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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 12
Date: 28.05.1922
Physical description: 12
. Der weitausgedehnte Spitalskomplex ist bis auf das letzte Objekt abge brannt. Der materielle Schaden beträgt viele Mi lionen Lire. Das Jammern und Schreien der Kran ken und Sterbenden war herzzerreißend. Wie bleibt man jung? UurOktavvonChristiHirnmelfahrt.) Ich habe einen Menschen gekannt, der hatte kei nen Tag des Kalenderjahres unlieber als seinen Geburtstag. Schon vierzehn Tage voraus war bei ihm Regenwetter, und je näher der Tag selbst kam, desto bärbeißiger wurde sein Humor. Mit nichts konnte man ihn stärker

jung bleiben. Ja, wie denn? Man hört oft sagen: Der Mensch ist nicht älter, sls er sich Mit. Hierin liegt etwas Wahres. Ich habe Menschen gekannt, die noch nicht aus den Zwanziger-Jahren daraus waren, aber den Kopf hängen ließen wie eine Trauerweide, keine Le benslust und keine Spannkraft zeigten und in ihrem ganzen Wesen etwas Greisenhaftes hatten. Und ich habe siebzigjährige Greise gekannt, die noch lebhaft und frisch waren wie ein Kanari und jodeln konnten wie ein Almhirt. Auch machen wir häufig

die Beobachtung, daß hervorragende Men schen nicht in der blühendere Jugend, sondern erst un späteren Alter, mit fünfzig, sechzig Iahen, ihre großen Werke ausführen, um deretwillen sie all gemeine Bewunderung genießen. Nicht auf die Zahl der Jahre kommt es an, sondern auf den schaf- senssteudigen Willen, auf die innere Frische. Dar um sage ich unumwunden: SolangedasHerz nicht alt wird, wird auch der Mensch nicht alt. Nun gibt es aber nichts Besieres und Sichereres, die Herzen jung zu erhalten, als ein starkes

. Im geistigen Sinne geschehen aber diese Wunder eines starken, innigen Glaubens noch viel zahlreicher und zu allen Zeiten. Einem glaubensstarken Menschen vermögen auch die widrigsten Zufälle des Lebens nicht zu schaden, er bleibt sozusagen unberührt von ihnen, sein Inneres leidet keinen Nachteil, sein Herz bleibt fest, stisch und jung. Nun stell ich aber eine andere Frage. Wodurch wird denn die Gesundheit und LÄensfrische und die strahlende Jugendlichkeit eines Menschen beför dert

können: Te Deum laudamuß und Benedicamus Domino! — die mit ihrem sonnigen Gesicht Frieden und Freude auf ihre ganze Umgebung aussttahlen. Solche haben die Kunst erlernt, ttötz des fortschreitenden Alters immer jung zu bleiben. Wer, aber, sagst du, das Jungsein hat doch einen furchtbaren Feind, gegen den mit aller Kunst und Religion nicht aufzukömmen ist, nämlich den Tod. Mit dem Sterben hört alles Junasein aus. — Mein Lieber, das bildest du dir ein. Für den Menschen, der in der Freundschaft Gottes gelebt

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 18.04.1926
Physical description: 6
wieder aufgenommen. Der Präsident Comm. Jsotti gibt den Geschworenen eine eingehende Erklärung der Fragen, welche ihnen vorgelebt wurden. Darauf begann der Staateanwalt: „Ein wei teres Opfer der Leidenschaft, des Höffes und der Nachsucht. Der Egoismus und die Rachsucht waren die Ursache der abscheulichen Tat. Sie zeigte, wie bei den drei Ange klagten kein Heim chen der Neue zu bemerke?', mar und kein Wort des Bedauerns, die gM-usame T«t vollbracht zu hoben. Wohl aber konnte man besonders bei den Brüdlern «Jung

ein heimliches Lächln über ihr Gesicht schleichen sehen, das beweist, wie traurig es in ihrer Seele aussieht. Nach dieser Einleitung drang er in den Strafsall selbst ein. Er legte dar, daß Jung Josef, der im Gast- Hanse den bekannten Ausspruch machte, der eigentliche Mörder sein müsse. Die zwei Brü der Jung, fuhr der Redner fort, waren am 29. März nicht betrunken und sie ,haben di? Tat auch nicht im Raufche begangen, wohl aber wollten sie sich Etztalcr ^gcnAber dankbar zei gen, da einer der Brüden

für die Schwester Etztalers zartere Gefühle hegte.' Er untersuchte den Fall der Entlassung Etztalers wegen der verschwundenen IVO Lire und das darauffol gende Ersuchen von feiten A Ibers, Etztaler aus dein Dienste zu entlassen^, andernfalls er selbst fortgeben würde. Alber mar im vollen Rechte, l'ihr d>'r Statsanwalt fon. Er mar ehrlich und wollte deswegen nicht mit einem Unehrlichen zusammcnsein. Dann kam er zum verhängnis vollen Abend. Die beiden' Jung bezahlten Etz taler die Zeche. Dieser bezeichnete

ihnen Alber als seinen Widersacher, dem er früher oder später einen Denkzettel geben müsse. Diese Phase erwNkte in Jung Heu Gedanken, sich seinom Freunde nütz! ich zu erweisen, damit er mit Hilfe des Binder,. die Ziele bei der Schwe ster erreiàn könne, E - Vennes, daß die An nahme, Alder -wäre der herausfordernde Teil gewesen, absnrd sei, de. sich eurer allein doch nicht dreien gegenüberstellen könne. Er schil derte hierauf mit scharfer-Analyse den Seelen» zustand der einzelnen Beteiligten und ermahnte

die Geschworenen, mit Recht und Strenge, die ihnen vorgelegten Fragen zu beantworten. Er zeigte, wie die drei Täter die Absicht hat ten, Alber zu töten, da sie ihn eine' Strecke.von 2M Metern weiterisMeppten und ihn dann wie Wikde mit den Fäusten bearbeiteten. „Das, »reine Herren Geschworenen, ist klare Absicht zu nwrdenj, nicht gerechte Verteidigung. Er be zeichnete Jung Josef als den eigentlichen Mör der und betrachtete die milderen zwei nur als Helfer beim Morde. iEr nahm air, daß iEtztciler der 'eigenMche

