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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.01.1935
Physical description: 8
das Kreuzverhör der Verteidigung mit Professor London auch den heutigen Verhandlungstag über an, da der Hauptverteidiger Reilly das größte Interesse hat. die Aussagen des alten Professors vor der Jury als unsicher hinzustellen, weiß er doch ganz genau, daß es gerade bei der Aussage Professor Condons um den Kopf seines Klienten geht. Aber Professor Condon erzählt mit unglaublicher Präzision die Einzelheiten feiner Verhandlungen mit dem Abgesandten der Babyräuber, „John", in dem er ganz be stimmt Hauptmann

wiedererkennt. Am 2. April 1932, schilderte Professor Condon, fuhr ich mit Oberst Lindbergh zum Bronxer Friedhof. Hinter dem Friedhofgitter wartete ein Mann, der mir zurief: „Hallo, Doktor, haben Sie das Geld?" Ich erwiderte, daß Oberst Lindbergh mitgekommen sei und ich ihm das Geld erst geben würde, wenn er mir sage, wo sich das Kind befinde. Daraufhin entstand ein langes Hin und Her. „John" verlangte erst 70.000, dann 60.000 Dollar. Ich versicherte ihm, Lindbergh sei gar nicht so reich und verdiene schon

ein wenig Rücksichtnahme. Schließlich erklärte John: „Hol's der Teufel, ich nehm auch Die Insel Berande Roman von Jack London Copyright by Universitas Derlag8-AG.. Berlin, durch Dr. Präger Presseöienst. Wien 24 „Gehen Sie lieber unter Dach." rief sie ihnen zu. „Dort kommt eine schwere Bö. Ich hoffe. Sie haben genügend Kette aus, Kapitän Doung. Auf Wiedersehen!" Die letzten Worte drangen aus der Dunkelheit, die sich dicht um das Boot legte. Trotzdem starrten sie weiter in die Finsternis, dorthin

, während die reifen Kokosnüsse rn einem heftigen 50.000." Ich lief zum Auto zurück, übernahm von Lind- bergh die eigens angesertlgte Kass.tte mit dem Ged und brachte es zu dem Gebüsch, in dem sich John versteckt hatte. „Komm heraus hier ist das Geld!" rief ich. Johi über nahm hierauf die Kassette, zählte das Geld und übergab mir dann ein geschlossenes Kuvert mit der Weitung, es un geöffnet Lindbergh zu übergeben. Das geschah. In dem Brief strnd, das Kind beftnde sich an Bord der Jacht „Nelly". Zwei Frauen

, die mit dem Raub nichts zu tun Hütten, seien mit seiner Pflege betraut. Condvn schilderte dann, wie Lindbergh verzweifelt r.rch der Jacht „Nelly" forschte. Als sich die Spur als sa.'ch er wies, gab Cvndvn folgendes Inserat in d-er Zeitung auf- „Was ist los. John? Du hast uns doch nicht angeichwin- delt?" Auf dieses Inserat hin rührte sich niemand. Cvndvn schloß seine Aussage: „Zuletzt sah ich John im August 1984 wieder, als er auf einem Motorrad mit Beiwagen an mrr vorübersauste. Es war bestimmt Hauptmann

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 04.03.1923
Physical description: 10
. Daß man auch bereits das Plombieren kannte, beweist das Borbandenseiu einer babylonischen Zaynfülle. Unbekannt war in Alt- Mesopotamien die Zahnersatzkunde. Ermordung einer ProkrsLmerLen. Wien, 2. März. In ihrem Zimmer in der Sterngasse wurde gestern vor mittags die Prostituierte Franziska John mit einem furchtbaren Halsstich ermordet ausgefunden. Das Haus ist durchwegs von Prostituierten bewohnt und gehört dem Leopold Spanischberger, der gewissermaßen der Unter nehmer ist und gleichzeitig die Stelle

eines Hausbesor gers versieht. Im Hause wohnen im ganzen 17 unter Kontrolle stehende Mädchen, im vierten Stockwerk außer der John noch drei andere. Die John galt als etwas nervös und ziemlich streitsüchtig. Ihre hohe Stimme wurde durch die dünnen Wände nebenan und unterhalb osi gehört. Sie hatte ein Verhältnis mit einem Kürschner aus Ottakring, hat aber auch mit ihm oft Streit gehabt. Mir den Mädchen stand sie manchmal auf gutem Fuß, manchural stritt sie mit ihnen und war dann längere Zeit böse. Borr

ihrem Vorleben und ihren Schicksalen weiß keine ihrer Kolleginnen, weiß auch der Hausherr nichts anzugeben. Allabendlich und bis in die späte Nacht hin ein trieb sie sich in der Umgebung herum und suchte sich Begleiter, die sie in die Wohnung brachte. Nach Mitter nacht verließ sie das Hans nur selten. In kleinen Gast- und Kaffeehäusern der Umgebung saß sie hie und da urit Kolleginnen oder mit ihrem Geliebten. Als die John am Ersten, dem Zinstage, nicht wie ge wöhnlich zum Zahlen der Miete kam, wurde Frau Spa

