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Der Bote für Tirol
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Page 13 of 14
Date: 06.11.1880
Physical description: 14
, welcher hoch gestellte Persönlichkeiten und eine geachtete Familie in ihren intimsten Verhältnissen schwer kompromittirte. In dem Pariser Journal „le Ganlois' las man vor eitrigen Monaten, daß im Jahre 1375 auf 76 wichtige Dokumente im Kriegsministerium, es soll der Mobilisationsplan der französischen Armee sein, ent wendet und an die deutsche Gesandtschaft ausge liefert worden feien- Der Oberstlieutenant Jung vom Generaistab wurde durch einen Artikel des Re' dakteurs des Journals, Hrn. Juan v. Woestyne

gepflogen, worin die Rede ans den Obristen Jung unk) die Gerüchte, welche beim Generalstab umgingen, gekommen, wo bei er gesagt haben soll, daß. wenn die Gerüchte w.chr wären, welche über Jung im Umlanse sind, derselbe ein Äerräther sei, den man durcv Dolch oder Gift n, lir -iorgiir oe.r n 1z. I^tliciz auf die Seite schaffen müsse. Gen ral Ney lemerkt, d.iß er all r- Hochpllsterthnt, Nov. Heute Früh ! dings als ein unkluges Echo lieiiüht wurde, und daß er nicht glaubte, daß v. Woestyne ihn' dergestalt

kompromittiren würde, u Als der Vertheidiger' Herr Lachaud bemerkte, daß der General viel ckehr Herr», v. Woestyne mitgetheilt habe, wurde der Artikel vor-, gelesen, wobei General Ney den Leser mehrniälL durch „dies habe ich nicht gesagt^ unterbrach.' Die übrigen Zeugen erklärten, daß sie Wenig oder gar Nichts über diese Sache wüßten. - Der von Obrist Jung aufgestellte RechtsanwÄt, der mit seinem Vortrage den Zeugen solgte/ geht nun in die inneren Familienverhältnisse seines Klini- ten ein, wodnrch zwei

, General Conrtol de Cissey, auf' daL ' Empfindlichste treffen. Er erzählt, daß, als''der ^ Obrist Jung im Jahre 1861 von der Artiiee in. Italien nach Frankreich zurückkehrte, er in Nizza, .itt . der Familie Avigdor, dem -Frl. v. Kaulha begegnet/^ sei, welche einer angesehenen und reichen österreichi schen Familie angehörte. Hr. Jung heirathste FrK> v. Kaulha dasselbe Jahr, Madame Jung ließ sich' , aber schon im Jahre 1864- durch den Bruder'ldes Präsekten von Bordeaux entführen, ein Kind von H Jahren

und ein anderes von 3 Monaten zürllip ' lassend, dagegen jedoch nicht vergessend, ihre Preziü- sen und Diamanten mitzunehmen. »' . > Die. Bestürzung über die der Familie zugefugkö' Schmach war dermaßen, daß derVater des Obristen sich das Leben nahm, der-Obrist selbst gefährlich ' krank wurde und die Mutter ebenfalls bis heute . noch, infolge des Skandals, leidend ist. Hr.'Jung trug ans Scheidung an und eine Trennung von Tisch und Bett wurde gerichtlich ausgesprochen,! wv- bei dem Obristen die Erziehung der Kind et zuge

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 11.01.1890
Physical description: 6
- vereinen 26 Stifter, 5 Gründer, 79 Wohlthäter, 58 ständige und 2060 zeitliche, zusammen daher 2228 Mit glieder. Kteine Wronik. Thermometerstand um 7 Uhr Morgens: 1 Grad Kälte. | P. Edmund Jung gestorben. | Diese Kunde durcheilte heute morgens mit Blitzes schnelle die Stadt und rief allgemeine Bewegung hervor; denn der Verblichene war allbekannt. Edmung Jung 8. 4., Dr. der Theologie und k. k. Professor der Moral und Pastoraltheologie an der hiesigen Universität, ein Bruder des verstorbenen

Oberlandcsgerichtsrathcs Jung, war geboren zu Nauters im Jahre 1823, wurde zum Priester geweiht 1849 — im vorigen Jahre feierte er in Absam mit seinen Mitschüler das 40jährige Priester jubiläum — und wirkte als Univcrsitätsprofeffor seit dem Bestehen der hiesigen theologischen Fakultät, also seit 32 Jahren. Aber nicht blos ein hervorragender Ver treter der Wissenschaft war P. Jung, und ein sehr tüchtiger Lehrer, sondern vorwiegend Praktiker. Es ist geradezu erstaunlich, was dieser Mann im Beichtstühle leistete, mit welch