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.12.1860
Physical description: 8
auf 3V Tage und wie der später detaillirte Bericht nachwies, auf 48 Tage und mit dem Weine auf -43 Tage für die ganze Armee ausreiche, und Basevi in seinen Erwartungen geräuscht. reiste von Wien ab. Hermann Jung ließ sich aber hiedurch nicht abschre cken. Da ihm die mißlichen Vermögensverhaltnisse der Familie Eynatten wohl bekannt waren, glaubte er eben darin den Schlüssel gesunden zu haben, Eynatten trotz der Ungunst der Zeiten zur Abschließung einer Lieferung zu bewegen. Er hatte sich hierin

nicht ge täuscht. Eynatten konnte der Aussicht auf eine gesi cherte Zukunft seiner Familie, die ihm Jung so ein dringlich an'S Herz zu legen wußte, nicht widerstehen, und er sicherte ihm gegen eine reiche Tantieme eine große Lieferung zu. Diesem Versprechen zufolge würdigte er auch die Antlmrt des Generalkommando's von Verona vom 4. Juli keiner Berücksichtigung und telegraphirte dahin am 7. Juli, daß 40.000 Ochsen und '90.000 Eimer Wein für die Armee sichergestellt würden, wovon auch Jung an demselben Tage

zuzusichern war. daß sie von jeder neuen Lieferung verständigt werden würben, und es erschienen auch letztere mit' andem Offerenten im Verbandlnngssaale des Armee. Oberkommando und man schritt zur Lizitation. Basevi und Jung hatten sich aber daselbst nicht eingefunden, obschon sie um diese Zeit in den Räu men des Armee-Oberkommando verweilten, und nach dem sie von dem letzten Anbote pr. 36 fl., das die übrigen Offerenten machten, in Kenntniß gesetzt wor den waren, schrieb Basevi auf das Offert folgende

, wohl begründet. Noch an demselben Nachmit tage besuchte Jung den FML Eynatten im Bureau und überbrachte ihm die versprochene Tantieme pr. 20.000 fl. in 20 Banknoten s 1000 fl Der in dem letzten Telegramme erwähnte Manuel war der Reali- tatenbesitzer und Viehhändler in Agram. Emanuel Priester ein alter Geschäftsgenosse Jungs und Basevi's dessen Mitwirkung sie sich bei der ursprünglichen An lage deS Geschäftes versichert hatten, und mit dem sie schon vor ihrer Abreise nach Wien

, also schon vor der. Zeichnung des Vertrages angekommen war. hatte sich sogleich mit Basevi und Jung iu's. Ein vernehmen gesetzt und wurde von nun an der thätigste Mitarbeiter bei der Ausführung des Geschäftes, ob- gleich er das Zagen und Bangen, von dem viele Te legramme Zeugniß geben, noch immer nicht ganz ver winden konnte. - Priester will wohl nach seiner Verantwortung nur ihr Einkäufer und an dem Vertrage selbst.nicht un mittelbar betheiligt gewesen sein; allein der Umstand

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 21.03.1899
Physical description: 8
Nr. «6 Aus den Gründen der Anklage kann entnommen werden: Die Kreszens Jung hatte ein feuriges Herz für den mehr als zehn Jahre älteren Hutmacher Paul T h ö n y zu Burgeis, von dem sie sich nicht losmachen wollte. Aber die Eifersucht säet böse Früchte und so entspann sich eine kurze Tragödie mit etwas schlimmem Ausgang: Im Oktober v. I. kam ein Bries sür den Thöny, welchen die eifer süchtige Jung annahm, die Untreue witterte und auch den Brief gelesen hat. Diese Lectüre entzückte sie durchaus

die Jung in den Besitz aller Briefe der Prugg an Thöny, welche sie alle unterschlug. Erst als die Botenfrau sich bei Thöny wegen seines unbegründeten Mißtrauens gegen sie beklagte, kam der Schwindel der Jung an den Tag, worauf Thöny sie aus dem Hause jagte. Mehrsach versuchte nun die J:;ng den Thöny zur Wiederaufnahme des Verhält nisses zu bewegen) als dies jedoch alles nichts fruchtete, begann sie ihn wegen seiner, nach ihrer Meinung bevor stehenden Verheirathung zu „necken', allerdings mitunter

in recht „bissiger' Weise. ' Ein schwerer Tag war für die Jung der 28. Oktober, an welchem die Prugg selbst nach Burgeis kam. Die ver schmähte Geliebte rannte zum Altbürgermeister und zum Dekan und klagte dort, daß Thöny die Prugg, eine schlechte Person, bei sich eingesperrt habe, und verlangte, daß die selbe aus . dem Dorfe gejagt werde. Doch daraus wurde nichts., und' auch Thöny war seither nicht mehr gut aus die Jung '-zu sprechen. Die Jung hatte Thöny versprochen, sich zu rächen, seine Nachbarn

