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Neueste Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 04.08.1935
Physical description: 10
Letzte Fahrten mit ckem vayernkönig. Iugenderinnerungen von Marianna Kranz. Lichtbild von I. Albert, München. Der Märchenkönig. Iugendbildnis König Ludwig II. von Bayern. einiger Zeit beschrieb ich den Fund der königlichen Reitpeitsche und meine erste Kahnfahrt mit dem König Ludwig II. von Bayern auf dem Plansee. Es würde zu weit führen, wollte ich jede weitere Begegnung während der drei Jahre, die ich mit meinen Eltern am Plansee ver brachte, in gleicher Weise beschreiben

, und so will ich nur noch einige besondere Erlebnisse aus meinen Iugenderinnerungen geben. Als ich vom König zur zweiten Kahnfahrt befohlen und dabei ausdrücklich betont wurde, daß Se. Majestät von der Fin derin der Reitpeitsche gerudert zu werden wünsche, überbrachte der berittene Bote des Königs den Befehl der Wirtin am See. Meiner Mutter kam diese Auszeichnung ihrer Tochter keineswegs gelegen, denn im Geiste sah sie eine Gift pflanze wuchern, den Neid, der meinen Eltern schon viel Un heil verursacht hatte. Aber dann saß ich im Kahn

im Leuchten des traumschönen Silbermondes doch wieder dem König gegenüber, der schon jetzt zur Krone meiner Märchenwelt am Plansee geworden war. „Wie geht es dir, kleine Orchidee?" war des Königs erste Frage. Kaum hatte ich geantwortet, sah ich in der Hand des Königs , etwas Kostbares funkeln, und glänzen und hörte ihn wieder fragen: „Was ist das, kleines Waldkind?" Ich stand von meinem Nudersitz aus und blickte mit Herz klopfen auf den glänzenden Gegenstand. „Eine Goldkette, Herr König

, und — und eine Orchidee", stammelte ich. „Gut", lobte Majestät, „in der Botanik kennst du dich aus", und legte den kostbaren Schmuck in ein prächtiges Etui, auf dessen Jnnendeckel ich ein „L. v. 23." mit der Königskrone erblicken konnte. Mit den Worten „Das ist mein Dank für die von dir ge fundene Reitpeitsche" und mit huldvollem Lächeln drückte mir König Ludwig das königliche Geschenk in die Hand. „Es ist", fügte der König hinzu, „eine Orchidee aus Gold und Edel steinen, es schien mir das pas sendste

für meine kleine »Orchidee* am Plansee zu sein." Ich konnte nur „Oh, Herr König" schluchzen und wußte nicht, wie man einem leibhaftigen König seinen Dank ausdrückt, glaubte ich doch, daß das Ge schenk für mich viel zu kostbar sei. Es war im Spätherbst des gleichen Jahres, meine Mutter war für einige Zeit abwesend. Mir waren Schlüsselbund und Kochlöffel übergeben worden, aber trotz meiner Hausfrauen pflichten, die mich drückten, konnte ich während der Jagd- und Dienst gänge meines Vaters mehrere Stunden

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Alpenländische Bienenzeitung
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Page 10 of 20
Date: 01.12.1927
Physical description: 20
du die Waben vom Holz. Den Honig scheidet man vom Wachs, indem man ein neu Stück weißen Tuches nimmt und den Honig durchlecken läßt; darnach schmilzt man das Wachs in einem Kessel oder Kocher. Naht das Frühjahr, so säubere die Stöcke ein wenig und stell neben die alten einige neue, weil jeder Stock einen König hat und die überzähligen herausgehen, um neue Stöcke zu beziehen. Zwischen April und Mai wird eine Anzahl Bienen geboren, schwarz von Farbe» die Minister-Bienen. Der König wird von der Minister-Biene

geboren. Die Minister-Bienen können außen keinen Honig sammeln, aber sie sind innen bei der Honigbereitung beschäftigt. Ohne Minister-Bienen gibt es keinen Honig. Zwischen August und September sterben die Minister. Sterben sie nicht, so fressen sie allen Honig auf und der Rest der Bienen kommt um. Der König ist so dick wie ein kleiner Finger und sticht nicht. Stirbt der König, so sterben auch die Bienen bald. (Die ostasiatischen Bienen haben keine Nachschaffungsköniginnen. Z.) Sind zwei Könige

da» so wird geteilt. Dies geschieht in der Weise, daß der alte König dem jungen den Thron überläßt und mit der Hälfte der Bienen aus zieht, um sich einen neuen Thron zu suchen. Die Bienen, die dem König gefolgt sind, kehren niemals zu ihrem alten Stock zurück. Bei diesem Auszug umschwärmen alle Bienen den König. Haben sie eine neue Behausung gefunden, so übernimmt die eine Hälfte der Bienen die Haushaltung, die andere fliegt aus, um Honig zu sammeln. Sie sammeln Honig dergestalt, daß sie mit den zwei Vorderbeinen

ein Korn Pollen fassen. Hat eine Biene innerhalb einer bestimmten Zeit nicht genug gesammelt, so erhält sie Strafe. Alle Bienen müssen drei mal täglich vor dem König erscheinen, um nachzufragen, ob es Seiner Majestät wohl ergeht. Die Menrnzucht in Tirol vor BO und mehr Jaijtm Josef Schweinester, Telfs. Wer das Glück hat, in die Täler unseres herrlichen Tirolerlandes zu wandern, wer Aug' und Ohren hat für Naturschönheiten und für das, was unsere Vorfahren durch Jahrhunderte erworben, erarbeitet

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 30.10.1921
Physical description: 12
gelandet. Die Nachricht fand scttig Glauben, da sie zu unwahrscheinlich schien. Sie Bestätigung kam aber bald. Es war also wirk- ch so. Ueber die Fahrt wird folgendes berichtet: Schon vorigen Montag erschien der Kurier des Gersten Ostenburg auf Schloß Hertenstein und aelbete dem König, daß er sofort nach Ungarn immen solle. Die Zeit des Handelns sei yekom- M. Karl erbat sich einen Tag Bedenkzeit. Er chm dann den Vorschlag an. Es wurden rasch die ; Mgsten Vorbereitungen für die Reise ge' offen. Dienstag

wurden zwei große Koffer nach Oeden- r - |irg vorausgesandt. Am Mittwoch traf der ungari- " tz Feldpilot (Flugzeuglenker) Hauptmann Te- ^ i mte in Hertenstein ein. Mit seiner Hilfe wurde r- holländisches Flugzeug angekauft und in Dö- l tborf zum Fluge bereitgestellt. Donnerstag mit- s »s traf der König und die Königin mit Auto in ' Ubendorf ein. Der gesamten Dienerschaft des ü hlosses wurde gesagt, daß es sich nur um eine Herfahrt handle. Nur der Kronprinz Otto I Ude in das Geheimnis einbezcgen

gelandet. "! Der König bec^tb sich ins Schloß, wo gerade die laufe eines Enkels des Grasen Andrassy statt- imd. Der Täufling erhielt den Namen Karl Franz Üosef. In Begleitung des Grasen Sigray begab sich it der König in die Oedenburger 48er-Kaserne. Der ' König warf sich in Gala, die Königin kleidete sich ^ in Nationaltracht. Die Truppen wurden sofort Mariniert und bereitgestellt, worauf ihnen der König den Eid abnahm und eine Ansprache an sie hielt. Die Eidesformel schloß mit den Worten: Gut und Blut

für König und Vaterland. Nach der Pamde erfolgte die Ernennung Rakovski zum A/nsterpräsidenten und Hegedüs zum Oberkom- mandanten. Hierauf folgten lange Beratungen. & wurde beschlossen, nach Budapest vorzurücken. Als der Zug mit dem König vom Oedenburger Bahnhof abfuhr, umstanden denselben tausende Personen, es ertönten brausende Eljen-Rufe. Der Armee des Königs schlossen sich alle westungari- MN Truppen bis einschließlich der Garnison von «omorn an. Die Truppen wurden in 6 Zügen ein- ^aggoniert

