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History
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(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 7 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Herzog Friedrich's und seiner Neffen, S. 3,8. „ Eoncilium zu Wàsel, S. 3S0. — Vernichtung der Taboriten und Waisen, S. 32!. - Kaiser Sigmunds Tod. Herzog Albrecht als König von Ungarn gekrönt, S. 322. — Gährung in Böhmen. König Albrecht's Erwählung zum römi schen Konige, S. 3S3. „ Seine Verwilligungen für Böhmen, S. 32^. - Seine Krönung als König von Böhmen. S, 3Z5. — Feldzug gegen die Utraquisten und Polen, S- 326 - Türkengefahr. Herzog Friedrich'« tV. Tod, S. 327. - Feldzug gegen die Türken. König

Al- brecht's Krankheit, S. 3Z3. — Sein Tod, S. 3L3. ^ . . Achtes Buch. ^ dem Herzoge (Kaiser) Friedrich V. (III.) «nd dem KZ«' à . Ladislav, von j»3S bis 1àS7. buri und Krönung à ' Streit in Ungarn, S. 331. — LadiSlav's Ge- Wladislav Geaenr-Ünia .? sprich ''d römischer König, S. 332. - Die böhmische Krone. Tod der Königin Elilabà ^ ' àig Friedrich und Eyzinger, G. 33». „ Räubereien, S. 337 ^ ' König Friedrich und Herzog Ulbrecht, S. 336. — in Tirol. Weweaunaen i» adislav's àd. Krieg mit Ungarn. S. 333

. - Aufstand Verschwörung in Oàv-.'> Ungarn, G. Z3S. - Eyzmger's Umtriebe, S. 3«. _ serkrönung, S. 3^2 _ 1 gegen Konig Friedrich, S. 3tz1. — Dessen Bermalung und Kai in Oesterreich S Empörung, S. ZtzZ. — Ausbruch des inneren Krieges 3ÄS. Sein'R-aio>,,« 1° ^'^enschluß, S. 3^5. „ König Ladislüv's Auslieferung, S» Friedrichs Lage S ^ Versammlung in Wien, S. ZW. — Kaiser reich durch Anwälte verwà, ^herzogswürde. Ulrich von Silli gestürzt, S. 350, - Oester- àng Ulrich s von Kim -» '»?' ' König LadiSlav's

Krönung in Prag. Wiedererhe- , S. 3-zZ. ^ Die Hunyaden, G. 3ö>. — König Ladislav-S Tod. ^ ì- Neuntes Buch. ? nach dem Tobe des Königs Ladislas bis zu jenem Kaiser Frtedrich's ltt.z von 14Z7 bis 1493. ^onlg Labisküv's Ns»>s i? Verträge. Fett «Zr,/' - Erbfolg,streit um Oesterreich, N. 35?. — gegen König Mathias M ^ ^ Kaiser Friedrich als AZnig von Ungar». Krieg G. SM. — Die Eidaenr,? Herzog Tligmund's Streit mit dem Bischöfe von Briren, mit Georg von Pà' I ^ Gigmund, S. 3LI. - Kaiser Kriedrich's «ündniß

S. 363. ^ Unruhen ,»5^ » ^ ?' ' Nochstand in Oesterreich. Fronaiier'sche Fehde, trtt dem Aufstande bei Gài?' ' Lnnerer Krieg, S. WS. - Erzherzog Ulbrecht -àung, Waffenstànd ^ ^ ^ ' .^-366. - Lage des Kaisers. Albrecht's Kriegö- t» Wien, S. Mg — D«.^ s^'-s Wiederbeginn der Feindseligkeiten, S. 3L8. — Unruhen Georg. Friedensschluß . belagert, S. 371. - Entsatz durch König Dessen Hinrichtung s ^es Burgerkrieges, S. 373. - Holzels Verrath. G. 374. — S. 377. _ Fehde der SZldn-/ ». àZherzog AlöreGZ's Tod

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 206 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Ausbruch des Krieges. Friede. Ottokar verliert alle Erwerbungen. Z97 retten, er konnte nur noch eilen, das Gebliebene zu wahren; blos 20,000 Mann führte er mit sich, der Gegner Anzahl war ihm Wohl fünffach über legen. Heftig sträubte sich sein muthiger Sinn, nachzugeben. Da ward ihm die Kunde, König Rudolf habe eine Schiffbrücke zu schlagen begonnen, und sty entschlossen, ihm zu einer Entscheidungsschlacht entgegen zu ziehen. Das gab den Ausschlag. Ottokar sendete seinen Rathgeber, den Bischof

Bruno, in das Lager des römischen Königs, einen Waffenstillstand zu erwirken und Friedensvorschläge zu machen. Von beiden Seiten traten Bevollmächtigte zusammen; den Bischof Berchthold von Bamberg und den Pfalzgrafen Ludwig stellte der König Rudolf; den Böhmenkönig vertraten der Bischof Bruno von Olmütz und Otto, Markgraf von Brandenburg. Sie brachten am 21. Novem ber 12 76 im Lager vor Wien folgende Friedensbedingungen zu Stande.- Reichsacht und Kirchenbann, die über Ottokar und sein Reich verhängt

wor den, sind aufgehoben; in die Versöhnung der beiden Könige werden auch die Anhänger und Unterthanen Beider eingeschlossen; die denselben im Kriege entrissenen Güter werden zurückgegeben ; König Ottokar entsagt allen Ansprüchen auf Oesterreich, Steyermark, Kärnten, Krain, die windische Mark, Eger und Portmau; alle Geiseln, Gefangene und Burgen werden von beiden Seiten frei gestellt; vom römischen Könige erhalt Ottokar, für sich und seine Nach kommen, die Belehnung mit Böhmen, Mähren

und allen Lehen, Welche seine Vorfahren und er bisher vom Reiche besessen; König Rudolfs Sohn, Graf Hartmann vonHabàrg, wird mit König Ottokar's Tochter, Kunigunde, vermalt, als deren HeiratSgut der König von Böhmen Alles abtritt, was er in den österreichischen Ländern zu Eigen oder zu Lehen an sich gebracht, und fällt Solches dem Reiche zu 4 0,000 Mark Silbers anhcim; König Otto kar's Sohn, Wenzel, vermalt sich mit einer Tochter des Königs Rudolf, und als Heiratsgut derselben wird daö Land Oesterreich

im Norden der Donau, mit Ausnahme der Städte Krems und Stein, im Schatzungswerthe von 40,000 Mark Silbers, der Krone Böhmen zu Pfand überlassen; die Stadt Wien mit ihrem Bürgermeister, Rüdiger Paltram, und Rathssecretär Konrad, wird vom römischen Könige in Gnaden aufgenommen, aller über sie verhängte Bann widerrufen und ihre Stadtrechte bestätigt; alle unter König Otto kar's Patronate in den abgetretenen Ländern angestellten Kirchengeistlichm verbleiben im ungekränkten Genüsse ihrer Pfründen; der König