Ort Feuersgefahr entstanden. Die Hauptsache aber ist, daß nach der Lage und Einrichtung der Schlafkammer des Thöny, welche keine Fenster aus weist, derselbe bei einem plötzlichem Brande sich wohl kaum hätte retten können. Nach der Anklageschrift sprechen eine ganze Reihe von Beweisen für die Schuld der. Jung, welche bereits am 16. Dezember in Burgeis einstimmig und mit voller Be stimmtheit als die Thäterin bezeichnet wurde. Die Angeklagte fand an Herrn Dr. Edmund von Z a l linge r - Thurn

einen kräftigen Vertheidiger, indem derselbe geltend machte, daß vorliegendenfalls die für eine Schuld nöthigen Beweisgründe mangeln. Es sei wohl auch die Annahme zulässig, daß Thöny selbst den Versuch gemacht habe, Feuer zu legen, um von der Jung endlich einmal los zu werden. Dieser Anschauung schlössen sich, da keine Augenzeugen die Schuld nachweisen konnten, auch die Geschwornen an und verneinten mit 8 gegen 4 Stimmen die auf's Verbrechen der Brandlegung gerichtete Hauptfrage. Infolge dieses Wahrspruches

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 25.06.1910
Physical description: 16
davon. „Den Helm brauchst nicht auch dazu. Jung',' rief sie ihm nach und dann zu ihrem Mann gewandt: „Es ist das eigen mit Vater, für patriotische Zwecke hat er stets 'ne offene Hand, aber dem Militär geht er aus dem Weg. Ich Hab' das oft bemerkt, wenn wir in Manöverzeit Einquartierung hatten. Selbst den Jung' sieht er nicht gern in seinem kleinen Soldatenrock, und Marti» wieder stolziert, wie alle Kinder, zu gern darin uniher, was Vater imiiier verdrießlich macht.' „Bater hat seine kleinen

' zu sein. Bei alledem war Großvater indes heut nicht recht bei der Sache. Nicht einmal lachte er und war so still, daß der lebhafte Junge das Lärmen aufgab und schließlich, halb gekränkt, halb bedrückt, selber verstummte. Er begann sich zu langweilen, stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus und verzog das runde kleine Gesicht zu jenen Limen, die einer gewaltigen Heulerei voranzugehen pflegen. Nun hob ihn Großvater wieder aufs Knie, sah ihm furchtbar ernst in die Augen und fragte: „Sag', Jung', was willst

er auf den Hacken kehrt, lief spornstreichs hinaus und schmetterte die Tür hinter sich zu. So merkte der Hofbauer, daß er wieder allein war. Er seufzte und mußte doch zugleich lächeln. Der Jung' schlug seinem Vater nach. Der setzte zuzeiten auch solchen Trotzkopf auf, hatte - einen raschen« harschen Willen unv war doch ein Mann, vor dem man den Hut abziehen mußte. Auch der Jung' würde sich mal durchzusetzen wissen. Ja. sicher. Aber em Gunder wurde er nicht. Er war eben der Sprößling zweier Eltern. -Soldat

mir nichts wie Freude gemacht. Wenigstens gratuliert mir alle Welt zu meinem klugen Doktor- sobn. Und nun hast du mir wohl einen neuen Er folg zu melden, mein gescheiter Jung'.' So war's auch, denn Achim schrieb: „Lieber Vater, nun liegt auch das letzte, das große Staatsexamen hinter mir, und ich darf drauf lospraktizieren. Da drängt es mich, bei diesem glücklichen Abschluß meiner Studien Dir noch einmal von ganzem Herzen zu danken für die unendliche Selbstverleugnung, mit der Du mir das Ziel erreichen halsst. Nie

, meinem herrlichen Bater zu danken für alles Große, das er an ihrem Achim getan.' Martin Gunders umwölkte Stirn klärte sich, Ja, ein Lächeln zog um seinen ernsten Mund. „Heiraten will der Jung' ? Nun, es ist an der Zeit,' sagte er sich. „Ein paar Jahre hat er durch meine Bockbeinigkeit verloren. So ist er erst mit achtnndzwcmzig mit dem Studium fertig geworden, wo sein Freund Evert, der direkt von der Schule aus die Universität ging, zwei Jahre früher den Doktor machte. Der dümmere ist mein Achim drum

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.10.1935
Physical description: 8
nach eigener Erfahrung. Gottholds seeliche Rumpelkammer war reich beschickt. Die Erkenntnisse reichten weit zurück in seine Kindheit, denn alles was ihn je betroffen erschien ihm wichtig und bedeutsam. Auch wußte er aus allem rasch und gut zu folgern. Noch stand er auf der Grenze zwischen jung unii alt. Tageszeiten und Beleuchtung warfen ihn bald dies-, bald jenseits der unsichtbaren Furche, die Junges vom Alten trennt... Es war an einem der letzten Spätherbst-Abende von Bad Weiler. Gotthold lehnte

