnte Attentat auf seine Person — die größte Kaltblütigkeit an den Tag gelegt hat, ist ganz dazu angetan, seine Popularität mächtig

zu erhöhen. Ueber das Attentat wurde folgendes aus der spanischen Hauptstadt gemeldet: Madrid, 13. April: Als der König heute mittags von einer Parade in Begleitung des Generalstabes nach dem königlichen Schloß zurückkehrte, stürzte sich plötzlich in der Calle de Alcala, in der Nähe der Bank von Spanien, ein Individuum, ein Anarchist na mens Allegre, auf das Pferd des Königs, ergriff die Zügel mit der linken Hand und zog mit der rechten einen Revolver aus der Tasche. Der König, der sofort erkannte

, daß ein Anschlag auf ihn verübt werden solle, brachte das Pferd zum Aufbäumen, genau in dem Augenblick, als der Angreifer auf ihn feuerte. Dank der Kaltblütig keit und der hervorragenden Reitkunst des Königs traf die Kugel statt den König, die Brust des Pfer des. Der Täter schickte sich an, zum zweiten Mal zu schießen, als ein Polizeibeamter ihn zu Boden warf, wo er ihn festhielt, ohne indessen verhindern zu können, daß er zwei weitere Schüsse auf den König abgab, die aber ihr Ziel verfehlten. Gleich

nach dem Knall wandten sich alle Generale und Generalstabsoffiziere, die den König wie ge wöhnlich in einer bestimmten Entfernung begleite ten, gegen die Menge, ritten zu beiden Seiten der Straße auf den Bürgersteig hinauf und räum ten so das Terrain, wobei sie bald von Soldaten der königlichen Eskorte unterstützt wurden. Meh^ rere Personen wurden niedergerissen und mit Fü- Russische Flugschriften in Oesterreich. Aus Rußland wurden über einen niederländischen Hafen 300.000 Flugschriften nach Deutschland

und Vereine, die sich an der Sammlung beteiligt haben, einreichen. ßen getreten. Im ganzen wurden 11 Leute, meistens Frauen, ernstlich verletzt. Sobald der König sah, daß der Angreifer von Gendarmen und Polrzeibeamten unschädlich gemacht worden war, sprang er zur Erde, nachdem er sich zuvor in den Steigbügeln aufgerichtet und mit vibrieren der Stimme gerufen hatte: „Es lebe Spanien!" Die Menge nahm den Ruf mit begeistertem Bei fall auf. Auf die Fragen, mit denen die Umge bung auf den König einstürmte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 10
Date: 20.03.1913
Physical description: 10
. Und das wird sich Serbien doch über legen. Daß unter solchen Umständen die Aufrechterhal tung des verstärkten Truppenstandes an der Süd- ostgrenze eine empörende Kraftverschwendung, Geldvergeudung und leichtfertige Schädigung unse res Wirtschaftslebens ist, wird außer den Stiefel wichspatrioten in Oesterreich bald jeder Mensch be greifen. Der König Georg von Griechenland ist vorgestern erschossen worden. Er machte wie alle Tage, seit er in der Stadt Saloniki weilt, in Begleitung eines Ad jutanten

einen Nachmittagsspaziergang durch die Stadt. Diese Rundgänge sollten einerseits die Un erschrockenheit des Königs, andererseits aber auch seine Leutseligkeit und seinen Bürgersinn bezeigen. Diese Eigenschaften werden auch im Orient einem gekrönten Haupt nur dann zuerkannt, wenn er sich periodisch unter das Volk „mischt", natürlich so un ter das Volk mischt, daß die als Zivilisten ver kleideten Geheimpolizisten nur in respektvoller Ent fernung folgen. Der Spaziergang ist dem König Georg zum Verhängnis geworden. Als er gegen 6 Uhr abends

ins Palais zurückkehrte, wurde er von einem Manne, der sich hinter einer Mauerecke verborgen hatte, erschossen. König Georg war sofort tot. Wer ist der Attentäter? Es ist auffallend, wie wenig über ihn berichtet wird, auffallend, daß gar nicht einmal der übliche Versuch gewagt wird, ihn als das Haupt einer internationalen Anarchisten verschwörung zu bezeichnen. Nur eine nebensächliche Mitteilung aus weiter nicht bekannten „politischen Kreisen" Athens erklärte den Täter für einen Anarchisten. Alle übrigen

