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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.11.1878
Physical description: 4
, noch in dem Reichsrath fortwirkende Conflicte' eröffnen wollen. Unter solchen Umständen bleibt nichts >alS der Wunsch'übng, daß eine Vertagung auf so Aus dM Leben Victor Emanilcl's. Vor Kurzem ist in Rom ein kleines Büchlein unter dem Titel: „Victor Emanuel in seinem Privatleben'' erschiene» und wir wählen aus demselben einige der besten Anekdoten ans. Als sich der König eine- Abends im Apollo-Theater besand. bemerkte er an den Milchglasfenstern seiner Loge den Schatten deS Obersten Galletti. eines seiner Intimen

. Welcher sich in der Loge befand. „Halt stille. Galletti,' rief der König diesen an. „ich will Dein Porträt zeich nen !' Er zog einen Bleistift aus der Tasche und ver suchte es, das Profil des Obersten auf der Glastasel nach zuzeichnen. Am nächsten Abend, als der König während «nes Zwischenactes seine Loze verließ, sah er einen Diener «ifrig damit beschäftigt, die Glast afg zu reinigen. „Was mächst Du da?' fragte der König. — „Ah. Majestät/ «rwiederte der Diener, „ich reinige die Glasscheibe

, weil sich ein Einfaltspinsel erlaubt hat, sie zu bekritzeln.' — „Gib' Dir nicht so viel Mühe,' entgegnete der Souverän, „dieser Einfaltspinsel war ich' — und entfernte sich unter lautem Lachen. Der König liebte es, mit Leuten aus dem Volke zu plaudern, besonders in Neapel, wo die Leute es noch nicht verlernt haben, frei von der Leber weg zu reden. Zn dieser Stadt und deren Umgebung herrscht die alte Sitte, lauge erzielt wird, bis eine Annäherung Her Gegensätze geschaffen^ ^ WM OccÄWlisMr^ileWro.^37S?wird -ÄoA

70 erwachsene männliche Berliner ein Polizeibeainter kommen wird. Weiter wird ge- daß, wenn man etwas bei einem Neapolitaner bewundert er den betreffenden Gegenstand mit den höflichen Worten : »i- rodda vv8t>iA« (es gehört Ihnen) dem Bewundernden überläßt. Allerdings erfordert die Höflichkeit, daß man den Gegenstand ebenso höflich ablehnt. AIs der König einmal aus der Umgebung Neapels von einer Jagd zurück» kehrte, hielt er bei einem Pachthose an und bewunderte du zwei prachtigen Buben des Pächters

, welche den König mit großen Augen anstarrten. «Sind dies Ihre Söhne?' fragte der König. » »Majestät, es sind die Ihren!' erwiederte der Pächter. — „Sonderbar.' meinte der König, „ich erinnere mich nicht, jemals früher in diese Gegend gekommen zu sein.' — Der Pächter begriff nicht und machte dem König eine liefe Verbeugung. Victor Emanuel vertheilte nicht ungern Orden. Er sagte, man dürfe niemals weder eine Cigarre noch ein Kreuz ausschlagen. Blos einmal erinnert man sich, daß der König einige Schwierigkeiten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.01.1878
Physical description: 6
Blatt dieser Tage ein ergötzliches Pröbchen. Dasselbe schloß einen Fenilletonabschnitl — enthaltend den bekannten, .äußerst spannenden' Roman aus „bewährtester Feder' — folgendermaßen: „Während aus der befestigten Burg ein Hagel von Geschossen auf die Belagerer nie derging, stürmten die tapferen Helden mit hoch erho benen Lanzen den Berg hinan. Alle mit dem begeister ten Rufe: „Fortsetzung folgt.' sUon Mtor Emanuel.) Von den vielen Anekdoten' die über den populären König cursiren, seien

nach dem Budapest! Napilap noch die folgenden erzählt: Der König schoß einmal in der Nähe von Rom auf einen Hasen, als gerade auch ein schmeerbäuchiger Bürger, der dort dem Jagdvergnügen huldigte, aus Lampe sein Gewehr abschoß. „Mein Herr, den Hasen habe ich ge schossen !' rief der König. — „Gehen Sie doch, das könnte jeder Narr sagen,' schrie der Andere. „Mir ge hört er, ich nehme den Hasen.' — „Das möchte ich doch sehen !' Der König ballte die Fäuste, aus seinen kleinen Augen sprühten Blitze, und es begann

eine förmliche Balgerei, in weicher, tüchtige Püffe austhei lend und -mpfangeud. der Eroberer beider Sicilien Sieger blieb. Der Bürger ergriff die Flucht, im Lau- . fen dem von ihm nicht erkannte» Könige alle mögli- i chen Titulaturen an den Kopf werfend. Beim Süd thore Roms befahl der König dem Wachkommandan- ten' dem unterlegenen Bürger bis zu seiner Wohnung - zu folgen, und über ihn Bericht zu erstatten. Nach ' einer Stunde meldete der Offizier, der unbekannte Ja gen sei ein ehrlicher Tischlermeister

bei der Porta dej Popolo. Auf Befehl des Königs ward ermittelst eines Hoswagens in den Quirinal gebracht. Der wackere Mann konnte sich nicht erklären, was der König eigent lich von ihm wolle, und beklommenen Herzens ließ er sich auf den Seidenpolstern des Wagens nieder. Im Palaste angekommen, erkannte er zu seinem Schrecken in dem König seinen Gegner. „Meister Salvini'», sprach der König zu dem an allen Gliedern Zittern den, „ich ließ Sie zu mir bitten, weil ich in dem Hasen fremde Schrotkörner gefunden

. Wir Beide find im Rechte. Wissen Sie was: Essen pvir den Hasen miteinander!' Und schon öffnete sich die Thür des Speisezimmers, wo zwischen zwei Gedecken der streitige Hasenbraten dampfte. — Einen ähnlichen Vorfall be richtet die nachstehende Anekdote: Einst promenirte der König spät Abends mit Wsconti-Venostann einer ab gelegenen Gasse, wo ein betrunkener Rekrut mit dem König Streit begann. Der Wortwechsel ward immer lebendiger; der König winkte dem Minister, sich nicht einzumischen. Der junge Rekrut

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.09.1873
Physical description: 4
in Wien berichten die dortigen Blätter nachstehende Details: Der König Viktor Ema- nuel zog sich am Tage seiner Ankunft zeit licher, als es mit seiner sonstige» Lebensweise übereinstimmt, in sein Schlafgemach zurück und stand bereits um 6 Uhr Morgcns auf. Die sie bente Morgtnstunde fand den König schon an seinem Arbeitstische, wo er die Telegramme, die ihm sein Sohn, der Kronprinz Humbert, nach gesendet, eröffnete und durchlas. Um acht Uhr empfing er den Ministerpräsideuten Minghett- und den Minister

des Aenßern Visconti-Venosta und nahm den Vortrag derselben entgegen, und eine halbe Stunde später machte der italienische Gesandte, Graf Robillant, seinem Souverän Auf wartung. Auch mit diesem konferirte der König etwa eine halbe Stunde und fuhr sodann in Be gleitung des ihm zugetheilten FML. Prinzen zu Thun: und Taxis zum Erzherzog Albrecht. Auch den übrigen Erzherzogen stattete der König Vi siten ab, woraus er in einem sechsspännigen, of fenen Hofwagen in den Prater fuhr, um der Eröffnung

der internationalen Pferdeausstellung beizuwohnen. Aur der ganzen Strecke, die der König berührte, bildete das Publikum ein dich- teS Spalier, Sicherheitswache ea xaraäs hielt die Ordnung aufrecht und von lebhaften Zurufen begrüßt, fuhr Viktor Emanuel in den Prater. König Viktor Emaunel erschien Freitag Vor mittags präzise 10 Uhr in der Weltausstellung. In Begleitung des Königs befanden sich einige italienische Offiziere und der Fürst Thurn-Taxis. Am Hauptportal wurde der König vom Erzher zog Rainer, dem Baron