.' Er aber — der eignen Einsamkeit bewußt ^erstand,' daß' ihr kein Elternhaus die letzte Zu» ftuM böt'Änd fühlte Rührung, die alles Abend- teuerliche ihm verdrängte, daß nichts ihm blieb als nur der Wunsch, dem fremden unerfahrenen Kinde neben sich ein Gutes anzutun Ob sie es unbescheiden fände, wenn er sie wohl bäte, eine Tasse Kaffee, oder Eis — die Mohren wecken wären ganz delikat, und ach die Pflaumen kuchen — auf der Kurterrasse mit ihm einzuneh men? Der Abend sei so schön und sei noch so lang. — so jung

wie heute käme man nicht mehr zu sammen — so jung nie mehr. Sie sah ihm ins Gesicht, das wie durchsonnt ihr schien vor inn'rer Wärme. Und sie stand auf. Sie fanden, daß sie beide gut zueinander paßten n der Größe. Und. als er seinen Arm in ihren .chob, ergab es sich, daß ihre Schritte sich wie orga nisch zueinander fügten, so daß es ganz natürlich chien, daß . er sie etwas fester an sich preßte, als es wohl schicklich war, bei einem ersten Gang. So traten sie aus dem Bereich ihres Lampions

trafen sich ein zweites Mal im fahl erbarmungslosen Schein der grellen Lampen. Und indes ihrer beider Blicke übereinander irrten, war des Mädchens aus Buchhaltung gestelltes Den ken in Betrieb. Es notierte, addierte, subtrahierte und zog Bilanz: Er ist nicht, wie er noch eben schien. Die Farbe des Gesichts ist fast kein Farbe... blaß-gelb ist seine Haut... um die Augen viele Falten... auch kleine Säcke unten drunter... er ist nicht jung, o längst nicht mehr... es ist ein beinah alter Herr

, ein ältlicher... Er kommt nicht mehr, nein, wirklich nicht mehr in Betracht... Was war das nur — vorhin? Und er — mit dem raschen Blick des Vorgesetzten, der alle Mängel rasch mit einem Blick ergreift: Schön ist sie gerade nicht... auch nicht mehr jung... keine Pfirsichwangen wie noch eben, und stubenblaß... müde Schatten unter den Augen... die Lippen seich), gesenkt, in ihren Winkeln... jen seits der zwanzig, ja, Won längst'.. . Was war das nur — vorhin? — Das arme Ding . .. darum wohl saß sie so allein

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 03.02.1935
Physical description: 8
Verblichener sehen Auf mich mit stillem Gesicht: „Es mögen wohl Zeiten vergehen Doch was wir dir gaben, stirbt nicht!' — Ihr Stürme, feindliche Herren, Von Haß und Aufruhr durchgellt — Ihr könnt meine Nächte verzerren, - Doch nicht meine innere Welt! L. von Werdt. Stiesel muß sterben Weltuntergang im Zahre 1SZZ. „Stiefel muß sterben, ist »och so jung, jung', jung...', das alte Volks- und Tanzlied, das sich in jedem Kommersbuch findet, feiert jetzt sein ^ ... , -tWjähriges Jubiläum. Es ist ein Spottlied

. „Das Motorradfahren wollen wir ruhig der Ju gend überlassen, denn so jung — ja soo jung ist man ja nun eigentlich auch wieder nicht mehr De? «le? 2SS Hu-a^ien Im Westen Berlins, zwischen Bücherschränken ^ - « - - s m,--. - < ^>und Regalen, in denen dichtgedrängt die Lexika Trotz dieses kleinen seelischen Mißerfolgesbliebund Grammatiken von rund 200 Sprachen und er aber froh und fühlte sich l»ng. Nur die Elettri- Dialekten neben den mehr als hundert Bibelüber- sche storte das erhebende Gefühl, das nahm

, schon recht.' Arabisch lernte ich aus dem Urtext von „Tausend- ..Sieh, mein Junge', erklärte sie, „da kaufe ich undeine Nacht' — also auf genau die gleiche Art, mir einen richtigen derben Regenmantel, Marke wie ich die genannten Sprachen betrieben hatte »Wassertrotz'. Wer sich jung fühlt, der hockt nicht und auch noch heute Sprachen lerne: aus irgend- Z' Haufe hinterm Ofen, sondern geht hinaus, ob es einem fremdsprachigen Buch, meistens einer Bibel regnet oder nicht.' Übersetzung, suche ich zunächst

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 01.06.1882
Physical description: 10
durch Meineid. Der erste Fall behandelte, wie öden bemerkt, die Mordthat, welche sich am 1K. April nach der Procession im sogenannten Weißgälberhause zu Latsch abspielte. AuS der Anklageschrist, sowie auv den Aussagen der Zeugen und dem Geständ nis deS Angeklagten, geht Folgendes hervor: Johann Fischer, 32 Jahre alt, Wagner von Latsch, hatte durch längere Zeit in dem väterlichen Hause der Anna Jung eine Wagnerwerkstätte miethweise inne, infolge dessen er mit der Ge nannten näher bekannt wurde

und ihr schließlich einen Hnrathsantrag machte. Fischer wurde je doch mit seinem Antrage wiederholt abgewiesen, weShalb. sich seine Liebe zu Anna Juug, oder vielmehr zu ihrem Hause, wie der Angeklagte bei der heutigen Schlußverhandlung selbst zugab, schließlich in Haß verwandelte, so daß er wieder« holt Drohungen gegen daS Mädchen auSstieß, welches denn auch wirklich am 16. April daS Opfer seiner Rochegelüste wurde. An diesem Tage faud nämlich in Latsch eine Procession statt, wobei die Anna Jung als Trägerin

der Jung- fraueufahne sungirte, worüber Fischer wahrschein lich so sehr erbost war, daß er beschloß, seinen lange gehegten Plan, »daS Mädchen zu tücken', nun bei erster Gelegenheit zur Ausführung zu bringen. Er begab sich in daß HaüS der ih» verschmähenden Bauervtochter und wartete dort hinter der Stiege versteckt, bis dieselbe nach voll rndetem Gottesdienste in Begleitung eines Mäd cheuS von 8 bis 9 Jahren, NamenS Anna Egger, vor der Hausthür ankam. Nachdem Anna Jung von ihrer kleinen Freundin

