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Gardasee-Post
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Page 5 of 12
Date: 17.08.1912
Physical description: 12
Laurins Rosengarten. Der „E i s e n m e i s t e r“ John Fritz. Vor kurzem erschien die Lebensgeschichte eines Industriellen, der mehr als jeder andere den Namen eines Pioniers der Eisen- und Stahlindustrie der Vereinigten Staaten ver dient, und der doch im Ausland verhältnis mäßig wenig bekannt ist. Es ist John Fritz, der Eisenmeister, dessen Verdienste um das Ingenieurwesen dfe vier großen amerikani schen Ingenieurvereine durch Stiftung einer goldenen Medaille anerkannt haben. Die „Technischen

Monatshefte“, Stuttgart, bringen über seinen Werdegang einen kurzen interessanten Bericht, der sich auf eine Ar beit in einer englischen Zeitschrift stützt. Einer 1802 in Pennsylvanien eingewander ten hessischen Familie, namens Fritzius, ent stammend, und 20 Jahre später dort auf der Farm seines Vaters geboren, wuchs John unter nichts weniger als für den künftigen Tech niker günstigen Verhältnissen auf. Der Schul unterricht (2 mal je drei Monate im Jahre) war äußerst dürftig, und der Vater, dem John

selbst gebaut hatte, bekam landwirtschaftliche Maschinen jeder Art zur Reparatur. Wie leb haft John Fritz alle mechanischen Neuerungen aufnahm und zu verwerten verstand, zeigte sich besonders auffallend, als er 1839 zum erstenmal eine Flinte mit Perkussionsschloß in die Hände bekam. Zunächst änderte John sofort sein eigenes Gewehr mit Feuerstein schloß, und sehr bald danach wurde er der Büchsenreparateur für die ganze Umgegend, eine Tätigkeit, die dem Unermüdlichen viele Feierstunden kostete. Doch erst

Anfang der vierziger kam John endlich in seine eigentliche Lebensbahn. Es gelang ihm 1844 in einem neugegründeten Eisenwerk in Morristown ein Unterkommen zu finden. Als Lehrling trat er ein; in weni gen Wochen war er Vollarbeiter. Nach einem weiteren Vierteljahr hatte er die Maschinen werkstätten zu leiten, und anderthalb Monate später war er verantwortlicher „Eisenmeister“ des ganzen Betriebes. Es würde hier zu weit führen, John Fritz auf seiner ganzen Laufbahn zu begleiten, denn seine gewaltige

zu walzen hatte. Dann kam die Periode der Bessemerstahl gewinnung, um deren Einführung und Ent wicklung in Amerika sich John Fritz so ver dient machte, daß er die goldene Bessemer medaille erhielt. Besonders aber erwarb er sich den Dank seiner Landsleute, als er sich bei geänderter Geschäftslage auf dem Stahl markt mit ganzer Kraft auf (die Fabrikation von Panzerplatten warf und in Bethlehem in Penn sylvanien ein mustergültiges Werk dafür schuf. Seinem unermüdlichen Streben in dieser Rich tung schrieben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 25.12.1920
Physical description: 16
, ein schwarzer Riese mit einer Plartnase, einem Kraus kopf und Lippen, so rot und so platt wie ein frisch vom Schlächter abgeschnittenes Beefsteak. Mafia und John (John war ein Weißer) hatten eine Tournee durch Eng. land, Deutschland und Belg-en gemacht und traten jetzt als gute musikalische Clowns in Darieteegesellschalten auf. Mafia hatte den meisten Erfolg. Er konnte die ori ginellsten Gesichter ziehen. Die Menschen lachten sich krank, wenn er auf der Mandoline klimperte und sein brennendes Ziga

. Wenn sie des spaßig fanden, mit ihrem weißen Finger über seine schwarze Nass zu streicheln und dann erstaunt zu fragen: „Färbt das nicht ab?" —Er fand das gemein, niedrig, schmierig Und wü. tsnd hatte er dem ein Ende gemacht, Chrfitmontag stieg sein Groll. In der Kirche hatte er gebetet. John tot das nicht. Tr wohl. Für kein Geld hätte er es unterlassen. Nach der Vor stellung hatte er ruhig seinen kleinen Grog getrunken, war spazier cp gegangen und früh am Morgen dann hatte er seilte Schritte in die festliche

wäre — kehrte er nach .Hause zurück, in se-nc Miels- wohnung in der vierten Etage. Die leist wehend? Kerzen flamme befchien das grimmige Negergesicht, das einen bläulichen Glanz auf den Backenknochen hatte. John, der mit seinen Freunden Karten gespielt hatte, ohne zu hoch zu sttzen, Lag schon in seinem Bett, die Decke bis über die Rast gezogen — und auf der Decke alles, was er an Kleidungsstücken besaß, um es wärmer zu haben. John rappelte unter seiner Decke und wurde unvlchig. „Nun," sagte

er ärgerlich. Aber der Neger, ohne aufzuschen, begann grollend zu sprechen: „. ... Ich bin m der Kirche gewesen . . " „Das weiß ich , Und nun geht nur etwas im Kopf herum... tin sonderbarer Gedanke.. unbegreiflich . . ." „Was denn?" gähnte John. Der sinnende Negerkopf beugte sich tiefer nach der Kerze — weiße Silberhaare glänzten zwischen dem schwarzen Kraushaar, und langsam, zögernd, fragte mir beinahe melancholischer Stimme der Niger: . John, wie würdest du dir denken, daß Gott aus sieht?" Der Kopf

du dir denken können, daß Gott mir ähnlich söhc?..." Mafia hatte sehr richtig vorhergesagt — John brüllte vor Lachen. Es währte eine ganze Zeit, bis er zu sich kam und nochmals lachend ausrief: „Welch ein famoser Witz! — den mußt du heute abend au* den Breitem preisgeben!" „... Ja, nun lachst du — das Hab« ich ja vorher ge- wußl — aber nun frage ich dich noch einmal, wie denkst du dir, daß Gott aursieht?' ,Ach, quatsch nicht!" lachte John, „das fit noch ganz natürlich — da philosophiert er drüber

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Außferner Zeitung
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Page 30 of 32
Date: 25.10.1913
Physical description: 32
. Auf dem Tische lag die Kündigung seines Hauswirtes. Er beachtete sie kaum. Konnte denn sein Elend noch größer werden? Die Friedhöfe der Welt städte bergen auf ihren Hügeln Werte von vielen Tausenden in der Form. Von . Liebesgaben. Hab sucht, Not und Laster l aben , sogar danach ihre Hand ausgestreckt. Dar um sind Wächter ange stellt, die über das Gut der Toten ihren schützen der: Arm breiten und die wie kaum ein anderer ge eignet sind, Besuchern des Friedhofes Auskunft und Aufklärung zu geben. — John