Meldungen aber bemühen sich, ihn als einen Verriickten hinzustellen, der den feigen Mord in einem Anfall von Geistesstörung verübte. Es mag sein, daß ein Irrsinniger das tod bringende Geschoß gegen den König Georg sandte. Man kann die Richtigkeit der Meldungen nicht glattweg bestreiten. Aber man darf auch nicht die Zweifel unterdrücken, die gerade durch die Quali fizierung des Mörders erweckt werden. Bis heute wurde nämlich noch kein Mörder an einem gekrön ten Haupt für geistesgestört erklärt, obwohl

es, eben weil ein normaler Mensch einer Mordtat nicht fähig ist, alle mehr oder weniger sind. Jedesmal hat man die Attentäter mit politischen Strömungen in Zusammenhang gebracht, eben um ihre Untat gegen diese Strömungen ausbeuten zu können. In Griechenland soll man nun gar kein Bedürfnis haben, einen geistesgestörten Attentäter, dem der König erliegt, gegen eine bestimmte Partei auszu schroten? Wir können das nicht glauben, denn der Edelmut, eine solche Untat nicht der sozialdemokra tischen Partei

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 20
Date: 06.12.1913
Physical description: 20
gewordene Kommi» beabsichtigt, für die Zukunft in Amerika zu verbleiben. Der verstorbene Millionäronkel Fer dinand Kohlen ist seinerzeit von Pilsen au» als einfacher Arbeiter nach Amerika ausgewandert. * Der König von Spanien in Wien. Der König von Spanien, den sehr enge verwandt schaftliche Beziehungen mit unserem Kaiserhause verbinden, ist Samstag abends aus Paris hier angekommen. Eigentlich hätte auch die Königin Enna ihren Gemahl begleiten sollen; sie ist aber in Paris erkrankt. Da die Anwesenheit

de» Königs keinen offiziellen Charakter hat, sondern den eines Familienbesuches trägt, hatten sich auf dem Perron des Westbahnhofes nur die Mitglieder der Familie de» König» und die Vertreter der spanischen Botschaft «ungesunden. Um 5 Uhr 55 Minuten fuhr der Orient-Expreß zug in die Halle. Als der Train, den Staats bahndirektor Hofral Dr. Schmitz leitete, hielt, stieg gleich König Alfons aus seinem Salonwa gen. Er war in Zivil gekleidet. Der König, eilte sogleich auf seinen Oheim Erzherzog Fried rich

zu, begrüßte ihn auf das herzlichste und schüttelte ihm die freudig gebotene Hand. Hierauf wendete sich der König der Frau Erzherzogin Jsabella zu, beugte sich über die Hand, die er ergriffen hatte, und küßte sie ritterlich; dann gab er der Tante einen Kuß auf die Wange. Darnach begrüßte der Monarch die Töchter der Frau Erzherzogin, dann seine Tante Frau Erz herzogin Maria Theresia und die übrigen an wesenden Mitglieder de» Kaiserhauses. Hierauf wandte er sich den Herren der spanischen Bot schaft

zu und begrüßte auch sie. Nun reichte König Alfons der Erzherzogin Jsabella den Arm und geleitete sie durch den Hofwartesaal vor das Bahnhofsgebäude. In bereitstehenden Autos fuhren König Alfons und die Mitglieder der Familie des Erzherzogs Friedrich nach dem Palai« de» Erzherzogs auf der Bastei, wo der König während seines hiesigen Aufenthaltes wohnt. Vor dem Bahnhöfe hatte sich ein zahl reiches Publikum angesammelt und begrüßte König Alfons sehr freundlich. Nach 7 Uhr abend« fand rm Palais auf der Bastei

ein Diner statt. Hierauf fuhr der König um halb 9 Uhr in die Hofoper, wo die Oper „Der Gaukler unserer lieben Frau" und das Ballett „Die Jahreszeiten der Liebe" zur Aufführung gelangten. Nach der Vorstellung fuhr der König wieder in das Palais des Erzherzogs Friedrich zurück, wo ein Souper in der engeren Familie stattfand. Sonntag machte König Alfons dem Kaiser einen Besuch. Der König fuhr vom Palais des Erzherzog» Friedrich in der Uniform eines österreichisch-ungarischen Ge nerals der Infanterie

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 8
Date: 13.02.1916
Physical description: 8
uu(\cu einer Freundin Eduards VII. L Eitl Telegramm hat bereits den bemerkenswertesten Passus aus den Erinnerungen der Lady Warwik über mittelt, welche die Freundin des Königs Eduard VII. von England war und in der Februarnummer deS „Rashs Magazine" ihre Erinnerungen, besonders aus der Zeit, da sie mit König Eduard VII verkehrte, veröffentlicht. Rach allem, was die Lady gehört hat. hatte König Eduard nie die Absicht, Deutschland wirk lich zu isolieren oder einzukreisen. In den internationa len Fragen folgte

er immer der Meinung seiner Mi- nister und war in jeder Hinsicht getreu der Konstitution. Ein so kühner Gedanke, wie der der Isolierung Deutsch lands konnte aber den Ministern Eduards VII., wenn man sich an sic erinnert, gewiß nicht zugetraut werden. Nach der Zusammenkunft in Reval, als der Grund stein der Entente zwischen Rußland und England gelegt wurde, hatte Lady Warwik besonders oft Gelegenheit, den König seine politischen Ansichten auseinandersetzen zu hören. Eduard VII. war überzeugt

