8,937 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1928/29_07_1928/ALABO_1928_07_29_10_object_8269827.png
Page 10 of 14
Date: 29.07.1928
Physical description: 14
von ihrem Manne be schützet, ingleichen deren Burgvogt. So fallet die ganze Wut des Spaltenau auf sein Töchterlein, und rnußte solches gar bitter Leides erfahren. Dessen erbarmet sich die Gräfin Kleeburg und laßt ihrem Schwager durch ein fremden Mann einslüstern, der Ritter Ekke- stein, so mit jung Agatha ein heimlich Ehe geschlossen, sei kein anderer, denn Herzog Friedrich, des Kaisers Sohn, und wolle der Kaiser das junge Paar mit dem Herzogtum Aquitanien belehnen, allfobald dieses frei derzeit

erfahren, daß man den jung Ritter auf seiner Heerfahrt der öfteren für den Kaisersohn angeschaut. So waget sie das Trugspiel und denket nimmer, daß die letzten Dinge ärger sein könnten, denn die ersten, hoffet auch, jung Agatha werde letztlich beim Kaiser Schutz finden. Die Märe ging bald stärker herum, und der Spaltenau glaubet daran; schaltet anfangs grimmig auf den Kaiser, aber nach und nach schmeichelt es ihm, daß sein Stamm mit dem übermächtig Ge schlecht der Hohenstaufer ingleichen mit dem Königs

haus verfippet worden und harret nun Tag für Tag, daß der Kaisersohn komme, sein Rechten zu fordern. Solcher Gestalten behandelt er auch sein Töchterlein wieder gnädiger; jung Agatha war aber der bangen Sorgen voll. Da der Winter verging, ohne daß der Kaisersohn sich hat blicken lassen, ward Graf Spaltenau ungebärdiger denn je. Und wie er vernommen, daß der Kaiser in Regensburg das kreuzfahrend Heer anfammelt, hielt er es nicht länger aus, sondern machet sich auf gen Regens burg, vom Kaiser

selbsten Recht zu heischen. Auch sein Töchterlein, jung Agatha, mußte mit ihm fahren, in gleichen sein Schwägerin, die Gräfin Kleeburg — und hinterher zog der Wolfenthurn mit Gefolge . . . Und jetzo ist ein Spiel losgangen, so lustig, wie ich nimmer ein Komödie gesehen, hihihihi . . ." Der Schelm hielt inne, klatschet in die Hände und lachet gar spitzbübisch. Ich wußte nicht, sollt ich ihm zürnen oder Freund sein, anerwogen er schier alle Rätsel mir gelöset, nebstdem aber auch die verschmitzt falschen

1
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1897/22_03_1897/BTV_1897_03_22_5_object_2967274.png
Page 5 of 8
Date: 22.03.1897
Physical description: 8
Gxtra-Beilage zn ..Bote für Tirol und Zu den Reichsratkswahlen. DaSErgebniS der vorgesternstattgefundenen Reichs rathswahlen in der Städtecurie ist nach den un» zugekommenenen Privattelegrammen folgendes: Tirol. Erster Wahlbezirk. Innsbruck, 20. März. Von 1970 Wahl berechtigten erschienen 1544 an der Wahlurne. Von den abgegebenen Stimmen entfielen auf Dr. Anton Kofler »66, auf Dr. Emil Jung 350, auf Dr. Max Kapferer 610. Weiter erhielten die Herren Rudolf Weber 5, Josef Holzhammer 3 Stimmen

, Leonhard Lang, Dr. Friedrich Stolz, Dr Anton Pichler u. W. Rhomberg je 1 Stimme. 6 Stimmzettel waren leer. Hall, 20. März. Dr. Max Kapferer erhielt 174, Dr. Anton Kofler, 40, Dr. Emil Jung 15, Dr Johann Kofler 1 Stimme, 2 Stimmzettel waren leer. Rattenberg, 20. März. Von 53 Wahl berechtigten sind 41 Wähler erschienen. Dr. Max Kapferer erhielt 24 Stimmen, Dr. Anton Kofler 16 Stimmen, Dr. Emil Jung 1 Stimme. Schwaz, 20- März. Von 360 Wählern sind 311 erschienen. Dr. Kapferer erhielt 237, Dr. Jung