- nifchberger besorgt, ging gegen 5 Uhr rmchmittags zu ihrer Tür und klopfte an. Da sie keine Antwort bekam, fragte sie bei den Kolleginnen nach, doch keine hatte sie gesehen. Nun wurde die Tür ihres Zimmers gewalt- s a m geöffnet. Neben dem geöffneten Bett lag die John ans dem Boden in einer groß'en Blutlache. Es wurde sofort das Polizetkomwissariat Innere Stadt ver ständigt, von dem sich alsbald der Journalbeamte Regie rungsrat Bauer und Oberbezirksarzt Dr. Kvminik im Hause einfanden. Dr. Bauer nahm öen

mit dem allergrößten Eifer ein und hatten vor allem den Zweck, festzustellen, wer zuletzt in der Gesellschaft der John gesehen worden ist. Nach den Erhebungen dürfte der Mörder sein Opfer vorne am Hals gepackt und ihr das Messer quer durch den Hals gestoßen haben. Eine Blutunterlaufung am rechten Augenlid, eine Hautabschürfung am linken Ellen bogen, Schürfwunden am Unterarm lassen- auf einigen Widerstand oder auf das brutale Zugreifen des Täters schließen. Die SiampWe m der Prothese. Ganz herabgekommen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 25.10.1937
Physical description: 6
. Und dann hatte sie ihm auch gebeichtet, daß der erste Verkäufer des Geschäfts, Herr Knorr, ihr heimlicher Verlobter sei, und daß sie nun genug Englisch gelernt habe und Herr Knorr künftig selbst mit ihr zu Abend essen wolle. Und den Wunsch wolle sie ihm erMen. — Joachim lachte. Sonderbar, daß in solchen Fällen der beste Freund lacht! Wenn er aber selbst so einen Reinfall erlebt, dann nimmt er so ein albernes Lachen sehr übel. John verzog auch, etwas unangenehm berührt, das Gesicht, aber er war schnell versöhnt, als Joachim Whisky

mit Soda in neuer Auflage kommen ließ. „Dein Doppelgänger hat sich geleistet eine tolle Sache. Hast du gelesen eine Newspaper?" „Ich habe die Zeitung gelesen, alter Junge!" „Dieser Emil Schnepfe! Wie er den Labino ausgeraubt hat — einfach wonderfüll" „Das hat Emil Schnepfe gar nicht getan!" „Nonsense! Hier steht es in der Zeitung!" John wollte aus der Brusttasche seines Rockes ein Abendblatt ziehen, aber Joachim winkte ab. „Ich habe Labino die Brieftasche abgenommen." John setzte das Glas, das er eben

, du bist mein Vetter. Was ich an Schnepfe bewundere, das kann ich nicht loben an dir. Man kann Romane schreiben von Verbrechern, ohne zu wünschen, daß sein Vetter ein Verbrecher wird. Ich hoffe, du wirst noch so klar sein bei Verstand, daß du mich nun verstehst." „John, ich gebe ohne weiteres zu, daß ich vielleicht gar nicht klug gehandelt habe. Aber wer ist denn klug, wenn er ver liebt ist? Mir machte es einen ungeheuren Spaß, sie bei dem Glauben zu lassen, daß ich ein vielgesuchter Spitzbube sei. Ach

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.10.1886
Physical description: 4
werden. Mit derselben wie ein altes Weib um eine Todte, die Euch und sich selber zur Last war. Ich erwarte Euch morgen Abend Punkt neun Uhr im „goldenen Pfau' oder soll ich wieder hieher kommen?' „Nein, nicht hier —' „Unsinn, wenn die Todte in's Leichenhaus ge schafft worden ist,' „Einerlei,' beharrte John, „ich komme lieber in den Pfau.' „Mir auch recht, wenn Ihr Gespensterfurcht habt,' meinte North spöttisch. „Punkt neun Uhr also — halt,' unterbrach er sich erschreckr. „raschelt und tastet nicht etwas draußen auf dem Gange

stehen. „Watson hatte mitlerweile die Thür geöffnet und hinausgeleuchtet. „Mr. Longfield!' rief er über rascht! „ach, und auch Sie, Mrs. Longfield! Bitte näher zu treten.' North war bei diesem Ausruf zusammengefahren und im nächsten Augenblick an John's Seite. „Gute Nacht Watson, ich will nicht stören,' mur melte er halblaut, wobei er der Lampe so nahe kam, daß dieselbe plötzlich erlosch. „Der Henker bole solche Hast. Mr. North!' rief John in unwilliger Verlegenheit. „Bitte um Ent schuldigung

. Mr, und Mrs. Longfield,' setzte er rasch hinzu. „Die Lampe soll gleich wieder brennen.' Als solches bewerkstelligt war, trar der Waffen schmied mit seiner Frau in die Stube. Letztere warf einen Blick nach dem Lager und zuckte er schreckt zusammen. „O. Wetson, was ist geschehen?' „Ja. Mrs. Longfield, meine arme Betfie ist von mir geschieden,' antwortete John mit leiser, gedrück ter Stimme. Frau Rositta trat zu der Todten, betrachtete sie einen Augenblick mit feuchten Augen und zog dann ein feines weißes

Tuch hervor, um das stille Ant litz der Schläferin damit zu bedecken. „Wann starb sie?' fragte sie, sich «ieder John nähernd. „Zwischen fünf und sechs.' „Wer war der Mann, welcher sich vorhin sd roh hinausdrängte?' fuhr sie, den niedergeschlagenen Witwer scharf anblickend, rasch fort. „Er nennt sich Mr. North,' stotterte John, scheu zur Seite blickend, „ein Gentleman, der mir oft einen Verdienst zugewandt.' „Kennt Ihr seinen Stand, seine Wohnuug, Wat son?' nahm Mr. Longfield leise, aber ernst

das Wort. „Nein, Mr. Longfield!' antwortete John zögernd, „davon hat Mr. North mir nie etwas gesagt. Er gab mir vor längerer Zeit, es mögen sechs Monate her sein, am Dock, wo ich Arbeit suchte, einen Auftrag, und blieb mir dann ein treuer Kunde.' „Scheint kein Engländer zu sein,' bemerkte Frau Rositta, ihn unruhig anblickend. „Hm, glaube es auch nickt, Missis!' — Spricht ein ausländisches Englisch, — sagt öfters die Worte in der Art wie Missis, will aber doch ein Eng länder sein.' „Hört, Wahon

