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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 12.05.1883
Physical description: 8
sie lm Bußgerichte häufig den Rath und tne gottbegeisterte« Mahnungen deS hl. Johannes von Nepomuk,.ihres Beichtvaters, um fd leichter ihr schweres Kreuz zu tragen. Da siel ins Herz deS lasterhaften Königs noch der Funke einer andern Leidenschaft, die bald zur zügellose» Flamme wurde —der Funke arg wöhnischer Eifersucht. I« semer sittlichen Ver dorbenheit konnte er eS gar nicht fasse», daß seine engtlreine Gemali» ihm, dem Wüstling und Trunken bold, unverletzte Treue bewahre, daß ihre AuSgänge

nur dem Kircheubesuche und de» Hütte» der Arme» galten, daß ihre häufige« Beichten nicht Wege« ihrer kleinen Mängel und UnvoUkommenheiten, sondern wegen deS. Königs unselige» Wandel und ihrer Rathlosigkeit demselben gegenüber sich so ausdehnten. Ohne de» geringsten auch nur scheinbaren Grund ließ Wenzel sich nun vo» wüthender Eifersucht erfassen. Um jeden Preis, wollte er wissen, ob seine Gemalin ihm nicht insgeheim die. Treue.gebrochen. Wer konnte ihm Auf schluß geben? Niemand sicherer, als Johannes

, ihr Beichtvater. Er läßt ihn rufen und. stellt nach manche» Umschweifen die verhängnißvolle Forderung» Johannes soll ihm die Beichtgeheimnisse der Königin offenbaren; Gold und Ehrenstellen wolle er ihm geben, wenn er willfahre. Mit schmerzlicher Entrüstung wies Johannes die gottlose Zumuthung ab. „Lieber tausendmal sterben, als das thun, was du . verlangst, sagte er zum König, höre auf zu verlange», was nie geschehen darf!' Der König verstummte und brütete Rache. Bald darauf hatte der Hofloch das Mißgeschick

, daß er einen Kapau» aus die königliche Tascl gab, der schlecht gebraten war. Wenzel, schon in gereizter Stimmung, gerieth in Wuth und gab augenblicklich den Befehl, de» Koch zur Strafe au einem Spieß an Demselben Feuer zu braten. Alle Hofleute schauderte» über den unmenschlichen Befehl, blaß und zitternd, blieben sie stumm; den» jeder fürchtete durch ein Wörtche» zu Gunste» des Verur- theilte» die Wuth auf sich selbst hinzuleiten. Nur Johannes, als er davon hörte, verlangte Audienz, suchte zuerst den König

i» milder Weise zu besänftige», und als dies vergeblich war, hielt er ihm mit ernsten Worten seine Grausamkeit vor. Da ergrimmte der König aufs Neue und ließ Johannes i» de» tiesste» Kerker werfen und drei Tage ohne Speise und Trank in Finsterniß dort schmachten. Der Kerkermeister hatte Befehl, ihm augenblickliche Freiheit anzukünde», wenn er dem König die früher gestellten Fragen beantworten würde. „Eher lasse ich mich in Stücke reißen, als ei» Wort vo» der Beicht aussagen', war die Antwort. Nach drei

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Tiroler Stimmen
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Page 11 of 14
Date: 02.07.1881
Physical description: 14
4 l'WidjMt mit ihrer Mutter. Maria Gourin war klein, I MLugig und untersetzt; der Muthwille funkelte aus ihren i, sollen braunen Augen und spielte um ihren kleinen !i ijiwfli Mund. Sei den Worten des Fischers blickte sie schelmisch auf. j 8 ist etwas Rechtes, ein Fischer zu sein. Ich glaube, i -Wims verläßt eigentlich nie die See," sagte sie zu ihrer finit», „er denkt immer an das Wetter." , Johannes' männliches Gesicht hatte wieder seinen ge ehrte» ernsten Ausdruck angenommen und wurde fast