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 226 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
Friede zwischen dem Reiche und Böhmen. 217 Brandenburger Markgrafen Vetter; als Obmann erschien der Erzbischof von Salzburg. So ward der Friedensvertrag besprochen und beschlossen: der Markgraf Otto von Brandenburg sollte die Vormundschaft über den minderjährigen König Wenzel II. und die Regentschaft Böhmens für die kommenden fünf Jahre übernehmen; auf dieselbe Dauer übernahm König Rudolf das Markgrafthnm Mähren als Ersatz der Kriegskosten; Herzog Heinrich IV. von Breslau erhielt daö Gebiet

von Glatz zu lebenslänglichem Genüsse; König Wenzel II. wnrde mit König Rudolfs Tochter Jutta, des Letzteren Sohn, Rudolf, mit Wenzel's Schwester, Agnes, endlich Otto der Kleine, Markgraf Otto's des Langen von Brandenburg Bruder, mit König Rudolfs Tochter, Hedwig, verlobt. Eger's, welches nach dem Vertrage vom 6. Mai 12 77 an Böhmen hatte kommen sollen, wurde nicht weiter gedacht. Der Versprechung folgte alsbald die Verlobung, trotz der Jugend der Paare; Wenzel und Jutta standen im achten, Rudolf

und Agnes im zehnten Jahre. Vom Bischöfe von Basel wurden die Kinder einander feierlich verlobt, um durch kirchliches Znthun jeglicher Losung des Vertrages vorzu beugen. Die Feierlichkeit geschah in Jglau; dort führten König Rudolf und die königliche Witwe von Böhmen einander ihre Kinder zu, mit großem und prachtvollem Gefolge. Rennen und Waffenspiele wurden abgehalten. König Rudolf trug alle Sorge, feine erlauchten Gäste zu ehreu und zu unterhalten, und den heiteren Stunden zugleich den Preis dauernder

,' sagte der König mit ritterlichem Scherze zu ihr: „Ihr möget wissen, daß, wenn mantödtliche Feindschaft in Sühne tilgt, man sie mit einem Kusse bestätiget und versiegelt. Wolltet Ihr also gegen mich thun, so wüßte ich dann, daß die Sühne zwischen uns echt und ganz wäre.' Mit Huld und Anmuth gab dieKönigin die Antwort zurück. Man vergaß der alten Feindschaft. In Mahren vertraute der Kö nig die Regierung den Bischöfen vonOlmütz und Basel, legte verläßliche Be satzungen indie festen Plätze und kehrte

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 235 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
22S König Rudolf's ferneres Wirken. Remiremont fand 1284 die Vermälung, zu Basel die Festlichkeit Statt. Ungeachtet desAbstandes der Jahre war die Ehe eine glückliche, und verschönte den Lebensabend des ehrwürdigen Königs. Als nunmehrige Königin nahm Isabelle den Namen Agnes an. In Schwaben, wo, obschon unter anderen Namen und für andere Zwecke, die alte Zwietracht der Waiblinger und Welsen noch immer forttobte, bot sich dem Auge des Königs, das unablässig auf Erhaltung innerer Ruhe

in Teutschland gerichtet war, unerfreulicher und untröstlicher Anblick dar. Der König hatte von einem Königreiche oder Herzogthume gesprochen, das er für seinen zweiten Sohn Rudolf ausfindig zu machen hoffe. Dies bezogen Manche auf Schwaben, meinend, daß der König damit umgehe, das alte große Herzogthum Schwaben in seiner Einheit wieder herzustellen. Die schwäbischen Grafen, durch Verlust mancher Herrschast gekränkt, die sie dem Reiche hatten zurückstellen müssen, fürchteten unter solchen Aussichten

jeder Selbstständigkeit baar zu werden. Sie lärmten Freunde und Gegner auf; zwei Bündnisse gegen die vom Reiche eingesetzten Landvoigte wurden gebildet und die Fehde begon nen. Umsoust suchte der König sie zu besänftigen ; da fiel er unerwartet mit einem Heere dem Grafen Eberhard von Würtemberg in sein Land, und zog siegreich bis vor Stuttgart. Der Graf eilte, durch schnellen Friedensvertrag die Gefahr zu beseitigen; doch kaum hatte der König den Rücken gewendet, so setzte jener Stuttgart wieder in festen Zustand

, und griff abermals zum Schwerte, wahrend sein Bundesgenosse, Markgraf Hermann der Aeltere von Baden, den Landvoigt, Grafen Albrecht, aus der Stadt und Burg Altenfteig vertrieb. Ter König kehrte, an der Spitze des Aufgebotes, zurück, entsetzte Eßlingen, brach viele Burgen und zwang vor Stuttgart den Grafen Eberhard zu dauerndem und zuverlässigem Frieden. Den Abt von St. Gallen, der sich an ihm vergangen und, nach vorübergehendem Frieden, Bann und Reichsacht auf sich geladen hatte, trieb der König

in feinem Zorne von Land und Leuten. Vertrieben und flüchtig, mnßte der Abt bis zum Tode des Königs harren, ehe er nach St. Gallen zurückzukehren sich getraute. Jetzt nahm der König auch den, durch den Draug der Umstände so oft verschobenen Entschluß wieder auf, nach Rom zu ziehen und sich als Kaiser krönen zu lasten. Es lag ihm um so mehr am Herzen, da er als Kaiser noch bei Lebzeiten seinem Sohne Albrecht die römische Königswürde sichern konnte, während außerdem des Letzteren Nachfolge im Reiche