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 24.12.1866
Physical description: 6
hat ihm die Handhabe geboten, einen bestimmenden Ein fluß auf die Gestaltung des Rescriptes zu gewinnen und wird ihm auch Anlaß bieten, gleichen Einfluß auf die Formuliruug jener Antwort zu nehnun, mit welcher die Adresse des Landtages entgegen genommen werden wird. Dann erst wird sich zeigen, welche der beiden Strömungen, die gegenwärtig mit einander im Der Schließer von Norwich (1786). Novelle von Dr. Joh. Nep. Vogl. Fortsetzung und Schluß. Halt! halt! — rief John, — junger Herr, auf ein Wort! Was gibts

? — fragte der Jockey. Könnt ihr mir nicht sagen, fragte John, wo ich Seine Herrlichkeit den Minister sprechen kann? Alter Narr, rief der Jokey unwillig, haltet jemand andern zum. Besten, als mich. Nach diesem Worte eilte er mit Pfeilesschnelle in den Pallast. John sah demJokey etwas v:rdützt näch/doch faßteer sich bald wieder, um' sein Glück weiter Zugversuchen. ^ In diesem Augenblicke wurde die Fallstaffs-Gestalt des Thürstehers an dem Portale sichtbar, bei dessen Anblick man unwillkürlich an Rabelais

Ausspruch, daß der Bauch das große Zentrum des Universums sei, erinnert würde. — . John näherte sich sogleich mW einem Aufwands von Höflichkeit dem Manne mit dem breiten Bande, erzählte Hm in der Schnelligkeit das Vorgefallene, und beschwur ihn, ihm' Mittel ünd'Mge/an die Handln geben« wie er Lord Sydney Aychen^wune. .^ 5 Das ist gänzlich impossibel, mein Freund, schnarchte i ihn der Bebandete vornehm an, — ihr müßt Euer Anliegen in Form Rechtens abfassen lassen, und Eure Supplik unserer Kanzellei

übergeben, und dann warten, was Euch für ein Bescheid von uns ertheilt werden wird. Ach, mein Gott, der Bescheid kommt zu spät — jammerte John, das Transportschiff geht schon in drei Tagen. Da kondolire ich, denn weiter ist nichts für die Sache zu thunantwortete jener, und wies ihm achselzuckend den Rücken. John ließ sich aber nicht sy leichten Kaufes abweisen; nachdem er mehremale um den Palast, wie ein Fuchs M einen Hühnerhof, herumgestreift« erblickte er einen Domestiken mit einem Teller, worauf

er Ananasse trug, und wendete sich nun mit seiner Bitte an diesen. Packt Euch zum Henker! rief dieser, ihm zornige Blicke zuwerfend, wie könntJhr es wagen , mit einem Diener des Lord Sydney zu sprechen! Ihr bettelhafter dummdreister lump'ger alterIchurke! Und abermals stand der arme John ohne Rath, ohne Hülfe. Doch schwand seine Hoffnung, seinen Plan ins Werk zu setzen, noch immer nicht. i i Weder eilte ein Bedienter au ihm voWer. den er anredete. . Dieser aber lachte aus vollem Halse als er erfuhr

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 30.01.1911
Physical description: 8
!' antwortete eine tiefe und an «ndfür sich wohlklingend« Frauenstimme. »Ab«! sagen Sie, Sir John, sieht « wirklich seinem z Lat« ähnlich? Sie wissen, darauf allein gründet Kch uns« Plan.' . . «Zum Verwechseln ähnlich, Erlaucht!' lautet» die Antwort. »Erlaucht werden staunen über dieses wunderbare Spiel derNatur. Es ist Graf Johann Albert von Varel wie « leibt und lebt. Hjs in alle Einzelheiten hinein erstreckt sich diese Aehnlichteit. Nicht umsonst habe ich den iunaen Herrn drei Wochen hindurch genau

beobachtet.' . »Gut, gut, lieb« Sir John, ich bin Ihne» zu großem Danke verpflichtet. Leihen Sie mir nu» auch, weiterhin Ihre Hilfe, damit die Komödie effektvoll in Szene geht: In Gegenwart der ^Majestäten, in Angesicht des ganzen Hofes auch « auf einmal vor ihr stehen, wie aus der Erde gewachsen. Sie muß denken, die Grab« öffne» sich uni> geben ihre Toten zurück. Dann bin ich sicher, sie wird sich im ersten jähen Schrecken ver raten und dmm »Dann steigt sie von ihr« Höhe herab und räumt einer würdigeren

nnd da» unbe kannte Paar stand vor ihm. Auch die Dame^ eine hochgewachsene volle Junogestalt in into nierender Haltung, trug eine schwarze Sammet» maske vordem Gesicht, die vollständig ihre Züg? verbarg. Als sie des Junkers ansichtig wurde,, fuhr sie offenbar frappiert zurück. »Sie haben recht, Sir John, unglaublich ähnlich, ordentlich unheimlich! Aber desto besser, desto besser!' Sie musterte den Grafen, der bei ihrem Eintritt von seinem Sitze aufgesprungen war und nun in auf» rechter, männlich

stolz« Haltung vor ihr stand, ganz ungeniert vom Kopf bis zu den Füßen. »Triumph! Uns« Plan wird glänzend gelingen, davon bin ich überzeugt!' rief sie dann laut und fast jubelnd. „Er versteht doch tatsächlich kein Englisch, Sie sind dessen sicher. Sir John?' fragte die Dame ihren Begleiter dann nochmals mit neu aufquellender Besorgnis. »Ueberzeugen Sie sich, Mylady', lautete die Erwiderung, dabei trat der Maskierte dicht vor Ludwig Günther hin und schleuderte ihm ein paar schmählich beleidigende

« der schlaue Sir John ihn unterwarf, verzog keine Miene und zuckte nicht mit der Wimper selbst bei den gröbsten Jnvektiven. Diese List hatte den gewünschten Erfolg; das kremde Paar lien kich dadurch vollkommen täuschen. Fortsetzung folgt.