34, Dr. Kofler 39, 1 Zettel war leer. Kitzbühel, 20. März. Dr. Jung erhielt 68, Dr. Kofler 23, Dr. Kapferer 42 Stimmen, 1 Stimmzettel leer. Kufstein, 20. März. Von 200 giltigen Stim men erhielt Dr. Anton Kofler 79, Dr. Max Kapferer 79, Dr. Emil Jung 42. Im st, 20. März. Im Wahlort Jmst wurden 156 giltige Stimmen abgegeben. Dr. Max Kapferer erhielt 119, Dr. Emil. Jung 32, Dr. Anton Kofler 5 Stimmen. Vils, 20. März. Dr. Kapferer erhielt 54, Dr. Kofler 9, Dr. Jung 7 Stimmen. Reutte, 20. März. Dr. Kapferer

erhielt 68, Dr. Kofler 35, Dr. Jung 3 Stimmen. Land eck, 20. März. Bei der heute stattge fundenen Reichsrathswahl der Städte und Orte wurden hier 47 giltige stimmen abgegeben, wo von 44 auf Dr. Max Kapferer, 3 auf Dr. Ant. Kofler lauteten. Im ganzen Wahlbezirk entfielen fomit auf Dr. Kofler 815, auf Dr. Jung 552, auf Dr. Kapferer 1451 Stimmen. Es erscheint somit Dr. Max Kapferer mit 1451 Stimmen gewählt. Zweiter Wahlbezirk. Glurns, 20. März. 44 Stimmen entfielen auf Dr. v. Graf, 24 Stimmen

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/25_05_1897/BZZ_1897_05_25_2_object_384108.png
Page 2 of 4
Date: 25.05.1897
Physical description: 4
wir lieber von der Liebe.' Jung Barthel, der jetzt nachdenklich vor sich auf den Boden niedergeschaut hatte, warf den Sprecher nach den letzten Worten einen schnellen Blick zu, den dieser auf fing. „Warum wirst du roth, Barthel. wenn wir von der Liebe sprechen wollen?' fragte er. Barthel seufzte wiederum. Aller Blicke waren auf ihn gerichtet. „Beim heiligen Rabbi von Bacharach, der Barthel ist verliebt!' schrie Roller und schlug in: Uebermaß der Freude auf den Tisch, daß die Gläser tanzten

. ^ „Mit dem Gürtel, mit dem Schleier reißt der holde -Mahn entzwei,' summte Schusterle vor sich hin. Man pachte in der Runde. „Ja, Ihr habt leicht lachen,' meinte un endlich Jung Barthel mit trübseligem Gesicht und in ntrübseligem Tone. „Ja, um des Erzvaters Abraham willen, Barthel, was ist denn Dir in die Krone gefahren?' Du siehst ja heute aus, wie ein Galläpfeltopf und redest daher wie Hamlets Geist!' rief Roller. „Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide,' wimmerte Schusterle. „Na, laßt's genug fein

des grausamen Spott's,' Jung Barthel, „die Geschichte ist wahrhaft zu traurig.' „In drei — welche Geschichte?' ries Razman mit gehecheltem Grimm. „Ich glaube beinahe schon. Du wU-'': Deine Freunde, zum Besten halten. Handelt nis, Herr Leoidis, der in allen Kreisen der Bevölkerung große Sympathien genießt, zur Bildung des Ministeriums berufen werden dürste. Englische Annexionen. England hat Scheik.h-Said besetzt — so wird aus Paris telegraphirt. Wo liegt Scheikh-Said? Am südwestlichen Zipfel Arabiens

ins Feld, sondern zeigten bedenkliche Neigung Hand in Hand mit den Christlichsozialen eine gouvernamentale fallweise Regierungspartei abzugeben. Nicht als die politische Vertretung der Nation, sondern als bloße Ver- tretung der wirthschaftlichen Interessen scheinen die Füh- es sich denn um ein Staatsgeheimnis, oder um einen Kindesmord, daß Du so verschlossen dasitzest, wie eines Geizhalses Geldtruhe?' „Um einen Kindesmord freilich nicht,' bekannte Jung Barthel mit einer Leichenbittermiene

