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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.11.1860
Physical description: 8
gewonnen von der Art und Weise, wie er mit ihm umgieng, auf daS sorgfältigste gepflegt, so sorgsam und so zärtlich, wie man einen lieben Freund pflegt, und seinen Tod schmerzlich bedauert. König Ferdinand der Zweite war ferner ein Mann von gro ßen geistigen Anlägen, von bedeutendem Wissen, von großem Organisations-Talente und— von einer sel tenen Energie. Er ist nicht an der Krankheit gestor ben. welche man ihm in ganz Europa angedichtet hat. Er starb an der Krankheit, welche man gewöhnlich

die galoppirende Schwindsucht zu nennen pflegt, und! die er sich durch Erkältung und durch wiederkehrendes > Fieber zugezogen hatte. Der König war stark und' wohlbeleibt, wie es die Bourbonen im vorgerückten Alter zu werden pflegen. Er konnte im geschlossenen Zimmer nicht leben und in keinem geschlossenen Wagen fahren. Das Wehen der Lust w ar ihm zur Noth wendigkeit geworden. So erkältete er sich auf einer Reise nach Apulien, indem Abends in einer kleinen Stadt angehalten und im Freim gespeist und Thee

getrunken wurde. Eine Erkältung und die in der Umgegend Herischende Sumpfluft zogen ihm daS Fie ber zu. welches in enormer Heftigkeit bei ihm auftrat. Der König erkannte die ihm drobende Gefahr, er kannte auch die italienischen Aerzle, deren Wissenschaft ge wöhnlich über Aderlassen, Schröpfen und Brechmittel nicht weit hinausgeht. „Ich kenne einen jungen Arzr.' sagte er. «der in Neapel leben muß. Ich habe ihn vor einigen Jahren aus dem Gefängniß entlassen, natürlich, nachdem er seine Strafe vollständig

abge büßt hatte. Er war ein starrer Republikaner. Man schicke nach Neapel und lasse diesen Arzt kommen. Er soll mich behandeln. Er hat in Paris studirt und viel gilernt. Die übrigen neapolitanischen Aerzte verstehen sämmtlich nichts.' Widerspruch war dem König gegenüber eine uner hörte Sache. Man schickte eiligst einen Courier nach Neapel. Der junge Arzt wurde durch die Polizei aufgefunven, von derselben festgenommen, und ohne daß ihm irgend weiter eine Eröffnung gemacht wurde, nach Apulien

nach dem Städtchen gesendet, wo der König krank lag. Zitternd kam der junge Mann bei dem Könige an. Er dachte natürlich nichts anderes, als er sollte von. neuem eingekerkert werden. Ganz verstört wurde er zu dein kranken König in das Zimmer geführt. „Fürchte Dich nicht.' sagte derselbe zu ihm. Der König hatte die Gewohnheit, wenn er jemand wohl wollte. ihn mit «Du' anzureden. «Ich thue Dir nichts. Ich bin krank Du sollst mich curiren, denn Du bist der einzige Arzt, der in Neapel etwas versteht. Tritt näher

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 21.02.1868
Physical description: 6
, die der König aus'ö glänzendste be wirthet. Die Soiree fand im Kursalon zn Hietzing statt. waren schon um halb 7 Uhr viele Gäste da, nach nnd nach n-ard der Andrang so stark, daß die großen Säle ? , geiullt waren. Die Mehrzahl der Anwesenden bil- r .^^'Sklommenen Hannoveraner. Gerade da nn», das; dieselben sehr gemischt waren, ist der Beweis RV8 geliefert, daß die Treue für den König in allen Schichten gleich gros, ist, nnd weil eben der Bauern- nnd Bürger stand überwiegend war, so ist evident, daß das Volk

Hannovers seinen rechtmäßigen König liebt. Zunge, tüch- tige Baucrnsöhne, Soldaten» Finanzlvächter, Handiverker, Greise mit schneeweißen Haaren, die gekommen waren, ibren König noch einmal zu sehen, da sie ja nicht wuß ten, ob sie seine Rückkehr erlebten. Weiber auS allen Schichten, in schwerer Seidenrobe und im einfachen Kat- tnnkittel, Frack nnd Lodenrock, Uniform nnd Schürze wa ren bunt durcheinander. In Aller Augen strahlte die Freude, den König noch einmal zu sehen, nnd als er kam raniien Vielen

von König von Hannover-Infanterie und andere Branchen waren anwesend. Zins der Gallerie saß die Kapelle des letzteren Regimentes. Bevor der König kam wurde Thee gereicht. Der Hof der Majestäten sammelte sich beim Eingänge. Präzise !1 Uhr erschien die königliche Familie. Der König - trug die Eampagnc-Ilniform und das Komman- denrkreuz des Maria Thcresieu-Ordeus, die Königin nnd die Prinzessinnen gclbwciße Roben. Brillanten in den Haaren nnd Colliers, Prinzessin Marie einen Gürtel mit prachtvollen

, zwischen Brillanten gefaßten Spinnelö. Nasch durchschritt der König die Reihen der Hosdamen und ging dann durch alle Säle. Zins diesem Rnndgange ließen sich der König, die Königin, der Kronprinz nnd die Prinzes sinnen sehr viele von den Gästen vorstellen und sprachen mit ihnen in der herzlichsten Weise. Der König reichte Zevein die Hand, Vielen legte er sie auf die Schulter nnd erkundigte sich nm die kleinsten Verhältnisse derselben.— ES waren insbesondere Abgesandte der niederen Stände, welche der König ansprach

; sie versicherten ihre unerschüt terliche Treue und ungebrochene Hoffnung. Selbstver ständlich verband der König in den Antworten mit dem Danke auch den Wunsch, diese Gefühle zu bewahren. Um Uhr stand der König wieder mitten im Saale und sprach mit seinen Treuen. Er griss nach dem Pokale und sprach mit bebender Stimme, die ost von Thränen erstickt war. — Folgendes war ungefähr der Wortlaut der Rede des Königs: „Ich danke Euch, liebe Kinder, daß Ihr zur Feier des heutigen Tages so zahlreich hiehergekommen seid

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.11.1862
Physical description: 4
Punkten zerstreut. Diese Taktik scheint empfehlenswerth. Griechenland. Athen. Ueber die Entstehung und den Verlauf der grie chischen Revolution erhält die Tr. Ztg. ein Schreiben aus dem Gefolge des Königs, dem wir das Nachstehende ent- nehmen: König Otto ist den 19. Oct., Sonntag AbendS um 7 Uhr, in Calamata eingetroffen und von der Bevöl kerung von ganz Messenien mit unbeschreiblichem Zubel empfangen worden. Des ander» Morgens, Montag den 20. Oct., lief ein griechischer Dampfer in Calamata

ein, welcher nebst einigen Truppen den General Mauromichalis an Bord hatte, der dem König die Nachricht von -einem Militäraufstand in der Stadt Vonitza in der Provinz Acar- nanieu brachte, wohin der König sich eben von Calamata aus begeben wollte. Die Garnison von 80—100 ^ empörte sich unter Anführung eines Terganten, Grivas mit Namen. auS der berüchtigten Familie dieses Namens, band die Officiere. nahm Besitz von den öffentlichen Casse». be raubte, plünderte und ermordete diejenigen, welche sie als Anhänger

deS Königs erkannte. Außer diesen Nachrichten lauteten aber auch die aus Athen, PatraS und Missolunghi ebenfalls trübe — überall herrschte ein aufrührerischer Geist. Der König entsendete sogleich einen seiner Adjutan ten mit einem Dampfer nach Vonig.?, i-ni „enauen Bericht über die Ereignisse zu erhalte». De» folgenden kam ei» zweiter Dampfer aus Athen an. auf welchem sich der Cul tusminister HadschiskoS befand, der sich sogleich zum Könige begab, um demselben die Lage der Dinge in Athen darzu legen

eines im Hafen liegenden Kriegs schiffes und den franz. Gesandten, auS deren beiden Mit theilungen hervorging, daß in der verflossenen Nacht in Athen eine blutige Revolution stattgefunden habe, durch welche der Thron umgestürzt, der König desselben und die Königin der Rechte der Regentschaft für verlustig erklärt, eine provisorische Regierung eingesetzt und eine darauf be zügliche Proklamation erlassen wurde. Die Ereignisse, welche die Episoden dieser Militär-Revolution bilden, kann ich nicht schildern