, daß die Eutente eine Stütze mehr für den Frieden sei und er äußerte offen sein Mißfallen, als Delcasse genötigt wurde, sich zur Zeit der Konferenz von Algeciras zurückzu- ziehen. Das letzte Zusammentreffen zwischen dem König und der Lady fand drei Monate vor dessen Tod statt. Der König Eduard, heißt es in den Erinnerungen, bewun derte Deutschland fast ebenso sehr als er Frankreich liebte. Die deutsche Geschäftsmethode, die Logik der Deutschen in ihren Ideen und in jeder Aktion machten auf ihn einen starken

jemals hätten, wir sie nie wieder los werden könnten!)" Die Zuneigung König Eduards VII. für seine Schwe ster Viktoria, die Mutter Wilhelms II., war außer ordentlich groß. Die Kaiserin Viktoria besprach mit dem König von England alles, was sie bedrückte, und da sie bei ihrer Mutter, der Königin Viktoria nicht immer ein geneigtes Gehör fand, so wandte sie auch ihre Zuneigung desto mehr ihrem Bruder zu. Nie mals, sagt die Frerrndin des englischen Souveräns in ihren Erinnerungen, habe ich König Eduard

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Page 2 of 12
Date: 27.10.1912
Physical description: 12
Kaiser Wilhelm Bei den letzthin in Wilhelmshaven stattgefun denen Enthüllungsfeierlichkeiten des Lvlignydenk- mals hielt der Kaiser eine Ansprache, in der u. a. sagte, er habe der Marine das Denkmal seines Ahnherrn geschenkt, der ein tapferer Kriegsmann gewesen sei und in der Festigkeit seiner Glaubens treue an die Persönlichkeit Christi erinnere. Als Führer der Hugenotten, die des Glaubens wegen damals viel zu leiden hatten, hielt er seinem himm lischen König Treue bis zum letzten Atemzug

entfremdet. Auch seinem Landesherrn Karl IX. gegenüber war er herrschsüchtig und es Ihr, die ihr knechten Einen interessanten Beitrag zur Frage der Stel lung König Ludwigs I. von Bayern zu den Je suiten veröffentlicht Amtsrichter Dosenheimer im zweiten Septemberheft der Frankfurter Halbmonats schrift „Das Freie Wort". Dosenheimer weist ein dringlich darauf hin, daß der König ein sehr from mer Katholik war, aber trotz oder gerade wegen seiner tiefen Frömmigkeit ein Gegner der Jesuiten wurde. Wir heben

aus dem Dosenheimerschen Ar tikel folgende Ausführungen hervor: 1834 schrieb der König seinem Minister von Wal lerstein: „Seine politischen Umtriebe habe ich die sem Orden verzuwerfen . . . Deutsche Gesinnung soll in die Jugend gelegt werden, aber dieser waren die Jesuiten in Deutschland immer fremd; wo immer sie waren und sind, ihres Ordens Zweck verfolgen sie, nur ihn, Nebensache das Vaterland." Nach dem Sturze des ultramontanen Ministers von Abel ließ sich der König (August 1847) im Schloß zu Aschaffenburg

der König sogar ein Gedicht gegen die Jesuiten: und die Jesuiten. war also mit der Treue des Admirals gegenüber seinem Landesherrn und seinem himmlischen König sehr zweifelhaft bestellt. Wenn man die Bartolo- mäusnacht als Schandfleck des Christentums an spricht, so sei zu berücksichtigen, daß sie aus poli tischen Gründen veranlaßt worden sei. (Bei den Klerikalen weiß ja die linke Hand nie, was die rechte tut. Die Schriftl.) Die Haltung der deut schen Calvinisten, die gerade den Admiral Coligny

als einen ihrer ^größten Männer bezeichnen, sei keineswegs einwandfrei gewesen. Die Calvinisten hätten sich mit allen Feinden des Deutschen Rei ches und des Kaisers verbündet. Deutschland habe in seinem eigenen Lande Helden genug aufzuweisen, die in der Treue zu ihrem Landesherrn und zu ihrem himmlischen König mit weit mehr Recht als Vorbild hingestellt werden können als Coligny." Wie es scheint, werden die Umtriebe der Jesuiten in Deutschland, die ja doch nur den Sturz des protestantischen Kaisertums der Hohenzollern