Begleiter erstaunt an. „Tausende?" „Jawohl. In edlen Türkisen. Keine Imi tation, kein Kunststein, edle, echte, persische Tür kise. Allerdings unge schliffen. Aber das fin det sich ja. Es fragt sich nur, wie der Mann in den Besitz dieser Steine kam —" „Das wird sich gleich aüsweisen", sagte der Wächter leb haft. „Hier kommt er." In diesem Augenblick trat John heran. Er war furcht bar bleich. Seine Augen hatten rote Ränder, feine Haltung war schwankend: er hatte schon den zweiten Tag

. Wollen Sie mir eine Frage gestatten: Sind die Steine, mit denen dieser Namcnszug ausgeführt ist, Ihr Eigen tum?" John sah den Frager mit finsterem Staunen ins Gesicht. „Mein Eigen tum. Gewiß." „Dann erlauben Sie,' daß ich meine Verwun derung ausspreche, sie aus einem Grabe zu sehen." John zuckte die Ach seln mit dem Ausdruck der tiefsten Gleichgültig keit. Der Inspektor fuhr fort: „Ich möchte Sie- sogar bitten, die Steine wegzunehmen. Die Ver waltung kann die Ver antwortung nicht tragen." Ueber Johns Züge flog

war über die Würde dieser Entgegnung erstaunt. „Sic mißver stehen mich!" sagte er gelassen. „Ich möchte Ihnen im Gegenteil hel fen, die Tote, die Ihnen so teuer ist, freundlicher zu ehren. Es war Ihre Gattin?" fragte er gütig. „Ja, es war mein teures Weib!" sagte John mit einer Beweg ung, wie er sie in all den Wochen seiner Ver einsamung nicht gefühlt hatte und die wohl die teilnehmenden Worte des Fremden, die ersten, die er seit langen? hörte, zu lösen begannen. Nach und nach erfuhr jener denn alles. Als John feine junge Frau

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 20
Date: 01.11.1913
Physical description: 20
. Auf dem Tische lag die Kündigung seines Hauswirtes. Er beachtete sie kaum. Konnte denn sein Elend noch größer werden? Die Friedhöfe der Welt städte bergen auf ihren Hügeln Werte von vielen Tausenden in der Form von Liebesgaben. Hab sucht, Not und Laster haben sogar danach ihre Hand ausgestreckt. Dar um sind Wächter ange stellt, die über das Gut der Toten ihren schützen den Arm breiten und die wie kaum ein anderer ge eignet sind, Besuchern des Friedhofes Auskunft und Aufklärung zu geben. — John

Begleiter erstaunt an. „Tausende?" „Jawohl. In edlen Tiirkisen. Keine Imi tation, kein Kunststein, edle, echte, persische Tür- kise. Allerdings unge schliffen. Aber das fin det sich ja. Es fragt sich nur, wie der Mann in den Besitz dieser Steine kam —" „Das wird sich gleich ausweisen", sagte der Wächter leb haft. „Hier kommt er." In diesem Augenblick trat John heran. Er war furcht bar bleich. Seine Augen hatten rote Ränder, seine Haltung war schwankend: er hatte schon den zweiten Tag

. Wollen Sie mir eine Frage gestatten: Sind die Steine, mit denen dieser Namenszug ausgeführt ist, Ihr Eigen tum?" John sah den Frager mit finsterem Staunen ins Gesicht. „Mein Eigen tum. Gewiß." „Dann erlauben Sie, daß ich meine Verwun derung ausspreche, sie auf einem Grabe zu sehen." John zuckte die Ach seln mit dem Ausdruck der tiefsten Gleichgültig keit. Der Inspektor fuhr fort: „Ich möchte Sie sogar bitten, die Steine wegzunehmen. Die Ver waltung kann die Ver antwortung nicht tragen." Ueber Johns Züge flog

war über die Würde dieser Entgegnung erstaunt. „Sie mißver stehen mich!" sagte er gelassen. „Ich möchte Ihnen im Gegenteil hel fen, die Tote, die Ihnen so teuer ist, freundlicher zu ehren. Es war Ihre Gattin?" fragte er gütig. „Ja, es war mein teures Weib!" sagte John mit einer Beweg ung, wie er sie in all den Wochen seiner Ver einsamung nicht gefühlt hatte und die wohl die teilnehmenden Worte des Fremden, die ersten, die er ieit langem hörte, zu löfeu begannen. Nach und nach erfuhr jener denn alles. Als John seine junge Frau

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Tiroler Post
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Page 18 of 20
Date: 31.10.1913
Physical description: 20
denn sein Elend noch größer werden? Die Friedhöfe der Welt städte bergen auf ihren Hügeln Werte von vielen Tausenden in der Form von Liebesgaben. Hab sucht, Not und Laster haben sogar danach ihre Hand ausgestreckt. Dar um sind Wächter ange stellt, die über das Gut der Toten ihren schützen den Arm breiten und die wie kaum ein anderer ge eignet sind, Besuchern des Friedhofes Auskunft und Aufklärung zu geben. — John hatte keinen Augen blick verloren. Was fein Herz bis zum Zerspringen füllte, mochte

, kein Kunststein, edle, echte, persische Tür kise. Allerdings unge schliffen. Aber das fin det sich ja. Es fragt sich nur, wie der Mann in den Besitz dieser Steine kam —" „Das wird sich gleich ausweisen", sagte der Wächter leb haft. „Hier kommt er." In diesem Augenblick trat John heran. Er war furcht bar bleich. Seine Augen hatten rote Ränder, seine Haltung war schwankend: er hatte schon den zweiten Tag nichts über die Lippen gebracht. Wenn der nächste Morgen tagte, war er ohne Obdach. Ohne der Anwesenden

: Sind die Steine, mit denen dieser Namenszug nusgeführt ist, Ihr Eigen tum?" John sah den Frager mit finsterem Staunen ins Gesicht. „Mein.Eigen- tum. Gewiß." ' „Dann erlauben Sie, daß ich meine Verwun derung ausspreche, sie auf einem Grabe zu sehen." • John zuckte die Ach seln mit dem Ausdruck der tiefsten Gleichgültig- keit. Der Inspektor fuhr fort: „Ich möchte Sie sogar bitten, die Steine wegzunehmen. Die Ver waltung kann die Ver antwortung nicht tragen." Ueber Johns Züge flog es wie Hohn. „Die Verantwortung

mich!" sagte er gelassen. „Ich möchte Ihnen im Gegenteil hel fen, die Tote, die Ihnen so teuer ist, freundlicher zu ehren. Es war Ihre Gattin?" fragte er gütig. „Ja, es war mein teures Weib!" sagte John mit einer Beweg ung, wie er sie in all den Wochen seiner Ver einsamung nicht gefühlt hatte und die wohl die teilnehnrenden Worte des Fremden, die ersten, die er seit langem hörte, zu lösen begannen. Nach und nach erfuhr jener denn alles. Als John seine junge Frau nach Europa überführte, war unter den Passa