, an der Spitze fuhr in einem Panzer- ft der König. Die große Frage war nun, wie ver- Mt sich die ungarische Regierung mit Graf ^tblen an der Spitze und wie verhält sich der Reichsverweser Admiral Horthy zur Ankunft'des Königs. Es scheint, daß man sich darüber in Oeden- burg und Westungarn nicht im Unklaren war, denn mehrfach hat man in letzter Zeit von dorther ehört, daß die westungarischen Truppen und An- änger des Königs die Absicht hätten, die Regie rung Bethlen und den Reichsverweser zu stürzen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 2 of 16
Date: 23.11.1902
Physical description: 16
Inschrift: „Dem ersten Los von Nom-Kaiser" niedergeiegt wurde. Hofbedienstete entfernten alsbald den Kranz. Das Standrecht in Agram — aufgehoben. Das Standrecht, welches am 7. September anläßlich der Un ruhen über Agram und Spenjevac bei Agram verhängt worden war, wurde am 17. ds. aufgehoben. 2tu*t*nb. Die Abreise Kaiser Wilhelms aus England. Kaiser Wilhelm und König Eduard, sowie der Prinz von Wales begaben sich am 15. ds. vormittags nach der Eisenbahn station Woffertown. Kurz vor 11 Uhr

reiste der Kaiser nach Panrik ab. Der Abschied beider Majestäten war herzlich, sie umarmten und küßten sich. Der König verließ den Salon wagen, in welchen er den Kaiser geleitet hatte und blieb mit dem Prinzen von Wales an der Türe des Waggons stehen, bis sich der Zug in Bewegung setzte. Die Majestäten reichten sich die Hände zum Abschied und riefen einander „Lebewohl auf Wiedersehen!" zu. Gegenüber den Ausführungen des Kriegs ministers Brodrick, der am 14. ds. in einer Rede ver- sichert

zweifelhaft, dagegen sprechen die „Daily News" ihre Bewunderung für Krüger aus, dessen Freiheitsliebe nur gemeine Menschen als Goldgier mißdeuten können. Attentat auf ben belgischen Am vorigen SamStag vormittags war die Stadt Brüssel der Schauplatz eines Attentates, das ein Wahnwitziger gegen den König Leopold der Belgier geplant hatte. Glücklicherweise ging der Mordanschlag, durch welchen eigentlich das Leben der Prinzessin Elisabeth von Belgien, einer Tochter des Herzogs Theodor von Bayern gefährdet

war, fehl. Als nämlich der König und die königliche Familie nach dem Trauergottes dienste für die beiden Königinnen Luise Marie und Marie Henriette die Gudelakirche verließen, feuerte ein Judividuum drei Revolverschüsse gegen den königlichen Wagen ab, in welchem sich die genannte Prinzessin, die Gemahlin des Prinzen Albert, die Gräfin von Flandern und die Prinzessin Klementine be fanden. Der Attentäter täuschte sich und glaubte, den Wagen vor sich zu haben, in welchem der König mit dem Grafen

welcher Gruppe anzugehören, und habe das Attentat aus eigenem Antriebe vollzogen. Ich habe mir in London den Revolver bei einer Versteigerung im Pfandhaus gekauft und habe London in der festen Absicht ver lassen, König Leopold zu töten. Seit meiner Anwesenheit in Brüssel begab ich mich jeden Tag auf den Bahnhof, um den König, der noch nicht zurückgekehrt war, zu erwarten. Heute früh entschloß ich mich, den König in der Kirche zu erschießen, Schon zu sehr früher Stunde trat ich in die Kirche ein und hielt

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 16
Date: 02.05.1909
Physical description: 16
, in welchen der König iit Frankreich, der die Person des saturni präsentieret, und seine zween brüeder gesessen: im andern wagen hat mall gesehen montem parnassi cum Musis et Apolline, welche mit allerley saitenspiel und gesängen gar lieblich musicierten. Bey der hochzeitlichen malzeit seind am Tisch allein der König in Frankreich, die Braut, des Herzogen von Lothringen gemachelt ulid seine zweu brüeder gesessen; der König von Navarra der Bräuti- ganr ist bey dem tisch neben dem König gestanden

kein sondere ansehnliche malzeit zuegerichtet, danl, malin war Vor habens, den tag nit mit essen sondern mit kurzweil zuezubringen; deßwegen der König ein Löwen, ein großen (Ochsen und einen Bären, welcher kurz zuvor eiil Schweizer erwürgt, tu einen hos füeren und zu- samen bringen ließe. Während die Teutschen wie auch viel andere Fremde solchenr spectackel zuesahen, hat man den Bären, so ein großer weißer Bär war, all an eill Wagen hinten anbundell und pngefesselt, welcher danil ausgerissen, so daß eill

große menge Volks hinter sich, zurück und zu bodeil übereinander gefallen, ihre mäiltel und hüet in solchem gedräng dahinten gelassen uild verloren, welches der König mld seill brüeder auf einem lartgen gang sahen. Denen hat es wol gefalleit, und wird vermuetet, daß man alis seinem besohl den Bären so schlecht angebunden, damit er sich ledig machen möchte. Ja es ist auch die schweizerische Guardi in verdacht gerathen, als ob ans ihrer anstiftung der Bär ablommen, und, als die leut übereinander

gepurzelt, die schweizerischen Trabanteil durch ihre troßjungeu allerley schönen Mäntel und hüet aus solchem gedräng zu Händen gebracht und vertuscht. Folgenden abends hat des Königs älterer brüeder Duc d'Anjou dem König voll Navarra und der hoch- zeiterin und vielen fürnemen Herrn ulld fraueil ztl ehren ein gar stattliches banket gehalten, welches auch viel teutsche Scholaren gesehen, die gar freundlich ein ge lasseil ilild tractiert worden. Am dritten Tag hat der Cardinal von Bourbon

den Hochzeitgästen eill ansehnliche gasterey uild in dessen großem Saal eill schön spectackel lllld amtier anrichten llnd denselben in zwey teil abteilen lassen. Den obern teil llailllte man die Wohnung der himmlischen gcister, darin war der König in Frankrei hrttit seiner gesellschaft, und beit anderen teil nannte man die Wohnung oder gezellt der höllischen gcister, darin war der König von Navarra mit seinen gesellen. Bey ben fuesturnier hatten beide Partey gar schöne vergälte Harnisch ulld nach deiil turnier

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 08.02.1908
Physical description: 16
Man wußte schon lange, daß in Portugal unter der gesamten Bevölkerung eine tief gehende Gärung herrsche. Schon Mitte November des vorigen Jahres erwartete man dortselbst den Aus bruch einer Revolution. König Karol, der ein Mann sehr nobler Passionen gewesen und ein großer Geldverbraucher gewesen sein soll, war zu wiederholtenmalen an das Parlament mit Geld forderungen herangetreten. Portugal ist ein äußerst armes Land und so hatten die Volksvertreter die Bewilligung dieser Gelder versagt