' unermüdlichem Eifer er diesem schwie rigen, aufreibenden Berufe oblag. Viele Tausende haben es erfahren. Aber auch die Beichtväter der Stadt und der ganzen Diözese kamen in schwierigen Fällen und Zweifeln zu Pater Jung, welcher die schwersten Kasus mit bewundcrnswerther Sicherheit entschied. Ebenso war der Selige unermüdlich thätig am Krankenbette. Außerdem fungirte er als f. b. Prosynodal-Examinator. Schrift stellerisch Hot er sich wenig bethätigt, er war mehr ein Mann der Praxis als der Theorie

, doch erinnern wir uns, ihm in der hiesigen Zeitschrift für kathol. Theologie begegnet zu sein. Gestern war P. Jung noch bis 9 Uhr im Beichtstühle und kam ermüdet nach Hause; da wurde er zum schwer kranken pcns. Beamten Mathias Schwätzer gerufen. P. Jung war sein Beichtvater und der Kranke wünschte, daß er ihm in seinen letzen Stunden beistehe. Die Mitbrüder wollten P. Jung nicht mehr ausgehen lassen, weil er ohnehin zu müde sei. Er jedoch sagte, er sei ganz gesund und erbat sich vom P. Rektor die Erlaubniß

zu dem Kranken zu gehen. Dort blieb er bis gegen 2 Uhr. Nach 1 Uhr starb der Kranke und nachdem P. Jung die Sterbcgebete vollendet und die ersten Anordnungen getroffen waren, begleitete Jemand den Pater nach Hause. Bei der Universitäts-Bibliothek klagte P. Jung plötzlich über Unwohlsein; er schleppte sich, von seinem Begleiter unterstützt, mühsam bis zur Pforte des Klosters, wo er zusammensank. Der inzwischen geweckte Portner und andere Brüder kamen eiligst und trugen den Kranken in ein Zimmer

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Meraner Zeitung
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Page 17 of 18
Date: 05.12.1885
Physical description: 18
Drittes Mit der „Meraner Zeitimg' Nr. 14k vom 5. Vyember 1885 Wg in K. Whelberger's Buch-, Kunst- u. Musikalienhandlung in Mrran. Km imck miereffailte CeMikastssiiiek unil in großer Auswahl «ms, höchst zeitgemäßes Gesellschafts spiel! W Licycle - Wettfahren. W dit-r-5 Spiel für Jung und Alt. Mit I «r, Mir. Spielplan, k großen Zinnfigu- «» (Iiq-lesahr-r> Würfeln Zc. In elez. k-rt-n, Preis 2 Mark. Eine Wettsahrt von 6 tüchtigen Bicycle- I-li-m kommt in diesem Spiel zur Ausführung! l«! Ziel

, was dabei passin und wie sie ihr Vorhaben endlich glücklich vollbringt. Für die reifere Jugend! Neuestes Geschichtsspm. zz°n O. Wagner. Mit 144 Karten. Zn Carton. ^Co ew^ch diese» Quartett-Spiel auch er- ikt e? doch für Kinder, welche He- schichil'tchen Unterricht haben, gleich unterMend als belehrend, da es ihnen S-i5,chtl.ch- Momente und Personen in lebhaftem Zu- sammenbange einprägend Ein neues Spiel mit Humorist. Versen? Schulze u. Müller aufÜeisen. Ein Humorist. Gesellschaftsspiel f. Jung u. Alt

ist ganz be sonders für obiges Kindesalter eingerichtet, dabei .aber höchst spaßhast, sodaß die Kinder das .Cchornsteinsegeripiel' nicht ost genug werden wiederholen können I Höchst unterhaltend für Jung und Alt! Die Gesellschafts Lotterie. ' Mit 60 Loosen; Gewinn- und Nummerkarten. 'In Carton. Preis 1 M. kl> Ps. Nachdem die kl) Loose vertheilt sind, werden die darauf fallenden Gewinne oder Nieten ge zogen und mit Humorist. Bemerkungen laut ausgerufen, wodurch unbedingt tn jeder Gesell- schast