, da ich nicht Augenzeuge war, aber vou solchen habe ich vernommen, daß betrunkene Soldaten unv wüthendes Volk in den könig. Palast eingedrungen seien, Alles zerschlagen und geraubt haben. Mehrere Menschen leben waren schon in der ersten Nacht zu beklagen. In Piräus wurde der Stadtkommandant, weil er einen Brief an den König aufgesetzt hatte, von den Soldaten schimpflch zu Tode gehauen und geschossen. Im Laufe des TageS kamen sämmtliche Gesandte auS Athen an Bord, stellten sich zuerst gemeinschaftlich vor. und wurden

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 26.03.1864
Physical description: 8
seine eigene Weise; seine besonderen Kunstgriffe und Vortheile jedes Geschäft, wie unbedeutend es auch scheine, und wer sie nicht kennt, kommt darin nicht zurecht. Das hat einmal Einer erfahren. der ein recht wohl wollend Herz hatte ; es war .dies Nämlich der König Maximilian Josef von Baiern, der Urgroßväter des jetzigen Königs Einmal im Sommer saß er in einfacher, unscheinbarer Meidung im Schlößgärten - von Tegernsee und las. - Die Hitze wär so groß, im Garten wär es so^ stille, daß dem Könige die Augen

: Hörscht' Seppele, du könntest mir wohl da' 'und da ein Buch Holm? Kriegst zwei Zwanziger dafür! - ^ ^ ^ Der Junge, der den König nicht kannte, sah den dicken-Herrn ungläubig an. Zwei Zwanziger, für einen so kleinen Dienst! —^ das. wollte ihm nicht recht eingehen. ! ^ u - Bin kein Talk nit : (Talk: Pinsel, Narr) sagte ersich abwendend. Warum glaubst', ich hielte dich für einen Talk? fragte lächelnd der'König, dem der frische/ kecke Bube , gefiel, und der wohl merkte, daß er'ihn nicht kannten

^ - ^ i 'Weil ihr für so a'n mxigen Dienst zwei Zwanziger bietet! er wiederte der Knabe^ Das'Geld wird so leicht nichts verdient - ' > ! Nun seb' lch, sagte'der König lachend!, daß du doch a'n Talk bist! Wärmn Mubst-du mir nicht? ^ c ' - Die da drinnen,' sagte: der Knabe und deutete auf das ferne- Schlöß, halten ünseranen gern für a'n Narren, und: Ihr seid wohl auch Einer daher?. 2 -'! -' - . ' 7? ' Und wenn ich's wäre? sagte der König. Hier hast du im Voraus die! zwei Zwanziger!..'-Nun geh'! und hol' mir das Buch

! ^Des Knaben Augerr blitzten/als er das Geld in der Hand hielt, denn sür nicht viel! mchr^hütete er: dys-ganze Jahr die'Gänse. ^ ^ Er zauderte. .:.! Nun? fragte I>er .König. ^Wärum^gehst du nicht? — <Der KuM.'. schob. sein 'Hütlein '-Mst.chw-SÄe^jindl^katzte-.lich!! hinter dem Ohrö. Ja, sagte er: I wollt' schon!—'! aber i darf nit! Wenn's die Bauern hörten, i hätt' die sakrische. Gäns'le verlassen, so jagten's ml fort,' und i hatt'- kau Brot- mehr!: . ? . V > . Talkerter Kerl, rief der König aus, ich hüte

, .sollt ^Aschöne, Wejchtcht'n machen! s geht nit! — Der König meinte bersten zu 'm'üssen^vör Lachen:''' Er hielt in dessen mit Macht an sich und sagte: Warum? sollt':jch denn nicht ein mal diese Gänse in Ordnung halten können,? und.' muß es mit vielen Menschen thun?!.: /.'l'!. ..i.-- !.!-i Ihr? . fragte wieder der'Knabe und maß! ihn von oben bis unten. Na, das müssen auch talkete Kerle sein^ . seid Ihr. vielleicht an Schulmeister? I sag' Euch, solche Bub u sind auch besser z' regieren als-die Gäns

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 18.05.1863
Physical description: 4
greifend, der König. Und eine halbe Stunde später verlieh Ludwig den Saal und verschwand in den Ge mächern der Frau von MonteSpan. Der Baron von Grüning war »ach Deutschland abgereist und mochte kaum die französische Grenze hinter sich haben, da meldete sich eineS Morgens beim Lieutenant der äußersten Wache ves königlichen Schlos ses Versailles eine höchst auffällige Persönlichkeit. ES war ein h^her. kräftig gebauter Mensch von etwa 3ö Jahre», mit ungewaschenem Gesicht »ud schmutzige» Händen

und war geneigt, den Kerl für toll zu halten, nach kurzer Ucberlegung aber hielt er es doch für ange messen. den Offizier vom Palastvienst von dem selt samen Ereignis in Kenntniß zu setzen, während er den Baner im Wachzimmer behielt. Oberst Grand- ville rapportirte darauf an deu Gouverneur, dieser an den Hausmarschall und so gelangte die Sache end lich an Frau von MonteSpan und durch diese an den König. Der König war eben im Begriff, sich zum Lever zu verfügen. Er lächelte bei der Nachricht, wie ein Mann

, der selbst in einer unbedeutenden Aufmerksam keit Anderer Anerkennung der eigenen Bedeutsamkeit erblickt und befahl, den Pommer in das Schloß ein zulassen und nach einem der königlichen Borzimmer zu führen. Und nun ging Ludwig nach dem Audienz- saale. wo schon die vornehmsten Männer des Hofes in ehrfurchtsvoller Stille des Monarchen darrten. Dieser schien heiter zu sein. Er entzückte die Herren durch ungewöhnliche Leutseligkeit und als die für daS Lever festgesetzte Zeit sich ihrem Ende näherte, befahl König Ludwig

, den pommer'jchen Deutschen hereinzu führen. Mit sämmtlichen Hunde» an der Leine trat der Pommer-ein, nahm seine schmutzige Kappe ab und sich in dem glänzenden Kreise unbefangen umschauend, rief er: »Wer von Euch ist denn der König?« Hätten die französischen Herren die deutsche Sprache verstanden, würde vielleicht mancher von ihnen ob des Pommers ungeheurer Freveltbat gegen die geheiligte Majestät des Königs in Ohnmacht gefallen sein. Selbst Ludwig, dem die deutsche Sprache nicht ganz fremd war, konnte

eine gewisse Befangenheit über deS Bauers Nodheit nur erst nach einigen Augen blicken bewältigen. „Mas bringst Du, Mann?« fragte endlich der König. „Oho! Seid Ihr der König? Nun, eS freut mich. Euch gesund zu sehen. Hier schickt mein gnädiger Kurfürst die versprochenen Huude uud wünscht, daß sie Euch wohl hekommeu mögen.' ^ „B>st Du allein mit den Thieren aus Deutschland nach. Versailles gewandert?? fragte her König. „N»u freilich l- antwortete der Pommer. ^Ich dächte, Ihr Franzosen hättet Euch ebenfalls