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 234 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
König Rudolf's ferneres Wirken. 225 Näher lag dem Könige der Plan der factischen Wiedervereinigung Burgund's mit dem Reiche, wodurch für Deutschland und Italien eine schützende Feste gegen Frankreich zu gewinnen war, und jenen Ländern in der gemeinsamen Abwehr auch ein natürlicher Punkt der Vereinigung ihrer Interessen erstehen mußte. Dort galt es zuvörderst das königliche Ansehen wieder in scharfe Erinnerung zu bringen. Der unruhvolle Greis, Graf Philipp von Savoyen, gegen welchen der König

schon früher sein Schwert zu ziehen gezwungen worden, zürnte dem Bischof Wilhelm von Lausanne, weil derselbe seinen Bischofssitz mit Mauern und Wällen gewahrt hatte. Er überfiel den Bischof, verwüstete dessen, festen Wohnort und die anderen steinernen Häuser des Adels. König Rudolf, von den Geschädigten um Hilft angerufen, verwarnte den Grafen ernstlichst. Der achtete dessen nicht. Da rückte der König abermals gegen Savoyen vor, und belagerte Murten. Der Ort widerstand heftig; die Belagerten fielen

aus, zerrten den Kampf gegen den See hin, und schnitten den König von seinen Gefährten ab. Ohne Besinnen setzte der fünf- undsechzigjahrige König mit seinem Rosse in den See, und erwehrte sich herz haft der andringenden Männer von Murten, bis Hartmann von Baldegg, mit Kriegern herbeieilend, den König aus dem Feindesschwarme Heranshieb. Der Platz siel; auch das ausgehungerte Peterlingen mußte sich dem Könige ergeben. Das brach des Grafen Trotz. Der Papst, die Höfe von England und Frankreich legten sich in's

Mittel. Der Graf stellte Gümminen, Murten und Peterlingen dem Reiche zurück, vertrug sich mit dem Bischöfe, uud erhielt wieder die Gunst des Königs. So erwarb der König bei vielen Gelegen heiten dem Reiche zurück, was demselben entzogen worden, und wahrte dessen Rechte und Ansprüche, wo er nur mochte und konnte. In Lausanne setzte er einen Reichslandvoigt ein. Hatte man in Burguud des Königs Schwert empfunden und fürchten gelernt, so gab es auch Anlaß, friedlichere Verbindungen mit diesem Reiche

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 105 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Konig Heinnch's Ungunst gegen Oesterreich. 95 Begleitung, mit welcher sie austraten, neues Mißtrauen ein. Er ließ ihnen eine Erklärung darüber abfordern. Sie entschuldigten sich mit der Anwesen heit mancher Mächtigen, die Schuld an ihres Vaters Tode gehabt; auch gedächten sie, die Leiche ihres Vaters mit gebührender Feierlichkeit zur Kaiser gruft zu geleiten. Gegen solche Gründe vermochte der König nichts vorzubringen. Er gestattete die geziemende Beisetzung der Leiche König Albrecht's im Dome

zu Speier. Doch gleichzeitig gestattete er, auf Fürbitten der Nassauer Grafen, auch die Beisetzung des Königs Adolf daselbst , und strafte dadurch König Albrecht's Ausspruch Lügeu, welcher der Leiche Adolf's das Begräbuiß unter den Kaisern so hartnäckig verweigert hatte. Die beiden erschlagenen Könige, im Leben blutige Feinde, wurden gemeinsam und neben einander bestattet. König Heinrich selbst geleitete sie zur Gruft z auch die beideu Königs witwen gingen mit, wehklagend und weinend, und König

Heinrichs Gattin folgte dem Zuge, zu Gott betend, daß er sie vor ähnlichem Jammer bewahren wolle. Den Herzogen Friedrich und Leopold riethen einige Wohlmeinende, den größeren Theil ihres Gefolges zu entlassen, weil der König solches mit ungnädigem Auge angesehen. Sie thaien eS, nnd wiederholten dann ihre Bitte um die Belehnung und um angemessenen Urteilsspruch hinsichtlich der Erbschaft der Mörder ihres Vaters. Aber noch immer erhob der König Schwierigkeiten, wahrscheinlich um dadurch den Werth

seiner Gunst zn erhöhen , und die Herzoge zu Gegeubewilligungen zu drängen. Jene Erb schaft, entgegnete er, fey dem Reiche anheimgefallen; über Dasjenige aber, so König Albrecht durch Kauf, häufig auch durch Gewalt an sein Haus gebracht, sey uoch Mauches zu überlegen nnd zu schlichten. Da brach der Herzog Friedrich die Unterhandlungen ab, zum Aenßersten entschlossen und daher auch seiue schleunige Abreise vorbereitend. Einige Näthe des Königs Heinrich hatten die Aenßerung fallen lassen: Oesterreich st'Y

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 84 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
, und alle Anderen, die wahrend des letzten Krieges auf der Seite des böhmischen Königs gestanden, in diesen Vertrag eingeschlossen, und alle gegen sie erlassenen Sprüche ausgehoben; de» schwebenden Streit über ras Land Breslau sollten Berthold Graf von Henneberg und Burkhard Burg graf von Magdeburg, als beiderseits erwählte Obmänner, schlichten; endlich sollte über diejenigen Schlösser im Egerlande, welche die Könige von Böhmen mit baarein Gelde erkauft hatten, beiden Parteieil der Rechtsweg offen stehen, König Wenzel III

. aber alles Dasjenige an König Albrecht zurückgeben, was »ein Vater früher vom König Adolf darin erhalten hatte. Drei Tage früher war die Einigung Mischen dem Könige Albrecht und den, von ihm abgefallenen Herzogen von Baiern, durch deren Land sich der König den verweigerten Durchmarsch damals mit Waffengewalt erzwungen hatte, zu Stande gekommen. Der König bekannte in der hierüber ausge stellten Urkunde.- er habe sich mit de»? Herzogen Otto und Stephan vollkommen ausgesöhnt und ihnen Alles vergeben

, dessen sie sich gegen ihn oder das römische Reich, für sich oder für den König von Böhmen, schuldig gemacht; alle ihre Anhänger und Diener iva reu in diese Verzeihung eingeschlossen. Was den Herzogen und deren Anhängern, während des Krieges, an Festungen, Gütern oder Lehen genommen worden, sollten sie zurück erhalten, und weder die Herzoge, noch deren Helfer, darüber von dem römischen Könige oder dein Reiche künftig angesprochen werden. Ter von den königlichen Trnppen bei ihrem Durchzuge den Herzogen verursachte Schaden

sollte ihnen ersetzt werden- Hinsichtlich der Summe des Schadenersatzes und der Gi'itcr deS Grafen von Httschberg, auf welche die Herzoge Ansprüche machen, sollten der Herzog Hemrich von Kärnten und der Graf Berthold von Henneberg schiedsttch- wlHm Ausspruch thliii, und der König solchem getreulich nachkommen- Hatte der König Albrecht an die Herzoge Ansprüche über eine Sache, so ver spreche er ihnen, sie damit bis zum künftigen Michael-stage und dann noch Po e fünf Jahre Zu verschonen. Sollte späterhin VtwaS

