. Minutenlanger Beifall lohnte die Rede Türks. Politische Rundschau. Wien. Im Gemeinderathe berichtete der Bürger meister über den Empfang beim Kaiser anläßlich der Danksagung für die Sanction der Gesetze für Großwien und wiederholte die Worte des Kaisers, König und Hlekrut. Der König Ludwig I. von Baiern lustwandelte eines Morgens im englischen Garten nnd traf in einem entlegenem und einsamen Theile des Parkes einen Posten, welcher, als er bemerkte, daß jenrand kam, schleunigst etwas in die Taschen
seines Wafsenrockes steckte. Mißtrauisch blickte er den Spaziergänger an, und Angst nnd Besorgniß sprachen ans seinen Zügen, doch als er sah, daß derselbe Civilkleider trllg, ent- wölkte sich die. Stirn des biederen Kriegers bald wieder, und er sagte gemüthlich zn dem Unbekannten: „Nun, Sie haben mich schön erschreckt, mein Herr!" „So, haben Sie ein böses Gewissen?" antwortete der König, indem er stehen blieb. „Nun, so schlimm steht es gerade nicht", entgegnete der Soldat, „aber schauen S', ich bin erst ganz
kurze Zeit in München und kenne noch niemand. Eben habe ich gerade etwas gegessen, das darf der Soldat auf Posten nicht, und ich bab's sogleich ein gesteckt, als ich jennind kommen hörte. Doch Jetzt esse ich ruhig weiter, ich denke, es wird niemand mehr kommen, oder was meinen Sie?" „Ich glaube, Sie können ganz ruhig sein", erwiderte König Ludwig belustigt. „Ja, der Teufel traue dem König!" rief der Rekrut. „Man sagt, er liefe überall umher nnd spionire allerorten". „Bah, mein Lieber" lachte L. dwig
, „der König kommt heute nicht mehr. Aber sagen Sie mir doch, was Sie denn Gutes zu essen haben." „Wissen S', ich will Ihnen einen Vorschlag machen", meinte der Posten lachend. „Rathen S„ einmal!" „Vielleicht haben Sie einen Schweinsbraten", sagte der Fürst. „Ja, ja, ein Schweinsbraten wäre freilich etwas sehr Gutes, doch so hoch versteige ich mich nicht, Sie müssen abwürtsgehen." Der König, welchem die Treuherzigkeit des Bat r- landsvertheidigers großen Spaß zn machen schien, fragte freundlich
weiter: „Haben Sie vielleichk einen Kalbsbraten?" „Ist auch etwas Gutes, aber abwärts, sage ich Ihnen, abwärts, rathen S' nur weiter!" „Etwa einen Schinken?" „Schinken lasse ich mir schon gefallen, aber heute nicht. Abwärts, abwärts!" „Da haben Sie wahrscheinlich ein Stück Schwei zerkäse? „Ach gehen Sie mir doch mit Ihrem Schweizer- käse!", lachte der junge Kriegsmann. „Was ich habe, das schmeckt mir viel besser, als Schweizerkäse, aber abwärts, sage ich!" „Nun, dann kann's blos ein Rettig sein," rief der König in bester