in den nahegelegenen Garten, wo es später gesunden wurde, und entfloh über Radland und PartschinS nach Meran und von dort nach Bozen. Da er sich jedoch dehufS weiterer Fortsetzung seiner Flucht mit Kleidern :c. versehen wollte, begab er sich wieder auf den Rückweg, worauf er endlich in der Nacht vom 18. auf den 19. April durch die k. k. GenS» darmer'le in Meron verhaftet wurde. In seinem Besitze fand sich eine scharfgeladene Doppelpistole und eiue Geldsumme von Kl fl. Anna Jung war nach der Flucht deS Mörders

im Vorhause auf die Knie gesunken, wo sie kurz nachher in den Armen einer Nachbarin in bewußtlosem Zu stande gefunden wurde. Man legte die Bedauerns« werthe ins Bctt, holte den Arzt und einen Priester und die Gemeindevorstehung Latsch er stattete an daS Gericht die Anzeige, daß »die ledige Jungfrau' Anna Jung vom Wagner Anton Fischer durch mehrere Stiche lebensgefährlich verl.tzt worden sei. Am Abend deS 19. April starb daS Mädchen, hauptsächlich iu Folge einer Wunde in der linken Bauchzegend. Fischer

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Alpenzeitung
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Page 1 of 8
Date: 21.08.1931
Physical description: 8
vano. DekilierunA vor liem Duce Roma. 20. August. Heute früh haben die Frontkämpfer des Provinzialverbandes von Bolzano an den Ther men des Caracolla den Oberetfcher Jung fascisten, welche nach Roma gekommen waren, um dem Duce ihre Huldigung darzubringen, die Gagliardetti überreicht. Zu der Feier bildeten die imposanten Bau ten der Ewigen Stadt den Nahmen und sie hatte eine besondere Bedeutung erlangt, weil ihr auch der Duce beiwohnte. Um 3 Uhr früh waren die ILM Jung- »Wie heißt du?' — „Harrasser

werde, weil ich Roma sehe» werde, von dem alle sagen, daß es groß und schön sei'^ Nach sieben oder acht Verhören dieser Art gibt der römische Kollege auf und meint: Als ob sie alle ausgemacht hätten, dasselbe zu sa gen. Ein bedeutungsvoller Augenblick ivar es auch, als die M Autobusse, auf denen die Jung fascisten Platz genommen hatten, sich auf der Piazza Venezia unter dem Fenster des Duce aufstellten. Wir konnten nicht glauben, daß unsere Hun gens so gute Lungen und so viel Begeisterung

durch die frische, aufrichtige Begeisterung Frontkämpfer von Noma, Goldmedaille de Ce «er Jugend. saris. und von Bolzano Cav. Antonini, die zwei Einige Minuten lang, streckten sich tausend Prov'inzialkommandanten der Jungfascisten -arme dem Duce entgegen in symbolischer Um- Fioravanti und Cav. Filippi die Reihen der ab, um sich zu ver um 9 Uhr ertönt das Habtachì-Aeìcl>en. Drei Musikkapellen, jene der 112. Legion der Jung fascisten von Roma und der Jungfascisten von Bolzano intonieren die Marcia Reale

. An der Spitze marschieren die Abteilung^,-, der 112. Legion, die Sportdelegierten aus den Provinzen, die die Mannschaften zu den Athletikwettbewerben nach Roma in die Far nesina begleitet haben, die Athleten selbst, so dann eine Vertretung der Frontkämpfer mit flatternden Fahnen. Hierauf marschieren die Kommandanten der Jugendforinaticmen von Roma und von Bol zano mit dem Milizkaplan, Don Cav. Uff. Vignali und schließlich die Oberetscher Jung fascisten, mit ihrem charakteristiscl>en. schweren Gebirgsschritt

hin. „Damit ist aber nicht alles gesagt — schreibt >die „Tribuna'. — Wenn man von Kräften spricht, so soll damit nicht nur die Zahl ge meint sein, die ja auch wichtig und bedeutungs voll ist; mehr als diese gilt der Geist, von dem diese 1S00 jungen Oberetscher Fascisten durch drungen sind. Um diesen zu verstehen, geniigen zwei De tails dieser Reise: Erstens ist dieselbe ausdrück lich von der Gesamtheit der Oberetscher jung fascisten sehnlichst gewünscht worden. Dieser Wunsch wurde vom Duce erfüllt und nach allen Richtungen

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.08.1934
Physical description: 6
, der österreichische Geschäststräger in Roma, der Kommandant des „Lagers Oesterreich' am Lido von Noina und eine Kompagnie „Jung- Osterreicher' aus diesem Lager. Nach -einem Ausenthalt am Quirinal, wo der Fürst seine Unterschrift abgab, fuhr er ins „Lager Österreich' zum Lido hinaus. Eine Menge von Badegästen begrüßte den Für sten herzlich, als er das Lager betrat, während die Metropolitan-Mufikkapelle die österreichische Bun- deshymne anstimmte. Fürst Starhemberg passierte die jungen Oester reicher in Revue

vor dem.Lager Oesterreich eingesunden hatte, mit einer begeisterten Kundgebung begrüßt. Die Inng-Oesterreicher erwiesen dem Duce die militärische Ehrenbezeugung. Der Ouce ging so dann dem Fürsten Starhemberg und den Persön lichkeiten, die sich zti seinem Empfange eingefun den hatten, entgegen und passierte die Jung- Oesterreicher in Nevne, während die Metropolitan- Musikkapelle die Marcia Neale, Giovinezza und bie österreichische Bundeshdmne' spielte. Dann begab i sich der Regierungschef vor die große