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 8 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
VII S. 3S5. — Krieg um Burgund wider Frankreich, S. ZW. — Maximilian's Sieg bei Gui- negate. Fortgang des Krieges mit Frankreich, S. Agg. - Tod der Erzherzogin Maria, und Folgen davon , S. WV - _ Friede mit Frankreich, S. 4M. _ Bewältigung des Uusstandes in Flandern. Lage Oesterreichs, G. -ì02. - Böhmische Gränzfehden. Streit mit Passa» und Salzburg, S, 4l>3. Neuer Krieg mit Ungarn, S. 404. — Wien ergibt sich dem Könige Ä)?athias, S. 4^)3. ^ Erzherzog Maximilian wiid römischer König. Fortgesez

^te Eroberungen in Oesterreich durch Konig Ä?athias, S. 409. — Herzog Sigmunds ÄerauDerungen, S. S. 41«Z. — Derselbe tritt die Regierung seiner Lander dem Könige Maximilian ab, S. ìli. — Waffenstillstand mit Ungarn, S. 412. — König Mathias stirbt. König Maximilian-s Lebens gefahr auf der Martinswand, S. 413. — Oesterreich's Wiedereroberung durch König Maxi milian, S. 414. — Friede mit Ungarn, S. 41Z. — Vorgänge in Flandern, S. 516. — König Maximilian in Brügge gefangen. Seine Befreiung, S. 417. — Krieg

gegen die flan drischen Empörer und gegen Frankreich, S. 413. — Friedensschluß, S. 419. — Streit zwi schen den Königen Maximilian und Karl V'lll. , S. 4S0. — Neuer Friede mit Frankreich, S. 421. — Kaiser Friedrich's Tod, S. 423. — Zehnies Buch. Oesterreich nach Kaiser Friedrich'-) III. Tode unter Marimilian I. und bis zu Ferdinand's t. Theilung mit seinem Bruder Karl; von 1593 bis ^522. König Maximilian, S. 423. — Seine Wiedervermàng, S. 424. — Ewiger Land frieden, S- 4LS. — Reichskammergericht. H. Sigmund's

Tod, S. 4L6. — Italienischer Krieg, S. 427. — Verhältnisse zu Frankreich, S. 4L8. — Schweizerkrieg , S. 430. — Friede mit den Eidgenossen, S. 434. — Unfall der görzischen Lande. Reichsregiment. Reichseinthei- lung, S. 435. — Vertrag mit Frankreich , S. 436. — Reichshofrath. Baierischer Erbfolge- streit, G. 437. — Reue Verträge mit Frankreich, S. 439. — Erzherzog Philipp wird König von Kastilien, S. 440. — Sein Tod, S. 4Ä1. — Italienische Angelegenheiten, S. 452. — Römerzug, S. 443. — Krieg

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Category:
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Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 236 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
König Rudolf's ferneres Äirken. 227 ließ. Er schickte eine Gesandtschaft nach Rom, um am päpstlichen Hose die Röthigen Einleitungen zu treffen; doch der schnelle Tod des Papstes Hono- rius IV. brachte abermals diese wichtige Angelegenheit in ö Stocken. Mit den schwäbischen Grafen kam der König 1287 oder 1288 völlig in s Reine; die Besorgnisse der Erstgenannten hörten aus, da die Wiederher stellung des alten aufgelösten Herzogthums Schwaben ausdrücklich abgelehnt, und die dortigen

Neichsunmittelbaren lediglich unter den König, ohne Zuthnn eines Herzogs, gestellt wurden. Dagegen erwuchs dem Könige Fehde gegen den Pfalzgrafen Otto von Hochburgund, der seine Voigtei und die Stadt Besannen vom Reiche zu trennen und der Krone Frankreich Zuzuwenden trachtete. Der König Zog gegen ihn, eroberte Mümpelgard und belagerte Besannen. Der Pfalzgraf und seine Anhänger bauten auf den Bestand Frankreichs, dessen Angelegenheit die Fehde auch war; doch dieses blieb bei stolzen Worten stehen. Im Feindeslande

hatte der König die Mittel zu finden gehofft, um fein Heer zu unterhalten. Doch es fehlte in Hochburgnnd an Lebensmitteln, und bald brach Mangel ein. Der greise Köllig ging seinen Kriegern in Entbehrungen muthig voran; er drängte Zu einer entscheidenden Schlacht, weil der Sieg, wie er sich getröstete, auch Nahrung herbeischaffen werde; und würden sie gefangen, so werde man sie auch nicht verhungern lassen. Doch bevor es zum Schlagen kam, thaten der Pfalzgraf und seine Verbün deten Friedensvorschläge, gaben

die Gefangenen frei, leisteten den Eid der Treue und löseten sich aus der ReichSacht. Immer mehr lichtete der Tod den Kreis, dem der König zunächst ange hörte, und erinnerte diesen, daß vielleicht auch seine eigene Stunde nicht mehr fern sey. Sein jüngerer Sohn, der kaum zwanzigjährige Herzog Rudolf, starb 12 9V in Prag eines frühen Todes, seine Gemalin Agnes von Böhmen gesegneten Leibes hinterlassend. Kurz nach seinem Tode gebar sie einen Sohn, Johann, den sein böses Geschick zum gräßlichsten aller Ver

brechen heranzog, und dessen weiteres Daseyn sich in einer dunklen Vtiiljpur verliert. Treu seinem hohen Berufe, verkündigte der König in alten Gegenden des Reiches, durch welche Weg fein ihn führte, in Franken, Schwaben und Bur gund, die frohe Botschaft des Landfriedens. Als er dann über Mainz zu dem Frankfurter Reichstage zog, war es abermals sein eifrigstes Bemühen, den versammelten Kurfürsten die Erwählung seines Sohnes zu seinem Nachfolger « 5 »