, „aber um Kinder allerdings.' „Ah!' Das allgemeine Staunen gab Barthel eine Vermuthung ein, über die er erröthete. „Vater werden —' begann Schusterle, aber ein energisches „Ruhe!' Moor's machte ihn verstummen. „Na, leg los,' drängte Razmann. Jung Barthel seufzte aus tiefstem Herzen auf. Dann begann er: „Ihr wißt liebe Freunde, daß ich Zeit mei nes Lebens mit dem schöneren Geschlecht so gut wie keinen Verkehr hatte. Als Septimaner war ich zwar einmal auf einen Hausball, an den ich noch mit Schre cken

4
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1882/01_06_1882/MEZ_1882_06_01_4_object_633257.png
Page 4 of 10
Date: 01.06.1882
Physical description: 10
durch Meineid. Der erste Fall behandelte, wie öden bemerkt, die Mordthat, welche sich am 1K. April nach der Procession im sogenannten Weißgälberhause zu Latsch abspielte. AuS der Anklageschrist, sowie auv den Aussagen der Zeugen und dem Geständ nis deS Angeklagten, geht Folgendes hervor: Johann Fischer, 32 Jahre alt, Wagner von Latsch, hatte durch längere Zeit in dem väterlichen Hause der Anna Jung eine Wagnerwerkstätte miethweise inne, infolge dessen er mit der Ge nannten näher bekannt wurde

und ihr schließlich einen Hnrathsantrag machte. Fischer wurde je doch mit seinem Antrage wiederholt abgewiesen, weShalb. sich seine Liebe zu Anna Juug, oder vielmehr zu ihrem Hause, wie der Angeklagte bei der heutigen Schlußverhandlung selbst zugab, schließlich in Haß verwandelte, so daß er wieder« holt Drohungen gegen daS Mädchen auSstieß, welches denn auch wirklich am 16. April daS Opfer seiner Rochegelüste wurde. An diesem Tage faud nämlich in Latsch eine Procession statt, wobei die Anna Jung als Trägerin

der Jung- fraueufahne sungirte, worüber Fischer wahrschein lich so sehr erbost war, daß er beschloß, seinen lange gehegten Plan, »daS Mädchen zu tücken', nun bei erster Gelegenheit zur Ausführung zu bringen. Er begab sich in daß HaüS der ih» verschmähenden Bauervtochter und wartete dort hinter der Stiege versteckt, bis dieselbe nach voll rndetem Gottesdienste in Begleitung eines Mäd cheuS von 8 bis 9 Jahren, NamenS Anna Egger, vor der Hausthür ankam. Nachdem Anna Jung von ihrer kleinen Freundin

in den nahegelegenen Garten, wo es später gesunden wurde, und entfloh über Radland und PartschinS nach Meran und von dort nach Bozen. Da er sich jedoch dehufS weiterer Fortsetzung seiner Flucht mit Kleidern :c. versehen wollte, begab er sich wieder auf den Rückweg, worauf er endlich in der Nacht vom 18. auf den 19. April durch die k. k. GenS» darmer'le in Meron verhaftet wurde. In seinem Besitze fand sich eine scharfgeladene Doppelpistole und eiue Geldsumme von Kl fl. Anna Jung war nach der Flucht deS Mörders

im Vorhause auf die Knie gesunken, wo sie kurz nachher in den Armen einer Nachbarin in bewußtlosem Zu stande gefunden wurde. Man legte die Bedauerns« werthe ins Bctt, holte den Arzt und einen Priester und die Gemeindevorstehung Latsch er stattete an daS Gericht die Anzeige, daß »die ledige Jungfrau' Anna Jung vom Wagner Anton Fischer durch mehrere Stiche lebensgefährlich verl.tzt worden sei. Am Abend deS 19. April starb daS Mädchen, hauptsächlich iu Folge einer Wunde in der linken Bauchzegend. Fischer