. Darüber war der König erbittert und als das Parlament sich auch in einzelnen anderen Belangen nicht willfährig zeigte, da griff er zum Staatsstreich, hob die be stehende Verfassung auf und jagte die Volks vertreter zum Teufel. Seinem Ministerpräsidenten Franko aber räumte er die Rechte eines Diktators ein, der eine unumschränkte Macht und vollziehende Gewalt in seiner Hand vereinigte. Und Franko scheint auch im weitesten Umfang hievon Gebrauch gemacht zu haben. Die ob des Staatsstreiches empörten

ehemaligen Deputierten wurden in Straf haft gesetzt und nach fremden Inseln deportiert, die Zivillifte des Königs erhöht und jede Aeußerung hiegegen gewaltsam unterdrückt. Cs war dem König öffentlich erklärt worden, daß er beim Aus spielen der Diktatur gegen die Verfassung seine Krone einsetze, aber er legte den Drohungen keinen Wert bei, sondern fühlte sich anscheinend voll kommen sicher. Er und sein oberster Minister hatten übrigens die Absicht, in Bälde wieder zum Kronprinz Lutz Filippe f* tti

er um alles und den Spott der Mitwelt hat er obendrein umsonst. frinz Manuel, Herzog vonBejb der neue König von Portugal parlamentarischen Regime zurückzukehren und waren sogar schon die Neuwahlen ausgeschrieben. Der Diktator Franko hatte den festen Willen, die Wahlen so zu leiten, daß auf jeden Fall eine Regierungs majorität ans ihnen hervorgehe. Man kennt ja diese Art der Wahlmache, die in romanischen Ländern nichts Ungewöhnliches ist. Hat nun der Ministerpräsident den Bogen überspannt, durch schrankenlose Willkür

eine Erbitterung hervorgerufen, die sich jetzt durch dieses scheußliche Attentat Lust gemacht hat? Es scheint so zu sein. Die ehemaligen Depu tierten hatten gegen die Art der Anordnungen für die Wahlen protestiert und Miene gemacht, eine Agitation unter die Offiziere des Heeres und der Marine zu tragen. Um sie zu unterdrücken, hatte Franco den König ein Dekret unterzeichnen lassen, wodurch neue Strafbestimmungen angeordnet und die Exekutivgewalt mit deren Anwendung betraut wird. Diese Maßnahmen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 14.12.1921
Physical description: 4
Zer letzte WDelsO tzes inip M Eine amtliche Darstellung durch das ungarische Arrtzerr- , Ministerium. Das erste Heft der vom ungarischen Außenministerium veröffentlichten Broschüre gibt einen historischen Ueber- blick über öle mit Sen bisherigen R ü ck k ehr v e r su- ch e n Ses Königs in Verbindung sichenden Ereignisse. Es Heißt darin u. a.: Mitte Juli erhielt die Regierung eine verläßliche Ver ständigung, daß der König am 21. Juli aus Herten- st e i n abreisen und über Bayern auf der Donau

in Un garn ankowmen werde. Am 21. Juli kam eine telegraphi sche Meldung, daß der König am 24. Juli um 6 Uhr abends ans der Donau in Komorn ankommen werde. Die' Negierung traf dementsprechend die notwendigen Schutz maßnahmen, so daß es gelang, die Abreise aus Herten stein noch zu vereiteln. Ministerpräsident Graf Beth- len hatte wiederholt mit den Vertrauensmännern des Königs, namentlich mit Dr. Gratz und dem Grafen A n ö r a s s y, Unterredungen gepflogen und sie -ersucht, sie möchten dem König

von jedem übereilten Schritt ab raten und ihm die wahrheitsgetreuen Informationen der ungarischen Regierung über die auswärtige Lage zukom men lassen. Die ungarische Regierung wäre gezwungen, zum Schutze der Grenze unö zur Vereitelung etwaiger Putschversuche Vorkehrungen zu treffen. Dr. Gratz sprach die Neberzeugung aus, der König werde nur bann von einer Wiederholung seines Versuches absehen, wenn man ihn in der Ueberzeugung leben lasse, baß die ungarische Politik, automatisch zu seiner Rückberufrmg führen

werde. Demgegenüber mutzte Graf Bethlen cntgegenhalten, daß eine auf die Restauration abzielende ungarische Außen politik nur der Kleinen Entente Wasser auf die Mühle treiben müsse. Dies wäre weder für Ungarn noch für den König vorteilhaft. Endlich entschloß sich der R e i ch s v e r w e s e r, am 29. August dem König ein Schreiben zu übermitteln, um -ihn über die inner- und außenpolitische Lage aufzuklären. Gleichzeitig versicherte her Reichsverweser dem König, es stehe ihm nichts so ferne, wie das Bestreben

und zur Irreführung der Schweizer Behörden traf Haupttnann Werkmann Vor kehrungen, um das Schloß Hertenstein für einen Winter aufenthalt etnzurichten. Ein Teil der engsten Umgebung, so z. B. L e d o ch o v s k y, war in den Plan nicht kluge- weiht. Die Broschüre schildert sodann die Reise und die An kunft in Lederiburg. Um die Stimmung im Interesse des Königs zu beeinflussen, teilte Oberst Lehar dem Felö- marschalleutnant Hegedüs mit, daß sich die ganze Na tionalarmee dem König zur Verfügung stelle, daß bereits

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 14
Date: 19.08.1904
Physical description: 14
mit den andern Landtagen auch den von Tirol einzuberufen, obwohl zu dieser Ansicht jeder feste Anhaltspunkt fehlt, da die Ersatzwahlen doch einmal stattfinden müßten. Oesterreich-Ungarn. Kaiser von Österreich und König von England. König Eduard von England weilt seit einiger Zeit in Marienbad in Böhmen, um seine Gesundheit herzustellen. Unser Kaiser» hat nun dem König am 16. ds. einen Besuch dort gemacht. Da rüber wird aus Marienbad berichtet: Am Bahnhofe hatten sich König Eduard van England, der englische Botschafter

und der osten. Botschafter am englischen Hofe eingesunden. Die Begrüßung war sehr herzlich; die Monarchen um armten und küßten einander zweimal. Sodann mxk die Fahrt zum Absteigequartier des Königs Eduard angetreten, wobei die ungezählte Menschenmenge brausende Ovationen darbrachte. Nach kurzem Auf enthalte fuhr der Kaiser in sein Absteigquartier wo der König alsbald den Besuch erwiderte. So dann fuhr der Kaiser ins Kurhaus, wo ein großer Empfang der Gemeindevorstehung, der Abordnungen des Adels

, der Geistlichkeit, der Beamtenschaft, der Vereine und Kooperationen, sowie zahlreicher Per sönlichkeiten stattfand. Aus die Ansprache des Bür germeisters erwiderte der Kaiser, er sei gerne in die Stadt gekommen, die auch heute ihrer oft be währten dynastischen Gesinnung Ausdruck gab. Nach dem Empfange holte der Kaiser den König Eduard zur Rundfahrt ab, die unter begeisterten Ovationen der Bevölkerung erfolgte. Um 7 Uhr abend fand bei König Eduard ein Diner statt, wobei der König einen Toast ausbrachte

, in welchem er dem Kaiser für den Besuch dankte und versicherte, er werde immer die größte Freundschaft für den Kaiser fühlen. Der Toast klang in ein Hoch auf den Kaiser aus. Die Musik intonierte die Volkshymne. Der Kaiser erwiederte, er sei dem König zu besonderem Danke verpflichtet, daß er ihn hier besuchen durste, da ihm die lange Reise nach England nicht möglich gewesen wäre. Der Kaiser trank aus das Wohl des Königs und der Königin, sowie des ganzen königlichen Hau ses und auf die Dauer und Befestigung der tradi