Mühsal und Sklavenarbeit. Senn ihr die Nachbarn riethen, Mariens Gefallsucht > tub ausgelassene Munterkeit zu unterdrücken, schüttelte i sie lächelnd den Kopf. „Zeit genug," dachte sie in ihrer ■ rihigen Weise, „wenn Maria den Johannes heirathct und ! «ickicht für sechs Kinder arbeiten muß. Das harte Leben . mb niemes Kindes Flügel beschneiden und ihre Heiterkeit i schnei genug dämpfen. Warum soll ich sie nicht fröhlich iherjen lasten? Alles wird konunen, wie es geschehen soll." i „lütter," sagte

Johannes ohne einen Blick auf die ihn iiobachtendc Maria, „Mutter, wenn ich das nächstemal glück lich heimkomnie, wollt Ihr mir dann Maria geben? Ich «de Euch nicht von ihr trennen," fuhr er fort, „ich be- sowohl einer Mutter, als einer Ehefrau, und Ihr müßt «ihr sein, wenn ich fern von der Heimath, auf der Fischerei Ich muß vor Johanni ausführen und kann erst im wiikr wieder heimkommen, denn Ihr wißt, das Fischen m sechs Monate. Wollt Ihr mir Maria nach Weih- xcheil geben?" wurde bleicher

, sonst verrieth nichts ihre Be dach Weihnachten, ja, das ist mir gleich," sagte sie, «^ Johannes, ich werde nicht bei ihr wohnen. Junge - Ae bleiben am besten allein zusammen." ^Mnes wendete sich um und sah Maria nach. !», ? Mädchen war aufgestanden, verließ die Felsen und de» Heimweg ein. onbara fuhr mit monotoner Stimme fort: „Du mußt »i,« i*' ®° ® u wohnen willst, damit ich Euer Haus be- ' Maria hat viel Leinend, die Ausstattung von Si CI deines Mannes und von mir; ich habe viel für i/Aifrfä 1 ' wußt

Deine Bestimmungen treffen, ehe lMchch Johannes." „w \ ,® r Spruch ungeduldig, seine Augen verfolgten C/'i, -Ui» " W ’Ä ■xtläfii?« ihr, daß sie uns in dieser Wei Ai* ^uuufinerkiamkeit beleidigte Barbara nicht. Sie ick r t f önner uiö die Herren der Schöpfung, und Äei, I-/s ruhig ihre Beraubung ausgesprochen hatte, ^lühle kümmert ^^^rlich, daß Johannes sich nicht um ihre uiein Sohn," sagte sie ruhig, „ich kannst f . ^aufeu. Sie sollte Abends nicht allein gehen. Jobani, L * U r 11! * r zurückführen." ^ »»letltPiM

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 05.05.1883
Physical description: 8
den Handel, Verkehr, Ackerbau, die Landwiithschaft; neue Städte und Dörfer entstanden^ und damit auch die Wissenschaft in Böhmen ihre Pflege finde, gründete der selbst glänzend gebUdete Kaiser i« Jahre 1348 nach dem Muster der Pariser Universität zu Prag die erste deutsche Hoch schule, die so rasch emporblühte, daß noch zu des GrüvdetS Lebzeiten die Zahl der Studenten an der selben auf 5000 ««wuchs. Einer der ersten an jener Hochschule zum Doktor der Ph'losophie und Theologie Beförderten war Johannes

sich eine Besserung der Sitten bemerkbar; Viele bekehrte» sich, selbst stadtbekannte Wüstlinge fühlten sich getroffen u»d erschüttert, zur Buße ange trieben und zur Umkehr entschlossen. Dieses Wirke» als Prediger und seine erstaunliche Gabe die Sünder zu bewegen, machten den Erzbischof noch »ehr auf den heiligmäßigen gelehrte» Priester Johannes auf merksam und einstimmig wurde er zum Kanonikus a» der Prager Domkirche ernannt. Der demüthige Sin» des Johannes ließ sich so etwas nicht träume», er hielt