Schwarz und den Mit gliedern der italienischen Ausstellungs-Kommission Graf Boromeo an der Spitze, empfangen, und begab sich sogleich in die Notunke. Nach einem kurzen Nundgange dasclbst, verfügte sich Viktor Emanuel in daö WestlranSept, woselbst sämmtliche Äusstellungs-Objekte, insbesondere die Juwelen und Lie Poczellanarbeiten einer eingehenvei: Be- sichiignilg unierzogen wurden. Der König sprach mit den Ausstellern ani's Freundlichste, uns nahm selbst einzelne Gegenstände aus den Kästen

, und besichtigte sie. Beim Rückweg durch das West- transept schritt der König i.i die italienische Ga- lerie, wolelbft er von den italienischen Ausstellern empfangen wurde. Alles war hier im Festkleide und von einem Salonflüzel ertönte die italienische Volkehymne. Durch den Hofeinbau betrat der König den Mont-Cenis-Tunnel, und ging von hier wieder zurück in die italienische Galerie. Als der König die Rotunde betrat, began nen die Wasserstrahlen der Fontaine zu springen und schien dieses Schauspiel den hohen

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 31.07.1879
Physical description: 8
ist, daß sie in Militär dienst treten wollen. Wenn die Jzinuoeku (königlichen Offiziere) der Kraals sehen, daß eine genügende An zahl beisammen ist, so erstattet einer von ihnen den Bericht an den König, welcher die Erlaubniß gibt, daß die jungen Lente vor ihn gebracht werden. Die Erlaubniß gilt uicht für einen einzelnen Kraal oder Stamm, sondern für alle Bursche dieses Alters iu ganz Zulu-Land. Es ist jedoch keine Strafe für die jenigen festgesetzt, welche nicht erscheinen, obschon man nicht viel von ihnen hält

für sein Aus bleiben angeben, so wird er vielleicht von seinem Regiment getödtet, aber nicht vom König. Er hat kein Verbrechen begangen, warum sollte sich also der König um ihn bekümmern? Ein activ dienender Mann darf anch nicht heiraten, bis ihm der König die Erlaubniß gibt. Der König gibt nun dem Offizier, welcher den Bericht erstattet hat, den Austrag, die junge» Leute zu sammeln, welchen dieser den Jndnnaö (Comman- danten) der verschiedenen Militär-KraalS zuschickt, wobei er mit Mnhamana, Mavnrengvana, Hamo

nnd Quetuka, den Jndnnaö der großen Kraals von Ulnndi beginnt. Sowie die jungen Lente beisammen sind, wird eS dem König gemeldet, daß sie jrtzt koiiimen werden. Der König läßt darauf Vieh für sie schlach ten, so daß sie bei ihrer Ankunft Fleisch bereit finden, gibt ihnen einen Namen nnd stellt einen Mann mit dem Kopfring als Jnduua für sie auf. Er theilt sie dann entweder in abgesonderte Regimenter ein und läßt sie einen eigenen militärischen Kraal für sich bauen oder er theilt

sie in eines der bereits bestehen den Regimenter ein. Wenn jedoch der König die jnngen Lente bei ihrem Erscheinen für zn jung hält, so kann er sie in ihre Heimat zurückschicken, um dort das Bieh zu hüten, bis sie stärker werden. Wenn sich die angehenden Krieger ihren Kraal gebaut haben, so zerstreuen sie sich wieder in ihre Heimat, denn die Znln-Soldaten werden nicht immer beisammen gehal ten, sondern leben zn Hanse bei ihren Familien. Jedes Regiment hat jedoch seinen eigenen militärischen Kraal, über.welchen zwei

Hanpt-JnduüaS gesetzt sind, deren Hütten einander gegenüber im Kreise stehen nnd welche die Aufsicht führen. Sie haben stets einige ihrer Weiber und Diener bei sich, aber nicht ihren ganzen Haushalt. Unter ihnen stehen natürlich mehrere untergeordnete Jndw'aö und von 10 zn 2<> Jziunoeku. Das Nichtige für jeden Mann ist eS, eine gewisse Zeit in jedem Jahre in seinem Militär kraal zuzubringen und dadurch dem König seine Achtung zu beweisen. Dies ist jedoch freiwillig; die Leute gehen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.02.1877
Physical description: 4
Lehrmethode, wie die Geschichte in nnzähligeil Beispielen darthut, den Geist tödtete und fast nur Werkheilige und Wundergläubige heranbildete. Das Gespenst von der konfessionslosen Schule, ist also König Max und die Wirthin von Fischbach. Eine Erinnerung aus der „guten alten Zeit.' (Schluß.) « Und damit machte sie mit dem Kochlöffel so bedrohliche Schwenkungen, daß den General — vielleicht zum ersten Male in seinem Leben — sich schleunigst rückwärts con- centrirte und voller Wuth dem Könige über seine ver

. fehlte Mission Bericht erstattete. Derselbe wußte nicht recht, was er dazu sagen sollte, fast ging ihm die Ge schichte zu weit. Doch während er noch darüber nachgrü belte, was in diesem Falle zu thun sei, that sich die Thüre auf und die Heldin unserer Geschichte trat ein, ge folgt von einem Knaben, der eine mächtige Schüssel gold- gelb gebacken» Hechte und Karpfen trug. Ueberrascht sah sie der König an; statt einer alten Megäre, die er nach dem Vorangegenen zu sehen erwartet hatte, trat

ich hereingekommen, ehe meine Fische fertig waren, so hätte ich den Herrn König zu allen Heiligen gewünscht. Denn hexen kann der König auch nicht, und wenn ich unter dessen ihm hier etwas hätt' vorplauschen sollen, so hätt' er nimmer so delikate Fische bekommen. Doch nun kosten Sie auch —' Mit diesen Worten drückte sie den König in den von ihrer Tochter rasch herbeigeschobcnen blmibluinigen Groß- vaterstuhk. Als mm der König den General sowie seinen Adjutanten durch eine Handbewegnng aufforderte, gleichfalls

hat, also laß' er unS Frieden machen.' Und ehe der General sich besinnen konnte, hatte ihn die resolute Frau gefaßt und aoleas voleilg ihn auf eine» Stuhl neben dem König gedrückt. WaS blieb ihm übrig? Von Majestät sah er, daß keine Unterstützung gegen die zungenfertige Frau zu »laugen war — denn König Max, der ein Feinschmecker war, fand die Fische vortrefflich — also machte er gute Miene zum bösen Spiele. Die Wir thin zeigte jetzt ihren hohen Gästen gegenüber, daß sie auch liebenswürdig sein konnte

, und so verlief denn das Mahl zu allseitiger Zufriedenheit. Als der König sich wieder entfernen wollte und die WirthZleutc ihm bis zum Wagen das Geleit gaben, machte die schöne Midei ihre Mutter plötzlich darauf aufmerksam, daß der König eine kleine Rolle Dukaten neben seinen Teller gelegt hatte. Rasch entschlossen flog dieselbe in daS Haus zurück und drückte alsbald dem Könige das Geld wieder in die Hand. „Die Wirthsleute von Fischbach,' sagte sie, ..lassen sich nichts bezahlen für die Ehre, ihren Monarchen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.09.1873
Physical description: 4
Abends ist, wie Mts gemeldet, der König von Italien in Wien angekommen, gg 5 Uhr 36 Minuten brauste der Separat - Hofzug, welcher A König brachte, in die Halle des Südbahnhofes. Die Kapelle intonirtc die italienische Hymne, die Ehrenkompagnie präsentirte. ja Zug hielt und aus dem Salonwagen stieg König Viktor Muel. Der Kaiser reichte ihm die Hand und hieß ihn in höfischer Sprache herzlich willkommen. Der König dankte, Mich über den Empfang gerührt, und nochmals reichten sich Monarchen die Hände

und schüttelten sie kräftig. Der Kaiser Me die Erzherzoge vor, welchen der König die Hand reichte. Maus trat der König, nachdem er die Truppe besichtigt, zur Achten des Kaisers vor und wurde von den anwesenden Italie nern mit Evviva-Rufen begrüßt. König Viktor Emanuel, wel- to gegenwärtig 53 Jahre zählt, ist eine kräftige, untersetzte Ge- »alt. Dem dunkelbraunen Angesicht, aus dem zwei große Augen Achten, verleiht der lange, an den Enden nach aufwärts strebende, tat stark ins Graue spielende Schnurrbart

ein martialisches Aussehen. Der König trug die italienische Generals - Uniform jtttb den eigens für diese Reise angeschafften silbernen Spitzhelm nii weißem Federbusch und dem savoyischen Adler. Ueber dem Mhatte der hohe Gast das Band des Großkreuzes vomStefans-Or, toi. Im Hofwartesalon stellte König Viktor Emanuel dem Kaiser die Minister Minghetti und Visconti Venosta, den Grafen Castellengo und den General Vertelo Viale vor. Unter den stürmischesten hoch« und Evviva-Rufen gelangten die Monarchen zu dem Thore