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 04.06.1912
Physical description: 16
mir so wie so nicht!" Eine weite Strecke sind die beiden schon gewandert. Der Re gen hat den zähen Lehmboden des We ges aufgeweicht und der Schmutz klebt dem Alten in Schol len an den Schuhen. Ganz verdrießlich wird er und er muß seine ganze mora lische Willenskraft aufbieten, um nicht das Kind stehen zu lassen und davonzu gehen. Aber das König friedlich von Dänemark f. Städtchen liegt dun kel da und es könnte der Tod des Kleinen sein! Nun — und ein Mörder will er doch nicht werden ... und wenn selbst ... Er hat den Gedanken

und mit dein Tode ringend, vor Kummer vergeht, bis ich ihr deu Jungen wiederbringe." Da lächelt der alte Tepp und sagt, sich über die Augen streichend: „Na, is schon gut — und so werd' ich denn im Namen der Gerechtigkeit Zusehen, wo man mir ein anderes Quartier gibt. Adieu, Kleiner!" Und mit müden Schritten folgt er dem Beamten durch den strömenden Regen.... König Friedrich von Dänemark t. (Mit Abbildung.) f jnerioartet ist das dänische Reich und Volk in tiefe Trauer versetzt worden. Auf der Rückkehr vou eiuer

längeren Er holungsreise, die er zur Wiederherstellung seiner durch eine Lungen entzündung stark geschwächten Gesundheit nach dem Süden gemacht hatte, ist König Friedrich von Däneuiark am 14. Mai 1912 in Hamburg infolge eines Schlaganfalls plötzlich gestorben. Gegen 10 Uhr abends unternahm er, wie er es jeden Abend zu tun pflegte, ohne Begleitung noch einen kurzen Spaziergang, Nicht sehr weit vom Hotel „Hamburger Hof" entfernt, wo der König mit der Königin und seinen Kindern wohnte, wurde

er von einem Un wohlsein befallen und bewußtlos in ein Automobil gebracht, das ihn, da rnan den inzwischen entschlafenen König nicht erkannte, in ein nahegelegenes Krankenhaus führte. Erst im Laufe der Nacht wurde die Leiche des Königs ins Hotel gebracht und dort aufgebahrt. Es ist wohl eine große Seltenheit, daß ein regierender König unerkannt aus dem Leben scheidet, wie es hier der Fall war. Am 16. Mai brachte ein Sonderzug den Leichnam des Königs nach der Hafenstadt Travemünde, von wo aus die Ueberführnng

nach Kopenhagen zu Schiff mittels der dänischen Königsjacht „Daneborg" erfolgte. Die feierliche Beisetzung fand am 24. Mai in Roeskilde statt. Zahlreiche Mitglieder der auswärtigen Fürsten häuser wohnten dersel ben bei, so die Kai serin-Witwe von Ruß land, dieKönigin-Witwe von England, König Georg von Griechen land und Herzog und Herzogin von Cumber- land. Der deutsche Kai ser Wilhelm war durch den Kronprinzen und die Kronprinzessin ver treten, der Kaiser von Rußland durch den Großfürsten Alexandro- ivitsch

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 18.02.1916
Physical description: 4
an Oesterreich- LiM die Bitte richteten, König Nikita zu ersuchen, Nit allen Vollmachten für den Friedensschluß zu versehen. Oesterreich-Angarn hat die Mtte im Wege öer spanischen und französischen Regierung an König Mta weitergeleitet, bisher ist aber keine Antwort emgetwffen. §er Beherrscher der schwarzen Berge, der jetzt in öüdftankreich über die Vergänglichkeit alles Irdischen vachdenken kann, mag durch diese Bitte arg in die Amme getrieben worden sein, denn im Grunde ge- »men, ist dieses Ersuchen

der Minister ein Wunsch ^ ganzen montenegrinischen Volkes und ein Abschla gen desselben kann möglicherweise sogar einen Sturz ^ Dynastie zur Folge haben. Andererseits werden Frankreich und die Entente alles aufbieten, um Nikitas ^Wvrt zu Hintertreiben. Und so steht Montenegros König zum zweitenmale Pf kurzer Zeit vor dem Scheidewege. Hat ihn das ßenml Schlauheit vor der endgiltigen Entscheidung ^vahrt, so wird es diesmal nicht mehr der Fall sein. heißt es Farbe bekennen. Die montenegrinischen Ittiniflcr

ersuchen um Ermächtigung rum f riedensfehiuft. Wien, 17. Febr. Am 2. Februar l. I. hat der montenegrinische bevollmächtigte Minister I. Popo- vic in Begleitung des Generalsekretärs des montene grinischen Ministeriums des Aeußeren, Ramadonevic, beim Vertreter der österr.-Ungar. Ministeriums des Aeußeren in Cetinje mit der Bitte vorgesprochen, er mochte einen vom montenegrinischen Ministerpräsiden ten ad interim, dem Minister Marke Radulovic, ge zeichneten Vertrag an König Nikölaus zur weiteren