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Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 351 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
, auf deren Treue er rechnen konnte, zu Regierungsverwesern für Oesterreich ein. Weil er hiebei die Landstände nicht zu Rache gezogen, so brach, sogleich nach seiner Abreise, heftige Gährung aus ob der vermeint-- lichen Verletzung der Landeöprivilegien. Eyzmger vor Allen erhob lant seine Stimme darüber, und wiegelte Volk und Stände arglistig auf. Der König, in unzeitiger Nachgiebigkeit, hoffte den Schreier zu beruhigen, wenn er ihn und dessen Bruder zu der Statthalterschaft beizöge z aber er vermehrte

dadurch nur den Hochmuch des rachsüchtigen Mannes, der jenes Anerbieten mit scheinbarer Uneigennützigkeit ausschlug, und das Volk besonders dadurch auf lärmte , daß der König den Ladislav, statt ihn in Wien zurückzulassen, mit sich nach Rom geführt hatte. Eyzmger sammelte alle Tage neue Anhänger, und veranstaltete zn Martperg an der mährischen Gräme eine Zusammenkunft vieler gleichge stimmten Edlen, welche sämmtlich beschworen, nicht eher zu ruhen, als bis Friedrich den Ladislav ausgeliefert

haben werde, und nöthigm Falls die Waffen wider den König zu ergreifen. Sie schickten dem Könige Abgeordnete nach Neustadt nach, die jene Forderung ihm ausdrücklich hinterbrachten. Als der König sie abschlägig beschied, hielten sie eine zweite Versammlung, und wiederholten ihre Forderung mit noch größerer Entschiedenheit. Die könig lichen Rathe schöpften Bcsorgniß, weil der Anhang der Verschwornen immer weiter griff, und sie baten den König, nach Wien zurück zu kehren, und durch seine Gegenwart die Gefahr

niederzuschlagen. Dies Hatte jedoch dem Konige unrühmlich bedünkt, und er setzte daher mit Ladislav seine Reise fort. Eyzin- ger und seine Helfer aber entwickelten eine immer größere Thätigkeit. Der König bekämpfte ihren Aufstand, statt mit Waffen, mit bloßen Erlassen und Ermahnungen, welche den Empörern nur die Ohnmacht ihres Gegners zeigten. Das Volk wurde von ihnen endlich für offene Gewaltftreiche bearbei tet, und der Magistrat von Wien mußte, nach längerem Widerstreben, zuletzt zur Berufung

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Category:
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Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 132 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
122 Entscheidungsschlacht bci Mühldcrf. Anfilhrcr semi.) Das Reichsbanner für den König Ludwig führte der Grafvon Schlüsselberg aus Franken. Das Flüßchen Isen trennte beide Heere. Vor dem Beginne des eigentlichen Treffens schössen die österreichischen Armbrustträger einen solchen Hagel von Pfeilen hinüber, daß der König Ludwig, den an diesem Tage ganz dèe alte Entschlossenheit verlassen hatte, sich aufsein Schloß Wasserburg zurückzog. Auf diese Nachricht gab der König Friedrich die Losung

der Schlacht. Fünfhundert Gepanzerte rückten vor, dann achthundert, endlich der König selbst mit wiederum Achthunderten. Der Böhmenkönig Johann warf in seiner hitzigen Tapferkeit sich ihm mit seinem Schlachthaufen vor einer Anhöhe entgegen. Wnthend war der erste Anprall. Von beiden Seiten stritt man mit äußerster Nnerschrockenheit und Erbitterung. König Friedrich vollbrachte Wunder der Tapferkeit, und leuchtete Allen vor durch sein Bei spiel. Unter den Böhmen that sich hervor der berühmte Plichta

von Zirotin, ein Kampfer sonder Gleichen. Aber im tollkühnen wiederholten Hineinsprengen unter die Feiude stürzte er Zuletzt mit dem Rosse, uud verhauchte sein Leben unter zahllosen Schwertern. Ihm ebenbürtig focht Hermann von Milicin. Der König Johann stürzte, im Handgemenge, ebenfalls mit dem Pferde, und gerieth indie äußerste Gefahr. Ungeachtet ihres heißen Widerstandes mußten die Böhmen zuletzt weichen. Fünfhundert der Ihrigen waren gefallen, und erst nach der Hand vermochten sie, durch frische

Schaaren des Herzogs Hein rich verstärkt, den Kampf auf einer anderen Seite wieder zu eröffnen. Schon war auch das baierische Fußvolk durch die Oesterreich» zurückgeworfen, und der Sieg schien für König Friedrich nicht länger zweifelhast. Da wirbelte von ferne eine Staubwolke anf, und eine Neiterschaar sprengte heran. Die Oesterreicher meinten nicht anders, als es sey der Herzog Leopold, der mit seinen Rittern käme, nm den Sieg zu vervollständigen, und jauchzten ihnen freudig zu. Viele

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 173 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Hcrzog Al brecht als Vermittler. 163 König bestätigte dem Herzoge und dessen Söhnen, Rudolf und Friedrich, alle, ihren Städten, Gerichten und Unterthanen zustehenden Rechte und Freiheiten auch in Betreff der Juden, und sicherte zugleich dem Herzoge Albrecht für dessen Dienste eine Summe von 2 0,000 Mark Silbers zu, wofür Letzterem und dessen Erben die Städte und Festungen Breisach, Neuburg, Schaffhausen und Rheinfelden pfandweise eingesetzt wurden. Die Belehnung sollte, kraft

des in dem Friderieiauischen Freiheitsdriefe den Herzogen von Oesterreich verliehenen Rechtes , auf österreichischem Grund und Boden vor sich gehen. Zu diesem Ende begaben sich die Fürsten nach Seefelv in Oesterreich, und hier ertheilte der König dem Herzoge und desten Söhnen die förmliche Beleh nung mit allen ihren Reichslehen. Inbegriffen waren auch diejenigen Lehen, welche die Herzoge von Oesterreich von Ludwig dein Baiern, den Karl nicht als rechtsgiltigen Vorfahren anerkannte, empfangen hatten. Die Verlobung

zwischen den Kindern beider Fürsten sollte das Freundschaftöbündniß noch befestigen. Unter großeil Feierlichkeiten und glänzenden Festen übergab der König seine Tochter Katharina, die Braut deö Herzogs Rudolf, in die Obhut ihrer künftigen Schwiegereltern. Aber auch jcizt noch wußte der Herzog sich in würdiger Unabhängig keit zu erhalten, und behielt sich ausdrücklich vor. dem Könige niemals Bei stand gegen die Kinder Ludwig s zu leisten. Desto freudiger übernahm er das Geschäft eines Vermittlers

zwischen dem Könige Karl und den Söhnen Ludwig 6, nm den bäuerischen Landen, und damit dem Reiche selbst, den längst ersehnten Frieden zurückzugeben. Wirklich ward ihm daö ehrenvolle Amt eines Vermittlers zuerkannt. Als solcher lud er die streitigen Parteien zu einer freundschaftlichen Unterredung nach Passau. Hier erschienen dem zufolge der König Karl, der MarkgrasLudwig von Brandenburg, alSKaijer Ludwig s Sohn, und viele vornehme Herren. Aber ein falsches Gerücht, der Köllig wolle, um England zu schmei cheln