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.08.1863
Physical description: 4
, mit treuem und redlichem Willen an das Werk, dann wirb der Segen deS allmächtigen Gottes mit uns sein und unser Werk krönen.' — Se. Maj. der Kaiser wurde gestern in Darm stadt enthusiastisch begrüßt. Mehrere Fürsten hatten Se. Maj. begleitet. Nach der Neuen Frankfurter Ztg. wollen Baden, Koburg und Weimar einen An trag auf direkte Wahlen für das Volkshaus ein bringen. Die Süddeutsche Ztg. dementirt die Nachricht, Ba den und Weimar hätten die Sendung an König Wil helm beantragt. Die Sitzungen

Münster. Daß der König von Lachsen erst heute nach Baden-Baden abreiste. veranlaßte ein allgemein circulirendeS Gerücht, der König von Preus sen werde heute oder morgen hier eintreffen, die Ver handlungen hätten den Boden geebnet. Der Kaiser gibt heute ein Diner, wozu die Minister und Nota bilitäten geladen sind. Morgen ist große Eorsofahrt vor den Thoren. Heute ist Galatheater, wobei die Galerie für Notabilitäten reseroirt wurde, die nicht zum Senat. und gesetzgebenden Körper gehören

. , Die Katlsrüher Zeitung meldet, Herzog HM; von^ Soturg'habe die nochmalige Einladung DreüßenS in H der Fürstenconferenz zuerst beantragt. .Die Fürsten--? confcrenz wurde bis zur Rückkehr deS König«''von k Sachse» aufgeschoben. — 2V. August, ZV Uhr 39 Minuten Vormittags. Die Theatcr-Festvorstellung ist glänzend ausgefallen. Die Gruppe der Fürsten in der Mitte deS ersten Ranges bot ein herrliches Bild. Nach der Südd.: Ztg. ist daS Telegramm aus Baden, «der König von Preußen habe abgelehnt', unrichtig; dagegen

spreche, daß der letztere bis 3 Uhr Nachmittags in Wlldbad verweilen wollte.. Heute Mittags besuchte der Kaiser den Herzog von Cambridge auf Schloß Rumpenheim. — 1t Uhr 14 Minuten Vormittags. Im »Eng lischen Hofc'. wo der König von Sachsen wohnt. ist noch keine Nachricht über dessen Rückkehr eingelangt. Die Neue Franks. Ztg. bringt angeblich aus sehr zu verlässiger Quelle die abweichende Version: Der Kron prinz habe zu Gastein abgelehnt, mit und auch ohne Bismarck, so lange dieser seinen Posten

Volksvertretung, vollständige Gleichberechtigung beider Großmächte, endlich eine Nationalversammlung auf,Grundlage deS Wahlge setzes von 1849 zur Prüfung und Annahme des Re- formprojectes. Ein Telegramm der „Ostdeutschen Post« meldet, der König von Preuße» habe abermals abgelehnt. — 10 Uhr. Die Neue Franks. Ztg. meldet in ei nem Extrablatt: Der König von Preußen soll dem Könige von Sachsen erklärt haben, Preußen sei be reit, an Ministerial-Confereiizen in Dresden zur Be rathung der deutschen Bnndesreform

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 08.06.1870
Physical description: 4
in Dalmatien ist behufs Verständigung mit der staatsrechtlichen böh- misch-mährischen Opposition nach Prag gereist. Wie mir scheint, folgen die Soldaten ihm. Die Königin: Ich wiederhole, das schickt sich nicht. Noch nie ist eine Armee in das Schlafzimmer einer Dame gedrungen. Hat er auch Kavallerie mit sich? Der König: Nein, es ist eine Revolution zu Fuß. Die Pferde haben sich wahrscheinlich geweigert, mitzuthun. Die Königin: Nimm deine Hose, Geliebter, das wird Dir mehr Würde und Majestät verleihen

. Du darfst abdanken, aber Dich nicht erkälten. (Man klopft an der Thüre.) Der König: Wer da? Saldanha: Ich bin es. Euer guter Marschall, den Ihr mit Wohlthaten überhäuft. Der König: Sind Sie allein? Saldanha: Einige Freunde kommen mit mir. Der König: Warten Sie einen Moment, meine Frau wird nur schnell einen Unterrock nehmen. (Der König öffnet Sal danha; es betreten nur 50.000 Mann das Zimmer, in welchem die Königin im Unterrock sich befindet.) Der Marschall: Sire, trotz der vorgerückten Stunde

habe ich die Nothwendigkeit gefühlt, zu Ihren Erlauchten Knieen die treue und loyale Armee zu führen, diese unwandelbare Stütze der hergestellten Ordnung. Der König: Hm, hm! Sie nennen das „Stütze der Ordnung"? Saldanha: So heißt die Armee in allen Ländern, in allen Sprachen. Es ist das eine Phrase, eine Gewohnheit, der ich mich anbequeme; ich kann Ihnen Beweise hiefür in Hülle und Fülle liefern. Wer hat die französische Revolution begonnen? Die Garden, die sich abgewendet haben. Wer hat die Staatsstreiche vom Brumaire

und 1852 in Szene gesetzt? Abermals das Militär. Wer bewegt heute nach Mitternacht ganz Portugal? Immer die Armee. Ich führe Ihnen also die Stütze der Ordnung zu, die Ihnen Treue geschworen hat und Sie liebt. (Zu dm Soldaten): Nicht wahr, meine Freunde? — Die Soldaten (mit Ergebenheit): Es lebe Marschall Saldanha! Der Marschall: Sie sehen, Sire, wie die Armee Sie liebt, und wie Sie Ihnen ergeben ist. Der König (überzeugt): Nun gut. " Der Befehl, daß i» alle» Compagnien der unteren Militärgrenze

deSorganisirt!" Und noch weiter ging am 1. Juni der Deputirte Nicotera mit den Worten: „Im Parla mente des Königreiches Italien existirt etwas, was noch schlechter als daS ChaoS ist." — Nun weiß man, warum „Italien" das Konzil hassen muß; wie die Nachteulen daS Licht, so Haffen die Männer der Unordnung die Ordnung und I dm Frieden! was fordert die Ergebenheit der Armee von mir? Saldanha: Lasten Sie den Minister Loulö laufen und stellen Sie mich an seinen Platz. Der König: Was gewinne ich dabei? Saldanha

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 20.10.1868
Physical description: 6
erheben der Toleranz. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Zu den vielen Anekdoten, die über den regierenden König von Baiern cursiren, mag die folgende, die unS von wohlunterrichteter Seite zugeht, einen kleinen Beitrag abgeben. Von Hohenschwangau aus, wo der König oft residirt und jetzt mit horrenden Kosten ein Felsenschloß bauen läßt, macht er häufige Abstecher in'S österreichische Gebiet, und zwar nach Neutte, wo er seit Jahren beim dortigen Dechanten gastliche Aufnahme fand. Der König

ist vom würdigen Herrn noch als Prinz gekannt und ge liebt gewesen, und so mag es leicht begreiflich sein, daß zwischen König und Priester ein recht vertrauliches Ver hältniß sich herausgebildet, daS, ungetrübt andauernd, durch behagliche gemeinsame Tischgenossenschast immer freundschaftlicher wurde. Der junge König Pflegte beim Fortgehen auö des Dechanten Haus jedesmal einem von dessen Dienern ein namhaftes Geschenk für daS ganze Personal zu überreichen, und nicht gering war das Er staunen im ganzen Hause