Beförderung übernehmen. In dem Vertrag bitten die montenegrinischen Minister den König unter Berufung darauf, daß unsere Delegierten zur Stelle sind, um die vom König selbst erbetenen Friedensverhandlungen zu beginnen, seine Vertreter unverzüglich zu nominieren und bevollmächtigen zu lassen. Ta die montenegnni- schen Minister tatsächlich keine Möglichkeit besaßen, mit dem in Frankreich weilenden König Nikolaus in direkte Verbindung zu treten, hat die k. u. k. Regierung, nach dem sie sich die Vermittlung

der königl. spanischen Regierung gesichert hatte, den Vertrag übernommen und dem spanischen Botschafter in Wien zur Weiterbe förderung übermittelt. Auf eine Anfrage der königl. spanischen Regierung wurde dieser eröffnet, daß die k. U. k. Regierung nichts dagegen habe, daß die fran zösische Regierung, in deren Bereiche sich König Niko laus aushält, von dem Inhalte der Mitteilung Kennt nis erhalte. Von König Nikolaus ist bisher keine Ant wort eingetroffen. Die spanische Regierung und die Kapitulation

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 04.05.1913
Physical description: 16
Seite 2. ata stich viel gekostet an Gut und Blut und dergleichen .Ausreden mehr. Nun ging selbst unserer gedul digen Regierung der Hund vors Licht und un serem friedliebenden alten Kaiser die. Geduld aus. Man erkannte endlich, daß man mit unserer Ge duld, und Friedensliebe nur Schind.luder getrie ben, daß man "neuerdings nur darauf ausgehe, uns so lange hinzuhalten, bis Nikita in Skutari sich festgesetzt hätte, um uns hintennach wacker auszu lachen. König Nikolaus erklärte

dazu mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit, er habe Skutari nicht erobert, um es wieder herzugeben, was wir duch begreiflich finden. Wolle man es ihm wieder abnehmen, so möge man sehen, wie man damit .fertig werde. Sobald der erste österreichische Soldat die Grenze überschreite, werde er sofort' die österreichische Grenzstadt Cattaro beschießen lassen. Die Leser müssen nämlich wissen, daß die Vormärsche erklärten die Serben der Bevölke rung, daß der serbische Kronprinz Alexander von den Serben zum König von Albanien

ausgerufen werden wird. Wie man sieht, liegen die Sachen so: Muß Oesterreich auf ein selbständiges Albanien be stehen, dann muß es eingreifen, mag es wollen oder nicht. Würde Oesterreich jetzt wieder nach geben, dann hieße das so viel, als sich selbst auf geben. Wenn sich die Nachricht bewahrheitet, die in den letzten Tagen eingelaufen ist, daß nämlich der gewesene Kommandant von Skutari, Essad Pascha, ein geborener Albanier, sich zum König von Albanien aufwerfen wolle, dann könnte es da drunten

noch ein haariges Durcheinander geben. So ganz unwahrscheinlich klingt die Mel dung nicht. Für diesen Fall hätte Montenegro Ziveifellos mit Essad Pascha ein Geheimabkom men getroffen, des Inhaltes, daß Skutari an Einzug König Nikitas in Skutari. Bergeshöhen oberhalb Cattaro bereits montene grinisch sind: Zum Zeichen, daß das nicht eine leere Redensart ist, werden die Kanonen oberhalb Cattaro bereits in Positur gebracht. Es ist uner hört, was sich Montenegro Oesterreich gegenüber bereits erlaubt

Rufen auf Oester deich vor die Gesandtschaft. König Nikita hat erklärt: „Wir sind mit Skutari fertig geworden, wir werden auch mit Cattaro fertig werden. Man soll es gegen uns nur versuchen!" Weiters muß man bedenken, bleibt Nikita in Skutari, dann wären die Serben die einfältigsten Leute der Welt, wenn sie die Adriahäfen räumen und sich den Zugang zum Meere versperren würden. Wenn der kleine König der Schwarzen Berge auf die Londoner Beschlüsse pfeifen darf, warum soll den Serben

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 17.05.1914
Physical description: 16
konnte auch — dies war ihre zweite Eigenschaft — so schrecklich grob sein, wie sie. Ob arm oder reich, alt oder jung, das war dem Mundwerk der Wirtin völlig gleich. So konnte es denn nicht ausbleiben, daß der Ruf ihrer doppelten Kunst — des Kochens und der Rede — bis an den königlichen Hof drang. König Max, der gern sein Späßchen liebte, beschloß nun eines schönen Tages, diese urwüchsige Erscheinung auf die Probe zu stel len. Es war ein herrlicher Sommermorgen; die Sonne beleuchtete malerisch