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 31.05.1876
Physical description: 8
sich entschieden für seine Politik ausspreche und daß Duc Decazes durch russische Sympathien sein Portefeuille ge fährden würde. - Die - Kriegsschiffe „Salamander „Zrinyi' u. „Albatras' in Pola erhielten Befehl, sich vollends in Ausrüstung zu stellen. Börse vollständig geschäftslos, Papier rente 63.95. Napoleond'ors 9.72. TageSchrouik. Der plötzliche Tod deS ChesS deS General stabes, Freiherr» v. John, hat nicht verfehlt, in der politischen Welt und in der Armee allge meine schmerzliche Theilnahme

hervorzurufen. Sliifang und Ende seiner Laufbahn im Felde ist mit dem Namen Custozza gekennzeichnet. Im December 1367 wurde John zum Kriegsminister ernannt, »nachdem er seit dem Friede» von 1366 als Chef deS Generalstabes fungirt hatte. Er vereinigte eine Zeitlang beide Aemter und wurde ralstabes und, als seine Vorlage der HeereS-Or ganisation auf Schwierigkeiten stieß, am 13. Ja« nuar 1868 seines Amtes alS Kriegsminister ent hoben. Im vorigen Winter trat er wieder an die Spitze deS Generalstabes

, welchem er nach dem Sturze Kuhn'S die gegenwärtige Organisa tion als selbstständige Körperschaft gegeben hat. John war seit Mai 1367 lebenslängliches Mit glied des Herrenhauses. — Er war auf dem Wege zu sekuem im vierten Stock des KriegSministerial- Gebäude? gelegenen Bureau, als er im Corridor deS ersten Stockwerkes plötzlich bewußtlos nieder' sank. Oberstlieutenant-Auditor Nowak und Ober- Stabsarzt Dr. Leide» waren die Ersten, die dem Bewußtlosen Hilfe brachten. Nach langen Be» mühungen gelang

es, ihn wieder zum Bewußt' sein zurückzurufen. Er schlug die Auge» auf und rief noch: »Luft! Ich ersticket- Kurze Zeit hernach war Baron John eine Leiche. John war am 2V. November deS JahreS 1315 zu Brück a. d. Leith» geboren uul> wurde in. der Wiener-Neustädter Akademie zu seiner militäri schen Carriere, erzogen; er zählte mehr als 40 Dienstjahre in der Armee, während welcher Zeit er durch wiederholte glänzende WaffenZhateu die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Im Treffen bei Volta im Jahre 1849 erwarb

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 11.08.1906
Physical description: 14
Dankbarkeit. Der Staatsmann betrachtete sie lächelnd. „Wie offen sie ihr Geheimnis durchblicken läßt,' dachte !.r. „Ich werde ihre rührende Dank barkeit. wie ihr schönes Antlitz nie im Leiben ver gessen.' „Lord Rylestone ist Ihnen zu großem Danke verpflichtet/ sagte er laut; „Sie haben sich um 'seinetwillen große Muhe gegeben.' Sie sah ihn plötzlich erschrocken an. »Er soll nn.' niemals danken,' sagte sie. „Sie müssen ihm die Stellung wie aus sich selbst an Meten. Sir John, und er darf nichts von: mel

, daß Sie Gesellschaften. Bälle, alles, allcs aufgaben, um mich einen Au- genblick zu sprechen.' Ihr Antl'tz erglühte in dunkler Röre, ihrs Augen füllten sich mit Tränen. „Nein, Sir John, von alledem dürfen Sie kein Wort erwähnen, um dieses Geheimnis dur sen nur wir beide wissen.' „Ich werde es nicht vergessen. Darf ich Ihnen eine Frage vorlegen. Miß Eameron?' „Tun Sie es lieber nicht,' sagte sie mit ein^c bezaubernden Geberde. „Fragen sind oft ieh? schwer zu beantworten.' „Gut, so stehe ich davon ab und werde mil

einiger Neugierde die Botschaft abwarten, die ich mit der Zeit ja empfangen muß.' ^ „Nicht wahr, Lord Rylestone muß Englano so gleich verlassen?' fragte sie. „Heute üb.'.: drei Wochen ungefähr. Er wird nur zwei Jahre außer Landes sein, aber wenn er sich seines Auftrages geschickt zu entledigen weiß, so wird man ihn zu höheren Stellungen ver wenden und es wird ihm Gelegenheit geboten werden, sich auszuzeichnen.' „Das wolle Gott!' rief , sie tiefbewegt aus. Sir John sah sie ganz erstaunt an. „Tie Sache geht

mich weit« nichts an. Miß Cameron.' sagte er; „Sie hoHpr mÄtz um eine Gefälligkeit gebeten, mild ich Hobe fis Ihnen sr- zähne sehen.' — Eine Anekdote, die der Rednsy häufig in seine Auseinandersetzungen verslicht, islz folgende: Ein Ehemann kommt in stark angehe:« tertem Zustande um 3 Uhr nachts nach Hause« Seine Gattin empfängt ihn drohend im Nacht- gewande: „John, wie spät ist es?' Der ge ängstigte Mann nimmt zn einer Lüge seine Zu flucht und entgegnet: „Erst 1 Uhr, mnne teure Maria.' Da schlägt

so viele Räts?l. vielleicht wird sie auch dieses lö sen.' Und damit überließ sie Sir John seineil Betrachtunzen. „Das ist wirklich seltsam,' sagte er zn sich selbst. „Miß Cameron ist das schönste Mädchen, das ich je zeiehen. und ich weiß, daß einige dur edelsten Männer darnach schmachten, ihr Namen uiÄ Vermögen zu Füßen zu legen. Ich kann mir kaum denken, daß sie auch nur ein einziges Lä cheln verschwendet, und doch scheint es mir. als ob sie diesen Lord Rylestone liebt, obgleich sie keine Silbe davon