lichen Funktionen feines Amtes, — nie blieb er einer geringen Ursache wegen, oder anS Bequemlichkeit, wegen einer Unterhaltung oder dgl. vom Chöre oder den kirchlichen Verrichtungen weg. Seine Hauptaufgabe setzte er auch als Domherr in die Verkündigung deS Wortes GotteS. Er hatte jetzt noch größern Zulauf als früher in der Teinkirche, — hier waren gerade von den Adeligen und Hofleuten viele unter seine» Zuhörern. Wie einst Johannes der Täufer in der Wüste, so hielt Johannes von N pomuk den ein zelnen

lich? Weil man dasselbe gar nicht anhört, weil ein großer Theil, besonders dte sog. gebUdete Männerwelt und selbst viele Frauen keine Predigt, oder höchst selten mehr eine besuche». Wie kann ein Heilmittel wirke», wen» eS nicht gebraucht, wenn eS zurückgewiesen wird? Da ist man freilich gleich mit der Ausrede da: „Ja, einen solche» Prediger würde ma» scho» anhören, wie der hl. Johannes v. Nepomuk, da ging ich scho» auch, aber unsern Pater X, der Pfarrer I. und gar de» Koöperator Z. — »ein, die mag

, SelbstmordSgeschjchten und Gerichts verhandlungen anfüllen. -— Doch kehren wir zurück zur Gesch chte deS hl. Johannes v. Nepömük. Als Kaiser von Deutschland und König von Böhmen regierte damals Wenzel, der. seinem Vater Karl IV. in Folge der am 17. Juni 1376 zu Fra»kfurt statt- gehaliten Wahl erst 17 Jahre alt in der Regierung Deutschlands nachfolgte. Von Natur aus reich begabt, war Wenzel durch übertriebene Verzärtelung und durch avzuflühe Ueberhäufung mit Ehren und Schmeicheleien ganz verzog e n. Als Knabe schon

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 31.07.1888
Physical description: 4
die Nationalität, im Auge haben, haben zu ihrer Wahrung zahlreiche Schulvereine gegründet. Was sollen erst die, welchen nicht die Nationalität wohl aber die Religion als höchstes Gut gilt, zur Wahrung dieses Gutes thun? Aehn° liches, was der selige Johannes Baptist de la Salle mit seinen zwei tauglichsten Gefährten gethan, als sie das folgende Gelübde ablegten: „Allerheiligste Dreifaltigkeit, Gott Vater, Sohn und heiliger Geist! In tiefster Ehrfurcht knieen wir vor Deiner unendlichen

und anbetungswürdigen Majestät und schenken uns Dir ganz, um aus all' unsern Kräften und mit aller möglichen Anstrengung an der Ausbreitung der Gesellschaft der christlichen Schulen in der Weise zu arbeiten, wie es Dir am meisten wohlgefällig sein wird. Zu dem Ende machen >vir, ich Johannes de la Salle Priester, Niko laus Wiart und Gabriel Drolin, das Gelübde der Verbüderung und Einigung, welches von jetzt an und für immer Geltung haben soll, so lange noch einer am Leben oder die genannte Ge sellschaft nicht ganz

das Beste zu sein scheint. Aso geschehen am Feste Mariä Opferung 21. November 1691. Zur Beglaubigung haben wir unsere Namensunterschrift beigefügt." Drei waren es, die diese Gelübde ablegten — ein Bild der höchsten und vollkommensten Einheit der heiligsten Dreifaltigkeit. Ein fast gleichlautendes Gelöbniß legte Johannes nach drei Jahren 1694 bereits mit 12 Gefährten am Feste der heiligsten Dreifaltigkeit ab, um gemeinschaftlich mit ihnen an jedem Orte Freischulen zu halten. . . . „Gemeinden

können, das können in erlaubten Grenzen auch ihre Freunde zur Nachahmung anspornen, muß der wenigstens 37- jährige Kampf, welchen für seine christlichen Schulen Johannes mit Verwandten, mit Schullehrern, mit Personen größten Ein flusses, mit früheren Freunden und Beförderern seiner Absichten, sogar auf die Gefahr hin, daß ihn seine eigenen Jünger ver ließen, zu führen hatte. „Alle seine Pläne mußte er unter den heftigsten Kämpfen und Widersprüchen zur Ausführung bringen", sagt sein Lebensbeschreiber, „seine Anstalt

