SO« 4—4 Jahrgang Die Geschichte vom SpMerl. Aus den bäyrischein Bergen. von Hermann Schmid. ( 2 . Fortsetzung). Eben war der Kongreß der Fürsten nach vwona zu- scymmenberufsn und auf dem Mjege dahin hatten Alexan der von Rußland und Franz von «Oesterreich dem Baxern- könig ihren Besuch zu gesagt; beide waren sehr will kommen, noch mehr aber der letztere, rveil mit dem Kaiser auch die Kaiserin Lharlotte, Maximilians Tochter, den Vater wieder zu sehen kam. In dem stillen, schönen Ge- birgstale
des Rückschritts das Siegel aufgedrückt werden. Die vornehme Gesellschaft hatte dem friedlichen See gestade für einige Tage ein völlig verändertes Ansehen gegeben. Die Kaiser, mit zahlreichem Gefolge gekommen, wetteiserten trotz allen Anscheins ländlicher Einfachheit, alle Macht und Pracht zu entfalten, über die sie zu ge bieten vermochten, und der Gastfreund hinwieder wendete alles auf, sie angenehm zu unterhalten und doch zugleich zu zeigen, daß es ein König war, der sie beherbergte und bewirtete. Dien Tag
und Nahrung gesogen. Mit verklärtem Lächeln hörte der Polizeichef zu, als sähe er das gelobte Land dieser Verheißungen bereits vor sich; dennoch mischte sich ein Zug der Trauer m seine Freude. Er vermochte «einen Seufzer nicht zu unter drücken und deutete auf das Volk vor dem Zelte. „Dazu hat 'es noch so lange keine Aussicht," sagte er bekümmert, „so lange es Regmten gibt, die «ein Ge fallen daran finden, sich das Volk so nahe auf den Leib kommen zu lafsm. König Max geht in seiner Herzens güte
viel zu weit, Hören Sie nur!" fügte «er entsetzt hinzu, während draußen wieder Gesang laut wurde. „Sie fangen schon wieder zu johlen an, dreißig Schritte von dm Majestäten, und nianand weiß obendrein«, was sie singen. Ich glaube, es ist noch niemand eingefallen, auf diese Art von Volksgesang, der mir sehr verdächtig scheint, ein wachsames Aüge zu rickstm..." Die geängstigte Seele djes Beamten hätte sich wohl noch w«eiter Luft gemacht, wäre nicht der König von Bauern mit seinen Gäste neingetreten, vor denen
uugesuchte leutselige Würde an ihm, die bei längerem Beschaum für dm Mangel der äußeren Erscheinung entschädigte. Die gewinnendste Gestalt war unstreitig dm greise König Max, mit dem vollen, freund lichen Angesichte und den gütigen Augen, in denen beim ersten Bliche zu lesen war, mit wie vollem Rechte ihm das Volk das Prädikat des „besten Herzens" gegeben. Mährend alle an der Tafel Platz nahmen, fand er Zeit, an dm Schenktisch zu treten und einem Lakaien auf die Schulter zu klopfen, dan der Augenblick