die größte Heiterkeit hervorgebracht wird. AI? Familüuunterhaltniig empfehlcnKwerth! Für Knaben von 1l> bis 15 Jahren! Das Studentenspiel. Ludern aus dem Studentenleben, Censuren, Text« karten ic. In Carton. Preis 2 M. In seiner Ausführung bringt dieses Spiel die interessantesten Episoden aus der heiteren Heit des Musensohnes, von der Immatrikulation bis zum Examen, zur Anschauung. Es bietet Allen, Jung wie Alt, «ine mit Humor gewiirzte lwterb'ltnnl, I Für Kinder von 8 Jahre» an! Die jlferdeeiseuliahn

die Jugend. Für Jung und Mt geeignet! Sas v-rwmspiel bildern I» Fliegende Blätter). Mit ZtX) Bilderkärtchen. In Carton. Preis 2 M. Durch die neuen, sehr gelungenen Entwick lungsbilder, sowie durch seine leicht faßliche, einem bekannten Karlenspiel verwandte Spiel weise, bietet das .Darwinspiel' »ine wirklich höchst erheiternde Unterhaltung. Das Telegraphen-Spiel. U Spielplan, 4 StationS-Marken, 2 Würfeln zc. In eleg. Carton. Preis 1 M. 80 Ps. Dieses.Telegraphen-Spiel' bringt die versch, Vorkommnisse

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 31.05.1882
Physical description: 4
, Stetter Carl, sSeebacher Joses, Trassier Josef. Wälsch L., Desaler Carl, Unterkircher, Steger Franz, Hofer Carl, Joh., Brigl Jgnaz, Ersatzgeschorner: Laner Ant. Der Thatbestand ist folgender: Am 16. April d. I. ging die Hilfsarbeiterin Anna Jung j» Latsch in Gesellschaft der 8 Jahre alten Anna Egger aus der Kirche in ihr Haus zurück. Sie hatte kaum die Schwelle überschritten, als plötzlich hinter der Thüre hervor, wo er gelauert hatte oer Wagner Johann Fischer auf sie mit gezückten, Messer losstürzte

und den Betrag von 61 fl. Fischer gestand dem Untersuchungsrichter, dah er aus Erbitterung über die mehrmalige Zurück weisung seines Heirathsantrages, durch dessen Realisirung er das Jung'sche Haus um AM fl. übernehmen zu können hoffen dürfte, die That vollführte. Er stellte aber gleichzeitig in Abrede, daß es seine Absicht war. die Anna Jung zu tödten, vielmehr sei er lediglich gesonnen ge wesen, sie ihres Hochmuthes wegen zu züchtigen. Bei der heutigen Hauptverhandlung bleibt der Angeklagte, der 32 Jahre

alt ist, bei der Aussage: es sei ihm unbegreiflich, daß die Getroffene habe sterben müssen. Nach seinem Wissen, habe er nur zweimal getroffen nnd so stark zugchcwt habe er nur, weil die Jung jedenfalls mehrere Röcke an gehabt hatte. Vor der That habe er ungefähr Stunde beim Jnng'schen Hause gewartet: als die Anna kam, faßte er sie mit der linken Hand und stieß mit der rechten das Messer in ihren Leib. Die Angefallene schrie um Hilfe, worauf er flüchtete. Die Jung war damals nicht zu Boden gesunken

, sondern sie stand aufrecht da. Aus der zur Verlesung gekommenen Auslage der Anna Jung geht hervor, daß Fischer m Folge ihrer Weigerung ihn zu heirathen, sehr unfreund lich gegen sie gewesen sei und öfter gedroht hatte, sie einmal'zu „tücken'. Wegen des Besitzes der geladenen Pistole gibt Fischer an. er habe sie ge kauft zum Wildschießen und auch, weil man ihn in Latsch öfters arg bedroht habe. Zeuge Johann Peli aus Latsch deponirt: >;ch war zwei Jahre neben Fischer im Quartier und hatte öfter Anstünde

mit demselben, da er mich des Diebstahls eines Zollstabes zieh. Er bedrohte mich derart, daß ich die Anzeige zu machen mich veranlaßt fand, worauf ihm gerichtlich sein Revol ver, den er beständig scharf geladen mit sich führte, abgenommen wurde. Es ist nicht wahr, daß dem Fischer von den Leuten etwas in den Weg gelegt worden sei, vielmehr hat er Jedermann bedroht, sogar den Pfarrer. Zeuge hat den Fischer am Abende vor der That rufen gehört „die Weiß- gärber Fack' (Anna Jung) muß mir hin werden.' Zeugm Anna K.a serer erzählt, sie sei