, als der hohe Gast die munifi- ccnten Gaben plötzlich sistirte. Der Dechant hoffte, es werde Vergeßlichkeit sein, und wohl ein nächstesmal ein gebracht werden, doch nahm der König noch zweimal die Gastfreundschaft deS geistlichen Herrn in Anspruch, ohne daß der harrende Diener bedacht worden wäre. Da glaubte nun der Herr Dechant, eS sei wohl möglich, daß die DouceurS, trotzdem der König sie noch regelmäßig fortspende, in unrechte Hände wandelten, und nahm sich daher vor, in jovialer Form, wie er mit König

Ludwig ll. zu verkehren pflegte, die Sache zur Sprache zu bringen. Als sich der König wieder von ihm verabschiedete und ihm die Hand reichte, meinte der Dechant lächelnd: Nicht wahr, Majestät, Sie vergessen auch meine Diener nicht ? Verblüfft sah ihn der König an und antwortete keine Sylbe. Als er aber vor dem Thor den Wagen bestieg, äußerte er sich höchst ungnädig, daß er zum letztenmal hier gewesen sei und künftig beim Postmeister speisen werde. In der That bat sich der König seitdem nicht mehr

; was wir eben zur theilweiscn Aufklärung deS „Bruches' erzählten, läßt immer noch die Frage offen, warum der König die so unglücklich reelamirten Cadeaux eigentlich sistirt hatte. Sparsamkeit kann eS wohl nicht sein, Zeuge dessen der luxuriöse Schloßban in Hohenschwangau, dem die umfas sendsten FelSsprengungen vorangehen müssen, einzig zu dem Zweck, damit außer dem schon bestehenden luxuriösen — Herausgegeben von der Wagnev'schen UniversitätS-Bu Schlosse noch ein zweites höheres sich erhebe. Im alten

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Innzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.12.1865
Physical description: 6
kam, und den Wagen ohne große Anstrengung auf die Seite brachte, fand'er seinen Bruder schon ganz erstarrt, während der andere (Bauer von Hit- kisau noch am Leben, aber beinahe regungslos war. Jetzt befindet er sich wieder wohl. König Leopold, -ß . . . (Schluß.) König Leopolds Regierung ist eine durchaus fried liche, und den Künsten des Friedens zugewendete ge wesen. Im Lande selbst standen sich bei einer fast ausschließlich katholischen Bevölkerung die als Kleri kale und Liberale grüppirten

Parteien oft sehr feind selig gegenüber, aber König Leopold fand stets eine Versöhnung und Verständigung, Zügelung und An- treibung, bei welcher sich dik^Klerikälen beruhigten wenn die Liberalen am Staatsrnder standen, und die Liberalen wenn der König die Klerikalen ins Mini sterium berief. Allerdings stützte der König seine Regierung in der Regel auf die Kammermajorität: er löste aber die zweite Kammer sowohl als den Se nat dann auf wenn er glaubte daß die Majorität nicht das Zweckdienlichste vertrete

, und daß sich eine bessere Auffassung des in Verhandlung stehenden Ge genstands in der öffentlichen Meinung durcharbeiten werde. König Leopold apellirte in solchen Fällen ge trost an die Bewegung der Neuwahl,. an das Wachs thum der Intelligenz, nicht an 'den Stillstand der Begriffe, und er that es meist mit gutem Erfolg. Als der Sturm des Jahres 1848 durch einen großen Theil von Europa gieng, war Belgien ruhig, da es jene Güter längst als gesicherte und in voller wohlthätig verspürbarer Wirksamkeit besaß

, welche durch den damals ausgebt ochenen Kampf gerettet oder errungen werden sollten. Die erregtesten Gemüther forderten nur Verminderung der Staatsauögaben, vor allem des Militärbudgets, ynd die belgische Re gierung trug kein Bedenken darin nachzugeben. Oder wo die Idealisten laut wurden, welche vom König thum zur Republik übergehen wollten, da erklärte der König daß er es lediglich der Nation anheim gebe; ob' sie die konstitutionelle Krone beibehalten oder aufgeben wolle. Das entwaffnete die Mißvergnügten

Wahlgesetz' brachte neue Kammern in welchen die Liberalen die Majorität besaßen.. Durch eine Menge von Zwischenfällen sank dieselbe aber, und die Klerikalen erhoben, von der Furcht vor der Revolution befreit, aufs neue das Haupt. Da be währte sich König Leopolds konstitutioneller Takt auf das glänzendste. Dem Ausfall der Wahlen ge mäß stand ein katholisches Ministerium an der Spitze der Geschäfte. Der schon 1854 einmal vorgelegte, aber zurückgezogene Gesetzentwurf über die Organi sation

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1864
Physical description: 8
. ES ist übrigens nicht abzusehen, >rie die Allianz mit Preußen eine Gegenüberstellung und der Mittelstaaten zur unauSircichlichiN Folge haben mußte. Haben nicht sämmtliche deutsche Fürsten bei dem Fur- stentage in Frankfurt ane»kannt, daß die Mitwirkung Preußens an dem Werke der deutfaen Einigung uner. läßlich sei? Hat nicht einer der erleuchtetsten deutschen Souveräne eS nicht unter seiner Würde gehalten, den König ron Preußen in Person überall nachzureisen, um ihm den Wunsch deS gesummten Fürfteniugcö

vertragsmäßig festgestellt. Ueber das Schicksal der Septemberversassung aber scheinen die Allen noch nicht geschloffen zu sein. Deutschland» Schwalbach, 12. Sept. Gestern Nachmittags um 3 Uhr kam der König von Preußen mit dem in (Eng land resivirenden preußischen Gesandten Grasen Bernstorff und einem Hofkavalier hier an. Der König bezog das „Hotel de Naffau,' welches mit schwarz-weißen Fahnen, einem Adler mit einer Krone aus Eichenblätlern verziert wurde. Bei seinem Eintreffen wurde der König

eines schlichten Bürgers besitzt. — Nach Uhr machte der König von Preußen der Kaiserin von Frankreich einen Besuch. Der König war in schwarzen Civilkleidern; auf der weißen Weste trug er das breite rothe Band vom Groß kreuz der Ehrenlegion. Der Besuch währte bis nach 5 i/2 Uhr, also etwa eine und eine halbe Stunde. Die Kaiserin empfing den König in der Hausflur vor dem Treppengang auf das Herzlichste. Bei der Abfahrt, als der König feinen Wagen bestieg, öffneten sich die Balkon thüren und die Kaiserin kam

mit ihren Damen heraus, um den König noch einmal durch ein mehrfaches Hand winken und Kopfnicken zu grüßen. Der König fuhr in sein Holet zurück, dinirte da noch und suhr gegen 7 Uhr nach Wiesbaden zurück. — Fürst Richard von Met- ternich und die Fürstin haben am 9. d. der Kaiserin Eugenie in Schwalbach ihre Aufwartung gemacht und sott Letztere in der nächsten Woche auf Schloß JohanniS- berg zu einem kurzen Besuche erwartet werden. Berlin. Ueber die Ziele, welche die preußische Han delspolitik verjvlgt

ist Se. Majestät der König durch das Gespräch mit der Kaiserin Eugenie aus'S Aeußerste befriedigt. Der Kaiser habe keinen bessern Interpreten seiner freund schaftlichen Gesinnungen wählen können. Frankreich suche die Stabilirung des Kaiserreiches nicht mehr in der Allianz mit England, sondern auf dem Kontinent. UebrigenS thue das herzliche Einvernehmen mit Frankreich der Allianz mit Oesterreich keinen Eintrag. — Am Schlüsse eines Leitartikels sagt die »Kreuzzeitung,» sie behandle' das Festhalten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 12.10.1861
Physical description: 6
vorgelegt wird. Die Regie- ruug wird sich zu dieser Konzession beqnemen müssen. Frankreich. Compiögne, 6. Okt. Punkt 6 Uhr, wie es an gekündigt gewesen, schreibt man der Kölner-Ztg. fnhr König Wilhelm I. in den Bahnhof von Compiügne ein. Louis Napoleon erwartete ihn bereits seit einer halben Stunde begleitet von den Generalen Fleury und Montebello. Der Kaiser schien sehr unruhig, da sich.seiner Meinung nach der Zug verspätet habe, und drückte einem Mitglied- der preußischen Gesandtschaft, das zugegen

war, sein Glück aus, den König von Preußen zu sehen und den Wnnsch, er möchte nicht müde ankommen. Der König grüßte bei seiner An kunft mit der Hand auS dem Waggon heranS; der Kaiser erwartete ihn am Wagentritt, auf einem Teppich stehend. Dann begrüßten die beiden Sonve- raine einander, indein sie sich die Hand drückten. Der Kaiser führte dann seinen Gast in den Wagen. Heute Abendö nach Tische, ungefähr gegen acht Uhr, wird dein König noch ein Weidmanus-Schauspiel gegeben, indein man im Schloßhofe

