auf dieses Felsennest versteigt, man muh ihn schon bei Nacht und Dunkel auf fangen, wie es der Egino mit Euch getan!" Da riefen sie nach der Harfe und die schwarze Barbara lief und brachte mit glü henden Wangen die Goldene in ganz an dächtigen Händen, wie ein Priester eine Monstranz. Dann stand Erwein auf und trat zurück in den Lichtkegel einer Kerze und stimmte. Er sah sie an, die da sahen, diese Burgunder, und da er es immer traf zu singen, was gerade die Herzen brauch ten. sang er den Sang von König Günther
aus dem Stegreif: „Es liegt im tiefen Rheine, die Krone von Burgund. Von Gold und Edelsteine, tief auf des Stromes Grund. Der Geist der alten Helden, umwebt sie Tag und Nacht, Bis dah zu neuem Leben, das Land Bur gund erwacht. Und wenn das ist geschehen, ein Herrscher in Burgund, Dann bringt der alte Hagen, die Krone auf zur Stund. Dann setzt er selbst dem König, die Krone auf das Haupt, Dah sie von Menschenhänden, ihm nimmer sei geraubt!" Erwein sang weiter. Als er geendet, sprangen sie auf, sie zogen
ihn in ihre Mitte, sie steckten die Köpfe zusammen — sie flüsterten. „Egino sagt, dah Ihr an Heinrichs Hof wollt?" „So ist es." „Ihr trefft dort den Mönch Gott fried von Segni. Es ist des Königs gehei mer Ratgeber, Beichtvater und Freund. Ihm müht Ihrs sagen! Doch gebt vorerst Euer Ritterwort, dah Ihr schweigt gegen jedermann sonst!" „Das schwör' ich!" „Ihr müht ihm sagen, dah er es dem König zuflüstere, wir stellen ihm, dem Kö nig und Sohn, ein Heer gegen den Kaiser und Vater." „Halt!" schrie der von Toul
und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Sagtet Ihr nicht vorhin, Ritter, Ihr wäret am Hofe des kaisertreuen Landgrafen von Tannberg gewesen?" Da war plötzlich eine Stille. Sie stemmten ihre Fäuste auf den Tisch, sahen sich an und dann den Gast. „Das sagte ich —" „So seid Ihr doch ein Kaiserlicher! Bekennt Farbe! Ihr seid uns fremd, vev- zeiht. mit dem Lied allein ist nicht alles ge tan." „Ich sagte euch, ich kümmere mich nicht um Kaiser, König und Staat. M mich braucht, dem sing ich, und ein fahm
der Ritter bin ich. Wenn ihr einen Ap trag habt, ich richt ihn aus, mein Wer! darauf. Was daraus wird, geht mich M an.' Da atmeten sie auf und flüsterte« weiter. „— so sagt ihm denn, wir stellen de« König Beistand. Er muh es uns dagege« verbriefen, dah er uns unsere SelbstäM keit zurückgibt und uns den König wähle« läht, den wir wollen!" , Der Kyburg schleudert die glitzernde« Tropfen aus seinem Bart und saB „Sagt es dem Segni! Der Kaiser w sich in Italien herum. Die SüdburguM wollen französisch