8
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1944/05_02_1944/LZ_1944_02_05_4_object_3318166.png
Page 4 of 6
Date: 05.02.1944
Physical description: 6
Innsbruck versank. Knapp vor Lsginn kam noeb dis l^igglomsssnsr Ospunsebakt an. vsr Ivlsssnsr-l.ois mit seiner Seeken- dlanne voran. Hut langer Ltangs trug sr eins drsekigs llandzwiele aukgesteekt, die I^aebbarsebakt bintsr ikm, eins lose lvlar- renlitanei singend: „Weibers, Weidsre, Katzentreibere, mugge muggs viel'. vis Stimmung lisk niebts mebr zu wün- seben übrig, lim das bsarrisebs virndi vun dsr Laolntbrssl war sin ganzss OriK. ^.lt und jung trat zum 1°anz an. Von dsn kangg- lsrn und ölattlsrn

, bienz-dlord lag bsrsin. klaumwsiebsr blsusebnss lag drauksn. babsal war die Küble, aeb, war man jung und obns Ängsten vor Vsrküb- lung. vureb das lvlarktl, über die berge binaut sangen die Oespunsebakten beimzu. Vsr Lrebtag, aller blarrsn ?asnaebt, war an- gsbroeben — msin Osburtstag — denn knapp vor ?orsebluk war ieb noeb in dis Istzts Wslttröbüebksit binsingsseblüptt. Osr küeksn msinsr wsiksn Lallbluss zeigte die Lpursn von einsm Dutzend vsrsebwitztsr, vsttsriieber kiesentatzen; denn zu ^atrsi

Jjaias von dem Motorbootunglück und auch davon, daß Juanito seine Hand und die Arbeit ver loren und das Angebot des alten Brandt angenommen hatte, um nicht mit leeren Händen dazustehen, wenn die Agnes kam. Mit vielen Ausrufen zu Golt und der heiligsten Jung frau brachte Dona Esparanza das alles heraus und flocht düzu immer wieder ein, ach, der Seüor möge doch den armen jungen Deutschen aus dem Urwald zurückholen. Was solle nur aus der Seüorita werden ^ so jung ach. so jung sei sie und so wunderbar

17
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/07_06_1877/BTV_1877_06_07_3_object_2871842.png
Page 3 of 6
Date: 07.06.1877
Physical description: 6
! .20 -W .10 ^ l .10^1 23 .33 .47 Ü4 .27 .35 .49 5 .18' .25 .4i'» .5S ..14 ..25 42 ..57 20 .25 59 ..34 .44 23 .39 25 51 9 .2S 53 71 34 59 '4 30 1Z 51 S >20 'S ZI 2 12 21 37 50 40^>t '5 dem Herrn Dr. Jung, anläßlich seiner Ernennung zum außerordentlichen Professer an der Prager Uni versität. Auch die übrigen, wissenschaftlichen Vereine, die ebenfalls zum Feste geladen worden waren, erschienen äußerst zahlreich vertreten, denn auch sie verdanken ja in letzter Linie dem Herrn Professor Dr. Jung ihr Dasein, indem er durch Gründung deS HistorikerclubbS den nächsten Anlaß zur Errichtung der jachwissen schaftlichen Vereine überhaupt gegeben hat. Se. Mag» nifizenz, der Herr Rector Professor

ein, mit ihm in das dreifache Hoch auf Professor Dr. Jung einzustimmen. Hierauf erhob sich der Gefeierte, um für die Theil nahme zu danken, die man ihm in so reger Weise entgegengebracht. . Er forderte sodann die Mitglieder des ClubbS auf, mit gleichem Eifer wie bisher sür das Gedeihen desselben einzustehen und betonte vor allem, daß daS vollste Zusammenwirken zwischen den Lehrenden und Lernenden, wie die« bislang sich ge zeigt, auch fortan an unserer alrva rnatsr verbleiben möge, denn das, waS er geworden, verdanke

er nur der JnnSbrucker historischen Schule. Diesen letztern Gedanken führte dann ein Mitglied des ClubbS weiter aus, indem dasselbe darauf hinwies, daß, wie Dr. Jung, ebenso auch die Mitglieder dcö historischen ClubbS den Anregungen, welche von Seite der Professoren in so reichlicher und allseitiger Weise erfolgen, sehr viel verdanken und brachte zum Schlüsse ein Hoch auf die Fach-Professoren auS, in das alle Anwesen den in kräftigster Weise einstimmten. Hierauf nahm Herr Professor Dr. v. Stumpf-Brentano daS Wort