, nicht blos viele Eltern und auch Lehrer und Lehrerinnen alle ihre Kräfte; auch ganze Druckereien befaffen sich mit allseitig fördernden Werken. Aber welch' weit herrlicheres Beispiel von Opfermuth leuchtete uns erst im seligen Johannes entgegen. Nicht nur hatte der einstige Edelmann und Domherr von Rheims all' seinen Würden entsagt und all' sein Vermögen unter die Armen vertheilt, nicht blos hatte er Freude daran als Armer zu gelten, die Armuth in ihren bittersten Wirkungen zu fühlen und unter den Armen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 20.11.1888
Physical description: 10
. ^ ? Bahnpersonales auf längere Zeit unschäd- ^ Stacht sein dürsten. . - ? V; ' Mera ner Zeitung. Die Wahrheit über das Ortler-Comit,'. Meran; den 19. November. ^ Ein Augenzeuge der schon'so vielfach besprochenen Ortler-Expedition, Hofphotograph Johannes hielt am Samstag Abend in den Localitäten der Alpen- vercinssection 2 /!eran, Hotel Forsterbräu einen sehr in teressanten Vortrag über seine Erlebnisse und Wahr nehmungen anläßlich der, Anfangs November vorge nommenen Recognoscirnngen im Ortlergebiet. Der Saal

waren die, hier eingetroffenen Herren des Ortler- comits's an Herrn Johannes, gewiesen worden, der als Kenner der Hochalpen und langjähriger Berg steiger in weitet! Kreisen bekannt ist. - Anfl ihre Frage, welchen Weg er. zur Transportirung des Obelisken änrathe, machte er dieselben'schon von'Ansang an aufmerksam, daß, wenn überhaupt eine Möglichkeit vorhanden sei, mit dem Obelisken hinaufzukommen, dies nur auf der Richtung: Trafoi—Pattlerwald—Ta- barettakar—Tschirfeck—oberer Ortlerfcrner und über den Grat zum Gipfel

Ansätze zum Klettern findet. Am 30. Oktober früh begab sich Herr Johannes über telegraphische Einlad ung des Comite's nach Trafoi, wo reges Leben herrschte und wo er, vor dem Gasthaus „zur schönen Aussicht' bereits die riesigen Kisten mit den Bestandtheilen des Obelisken antraf./ Er traf hier mit Stadtoaumeister Brodbeck zusammen; die Herren Mollner und Kühn waren nach Mcran gefahren, ba unterdessen das be-, kannte Verbot eingetroffen war. Am . nächsten Morgen 6, Uhr stieg man aufwärts

auf der Jochstraße zu einer vorläufigen Recognoscirnng und. kehrte um halb 9 Uhr Vormittags zurück. Schon zu dieser Zeit zogen schwere Wolke« an den Bergen .auf?. Nach eingehender Be rathung mit Brodbeck entschloß sich Herr Johannes noch am selben Tage zur Payerhütte vorzudringen und! machte sich Nachmittags 2 Uhr in Begleitung der Führer Mazza und Buchensteiner auf den Weg. Der Aufstieg bis zu den Bärenköpfen war verhältnißmäßig gut; von dorl ab aber nahm der Schnee immer mehr zu und im oberen Taberettathale

etwas gebessert und es ge lang Herrn Johannes, trotz des .überaus starken Windes und obwohl der Apparat fast ganz im Schnee ver graben war, eine wohlgelungene Aufnahme der Hütte herzustellen, welche er den Anwesenden vorzeigte. Beim Abstieg gewahrte man erst die Gefahren/ denen man am Abend vorher entgangen war; es schien fast un möglich, derartige Stellen bei Nacht pasfirt zu haben. Die folgende Nacht und den nächsten Tag war un unterbrochener Schneefall und es wurde nun den Herren klar, daß es unmöglich sei