, die dem Herzoge Wilhelm von Baiern gehörigen Grafschaften Holland und Seeland den Söhnen König Eduard s III. und dem Markgrafen von Jülich verleihen, lärmte die baierische und brandenburgiiche Partei auf; es entstand Tumult und Unordnung. Der Herzog Ludwig eilte zornig ans Pastau hinweg, schwörend, Karl'n niemals als römiichen König anzuer kennen. Der Friedenskongreß war vereitelt. Der König und der Herzog Albrecht fuhren zu Schiffe nach Linz, wo Elfterer durch eine Urkunde vom

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 335 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
König All'reck'l's Krönung als Kenig die ?öhmcn. von Polen, für ihren König -u erkennen anSsprachen, beirren ui lassen. Am 13. Juni langte er, unter dem freudigen Ziimfc deS Volkes, in Prag an, und am 2 9., dem Festtage Peter und Pank, wurde ibm im dortigen Tome zu St. Veit vom Bische sc Philibert von Contame, in Erledigung des Pra ger erzbischöflichen Stuhles, die Krone feierlich ans' das Haupt gesetzt. Der König mußte eilen, das Krönlingsscepker mit dem Schwerte ;n vertauschen, denn schon

standen die Utraqmsten, durch 5 0 9 0 Polen ver- stärkt, gegen ihn in Waffen, und begannen die Güter der königlich Gesinnten gräulich zu verheeren. Wider sie bot der König Rlbrecht seine Getreuen in allen seinen Reichen und Landen auf, und warb Bundesgenossen, ivo er konnte. Die Angelegenheiten des deutschen Reiches durfte Albrecht, als römi scher König, unter diesen Umständen um so weniger versäumen, wenn er, durch die Ereignisse in Böhmen zurückgehalten, sie auch nicht persönlich betreiben konnte

nicht zu Stande. Schlick erreichte aus diesem Reichstage Nichts weiter, als daß einige Fürsten Hilfe wider die Anfrührer in Böhmen und deren Verbündete, die Polen, zu senden sich entschlossen. Der König Albrecht brach a in August von Prag ans, nnd wg gegen Rzie;cm, wo der Kurfürst Friedrich von Sachsen mil zweitausend Nei< tern nnd dreitausend Mann Fußvolk, und der Henog Johann von Baiern mit tausend Mann zu ihm stießen. Ter Zug ging nach Porzieh, dann nach Konopischt. Hier wurden die Feinde in ibrem festen

Lager angegriffen, nnd dasselbe erstürmt. Sie warfen sich in die Stadl Labor, die sofort am 5». August belagert wurde, welche Belagerung jedoch, nach Wladislav's Einfall in Schle sien, in eine Blokadc verwandelt werden mußte. Als nun Georg voi; Knn- ßadt auf Podiebrad, und wàscheinlich auch Nesstns von Sternberg aus Hràck, sich plötzlich ans die Ungarn warfen, mnstte der König von seiner Absicht aus Tabor absuchen, nur am 2 9, September sich nach Prag uinick-

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 83 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Frià «nt Böhittm mid Baioni Der König konnte sich nicht verhehlen, wie viele Rachtheile und Kosten ihm der bisherige Krieg gegen Böhmen verursacht hatte, und wie wenig mit demselben ausgerichtet worden war. Zudem wurde die Treue der vor nehmsten Anhänger und Bundesgenossen immer lockerer oder verdächtiger. Der Herzog Otto von Baiern schlug ihm den ferneren Durchzug durch seine Lande rund und fast drohend ab, And wendete sich, von Wenzel beredet und bestochen, endlich auch von eigenen Planen

des Krieges, der König Wenzel II. von Böhmen lebensgefahrlich, nachdem er, an Mitteln zum Kampfe jetzt reicher, als sein Gegner, der versuchten Annäherung des Königs ausgewichen war, und verblich am 2t. Juni 1 305. Dieser Todesfall veränderte die ganze Lage der Dinge, und war, wie beklagenswert!) auch im Uebrigm, doch der Anlaß des Friedens, der — indem man über das, an den gemeinschaftlichen Vetter, den jnngen Herzog Johann (Parricida) abzutretende Meissen sich auf Kosten der polnischen Krone einigte

, und Al brecht von allen, vor zwei Jahren gestellten Forderungen abstand — schon am 5. August zu Prag abgeschlossen, und zwei Wochen darauf vom Könige Albrecht zu Nürnberg bestätigt wurde. Es verpflichtete sich nämlich der junge König Wenzel III. von Böhmen, den Markgrafen von Brandenburg, statt der ihnen von seinem Vater verpfändeten meißnischen Städte, das Land Pomerellen zu Pfand abzutreten, damit sein Vetter, der junge Herzog Johann, in den Besitz von Meissen gelangen könne. Die übrigen Artikel

jenes Frie dens waren: die Aufhebung der über den König Wenzel II. und dessen Nach folger verhängten Reichsacht; König Albrecht's unbedingte Verzichtleistnng, in seinem und des römischen Reiches Namen, auf alle Reiche, Länder und Besitzungen in Böhmen, Polen und sonst anderswo, welche König Wenzel III. durch Erbrecht oder wie immer erlangte (womit auch auf Ungarn hingedeutet wurde, dessen Krone König Albrecht weder seinem Verbündeten Karl Robert bestreiten, noch auch Wenzel's Ansprüche darauf absprechen

