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Innsbrucker Nachrichten
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Page 18 of 40
Date: 17.05.1902
Physical description: 40
Wanderung — und noch dazu gerade in der Johannesnacht! Jung Siegfried, „der Sohn vom Herrenschloss", kam von einer Rehbürsche und durch das Geäste einer A chte sah er auf das Mädchen, das ihm schon so oft sein Herz gar heftig bewegte; — er fühlte ein heißes Verlangen nach der Tochter des seinem Vater so feindlichen Bauern. — Wie schön sie war ! — Die rabenschwarzen Haare waren in zwei großen Zöpfen um den schön geformten Kopf geschlungen

. — Sie war zu Größerem bestimmt, durch die Krönl¬ natter zu Glück und Reichthum. Schon näherte sie sich den: Gesträuch, das den dunklen, finstern Wald umschloss und es war noch mehr als eine halbe Stunde bis Mitternacht. — Da hörte sie ein leises: „Bst — bst — bst Burgl!" — Wie klopfte ihr das Herz! — Hier im Gebüsch mit Siegfried die mitternächtliche Stunde abwarten, — es schien ihr doch nicht ganz recht. Sie wussten sich allein! -- Wie schön Jung

; — er sah es deutlich — die be¬ gehrte Burgl in den Armen des Schlossherrn! — Ihm schwindelte, — also darum ! - - Em Sprung, — ein Schrei, — ein wuchtiger Hieb — und ster¬ bend streckte sich Jung Siegfried. — „Die Krönlnatter liegt erschlagen — jetzt, Schatz, bist du mein — jetzt Hab' ich dich!" schrie ein Wahnsinniger dem ängstlich fliehenden Mädchen nach. Ja so war es nicht gemeint! Die Fliehende hörte das böse Watten, das S hreien

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