, not welchem ein mit sechs prächtigen Schimmeln bespannter offener salawagen stand. Der Kaiser ließ seinem Gaste den Vortritt; nst als der Kaiser wiederholt in ihn drang, bestieg der Gast den Wagen. Als die Menge der beiden Herrscher ansichtig wurde, husten tausendstimmige Evvivas und Hochs durch die Lüste, Hüte und Tücher wurden geschwenkt und immer wieder, immer stärker erscholl der jubelnde Gruß. Der König, überrascht von der begeisterten Kundgebung, blieb einen Augenblick im Wagen stehen

, überblickte die Menge und verneigte sich dankend. Der Kaiser nahm zur Linken seines Gastes Platz, und die Monarchen fuhren in die Burg. Ueberall harrten viele tausend Menschen, welche demonstrativ dem König ihre Willkommengrüß? zuriefen. Nach einer Fahrt von kaum 10 Minuten laugten die Herrschaften in der Hofburg an. (König Viktor Emanuel) soll sich auf seiner Reise nach Berlin auch einen Tag in Prag zum Besuch seiner Tante, der Kaiserin Maria Anna, Gemalin des Kaisers Ferdinand, auf halten. (Gut

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.03.1880
Physical description: 8
eineS der ehrenvollsten Daten bilden. ' Sütt. Presse. Verschiedenes. ^ (51 Aordanschläge gegen gekrönte oder regierende Häupter.) is8g 31. Juli Element JacqueS, Mörder Heinrich III., König von Frank reich. — 1610, 14. Mai. Ermordung Heinrich IV., König von Frankreich, durch Franc. Ravail- lac. — 1793, 21. Januar, Ermordung Ludwig XVI von Frankreich durch den Konvent. — 1793, 17. Oktober, Ermordung der Königin Marie Antoinelte durch den Konvent. — 1800, 24. Dezember, Attentat ArenaS und Cerachis mittelst

der Höllenmaschine aus Napoleon Bona parte. — 1801, 11. März, Erdrosselung deS Kaisers Paul II. von Nußland.— 1804, Febr.. Eadouda'.S Verschwörung gegen Napoleon Bone» parte und mißglückteS Attentat. — 1809, 13. Oktober, Attentat deS Studenten Stapß im Schloßgarteu zu Schönbrun» auf Kaiser Napo leon I. — 1832, 9. August zu Baden, Attentat Reindl'S auf König Ferdinand V. von Ungarn. I83S, 23. Juli. Attentat FieSchieS mittelst Hölle». Maschine auf LouiS Philipp. — Attentate deS Soldaten Alibaud (1836 2S. Juni

), des Kommis Meunier (1V3K, 27. Dezember), deS Arbeiters DarmsS (1840, 15. Oktober), deS ForstwärterS Lekomte (1846, 16. April) und des Fabrikanten Henry (1846,29. Juli) auf König LouiS Philipp. Attentat des Kellners Oxford (1840, 1<Z. Juni) und deS Zimmergesellen FranciS(I842, 2V. Mai) auf die Königin Victoria. — 1844, 26. Juli, Attentat deS Bürgermeisters Tschech auf König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. 1849, 12. Juli, Attentat auf den deutschen Kaiser zu Nieder-Jngelheim. —1850, 22. Mai Atten tat

Jsabella. 8. Dezebr. Attentat deS Soldaten Ag-silauS Milano gegen den König von Neapel. -— 1858, 14. Januar, Attentat Orsini'S gegen Napoleon 115. — 1861, 14. Juli, Attentat Beckers gegen König Wilhelm. — 1863, 24. Dezember. Attentat gegen Napo leon III. — 1865, 14. April, Ermordung deS Präsidenten Lincoln zu Washington. — 1866, 16. April, Attentat KarakosoffS gegen Czar Ale xander zu Petersburg. — 1867. Füsilirunz des Kaisers Maximilian von Mexiko. — 1867. Im Juni Attentat auf den Czaren in Paris

. — 1868. Ermordung des Fürsten von Serbien. — 1369. Attentat gegen denVicclönig von Egypten. Neues Attentat gegen Napoleon III. im BoiS de Bou- logns. — 1872, Attentat gegen die Königin von England. — Attentat gegen den König vou Spanien. — 1875, S. August. Ermordung Ga briel Gaicia Morenos, Präsidenten der Repu blik Ekuador. — 1877, 21. April. Ermordung des Präsidenten der Republik Paraguay, B. Gill. — 1878, 11. Mai. Attentat HödelS gegen den Kaiser Wilhelm; 2. Juni, Attentat NoblingS; 25. Oktober

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.08.1871
Physical description: 4
Eintritt m das Aboiiuemeiit kau» jederzeit stattfinde» uud wird vom Tage des Eintrittes an berechnet. Inserate nehmen für uns entgegen die Herrn: ttsssenstoin 6c Vogler in Wie», Neuer Markt 11, Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, BreSlan, Köln, Frankfurt a/M. Stuttgart, Basel. St. GaUen. Zürich, Genf und Lausanne, 'V'wie kiullol? IVlosss iil Wien, Berlin «nd Btüncheil und Oppolilc iie Wie», Woiljeiie 22. Nr. «S. Mittwoch 16. August 1871 König Ludwig II. von Saiern und sein Zaubergarten

. (Lrig-Kcrr.) —r. Unlängst brachten viele Zeitungen Oester reichs, auch Tirols den Abdruck nnes Artikels aus dem „Nürub. Korr.', welcher von König Ludwig II. und seinem angeblichen Zaubergarten handelte. Diese Fabel des „Korr.' soll nun in näheres Licht gestellt werden. König Ludwig II. wird bekanntlich auch der „menschenscheue König' genannt, weil er gänzlich unzugänglich ist und auch nur höchst selten mit seinen Ministern ver kehrt. Er liebt Schauspieler und Sänger, Ge dichte und Gesang. In München

sieht man den jungen König nur selten, weil er ein wahres Eremitenleben vom März an bis Neujahr auf seinem Schlosse Berg am Starnbergersee oder in Hohenschwangan an der Tirolergrenze zu bringt, manchmal anch die Umgegend Tirols bis Feldkirch mit seiner Gegenwart beehrt. Der König ist ein solcher Enthusiast der Oper, das; er einmal eine solche mit säst unerhörten Kosten an den Usern des Starnbergersees und aus dem See selbst hat in Scene seyen lassen. Der junge Monarch kommt nach dem (Zeremoniell

der Oper gekleidet, als König der Komödie aus einem Na chen und begleitet von seinen Kavalieren und Damen des Hofes, gleichfalls im Theaterkostüme. — Außerdem ist^der König von schönem Aen- ßeru und hat fast das Ausehen eines Süditalieners, denn er besitzt schwarze Augen und Haare, ob gleich erstere seit neuerer Zeit etwas schivermü- thig und melancholisch erscheinen; vielleicht wegen der unglücklichen Liebe, die er zu einer Tochter des Herzogs Max vou Baieru hegte uud welcher Liebe

er, noch vor dem bereits bestimmten Hoch zeitstage wieder entsagte. — Früher ging der König bei dem Fronleichnamsfeste stets unter einem Baldachin und begleitet von seiner Leib garde hinter dem Allerheiligsten. Ebenso nahm er selbst die Fußwaschung an den 12 alten Man uern vor, welche die 12 Apostel vorstellen sollen. Seit diesem und dem vorigen Zahre betheiligt er sich aber nicht mehr an diesen Ceremonien und wird da jedes Jahr eine andere Entschuld! gunz hervorgesucht. Die Wahrheit dürfte die sein, daß viele