aus, wie Majestätsbeleidigung, Galgen, Rad oder wenigstens Festung, und eben wollte sie die Mutter bitten, doch wenigstens heute etwas höflich zu sein, -r- da schmetterte draußen bereits das Helle Posthorn, die An kunft der hohen Herrschaften verkündend. Rasch eilten der Wirt und seine Tochter Midel hinaus; die Wirtin aber begab sich in aller Gemütsruhe an die Zubereitung der Fische. Leutselig erwiderte der König den Gruß der ihn Empfangenden; aber vergeblich suchte sein Auge unter diesen die Frau des Hauses. Vielleicht

herausstammelte, daß dieselbe mit der Zubereitung von höchst- deren Fischen beschäftigt sei, befahl der König seinem Flügeladjutanten, ihr zu mel den, daß der König sie samt den Fischen zu sehen wünsche. Der Adjutant, selbst begierig, die Frau kennen zu lernen, derentwegen sein Gebieter die heutige Fahrt unternommen hatte, eilte in die Küche. „Sind Sie die Wirtin?" fragte er die eiftig am Herde Beschäftigte. „Der Wirt nicht." „Seine Majestät verlangt, Sie zu sehen." „Ich aber nicht, ihn zu sehen, bevor

meine Fische fertig sind." „Der König ist Ihr Herr," mahnte der Adjutant, „er hat zu befehlen und wir zu ge horchen." „Das mag für ihn passen, Herr Lakai." „Ich bin Flügeladjutant des Königs..." „Ach was, Flügel oder nicht; ich laß mir in meinem Hause nichts befehlen." „Auch nicht vom König?" „Wenn er etwas Unvernünftiges befiehlt, nein. Aber so dumm wird er nicht sein, daß er Fische verlangt, und dann will, ich soll da von weglaufen, wenn sie eben auf's Feuer kommen und das Schmalz schon heiß ist. Sa gen

Sie Ihrem Herrn, das tu' ich nicht, denn dann wäre es mit meiner Reputation als beste Fischköchin aus." Der Adjutant, er mochte wollen oder nicht, mußte mit dieser Meldung zu seinem Herrn zurückkehren. Doch König Max lachte, und um diesen Scherz auf die Spitze zu trei ben, schickte er den General Haller ab mit dem gemessenen Befehl, ihm die Frau des Hauses zur Stelle zu bringen. Der General beschloß, recht soldatisch vorzugehen, und als er die Küche betrat, donnerte er der Wirtin mit wahrer Stentorstimme

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 13.02.1916
Physical description: 8
in den Pariser Restaurants?" „Wir gestatteten diese im letzten Winter, mußten die Erlaubnis aber wieder zurückziehen. Konzerte finden König Nikitas König Nikita behauptet, es sei ihm mit der Kapitu lation Montenegros vollständig ernst gewesen. Mehrere seiner höheren Offiziere, die von den Vertretern des Vierverbandes mit reichen Geldmitteln bedacht worden seien, hätten im montenegrinischen Heere gegen ihn konspiriert und seinen Einfluß Und sein Ansehen bei den Truppen durch Hetzereien und entstellende Dar

stellung der Tatsachen untergraben. Er sei bei seinen Soldaten als Landesverräter gebrandmarkt worden, der bereit sei, zur Wahrung seiner eigenen Interessen die Zukunft seines Landes und die Existenz seiner Unterta nen zu vernichten. Der König versicherte, daß er nur nt i t knapper N o t einem M o r d a n s ch l a g e entronnen sei, und er glaube Beweise dafür zu haben, daß das geplante Attentat auf A n st i f t e n sei ner Verbündeten vorbereitet worden sei. König Nikita gab weiter seiner Ueberzeugung

König Nikita wiederholt erkennen, wie wenig Rücksicht die Großmächte auf die Wünsche und Nöte ihrer kleinen Bundesgenossen nehmen. Der König wollte sich im Interesse des Fortbestehens seines Landes lieber der Gunst Und Gnade der Zentralmächte versichern, als sich auf das Gerechtigkeitsgefühl seiner Verbündeten zu ver lassen. Der König gab auch seiner Freude Allsdruck, daß die österreichischen Bedingungen von der stellvertre tenden Regierung in Montenegro unterzeichnet worden Eefet und verbreitet

aber, daß seine Dynastie in der Person seines Sohnes Mirko fortbestehen werde. Sein Sohn Danilo sei zwar der gesetzmäßige Thronfolger, aber er wäre wegen seiner Verheiratung mit einer deutschen Prinzessin bei den Montenegrinern nicht sehr beliebt und zudem ohne Nachkommen. Als einen.weiteren Beweggrund seiner Flucht bezeich- uete der König die Zustande in Italien. Als seine Friedensschritte von den Zentralmächten bekanntgegeben wurden, wurde er sofort mit Vorstel lungen Italiens bestürmt, unter allen Umständen

seinen übereilten Schritt wieder rückgängig zu machen. Sein Schwiegersohn, König Viktor Emanuel, sandte einen besonderen Vertranten zu ihm, der ihm Mitteilungen über die Zustände in Italien machte, die befürchten lie ßen, daß es in Italien zu ernsten Zwischenfällen kom men würde, wenn sein Entschluß allgemein bekannt werden würde. Das italienische Volk, das nur noch durch allerstrengste Abschließung von der Außenwelt und durch allerlei Beteuerungen und Versicherungen der Regierung im Zaume gehalten werden könne