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.10.1921
Physical description: 6
treten^ die territoriale Integrität der Nach folgestaaten bleibe aber gesichert. Weiter habe sich König Karl verpflichtet, hie öster reichisch-ungarische Armee nnter französi sches Kommando zn stellen. Vriand habe seinerzeit zngesagt, daß Frankreich die R e st a n r a t i o n s b e st r e b u n g e n des Königs in Oesterreich nnd Ungarn n n t e r st ii tz e u werde und ans die Kleine Entente, sowie aus die übrigen Mächte der Großen Entente, vor allem ans Italien, beschwichti gend eiuwirken

der Ankunft König Karls ist der, daß der König im Sinne des Gesetzartikels I. vom Jahre 1920 gegenwärtig die Ausübung der Herrscherrechte in Ungarn nicht über nehmen kann und das Gebiet des Landes abermals verlassen müsse. Die Regierung hat die notwen digen Anordnungen getroffen. Unasheuee Aufregung in Wien. Die monarchistischen Agitatoren werden überwacht. Wien, 22. Oktober. (Priv.) Der Bevölkerung hat sich ungemeine Aufregung bemächtigt. Die ausgege benen Sonderausgaben werden den Verkäufern

sie von dort keine besonderen Nach richten, weil die Kommission von dem ungarischen Staor- kommandanten ausgeschaltet wurde. Ueber die Haltung öer Ententemächte find der englische und französische Ver treter angeblich noch nicht orientiert, sie er klärten, sich von ihren Regierungen erst Weisungen ein holen zu mitt-en. . Aber auch von ihnen wird angenonnnen, daß es zwei fellos zu schwerwiegenden Verwicklungen komme, da d!e Keine Entente mit Waffengewalt sich den Plänen König Karls widersetzen ^ rvird. Bon öer frangösischen

Boiichast wurde dem Bundes-j kanzler die Zusicherung gegeben, daß die Entente mach >e S alles ausrocnden werden um ein Uebergreifen des Konfliktes auf Oesterreich zu verhindern, doch wttsie die österreichische Regierung im eigenen Wir kungskreise alles Vorsorgen, um die Rühe aufrechtzner- halten. Der Oberste Rat tritt zusammen. Das westuugarische Problem in den Hintergrund gedrängt. Paris, 22. Oktober. (Priv.) Der Oberste Rat wird ' deute in Paris zusamwentreten und sich mit öer durch die Rückkehr König

Karls nach Ungarn entstandenen neuen Lage beschäftigen. Entscheidende Entschlüsse sind jedoch nicht zu erwarten. » * Jedenfalls ist durch das Auftreten König Karls aas! w e st u n g a r i s ch e Problem für Oesterreich ganz in Sen Hintergrund gedrängt. Ne Wk her MAN -ii Sistai j Die von den „Innsbrucker Nachrichten" heute vor-' mittags allein gebrachte Meldung über die Rückkehr König Karls nach Ungarn hat in öer Stadt ungeheueres Aussehen erregt. In der Maria Therosienstraße bilde ten sich überall

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 23.10.1921
Physical description: 6
Innsbruck, 22. Oktober. Me die „Innsbrucker Nachrichten" heute meldeten, ist nach einem Privattelegramm ihres Wiener Berichter statters König Karl Freitag abends in Oeöen - bürg angekowwen. Die Meise fand im Fllrg.zLM statt. Seit dem OsteraLenteu-er König Karls sind die Stim men von einer abermaligen Reise öes Königs ins Un- garland nicht verstummt und besonders in letzter Zeit haben sie sich gemehrt, feit die Frage des Burgen landes die Gemüter diesseits und jenseits der Leitha erregte. Des öfteren

ein, daß König Karl um 4 Uhr nach mitt a g s mit einem Flugzeuge tu Oedenburg gelandet sei. Die Ententemission verständigt sofort Ae österrei chische Regierung. Bundeskanzler Schober berief euren außerordentlichen Ministerrat ein, der von 11 As 2 Uhr nachts im Gebäude der Pott- Leidirektion tagte. c . , . , Bereits um 3 Uhr früh wurden Ae noch in Wien be findlichen Truppen, etwa 2000 Mann, a l ar mi er t. Sre halten seit dieser Zeit strenge Bereitschaft, Militär patrouillen und Pottzeitrupps durchziehen

von der österreichischen Reichswehr aügewiesen. Ein Gefangener sagte aus, baß die ungarischen Trup pen von der Rückkehr de§ Königs gewußt haben, doch hätten sie ihn nicht gestern schon erwartet. Seine Ankunft war für Ende der nächsten Woche angekÄndigt. Aus Aussagen des Gefangenen und aus den Mitteilungen der Reisenden geht auch her vor, daß die ungarischen Banden nur die Ankunft König Karls abgewartet haben, um den Vormarsch «ach Wie« anzutreten. Es stehen zwei starke Vormarsch truppen an der Grenze

- die eine bei P a n d o r f, Ae andere bet F e l s ö t, insgesamt sollen es 20.000 Mann mit starker Artillerie fein. Den Befehl der südlichen Gruppe hat O b e r st L e h a r, den der nördlichen Gruppe Feldmarschalleutnant Nagy übernommen. In Oedenburg stehen das Osztenburg-De- t a ch e m e n t und außerdem noch etwa 5000 Mann frei williger Truppen. feierliche AuLlMst ln Geöenlmeg. Ovationen» — Körügshyrnne. — Glockengelänte. — Be- ratnngen die ganze Nacht. — Verschiedene AMonspläne: Der König will nach Budapest marschieren — Ae Trup

pen «ach Oesterreich. Gleich nach der Landung in Oedenburg hiekk König Karl an Ae herbergeeilten Offiziere, Soldaten und an die Zivilbevölkerung eine Ansprache, in der er seiner großen Freude darüber Ausdruck gab, daß es Hm ein gütiges Geschick noch einmal erlaubt habe, den hei ligen Boden Ungarns zu betreten. Nach diesen Worten küßte er den Boden vor seinen Füßen. Die Menge brach in Jubelruse aus und s ang begeistert bieKönigshymne. Die Offiziere Os-tenbnrgS hoben den König auf Ae Schultern