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 10
Date: 21.11.1878
Physical description: 10
Uqcnt sämmtlicher Zeltungeu In WI »n. Vran. NLrnderq. Hamburg u»id Irankfnrt a. M.: dann J»h. NSVltuar, großer »ur«tah 47 HambiUU, u»d At>>ls Steiner, »eurr Wall Hamburg. 368 Zlnnsbrn«?» Donnerstag SK. November TS?8. 64. Jahrgang Nichtamtlicher Theil. Zum Attentate auf den König Hnnibert und die dasselbe begleitenden Umstände, resp, damit im Zusammenhange stehenden Thatsachen liegen heute folgende weitere Nachrichten vor: Der Ministerpräsident Cairoli richtete, obwohl v-r- wnndet

, noch am 17. November nachstehendes Tele gramm an die Vertreter Italiens im Auslande: „In dem Augenblicke, wo heute Nachmittags der König mit der Königin und dem Kronprinzen zu ^'agen seinen Einzug in die «Stadt Neapel hielt, und inmitten der enthusiastischen Kundgebungen ver Bevölkerung, welche sich ehrerbietigst um das einziehende Herrscherpaar drängte, stürzte sich ein Individuum mit einem Messer in der Hand aus Se. Majestät. Der König, welcher sich sofort von dem Sitz erhoben hatte, erhielt eine sehr leichte

Hautwunde an der linken Schulter. Da ich die Ehre hatte, dem König gegenüber zu sitzen, konnte ich glücklicherweise selbst den Mörder erfassen und an der Ausführung des Verbrechens verhindern. Ich erhielt in dem Kampfe eine leichte Wunde am Bein. Der Mörder, von dem Säbelhieb eines Cüras- sier-Capitäns am Kopfe getroffen, wurde sofort ver haftet. Ihre Majestäten gaben nicht das geringste Zeichen der Erregung kund. Die Bevölerung beglei- tete dieselben bis ins Palais mit den wärmsten Ova- tionen. Cairoli

.' Der König empsing am 13. Nov. Abends eine Deputation des Parlaments 'und drückte bei dieser Gelegenheit seine hohe Befriedigung über die Beweise der Zuneigung der Bevölkerung gegen seine Person und sein Hans aus. Vor dem Palast drängte sich den ganzen Tag eine große Volksmenge unter patrio tischen Kundgebungen. Ebenso fanden in Palermo Während des ganzen Tages patriotische Demonstratio nen statt; man hörte Hochrufe auf den König, Rufe „Tod den Mördern!' „Nieder mit den Socialisten!' u. a. DaS Befinden

des Königs ist durchaus be friedigend. Die Wunde des Ministerpräsidenten Cairoli ist vier Centimeter. lang; man hofft aber, er werde bald das Bett verlassen können. Bei dem Einzug hatte der König sich die Begleitung von Poli zei-Agenten verbeten, weil er mit der Bevölkerung in unmittelbarer Berührung bleiben wollte. Der Mör der bestand avi 17. Nov. und am 18. Nov. mehrere Verhöre. Er gibt an, er hasse nicht den König Umberto besonders, sondern die Könige überhaupt ; er habe sich viel mit Journallesen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 24.01.1878
Physical description: 6
, daß dieser König bereits vor einigen zwanzig Jahren mit dem- Kirchenbann belegt wurde, nnd daß sich nach dem Einmärsche der sardinischen Truppen in einen Theil des Kirchenstaates im Jahre 18lZ0 nnd nach der Okknpirnng NomS durch die italienische Armee im Jahre 187Ö das Verhältnis; zwischen Staat nnd Kirche in Italien nur noch seindlicher gestaltete nnd dasselbe fortwährend neue Akte der päpstlichen Cnrie gegen ihren „Unterdrücker nnd LandeSränber' zu Tage förderte. König Victor Einannel war wohl ein gnter

Christ, kaiinte aber zn sehr nnd zn gut seine Bürger- pslichten, um sich durch solches Vorgehen von der eiumal betretenen Bahn ablenken zu lassen. Das war eS aber, was man von ihm verlangte, man wollte die bedingnngSlose Unterwerfung deo Staates unter die Kirche, vermochte dies aber nicht zn erreichen. Die kirchlichen Organe boten daher alles anf, nm das Verhältniß zwischen Papst und König so unleidlich wie nnr möglich zu gestalten. Da plötzlich -erkrankt zu Anfang dieses Jahres der König

und es dringen anch sofort Nachrichten darüber in die Welt, daß der Papst sich lebhaft um das Befinden deS königlichen Patien ten intcressire. Und als man im Vatikan von der Verschlimmerung deS Zustandes Victor EmannelS erfährt, schickt PinS IX. den Sacrisian deS apostoli schen Palais. Msgr. Marinelli, um die Exkommuni kation von dem König zu uehiueu. Victor Emanuel beichtet, koinmilnicirt nnd stirbt, nachdem er auch die letzte Oelnng empsangcn hat. Wohl meldet „Fansnlla', daß iiönig Victor Emannel

Beseitigung sür unmöglich gehalteil wnrde. Nach dem Tode Victor EmannelS dringt man von einer Seite in König Hnmbert l., die Leiche in der alten Begräbnißstätte der Dynastie in Turin beisetzen zu lassen; die Minister und das Land verlangen aber den Verbleib des verstorbenen Königs in Rom nnd der Papst willigt ein, daß die Leichenseier in einer beliebigen Kirche NomS, mit Ausnahme der vier Ba siliken, die «ach altein Brauch ausschließlich für die Leichenfeier der Päpste reservirt sind, stattfinden könne

. König Humbert wählt sodann als Begräbnißstätte das Pantheon in Rom. und das Kapitel der Kirche er klärt, sich durch diese Wahl sehr geehrt zu fühlen. Gleichzeitig ordnen sämmtliche Erzbifchöfe und Innsbruck» Donnerstag S4. Jänner RSS Bischöfe OheistHrSKWhDhem'S- für den verstorbenen König an und' der Erzbischof von Turm zeigt in einem längereu Hirtenbriefe voll Bedauern den Tod des Königs an, beklagt selben als ein großes öffent liches Unglück, fordert,die Gläubigen anf, für das Seelenheil

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 28.11.1876
Physical description: 10
den König. Historische Skizze von M. v. Malstatt. (Fortsetzung.) erüme zog sich mit einigen Kavalieren und Damen seiner vertrautesten Umgebung in seine Gemächer zurück, um ein nach solchen Nächten gewöhnliches äcgeuQkr xour ealraer, sein Beruhigungsfrühstück einzunehmen, welches aber meist damit endete, daß Se. Majestät, das volle Champagnerglas in der . Hand, in seinem Fauteuil einschlief und bewußtlos Z zu Bette gebracht wurde. „Sie, Henri,' wandte fich der König, als er eben einen Augenblick

und Alle, der König mit inbegriffen, stimmten in diesen Toast ein. Jeiüme's Zunge begann schon bedenklich zu lallen, und kaum hatte er noch Zeit, der Gesellschaft die Art und Weise zum Besten zu geben, wie er seinem königlichen Bruder geantwortet, als unter dem Beifallklatschen derselben sein gewöhnlicher Zustand eintrat — er schlief sonst ein und einige Lakaien, welche diesen Moment bereits erwartet hatten, trugen die bekneipte Majestät in Aller- höchstdero Schlafgemach l Es wunderte sich Niemand mehr