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 21.01.1888
Physical description: 12
wir nun. über zur Betrachtung der zweiten Reihe an der Wand links. Die Gegenstände der Darstellungen gehören, wie schon gesagt, der Legende des Evangelisten Johannes an. Auf dem ersten Gemälve sehen wir das Wun der dargestellt, wie Johannes den Giftbecher segnet und zugleich zwei Todte zum Leben erweckt. Johannes, ganz jugendlich aufgefaßt, steht in der Mitte des Bildes, vor dem im Zeitkostüm dar gestellten Statthalter, der rechts auf einem Throne sitzt. Hinter ihm ein Mann ebenfalls in der Tracht vom Ende

ist auch die Darstellung auf dem zweiten Bilde. Johannes erweckt zwei Todte durch Auflegen seines Kleides. Wiedersieht der fast mädchenhafte Heilige, der im Uebrigen eine ganz giottcske Gestalt ist, in der Mitte des Bildes. Mit einer leichten, die Mühelosigkeit und das Selbstverständ liche seines Werkes gut charakterisirenden Wendung, weist er auf das Wuuder hin, das Gesicht gegen den seitlich rechts auf eiucm Throne sitzenden Statt halter gewendet. Der Letztere hat die Arme in ge spreizter Haltung auf die Beine

gestemmt nnd blickt den Heiligen erstaunt an. Links liegen wieder in ganz gleicher Weise, wie auf dem ersten Bilde zwei jugendliche Männer. Ein dritter legt ihnen das sackartige Kleidungsstück auf und sie erheben sich. Diese Gruppe erinnert in allem an Deckenmalereien der Nordseite des Kreuzganges in Brixen (mittlere Arkade). Von der Architektur dieses Bildes gilt das zum ersten gesagte, im Allgemeinen anch vom Figür lichen. Johannes gleicht sich überhaupt ganz auf fallend aus allen vier Bildern

; er könnte von einer Hand herrühren; nicht so das übrige. Nur dieses Bild ist dem ersten derselben ausfallend verwandt und einigermaßen auch mit dem zweiten Gemälde der rechten Wand. Nur fehlen gegenüber dem erstern in Folge der verschiedenen Auffassung des sonst ähn lichen Gegenstandes die grimmassenhaften Wuthaus- brüche. Unter dem Bilve lesen wir die Inschrift: <er) kezt auf st sein zewanl: da verstanden fi vann dem ist sazchant (sogleich)'). Das dritte Bild der Reihe stellt uns die Scene dar, wie Johannes

einem Bischof einen vor nehmen Jüngling übergibt. Die verstümmelt? Inschrift enthält die Worte . . . (ke)uscH und rain sott LeßaKn. Hier zeigt sich der Einfluß der italie nischen Malerei wieder viel entschiedener in der Ar chitektur sowol, die viel leichter und in italienischen Formen gehalten ist, als auch in den Formen der Fi guren selbst. Johannes entspricht dem früher geschil derten. DcrAusdruck, wie er den Jüngling demBischofe mit der Weisung übergibt, ihn gut zu erziehen, ist sprechend

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Tiroler Stimmen
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Page 10 of 12
Date: 30.07.1881
Physical description: 12
Stärker ctfo der Tod. Nach dem Englischen von K. S. Marqttoid, bearbeitet von Alice Salzbrunn. u meinst," begann Maria. Barbara sah starr auf die Mauer; sie wollte das Gefühl nicht Oberhand gewinnen laffen. „Ich meine," sagte sie mit trauriger, monotoner Stimme, „daß es am besten für Dich ist, meine Tochter, wenn wir beide Johannes Kerrec zu vergeffen suchen." In Mariens Augen lag ein wehmüthiger Widerspruch; das glerchgiltige Gesicht ihrer Mutter schüchterte sie ein. Das arme Mädchen fühlte