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 13.10.1934
Physical description: 8
, »ierteljährlich 8 5.50, Deutschland monatlich RM. 1.20, vierteljährlich RM. 3.35. Bezugs- S'Ml* E. m. b. H., Wien, I., Wollzeile 16. — Die mit Nummern versehenen Anzeigen sind ent- gebühr im vorhinein zahlbar. — Postsparkassenk. Wien 48.386. Postscheckamt München 18.991. geltliche Einschaltungen. — Postzeitungsliste Nr. 496. — Erscheint jeden Mittwoch und Samstag. 64. Jahrgang 1934 Valvdvoihens«hrik4 •föttffteitt« ßamstag. 13. Sktober für 6ta5t und fand König Mexander und Vnetyou ermordet. Das Attentat

von Marseille. Auf König Alexander von Jugoslawien ist am 9. Oktober kurz nach seiner Ankunft im Hafen Marseille ein Attentat verübt worden. Ein Kroate namens Petrus Kalemen, der erst vor einigen Ta gen nach Frankreich gekommen war, feuerte auf den König einige Revolverschüsse ab, von denen zwei trafen. Der König erlag im Gebäude der Präfek tur den tödlichen Verletzungen.. Der französische Autzenminister Bartho.u, der im Auto neben dem König satz, wurde durch einen Schutz am rechten Arm verletzt. Die Aerzte

aus den Hunderten von Zuschauern ein Mann hervor und schwang sich mit einer grotzkalibrigen Pistole, die er blitzschnell hervorzog, aus das Trittbrett des Wagens. In rascher Reihenfolge feuerte der Attentäter das Magazin der Pistole leer. Die Kugeln trafen alle ihr Ziel, da der Täter aus einer Entfernung von kaum einem Meter ge schossen hatte. König Alexander sank blutüberströmt zu sammen. Autzenminister Varthou war in grotzer Erregung aufgesprungen und hielt seinen Arm hoch. General Ge orges krümmte

ist. Die königliche Gewalt hat keine Unterbrechung erfahren, da der König vor seiner Abreise ins Ausland gemätz den Bestimmungen der Verfassung die königliche Gewalt auf den Ministerrat übertragen hat. Der Kronprinz wird nach den Bestimmungen der Verfassung zum König proklamiert werden. Da er jedoch minderjährig ist, wird eine Regentschaft gebildet werden, deren Mitglie der im königlichen Testament bestimmt wurden. Kronprinz Peter befand sich in einem College in England. Er ist 11 Jahre alt. Er ist von London

abgereist. „Dudrovnik" bringt die Leiche des Königs nach Jugoslawien. Paris, 9. Okt. Die sterblichen Ueberreste des jugo slawischen Königs wurden auf dem Kreuzer „Dubrovnik", mit dem der König von Ragusa nach Frankreich gefahren ist, in die Heimat gebracht. Der Kreuzer „Dubrovnik" wurde auf seiner Fahrt von mehreren französischen Kriegs schiffen begleitet. Wieder hat sich die Hand eines Menschen verbrecherisch am Leben hervorragender und für ihre Völker verdienter Persönlichkeiten vergriffen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 4 of 16
Date: 11.06.1905
Physical description: 16
Roosevelt konferierte am 7. d. M. mit sämtlichen Botschaftern. Es ist eine Aktion im Zuge, welche auf eine gemeinsame Friedens-Intervention aller Mächte abzielt. — Der Zar empfing am selben Tag den amerikanischen Gesandten. Auch diese Audienz hängt mit den bevorstehenden Friedensverhand lungen zusammen. Aus aller Wett. Konflikt zwischen Norwegen und König Oskar. In Norwegen scheint die Absicht zn bestehen, eine unabhängiae Republik nach dem Muster der Schweiz zu gründen. Der langjährige Kampf

zwischen den beiden unter einer Königskrone vereinigten Reichen Schweden und Norwegen ist nun auf einem höchst kritischen Punkt angelangt. Die Volks vertretung hat den König von Schweden sozusagen abgesetzt, der Versassungsstreit ist in eine Revolution übergegangen. — Der Storthing faßte einstimmig eine Resolution, wodurch die Mitglieder des gegenwärtigen Staatsrates den König ermäch tigen, die ihm zustehenve Gewalt auszuüben. Die Resolution erklärt die Vereinigung mit Schweden als ausgehoben, da der König Oskar

aufhörte, als norwegischer König zu fungieren und ersucht den König Oskar um die Mitwirkung, caß ein jüngerer Prinz des Königshauses den Thron Norwegens be steige. Der König protestierte entschiedenst gegen das Vor gehen des Storthings. In Lhristiania herrscht Ruhe. Die Mitglieder der Regierung und der Präsident des Storthings wurden von der Volksmenge akklamiert. Gin Attentat auf den König Alxhons. Als der König von Spanien am 1. d. M. in Paris um halb 1 Uhr nachts vom Opernhaus

in sein Absteigequartier fuhr, wurde gegen den Königswagen eine Bombe geschleudert. Der König blieb unverletzt, etwa 10 Personen wurden leicht verletzt. — Die Polizei hat die Gewißheit, daß der Attentäter der spanische Anarchist Alessandro Farras aus Barcelona ist. — König Alphons von Spanien hat dem Seine-Präfekten 25.000 Francs für die Armen der Stadt Paris überwiesen. TrePSw wurde zum Gehilfen des Ministers des Innern und zum Chef des Gendarmeriekorps ernannt. Gleich zeitig bleibt er Generalgouverneur

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 16 of 24
Date: 17.11.1905
Physical description: 24
an gekommen war, die Prager- und Seestraße entlang, über den Altmarkt und dann durch die Schloßstraße, durchschritt die Torwölbungen der Residenz und fragte einen Entgegenkommenden, ob er auf dem rechten Wege zum Schloß sei. „Sie stehen dicht davor," erhielt er zur Auskunft. „Hinein darf man wohl nicht?" fragte der Bauer weiter. „Das kann ich Ihnen nicht sagen, lieber Freund, ich weiß nicht, ob der König in Dresden ist. Gehen Sie aber einmal rechts nach der Gewandhausstraße zu, sehen Sie, das Tor

Filzhute auf dem Kopfe, vorüber, sein Auge traf zufällig den Bauern und da er die sehn süchtigen Blicke bemerkte, die dieser in das grünende verbotene Paradies warf, winkte er ihn zu sich heran. Die Schildwache sah das und ließ in passieren. „Sie wollen sich wohl einmal den Garten ansehen, lieber Mann?" fragte der in der Joppe. „Das möchte ich freilich," erwiderte der Bauer, „aber ich weiß nicht, ob ich darf? Am Ende ist gar der König drin." „Der König ist nicht da," sagte der andere, „Sie können ruhig

herumgehen." Der Bauer bedankte sich und sah sich alles gründlich an. Als er mit allem fertig war und wieder dem Ausgange zuschritt, mußte er abermals an dem Mann mit der Joppe vorüber, der war aber jetzt nicht allein, zwei andere Weißhaarige standen bei ihm und plauderten. Als der erste des Bauers ansichtig wurde, winkte er ihn wieder heran. „Möchten Sie nicht auch einmal den König sehen?" fragte er ihn. Das hätte der Bauer nun freilich gar zu gern gemocht; der Mann mit der Joppe lächelte

den anderen beiden zu und sagte zu dem Bauer: „Nun, dann sehen Sie mich nur recht genau an; der König bin ich." Die anderen beiden konnten sich eines Lächelns nicht erwehren. Das Bäuerlein war über alle Maßen erschrocken und machte einen recht unbeholfenen Knix. Um die Lippen des Alten in der Joppe zuckte es lustig. „Und wissen Sie, wer dieser Herr da ist?" fragte er den Bauern, auf den zweiten deutend. Der Bauer war noch so bestürzt, daß er nicht zu antworten vermochte. „DaS ist der deutsche Kaiser," erklärte

jener. Jetzt kam dem Bauern die Sache schon etwas merkwürdig vor. „Und dieser da," fuhr der erstere fort, auf den dritten deutend, „ist der Kaiser von Oesterreich". Das Bäuerlein machte ein Gesicht, als ob er niesen müsse. Er ließ sich aber nichts merken und ging scheinbar auf den Scherz ein. „Das ist recht," sagte er, „daß ich gleich drei so große Herren auf einmal treffe. Das passiert nicht leicht einem gewöhnlichen Menschen, daß er zu einen König und zwei Kaisern eingeladen wird. Und wenn ich nun bitten