, als der biedere Fleischer meister Sigel, als ihm im Laufe deS folgenden Tages das Diplom als Königlicher Hoffleischer zuging, und zugleich eine bedeutende Bestellung für die Hofküche gemacht wurde. ES war ihm rein unerfindlich, wem er diese Auszeichnung zu verdanken hatte, aber da sie einmal da war, so freute er fich ihrer und grübelte nicht länger über die Ursache derselben nach. Hätte er freilich das Gespräch belauschen können, welches der König und sein Hofintendant unter vier Augen führten

, so würde ihn die empfangene Ehre mit Schmerz und Schrecken erfüllt haben. „Henri, ich muß dieses Mädchen genießen, so frisch und versprechend ist keine Schönheit an unserem Hofe,' sagte der König. „Ich habe bereits meine Erkundigungen eingezogen, entgegnete der Hofkuppler, das Mädchen hat einen Bräutigam, den Oberge sellen ihres Vaters.' „Pah, Bräutigam/' warf der König hin, „den stecken wir unter das Militär, oder lassen ihn wegen irgend einer Sache verhaften, wenn er mault. Den Wen hab ich zum Hoffleischer ernannt

, weil er als solcher ruhig sein muß, und ist er's nicht, so ist's sein eigner Schaden, aber das Mädchen muß ich haben, und bald!' „Aber noch eins bedaure ich, Ew. Majestät mittheilen zu müssen. Das Mädchen hat gestern die Stadt verlassen, um auf einige Wochen zu Verwandten nach Magdeburg zu gehen!' „Donnerwetter,' rief der König, „das ist fatal, aus Magde burg können wir fie nicht holen, da müssen wir warten bis sie zurückkommt. Also arrangiren Sie die Sache, Henri, möglichst ohne Aufsehen, und haben Sie das Mädchen

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 12.01.1878
Physical description: 10
. Bozeu, Samstag, 12. Jönner. ^ 1878. Beide find nicht mehr unter den Lebenden; General Marquis Lamarmora, welcher als k. Commissär mit Brecheisen die Thore des päpstlichen Palastes, deS Quirinals erbrechen ließ; König Victor Emanuel, der durch das erbrochene Thor seinen Einzug hielt. König Victor fühlte sich in Rom nie recht vergnügt, und kam er gezwungen nach Rom, so schaute er sobald als möglich wieder wegzukommen. Und war er in Rom und stieg im Quirinal ab, so schlief

war. Das zweite Mal überstand er eine schwere Krankheit im Jahre 1869, eS war ebenfalls eine heftige Lungenentzündung. Von beiden erholte er sich sehr schnell. 1869 empfing er-die hl. Sterbsakramente, nachdem er allen an ihn von Rom gestellten Forderungen nachzukommen ver sprochen hatte. Wie wenig er, gesund geworden, sein Versprechen hielt, ist bekannt. Den hl. Vater, welcher eine besondere väterliche Zuneigung für König Victor hatte und viel für ihn betete, schmerzte dieser Wortbruch des Königs

sehr. Im Jahre 1870 folgte der Raub zug nach Rom und die gänzliche Wegnahme des Patrimonismus Petri durch die Bresche bei Porta Pia. Vor dem Einzüge in Rom schrieb König Victor an den hl. Vater und machte ihm die heiligsten Versprechungen, die Rechte des hl. Stuhles und der kathol. Kirche zu schützen. Wie wenig er wieder sein Wort hielt, zeigt die Geschichte der Gegenwart. In den fünf ziger Jahren, als König Victors Regierung, von der Loge und ihren Verbündeten angespornt, eine immer kirchenfeindlichere

einer der schlechtesten war. . Die Judenpresse, welche in der letzten Zeit sich viel mit dem bevorstehenden Tode des hl. Vaters beschäftigte, ja ihn mitunter sogar in den letzten Zügen liegen ließ, muß nun den schon vorbereiteten Nekrolog des Papstes Pius IX. im Pulte liegen lassen und sich daran machen, .dem so unerwartet dahingerafften König „Ehrenmann' einen warmen Nachruf zu widmen, der um so begeisterter aussallen wird, ein je gefügigeres Werkzeug der Loge König Victor war. Wie viele Feinde des hl. Stuhles

sind schon gestorben! der greise Papst sieht einen Gegner nach dem andern vor sich ins Grab steigen. Napoleon III. ist nicht mehr, nun zählt auch König Victor Emanuel zu den Todten. . König Victor Emanuel II. Maria Albert Eugen Ferdinand Thomas, geb. 14. März 1820, folgte seinem Vater, dem Könige Carl Albert Amadeus (-f- 28. Juli 1849) im Königreich Sardinien in Folge der Thronentsagung desselben vom 2A. März (bestätigt 3. April 1849) ; nahm durch das Gesetz vom 17. März 1861 den Titel „König von Italien

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Volksblatt
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Page 2 of 14
Date: 23.11.1878
Physical description: 14
gedauert hatten. Rundschau. Das Ereignis des TageS ist der Mordanfall auf den König von Italien. Die Aufregung über die verübte That ist überall eine gewaltige. Der Thäter Pafsanante, nicht Passamente, wie anfänglich telegrafirt wurde, ist aus der Basilikata (Provinz Potenza) gebürtig. Derselbe hat sich seit Mai in Neapel aufgehalten. Sein Leumund ist nicht unbescholten. Im Jahre 1870 befand er sich wegen aufrührerischer Handlungen im Zuchthause in Salerno und wurde gelegentlich des Einzuges

der italienischen Truppen in Rom begnadigt. Er diente bei den verschiedensten Herrschasten als Koch, aber bei lauter „despotischen', wie er in seinem Verhör behauptete. In seiner Wohnung fand man aufrührerische Schriften und Briefe, aus denen hervorgeht, wie er mit politisch anrüchigen Personen in Korrespondenz stand. Auch eine Art politischen Testa mentes fand sich vor. Beim Verhör erklärte er, den festen Vorsatz gehabt zu haben, den König zu ermorden, die Monarchie zu ver nichten und die Armuth zu beseitigen

. Der König parirte den Stich mit dem Arme, wodurch er an demselben — jedoch nur leicht verwundet wurde, es ist nur eine Hautabschürfung. Kaltblütig zog der König den Säbel und haute auf den Kopf des Attentäters los; auch der Minister präsident Cairoli stürzte sich auf denselben, ihn bei den Haaren rück wärts ziehend. Zwischen beiden fand ein förmlicher Kampf statt, wobei Cairoli an der innnern Seite des rechten Schenkels verwundet wurde. Cairoli muß nun das Bett hüten, doch in 14 Tagen wird die Wunde

wieder heil sein. Passanante wurde nicht allein vom König, auch von einem Kürassier-Kapitän verwundet, der ihn dann den Wachen übergab. Der ganze Vorfall geschah in solcher Eile, daß selbst die nächstfolgenden Wägen nichts gewahrten. DaS Königspaar wurde bei der Weiterfahrt nach dem Palaste von unaufhörlichen Jubelrufen der Bevölkerung begleitet. In dem Palaste abgestiegen, zogen gegen 60.000 Personen vor denselben, um dem König, der mehrere Male auf den Balköne erschien, zuzurufen. Die Stadt wurde

beleuchtet. Auch in Rom hat die That die ungeheuerste Auf regung und die lebhaftesten Demonstrationen hervorgerufen. Eine zahllose Menschenmasse erfüllte alsbald die Straßen und sammelte sich vor dem Parlaments- und anderen öffentlichen Gebäuden an, welche, wie auch zahlreiche Privathäuser, alsbald sich mit Flaggen bedeckten und vielfach illuminirt wurden. Große Volkshaufen durch zogen mit Musik unter begeisterten Ovationen auf den König die Stadt. Verschiedene Korporationen traten sofort zusammen. Zahl

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 28.10.1870
Physical description: 4
Geschichte. Im Jahre 1860 fielen bekanntlich die Truppen des König- EhrenmanneS Viktor Emanuel, getrieben von den „nationalen Be strebungen", in's Königreich Neapel ein, gerade so wie sie einige Zeit vorher in den Kirchenstaat und am 20. ds. in Rom eingedrungen ftnd. König Franz II. von Neapel zog sich vor der gekrönten Revolution nach Gasta zurück, das er heldenmüthig gegen die rie sige Uebermacht vertheidigte, bis es durch Verrath fiel. Verrath ist überhaupt eines der vorzüglichsten „moralischen Mittel