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 361 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Ulrich von Cilli gestürzt. Oesterreich durch UnWälde verwaltet. ZZI erspähen, um diese Klagen offen vor den König zu bringen, den der Graf natürlich auf allen Schritten überwachte. Dies wurde daher fast nur auf einem Landtage möglich, und da es sich eben traf, daß der König zu seiner nothwendigen Rehe nach Böhmen die Stände Oesterreichs um eine Geld hilfe angehen mußte, so wurde, angeblich um diese Angelegenheit zu ordnen, auf Betrieb der Eyzingerichen Partei ein Landtag nach Korneuburg ausge

schrieben. Hier bat Eyzinger in der Persammlung den König, wegen Bespre chung dringender Angelegenheiten, auf kurze Zeit alle Nicht-Desterreicher aus dem Saale gehen zu heißen. Ter König konnte dies nicht verweigern, und auch der Graf von Cilli mußte daher den Saal verlassen. Kaum war er draußen, so brachen die Landstände mit ihren Klagen gegen den Grafen los, der den König und das Land in's Verderben stürze, mid bestanden auf seiner schleunigen Entfernung. Der König, überrascht und betroffen, sagte

: der König bedürfe seiner Dienste nicht mehr und gebiete ihm, sich vom Hoflager zu entfernen. Der Graf mußte, um nur seines Leibes sich zu versichern, eiligst aus Wien fortreiten, von Schimpfworten und Stein- würfen verfolgt, und seine augemaßte Herrlichkeit hatte ihr Ende. Leider räumte der Cillier seine Stelle einem Manne, der wenig besser war, als er selbst; denn Eyzinger gelangte nun wieder zum vornehmsten Einflüsse. Auf einem Landtage zu Krems ließ dann Ladislao erklären, daß er bis zu feinem

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 364 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
Tie Hunyàn. cincr Verschwörung stehen, tic den Plan entworfen, den König bei Gele genheit eines Speerrennens zu Ofen gefangen zu nehmen und den Osma- nen auszuliefern. Ter Anschlag mißglückte, weil der König, gewarnt, mit sehr großer Begleitung zu drm Rennen kam, nnd die erwartete Verstär kung der Verschworenen zu spät eintraf. Der König kehrte mit seinem Ge folge und in Begleitung ter Brüder Ladislav nnd Mathias Hunyady in die Burg zurück, und ließ hier die Letzteren unerwartet gefangen nehmen

nach. Durch des Cilliers blutigen Ausgang war der junge König einer drückenden Sklaverei enthoben; denn der Eyzinger, obgleich auf Podie- brad's Verwendung wieder zu Gnaden aufgenommen, gelangte doch nicht mehr zu seiner früheren Macht. Auch in Ungarn konnte, nachdem der Andrang der Osmancn sich durch Niederlagen gebrochen, und Giskra kraftvoll gegen die Freunde der Hunvaden kämpfte, für den König sich noch Alles vor teilhaft gestalten. Dieser, nach nun erfülltem achtzehnten Lebensjahre, dachte ernsthaft

. Wieder konnte der König sich nicht enthalte«, den Utraquisten seine offene Abneigung an den Tag zu legen. Dies erweckte ihm großen Haß, der durch allerhand lügenhafte Gerüchte Nahrung erhielt. Die Zusammenkunst hoher Gäste sollte die Hochzeitsfeier verherrli chen, und der König boffte, bei dieser Gelegenheit eine allgemeine Rüstung wider den Erbfeind der Christenheit zu Stande zu bringen. Er war gesund und heiter. Aber in der Nacht vom 22. zum 2 3. November 1457 fühlte

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Category:
History
Year:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Page 220 of 325
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: VIII, 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/1
Intern ID: 500065
nach ihm; doch der König, jeder Fechtweise kundig, wich dem Stoße aus, gab ihn zurück und warf den Gegner aus dem Sattel. Auch ein Ritter aus Thüringen, der sich vermessen, den König zu fällen, suchte ihn im Gewühle auf und stach des Königs Roß nieder, daß es sich mit seinem Reiter in den Bach hinein wälzte. Kaum fand Rudolf noch Zeit, mit seinem Schilde sich gegen die Hufe des Rosses und gegen die Streiche des Feindes zu decken. Heinrich Walter von Ramschwag, des St. Gallen'fchen Reichsunter- voigtes Sohn, warf

sich zwischen ihn und den Thüringer; mittlerweile eilte Ulrich von Kapellen mit seiner Schaar heran und jagte den Thüringer in die Flucht. Ulrich bot dem Könige sein Pferd. „Sorget nicht um Einen Mann,' sagte der König; „eilt dorthin, wo man Eurer bedarf!' Doch auch die Böhmen, der Zahl nach die Geringeren, stritten mann haft, und wuschen den Verrath Einzelner ab im eigenen Blute. Wo der Kampf am wildesten drängte, wo Gefahr oder Erfolg sichtbar wurden, da erblickte man den König Ottokar, hieher und dorthin fliegend

auf seinem stolzen Schlachtrosse, des köstlich verzierten Schwertes sich bedienend, wie ein gemeiner Krieger. Sein Sohn, Ricolaus, Herzog von Troppau, den die schöne Agnes ihm geboren, focht, ebenbürtig durch seinen Much, dem königlichen Vater zur Seite. Ulrich der Kapeller, brach mit seinem Haufen unerwartet gegen König Ottokar's Leibschaaren vor. Diese mochten, im Staub und Gewirre, die Augreifenden für zahlreicher halten, als sie waren. Sie stutzten zurück und gaben Raum. Dies wahrnehmend, schrie der Markgraf

von Höchberg mit donnernder Stimme: »Die Feinde fliehen!' Die Seinen schrieen es ihm nach, sich selbst damit ermuthigend und den Feind ver wirrend. Die Böhmenschaar stob, nach heißem Widerstande, auseinander. Aber noch einmal versuchte König Ottokar's gewaltige Hand die fallenden Zügel der Schlacht aufzuheben. Den Milota ließ er aufrufen, mit der Nachhut vorzubrechen. Doch der Treulose hatte solches Augenblicks 14 *