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Lienzer Nachrichten
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Page 18 of 20
Date: 31.10.1913
Physical description: 20
von Liebesgaben. Hab sucht, Not und Laster haben sogar danach ihre Hand ausgestreckt. Dar um sind Wächter ange stellt, die über das Gut der Toten ihren schlitzen den Arm breiten und die wie kaum ein anderer ge eignet sind, Besuchern des Friedhofes Auskunft und Aufklärung zu geben. — John hatte keinen Augen blick verloren. Was sein Herz bis zum Zerspringen füllte, mochte man es aus dem frischen Hügel lesen. Bald stand der Name „Kate", aus blauen Stei nen geformt, wie ein heiliges Geständnis vor dem Beschauer

kam —" „Das wird sich gleich ausweisen", sagte der Wächter leb haft. „Hier kommt er." In diesem Augenblick trat John heran. Er war furcht bar bleich. Seine Augen hatten' rote Ränder, seine Haltung war schwankend: er.hatte schon den zweiten Tag nichts über die Lippen gebracht. Wenn der nächste Morgen tagte, war er ohne Obdach. Ohne der Anwesenden zu achten, ja vielleicht ohne sie zu bemerken, kauerte er sich vor dem Grabe nieder. Er betete Don der lahrhundertteier der Zchlachl bei Wartenburg

. nicht, er weinte nicht, seine Finger rückren und schoben an den Steinen, um sie in gleiche Linie zu bringen. Ta fuhr er plötzlich aus; der Inspektor hatte ihn leicht an der Schulter berührt. „Bitte, mein Herr?" sagte er mechanisch, als dieser leicht den Hut lüstete. „Verzeihung, lieber Freund, daß ich Ihre Andacht störe. Wollen Sie mir eine Frage gestatten: Sind die Steine, mit denen dieser Namenszug ausgeführt ist, Ihr Eigen tum?" John sah den Frager mit finsterem Staunen ins Gesicht. „Mein Eigen tum. Gewiß

." „Dann erlauben Sie, daß ich meine Verwun derung ausspreche, sie aus einem Grabe zu sehen." John zuckte die Ach seln mit dem Ausdruck der tiefsten Gleichgültig keit. Der Inspektor fuhr fort; „Ich möchte Sie sogar bitten, die Steine wegzunehmen. Die Ver waltung kann die Ver antwortung nicht tragen." Ueber Johns Züge flog es wie Hohn. „Die Verantwortung wird nicht schwer zu tragen sein." Aber der Inspektor fuhr unbeirrt fort: „Sie müßte sich sogar erkundigen, wie dst Steine in Ihren Besitz gelangt

. „Ja, es war mein teures Weib!" sagte John mit einer Beweg ung, wie er sie in all den Wochen seiner Ver einsamung nicht gefiihlt hatte und die wohl die teilnehmenden Worte des Fremden, die ersten, die er seit langem hörte, zu lösen begannen. Nach und nach erfuhr jener denn alles. Als John seine junge Frau nach Europa überführte, war unter den Passa gieren ein Kaufmann aus Herat, der auch von Bombay kam und ge fährlich erkrankte. Kate, der Engel, den er verloren, wurde von tiefem Mitleid für den Mann ersaßt

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 08.06.1919
Physical description: 8
. „ JunsSlliL. ittititUr. 24, HSi» „luftria“ Ein Doppelgänger. 111 Von Theodor Sisrm. , ja, Cliristiucheu." rief die Alte, „ich setz mich zu öir; schlaf uut Kind; die Welt ist gar zu kalt!" John aber stürzte aus der Kammer, dem niedrigen Verschlage zu, der auf dem Hofe war,- hier in der Dunkelheit, itadh zugerie- Bter Tür, schürfte er seine Hanösüge und schliff sein Handbeil auf dem dort stehenden Schleifstein. ^ — In der Nacht, die diesem Tage folgte, fiel das Quecksilber in den Thermometern

hinauszuWcken suchen; aber wen kümmerte es n^iter, wer draußen noch so geschäftig wach war? Als aber Alt-Mariken am Morgen spät erwachte, da M sie von ihrem Bett aus. daß in dem Beilegeofen schon A.helles Feuer prasselte imd ihre Schillinge nicht mehr » waren. In der Kammer stand John neben seinem Mnrtein und sah schweigend .w. wie sie behaglich ml) oie Kleider überzog und nuterweilen mit ihren Händchen an.deu Ofen klatschte. „O " r-ef sie frohlrch und zog ne aurüa „er hat mich, vrdlMl.ch »bräunt

doch so?" — Wie eine unheimliche Erinnerung überkam es ibn; aber er konnte sich nicht entsinnen; itnn war nur. als sei ihm Unheil auf den Fersen. Er sah ickcht um; aber er ging jetzt rascher, denn es war garrz hell noch auf den Gauen. auch das hinter ihm gilkg rascher^- er brütete noch: Wer kann das sein? — da schob ein magerer dlrin sich in den seinen, und ein bleiches, bartloses Gesicht, mit knrzgescho- renem Schädel sah ihn aus kleirren, scharfen Augen an. John erschrak bis in die Fußspitzen. „Wenzel!" stieß er hervor

. „Wo konrmst Mt her?" „Wo auch du einmal sechs Jahre geweserr bist, John! Ich hatte es noch einmal versucht." „Laß mich!" sagte Johlt; „ich darf nicht mit dir gesehen werden. Das Lebert ist schwer genug." Er ging noch rascher, aber der andere blieb ihm zirr Seite. „Nur die Straße hier hinauf." sLgte er. „Du trägst das Zeichert der Ehrlichkeit da auf den Schultern; das tat mir gut zu meiner Reputation!" John stand still und trat von ihm zurück: „Du machst liutsmn, oder ich stoße dich hier zu Boderr

!" Der schwache Züchtling mochte derr Grimm des Mannes fürchten; er zog grinserrd seine alte Mütze: „Auf Wieöer- sessen. Herr John! Du bist heute just nicht höflich gegen einen alten Ka.lueraden!" Er steckte die Hände in die Hvselrtaschen und ging nach links unter den Rathaus- schwibbügen zrrr Stadt hinaus. In furchtbarer Bewegung setzte John seinen Weg fort; ihm war, als wäre alles in ihm eingestttrzt. Einige Häuser vor dem seinen kam ihm das Kind entgegen und hing sich an seinen Arm. „Du sprichst ja gar