, gegen die Vorsehung zu kämpfen," ant wortete Barbara, indem sie sich an ihr Spinnrad setzte, „et sollte so geschehen — darüber ist nichts mehr zu sagen." Maria seufzte nur. Sie fühlte tiefschmerzlich und fast mit Bitterkeit, daß sie nichts mehr über Johannes zu ihrer Mutter sagen konnte. Viertes Kapitel. Am Brunnen. Seit diesem Abend war Maria Gourin sehr verändert. Ihre tändelnde Munterkeit und Schelmerei, welche sie im Dorfe beliebt gemacht hatte», waren verschwunden. Nur wenn sie Johannes' blinden Onkel

zu erheitern suchte, hörte man noch ihr liebliches Lachen. Sie und Barbara sprachen nie von Johannes. Louis Mellac kam oft zu ihnen, aber gewöhnlich redete er mit Bar bara; das junge Mädchen errieth nicht, daß seine Besuche ihr galten. Er hatte Barbara versprochen, einen Miether für die leerstehende Wohnung zu finden, weshalb ihre Besorgniß verschwunden war. Sie dachte, man müsse Maria Zeit laffen, aber sicherlich sei die Heirath mit Monsieur Mellac die beste Versorgung. „Es sollte so geschehen

aus ihrem Traum der Sicherheit gerissen, als er rauh fortfuhr: „Ich habe Alles gethan, was ich konnte, um Euch zufrieden zu stellen, Nachbaun. Jeder andere Wirth würde die Miethe beim Ablauf des Vierteljahrs verlangt haben, aber wenn Maria meine Frau wird, so ist von der Miethe zwischen uns nicht mehr die Rede. Jedoch ist es jetzt Zeit, daß Ihr mir einen Gefallen in der Angelegenheit thut." Maria hatte gesagt, daß ihre Mutter den Johannes ver geffen habe; und wirklich hatte Barbara versucht, ihre Zu neigung

zu dem treuherzigen jungen Fischer zu vergesse», aber (Fortsetzung.) (Nachdruck nuMm., bei Mellac's Worten schien es ihr, daß Johannes Kerrec« ihr stehe und seine dunklen Augen vorwurfsvoll auf sie riH,, Er hatte ihr nie ein rauhes Wort gesagt. Unwillkürlich fe kreuzte sie sich und murmelte ein Stoßgebet. Mellac erschrak. „Was fehlt Euch?" fragte er, „H saht aus, als ob Euch ein Gespenst erschiene!" Barbara schüttelte den Kopf. „Eure Worte erschreck« mich," sagte sie, „ich fürchte, Ihr seid zu hastig. Maria

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Tiroler Stimmen
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Page 13 of 14
Date: 06.08.1881
Physical description: 14
Stärker exte der Tod. Nach dem Englischen von K. 2. M aequo iv, bearbeitet von Alte« Salzbrunn. (Schluß.) eitet!" sagte Maria mit aufgeregten Mienen; sie hatte sowohl den Krug, als den Eimer niedergesetzt, weil ihre Hände zu sehr zitterten. „Es ist nicht viel zu erzählen," sagte er lang sam, „ich ging zu dem Fischereibesitzer, in dessen Booten Johannes arbeitete. Er sagte, der Fischer sei un- Meifelhaft ertrunken. Zehn Tage vor Weihnachten fuhren die Boote wie gewöhnlich aus, da erhob

sich ein fürchterlicher Sturm. Kaum eins der Boote blieb ohne Beschädigung, aber die «,cher kehrten zurück, ausgenommen Johannes Kerrec und sein Bootgenoffe. Am nächsten Tage kam ihr Boot mitten- durcho.ebrochen an's Ufer; es war augenscheinlich an den Men jenseits der Bucht zerschellt worden. Der Fischerei- besitzer versprach mir die Mittheilung etwaiger Nachrichten, aber er hat nichts mehr gehört. Es ist klar, daß Johannes auf dem Meere umkam." Ec sprach traurig, und Mariens Hoffnung erlosch; ihre Appen zitterten

, sie konnte nicht sprechen. „Vielleicht ist es so, aber ich bin sein im Leben und irn Tode," sagte sie Mich und nahm ihren Eimer und Krug wieder auf. „Ihr überrascht mich," sagte er, „ich wußte nicht, daß ihr nur für Euch selbst lebtet, aber vielleicht hat Eure Mutter Euch nicht Alles gesagt. Wenn sie meine Mutter wird, so fordere ich die Miethe für die Wohnung des armen er- imnkenen Johannes nicht von ihr, aber wenn Ihr auf Eurer Weigerung besteht, Maria, so ist es nur gerecht, daß ich ans