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 04.01.1934
Physical description: 6
L. —.SO. im Text das Doppelte. Todesanzeigen ». Dank sagungen L. —.56. Fi nanz L. l.—, Redaktion. Notizen L>re l,5N. Kleine Anzeigen eigener Tarif. Anzeigenstenern eigens. Bezugspreise: (Vorausbe,al>lt) Einzelnummer ^6 Cent. Monatlich L. 5,56 Vierteljährlich Halbjährlich Jährlich Zum Abholen Lire 5.—, Ausland jährl. L. I M.— L, ' t.- L ?7— L 52.— monatlich 9. John R o m a, 3. Jänner (Stefani). S. E. der Regierungschef empfing heule nachmittags im Palazzo Venezia den englischen Außenminister Sir John Simon

, mit dem er eine zweistündige freundschaftliche Unter redung hatte. Die beiden Staatsmänner haben be schlossen. ihren Gedankenaustausch morgen nachmittags fortzusetzen. Bankett zu Ehren Sir Simons Roma, 3. Jänner. Heute abends gab S. E. der Regierungschef ein Bankett zu Ehren des englischen Außenmini- sters Sir John Simon im Hotel Excelsior, an dem der englische Botschafter Sir Eric Drummond, hohe Funktionäre der englischen Botschaft, mehrere Mit glieder der italienischen Regierung, der Flügel adjutant S. M. des Königs

zur Unterredung Paris, 3. Jänner Die gesamte Oeffentlichkeit erwartet von der Unterredung des englischen Außenministers Sir John Simon mit Mussolini schwerwiegende Ent scheidungen. Man betont, daß die Zusammenkunft von den Diplomaten auf das genaueste vorbereitet worden sei lind dgher sicherlich große Bedeutung haben werde. Man zeigt sich vorläufig sehr zurück haltend und bemüht sich, sich nicht 1>en Anschein zu geben, als ob man diese Besprechungen durch irgend eine Stimmungsmache zu stören versuche

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Volksbote
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Page 10 of 28
Date: 07.01.1926
Physical description: 28
den Störenfried auf dem Nachttisch, packte ihn am metallenen Genick und . . . ja, wirklich: schmiß ihn in hohem Bogen zum Fenster hinaus! Dann dreh!« er sich befrie digt aufs linke Ohr und doste weiter. Die Weckeruhr hatte inzwischen solgeudes Erlebnis: Mt elegantem Schwung landete sie auf dom Schädel des gerade ahnungslos oorüberspagierenden Herrn Straßenkehrers John Ozak. (die Namen sind alle authentisch, genau wie im PM-zei'bevichti). Man kann sich vovstellen, welche Gestihe Msto Ozak beseel ten

. Seine dicke Wollmütze hatte den Stoß zwar einigermaßen gemildert, aber eine blaue Beule begann i'mmerhin gleich aufzu- schroelfen. Es ist doch un>gl'anbäch! dachte sich John, überlegte sich den Fall aber nicht lange, sondern ergriff die Weckerul)r und schleuderte sie mit elegantem Schwung durch das Fen ster zurück, aus dem sie ihm zugeflogen war. Mike war schon wieder wach. Dieser Wecker schien es auf Schädeldecken abzufehen, denn er traf Dlike gerade dort, wo auch John ge troffen worden war. Mikes

Kopfhaut 'blutete, aber er kam nun doch nicht zu spät zum Dienst. Die Erklärung für den Verband ist er dem Oberaufseher schuldig geblieben^ ab»r gegen den Jahn Ozak hat er Schadenersatz- Kage eingereicht. John wird dafür wohl feiine Gegenrechmmg vorweisen. Föns Vaterunser wiegen über einen Sentner *) In einem Dorf« in der Nähe von Dintels- bühl saß ein armer Mann, 'der ein Weib und aiele kleine Kinder hatte und weiter nichts, als was er täglich mit feiner sauren Arbeit gewann. Einst sagte das Weib

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.11.1880
Physical description: 8
, würdevolle, ver schwiegene kleine Dame. ! Eine glänzende Gestalt leuchtete besonders in dem Bilde,' das sich Mary in den letzten Jahren von dem Lincoln» shire Hause zu machen pflegte, die Gestalt des Jünglings^ der in Oakley-Street Fisch und heiße Brödchen zum Früh? stuck gegessen hatte. Wo weilte er jetzt? Wozu nützte der Reichthum, wenn er diesen Gegenstand Ihrer Traume nicht sicher aus Indien in seine Heimath zurückbringen konnte? John Markmont lächelte, wenn seine Tochter deßhalb eine Frage

an ihn richtete und ihren Vater bat, an Ed ward Arundel zu schreiben, um ihn nach England zurück» zurufen. >' „Gott weiß, wie froh ich wäre, ihn hier zu haben.? sagte John, indem er daS Mädchen an feine Brust zog, „aber Edward hat eine Laufbahn vor sich und darf > sie nicht für ein ruhmloses Leben in diesem abgelegenen alten Hause aufgeben. Ich bade ihm nichts zu bieten, wodür^ ich ihn dazu verleiten könnte.' . „Aber er könnte doch die Hälfte von unserem Gelde bekommen, oder alles,' fügte Mary hinzu