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 23.11.1912
Physical description: 12
.) Der Londoner Policeman C. 49 schleuderte langsam durch die Wapping-Street. Es war gegen Abend, die Schwüle des Herbsttages hatte etwas nachgelassen, und die Straßen waren völlig menschenleer. Plötzlich bemerkte der geschärfte Blick des Polizisten zwei Be trunkene, die sich auf dem Bürgersteig um herwälzten; er hob sie auf, hielt ihnen eine Standrede und schickte sie dann weiter. Durch diese Tat lenkte er aber die Auf merksamkeit und das Mißfallen des Heizers John Smith auf sich, der, an eine Straßenecke

gelehnt, dem Vorgänge zugeschaut hatte. Zwar hatte John, um der Wahrheit die Ehre zu geben, eine Flasche Whisky bereits im Magen, aber er fühlte sich trotzdem durch aus nüchtern; jedoch in dem Moment, als der Schutzmann die Betrunkenen zurechtwies, schlug ihm jäh ein gewisses Solidaritätsge fühl in den Kopf, und er entschloß sich, dem rothaarigen Polizisten eine Lehre zu geben. Er ging ein paar Schritte vor, hob die Hand und der Policeman C. 49 lag am Boden. Dann packte ihn aber die Furcht, der Schlag

sich! um, lief, so schnell ihn seine Beine tragen wollten, bis zur nächsten Stra ßenecke, und mischte sich dann mit einem möglichst harmlosen Gesicht unter die Pas santen. Auf diese Weise erreichte John unange fochten seine Wohnung in der Cable-Street. Kaum hatte er jedoch das Zimmer betreten, ließ er sich völlig erschöpft in einen Stuhl fallen und begann zu stöhnen. Voll Ver wunderung sah seine Frau ihren echauffier ten Ehegatten an und wußte keine Erklärung dafür, daß ihr Mann heute so früh

uns ein reizender Waldweg in einer halben Stunde zum S t a 11 e r h 0 f, einem beliebten Ausflugs ort der Bozener für die Herbst- und Früh jahrszeit, mit guter Wirtschaft und prächti ger Ausblick talaus bis zur Klause von Sa lurn und zu den Bergen von Meran. Die Stadt Meran selbst sieht man nicht, weil das Etschtal eine Wendung macht. Auf der Eisenbahn fährt man von Bozen nach Meran in einer Stunde. Der Welt- kurort hat jetzt in seiner Umgebung auch Frau Smith. Und so blieb John den Abend bei seiner Frau solide

zu Hause. Als jedoch John auch am nächsten Tage ganz gegen seine Gewohnheit gar keine An stalten zum Ausgehen machte, kam seiner Frau die Sache doch! ein wenig verdächtig vor. Sie nahm ihn ordentlich ins Gebet und schließlich beichtete er ihr die ganze Affäre. „Er hat die Prügel verdient“, entschied Frau Smith, nachdem John geendet hatte, „al lein, vergiß nicht: wenn sie dich kriegen, so kommst du unter einem Jahr Gefängnis nicht davon. Jch rate dir, nicht eher wieder auszugehen, als bis dein Dampfer

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 23.11.1912
Physical description: 12
: „Wer das Etschland kennt, dem lacht das Herz, wenn er den Namen Tisens hört, nicht allein wegen der uralten Würde des Dorfes, sondern mehr noch wegen der Schönheit der Lage, der Fruchtbarkeit des Bodens, der Reinheit der Lüfte und des biederen Schlags der Leute.“ Und so gibt es im ganzen Talzuge der Etsch noch viele schöne Ortschaften und Hü gelzüge, die man zur Herbstzeit besuchen durch, bis sie plötzlich einen leisen Schrei der Ueberraschung ertönen ließ. „Nun, was steht da?“ fragte John, bleich

. Sämtliche Kneipen, besonders in der Nähe des Hafens, werden von Geheimpolizisten Tag und Nacht observiert.“ Frau Smith legte die Zeitung fort und sah ihren Mann erwartungsvoll an. John war noch bleicher geworden und saß ganz zer knirscht auf seinem Stuhl. „Wenn du zu Hause bleibst“, tröstete ihn seine Frau, „so hast du vor der Polizei nichts zu fürchten. Doch halt, eins ist peinlich: die Nachbarn werden doch bestimmt dein ständiges Zuhausebleiben bemerken und dar über Vermutungen aufstellen. Da müßte

tapezieren; und wenn du damit fertig bist, werde ich den Krämer um eine alte Kiste bitten, aus der du dann einen kleinen Wagen für unser Baby machen kannst.“ „Hör mal —“ versuchte John die Vorschläge seiner Frau zu unterbrechen, doch, sie ließ sich nicht stören und fuhr fort: ,,— und wenn du dann auch damit fertig bist, werden wir schon irgendeinen neuen Vorwand finden.“ John Smith sah eine Weile seine bessere Hälfte stumm an, brummte dann ein mür risches „Nun gut“ und verstummte wieder. Seine Frau

machte sich von neuem an ihre Arbeit, während John nach einiger Zeit seuf zend aufstand, einen Eimer voll Kalk und einen Pinsel hervorsuchte und die Decke in der Küche zu weißen begann. Die Arbeit strengte ihn ganz furchtbar an, und als am nächsten Morgen die Sonne wieder aufging, erschien ihm diese freiwillige Gefangenschaft noch schrecklicher als tags zuvor. In der Hoff nung, vielleicht etwas tröstliches zu erfahren, schickte er seine Frau wieder nach, einer Zei tung. Von Dr. Franz Kittier

recherchiert nach wie vor und richtet ihre besondere Auf merksamkeit auf »die Kneipen.“ „Ausgerechnet auf die Kneipen“, murmelte John wütend. „Ein Glück nur, daß der Poli zist wenigstens wieder gesund wird!“ Am nächsten Tag stand nichts in der Zei tung, und zwar .aus dem einfachen Grunde, weil die Erfindungsgabe der Frau Smith all mählich zu versagen schien. Jedoch beeilte sie sich, den Optimismus ihres Mannes durch die Mitteilung, daß die Zeitungen wahr scheinlich nur aus strategischen Gründen Schweigen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 07.06.1919
Physical description: 4
jetzt traurig: „Mein Vater, ich weiß aar nicht mehr, wie Mutter aussah!" , „Wir hatten nintmer Geld zu einem Bilde,- wir dach ten auch nicht an den Tod!" antwortete John, und seine Stimme bebte,- „aber er ist immer bei uns,- streck' nur den Finger ^ms, so kommt er schon!" Die Kleine drückte angstvoll das Köpfchen an seine Brust. „Nein nein." sagte er. „so ist's doch nicht! Du kannst schon deine beiden ganzen Händchen ausstrecken! Der liebe Gott ist dock über ibm,- der hat auch verspro chen daß wir die Toten

alle Wiedersehen sollen,- so lange mußt du warten." _ „Ja, Vater," sagte das Kind, und der kleine Mund drückte sich auf den seinen, „aber du mutzt bet mir blei ben." „Wie Gott will." War bei ihrer Nachhausekunft Alt-Mariken noch wach, oder hatte die Haustürschelle sie wieder aufge schreckt. dann schalt sie John, die Nacht sei nicht für Kin der. er trage sie noch in den Tod. Er aber sagte dann wohl halb für sich selber: „Besser früher Tod, Als spät in Not." * Da kam jener furchtbare Winter in den vierziger Jah