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 10
Date: 08.11.1913
Physical description: 10
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 b; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündignngsäintern entgegengellommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Ludwig Hl. König von Bayern. Seit Mittwoch. 5. November 1913, vormittags 9 Uhr, hat Bayern wieder einen regierenden König. Prinzregent Ludwig von Bayern hat eine Proklama tion erlaffen, in der er auf Grund der abgeünderten Verfaffung die Regentschaft für beendet und die Thron

besteigung als eröffnet erklärte. Damit ist einem lang gehegten Wunsche des bayeri schen Volkes entsprochen worden, das sich in seiner Mehrzahl nach einem wirklichen König und den damit verknüpften geordneten Staatsverhältniffen sehnte. Siebenund zwanzig Jahre dauerte das Scheinkönigtum im Lande Bayern. Als das glanzvolle und doch wieder schrecklich verdunkelte Königstum 1886 durch den tragischen Tod des kunstsinnigen, unglücklichen Bayernkönigs Ludwig 11. in den Fluten des Starnbergersees versank

, da war Bayern nicht nur seines, vom Volke abgöttisch ver ehrten Königs beraubt, sondern mußte auch mit an- sehen, wie ein grausames Schicksal des neuen Königs Geist umdüsterte und ihn nicht einmal ahnen ließ, welche Macht und Würde ihm anheinigefallen war. War doch Prinz Otto, der bisherige König, schon seit dem Jahre 1871 als unheilbar geisteskrank erkannt worden, sodaß sich die Notwendigkeit der Einsetzung einer Regentschaft durch seinen Neffen ergab. Als Prinz Luitpold, der am 12. Dezember 1912

Ludwig vereitelten auch damals eine glückliche Erledi gung dieser Frage. Mit der Zeit scheint man aber auch an den leitenden Stellen in Bayern die Unhalt barkeit der unwürdigen Zustände eingesehen zu haben und so kam es endlich, nach Ueberwindung mehrfacher Schwierigkeiten, zu einer Beendigung der Regentschaft und Wiederherstellung eines wirklichen Königtums in Bayern. Das ganze bayerische Volk hat diese wichtige Um wandlung mit lebhafter Freude begrüßt, umsomehr, als der neue König neben

seiner großen Beliebtheit über alle Eigenschaften und Fähigkeiten verfügt, die man heutzutage von einem Herrscher zu erwarten geneigt ist. Der nunmehrige König Ludwig 111. ist ein rich tiger Mann des Volkes, der mit ihm jahrzehntelang auf allen Kulturgebieten und Fragen des sozialen und öffentlichen Lebens in engster Berührung steht. Seine moderne Lebensanschauung und sein kluger staats- männischer Blick werden ihm in seiner Regierung sehr zu statten kommen und das schöne, freundnachbarliche Bayernland

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 28.06.1902
Physical description: 16
besagt: Der König war un ruhig und verbrachte den ersten Theil der Nacht schlaflos. Der König leidet keine Schmerzen. In Erwägung aller Umstände ist das Befinden be friedigend. London, 25. Juni. Gegenüber den offiziellen Darstellungen werden vielfach höchst pessimistische Urtheile laut. „Morning Leader" behauptet, daß die Aerzte eine falsche Diagnose gestellt hätten. London, 25. Juni. Beim Einschnitt wurde ein fauliger Eiter entleert. Es bestehe die Be fürchtung, daß ein solcher in die Bauchhöhle

ge drungen sei. Die Temperatur ist sehr hoch. Eine Bauchfellentzündung wird befürchtet. Der König erhält fortgesetzt Mittel zur Stärkung der Herz- thätigkeit, sowohl subkutane Einspritzung, als in Form von Medizinen. Er soll große Schlafsucht zeigen. Die Leibärzte erklärten den Zustand für sehr ernst- London, 25. Juni. Hier sind die wildesten Gerüchte im Umlauf. Nach diesen soll der König Abdankungsgedanken tragen und sich Prinz Wales als König krönen lassen. Andere Gerüchte besagen, der König solle

, dessen Ergebniß dem König mitgcthcilt wurde. Der König erklärte sich bereit, sich einer Operation zu unterzi-hen. Um 1 / 2 l Uhr begann die Operation. Der König war vorher aus dem Bette auf den Operationstisch gehoben und narkotisirt worden. Leibarzt Laking hielt den Puls. Die Operation nahm Fedcric Treves vor, welcher als der Billroth Englands gilt. Er machte einen Schnitt nächst der rechten Hüfte in der Länge von 4 Zoll. Es wurde ein Eiterklumpen vorgefunden und ent- denn auch unfern Sigmund das erste Mal

waren, Birschhäuser und Jagdschlösser, *) Das Tuch finden wir im 15. und 16. Jahrhundert beinahe bei allen Schützengilden des deutschen Reiches als Best zu den Schießübungen. fernt, worauf die Wunde zugenäht wurde. Der König wurde in das Bett getragen. Nachdem er zum Bewußtsein zurückgebracht worden war, ver langte er den Prinzen von Wales zu sehen. London, 25. Juni. Der König soll seit längerer Zeit böse Ahnungen gehabt und sich kürzlich geäußert haben, er werde die Krönung nicht überleben. Als ihm der Beschluß

der Aerzte, betreffend die Operation, mitgetheilt wurde, war der König sehr gefaßt und erklärte seine sofortige Be reitwilligkeit. Er bedauerte nur, daß die Festlich keiten beeinträchtigt seien. London, 25. Juni. Gestern abends hat sich der Kabinetsrath mit der Frage der Stell vertretung des Königs beschäftigt. London, 26. Juni. Ein Bulletin von 11 Uhr nachts meldet: Die Besserung im Befinden des Königs ist andauernd fortschreitend. Politische Rundschau. Aus dem Weichsralh. Man meldete unter dem 20. Juni

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 21.10.1904
Physical description: 12
König Georg von Sachsen f. König Georg von Sachsen, der schon seit lan gen Jahren an Bronchialkatarrhe, Herzschwäche und Arterienverkalkung litt, starb in Pillnitz in der Nacht des 15. Oktober 2 Uhr 25 Minuten. Der verstorbene König wurde zu Dresden am 3. August 1832 geboren, stand also im 73. Lebens jahr, und kam nach dem am 19. Juni 1902 erfolg ten Tode seines Bruders des Königs Albert zur Regierung. König Georg ist schon 1870 als Heer führer rühmlich hervorgetreten. Nachdem der da malige

Kronprinz und spätere König Albert das Kommando der Maas-Armee übernommen hatte, trat Prinz Georg an die Spitze des sächsischen Korps in welcher Stellung er unter der Regierung seines Bruders fast ununterbrochen verblieb. In seiner ersten Proklamation „An mein Volk" vom 19. Juni 1902 gelobte der König immer im Sinne und Geist seines verewigten Bruders seines Amtes zu wallen. Und er hielt dieses Versprechen getreulich. Mit unserm Kaiser verbanden den Kö nig immer die Bande innigster Freundschaft. Kö nig