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 01.06.1882
Physical description: 10
durch Meineid. Der erste Fall behandelte, wie öden bemerkt, die Mordthat, welche sich am 1K. April nach der Procession im sogenannten Weißgälberhause zu Latsch abspielte. AuS der Anklageschrist, sowie auv den Aussagen der Zeugen und dem Geständ nis deS Angeklagten, geht Folgendes hervor: Johann Fischer, 32 Jahre alt, Wagner von Latsch, hatte durch längere Zeit in dem väterlichen Hause der Anna Jung eine Wagnerwerkstätte miethweise inne, infolge dessen er mit der Ge nannten näher bekannt wurde

und ihr schließlich einen Hnrathsantrag machte. Fischer wurde je doch mit seinem Antrage wiederholt abgewiesen, weShalb. sich seine Liebe zu Anna Juug, oder vielmehr zu ihrem Hause, wie der Angeklagte bei der heutigen Schlußverhandlung selbst zugab, schließlich in Haß verwandelte, so daß er wieder« holt Drohungen gegen daS Mädchen auSstieß, welches denn auch wirklich am 16. April daS Opfer seiner Rochegelüste wurde. An diesem Tage faud nämlich in Latsch eine Procession statt, wobei die Anna Jung als Trägerin

der Jung- fraueufahne sungirte, worüber Fischer wahrschein lich so sehr erbost war, daß er beschloß, seinen lange gehegten Plan, »daS Mädchen zu tücken', nun bei erster Gelegenheit zur Ausführung zu bringen. Er begab sich in daß HaüS der ih» verschmähenden Bauervtochter und wartete dort hinter der Stiege versteckt, bis dieselbe nach voll rndetem Gottesdienste in Begleitung eines Mäd cheuS von 8 bis 9 Jahren, NamenS Anna Egger, vor der Hausthür ankam. Nachdem Anna Jung von ihrer kleinen Freundin

in den nahegelegenen Garten, wo es später gesunden wurde, und entfloh über Radland und PartschinS nach Meran und von dort nach Bozen. Da er sich jedoch dehufS weiterer Fortsetzung seiner Flucht mit Kleidern :c. versehen wollte, begab er sich wieder auf den Rückweg, worauf er endlich in der Nacht vom 18. auf den 19. April durch die k. k. GenS» darmer'le in Meron verhaftet wurde. In seinem Besitze fand sich eine scharfgeladene Doppelpistole und eiue Geldsumme von Kl fl. Anna Jung war nach der Flucht deS Mörders

im Vorhause auf die Knie gesunken, wo sie kurz nachher in den Armen einer Nachbarin in bewußtlosem Zu stande gefunden wurde. Man legte die Bedauerns« werthe ins Bctt, holte den Arzt und einen Priester und die Gemeindevorstehung Latsch er stattete an daS Gericht die Anzeige, daß »die ledige Jungfrau' Anna Jung vom Wagner Anton Fischer durch mehrere Stiche lebensgefährlich verl.tzt worden sei. Am Abend deS 19. April starb daS Mädchen, hauptsächlich iu Folge einer Wunde in der linken Bauchzegend. Fischer

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 05.06.1882
Physical description: 8
nämlich früher in dem der Familie Jung gehörigen, sogenannten Weiß- gerberhause in Latsch eine Wagnerwerkstätte mieth weise inne und lernte dort die bei ihrer Schwester Maria Jung als Hilssardeiterin beschäftigte, 34 Jahre alte Anna Jung näher kennen, wornach er auch bald mit einem Heiratsantrag herausrückte, welcher aber wiederholt abgewiesen wurde. Seit dieser Zeit verwandelte sich Fischers Liebe in Hass und er ließ Äußerungen fallen, dass er der Anna „etwas anthun', sowie, „dass er sie schon

noch ein mal tücken werde' u- s. w.. welche Drohungen der Angeklagte denn auch am 16. April nach dem Sonn- tags-GotteSdienste verwirklichte. An diesem Tage wurde nämlich nr Latsch eine Procession abgehalten, bei welcher Anna Jung die sogenannte Jnngfranen- fähne trug, was den Angeklagten noch mehr in Auf regung versetzt zu haben scheint, indem er sich äu ßerte, „dass die Weißgerber - Anna heute zum letz- tenmale die Fahne tragen solle, dafür werde schon er sorgen.' Nach dem Gottesdienst erwartete