ren, wo die Vögel tojt aus der Luft fielen und die Rehe erfror» n im Walde zwischen vom Schnee gebeugten Bäumen lagen, wo die armen Leute mit ihrem leeren Magen, um nicht gleichfalls zu erfrieren, in ihre kargen Betten krochen, die in den ungeheizten Kammern 'stan den,- denn auch die Arbeit war mit eingefroren. John hatte sein Kind auf dem Schoß: er sann wohl darüber nach, warum in solcher Zeit das Mitleid nicht den Armen Arbeit schaffe,- er wußte nicht daß es an ihm vorbeigcaangen war. Die lange

nicht gestutzten Haare hingen über seine eingefallenen Wangen,- die Arme hielt er um sein Kind' geschlungen. Der Mittag war vorüber, wie die zwei leeren irdenen Teller auswiesen, die mit Kartoffelschalen bedeckt neben einem Salzfaß auf dem Tische standen. Ein kaltes graues Zwielicht war in der Kammer,- denn das Tageslicht konnte durch die dick mit Eisblumen überzogenen Scheiben kaum eindringen. „Schlaf ein wenig, Christine!" sagte' John. „Schlaf ist gut,- es gibt nichts Besseres,- es wird auch wieder Som mer

ihre kleinen Augen mit der Hand, denn das ganze Zwielicht da drin nen hatte sie geblendet,- dann nickte sie den beiden zu ..Das glaub' ich." saate sie. „ihr könnt euch an einander wärmen! So gut hats unsereiner nicht,- denn sieh John das Kinderkriegen Hab' ich nicht verstanden Nur'einmal war's ein Totes, aber das zählt ja nicht." John blickte nicht auf. „Da braucht Sie heute auch # nur für sich allein zu frieren." sagte Jobn und naM ® ie kalten Füßchen seines Kindes in seine großen Hände

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 11.06.1919
Physical description: 4
- aber sie waren vor dem zusammen im Zuchthaus,- es dürfte nicht ohne Be- oeutung sein, daß sie auch gleich wiederum zusammen stehen. Aber der Bürgermeister schüttelte den Kopf. Er hatte John im Winter ein kleines Darlehen gegeben und es m diesen Frühlingstagen zurückerhalten. „Nein. Lorenzen." sprach er. „stören Sie mir den Mann nlcht,- den kenn' ich besser,- auch hat er Arbeit jetzt, die er mcht aufs Spiel setzen wird. Und nun lassen Sie den Wenzel kommen!" ..."Befehlen," sagte der Gendarm, und drehte sich mili tärisch

nach der Tür. Aber die Zurückweisung seiner so wohl ausgesonnenen Schlüsse auf John Glückstaöt hatte heimlich ihn ergrimmt. Darinn erzählte er noch am selben Tage Arbeitern und kleinen Handwerkern, mit denen er zusammentraf und mit noch stärkeren Akzenten, die ver dächtige Geschichte,- die brachten es an die Dienstboten und die an die Herrschaften, und so war bald die ganze gefährlichen Plänen welche Wenzel und John Gluckstadt in erneuter Kameradschaft miteinan der geschmiedet hätten,- und obwohl Wenzel

schon am fol genden Tage wieder entlassen und dann von 'Behörde zu Behörde gewiesen war. und hier niemals wiedergesehen wurde, so hatte er doch für John des Teufels Spur zu- ruclglassen. Dieser hatte gehossit. die Arbeit tu dem großen Garten unten in der Stadt den ganzen Sommer, ja gar für künftige Jahre behalten zu können, denn der Besitzer batte wiederholt die Sauberkeit und Raschheit seiner Ar beit gelobt,-jetzt aber kam Botschaft von demselben, John brauche nicht wieöerzukmmnen. Bei Anfragen

Der Bürgermeister h^tte es ihm damals auch Ä aber die scharfen Augen des alten Herrn hatten g seltsam angesehen. „Damit er nicht wieder in BerE komme. John!" hatte er dabei gesagt,- ihm aber R plötzlich die Beine unterm- Leib gezittert. Ob denn BürgermeisAr von jener Sache wisse ober nur Gesa»» habe, frug er sich jetzt,- dann fiel's ihm auf die Vrur. war ein Züchtling, dem wird alles zugcrechnet: war denn seitdem schon immer wieder keine «rve» ibn öagewesen? Wie eine drückende Wolke suhlte er Verdacht

ob seinem Haupte schweben. Das geliehene ' zwar hatte er zurückgezahlt,- aber, nein — nicht nocy mal zum Bürgermeister! Nebenan im Garten des Tischlers standen w , cm paar Reihen Kartoffeln, sie schienen ganz « 5« sein — aber John biß die Zähne zusammen, er durch ihn sein totes Weib begraben können. Einen blick entflohen ihm die Gedanken: sie hafteten der Ofen stand, wo ein schwacher Mondschrmmer am ^ Mcsfingknopf schimmerte. „Hanna!" murmelte er ^ schon recht gestorben!" Wie in unausdenkbarem '- f(| streckte

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 25.10.1914
Physical description: 8
' John Bull, der kühne, Auch die deutschen Zeppeline, Die er offen zwar verlacht And doch in die Hosen macht, Wenn ihn ein Geklapper stört, Weil er gleich Propeller hört. Doch was schert mich Englands Kummer Aeber Zeppelin und ,,Brummer"? Ich muß westwärts unverweilt, Weil man sich bei Ppern keilt. And ich wett', die Bundesbrüder Kriegen dorten Hiebe wieder. Deutschlands Heer hat Seegelüste And möcht dieserthalb zur Küste, Während England herentgegen Diesem Drange tritt entgegen, Wobei Frankreich

assistiert. Ob dies wohl was helfen wird? Nein, John Bull! Die Strafe naht, Deutschland schreitet kühn zur Tat, And gib Acht, wie bald sie kommen; Denn was sie sich vorgenommen, Ist so gut wie ausgeführt — Belgien hat es verspürt! And so fuhr ich frisch und munter, Spähte wie ein Habicht 'nunter Auf das fchlachtdurchwühlte Land. Bis ich unsre Deutschen fand. Ja, das Finden ist nicht leicht, Selbst wenn man darüber fleucht, Weil sie graue Kleidung haben And sich in den Boden graben

, Aus dem sie dann allerdings Tod versenden rechts und links. Doch ich fand sie, stoppte ab And ließ mich sogleich hinab. Wie ich endlich unten stand, Schüttelt' jeder mir die Hand, Selbst der Oberkommandeur Kam leutselig zu mir her, Gab mir seine Kriegerfaust And sprach: „Bitru, gel da schaust! Belgien, das ist nicht mehr And wir stehen schon am Meer, Fortab gehn wir längst dem Strand Hinten'rum ins Frankenland. And sollt dies John Bull verdrießen, Werden wir hinüber grüßen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 04.06.1919
Physical description: 4
sie mit einem schwachen Weh- laut auf den Boden. Als wären die Gedanken ihm abhanden gekommen, sah John darauf hin: als er ein wenia seine Augen hob. da sah er an einem hervorstehenöen Schraubenstift des Ofens, von dem das Kind den Messingknopf zum Spielen abge- nonrmen hatte, einen Tropfen roten Blutes hängen. Er kniete nieder und fuhr suchend mit den Händen durch das volle Haar feines Weibes: plötzlich wurden ihm die Fin ger feucht: er zog sie hervor. „Blut!" schrie er und betrach tete mit Entsetzen seine Hand