werde ich im Traum dm geliebten Todten sehen, dann ergebe ich mich in mein Unglück, aber wenn mein Johannes lebt, so wird er bald zurückkommen und Euch die Miethe bezahlen." Sie ging schnell hinweg. Mellac wagte es nicht, ihr zu folgen, denn die Dorfbewohner verließen jetzt ihre Hütten; mehrere Mädchen kamen zum Brunnen, einige trugen den hohen Wasserkrug in orientalischer Weise auf dem Kopf. Fünftes Kapitel. Mathurin's Erzählung. Maria Himmelfahrt wurde gefeiert. Seit fünf Uhr Mor gens riefen die Glockenklänge

füttern, das arme Thier hat schon seit gestern weder gefressen, noch getrunken; wir sind die ganze Nacht hindurch gefahren. Ich bin hungrig wie ein Wolf!" Er schlug mit beiden Händen auf seine Weste, und die Versammelten lachten. „Freunde," sagte der Fährmann selbstbewußt, denn die gespannte Erwartung in den Zügen seiner Zuhörer machte ihn zum Helden des Tages, „es ist Alles wahr. Johannes Kerrec war nicht ertrunken, er ist jetzt bei Barbara und Maria. Er" — Mathurin erhob seine Hand, um den neu

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 8
Date: 07.04.1888
Physical description: 8
find, ihres militärischen Ranges verlustig erklärt. werden zu wollen, so fand sie es ihre Pflicht, es ihm möglich zu machen und alle Hindernisse zu beseitigen. Johannes machte also seine Studien am Gymnasium von Chieri, und zwar mit großem Erfolge. Die Ferien brachte er bei Mutter und Bruder zu. Sowohl während des Studien jahres als auch zu Hause, — wo die Verhältnisse seit der Theilung noch enger und die Mittel noch schmäler geworden waren, — hatte Johannes Gelegenheit genug, die von der Mutter

ihm anerzogene Selbstverläugnung zu üben und wurde von ihr auch nicht anders behandelt als sein Bruder. Obwohl sie keinen innigeren Wunsch kannte, als den hochbegabten Sohn im Dienste der Kirche zu sehen. — so äußerte sie denselben doch nie und vermied es absichtlich mit ihm über seine Zukunft zu sprechen, — damit er vollkommen frei seinen Stand wähle. Wohl öfters im Laufe der jährlich wiederkehrenden Ferien fragte der zutrauliche Johannes: „Mutter, was denkt Ihr von mir? was wäre Euer Wunsch

für meine Zukunft?" Ihre Antwort war aber immer: „Ich erwarte von dir nur das Eine, daß du deine Seele rettest!" Gegen Ende des letzten Jahres seiner Gymnafialstudien kam an einem Nachmittage der Pfarrer von Murialdo, zu dessen Seelsorge die Familie Bosco gehörte, zu Margaretha und theilte ihr mit, Johannes habe ihm geschrieben und sich die Zeugnisse von ihm erbeten; er bedürfe derselben, um in den Franziskaner- orden zu treten. „Ich halte es für meine Pflicht, Euch dies nntzutheilen", sagte der Pfarrer. „Für's

Erste glaube ich nicht, daß das der Beruf sei. zu dem ihn Gott bestimmt hat. so sehr an sich dos Ordensleben hoch zu halten ist; zudem fände ich eS für Johannes richtiger, wenn er auch daran dächte, Euch ein Deutsches Reich. — Im deutschen Reiche ist plötzlich eine Kanzlerkrisis auf der Oberfläche aufgetaucht. Man spricht in ernster Weise von der Möglichkeit eines baldigen Rücklrittes deS Fürsten Bismarck und bringt dieselbe in Verbindung mit dem so oft schon aufgetauchten und immer wieder beiseile

." Margaretha dankte ihm für die Mittheilung und seine freundliche Gesinnung und machte sich TagS darauf früh Mor gens auf den Weg nach Chieri. As sie ihren erstaunten Sohn freundlich begrüßt hatte, sagte sie: „Der Pfarrer war gestern bei mir und hat mir von deinem Brief an ihn erzählt und wie du gesonnen seiest, in den Franziskanerorden einzutreten. Ist es so?" Johannes antwortete: „Ja Mutter, ich habe es im Sinne, doch ist ein Entschluß noch nicht gefaßt; natürlich hätte ich es Euch mitgetheilt. Solltet