Mädchens am 19. April ein Ende machte. Hatte Fischer vor Aus übung de» Mordes durchaus kein Hehl aus seinem Vorhaben gemacht, sondern vielmehr wiederholt er klärt, dass er der Anna Jung einen Denkzett-l an hängen werde, an dem sie für immer genug habe u. f. w., so suchte er dies vor Gericht in Abrede zu stellen, indem er behauptete, es sei nicht seine Absicht gewesen, das Mädchen zu todten, sondern er habe sie nur „gehörig tücken' wollen. Diese Behauptung hielt er auch dann noch ausrecht

, als ihm der Präsi dent des Gerichtshofes klar und deutlich bewies, dass er nach seinen eigenen, von Zeugen constatierten Aeu ßerungen und Drohungen jedenfalls die Absicht hatte, die Anna Jung zu töoten. Dem gegenüber meinte dann der ziemlich keck auftretende Patron: „Wenn man ihm nichts, und nur den anderen alles glaube, so höre sich überhaupt die Welt auf.' Trotz dem hielt der Staatsanwalt Herr Dr. Ritter von Reinisch die Anklage auf Mord vollständig aufrecht, wogegen der Vertheidiger Herr Dr. Franz Ritter

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 6 of 10
Date: 16.01.1890
Physical description: 10
Lriefe an cken.Knilreas Loser'. t Innsbruck, 13. Jänner. Was sich sonst nicht leicht ereignet, das trug sich gestern zu. Es wurde ein Priester um einen ganzen Tag früher zur Erde bestattet, als ein Laie, dem der Erste noch im Todeskampfe Beistand geleistet hat. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde der Jesuitenpater Edmund Jung zu einem auf den Tod kranken Beichtkinds gerufen. P. Jung hatte selbst soeben seine eigene Beichte abgelegt und begab sich nach 9 Uhr Nachts zu dem 83jährigen

Mathias Schwätzer, um dcsien Bitte.zu entsprechen und am Sterbelager zu bleiben, bis ihn der Tod erlöst. Nach 1 Uhr starb der Kranke und P. Jung begab sich in Begleitung eines Enkels des Verstorbenen selbst nach Hause. Es war ungefähr 2 Uhr Morgens, als sie bei der Pforte des Jesuitenkollegiums ankamen. Da sank P- Jung, der kurz zuvor über Unwohlsein geklagt hatte, plötzlich zusammen. Sein Begleiter zog heftig an der Glocke, ein Ordensbruder eilte herbei, ihm folgten bald andere, ehe er aber mit deren

er vorläufig bis zur Beseitigung des Hindernisses außerhalb der Gruft beigesetzt. Trotz des er bärmlichen Wetters — es schneite und regnete durcheinander — gab ein endloser Leichenzug dem Verstorbenen das Geleite zur letzten Ruhestätte. P. Jung war nämlich als Professor der Moral- und Pastoral-Theolcgie nicht blos ein Mann, welcher Beichtväter heranbildete, sondern er genoß selbst einen seltenen Ruf als Beichtvater und stand als solcher allgemein in hohem Ansehen. In seinen Notizbüchern fanden

sich für das verflosiene Fahr 26.000 Beichten verzeichnet und die Zahl derselben in seinem ganzen Leben schätzt man über 600.000. P. Edmund Jung ist zu Nauders in Tyrol am 23. November 1823 geboren, und trat am 14. August 1842 zu Graz in daS Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Bei der Vertreibung der Jesuiten aus Oesterreich im Jahre 1848 flüchtete er nach Frankreich, wo er im Jahre 1849 zum Priester geweiht wurde. Vom Jahre 1854 bis 1859 wirkte er als Gymnasiallehrer in den Kollegien zu Linz und Kalksburg. Im Laufe

Geistlichkeit und die Väter der Gemeinde, wobei es natürlich an zahl reichen Toasten nicht fehlte. Möge sich lange erwahren, was das Chronogramm am Eingänge der Kirche besagte: „Die innigste Eintracht verbinde allzeit wie heute unsem Hirten und seine Schäflein.' Das walte Gott! Polders, 14. Jänner. (Goldene Hochzeit.) Er ist in unserer nervenschwachen Zeit, wo zudem gegenwärtig die Influenza unter Jung und Alt ihr Unwesen treibt, eine Seltenheit, wenn sich ein altes Ehepaar einfindet, um seine goldene

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