: dann fuhr er fort zu suchen, hastig, mit fliegendem Atem, und — nun hatte er es ge fühlt, ein Stöhnen brach aus seinem Munde: da. da quoll es hervor, da war der.Stift hineingeörungen: tief — er wußte nicht, wie tief. „Hanna!" flüsterte er. indem er sich zu ihrem Ohre beugte, und noch einmal stärker: „Hanna!" Da kam es endlich. „John!" kam es won ihren Lippen: doch wie aus weiter Ferne. „Hanna!" flüsterte er wieder: „bleib, ob stirb nicht. Hanna! Ich hole einen Doktor: gleich, gleich

bin ich wieder da!" „Es kommt doch keiner." „Ja, Hanna, er soll kommen!" Eine Hand griff tastend nach der seinen, wie um ibn zurückzubalten. „Nein. John — kein Doktor — du bist nicht schuld — aber — sie setzen dich ins Gefängnis!" Sie warf sich plötzlich gewaltsam herum. „Küß mich. John!" rief sie laut wie in Todesangst: doch als er seine Lippen auf die ihren drückte, küßte er nur noch eine Tote. Scheu schlich das Kind zu ihm heran. „Ist Mutter tot?" frng es nach einer Weile, und als der Vater nickte: „Wa rum weinst

sich auf und setzte die Kleine auf den Fuß boden. „Es ist nur wieder ein Sarg zu machen " sagte ei tonlos, „und.ich habe keine Eschenstämme mehr. Ich bii ein armer Lumv, Machbar!" Der Alte sah ihn eine Weile schweigend durch seine run den Brillengläser an. „Ich weiß wohl." sagte er dann „daß du dies Weib nicht verdientest: du brauchst just nich davon zu reden — wie ist d^m das Unglück hier zu Plai gekommen?" Und John berichtete was geschehen war: ohne Anlaß trocken, als sei es eines Dritten Sache: bann

aber war er sich wieder Antlitz, das wie u der Toten und betrachtete mit Scheu ih „.c schlafend vor ihm lag: leise, als gelte e ein Verbot zu übertreten, streckte seine große Hand sir aus und strich zitternd über die leblosen Züge. „Wi schön, o. wie schön!" murmelte er: „und sie werden ei glattes Brett darüber nageln, wie sie es den armen Mer scheu tun!" Der Alte kannte seinen Mann: er glaubte seinem Vc richte: er wußte, er brauchte nicht weiter darüber z reden: dennoch trug er ihm mehr Groll als Mitleid. „Sc ruhig. John

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 15.01.1916
Physical description: 12
der englischen Presse angegriffen und in den Londoner Theatern und Varietees verhöhnt werden, wiederholt Klage geführt. Es scheint, daß die Italiener für diese Behandlung jetzt Vergeltung üben wollen. In italienischen Zeitungen sind nämlich in jüngster Zeit wiederholt gegen England ge richtete ernste und satirische Ausfälle zu ver zeichnen. So veröffentlicht die Weihnachts nummer des Mailänder Witzblattes „Guerin Meschino' unter der Ueberschrist „Marconi und fem Freund John' folgendes Gespräch: Marconi

: Wie geht's, John? John: Sehr gut. Marconi: Du siehst in der Tat blühend aus. In Italien sehen die Menschen viel ma gerer und blasser aus. John: Sport und Roastbeef. Wenn an wenden Italiener Sport und Roastbeef, wer den stark und rosig. Versuchen. Marconi: Ja, das wissen wir auch. Aber zum Sport braucht man Zeit, zum Roastbeef Geld. Wir sind arm, müssen viel arbeiten und können wenig ausgeben. John: Aah! Ich bedauern, aufrichtig be dauern! Marconi: Danke. Aber wir schämen uns nicht. Wir glauben, daß Geld

etwas sehr Wichtiges, aber nicht alles ist. John: Eine originelle Idee! Marconi: So haben wir uns cuf deine Seite geschlagen, ohne die Opfer, die uns das kosten wird, vorher zu berechnen und ohne von dir einen Finanzkontrakt zu fordern. Weißt du das, John? John: Weiß, weiß! Sehr edles Beneh men, sehr romantisch, edel. Marconi: Wir sind keine Griechen, Bul garen oder.... John: ?es! Marconi: Wir sind nicht dem „Sieger' zu Hilfe geeilt, wie man vor einem Jahre in der „Times' lesen tonnte. John. Phrase

, nicht von „Times', son dern von Cambon. Marconi: Ja, aber euer Mililärkritiker Repington fand sie richtig und geistreich. John: Vorbei, vorbei! Unwichtiger Irr tum! Worte, Worte, Worte! Marconi: Du hast recht, nur Taten zählen. Kannst du fünf Minuten zuhören, John? Ich muß dich ernsthast sprechen. John: Ich sein zu deiner Verfügung. Marconi: Du siehst, mein Freund, wie unsere Soldaten sich tapfer schlagen, ohne ihr Blut zu schonen. John: Vt>«. Filüund illinv. Marconi: Aber du weißt auch besser

als ich, daß man den Krieg nicht mit Vlut allein gewinnt. Nötig sind Ausrüstung. Waffen. Munition, und das alles kostet Geld. John: Du nötig haben kleine Anleihe? Marconi: Bitte, laß mich zu Ende spre chen. Wir oerlangen durchaus tein Geld da für. daß wir uns schlagen. Wir verlangen nur von dir, John, daß du dir nicht die Waren, die wir notwendig brauchen, rrie Kohle, drei fach über den gewöhnlichen Preis von uns be zahlen läßt. Wenn du deine an sich schon armen Ver bündeten noch ärmer machst, schädigst

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Tiroler Post
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Page 16 of 20
Date: 11.04.1913
Physical description: 20
. „Nein, hat man je solch einen .... ge sehen", fuhr der Wirt fort. „Nun, und Sie, was wollen Sie?" Er wandte sich zu dem näher tretenden Koch, der eine weiße Schürze, eine weiße Mütze und als Halstuch eine Serviette trug. „Ich wollte wegen des Mittagessens fragen. Es ist für zehn Personen bestellt: die Gans ist aber noch nicht da!" „Was sagen Sie? Die Gans ist noch nicht da! Das ist ja zum Davonlaufen! Schicken Sie sofort Marie zu Vater- John! Da ist sie ja. Marie, hören Sie mal; laufen