, bei Fackelbeleucktung, vor aller Welt einen Hirsch ausweiden w,'rd. Morgen ist Birschjagd, zn welchem Zwecke an zwölf- bis vier- zehnhundert Fasanen zusammengebracht sind. Dann wird eine Spazierfahrt nach dem alten Pierrcfonds durch den Wald gemacht. Jedes militärische Schau spiel unterbleibt, wenn es der hohe Gast nicht aus drücklich verlangt. Abends kleines Diner, dann Thea ter. Man glanbt hier nicht, daß der König über morgen nach Paris gehen werde, man glanbt im Gegentheil, daß er an diesem Tage

ist hier und erwartete den König im Schlosse. In den Straßen ist es so lebendig, wie in Paris. Hier und da wird illnminirt, trotz dem ausdrücklichen Wunsche des Königs, es nicht zn thun. Die Gassen sind festlich geschmückt; ans den Fenstern wehen sehr viele drei farbige Fahnen, bis jetzt noch nicht eine schwarz-weiße, weil die Franzosen nicht wissen, daß man andere als seine eigene Farbe ausstecken darf und kann. Die Mnnicipalität hat dem Maire einen unbcgränzten Credit votirt znm Zwecke der Ausschmückung nnd heute

Abends, den-6., sollte illnminirt werden; aber Wil helm l. hat gedankt. Morgen haben wir nngehenres Feuerwerk und Komödie. Der Kaiser hat beim König telegraphisch angefragt, welche Truppe er sehen wolle? Der König hat die vom Theater Fraii^ais verlangt. Schon ist sie da und morgen wird sie von Earaguel spielen. Für vollste Sicherheit ist auch schon gesorgt. Unzählige „Vermummte' schleichen hier schon herum, die aussehen wie andere Sterbliche. Den berühmten Hebert, der beim Orsinischen Atten tat

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 15.12.1865
Physical description: 4
HUo conoiäes aäversarioL xo^uli Dei Israel/ worauf der Primas unter Assistenz des Oberstkämme- rcrS ihn mit dem Schwerte umgürtete. Nun erhob sich der König, zog das Schwert und durchkreuzte da mit dreimal die Lust, indem er vor jedem Kreuzlnebe die Spitze zur Erde neigte, zum Zeichen, daß er kämpfen wolle für die Religion. Nachdem ihn sonach der Primas gesegnet, gab er ihm in die rechte Hand das Scepter und in die linke den Reichsapfel, und fragte die Anwesenden dreimal in ungarischer Sprache

: „O vortreffliches Land', v ihr Ungarn, so viel ihr euer seid, wollt ihr, daß dieser Leopold, Erzherzog von Oesterreich, mit der Krone des heilige» Stephan feier lich gekrönt werde?' — Nachdem alle Anwesenden dreimal „Wir wollen!' gerufen hatten, nahm der Primas die Krone vom Altar, setzte sie dem König auf das Haupt, und nachdem dieser wieder den Thron bestiegen, richtete der Primas nochmals einige Worte über die Wichtigkeit und den Ernst der königlichen Pflichten an ihn, und rief ihn sodann zum König

von Ungarn aus mit den Worten: ,I^eoxo1äus so- evmäus, I?g.mioiii»,e rex, reAvorumHue niultorum äowivus rmiversis xroooribus et zzopulis sewxer timenäus,' woraus ein Bischof mit dem Kreuze uu mittelbar an den Thron herantrat. Alle Anwesenden riefen dreimal: „Es lebe der König!' die Kanonen wurden gelöst, der ambrvsianifche Lobgesang ange stimmt, während welchem der König stehend mit Krone, Scepter und Reichsapfel verharrte. Das Hochamt nahm darauf seinen Fortgang bis zum Offertorium

, bei welchem der König die Kron- uisignien abgab und an den Stufen des Altars ein Goldstück opferte, bei der Cvmmumon empfing er die hl. Hostie; am Schlüsse des Hochamtes betete der Ponti- ficant nochmals für den König. Nun empfing der König wieder alle Jnsignien und nahm die Huldigung der Magnaten entgegen, worauf sich der König, ge folgt von allen Würdenträgern, den Bischöfen nnd Prälaten, im feierlichen Zuge in die Franciscaner- Kirche begab. Diesen Zug begleitete auch ein Magnat zu Pferde, der unier

das versammelte Volk Gold» und Silbermünzen auswarf. Bis zur nächsten Kirche bildete die Bürgerschaft Spalier. In der Kirche wurde das Evangelium gelesen, worauf der König mehrere Edelleute mit dem Schwerte des heiligen Stephan zu Rittern des gleichnamigen Ordens schlug. Aus der Franciscaner-Kirche bewegte sich der ganze Zug, der König und die weltlichen und geistlichen Würdenträger, Alles zu Pferde, auf den Barmherzigen- Platz, woselbst der König mit dem Primas und dem Palmin, dem Erzbischof von Kalocfa

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Pustertaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 18.03.1864
Physical description: 4
kein anderes Stein« koizlenlager sich vorfindet. Süd. VolkSbl. — Bregenz, Landtagssitzung. Verhandlung über den politischen Ehekonsens. Die Ansschußanträge. dahin gehend, denselben beizubehalten, wurden angenommen. Oesterreich. * Wien. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Se. Majestät Maximilian II.. König von Bayern, die Hof trauer von heute den 11. März d. I. angefangen onrcb zwan zig Tage, d. i. vom lt. bis einschließt 22. März, die tiefe, die letzten acht Tage aber, d. i. vom 25. bis einschließig

für Schleswig-Holstein die be trächtliche Summe von 389,40t st. 53 kr. eingegangen. -- Stuttgart. Nachdem Se. Maj. der König schon seit einigen Wochen sich leidend fühlten, haben in den letzten 8 Tagen bei anhaltendem Mangel an Appetit und dnrch Brust- ! beklemmungen gestörter Nachtruhe auch die Kräfte schnell und bedeutend abgenommen, so daß der Zustand Sr. Majestät, wenn gleich keine fieberhafte Krankheit vorhanden ist. zu ernstlichen Besorgnissen Veranlassung gibt. Ludwig. Elfäßer. Das erste Bulletin