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 02.04.1916
Physical description: 8
das für die „Biologie des Würfelzuckers "so bemerkenswerte Phänomen von Professoren und Studenten der hiesigen Hochschule besichtigt und Alle erklärten, wie uns später der Zählkellner sagte, einstimmig, daß der historische Wert der Teilung Polens hinter dem gastronomischen der Teilung des Zuckers bedeutend zurückbleibe. König Nikita und sein Vermögen. Das rätselhafte Verhalten des Königs Nikita von Montenegro während der Verhandlungen mit Oester reich-Ungarn und seine Flucht haben zu mannigfachen Vermutungen Anlaß

gegeben. Alle Versuche, das Rät sel zu lösen, sind bisher gescheitert. Einen neuen Ver such findet man in folgendem Artikel in der „Neuen Zürcher Zeitung": „Der König hatte versucht, in Skutari zu bleiben, und von hier aus mit den österreichisch-ungarischen Behörden zu verhandeln. Auf dem Konak von Cetinje wehte bereits das Banner der Habsburger, und sein Unterwerfungsbrief an Kaiser Frairz Joseph war schon auf dem Wege nach Schönbrunn. In diesem tragischen Moment kam über Italien dem König

eine Nachricht zu. welche ihn alle bisherigen Schritte vergessen und alle Rücksichten auf seinen Thron und sein Prestige fallen ließ, die Drohung der Beschlagnahme seines Privatvermögens. König Nikolaus hat in den 56 Jahren seiner Regie rung nicht nur vieles Geld eingenommen, sondern es auch trefflich zu mehren verstanden. Die auf solche Weise ständig vermehrten Kapitalien legte der König jedoch grundsätzlich außerhalb seines Landes an. Wenn man ihm angesichts der steten Unsicherheit der Lage auf denr Balkan

für diese Maßregel durchaus recht geben muß, so ist ihm dieselbe dennoch jetzt zum Verhäng nis geworden. Vor dem Weltkrieg hatte der König als kluger Finanzmann alle seine Engagements in Berlin und Wien vorsichtig gelöst und seine dort depo nierter: Kapitalien nach London und Paris überwiesen, wo er bereits große Depots besaß. Ueberzeugt von dem Sieg der Ententekoalilion, schien ihm die Deponierung seiner Kapitalien in London und Paris ohne jedes Ri siko zu sein. Ebensowenig konnte er damals annehmen

, daß er jemals zu Handlungen durch das Schicksal ge zwungen sein könnte, welche ihn mit den Großmächten der Entente in ein gespanntes Verhältnis bringen könnten. Um so mehr erschütterte ihn das Schicksal Serbiens. Damals wurde sein Glaube ar: die Uebermacht der Entente erschüttert. In der richtigerr Voraussetzung daß auch seinem Lande das gleiche Schicksal wie (Serbien nicht erspart bleiben würde, soll der König schon da mals alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um seine Kapitalien von den englischen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 08.10.1910
Physical description: 20
Maßregeln zur Herstellung und Aufrecht- haltung der Ordnung ergriffen und die unteren Behörden angewiesen, den Grundherren zu ihrem Rechte zu verhelfen. Von Sarajewo und Tuzla wurde Militär zur Assistenz herbeigezogen. Die Ruhe und Ordnung wurden nirgends gestört. Der Kreis Tuzla ist von der Bewegung nicht ergriffen. Tie guten Beziehungen zwischen Rom und Wien ! Graf Aehrental, unser Minister des Aeußern, hat dem König von Italien seine Aufwartung gemacht und wurde ihm bei diesem Anlaß von König Viktor

- reichung soll der König gesagt haben : „Der Orden ist ein Zeichen meiner dankbaren Anerkennung für Ihre Beihilfe zur Erhaltung der guten Beziehun gen zwischen ÜHom und Wien. Ein Krieg zwischen Bulgarien und der Türkei? Man meldete aus Sofia, 4. Oktober: Die gesamte Presse, einschließlich des Organs der sozialdemokratischen Partei „Kambana" — ausge nommen nur zwei oder drei Blätter, deren Be ziehungen zum Hofe notorisch sind — plädiieren für einen Krieg mit der Türkei. Die Kriegsstimmnng im Volke

und im Heere wird dadurch erhöht, daß alle Blätter täglich haarsträubende Nachrichten von Greueltaten der türkischen Unlerbehörden in Maze donien melden. Man will bestimmt wissen, daß der Chef der liberalen Partei Radoslawow, ein Vertrauter König Ferdinands, seine jüngste Reise nach Athen im Aufträge des König unternommen habe, um ihn dann über etwaige Vorteile eines Bündnisses mit Griechenland für den Kriegsfall zu informieren. Russisches. Man meldete aus Petersburg, 3. Oktober: Das Kreisgericht