Photographie des Bundeskanzlers Dolljuß uud hob den Arm zum römischen Gruß. Der Lagerkommandant hielt eine kurze Begrü ßungsansprache und ein Jung-Oesterreicher über reichte dem Duce die charakteristische Spielhahn- seder der Heimìvehren. Der Duce zeigte sich über das Geschenk ersreut und umarmte den kleinen Jung-Osterreicher. Ein anderer Knabe hielt dann eine kurze Huldiguugsrede in tadellosem Italie nisch. Hieraus bestieg Vizekanzler Fürst Star hemberg das Podiuin und dankte dem, Regie rungschef sür

wohnte auch der Unterstaats sekretär On. Suvich bei. Kurz vor 19/Uhr nahm der Regierungschef die Paradedesilierung der Jung-Oesterreicher ab, drückte dein Lagerkommandanten seine Anerken nung aus, verabschiedete sich vom Fürsten Star hemberg und bestieg unter de» Huldiguugskund- gebungen der Autoritäten mit O». Suvich sei» Auto und kehrte unter den herzlichen Zurusen der Menge nach Roma zurück. Ich teile vollinhaltlich ihre Ueberzeugung, daß der Besuch unserer Flieger in Italien einen neuen

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 12.10.1943
Physical description: 4
. im Alter von 80 Jahren. Geboren zu Prad in Vintschgau wirkte sie in der Vorkriegszeit viele Jahre hier als Lehrerin, namentlich als tüchtige und geschickte Handarbeitslehrerin. Auch in Montan und in Riffian war sie als Lehrkraft tätig. An der Beerdigung nahm die Schuljugend teil. Vier Jung männer in Tracht trugen den Sarg. Pauls, 11. Okt. — Trauerfeier für Elisabeth Roner — Gestern nachmittags um 3 Uhr fand in Pauls die Trauerfeier für die neunzehnjährige Landwirtstochter Elisabeth Roner aus Frangart

-Boralberg gestaltet und sprach selbst die verbinden den Worte. Der Vormittag des zweiten Kampfta ges stand noch ganz im Zeichen der Mannfchafts- und Einzelkämpfe von Reichsschießwettkampf u. deutscher Jung- meisterschaft im Kleinkaliberschießen. All mählich spitzte sich die Kampftage immer mehr zu. Mit 1733 Ringen führte bis Mittag das Gebiet Thürigen, jedoch stand dabei noch eine Anzahl besonders aus- ichtsreicher Mannschaften, darunter vor allem jene der Gebiete Tirol-Vorarlberg und Hochland

, aus. Nachmittags um 17 Uhr stand dann endgültig die Wertung m Reichsschießwettkampf und im Klein kaliber fest. Die Ergebnisse der deutschen Jung- chützen des Gaues Tirol-Vorarlberg er wiesen sich als überragend. Nicht nur, daß die Jungen dieses Gaues in den bei den Mannschaftskämpfen mit 1784 Rin gen im Reichsschießwettkampf und 2105 stingen im KK.-Schießen sich als über legene Sieger zeigten, belegten sie auch in den Einzelkämpfen durchwegs zweite und dritte Plätze. Sie haben da mit auch ihre Leistung

sie einmal halblaut. Er hatte das selbe gedacht. Wie oft waren sie mit Schiern unterwegs gewesen, früher an Sonntagen, und immer stand am Abend die Trennung bevor, drohend und unum gänglich. „Run sind wir schon vier Jahre ver heiratet, und du glaubst es noch immer nicht,' sagte er lächelnd, aber sie sah ihm an, daß er dasselbe fühlte wie sie. Die andern waren ihr plötzlich ferngerückt, sie wußte nur von Michaels Nähe und von dem sprengenden Glück, daß er zu ihr gehörte. Sie sah ganz jung aus in die sem Augenblick

, jung und weich. Später verstaute man sich im Omni bus. Es fuhr sonst noch niemand mit. der Hauptschub der Schiläufer wurde erst bei der nächsten Station erwartet. So konnten sie sich die besten und beguemsten Plätze aussuchen und das Gepäck mit Ruhe und Genuß verstauen. Randi und Michael 25 (Nachdruck verboten) saßen ganz vorn hinter dem Fahrer; dort sah man nicht nur seitlich, sondern auch vorwärts etwas von der Straße. „Du, Ralph,' rief sie Uber die Schul ter. „die Eltern kommen Weihnachten

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Lienzer Zeitung
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Page 36 of 38
Date: 16.09.1911
Physical description: 38
, die ihm gewaltig imponierten. Als die zwanzig Tage in das Meer der Ewigkeit hinabgesunken waren, zogen an einem frühen Morgen die Soldaten' wieder aus dem freundlichen Dörfchen. Hinaus ging's in die weite Welt; für viele war es ein Einmarsch in ein neues Leben. Die Pfeifen und Trommeln waren in lebhafter Aktion, gar lustig ging's. „Wenn ich komm, wenn ich komm, wenn ich wiederum komm...' Alles, jung und alt, war im Dorf munter. An den Fenstern, an den Türen standen die braven Quartiergeber und sahen