. Allgemeine Bestürzung herrscht. Die Residenz war die Nacht hindurch von Theilnehmenden an gefüllt, in den Vorzimmern waren Minister, höhere Geistliche. Vor 5 Uhr empfing Se. Majestät mit Andacht die heil. Com munion, die königliche Familie, Prinz Carl, Erzherzog Alb recht nahmen knieend Antheil, laut borte man den König be ten. Die Benno-Glocke rief die Gläubigen in die Frauenkirche. Die St. Cajetans-Hofkirche ist mit Betenden angefüllt. Alle Placate sind entfernt, einzelne Läden geschlossen. Auf dem Mar

eine halbe Stunde. DaS Be wußtsein behielt.der- hohe Patient fast bis zum letzten Augen blick, erst wenige Minuten vor dem Verscheiden trat gänzliche Bewußtlosigkeit ein. — Alsbalo nach dem Eintritt deS erschüt ternden Ereignisses wurde Se. k. Hoheit der Kronprinz als re gierender König oulch den Mini ler Arlirn. v. Sckrcilk beei digt unv um 4 Uhr erfolgte die feierliche össntlicke Procla- mirung durch den ReickSherold Minist«rialrath v. Rappeln mit folgenden Worten: „Nachdem ver allmächtige Gott

in seinem Rath und Wil len den atterdnrchl nlchtigsten großmächtigsten König unv Herrn Maximilian!l aus rcr Zeitlichkett abberufen hat, so wiro dies höchst traurige Ereigl'.iß mit dem Betfügen bekannt ge geben, daß Se. Majestät der König Ludwig U. die Regierung angetreten haben.' Von Mund zu Mund geht die rührende und erschütternde Abschiedsscene von der tiefbetrübten kömgl. Familie, von Jy- rer Majestät und den königl. Prinzen, von den treuen Rä» then. Würdig eineS Christen, erhaben in diesem Momente, starb

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Innzeitung
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Page 3 of 4
Date: 12.06.1863
Physical description: 4
Rede Lord Palnierstons bezüglich der Predigt des Pater Carci. Einige Personen, welche der Predigt beiwohnten, haben vor dem Notar eine Erklärung unterzeichnet, welche die Worte Palmerston's dementirt, und haben diese Erklärung an Herrn Bowyer geschickt. Dänemark. Kopenhagen, 6. Juni. ImChristiansburgerSchlosse ist heute aus einem jungen, armen und bislang völlig unbeachteten Prinzen von deutschem Blute und dänischer Gesinnung ein König von Griechenland geworden. Mit tags gegen 12 Uhr fuhr

die griechische Deputation in Hofwagen zum Schlosse und in gleicher Linie mit ihnen der junge König, geleitet von seinem Vater und seinem ältern Bruder. In der Nähe des Schlosses trennten sich die Wagen; der der Prinzen führ vor dem äußeren Portal vor, während die Deputation über die Marmorbrücke in den innern Schloßhof fuhr. Oben im Thronsaal des Schlosses empsieng König Frederick, auf seinem Throne, auf welchem der Hermelinenmantel ausgebreitet lag, sitzend, die Deputation. Zu seiner Rechten standen

an der untersten Stufe des Throns der Erbprinz und der Prinz Friedrich zu Dänemark, zur Linken der Prinz Christian und der zum künftigen König von Griechenland gewählte Prinz Wilhelm. Nach einer tiefen Verbeugung trat der alte Admiral Kanaris vor und hielt in griechischer Sprache folgende Anrede an den König: „Sire! Die Nationalversammlung Griechenlands hat in der Sitzung vom 18. März Se. k. H. den Prinzen Wilhelm Georg zu Dänemark unter dem Namen Georg I. zum Könige der Hellenen gewählt und pro- klamirt

Wilhelm Georg, die Krone entgegen, zu wel- chkr er durch das griechische Volk berufen worden ist. Unter den Verhandlungen, die in London mit den drei Großmächten, welche zur Entstehung des König- '>chs Griechenland so-mächtig beigetragen und die ein >o '^geschwächtes Interesse für sein Emporwachsen be- . ^hrl haben, geführt worden sind, haben wir als Be- J ^ung für die Annahme der griechischen Krone die ' Einigung der Ionischen Inseln mit dem griechischen ^'igreiche aufgestellt. Es ist Uns eine Freude

, die lschere Erwartung aussprechen zu können, daß diese Reinigung in einer nahen Zukunft stattfinden wird Un ^ Wir haben gewollt, daß der junge König, wenn Mn ersten Male von seinem Volke empfangen wird, jj. 8 , derjenige begrüßt werden soll, der die Erfüllung 'lles sy wohlbegründeten und so lange' genährten Wunsches mitbringt. ^ ist Unsere Hoffnung, daß es ihm mit der hin- flfoenben Mitwirkung des griechischen Volks gelingen ^wd, tzjx reichen Hülfsquellen des Landes zu ent- lckkln

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 14.03.1864
Physical description: 6
, am 10., 20. und legten Tage eines jeden Monats. Preis halbjährig I fl. 5»?r. in Soeo, per Post bezogen I fl. 7V kr. österr. Währung. Im Auslande nehmen Annoncen entgegen Haasenstein » Bogler in Hamburg-Altona n. Frankfurt a. M.» dana Jäger'sch- Bachhandlung in Frankfurt a. M. ^ 60. Innsbruck, Montag den T4 März. 4864. Uebersicht. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Wien, König Mar von Baier». Deutschland. München, deS Königs Tod. — Stutt gart, die Krankheit des Königs. — Berlin, ein neues Annerivnsprojekt

. 'Frankreich. Paris, über die Allianzgerüchle. Muß land. Bauernedikte. N a «d i r a g. Zur Grundbuchsfrage. Amtlicher Theil. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Se. Majestät Maximilian II., König von Baiern, die Hoftrauer von heute, den II. März d. Js., angefan gen durch zwanzig Tage, mit einer Abwechslung, und zwar die ersten zwölf Tage, d. i. vom 1 l. bis ein schließig 22. März, die tiefe, die letzten acht Tage aber, d. i. vom 23. bis einschließig 30. März, die mindere ^Trauer getragen

5 o/g auf österr. Währ, lau tende Obligationen erfolgt. Wien am 2. März 1364. Nichtamtlicher Theil. ' Wien, 10. März. Die „Gen.-Corresp.' schreibt über den erschütternden Trauerfall in München: Heute um .die Mittagsstunde starb Se. Majestät König Maxi milian II. Joseph (geboren am 23.November 1311, König seit dem 21. März 1343.) Die Trauerbotschaft muß um so erschütternder wirken, als kaum erst die Nachricht von ver plötzlichen Erkrankung deS erlauchten Fürsten eingelaufen war. Hochverehrt, ja enthusiastisch

geliebt von seinem Volke, welches Ihn den „guten König Max « nannte und den Enkel gerne mit dem Großvater, dem ersten Maximilian Joseph verglich, bereitet jetzt — man kann eS wohl sagen — durch seinen raschen Hintritt im kräftigsten ManneSalter der hohe Verblichene dem Vayernlande den ersten Kummer. So lange Er lebte und wirkte, lebte und wirkte Er nur für Sein Volk, welches glücklich und zufrieden zu wissen Sein einziger Stolz und Seine hohe Freude war. «Ich will Frieden haben mit Meinem Volke

.' Dieses unvergeßliche, dieses erhabene KönigSwort war die Richtschnur deS edelsten Lebens, welches in Bayern und in ganz Deutschland unvergängliche Spuren zurücklassen wird; das über deutsche Wissenschaft und Kultur eine gleiche Segensfülle zu verbreiten bestrebt war, wie König Ludwig, der schwergetroffene fürstliche Vater, über die deutsche Kunst. Und mit welch' bewunderungswürdiger ung König Max alle großen Interessen Gesannnt- deutschlandö zu fördern wußte, daS zeigte im glänzendsten Lichte Seine Thätigkeit