. „Was sollte ich m it dem Gelde machen, wenn —' u ? Sie beendigte den Satz nicht, aber ihr Vater wußte, was sie meinte. ! Mary sprach diese Worte, nachdem sechs Monate ver gangen waren seit jenem düsteren Januartage, an welchem John Markmont in den „Times' gelesen hatte, daß er allein berechtigt sei, die Hinterlassenschaft seines jüngsten Verwandten anzutreten. ' i!i Markmont-Hill mit allem Zubehör war sein eigen und Lienz und Schi anders gemachten Wahrnehmungen durch den Staat S-Hengsten-DepotS-Commandanten zu Stadl

. um dieser ward ihm auch schon nach ewiger Zeit durch das Gesetz i An eines, chjjterMxn Wii^rmorgen^ fuhr er mit seiner Tochter in einer Miethskutjche nach, dem ^Gastho^ von dem der Postwagen nach Lincolnshire'abgeht. Es ist seltsam, w!e»rasch jene Oakley»Street»Tage voll Entbehrung und Leiden in dem Gedächtniß des VaterS wie deri Tychter,zurücktraten. Die schattenhafte Vergangen heit: erblaßte immer mehr., John uni> seui kleines Mädchen ..konnten kaum glauben, da^sie einst, so arm und verlassen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.11.1880
Physical description: 4
Sie! Ich bin kein Mädchen, diS man lieben kann, ich begreife eS schon lange. Mein Better, Edward Arundel. hat sich oft die Mühe genom men, es mir zu sagen. Und Sie wünschen, daß ich Ihre Frau werde, damit Sie eine Beschützerin für Ihr Kind habe»? ES ist etwa dasselbe, als nähmen Sie eine Er zieherin, nur läßt der Vertrag sich schwerer lösen.' „Miß Arundel,^ rief John Markmont, „vergeben Sie mir ! Sir mißverstehen mich in der That. Hätte ich ge glaubt, daß ich Sie beleidigen würde —' des politischen Vereins .Vorwärts

und vernachlässigt aussah. So stand sie einige Augenblicke schweigend, ohne daß John Markmont sie un terbrach : er erwartete geduldig, bis es ihr zufiel, zu sprechen. .Mr. Markmont,' sagte sie endlich, indem sie sich mit plötzlicher Heftigkeit gegen ihn wandte, .ich bin jetzt sast dreiundzwamig Jahre alt und in der langen, trüben Er' innerung dieser Zeit, die mein Leben ausmacht, kann ich nicht ans eine einzige Freude zurückblicken, — nein, bei Gott, nicht ans eine !' fuhr sie leidenschaftlich fort

und irreleiten konnte? Glauben Sie, nachdem Sie mich angehört haben, vaß ich die Frau bin, die Ihrem Kinde 'eine zweite Mutter werden kann Z' > Als sie aufhörte, zu sprechen, setzte sie sich und ließ ihre Hände gleichgiltig in ihren Schooß sinken. Der unruhige Geist, der in ihrer Brust tobte, war .stärker gewesen als sie selbst. Sie hatte den dunklen Schleier, durch welchen die Welt sie sah. gelüftet und John Markmont ihr na türliches Wesen gezeigt. .Ich habe Vertrauen zu Ihrer Herzensgute, Miß Arun del

'. sagte er ernst. „Wenn ich anders gedacht hätte, würde ich heute nicht hierhergekommen sein. Ich bedarf eines gütigen Wesens, das freundlich gegen meine Tochter ist und sich ihrer annimmt, wenn ich todt bin,' fügte er mit leiserer Stimme hinzu. Schweigend und bewegungslos saß Olivia Arundel da u nd blickte in die trübe Einsamkeit des Gartens hinaus. Sie bemühte sich, das dunkle Räthsel ihres Lebens zu lösen. So seltsam es scheinen mag, eS lag doch ein gewisser Zauber für sie in John Markmonts Antrag

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 31.01.1911
Physical description: 8
ge schnitten ist. Ach, Sir John, Sie glauben gar nicht, wie ich mich auf die Szene freue, wenn dieser Jüngling hier auf einmal vor ihr steht: das un verschämt gesunde, rote Gesicht wird ganz blaß vor Schrecken, die runden, grauen Augen blicken starr, als sähen sie einen Geist, und ein Schrei des Entsetzens verrät ihr ganzes, bisher so sorg sam gehütetes Geheimnis. .Änch der gute alte König, der ihr bisher immer noch die Stange gehalten hat, muß sie nunmehr fallen lassen.' .Der Plan macht

Ihrem erfinderischen Geiste alle Ehre, Myladiz,' erwiderte der Begleiter der Dame. „Aber wird die Ausführung desselben ganz so leicht sein, wie Sie sich dies denken? Auf welche Weise wollen Sie den wackeren Knappen hier bei Hose einführen, ohne daß die Deutsche und ihre Freunde vorher Wind von der Sache bekommen?' .Nichts einfacher als das, mein lieber Sir John,' lautete die Entgegnung, „die Königin hat schon viel von der großartigen Wohltätigkeit dieses Herrn gehört und wiederholt den Wunsch geäußert ihn kennen

zu lernen. Es bedarf nur ein paar Worte meinerseits an die Ober-Hofmeisterin, meine gute Freundin, und er,echält eine Einladung, bei Hose zu erscheinen. Daß er dieser prompt Folge leisten wird, bezweifeln Sie doch ebenfalls nicht?' .Ich beuge mein Haupt in Ehrfurcht vor meiner Meisterin,' erwiderte der Sir John ge nannte Herr und führte galant die schlanke weiße Hand' der Dame an seine Lippen. Dann wendete er sich wieder auf Französisch an Ludwig Günther: .Wir bedürfen Ihrer nnn nicht mehr, mein Herr