", womit Viktor Emanuel Italien „befreit" hat. Von Gatzta aus richtete König Franz II. durch seinen Mini ster eine Denkschrift an alle europäischen Mächte. Darin nun schreibt der Minister: „Nachdem der König mit allen seinen Kräften die -traurige Aufgabe, die ihm zugetheilt worden, erfüllt hat, bleibt z ihm nichts anderes übrig, als sich an alle europäischen Mächte zu ! wenden, um die Rechtmäßigkeit seiner Sache darznthun und de» j Felsen zu zeigen, an dem sie gescheitert, und an dem schon

andere i Throne zu Grunde gegangen sind," und bald darauf schrieb der von \ Allen gegenüber der Revolution im Stich gelassene König Franz H. selbst an alle Monarchen Europa's: „Die Sache, die ich allein in Neapel vertheidige, ist nicht so fast meine eigene, als die aller un abhängigen Staaten. Die Frage, um die es sich im Königreiche beider Sizilien handelt, ist eine Lebensfrage für alle übrigen un abhängigen Staaten." Die Stimme des von der Revolution bekämpften, aus seiner Residenz vertriebenen

und entthronten Fürsten fand in Europa kein Gehör. Die europäische Diplomatie erkannte nicht oder wollte nicht erkennen, daß durch die Entthronung des Königs von Neapel von einem gewaltigen Feind ein Prinzip mit Füßen getreten wurde, der nicht gewillt ist, dasselbe anderswo anzuerkennen, wenn ihm dazu die Macht nicht fehlt. Es sind nun seit den Vorgängen in Neapel und der Zeit, in der König Franz obige Worte an die Monarchen gerichtet, zehn s volle Jahre dahin gegangen. Was er aber damals in Gaöta mit- ' ten

unter dem Donner der von der Revolution gegen seinen Thron gerichteten Geschütze gesagt, hat sich auch erfüllt. König Franz II. fiel in Gaöa, doch er blieb nicht allein. Nach ihm fiel König Otto von r» riechenland; siel Kaiser Maximilian von Mexiko; fiel König Georg von Hannover; fielen Kurfürst Fried rich Wilhelm von Heffen und AMs-Wilhelm von Nassau; fiel Jsabella II. von Spanien und — Napoleon III., der hohe Gönner und Förderer jenes Grundsatzes, der die genannten Fürsten ent thront hat. Die Revolution

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1878
Physical description: 8
pfang der Gterbsakramente berief der König den Kronprinzen und die Kronprinzessin zu einer wenige Minuten dauernden Unterredung und richtete an sie, dann an alle ihm näherstehenden Personen seiner Umgebung kurze, herzliche Worte. Wenige Augenblicke vor dem Tode ließ der Conte Mirafiori bitten, eintreten zu dürfen, was der Kronprinz gestattete. Beim Hinscheiden de6 KönigS waren gegenwärtig der Kronprinz. De- pretiS, Mezzacapo, Visone, Agheno, Correnti, Cavaliere Ansaldi, die dienstthuenden

Osficiere, die Obersten Guidotti und Carenzi. Abend? HM 7 Uhr nahm die Kronprinzessin den letzten Abschied von der Leiche, begleitet von Humbert; sie kniete einen Augenblick am Bette, küßte an dächtig die Hand des Todten und brach in Thrä nen auS. Königin Margherito verließ daS Tobten- zim.mer krampfhaft weinend und auf ihren Gemal geWtzt. In ihre Zimmer zurückgekehrt, fiel sie in Acfe Ohnmacht. Der Prinz Amadeo und der Prinz von Carignan sind in Rom eingetroffen ju»d ha ben sich mit dem König Humbert

in das Sterbezimmer König Victor EmannelS bege ben, wo sie zwanzig Minuten lang verweilten. Der König ersuchte telegraphisch den General Cialdini und den Grafen sclopiS nach Rom zu kommen. Alle Souveräne Europas, sowie der Präsident der französischen Republik haben sehr herzliche Telegramme an den König gerichtet. Zn ganz Ztalien finden Trauerkund gebungen statt. Am Freitag, SamStag und Sonntag wurde die Leiche des Königs im Qui- rinal ausgestellt; die Ueberführung derselben soll amMontagunddie

Leichenfeierlichkeit am Donners tag stattfinden. König Humbert soll am Frei tag den Eid auf die Verfassung leisten. Der ' Senaispräsident ist in Rom eingetroffen, um den Sterbeakt aufzunehmen. Der Herr Erzherzog Rainer hat sich als Vertreter deS Kaisers zu dem Leichenbegängnisse Viktor EmanuelS nach Rom begeben. Der Erz herzog wird auch den König Humbert zu seiner Thronbesteigung begrüßen. Die Wiener Blätter besprechen in theilnahmSvoller Weise den Tod Victor EmanuelS. Der Leichnam deS Königs wurde

Großfürsten verschoben. DaS Testament Victor EmanuelS sichert die Zukunft der Gräfin Mirafiori und ihrer Kinder ourch eine Million Lire, die der verstorbene König trotz seiner Schulden für seine zweitr Familie bei Seite gelegt, welche er außerdem der Freundlichkeit und Pietät seines SohneS Humbert empfiehlt. Zn einem für die Oeffentlichkeit bestimmten Abschnitt deS TestammenteS empfiehlt der König seinem Nachfolger, Italien stets im Geiste der bürgerlichen und religiösen Freiheit zn regieren; der König

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 11.01.1871
Physical description: 6
^ der versprach,-ihn ^dem Papste zu^ überbringen. In dieser Zwischenzeit hatten die Stadtväter und die Klubs.einiges Gesindel. zusammengetrommelt, welches der; König bei seiner Abfahrt beklatschte. Endlich kam die vom König so sehr ersehnte Stunde der Abfahrt. Er bestieg den Wagen, fuhr zur Eisenbahn, wurde dort von der gewöhnlichen ämtlichen Welt bekomplimentirtj bät noch, den Fürsten Doria,. daß er die Bürgermeisterstelle von Rom annehmen möchte, stieg in den Waggon; eS erscholl das Zeichen der Abfahrt

, und hinweg eilte der König von Rom. .„ So reiste der König von Rom ab; nachdem er sich da bloß 12 Stunden.Mfgehalten.hutA. ohne,, in Rom übernachtet, ohne den überschwemmten Stadttheil, mit. einem Besuche beehrt, ohne ein^ Audienz ertheilt, eine Deputation empfangen >zu haben. Nur durch 2 Stunden waren einige Römer so glücklich, den König von Angesicht zu. sehen; aber man sah es ihnen an, daß sie aus Ueberraschung dies große Glück nicht zu schätzen wußten. Der ^unbeschreibliche Jübet', der in Rom

geherrscht haben soU, ist nur ein Phantasiegebilde der Agentie Stefani. Die „Bozner Zeitung' wird über diese und ähnliche Nach richten über den König von Italien- fast ungehalten sein;^ doch mit Unrecht.- Denn da sie sagte, daß Piktor Emanuel alsSegenSspender, flls: Friedensengel., als.der. Hersteller einer neuen glücklichen Ordnung nach Rom ziehen werde, und sie den Nagel immer auf d?n Kopf trifft, wollten wir nur das erwähnen, was sie anzuführen übersehen hat, nämlich, daß der.König den Römern