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 18.08.1863
Physical description: 6
S55 am 9. Aug. Abends tn Berlin eingetroffen«« Antwort«» schreiben de« König« von Preußen auf die wiederholte und mit der Bitt« um eventuelle Substituirung eine« Prinzen des KönigshauseS verbundene Einladung Sr. Majestät de« Kaiser« hat der König allerding« noch mals. seine Bereitwilligkeit erklärt, sich an einer zu Zwecken der Bundesrefvrm zu berufenden Minister» conferenz betheiligen zu wollen, jede Betheiligung an dem Fürstentage jedoch nochmals und definitiv ab« gelehnt.' ^ — Pikant

'ist , daß ^eiu -Öii>Äd<!tirr^Cü'rrespondknt der ^A. A. Ztg.' eines Gerüchtes erwähnt, nach Welchem Preußen sogar anderen Bündesfürsten ab» gerathen Hütte, der kaiserlichen Einladung Folge zu leisten. Wir können einem solchen Gerüchte, soweit eS etwa den König selbst betrifft, keinen Glauben schenken. Wieweit sich Hr. v. Bismarck in seinem Aerger vor» ! gewagt hat, läßt sich schwer ermessen. Aber selbst Bücke, > bürg und Lippc-Detmold haben dem kaiserlichen Rufe, ' trotz dem schulmristerischen Mahnrufe

des Hrn. v. Bis» marck, Folge geleistet. Preußen wurde nicht blos von Seite Oesterreichs, sondern auch von Seite Bairrns äußerst zuvorkommend behandelt. Denn, wie der „Volks bote' Hört, hat König Mar in feiner lebhaften Sorge für deutsche Einigkeit noch einen Versuch gemacht den König von Preußen zur Theilnahme an dem Fürsten-Congreß zu bestimmen, und deshalb in den letzten Tagen noch ein eindringliches Handschreiben an denselben nach Gastein.gerichtet. ..Berlin, 13. Äug. Die „ministerielle Zeitung

Mar seien, und ohne jede Beziehung auf die politischen Beziehungen Oesterreichs bleiben werden. Man scheint zu bezweifeln, daß der Erzherzog einem Antrag Folge geben wird, der notorisch dem Willen und den Wünschen deS mexikanischen Volkes und den Gesamwtverhältnissen des Landes zuwider läuft. Italien. Turin, 10. Aug. DaS Vorgehen Oesterreichs zur Herstellung einheitlicherer Zustände in Deutschland nehme», dap ihm dir« auch gelinge« werde. Die Dänen fürchten zu sehr, daß, wenn der König erst

Fahnen beflaggten Straßen der Stadt, von denen man vermuthete, daß der Kaiser sie passirrn werde. Da aber der Kaiser einen andern Weg wählte, so gelangte er fast unerkannt in den BundeSpalast. 2V Minuten später traf Se. Maj. der König von Bayern mit Hrn. v. Schrenck ein und wurde von der stetS noch harrenden Menge mit Jubel begrüßt. Die Souveräne von Baden, Weimar und Koburg hatten heute Nachmittags eine Besprechung im Westendhall« Hütel. (A. Z) Frankfurt a. M., 16. Aug. Sämmtliche einge ladene

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.05.1863
Physical description: 4
ein Artillerie. General« und 56 Soldaten; an Verwundeten: 30 Offiziere und 433 Soldaten. Dänemark. Kopenhagen, im Mai. Die griechische Deputation ist ganz entzückt über ihren Aufenthalt in dieser Haupt stadt und die Aufmerksamkeiten, die ihr hier zu Theil werden. Bei der neulicheu Vorstellung richtete der ' König folgende Worte an die Deputation: „Ich hoffe in Bälde alle Hindernisse beseitigt zu sehen, ich werde 'alles Mögliche thu», um den Wünschen des griechischen VolkeS zu entsprechen und hoffe

, eS werde seine Wahl nicht bedauern. Der Prinz Wilhelm hat Fähigkeiten und guten Willen, einen festen Charakter; er handelt nie ohne reifliche Ueberlegung, ist aber standhaft in seinen Entschlüssen. Die Griechen brauchen einen sol chen König, denn sie sind eine feurige, bewegliche Na tion.' Zaimis. der in Abwesenheit deS alten Kana ris, welcher eine Unpäßlichkeit vorgeschützt hatte, um seinen Mangel an diplomatischen Fähigkeiten und Sprachkenntniß nicht zu verrathen. daS Wort führte, antwortete dem König: »Gire

! Die I. entität der GeAhle zwischen einem König und seinem Volk ist die bestt Bürgschaft für Hessen Zukunft.« Der König erwiederte: ^,Er hoffe, das griechische Volk werde mir dem Prinzen Wilhelm zufrieden sein.* An demselben Tage war einige Stunden später große Tafel, bei der auch der unpäßliche Kanaris ers^ien. Der König trank auf sein und aller andern Griechen Wohlsein.» AIS nach der Tafel in einem andern Saal derKaffeei genommen wurde, sprach der König noch folgende! Worte zu deu Depulirten: „Der'Irinz

König Ew. Majestät zum Vorbild nehmen wird.« (Hört, SchleSwig-Holsteiner!) Der König antwortete: „Die Könige von Dänemark waren stets mit Leib und Seele Dänen, und der Prinz Wilhelm, wenn er nach Griechenland koninn, muß mit ganzer Seele Grieche sein; er muß redlich und ernstlich für die Wohlfahrt GriccheiilanvS sorgen und von der Ueberzeugung durchdrungen sein, daß eS die P icht jedes Königs ist, die Ehre, die Größe und die Unabhängigkeit seines Landes zu schützen.« Ein Mitglied der Deputation

verweilte jedoch nur kürze Zeit in dem Garten und wird morgen früh die Musterung der hiesigen Garnison abhalten. Feuilleton. Ein Pommer in Versailles. Humoreske von Otto Moser. In dem neugegründeten glanzvollen Herrschersitze Ludwigs X,!V. war große Assembler. Der König war heute sehr gnädiger Laune, denn am gestrigen Tage hatte ein Conrier die Nachricht gebracht, daß Straßbnrg, die alte deutsche Reichsstadt — mitten im Frieden — durch Ueberfall genommen und zum französischen Besitzlhum erklärt worden

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 15.12.1865
Physical description: 4
war in älteren Zeiten Stuhlweißenburg, später Ofen, und erst als Ofen unter türkische Botmäßigkeit gerieth, Preßburg. Kaiser Joseph der Zweite aber machte im Jahre 1785 Ofen wieder zur Hauptstadt des Reiches und verlegte auch die ReichSinsignien dahin. Bor der Krönung muß die Stelle des Palatins be setzt werden, für welche der König dem Landtage drei Candidaten vorschlägt, von denen Einer zu dieser Würde zu erheben ist. Als Kaiser Leopold II. zum König von Ungarn ge krönt wurde, begab er sich zwei Tage

früher in das nun niedergebrannte königliche Schloß zu Preßburg, während der Palatin, begleitet von den Großen des reiches, die Kroninsignien in Ofen abholte. Vier Magnaten der ältesten Geschlechter hoben sie aus den mit sechs Schimmeln bespannten prächtige» Wagen und trugen sie nach erfolgter Ankunft in Preßburg in die Kirche. Am Tage der Krönung versammelten sich die Wür denträger und Großen des Landes schon um 6 Uhr Morgens im königlichen Schlosse zu Preßburg; um 9 Uhr erschien der König

in prächtiger, ungarischer Kleidung, umgürtet mit dem kostbaren Säbel, welchen Kaiser Karl VI. eigens zur Krönung aus gediegenem Golde, mit Diamanten besetzt, anfertigen ließ, und welchen auch Maria Theresia in dem berühmten histo rischen Momente an der Seite trug. Hierauf wurde der König von dem Palatin in Begleitung der Mag naten zur Krönung feierlich eingeladen. In der Zwi schenzeit begab sich der Primas, gefolgt von den Bi schöfen in xolltlkcsllblls, in die Domkirche, woselbst ' si e ihre Plätze