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 126 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
. Während Herzog Leopold's starkes Sàert an den steinernen Wächter» der schwäbischen Alpenthäler sich schartig schlug, rüstete König Friedrich m den Heru'athümem beharrlich gegen den Rebenbnbler in Baiern fort. Seim« BnudeSgenoffen, dem Könige Karl von llngarn, half er eine Empörung m dessen eigenem Laiide dämpfen, nahm Komorn an der Tonau. auf welche« festen Platz der l^ras' Matthäus von Trcnmii, daß Haupt deS AufstandeS, sich gestützt baite, und fttzte den König Karl, indein er ibn jener gefahrvolle» Lage

entriß, wieder in den Stand, für ihn gegen den König Ludwig in de» Streit ;n ziehen. Es sollten nun zuvörderst einige Reichsstädte gezüchtigt werden, welche Partei für Ludwig genommen. Ter König Friedrich batte, im Beginne WS IàeS > 3 ! li, ein neueS KriegSl'eer il! Oesterreich und ^tevermark zufam««- gebracht, zu dessen Berpsiegung eine drückende Steuer, nämlick' der ZHste des Einkommens der Geisel ichkeil lind von, Schätzwerte der Weinberge vkd Aeck,'?, ausgeschrieben N'Urde. Im Frühlinge führte

Friedrich diese TmWt« durch Kärnten und Z'iwt in scine Perlande, vereinigte sich dort mit feine« Bruder Leopold, nnd rückte schitrll vor Eßlingen, um die Statt für ihren Ab fall von seiner Sache zu bestrafen. Tie Bürger verll'eitigZen den Platz vìà fam mit Gurfmaschinen und grobem Gejchone. Aus ibren Nothruf eilt« der König Vudwig, der König Iàinn von Bö!>men nnd der Erzbffchvf Balduin von Trier mit zahlreichen Mannen àr Nürnberg zu Hilfe. Die Heere standen, durch deit ,vl!:si getrennt, einander

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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 138 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
128 König Ludwig's Bedrängniß. wo er mit dem Papste und dem Könige von'Frankreich zusammentraf, und der Anschlag gegen Ludwig seiner Reife noch mehr entgegenging. Als der König Ludwig die vom Papste ihm anberaumte Zeit hatte ver streichen lassen, ohne die Krone und die Regierungsgewalt von sich zu legen, schleuderte Johann am 2 3. März 1324 den Bann gegen ihn. Viele schreckte die geistliche Waffe, und inachte sie dem gebannten Könige abtrünnig. Er selbst bewies in dieser neuen Bedrängniß Muth

und Standhaftigkeit. Der Minoriteli scharfe Federn bearbeiteten die öffentliche Meinung, so viel thunlich, zu seinen Gunsten, griffen den Papst und dessen Anmaßungen auf das deutsche Reichsregiment, mit Heftigkeit an und prophezeiten die Gefahr, daß der Papst über kurz oder lang den Kurfürsten das Recht, einen römischen König zu wählen, bestreiten, ihnen nach Willkür einen Kaiser aus dringen würde; Winke, die von Manchen mit aufmerksamen Ohren angehört und beherzigt wurden. Ludwig selbst appellirte

, und seinen Bruder Friedrich, sobald derselbe seine Freiheit erlangt haben werde, zu Niederlegung der Krone zu bewegen; wo gegen König Karl ihm 3 0,0 0 0 Mark Silbers zugesichert habensoll. Zu näherer Erörterung wurde für den Sommer 13 24 eine Zusammenkunft in der burgundischen Stadt Bar ander Au be anberaumt, woselbst der König Karl dem Herzoge Leopold, nebst manchen anderen Vortheilen, auch den Besitz der Thäler Schwyz und Unterwalden zusagte, im Falle er zum romischen Könige erwählt

werden sollte. Doch alle diese Vorbereitungen waren um sonst; denn außer Leopold erschien kein deutscher Fürst, nicht einmal der König Johann von Böhmen , und so wurde Karl 's Hoffnung und Absicht, daß die versammelten Fürsten ihm in Bar die römische Königswürde anbieten sollten, vollkommen vereitelt. Unmuthig kehrten Karl und Leopold, jeder in seine Heimat, zurück.

20
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Category:
History
Year:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Page 80 of 497
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Pesth
Publisher: Hartleben
Physical description: 486, VII S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich;z.Geschichte
Location mark: II 302.552/2
Intern ID: 500067
70 Feindschaft und Kà, init Vèhnml, Karl Robert, oder machte doch dem jungen König Wenzel Viele abwendig. Der Erzbischof Konrad von Salzburg, beharrlich in der Freundschaft, wie früher im Hasse, die Bischöse von Freisingen, Bamberg, Passau und Seck- an, und die Ritterschaft von Schwaben, Franken und Elsaß nebst vielen Reichsstädten, sicherten ihm Beistand zu. Die Herzoge von Kärnten ver-' weigerten solchen. Tagegen betrieb in den österreichischen Landen der Her zog Rudolf, auf Befehl

seines Vaters, die Zurüstungen mit größtem Eifer; auch schloß er, nebst seinem Bruder Friedrich, zu Passau ein Büudniß mit den Pfalzgrafen, Otto und Stephan, wider Jedermann, hauptsächlich aber wirer den König von Böhmen. So wurde denn nach Kräften auf den blu tigen Ernst hingearbeitet. Ungern bereitete sich auch der König Wenzel zum Kriege. Mehre Fürsten standen ihm bei, und auch durch feinen Sohn, dm jungen König von Ungarn, hoffte er auf Verstärkung. Aber dort Hattert sich die Umstände dergestalt für Kar

Kroninsignien, die er nicht dem Feinde lassen wollte, nach Böh men zurück. Die Ansprüche auf den ungarischen Thron waren hiermit keinesweges ausgegeben, und somit auch der Grund deS Krieges nicht beseitigt. Der König Albrecht, nachdem er sich seiner Bundesgenossen versichert hatte, begab sich nach Oesterreich, wo indessen Herzog Rudolf, der sich zu Preß.- bürg mit dem neuen ungarischen Könige Karl Robert eng' verbunden, nicht müßig gewesen war, sondern ein stattliches Heer gesammelt

hatte. Es soll sich auf fünfzigtausrnd Mann belaufen haben, darunter über ein Drit- rheil Ungarn und Kumanen. bereu unbändige Raubsucht und Grausamkeit aber in Oesterreich selbst sich so arg austobte, als stünden sie im feindlichen Lande. Man mußte eilen, sie auö Oesterreich herauszuführen. Am 8. Sep tember befand sich der König Al brecht in Linz, rückte von dort über Freistadt in Böhmen ein, und schlug zuerst bei BudweiS Lager. Rudolf und Karl

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