. In gewohnter, geistvoller Weise wies derselbe hin aus die Zwecks und Ziele derJnnbrucker historischen Schule. Nicht äußerlicher Prunk werde von derselben ange strebt, sondern was sie charalterisire, sei ein stilles, aber entschiedenes Streben nach Erreichung und Förderung historischer Wahrheit. Herr Professor Jung sei nun ein Mann, der voll ständig in den Geist dieser Schule sich hineingelebt habe, darum müsse er eS bedauern, denselben scheiden zu sehen, wenn eS ihn gewiß andererseits mit großer Freude

und begeisternde Rede des gefeierten Gelehrten und hochverehrten Professors wurde fort während von Beifallsbezeugungen unterbrochen. Die übrigen wissenschaftlichen Vereine sprachen durch ihre Präsidenten dem Herrn Professor Dr. Jung für seine Verdienste den wärmsten Dank und die aufrichtigsten Glückwünsche aus. Gegen 12 Uhr erklärte der Prä sident den offiziellen Theil des Festabends für beendet und es begann nun die äußerst gemüthliche Exkneipe, in der unter wahrhast stürmischen Applaus Herr Professor

18
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1939/20_05_1939/LZ_1939_05_20_5_object_3312617.png
Page 5 of 16
Date: 20.05.1939
Physical description: 16
unter der Kimmung aufreckte, flogen Früh lingsboten herüber, flügge wie junge Mö wen. Der Mann spürte ihre Raschheit nicht, noch ihre herbe Lenzfreude. Ein wackerer, ein sehr einsamer Mensch war er, einsam wie sein Werk mitten in der braunen un endlichen Welt. Einige Fischerfrauen, die mit ihren hohen Kiepen morgens am Priel entlang wanderten, und die Wasser, die täg lich stiegen und fielen, waren seine Nach barn. Und gerade jetzt kam noch ein Lachen vom großen Priel herüber: Ebba Wulfs Jung

und noch einer, den er nicht kannte, liefen barfuß nach Brunskoog hinüber. Er drohte ihnen: „Wohin?' „Na Huus', lachte Hans Wulf und sprang wie ein Wiesel durch Pfützen und Rinnen, so daß der Größere Mühe hatte, zu folgen. „Paß op, Hans, de Flood kümt op!' rief der Arbeiter warnend, aber der Junge war längst vorbei und wirbelte im Laufen mit beiden Armen durch die Luft, als spiele er mit dem Wind. Ebba Wulfs Jung! Möllers Gedanken flogen zehn Jahre zurück, in die Zeit, als er mit anderen zu den reichen Eiderbauern

durfte. Wo war der Junge? Vom Meer kam Dunst, er kroch heran wie ein Wesen, das hundert wogende Arme aus streckte und mit ihnen Flut und Land grau und endlos umschlang. Die Möwen flohen zum Land, und der Wind hatte sich gelegt, als fürchte er sich. Thies Möller irrte ins Watt hinaus, er tappte durch die wachsende Flut und suchte sich durch den Nebel. Als er den Priel er reicht hatte, ohne jemanden zu finden, blieb er stehen, schrie laut und rief Ebba Wulfs Jung, daß es grell über die Watten schallte

wieder unter seinen Schritten. Ihm war, als neigte sich der Bo den, und die Flut griffe gierig und schaden froh nach seiner Brust. Er blieb stehen, rief nach einem Namen um Hilfe, als müßte der ihn erlösen von seiner Not. „Ebba — dien Jung!' Aber nur der Nebel rann und die Flut schlug klatschend gegen ihn. Da hörte er, wie weit hinter ihm das ihrboot nach Helmort, das beim Nebel keine Einfahrt fand, laut und warnend pfiff. Und er rechnete und begriff, daß linker Hand Brunskoog liegen mußte und daß er mitten im alten Priel