am Altare einnahmen. Hierauf setzte sich der feierliche Zug in die Kirche in folgender Ordnung in Bewegung: 1. Bier Einspänner zu Pferde ; 2. die Läufer; 3. die Livree der Stände ; 4. die ungarischen Edelleute zu Pferde; 5. die königlichen Kämmerer und StaatSräthe zu Pferde; 6. die Ritter des goldenen Vließes zu Pferde; 7. der Palatin in Uniform zu Pferde; 8. der Reichsmarschall mit unbedeckten Haupte und bloßem Schwerte zu Pferde; 9. der König, umgeben von den adeligen Garden. In der Kirche wurde

der König von dem ClernS empfangen, ein Bischof reichte ihm das Weihwasser und führte ihn in die Sacristei, wo sich die Kron insignien befanden, und er mit dem Ornate deS hei ligen Stephan bekleidet wurde. Sodann setzte sich der Zug aus der Sacristei in die Kirche in Bewegung. Bor dem Könige, welchem der Lnriao Uagistsr folgte, schritten in feierlicher Ordnung: die königlichen Hofbedienten undKammersouriere; die Geheimen Räthe und Kämmerer; die Reichsbarone, welche die Banner der zehn Reiche trugen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.10.1861
Physical description: 4
Haupt- und Residenzstadt einziehe, habe ich Gott zu danken für den reichen Schutz den er dem König und uns allen gewährt hat. Ihnen aber und allen Ihren Mitbür gern habe ich für den mir und meinen Kindern bereiteten herzlichen und liebevollen Empfang aus vollem Herzen mei- men Dank auSzusprechen. Ich bitte, sprechen Sie es allen, besser als ich eS vermag, aus' daß wir diesen Zug der Liehe wohl zu würdigen wissen. Wie er von Herzen kommt, so findet er den Weg in unsern Herzen. Ich bitte Sie nochmals

. In demselben Augenblick als Ihre Majestäten am mittleren Portal anlangten, wurde auf der Plattform des Schlosses eine prachtvolle Flagge aufgehißt. Sie zeigte in einem mit goldenen Kronen besäcte» loche» Felo das eiserne Kreuz, umgeben von der Kette des schwarzen Adlerordens. Nicht lange darauf zeigte sich der König mit seiner Ge- mahlin auf dem Baleou nach dem Schloßplatz, mit großer Herzlichkeit grüßend. Die Königin verneigte sich dreimal gegen daS zujauchzende Volk. In demselben Augenblick stieg ein Schwärm weißer

Tauben mit schwarz-roth-golde- uen Bändern auf. und kreiste über dem Schloß. Nachdem der König sich ans dem Baleon gezeigt, begab sich der Ober- Bürgermeister Kranönick zu ihm. um ihm im Namen der Stadt ein Kanonenboot als Geschenk darzubringen. Der König sprach seine große Freude über das Gelchenk, und gerade über dieses Geschenk aus. Von der Südseite be gaben der König und die Königin sich dann auf die ent gegengesetzte Seite des Schlosses nach dem Lustgarten zu, und erschienen auf dem Baleon

des Hostapeziers Hiltl deco rirt. Das Gerfon'sche Loeal, das alte Rathhaus, das Vic toria-Theater zogen gleichfalls die Aufmerksamkeit auf sich. Ungefähr um 8 Uhr hielten Ihre Majestäten der König, die Königin und der ganze Hof in offenen Wagen ihre Um fahrt. Die Anordnung, daß das Publikum immer rechts gieng, und die in Betreff der Wagen gemachten Arrange ments trugen mehr als bisher bei ähnlichen Gelegenheiten dazu bei, daß trotz der unbeschreiblichen Menschenmenge die Ordnung überall gut erhalten wurde

. — Eines der originellsten Gesuche ist in diesen Tagen an den König von den zur Zeit im 'Lerliuer Schuldgefäng- niß detinirten Gefangenen gerichtet worden. Dieselben bitten darin um Urlaub aus der Hast für den Tag des Einzuges der Majestäten in Berlin. Leipzig, 21. Okt. Wie schon angekündigt, hatten wir gestern eine solenne großartige Turnerfahrt zur Feier der Völkerschlacht. Der Zug war eine Viertelstunde lang, das Glied 6 Mann hoch, so daß die Gesammtzahl der Festlheil- nehmer wohl nahe an die dreitausend betragen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.07.1861
Physical description: 8
. Er sucht eine Basis zur Verständigung zu schaffen. Die Mi nisterberathungen über diesen Gegenstand dürften acht Tage in Anspruch nehmen, daher das Nejcript kaum vor näch ster Woche an den Landtag gelangen wird. — Die Ge rüchte über einen Eintritt des Hrn. v. Hübner ins Mini sterium sind unbegründet. Venedig, 13. Juli. Gestern Nachmittags ist Se. Maj. der König Otto von Griechenland an Bord eines k. Kriegs- dampsers mit zahlreichem Gefolge hier eingetroffen. Ihre kais. Hoheiten der Herr Erzherzog

Albrecht und die Erzher zoginnen fuhren an Bord des kais. Kriegsdampfers «Gorz- lowski' Sr. Maj. dem König entgegen, der am Eingänge des Kanals della Nocchetta sein Schiff verließ und den österr. Dampfer bestieg, der die griechische Flagge aufzog, welche von dem Hafenwachtschiff mit den übliche» Salut schüssen begrüßt wurde. Der König hat sein Absteigquar- tier im kaiserlichen Palaste genommen. Der griechische Dampfer warf gegenüber der Caserne del Sepolero Anker. Abends nahm der König

, von der erzherzoglichen Familie begleitet, am Spaziergange auf dem Platze und im Giar- dinetto Theil, wo sich ein zahlreiches Publicum eingefunden hatte, welches den hohen Gast ehrerbietig begrüßte. Hente Nachmittag 4 Uhr wird der König feine Reise nach Wien fortsetzen. Verona, 15. Juli. Das „Giornale di Verona' meldet, daß der Buchhändler Gabotti in Venedig, welcher daselbst den Verschleiß dieses Blattes besorgt, vorgestern Nachts meuchlerisch überfallen und mißhandelt wurde. — Der Prin cipe di Palegonia, k. neap

. Gesandter am k. baierischeu Hofe, ist hier durchgereist. — Der Patriarch von Venedig ist schwer erkrankt. — Der Herzog von Braunschweig hat Venedig verlassen; FZM. v. Benedek ist nach Marienbad abgereist. Deutschland. Baden-Baden, 16. Juli. Das Befinden des Königs von Preußen ist, nach einer guten Nacht, in jeder Beziehung ein sehr befriedigendes. Der Kronprinz ist gestern Abends eingetroffen. Vorgestern Abend brachte die hiesige Bürger schaft dem König von Prenßen eine» feierlichen Fackelzug

, war hier in dem Gasthof zur Blume abgestiegen. An dem verhäng- nißvollen Morgen war die Königin mit der Großfürstin Helena von Rußland in der Lichtenthaler Allee etwas vor ausgegangen; der König folgte in geringer Entfernung. Diesen Moment wählte der Verbrecher. Der König machte bei dem zweiten Schuß eine leichte Wendung mit dem Kopf, und dies rettete ihm das Leben. Die Kugel gieng durch den Rockkragen, und scheint nur das Hemd am Nasten zer rissen zu haben. Schnell sprangen ein oder zwei in der Nähe befindliche

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