Sie doch schnell zu Vater John . . ." "Aber, Herr Meiner, dazu habe ich keine Zeit," unter brach sie ihn, „ich muß noch die Türbeschläge putzen. Wenn der Herr das für mich tun wollte, dann. „Hier ist auch nie etwas in Ordnung» und niemals hat je mand Zeit", er klärte Meiner. „Nun, ich werde die Gans selbst holen." Er setzte hastig die Mütze auf und ging. Das Hotel „Zum weißen Rotz" war nicht schlecht. Es be fanden sich in dem Ort nur drei bessere Gasthöfe, und von diesen war es das größte und einzige

, und er war ihr Herr, und Besitzer des Hotels „Zum weißen Roß". Indes, 'wenn das so weiter ginge, würde et eines schönen Tages eittpackeN können. Auf dem Wege zu Vater John sagte er sich das alles immer wie der von neuem. Und schließlich hielt er es für das geratenste, ohne weitere Umstände Annas Hand zu 2^^ fassen und sie zu fragen, ob sie seine Frau werden wolle. Völlig versunken in diese Ge danken, stieß er an seiner Haustür gegen einen Mann, eine schlanke Erscheinung mit langen Haaren und von unbe stimmbarem

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 31.05.1919
Physical description: 4
sollte ein Kind aebören werden. Die gutmütige Alte lief mit wirrem Köpf umher: bald stellte sie ein Töpfchen für die Wöchnerin ans Feuer, bald wieder wickelte sie die dürftigen Hemdchen auseinander, die sie für illr erwartetes Enkelkind aus alter Leinwand in vielen Wochen genäht hatte. Das junge Weib war im Nette liegen geblieben; der fctt saß bet ihr; er hatte Arbeit Arbeit sein lassen und hörte nur auf das Stöhnen seines Weröes, die fest ihre Hand um die seine preßte. John!" rief sie. John! Geschwind

, du mußt zu Mutter Grieten laufen, aber komm gleich wieder, bleib nicht fort!" John hatte in dumpfem Sinnen gesessen. Nur wenige Augenblicke noch, dann sollte er Vater werden; ihn schau derte; er sah sich plötzlich wieder in der Züchtlingsjacke. ,/Ja, ja," rief er. „ich bin aleich wieder da!" Es war am Morgen, und die Hebamme wohnte in der selben Strafte; er lief und riß die Haustür auf. und als er in die kleine Stube trat, saß die dicke Alte an ihrem Morgenkaffee. „Na. Er ist's!" rief sie unwirsch

Er nur!" wiederholte sie. „Sein Kind kommt früh genug!" Er hätte das Weib erdrosseln mögen; aber er bitz nur die Zähne aufeinander; sein Weib bedurfte ihrer. „So bitt' ich nur, Frau Grieten. trinket nickt zu lang sam!" „Ja. ja," sagte die Alte, „ich trinke, wie ick Lust Hab'." Er ging; er sab. daß jedes seiner Worte sie nur noch rvjdenvilliger wgchte. Sein Weib fand er wimmernd auf dem weißen Bette. „Bist du es. John? Hast du sie bei dir?" „Noch nicht, sie kommt wohl gleich." Das „gleich" wurde zu einer halben

Stunde, während John reglos neben der jammernden Wöchnerin saß und ,die Alte draußen noch einmal Kaffee für Mutter Grieten Mochte. „Die können allzeit Kaffe trinken," sprach sie zu sich selber, „man muß sie sich zu Fremrden halten!" „John!" rief in der Kammer das jmrge Weib, „sie kommt noch immer nicht!" „Nein." sagte er, „sie muß erst Kaffee trinken." Er knirschte mit den Zähnen, und seine düsteren Brauen zogen sich zusammen. «Du hättest nur des Amtmanns Weib sein sollen!" „John, ach John

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 27.11.1915
Physical description: 8
/ SZSTW $ü assffl ffiKSP ffltösW föjss e? ZMSSS £5338 WNI 198 einen Herrn, der von einem Diener in einem Rollstuhle gefahren wurde. Patrick, dem das Gesicht des Herrn bekannt vorkam, trat hastig näher, und dem Leidenden die Hand entgegenstreckend, rief er er staunt aus: „Sir John Fitzgerald." ' „Ah, Sie. sind es', Patrick O'Keddy?" lautete die mit schwacher, tonloser Stimme gegebene Erwiderung. Gleichzeitig machte John Fitzgerald eine Bewegung, als wollte er sich erheben, allein sein Uebel hielt

mich nur, daß ich auch nicht einen einzigen Schuß abgeben konnte. — Besuchen Sie mich doch demnächst, ja? Ich wohne im Hotel Maurice. Es würde mich so freuen, wenn ich vor meinem Tode noch einmal über unsere frühren gemeinschaftlichen Jagden mit Ihnen plaudern könnte. Sie sind ja mein einziger Freund, Patrick." Der junge Mann drückte die fieberheiße Hand des Kragen und gab ihm das erbetene Versprechen. „Ich scheine also nach jeder Richtung hin Recht gehabt zu baben, sagte sr zu seiner jungen Gattin, als man John Fitzgcrald verlassen

hatte, „daß ich den wilden Bestien in Paris vor jenen ln Afrika den Vorzug gab. Statt der beneidenswerte Gatte eines fügen, kleinen Weibchens zu sein, würde ich vielleicht aus ein Haar diesem- unglücklichen, vorn Fieber verzehrten Menschen gleichen. Meiner Treu, ich will lieber arm sein und meinen Lebensunterhalt mit der Spitze meiner Floretts erwerben, als die unnützen Millio nen meines armen Freundes John Fitzgerald besitzen." XIX. Einige Tage später begann vor den Geschworenen des Seme- Departem ents

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Gardasee-Post
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Page 4 of 12
Date: 23.11.1912
Physical description: 12
, daß er ein wenig spazieren gehe. Seine Frau war vor Ueberraschung zu nächst starr. Dann klammerte sie sich, wie ein Ertrinkender an den Strohhalm, an eine letzte Hoffnung: „Warte doch wenigstens bis ich die heutige Zeitung durchgelesen habe. Vielleicht steht etwas neues drin.“ „Ach, Unsinn“, protestierte John. „Wir wissen doch, daß er im Krankenhaus liegt, und da kann ich wohl ein wenig ausgehen. Ich werde sehr vorsichtig sein und mir außer dem gleich den Schnurrbart abrasieren, da mit mich niemand erkennt