, Jung, kumm! Wie wölt na dien Moder!' Heute geht's längst nimmer so hitzig zu. Aber das Schmuggeln können die Waldler an der Grenze doch nie ganz lassen. Es liegt ihnen im Blut und ist sür sie eine Art Sport, schlauer zu sein als die Grenzer und sie mit allerhand Schlichen möglichst gründ lich an der Nase herumzuführen. Da wird beim Löwenwirt in Peterszell eine große Bauernhochzeit angesagt. Bei einem solchen Ereignis fließt stets viel Wein. Dieser Wein muß natürlich ge schmuggelt

20
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1889/12_07_1889/pub_1889_07_12_1_object_1006789.png
Page 1 of 18
Date: 12.07.1889
Physical description: 18
. , .Die Dinge liegen /dabei in jenem - <ande ganz eigenthümlich. Die Deutschen wählen für den ^ ^ndtag, treten aber nicht m. denselbenM«',- In ccutschen Bezirke^ haben die Deutschen ihren Besitzstand bv-, - hauptet, ebenso wie in den gemischten. Der eigentliche Wahl- kämpf war diesmal im czechischen Lager selbst zwischen Alt- und Jung -Czechen.. . Diese letzteren, die unter den Czechen ^ das smd, was die. Herren Knotz. und Genossen im ' putschen .Lager sind,. nämlich halb unzurechnungsfähige na- ^ wnale

Heißsporne/ diese letzeren haben sehr bedeutende Er löge errungen. Bisher waren die Jung-Czechen keine 1l). .I ^ann im Landtag stark, nunmehr werden sie 40 Mann/ lkrk sein. Man kann sich darauf gefaßt machen, daß es ... emzufolge im böhmischen Landtag schon demnächst sehr tur- rulcnt hergehen wird. . ' . - ^ie Urfach en der Erfolge der Jung-Czechen sind im- . N sinden. Seit Jahren überhaupt war bei allen ?Atämmen in Oesterreich das National- und Stammes- / ^luyl, so daß jedes Volk glauben muß, es sei

bei verschiedenen Gelegenheiten zu nach- - in?« czu haben. Alle diese Dinge zusammen genom- K» dm bekannten EM g°h°bt'> nehmen keinen Anstand das Wahlresultat als ge- ' zu bezeichnen. Die Alt-Czechm sind / Querer versöhnlich gegenüber den Deutschen/ in minies ? .^ben die Deutschen Entgegenkommen gezeigt/ ' ^ .Aussichten auf einen Ausgleich wieder ge-- gen die Jung-Czechen sind 'in - nationalen Fm- ^ Ms»? Böhmen bedeutet also der jung- l Natinnls. ^Weg 'eine Verschärfung und - Verlängerung des' dzZ I Haders

. Für Oesterreich aber ist-er ebenfalls eines herannahenden ernsten Sturmes. Siegen ! die Jung-Czechen bei den Reichsrathswahlen in Sommer 1 1891, dann ist die jetzige Majorität gesprengt, dann ist das ^ 5 Ministerium Taaffe gestürzt und dann bleibt angesichts der ? j politischen Selbstverstümmlung der Linken wohl nichts an- ! deres übrig als ein Cäbinet burealikratisch-klerikaler Richtung. / ! Ob man Grund hat, das zu wünschen sei dahingestellt. 6. - ^ politische Rundschau. - ' Oesterreich-Ungarn

suchen. — Laut Prager Depesche vom .6. d. M. -stellt sich dieGesammtsumme der böhmischen.. Städte Wahlen aus 32 Deutsche, 24 Altczechen, 9 Jung- czechen; sieben Wahlen sind noch unentschieden. In Böh men haben die Jungczechen einen großartigen Wahlsieg er rungen/ welcher die gegenwärtige Zusammensetzung des Par- - z laments in Wien verschieben dürfte. — Am II. August be gibt sich der Kaiser nach Berlin, hierauf zum Besuche ? des Königs von Sachsen nach Dresden, während er vor-^ ! her

21