. Ich werde Sie nach dem Wagen geleiten.' Mit ironischer Höflichkeit komplimentierte der als Sir John bezeichnete Herr Ludwig Günther darauf zur Tür hinaus und die Treppe später hin unter. Wenige Minuten saß dieser im Wagen; der Unbekannt, welcher diesmal nicht mit ein» gestiegen war, warf den Schlag zu, und mit der-- selben Schnelligkeit wie vorher rollte das Gefährt ' dahin. Kaum «ne Viertelstunde später, genau wie der Maskierte gesagt hatte, und der Wagen hielt vor dem säulengeschmückte» Portale des Hauses des Grasen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.06.1887
Physical description: 4
nicht. Als William aus seiner Betäu bung erwachte, sah er das schmerzvoll-ängstliche Geficht seiner Ally über sich gebeugt, ohne sich des geschehenen noch klar zu werden. Allmählich kehrten die Details desselben in sein Gedächtniß zurück und ein eisiger Schauer überlief ihn bei der Erinnerung daran, den Ally für die Nach wirkung der überstandenen Arbeit hielt. Seine erste Frage war nach John. Dieser sei auf sein Zimmer gebracht worden, erhielt er zur Ant wort und werde wahrscheinlich in ein hitziges Fieber

Stunde unter dem Ballon vergeben, hatten sich die beiden feindlichen Brüder ja doch in einem und demselben Gefühl gefunden, in der Liebe zu Ally. Nie erfuhr diese die näheren Umstände der grausigen Luftreise. — Mit John war aber nach seiner Genesung eine gänzliche Charakterveränderung vorgegangen. Stundenlang konnte er regungslos vor sich hinstarrend zubrin gen und nur ein plötzlicher Schauer, der ihn überlief und das darauf folgende gewaltsame Losreißen von einer düsteren Gedankenreihe, ließen

dessen Verzeihung. Und er that dies zu guter Stunde Von diesem Tage an waren die patagonischen Brüder die treuesten, aufopferndsten Freunde ge worden. Aber eines marterte John, drückte ihn zu Boden: der Aufenthalt in London. William hatte bald den Seelenzustand seines Freundes errathen und auch er sehnte sich aub einer Stadt, die ihn bei jedem Schritt an die schrecklichste Stunde seines Lebens mahnte. Und der Zufall kam ihnen aufs unerwartetste zu Hilfe. Ihre mehr als kühne Luftfahrt, die Bravour

wahre«, aufrichtigen Freundschaft desselben mit seinem getreüen Nach- bar John Griffiths ist, der das traute,-herzliche Geplauder dieser beiden Männer hört, wenn der Letztere bei Ersterem zum Besuche ist, der würde in diesen herzlichen, ungekünstelten Menschen niemals die „patagonischen Bruder', noch weni ger aber in'ihnen die' Helden des entsetzlichen Abenteuers „in den Wolken' vermuthen. ! St Hot Ant. Pfab. Salzer, Agent, Feldkirch. bach. Friedr. Berlin. Ant. Z Wegfcheider. O nella mit Sch Wachtl

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 19.02.1910
Physical description: 12
Kerker. — Josef Jdl, Spengler gehilfe, 19 Jahre alt, zuletzt in Meran, wiederholt vorbestraft, wegen Diebereien zu zehn Monate schweren Kerker. Ibsen-Theater in Sozen. Als drittes Gast- spiel ging am Dienstag Ibsens 5aktiges Schau spiel „John Gabriel Borkmann' über die Bretter. Herr Wolter brillierte in der Titelrolle deS früheren BankdirektorS John Gabriel Bork mann. Dieser abgestrafte Bankdi»ektor, der sich an den ihm anvertrauten Millionen vergriffen hatte, die unausgebeutet in den (Aewölben

der Bank liegend, 'zu etwas verwendet werden wollten, und für die er sich zum Erlöser auserkoren sah, der Mann, der nie einsehen lernte, daß das etwas Strafbares sei, daß er die Millionen seiner Mei nung nach besser verwerten wollte, und der in der fixen Idee lebte, daß man über kurz oder lang zu ihm kommen werde, da er für die neuerrichtete Bank unentbehrlich sei, war von überauspackender Wirkung. John Gabriel Borkmann ist ein Egoist durch und durch. Seinem Egoismus hatte er alles geopfert, sogar Ella

, daS Weib, welches er liebte und von dem er sich wiedergeliebt wußte. Lieber als auf die Stelle des BankdirektorS zu verzichten, ließ er von Ella. Denn Hinkel, der ihm die Stelle verschaffte, setzte dies als Bedingung, da er selbst Ella liebte. 16 volle Jahre hat John Gabriel Borkmann nur Kerker- resp. Stubenluft eingeatmet — feit er vor acht Jahren aus dem Kerker ge- kommen, hat er sein Zimmer nicht mehr Verlaffen. Und endlich, als er sich aufrafft, wieder arbeiten und Macht gewinnen will, da tötet

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 22.10.1886
Physical description: 10
matter Stimme, die Thür zu schließen, damit sie schlafen könne. „Ich bin so todtmüde, John!.' hustete sie kläglich, „laß doch den Fremden fortgehen.' Dieser ging nicht fort, sondern trat geräuschlos in Heu kalten, üdcn Raum, der außer dem ärmlichen Lager der Kranken nichts weiter enthielt, als eine Bank und einen roh gezimmerten Tisch nebst einer Kiste, worin sich etwas Küchengeschirr und Provi ant befand. Mr. North ließ sich leise auf die Bank nieder und verhielt sich, dem Manne einen Wink gebend