Georgs Nachfolger auf dem sächsischen Throne wird sein ältester Sohn Friedrich August sein, der durch seine unglückliche Ehe mit der Prinzessin Louise von Toskana bekannt ist. Der neue König von Sachsen, Friedrich August steht gegenwärtig im 40. Lebensjahre. Er ist als das zweite Kind des Königs Georg aus des sen Ehe mit der Infantin Maria Anna von Por tugal am 25. Mai 1865 in Dresden geboren. Da Peter Prosch — der schlaue Zillertaler und lustige Hofnarr — erster Handfchuytfiindler aus Tirol

seiner militäri schen Ausbildung gewidmet war. 1884 bezog der junge Prinz die Universität Straßburg, wo er sich dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften hingab, im folgenden Jahre ftudirte er in Leipzig. Dann wurde er wieder in die Reihen der Armee eingestellt, um die unterbrochene militärische Aus bildung fortzusetzen, welche 1889 mit seiner Beför derung zum Major einen gewissen Abschluß erlangte. Friedrich August bekleidete jetzt beim Tode seines Vaters den gleichen Rang den König Georg

vor seiner Thronbesteigung inne hatte, nämlich den eines kommandierenden Generals des kgl. sächsischen Ar meekorps. Der neue König ist eigentlich wegen sei ner unglücklichen Ehe am meisten in der Welt be kannt geworden. Am 24. Juni 1891 fand in Lindau die Ver lobung des Prinzen mit Erzherzogin Louise Antonie der Tochter des Großherzogs von Toskana statt, und am 21. November wurde in der Hofburg in Wien die Hochzeit gefeiert. Diese Ehe ist nach der Flucht der Kronprinzessin aus Salzburg durch Ur teil

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 22.03.1913
Physical description: 10
, wie Graf Tisza und Ministerpräsident Lucacs. Das Fernbleiben der Opposition von der Sitzung war also eine Komödie. Durch die Wahlreform wird der Einfluß der Land bevölkerung zurückgedrängt und die nichtmagyarischen Nationalitäten zu gunsten der magyarischen Klique König Georg von Griechenland ermordet. In Saloniki, wo König Georg von Griechenland seit einiger Zeit weilte, ist der Herrscher am 18. d. M. einem Mordattentat zum Opfer gefallen. Der Täter ist ein bulgarischer Komitatschi, namens Alexander

Schinas. Die Tat ist wahrscheinlich aus der in den letzten Wochen zwischen den bisherigen Verbündeten, den Bulgaren und Griechen, entstandenen Feindschaft erklärlich. Die Nachricht von dem Tode des Königs hat weit über die Grenzen seines Landes hinaus, in dem er sich, besonders seit den glücklichen kriegerischen Ereignissen der letzten Zeit, großer Beliebtheit er freute, allgemeine Teilnahme erweckt. König Georg wurde als Sohn des dänischen Königs Christian IX. am 24. Dezember 1845 in Kopenhagen

geboren. Nachdem ihm die griechische Nationalversammlung die Krone ihres Landes angetragen hatte, wurde er aus Grund des zwischen den Schutzmächten Frankreich, Großbritannien und Rußland, am 5. Juni 1863. abge^lofferrsn Londoner Vertrages nach vorausaegangener Mündigkeitserklärung zum König von Griechenland gewählt. Er trat seine Regierung am 23. Oktober 1863 an. Am 27. Oktober 1867 vermählte er sich mit der Groß fürstin Olga Konstantinowna von Rußland, die am 22. August 1851 geboren wurde

. Das älteste der aus dieser Ehe hervorgegangenen 6 Kinder ist der nunmehrige König Konstantin. — Ueber die Mord tat liefen folgende Telegramme ein: Athen, 18. März. Eine um 7 Uhr abends hier eingetroffene Depesche des Prinzen Nikolaus teilt mit, daß König Georg in Saloniki einem Attentat zum Opfer gefallen ist und eine halbe Stunde nach Verübung des Anschlages starb. Eine Depesche des Ministers Raktivan bestätigt diese Depesche und versichert, daß Maßnahmen zur Auf rechterhaltung der Ordnung getroffen

wurden. Nach einer weiteren Depesche des Direktors des Telegraphenbureaus in Athen sei der König auf einem Spaziergang hinterrücks von zwei bulgarischen Komitadschis angefallen worden, von denen der eine namens Alexander Schinas erblich belastet sein soll. Saloniki, 19. März. Als gestern der König mit seinem Adjutanten Francudis spazieren ging, zeigte er sich bei bester Laune. Er sprach mit Be geisterung von dem großen Erfolg der griechischen Truppen, der Einnahme von Saloniki und der Kapitulation

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.07.1917
Physical description: 4
, die von einer messianischen Bewegung m Prag im Jahre 1235 berichtet: Der tschechische Historiker Hajek erzählt von jenem Jahre: St*, kamen umfangreiche Briefe nach Prag, in jüdischer Schrift geschrieben und. mit großen Siegeln verschlossen: sie wurden in die Judengasse gebracht. Die Beamten, denen die rdnrgllche Maut oblag, merkten dies und teilten dem König mit seinen Liebesgaben, wenn auch der Erfolg immer der selbe blieb: gut gemeint und schlecht getroffen. Die Blutopser vonseiten der Feinde sind bei den Standschützen

vor der Kapelle, wenige Schritte vom Schützengraben entfernt, vereinigt sich die Kompanie zum Gottesdienst und zu ihren Familienfesten. mit, daß ein Jude die Briefe in Empfang genommen hatte. Der König (Wenzel I.) ließ Kain (Ehaim), den Sohn Jo sefs, und die anderen Judenältesten holen und befragte sie über den Inhalt her Briese. Diese erklärten dem König feierlich, daß sie keine Briefe erhalten hätten, und Wenzel entließ sie daraufhin. Es vergingen drei bis vier Tage, da wurde dem König berichtet

, daß die Juden sich wie Ver rückte gebärden: sie packen ihr Gerät, verkaufen alles, was nicht transportfähig ist, und schaffen sich für den Erlös ver schiedene Waffen, Schwerter, Lanzen und ähnliches an. Es sähe aus, als ob sie sich zu einem Krieg rüsteten. Da' sagte der König: „Wenn sie gegen uns rüsten, so haben wir die Kraft, mit ihnen zu jeder Zeit fertig werden zu können." Am sechzehnten Tag, nachdem die königlichen Mautein nehmer die Sache dem König berichtet hatten, zogen alle Juden, Mann, Frau

und Kind, groß und klein, aus der Judengasse mit ihrer roten Fahne, an die der Schild Davids und das Siegel Salomos gemalt beziehungsweise gestickt waren, und lagerten „am Schlachtfeld" vor der Kirche des heiligen Johannes. Der König hörte dies und schickte zu ihnen Boten, um sie über ihren Auszug zu befragen. Diesen wurde geantwortet, die Juden besäßen eine alte Prophe zeiung, wenn die Christen die Stadt Jerusalem wiederer obern, sollten die Juden dorthin pilgern, um dort einen Monat zu feievn

und zu jubeln; wenn der Monat vorbei sei, gedächten die Juden nach ihrer Heimat zurückzukehren. Die Antwort gefiel dme König und seinen Ratgebern nicht, da namentlich die Frage, wozu die Juden sich die kriege rische Ausrüstzmg verschafft hatten, unbeantwortet blieb. Ein solcher erhebender Tag war wieder der 15. Juli, an dem es sich Major S. wie früher bei ähnlichen Gelegen heiten nicht nehmen ließ, nach dem Festgottesdienste mit Worten der Anerkennung jedem Einzelnen das Karl-Trup- penkreuz an die Brust

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 22.03.1913
Physical description: 10
, 19. März: Der „Lokalanzeiger" nimmt heute in scharfer Weise gegen die Hetzereien des „Matin" wider Deutschland Stellung und klagt den Berliner Vertreter an; das Blatt sagt, die Kriegsgefahr liege nicht bei den Diplomaten, sondern in dem skandalösen Treiben der Pariser Presse. König Georg von Griechenland ermordet. In Saloniki, wo König Georg von Griechenland seit einiger Zeit weilte, ist der Herrscher am 18. d. M. einem Morda'tentat zum Opfer gefallen. Der Täter ist ein bulgarischer Komitatschi, namens

