matter Stimme, die Thür zu schließen, damit sie schlafen könne. „Ich bin so todtmüde, John!.' hustete sie kläglich, „laß doch den Fremden fortgehen.' Dieser ging nicht fort, sondern trat geräuschlos in Heu kalten, üdcn Raum, der außer dem ärmlichen Lager der Kranken nichts weiter enthielt, als eine Bank und einen roh gezimmerten Tisch nebst einer Kiste, worin sich etwas Küchengeschirr und Provi ant befand. Mr. North ließ sich leise auf die Bank nieder und verhielt sich, dem Manne einen Wink gebend
, eine Welle ganz Ml. „Ist er fort?' fragte die Kranke plötzlich. „Ja, Betfie schlafe nur ein, es soll Dich nichts mehr stören.' „Du gehst nicht fort, Johns' „Nein, ich bleibe hier.' John Watson rückte ihr sorgsam die wenigen Bettstücke zurecht, strich dann Mit sanßer WMchkeit Über ihre eingesunkene» Wangen und redete M'zu, M einzuschkaM ' Es wohnten zwei Seelen in der Brust dieses Mannes — eine zog ihn mit unwiderstehlicher Gewalt in's schlechte, wüste Treiben der schlimmsteir Gesellschaft und ließ
, geheirathet uud anfangs ein glückliches Leben mit seiner jnngen fleißigen Frau geführt, bis der Tod ihm das einzige Söhnchen raubte. Da wurde die muntere Betsie schwermüthig und John Watson, der keine Thränen, sondern nur fröhliche Gesichter sehen konnte, nach und nach leicht sinnig. Die verderblichen Leidenschaften, welche die Liebe bislang niedergehalten, schössen ungehindert empor und zogen ihn immer tiefer in den Sumpf des Lebens hinab, ohne jedoch die Zuneigung für seine arme Gattin zu tödten
. Und so geschah's auch hier, wie überall 'wo das Böse die Oberhand be hält; John Watson vernachlässigte die Arbeit, wurde aus der Fabrik entlassen und ein Tagdieb, ein an den Docks und Straffenecken umherlnngen- der Vagabund, während seine Frau Betsie mit Waschen und Scheuern das Nothwendigste zu ver dienen suchte. Sie hatte ihm auf das Strengste H i