, man ihn nicht ausquartieren, sondern willkommen heißen würde. Altweibersommer. Von M. Fern o. (Nachdruck verboten.) war einmal eine schöne Königin, die wollte nicht gern alt werden, — da ging sie zu einer Fee, die für alle Wünsche Rat wußte und bat: laß mich nicht alt werden, sondern mache, daß ich ewig jung bleibe. Da sah die Fee die Königin an und sagte: Weshalb willst du nicht alt werden? Alt werden heißt weise werden, und sie sagen doch, du seist eine weise Königin, wenn du aber ewig jung sein willst

jung, so zauberschön sieht sie aus.' Das Weben des Schleiers war mühselig, aber die Königin ermüdete nicht bei der Arbeit, es war, als kämen ihr dabei die weisesten Königsgedanken, wie sie ihr Land beglücken könne. Und schließlich — nach einer ganzen Reihe von Jahren, gerade zu dem Tage, da man den Sohn der Königin, der einst das Land erben sollte, aus fernen Ländern wieder zurückerwartete, war der Schleier fertig geworden. So wunderfein, so leuchtend und glänzend, daß der Schein fast blendete

Frühherbstes, dem der Volksmund den Namen Alt weibersommer gab. Die Zeit von heut mag vom „Altern' nichts wissen, nament lich die Frauen nicht, — man wundert sich manchmal, daß die „Großmutter' noch gar nicht „unmodern' geworden ist. Denn so lieb die meisten Frauen die Großmutterwürde ist, es ist docki der bittere Nachgeschmack dabei, daß man — nicht mehr jung ist Mit viel Gewaltmitteln, mit welcher Kunst der Toilette soll meistenteils die „Jugend' erhalten werden. Das Altern ruft in vielen Leuten

> sie einfach um ewige Jugend bittet, ^ jie muß es mit allerhand äußerlichen Hilfsmitteln versuchen! Und niemand ist da, der wie die kluge Fee warnt, wenn man ewig jung sein will, ist man keine Königin mehr, Königsgeist und Königs gedanken hängen sich nicht an Jugendtand. Jede Frau ist Königin, die Königin ihres geselligen Kreises. Und sie steigt von ihrem Thron und sie begibt sich freiwillig ihrer königlichen Würde, wenn sie sich kleinlichen Eitelkeiten ergibt, die jede Falte im Gesicht, jedes ge bleichte

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 20.05.1939
Physical description: 16
unter der Kimmung aufreckte, flogen Früh lingsboten herüber, flügge wie junge Mö wen. Der Mann spürte ihre Raschheit nicht, noch ihre herbe Lenzfreude. Ein wackerer, ein sehr einsamer Mensch war er, einsam wie sein Werk mitten in der braunen un endlichen Welt. Einige Fischerfrauen, die mit ihren hohen Kiepen morgens am Priel entlang wanderten, und die Wasser, die täg lich stiegen und fielen, waren seine Nach barn. Und gerade jetzt kam noch ein Lachen vom großen Priel herüber: Ebba Wulfs Jung

und noch einer, den er nicht kannte, liefen barfuß nach Brunskoog hinüber. Er drohte ihnen: „Wohin?' „Na Huus', lachte Hans Wulf und sprang wie ein Wiesel durch Pfützen und Rinnen, so daß der Größere Mühe hatte, zu folgen. „Paß op, Hans, de Flood kümt op!' rief der Arbeiter warnend, aber der Junge war längst vorbei und wirbelte im Laufen mit beiden Armen durch die Luft, als spiele er mit dem Wind. Ebba Wulfs Jung! Möllers Gedanken flogen zehn Jahre zurück, in die Zeit, als er mit anderen zu den reichen Eiderbauern

durfte. Wo war der Junge? Vom Meer kam Dunst, er kroch heran wie ein Wesen, das hundert wogende Arme aus streckte und mit ihnen Flut und Land grau und endlos umschlang. Die Möwen flohen zum Land, und der Wind hatte sich gelegt, als fürchte er sich. Thies Möller irrte ins Watt hinaus, er tappte durch die wachsende Flut und suchte sich durch den Nebel. Als er den Priel er reicht hatte, ohne jemanden zu finden, blieb er stehen, schrie laut und rief Ebba Wulfs Jung, daß es grell über die Watten schallte

wieder unter seinen Schritten. Ihm war, als neigte sich der Bo den, und die Flut griffe gierig und schaden froh nach seiner Brust. Er blieb stehen, rief nach einem Namen um Hilfe, als müßte der ihn erlösen von seiner Not. „Ebba — dien Jung!' Aber nur der Nebel rann und die Flut schlug klatschend gegen ihn. Da hörte er, wie weit hinter ihm das ihrboot nach Helmort, das beim Nebel keine Einfahrt fand, laut und warnend pfiff. Und er rechnete und begriff, daß linker Hand Brunskoog liegen mußte und daß er mitten im alten Priel

, Jung, kumm! Wie wölt na dien Moder!' Heute geht's längst nimmer so hitzig zu. Aber das Schmuggeln können die Waldler an der Grenze doch nie ganz lassen. Es liegt ihnen im Blut und ist sür sie eine Art Sport, schlauer zu sein als die Grenzer und sie mit allerhand Schlichen möglichst gründ lich an der Nase herumzuführen. Da wird beim Löwenwirt in Peterszell eine große Bauernhochzeit angesagt. Bei einem solchen Ereignis fließt stets viel Wein. Dieser Wein muß natürlich ge schmuggelt

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Alpenzeitung
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Page 5 of 10
Date: 04.05.1930
Physical description: 10
. ..Tag, Jung!' die alten Augen blitzen vor Spaß. „Da üaunste wohl was? An mach haste nicht gedacht, was?' „Nein, allerdings nicht . . „Siehste', Ohm Matths Hände Wagen auf die Schenkel daß der Schnee fliegt „Da ist mir mein Vorhaben mal gelungen. In meiner Klitsche wurde es mir zu einsam und da bekam ich plötzlich 'ne deftige Sehnsucht, und da Hab ich mich auf die Bahn gesetzt und — na, da bin ich'' Bei diesen lebensechten Marten Ohm Mat thes fällt dem Doktor etwas Hartes. Kaltes vom Herzen