Alexander Schinas. Die Tat ist wahrscheinlich aus der in den letzten Wochen zwischen den bisherigen Verbündeten, den Bulgaren und Griechen, entstandenen Feindschaft erklärlich. Die Nachricht von dem Tode des Königs hat weit über die Grenzen seines Landes hinaus, in dem er sich, besonders seit den glücklichen kriegerischen Ereignissen der letzten Zeit, großer Beliebtheit er freute, allgemeine Teilnahme erweckt. König Georg wurde als Sohn des dänischen Königs Christian IX. am 24 . Dezember 1845

in Kopenhagen geboren. Nachdem ihm die griechische Nationalversammlung die Krone ihres Landes angetragen hatte, wurde er auf Grund des zwischen den Schutzmächten Frankreich, Großbritannien und Rußland, am 5. Juni 1863 abgeschlossenen Londoner Vertrages nach vorausgegangener Mündigkeitserklärung zum König von Griechenland gewählt. Er trat seine Regierung am 23. Oktober 1863 an. Am 27. Oktober 1867 vermählte er sich mit der Groß fürstin Olga Konstantinowna von Rußland, die am 22. August 1851 geboren wurde

. Das älteste der aus dieser Ehe hervorgegangenen 6 Kinder ist der nunmehrige König Konstantin. — Ueber die Mord tat liefen folgende Telegramme ein: Athen, 18. März. Eine um 7 Uhr abends hier eingetcoffene Depesche des Prinzen Nikolaus teilt mit, daß König Georg in Saloniki einem Attentat zum Opfer gefallen ist und eine halbe Stunde nach Verübung des Anschlages starb. Eine ! Depesche des Ministers Raktivan bestätigt diese i Depesche und versichert, daß Maßnahmen zur Auf- i rechterhaltung der Ordnung

getroffen wurden. ; Nach einer weiteren Depesche des Direktors des j Telegraphenbureaus in Athen sei der König auf ! einem Spaziergang hinterrücks von zwei bulgarischen j Komitadschis angefallen worden, von denen der ? eine namens Alexander Schinas erblich belastet sein soll. Saloniki. 19. März. Als gestern der König mit seinem Adjutanten Francudis spazieren ging, zeigte er sich bei bester Laune. Er sprach mit Be geisterung von dem großen Erfolg der griechischen Truppen, der Einnahme von Saloniki

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 12.06.1937
Physical description: 12
Das König-Ludwig-Museum im Schloß Herrenchiemsee. Schloß Herrenchiemsee. Zimmer mit persönlichen Erinnerungen an den König. bauten in Plänen, Entwürfen und Modellen. In Bildnissen Ludwigs II., seiner Familie, in allerlei Gegenständen, persön lichen Erinnerungen, Urkunden, Büsten usw. zieht das Leben des unglücklichen Romantikers auf dem Throne von der Wiege bis zum frühen Grab an dem Beschauer vorüber. Ein Archi tektursaal enthält die Entwürfe zu 'den Schlössern Herren chiemsee

aus dem Straßburger Museum, wodurch ein für die deutsche Kunst geschichte äußerst wertvoller Bestand dem bayrischen Staat zurückgewonnen werden konnte. Ein eigener Saal wurde auch den berühmten Sonder ausführungen gewidmet. Der König hat es bekanntlich in seiner Menschenscheu äußerst peinlich empfunden, wenn er im Theater Zielscheibe der Neugier der Besucher war. Deshalb ließ er seit 1872 eigene Sondervorstellungen nursürseine Person veranstalten. Zehn Jahre sind es her, daß im Schlosse Herren chiemsee ein Museum

enthielten nur die lebens geschichtlichen Bestände und die Dokumente zu den Schloß Es ist erfreulich, daß das König-Ludwig-Museum von Jahr zu Jahr nun auch aus Tirol steigenden Besuch erfährt und damit auch an Bedeutung in der Oefsentlichkeit gewinnt. Daß die Regierungszeit Ludwigs II. über Bayerns Grenzen hinaus wirksam war, wird heute allgemein anerkannt. Der junge König. Die Rettung Richard Wagners und damit die ungestörte Vollendung und würdige Aufführung von Wagners Werken ist dem König zu verdanken

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 09.01.1916
Physical description: 16
der Restteile der Serben die Albaner. Abgesehen davon, daß die Wegverhaltnisse uns weitere Operationen (Kriegführung) dort nicht er wünschter machen, spielen sie auch bei einem sol- chen Vorstoß eine politische Rolle; wie überall. \o gehen wir auch dort bei der Behandlung derartiger politischer Fragen in vollster Uebereinstimmung mit unseren Verbündeten vor. König Peters Flucht. Ueber keinen der Herrscher in allen krieg führenden und nicht kriegführenden Staaten wurde im Verlauf dieses ungeheuren Krieges

er namentlich nach unserem Rückzüge im Dezem- j 1914 in die Zukunft geblickt haben. Eine Niederlage schien undenkbar, dafür war das mäch tige Rußland mit seinem Millionenheere da. un ter deffen Schutze König Peter sich sicher fühlte wie in Abrahams Schoß. .Für Geld und Muni- tion sorgte England und Frankreich. Was wollte er noch mehr? Trübe Stunden wird er erlebt haben, als im Sommer und Herbst des soeben verflossenen Jahres die Verbüneten von ihm die Abtretung von Neuserbien an Bulgarien verlang ten

; er habe sich wollen selbst umbringen und dergleichen Lärmnachrichten. Ich glaube, König Peter lebt zu gern, um seinem Leben ein Ende zu machen, solange noch eine Aussicht ist, daß ihn jo- mand erhält. Zudem wird er sicher nicht die letzte Hoffnung ausgegeben haben, ehevor es nicht auch mit der Sache seiner Freunde aus und vorbei ist. Soviel ist jetzt sicher, daß er jetzt nach Italien geflohen ist zu seinem Vetter und Schicksalsgenos sen. dem König. Daß ihm dieser Schicksalsschlag sckstver niederdrückte, darüber besteht wohl

Feuer erkenne ich jetzt in dem Tritten mit dem vertrockneten Zigeunergesicht, den wirren, weißen Haarsträhnen und dem herab hangenden weißen Schnurrbart den König Peter von Serbien. Unterdessen erscheinen noch zwei Of. fiziere und zwei Soldaten, sie sind mit Kisten be laden, die sie öffnen, um den König sorgsam auf ein elendes Lager zu betten. Der König seufzt und sagt traurig zu seinen Begleitern: „Ich danke euch, meine Brüder, ich danke euch!" Tie Offiziere ver suchen mit den geretteten Vorräten

einen Tisch zu decken, aber der König lehnt es ab, zu essen. Nur einer seiner Begleiter, offenbar der Arzt, gibt ihm etwas zu trinken. Stumpf und stumm, ohne em Wort zu reden, sitzen die Offiziere um ihren Köniz herum. „Schlafen Cie ein wenig, ruhen Sie sich aus. meine Herren!" sagt der König zu ihnen. Die Offiziere streckten sich auf dem Boden aus. so gut es geht. Aber ich glaube, keiner von ihnen hat ge schlafen. und noch ehe das Dunkel sich lichtet, er- heben sich der König und seine Begleiter

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