, eine Welle ganz Ml. „Ist er fort?' fragte die Kranke plötzlich. „Ja, Betfie schlafe nur ein, es soll Dich nichts mehr stören.' „Du gehst nicht fort, Johns' „Nein, ich bleibe hier.' John Watson rückte ihr sorgsam die wenigen Bettstücke zurecht, strich dann Mit sanßer WMchkeit Über ihre eingesunkene» Wangen und redete M'zu, M einzuschkaM ' Es wohnten zwei Seelen in der Brust dieses Mannes — eine zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt in's schlechte, wüste Treiben der schlimmsteir Gesellschaft und ließ

, geheirathet uud anfangs ein glückliches Leben mit seiner jnngen fleißigen Frau geführt, bis der Tod ihm das einzige Söhnchen raubte. Da wurde die muntere Betsie schwermüthig und John Watson, der keine Thränen, sondern nur fröhliche Gesichter sehen konnte, nach und nach leicht sinnig. Die verderblichen Leidenschaften, welche die Liebe bislang niedergehalten, schössen ungehindert empor und zogen ihn immer tiefer in den Sumpf des Lebens hinab, ohne jedoch die Zuneigung für seine arme Gattin zu tödten

. Und so geschah's auch hier, wie überall 'wo das Böse die Oberhand be hält; John Watson vernachlässigte die Arbeit, wurde aus der Fabrik entlassen und ein Tagdieb, ein an den Docks und Straffenecken umherlnngen- der Vagabund, während seine Frau Betsie mit Waschen und Scheuern das Nothwendigste zu ver dienen suchte. Sie hatte ihm auf das Strengste H i

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 17.11.1886
Physical description: 6
die auf die akademischen Vereine beznghabeuden Vorschriften „reformirr' werden. Den Hörern der Bergakademie in Leoben wurde bereits bei son stige: Disziplmirnng der Beitritt zu einer Bur schenschaft verboten. Man munkelt nun von einer in das Wesen des Studeuteuthums tiefeinfchnci- denden „Reform', über welche derzeit im Schoße des Ministeriums berathen würde und die wieder- befand und vorsätzlich, um ungesehen zu entwischen, die Lampe auslöschte?' „Das war Mr. North,' versetzte John, unwill kürlich zusammenschreckend

. „Ich erzählte Ihnen damals schon Alles, was ich über den Gentleman wußte, und kann auch heute nicht mehr sagen.' „Ihr solltet eine kleine Reise für ihn machen, sagtet Ihr an jenem traurigen Abend, John!' „-Ganz recht, doch kam es nicht zu der Reise, weil Mr. North selber abreisen mußte, — was ich sehr zu beklagen hatte.' ^Er ist als? nicht mehr in London :'' „Nein, — Mrs. Longfield scheinen sich für den Gei ileinan zu interessiren.,, „Ja. weil er eine große Aehnlichkeit mit einem meiner Verwandten besitzt

—' „Die selige Betsie meinte, mit dem jungen Mr. James.' „Mit ihm und einem Andern. Wohin ist er denn gereist, Jobn?' „Nach Schottland, wie er mir sagte.' „Ihr habt mir die reine Wahrheit gesagt, John Watson?' fragte Rositta, ihn durchdringend an blickend. „Nichts als die Wahrheit, MrS. Longfield!'' „Es ist gut, Ihr könnt gehen, wenn Ihr arbei ten wollt, müßt Ihr wiederkommen.' John Watson dankte und wandte sich mit einer Grimasse nach der Thür, um nach wenigen Minuten mit dem Fremden den Laden

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 25.01.1906
Physical description: 8
sich entwm- dend, jagt? er im Galopp davon. — Wir der englische Minister John Burns zu seiner Frau kam. Mrs. Burns- ging, wie ihr Mann, aus einfachem Stande hervor. Der junge Arbeiter verliebte sich in sie, ohne zu wissen, daß seine Zuneigung von ihr erwidert wurde. Ohne sich erklärt zu haben, ging er in die Kolonien. N'v er jahrelang hart arbeitete. Nach seiner Rück kehr wurde er in Streikunruhen verwickelt und bei einer Gelegenheit von der Polizei auf of fener Straße verhaftet und ins Gefängnis abge

führt. Ans diesem Wege sah er seine Geliebt«? zum erstcumale seit der Trennung wieder. Sie war, wie audere Menschen, hinzngeeilt, um zu 'eben, wen die Polizisten abführten, erkaiurte ih ren Geliebten und fiel ihm auf offener Straße um den Hals. John Bnrns wußte mm, daß seine Liebe erwidert wurde, und heiratete sofort nach seiner Entlassung aus dem Gefängnisse. Die Er nennung ihres Mannes zun» Kabinettsminister hat an dem öffentlichen Auftreten der Mrs. BnrnS nichts geändert. Die Frau Minister geht

imch wie vo: aus den Markt, um persönlich ihre Einkäufe zu »nachen. John Burns besitzt einen Sohn, den er selbst unterrichtet und erzieht. — Eine furchtbare Gasexplosion ereignete sich im Palais des Grafen Zamojski in Warschau.: es wurde ein Pavillon vollständig zerstört. In dein gegenüberliegenden Gebäude, der Staatsbank und anderen Häusern wurden alle Fensterscheiben zer trümmert. Sieben Personen wurden verwundet. — Tötung eines italienischen Soldaten aus Kreta. Ein italienischer Soldat

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