.“ Die Geschichte drohte kritisch zu werden. Während John sich seinen Schnurrbart abra sierte, zerbrach sicht seine Frau vergeblich den Kopf. Sie wußte ja sehr gut, daß dem Po lizisten nichts geschehen war und daß er gesund und munter nach wie vor auf seinem Posten war. Aber sie wollte ihren Mann zu Hause behalten, damit er sein Geld nicht in den Kneipen ausgeben konnte. Und nun drohte ihr ganzes schlau ersonnenes Lügenge spinst zu verflattern! Sie versuchte also noch die letzte Hoffnung und lief schnell

verließ in heller Verzweiflung das Sterbezimmer ihres geliebten Mannes. Die königliche Familie und die Spitzen der Behörden sandten der Witwe Beileidstelegramme —“ „Nanu, was sagst du denn da?“ fragte John erstaunt. „Ach, ich bin in eine falsche Spalte hinein geraten. Hier steht es, siehst du“, und da bei deutete sie mit dem Finger auf eine Notiz, die John natürlich nicht lesen konnte. „Um Gottes willen, Jonny, versprich mir jetzt, daß du vor deiner Abreise nicht mehr aus dem Hause gehen

wirst, sonst gräme ich mich zu Tode. Siehst du, das kommt von dem ver fluchten Schnapstrinken. O Gott, ich bin so unglücklich.“ Je hn war völlig niedergeschlagen. „Kein Tropfen Schnaps kommt mehr über meine Lippen,“ gelobte er feierlich, und dann zog er sich in eine dunkle Ecke zurück und brü tete vor sich hin. So vergingen mehrere Tage. John war noch immer völlig niedergeschlagen und be tätigte sich mit einem Eifer in der Wirtschaft, daß die Nachbarn sich nicht genug wundern konnten. Bis seine Frau

ihn eines Tages, als sie von einem kurzen Gang zurückkam, fast bewußtlos und mit dem Kopf in den Kissen vergraben auf dem Bette liegen fand. „Jonny,“ rief sie entsetzt, „Jonny, was hast du denn?“ „Jch hab ihn gesehen,“ antwortete John mit zitternder Stimme. „Das heißt, eigent lich nicht ihn, sondern seinen Geist. Ich hob den Vorhang vom Fenster auf, um auf die Straße hinauszuschauen, und plötzlich sah ich den rothaarigen Policeman —“ „Ach, das ist ja alles Unsinn,“ meinte nun seine Frau resolut

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 30.05.1919
Physical description: 4
. die zwischen den Kränzen htngem wurden ange zündet und in dem dämmerigen Gemunkel wurden eine Klarinette und ein paar Geigen laut, wonach die jungen Dirnen längst die Hälse gestreckt hatten. John tanzte schon nrtt seiner jungen Frau, die heiß in seinen Armen lag: er sah vor Lust über die dunkle Men schenmenge hin: aber was ging sie sie an? — Da wurde er mit seiner Tänzerin gegen das Ende eines schweren Eichentisches gestoßen, der unter die Tanzenden htnein- ragte. und sie tat einen jähen Aufschrei

. Es hatte nichts auf sich, aber John rief den jungen, kräftigen Heizer an: „Hilf mir den Tisch fortsetzen. Franz!" Er schien es nicht zu hören: da faßte John ihn an dem Aermel „Was solls?" rief der Heizer und wandte halb den Kovf. «Nickt viel." entgegnete John, „der Tisch mutz fort, dort in die Ecke!" „Ja. traa ihn nur dahin!" sagte der junge Mensch und drängte sich zu den anderen Arbeitern, von denen ein Teil zniammenstand. „Was wollte er von dir?" frug einer von ihnen. „Ich weiß nicht, ich sollt ihm helfen! Mag er sich selber

helfen! Man bat nur keine andere Arbeit, sonst müßte man von hier fort!" Die anderen lachten und gingen auseinander, um sich Tänzerinnen zu suchen. John aber, der aus halbgehörten Worten sich genug herastshörte, klemmte die Lippen zu sammen und tanzte wester mit seinem jungen Weibe, und immer nur mit ibr. Inmitten der Fröhlichkeit kam auch die Herrschaft mit einigen Freunden auf den Boden: auch der Bürgermeister war dabei, einer von denen, deren Teilnahme damals den Verurteilten in das Zuchtbaus

er den andren. * * Es dauerte doch noch ziemlich lange: denn das FA war, obgleich in Lumpen ausgewachsen, jung und unM örg. Sie wohnten in der Kate am Ende der ins Felo W auslaufenden Norderstratze: das Kämmerlein vorn das ihre, die Mutter hatte sich ein Lager in der et# Küche einzurichten verstanden. Sern alter Arbeitgeva wußte nun schon, daß John ein halbmal mehr als anoe arbeitete, und deshalb, und da auch der BürgermeM ibm zusprach, hielt er den Mann fest, so oft ihm auch f raten wurde, den Zuchthäusler

er. „fp müde bin ich nicht: ich habe E vieb u* mutz es alles in meinen Armen haben." So eines Abends: da sah sie ihn an und strich ihm. og gjL sie etwas fortwischen, mit ihren Fingern üW die vh- ',Das da wird immer tiefer!" sagte sie. „Was denn, Hanna?" v rAr)tt „Die Falte — nein, sprich nicht, John: «y WÄ denken, die Brückenarbeiter haben heute ihr Fest, d deren sind da, sie haben dich nicht eingeladen." -M Die Falte wurde noch tiefer , re m . "Laß das!" sagte er. „Sprich nicht davon

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 17.03.1916
Physical description: 8
: Die Zeitung „Hudson Dispatch"" teilt mit, ein bekannter Eckensteher aus West Hoboken, bekannt unter dem Namen John te Bum, fahre auf britischen Mmütions- schifsen zwischen Newyork und England hin imd her. Für jede Reise erhalte er 75 Dollar. Natür lich fahrt,die britische Regierung John te Bum nur spazieren, weil sie ihn als 'Schutz für ihre Schiffe braucht. John te Bum vertritt gewissermaßen das amerikanische Bürgerturn. Indern er das Deck eines britischen Munitionsschiffes betritt, verleiht

er ihm den Schutz des Sternenbanners. Für 75' Dollar ist das sehr billig! Angenommen ( ein deutsches Tauchboot würde das britische MunitionL- schiss, auf dem John te Bum gerade die Würde und Majestät des amerikanischen Volkes darstellt, ver senken. Dann würde also unsere Regierung gegen Deutschland auf Biegen oder Brechen losgehen, und es wäre nicht ausgeschlossen, daß Wilson dem ame rikanischen Volk die Leiderr und Schrecken eines Krieges aufbürden würde, weil im Gentleman John te Bum

die Würde des amerikanischen Volkes und die Prinzipien der Menschlichkeit verletzt seien. Selbstverständlich wird es noch mehr Ehrenmänner vom Schlage John te Bums geben. Aber schon die ser eine Fall zeigt, wie notwendig es ist, Maßre geln zu lchafsen, die die Verpflichtungen des Staa tes und Volkes gegenüber derartigen Individuen ausheben. Verpflichtungen, die für unser Land und Volk von den entsetzlichsten Folgen sein können. Auch hier sollte der Kongreß eingreifen. Die Woevre-Cbene und die Cote Lorraine

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