. Eigentlich ist es rührend wie ver- sclmelt und durchfroren der alte Ohm da vor ihm steht. Das hätte er doch eigentlich nicht no tig. Richtiger wäre es schon, der 'Jung', der ihn, alles verdankt, schickte ihm mal dann lind wann seinen Wagen. Und da schämt sich Ernst Hermanns ganz gewaltig, daß er auch nur inlnutenlang etwas wie Aerger über den unge betenen Besucher verspürte. Er wird warm u. herzlich. „Ohm Matthes! Tag, Ohm Matthes'. Komm rein. Ohm!' Und es erregt ihn, daß der Diener so fein und unendlich

nenden Wasserlachen unter seinen Füßen. ..Jung, ich verdreck Dir alles! Wo ich hintret, ist keine Farbe mehr.' „Streichen wir neue!' scherzt Ernst. „Zieh ìis Kähne lieber aus, sonst ertrinken wir hier noch Josef wird gleich mit den Panrosseln kommen.' Ohm Matthes nestelt im Schnürriemen und versichert: „Uff. i . uff!' Josef klopft diskret und reicht Flauschrock und Pantoffeln-, wider willig nimmt er die nassen Schuhe mit nach drvußen. Als der Grog kommt, grunzt Ohm Matthes behaglich. «Junge

so gewissermaßen der Gipfel. Nee. sag nichts! Mich hat nix ärmer gemacht. Was braucht so «in alter Eigenbröt ler wie ich schon groß zum Leben? Ne warme Bude, den Tabak, so«, bißchen was vom Schwein und' — er zwinkert mit den Augen — „ab und zu mal ein Besuch bei Dir. mein Jung.' Heißer schämt sich Ernst Hermanns. Ein alter Mann macht ««inen weiten, eisigen Weg durch Kälte und Schnee aus Herzlichkeit, aus Treue, aus wunderbarer Anhänglichkeit; und er, Ernst Hermanns. Doktor der Rechte, zauderte, ihn zu ompfanze

nach seinen Kleiden» sondern nach den Kleidern seiner Frau Alles da! „Denk' dir, Großmama,- zu Ostern heirate ich!' „Du bist noch sehr jung, mein Liebling', schüt telt« Großmama den weißhaarigen Kopf. ..Bist du denn auch schon genügend vorbereitet für die Ehe?' „Aber natürlich,' erwiderte die Braut ltrah» lend, „ich habe l? neue Kleider!' Schotten zu! Skizze von Werner Krusger- Hamburg. Während die „Relianoe' in Vigo Kohlen bunkerte; mir mißtönig quietschenden Ketten und dem seinen Staub, der durch die tropisch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 06.02.1919
Physical description: 8
(8vknullar) feinste lollette > 8sifsn, ^ prlms Wasokselfen, ?«!rn, impflidlt »»» »a g»»«» «n Mei- X 1.20 ktikec. ^ebsäullt. — <Iod. f. l.ipburgk!'. rol'llialv^r«o> SosvdSl. Svlo»!»lv»r«i NÜX zclllilll. lMWüe .los. ^/iI6ling, I_subsn >2. Privat - Mittagstisch v^üßk«i»K Bindergasse 16, 1. Stock. ' Einige Anmeldungen werden noch ent« gegengenommen. sesv Als nun heute — es mar um die elfte Stunde am Vormittag— ein sehr aristokratisch und elegant ausse hender junger Herr draußen stand und Fräulein Jung

zu sprechen verlangte, da kam die Abwehr nicht so glatt über Frau Steinmanns Lippen. Es tat ihr direkt leid, den „schönen jungen Herrn' abzuweisen. Sie stotterte ein wenig und ließ, ihre kleinen, nmu leren Aeuglein wohlgefällig auf Hans von Dornau ru hen. Gestern der andere, der nach Fräulein Jung frag te, na, ja, der war nicht schön anzusehen gewesen. Aber dieser hier — den durfte doch Fräulein Jung nicht ein fach abweisen lassen. Er bemerkte ihr Zögern. Jeden falls schätzte er sie richtig ein und ließ

ein bereitgehaUe nes Geldstück in ihre Hand gleiten. „Ich weiß, daß Fräulein Jung seil vorgestern wie der bei Ihnen Wohnung genommen hat, weiß auch, daß Sie Order haben, niemand vorzulassen. Aber mich triff! diese Bestimmung nicht. Das gnädige Fräulein hat mein Kommen nur nicht erwartet. Und ich muß sie in einer dringenden Angelegenheit sprechen. Bitte — lassen Sie mich ein? Sie werden ja irgend ein neutrales Zimmer haben, in dem ich Fräulein Jung erwarten und mij ihi sprechen kann', sagte Dornau sehr bestimmt

. Frau Steinmann hatte erfreut konstatier!, daß sie --in Goldstück in der Hand hielt. Das inachte ihr He>5 noch weicher. Sie Zögerte nicht mehr lange. „Na, wenn Sie es schon wissen, daß sie hier isr und wenn es Sie nicht betrifft, dann treten Sie nur ein. Bit k' — hier in den Salon.gnädiger Herl'. Ich u>erde es -nis mich trehmen und Fräulein Jung sagen, daß Si' !>!er sind. Wie war doch Air Name, gnädiger Herr?' Hans von Do man zog ein schmales ÄAverl hervor. ,?ür alle Fälle hatte er schon im Hotel

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