Fonde und Stiftungen in den Staatssäckel wandern mußten u. s. w. Wer sollte nun einen König, der so herrliche Weih- nachts- und Neujahrsgeschenke zu bringen weiß, und darüber die ganze Überschwemmung der Tiber übersieht, nicht als wahren Segensspender begrüßen? — ES sehen nun die Leser des Tir. Volksbl., daß die „Bozner Zeitung' den Nagel gewiß auf den Kopf getroffen hat! Rundschau. Unser „theuerer' Reichskanzler, Beust des Namens, hat auf die freundliche Note> des Grafen Biemark geantwortet

man nach München, Laß die Beschießung der Südfront vott Paris mit Erfolg forgesetzt wird, und die zwei Forts Jssy und Vanvres bereits zum Schweigen gebracht worden sind. . > , Auf den König von Preußen fand neulich ein Mordanfall statt und zwar schoß bei Gelegenheit eines Spazierganges d/s Königs ein bairischer Soldat eine Kugel auf ihn ab, doch fehlte er den König. Der Thäter wurde sogleich ergriffen und dprch Pulver und Blei hingerichtet. Der König Amadeus I. von Spanien ist nun in Madrid angekommen

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 28.12.1878
Physical description: 8
haben sich aber nicht arg gesorchten, sie kannten ihre Pappenheimer, die über den blinden Lärm nicht weit hinauskommen. So stand es im Dezember 1877. Am 9. Jänner 1878 hieß es: Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, von diesem zeitlichen zum ewigen Leben abzuberufen den König von Italien, Victor Emanuel II. Alle Welt sprach damals davon, Se. Heiligkeit Papst Pius IX. sei sterbenskrank; und nun ging der König, der noch nicht 58 Jahre zählte, ihm voraus. So macht es der liebe Gott; es weiß Keiner, wenn es an ihn kommt

; wir sollen Alle und alle Zeit bereit sein. Man hat niemals gehört, daß Viktor Emanuel ein bedeutender Kopf gewesen; er hat niemals auch nur eine mittelmäßige Rede gehalten, er war kein bedeutender Militär, kein Gelehrter — und doch stirbt er in Rom, in Quirinal — als König von Italien. Geheimnisse Gottes! Viele Jahre lang hat König Victor Emanuel gearbeitet und sich gekümmert, um nach Rom zu kommen. Für Rom verließ er sein treues Turin, sein geliebtes Stammland Savoyen; für Rom setzte

er Alles ein, sein Gewissen und seine Seele. Er ist nach Rom gekommen, er hat sein Ziel erreicht, und was hat er gefunden? Ein Grab, — fünf Schuhe Erde, eine Steinplatte und eine In schrift darauf, welche der eilfertige Schritt der nächsten Jahre aus getreten und verwischt haben wird. Ob es das Grab seines König thums und Italiens sein werde, ob auf dieses Grab als ab sonderliches Weihwasser das Blut der Revolution fließen werde, die Antwort auf diese Frage ist nahe gerückt. Wer Wind säet, wird Sturm ernten; Gottes

Mühlen mahlen langsam aber sicher. Gott sei seiner Seele gnädig!! Am 19. Jänner hat Kronprinz Humbert als neuer König von Italien vor den beiden Kammern den Eid auf die Verfassung geleistet und eine kurze Rede gehalten. Er hat die Krone von seinem Vater geerbt; das heißt man eine erbliche Monarchie. König Victor hat im Jahre 1859 in ganz Italien eine schöne Anzahl erblicher Fürsten vorgefunden, in Modena, Parma, Toskana und Neapel. Da ließ er überall eine Revolution losgehen und dann das r Volksblatt

' Nr !V4, Dezember R878. Volk — wenigstens zum Scheine— abstimmen: ob sie ihn zum König wollen oder nicht. Erbrecht und Gottesgnadenthum bestunden für ihn nicht. So wurde er König von Italien. Diese Krone hat nun König Humbert geerbt; Gott sei ihm gnädig!! EndeJänner haben die Minister in Cisleiihanien abgedankt; die Ungarn mit ihrem Kaffeezoll haben eS ihnen angethan, und der „theuere' Ausgleich. Sie ließen sich aber nachher erbitten, noch ein mal zu bleiben. Anfangs Februar hat der Russe sich endlich erbitten

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 11.01.1878
Physical description: 4
schweigen. Viktor Emanuel steht vor dem Richterstuhle des Aller höchsten, wo keine nationalen Ideen gelten, sondern einzig und allein die höchste Gerechtigkeit. Tröstlich ist es. daß Viktor Emanuel, soweit wir aus den vorliegenden Nachrichten schließen können, mit der Hk. Kirche ver söhnt und von dem Kirchenbann« gelöst verschieden ist, und wir '^ivunschen, daß seine Bekehrung eine wahre und aufrichtige ge wesen. — Hieran schließen wir die über diesen Todfall vorliegenden Nachrichten: Der König

Viktor Emanuel II. ist am 9. ds. Nachmittag 2'/, Uhr, mit den Tröstungen der Religion versehen, gestorben. Viktor Emanuel ll. war am 14. März 1820 geboren. Er succe- dirte seinem Vater, dem König Karl Albert, im Königreich Sar dinien in Folge der Thronentsagung desselben vom 23. März 1849 und nahm durch Gesetz vom 17. März 1861 den Titel „König von Italien" an. Er war seit dem 12. April 1842 mit Königin Adelheid, Tochter des verstorbenen Erzherzogs Rai ner von Oesterreich, vermählt, seit 20. Jänner

1855 Witwer, und in morganatischer Ehe vermählt mit der Tambours-Tochter Rosina Gräfin Mirafiori. Der ältere seiner beiden Söhne aus erster Ehe, Kronprinz Humbert, Prinz von Piemont, geb. 14. März 1844, folgt dem Verstorbenen als König Humbert. Der König hatte am 9. Nachmittag den Priester, der ihm die Sterbesakramente spendete, in sehr heiterer (!) Stimmung empfangen. Sodann hatte er den Kronprinzen und dessen Ge mahlin rufen lasten, mit welchen er einige Minuten sprach. Einige Augenblicke darauf

nahm der Frieselausschlag zu. Der König ließ sodann seine gewöhnliche Umgebung berufen, und richtete an jeden einige Worte. Einige Augenblick darauf starb der König. Die Nachricht, welche sich alsbald in der Stadt verbreitete, ver ursachte allgemeine Bewegung. Die Kaufläden wurden geschloffen. Kronprinz Humbert wurde zum König von Ita lien proklamirt; er bestätigte die Minister in ihren gegen wärtigen Stellungen. Wie einige Blätter melden, hat der König bei dem vom Papst entsendeten Sakristan

des apostolischen Palastes, Msg. Marinelli gebeichtet; ferner hat der König den Besuch des päpstlichen Hausprälaten Ani erhalten. Die Kommunion empfing er aus den Händen seines eigenen Kaplans. Der Botschafter Oesterreich-Ungarns, v. Haymcrle. der eben im Quirinal eingetroffen war, hat mit dem kronprinzlichen Paar und den Staatswürdenträgern der Kommunion und der letzten Oelung beigewohnt. Um halb 3 Uhr nahm die Beklemmung zu; durch Eiuathmung von Oxygen schien der König sich leichter zu befinden

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 22.08.1874
Physical description: 12
, wenn er den Thron besteige, seinen Groll fühlen lassen, erwiederte De cazeS: Man konstatirt mit der Anerkennung blos eine Thatsache, man anerkennt weder ein Recht, noch ein Prinzip. Holland. Haag, 20. Aug. HeemSkerk ist gestern von Montreux zurückgekehrt. Der König hat am 28. Juli die gemeldete Ministerliste ge nehmigt. Die Publikation der Ernennungen erfolgt bei der am 26. August stattfindenden Rückkehr des Königs. Guglcind. London, 19. Aug. Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers von Oester reich

der Güter der Carliften. Die Festung Urgel (Provinz Lärida) ist durch Verrath in Tristany'S Hände gefallen. Dänemark. Ueber die Festlichkeiten auf der Insel Island meldet eine Depesche der „Franks. Ztg.': Das Fest zur Erinnerung an den tausend jährigen Bestand des isländischen Staates war ein großartiger Erfolg. Die neue Verfassung wurde am . b^össMtlicht; an den Festlichkeiten nahmen Theil. Der König wurde auf das Herzlichste begrüßt. Die neue Verfassung befreit Island fast vollständig