, auf dem die Revo lutionäre die republikanische Flagge gehißt hätten. Eine ähnliche Meldung traf in Paris ein, welche noch die Ergänzung enthielt, daß der jugendliche König Manuel von den Revolutionären gefangen genommen worden sei. Im Gegensätze hiezu wurde aus Lissabon dem „Figaro" gemeldet, König Manuel habe Lissabon verlassen und die Pariser brasilianische Gesandtschaft erhielt die Nachricht, daß König Manuel sich an Bord des brasilianischen Kriegsschiffes „Sao Paola" befinde. Indem die Revolutionäre

das Aeußerfte befürchten lassen. Schon bei dem Drama am 1. Februar 1908, bei der Vater und der Bruder des jetzigen Königs den Kugeln der Revolutionäre zum Opfer fielen, ent ging König Manuel nur wie durch ein Wunder einem gleichen Schicksal. Als der jetzt 21 Jahre alte König nach der Errnordung seines Vaters und Bruders den Thron' bestieg, sagte er in seiner Proklamation: „Ich werde alle meine Kräfte daran setzen, dem Wohle des Vaterlandes zu dienen und die Liebe des portugie sischen Volkes zu gewinnen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.02.1916
Physical description: 4
. - . ^€ui|uiiunuü. — Die . Hmmcnfunf t in Reval. — Die d e ut- ^ E^eschäftsmethode. — Kaiserin Vik- ^'avon Deutschland und König Eduard. König Eduard und der Krieg. ^.^^^gramm hat bereits den bemerkenswertesten U gu E ben Erinnerungen der Lady Warwik über- t ? ld ^ ß bie Freundin des Königs Eduard VII. tt ’ ar und in der Februarnummer des »er ?b.^9uzine" ihre Erinnerungen, besonders aus . J* c mit König Eduard VII verkehrte, Mte E- - ullem, was die Lady gehört hat, ich... ?. n }9 Eduard nie die Absicht

. Auf einer Aufklärungsfahrt an die englische Ost- küste stürzt ein Zeppelin ins Meer. Ein englischer Fischdampfer verweigert die Rettung der Bemannung. Die BalkanereigniHe. König Dikitas üekemrtnille. Genf, 4. Febr. Von einem ffanzösischen royalisti- schen Kammerdeputierten, der sich mehrere Tage in Lyon in der Umgebung Nikitas aufgehalten hat, erhielt der Kvrrespondez des „Leipz. Dagebl." folgende Informa tionen : König Nikita behauptet, es sei ihm mit der Kapitu lation Montenegros vollständig ernst gewesen. Mehrere

versicherte, daß er nur mit knapper Not einem Mordanschlage entronnen sei, und er glaube Beweise dafiir zu haben, daß das geplante Attentat auf Anftiften fei ner Verbündeten vorbereitet worden sei. König Nikita gab weiter seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Vierverband die Zentralmächte niemals werde niederringen können. Die von den Zentralmächten eroberten feindlichen Gebiete seien so gesichert und organisiert worden, daß sie sicher bis zur Beendigung der Friedensverhandlun gen in den Händen

der Eroberer bleiben werden. Aus der Erkenntnis heraus, daß die Zentralmächte unbesieg bar seien, habe er auch der Forderung Oesterreichs auf Waffenniederlegung des montenegrinischen Heeres zu gestimmt. Im Verlaufe des Krieges konnte König Nikita wiederholt erkennen, wie wenig Rücksicht die Großmächte auf die Wünsche und Nöte ihrer kleinen Bundesgenossen nehmen. Der König wollte sich im Interesse des Fortbestehens seines Landes lieber der Gunst!und Gnade der Zentralmachte versichern

, als sich aus das Gerechtigkeitsgefühl seiner Verbündeten zu ver lassen. Der König gab auch seiner Freude Ausdruck, daß die österreichischen Bedingungen von der stellvertre tenden Regierung in Montenegro unterzeichnet worden seien, und er hofft, daß nunmehr recht bald wieder Ruhe und geordnete Verhältnisse in Montenegro einkehren Nach der Zusammenkunft in Reval, als der Grund stein der Entente zwischen Rußland und England gelegt wurde, hatte Lady Warwik besonders oft Gelegenheit, den König seine politischen Ansichten

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