von der dänischen Herrschaft. Jedermann ist erfreut über das Gute, welches man von der neuen Verfassung erwartet. Der König brachte bei einem Diner einen Toast auf das alte Island aus. und gewann durch seine Rede alle Herzen. Er wurde durch dieselbe überall ganz populär. Der König verließ am Montag die Insel und begibt sich über Schottland und England nach Dänemark. — Ueber die Festlichkeiten selbst meldet der .Standard' aus Reykjavik unterm 9. August noch Folgendes: Der König wurde bei seiner Au- kunft

am 30. Juli unter Salutschüssen der schwedi schen, norwegischen» deutschen und französischen Kriegsschiffe im Hafen empfangen. Der Gouverneur überreichte sodann dem Könige eine Willkommens- adrefse und stellte ihm die Mitglieder der öffent lichen Körperschaften vor. Am Abend brachten ein heimische Sänger ihm eine Serenade, wobei sie nur nationale Gesänge vortrugen. Am 1. August, dem Tage, an welchem die neue Verfassung in Kraft trat, hielt der König am Morgen großen Empfang, sowie der neue Minister

für Island seinerseits am Nachmittag. Am Tage daranf wurde in der reich geschmückten Kathedrale ein Gottesdienst gehalten. Am Nachmittag fand ein großes Fest in Oskjuklid auf offenem Felde statt und eS wurde dort nach Herzenslust geredet und gesungen. Am 3. August ritt der König nach Thingvalla und von dort zu den Geisers. Bei seiner Rückkehr wurde er in Thingvalla von den Vertretern der verschiedenen Wahldistrikte empfangen, inmitten einer enthusiasti schen Volksmenge, die auf 3000 Köpfe geschätzt wurde

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 07.01.1871
Physical description: 8
zu einem acht tägigen Aufenthalte hier eintreffen. Im heurigen Carneval finden, wie ein Wie ner Blatt vernimmt, wegen der 'Abwesenheit der Kaiserin, in Wien keine Hosbälle statt. Berlin, 3. Jan. Wegen Verbrechens des Landesverraths wurden die Banliers Güterbogk zu zwei Zähren, Kulp zu neu», Mayer Lt. Goar zu sechs, Levitha zn drei Monaten Festungshaft verurtheilt. Versailles, Iann.i . Der König l'ielt beim Neujahrsempfan^ in« Schloß ;n Versailles am I. Januar II'',. Ndr folgende Anrede: ^ Große Ereignisse

vollbringen. So können wir gelrost in die Zukunft schauen und erwarten, was Gott nach seinem gnädigen Willen über uns entscheidet.' Abends bei dem Festmahle hielt der König fol gende Anrede: Ich erbebe mein Glas, um das neue Jahr zn begrüßen. Auf das vergangene Jahr blicken wir mit Dank, ans das beginnende mit Hoffnung, ^'er Dank gebührt dem Heere das von Sieg zu Sieg gezogen. Meinen Dank auch den anwesenden deutsche» Fürsten, welche theils Führer in diesem Heer.' gewesen sind, theils

sich ihm angeschlossen hatten. Die Hoff nungen richten sich aus die Krönung des Wer kes, auf einen ehrenvollen Frieden. Versailles, 3. Zan. Als Antwort auf die Begrüßung der deutschen Fürsten durch Se. Maj. den König Wilhelm beim Festmahle am I. Zan. hielt der Großherzog von Baden folgende Rede: „Gestatten Euere königliche Majestät, daß ich im Namen der hier anwesenden deutschen Fürsten ansrichti'g danke für die wohlwollenden Gesin nungen, welche Höchstdieselbei» auszusprechen ge ruhten. Es sei mir auch gestattet

und in dessen Krone die Bürg schaft unwiderruflicher Einheit. König Wilhelm tV. jagte vor 2t Jahren: „„Eine Kaiserkrone kaun nur auf dem Schlachlfetde errungen wer den.'' Heute, da dieses königliche Wort sich glän zend erfüllt hat, oürfeu >vir uns wohl Alte in dein Wunsche vereinigen, eö niöge Eurer ionigl. Majestät durch Gottes Gnade noch recht lange und gesegnete Jahre vergönnt sein, dieses gehei ligle Symbol deuticher Eintracht und Kratt in Frieden zu tragen. Zur Bekräftigung dieses auf richtigen Wundes rufe

ich die Worte aus, roelche Lec hohe Verbundece Eurer tonigl. Majestät, der König von Bayern zu geschichtlicher BeLeutni.g eiyodeu hat: „„Hoch lebe Seine Majestät ^öi»g Ä-tlpeim der Siegreiche!'' — Bordeaux, 2. Jan. Bei einer ge>lern yier >i.liigeh.il.'ten repudlitanischeu Denioustralion yieu Gambelta eine Ansprache, worin er «ein Ver trauen ans i..n schließtichen Erfolg ..usdiuclle, welcher 0el Ansoaner Frankreichs Ziiznichreiben und wohl verdien! sei, wett Frankreich nicht an sich verzweifelt und der <oeu

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 16
Date: 22.09.1873
Physical description: 16
den Herrscher Italien« als den Gast Oesterreichs, al« den Gast ihres Kaisers auf da« herzlichste . und wärmste empfing, so schließt fich diese? Begrüßung die Armee um so freudiger an, als sie dies, ganz rückhalrSlo« auch thun kann; gelten ja doch ihre Sympathien nicht dem kaiserlichen Gaste allein, son- der» vor Allem dem Mannes dem Soldaten, dem König! Sie gelten dem Manne, der, als er uns feindlich gegenüberstand, dies auch männlich und offen «hat. der, ohne sich durch falsche Frsundschaft

«- Verficherungen zu entehren, cffen die Hand an den Schwertgriff legte; da gab es keine Umarmung, hinter welcher sich die Schlange de« Verrathe» barg, aber die geballte Faust dem Gegner entgegenzuhal ten, sprach er deutlich und ohne Winkelzüge: ich bin euer Feind! Achlung einem solchen Manne!' Die „Wehrzeitung- führt dann aus, daß die alte Feindschaft glücklich begraben ist, und schließt mit dem Wunsche: „Golt geleite, Gott schütze Italiens ritterlichen König!- — Bei dem Besuche, welchen der König von Italien

der Armee von Italien begrüßen zu dürfen. Der Erzherzog erbat sich sofort, als der König ihn verließ, vom Kaiser den Auftrag, die in Wien garnisonirenden Truppen zur Parade vor dem König von Italien ausrücken zu lassen^ Auf kai serlichen Befehl wurde dieses Manöver für heute Sams tag Morgens anberaumt, und wird deshalb die für diesen Tag projektirte Pirntschade in Laxenburg erst Nachmittags stattfinden. Unter den vor dem König Viktor Emanuel erscheinenden Regimentern standen mehrere bei Novara

, Solserino und Custozza im Fener. Das erste Artillerie-Regiment wird die Kanonen vor führen, mit welchen es auf den König und seine Suite schoß, als er im Gewoge der Schlacht am Tage von Custozza einen Hügel hinansprengte. * — 20. Sept. Der über 12.000 Mann und 88 Kanonen zu Ehren deS Königs von Italien abgehaltenen Truppenrevue wohnten die Erzherzoge, der deutsche Botschafter Graf Robillant, die mili tärischen Attach6'« der fremden Gesandtschaften und zahlreiche fremde Offiziere bei. Der Kaiser ließ

sich vier französische Offiziere vorstellen und zeichnete mehrere fremde Offiziere durch Ansprachen au?. Da» Wetter war sehr günstig. Um 2 Uhr fuhren der Kaiser mit dem König von Italien und den Erz herzogen Carl Ludwig, Ludwig Viltor, der ganzen Hofsuite und Andrassy mittelst Separatzuge« nach Laxenburg. Um 3 Uhr war dort Diner, welche« um 5 Uhr endete; sodann Pirntschade im Garten, Gondelfahrt auf dem Teiche. Der Kaiser trug Jägeruniform, Viktor Emanuel den goldenen Vließ- Orden. 'Se. Majestät

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