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 07.11.1882
Physical description: 4
an. Die Verhaftung des polizeibekannten Individuums soll heute stattfinden. * (Johannes Nordmann und die „Liguorianer.") Unter dieser Überschrift bringt das „Vaterland" folgende interessante Notiz: „Aus Anlaß der tausendjährigen Jubelfeier der Kirche Unserer lieben Frau amDestade (Maria Stiegen) hat, wie be reits erwähnt, P. Karl Dilgskron eine sehr lesenswerthe Ge schichte dieser Kirche im Buchhandel erscheinen laffen. Beim Durchlesen dieser Schrift kamen wir auf eine Stelle, an welcher erzählt

wird, daß auch „ein sicherer Johannes Nordmann" im Jahre 1848 seinen Antheil an der Vertreibung der Redempto- toristen (Liguorianer) aus Wien hatte. Dieser Johannes Nord mann gab damals ein Werk mit dem Titel: „Die Liguorianer, ihre Konstitution und Korrespondenz" heraus und lud zur Sub skription auf dasselbe mit flammenden Worten ein. In der An kündigung sagt Herr Johannes Nordmann unter Anderem: „Liguorianer!" Kein ehrlicher Mann spreche dieses Wort ohne einen zähneknirschenden Fluch aus; es sei beschimpft

. . . und nur ein jesuitischer Dummkopf oder ein jesuiti scher Schuft wird die gerechte Volksprozedur verdächtigen wollen." — Unsere Leser werden bereits errathen haben, daß der hier angeführte „sichere Johannes Nordmann", gegenwärtig Vorstand des Wiener israelitisch-liberalen Journalistenvereines „Konkordia" ist. Es liegt jedenfalls eine eigenthümliche Fügung darin, daß in denselben Tagen, als die ehrwürdigen Patres Redemptoristen unter fast beispiellosem Andränge des gläubigen Volkes ein Or dens- und Kirchenfest feierten

, der „sichere Johannes Nordmann" (recte Rumpelmayer) im Schwurgerichtssaale erscheinen und sich von ehemaligen Kollegen die unangenehmsten Dinge ins Gesicht sagen laffen mußte. In diesem Prozeffe war ja — um mit Kronawetter zu reden, — viel von gestohlenen Winterröcken, er haltenen Ohrfeigen und bezahlten Reklamen die Rede. Nord mann-Rumpelmayer schreibt bekanntlich jetzt keine Flugschriften mehr gegen die verhaßten „Liguorianer", er hat sich längst auf ein anderes, gewiß recht fruchtbares Gebiet begeben

: er verfaßt Re- klamebroschücen für Assekuranzgesellschaften. Durch seine viel seitige Thätigkeit legt Herr Johannes Nordmann mindestens eine staunenswerthe „Elastizität des Geistes" an den Tag — wie sie in „Konkordia"-Kreisen allerdings nicht selten sein soll. Na türlich: wie der Präsident, so die Mitglieder!" — Für uns in Tirol ist der Mann, den das „Vaterland" im Vorstehenden ge bührend gekennzeichnet hat, noch besonders interessant. Besagter Johannes Nord mann, der eigentlich Rumpelm ayer heißt

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 46 of 48
Date: 23.07.1887
Physical description: 48
auch, daß du ihn liebtest - " „Eleonore," unterbrach Etelka mit zuckenden Lippen, „du hast dich geirrt " „Still, Etelka, still! Ich habe mich nicht geirrt, ich habe gute Augen. Aber ich konnte nicht anders, ich wollte und mußte zwischen euch treten, denn ich liebte Johannes leidenschaftlich, ich wollte ihn für wich haben. Der Stolz, mit welchem du deine Liebe verbargst, und der Johannes ve» letzte, wie ich beobachten konnte, sollte mir zum Siege verhelfen

, unterbrich mich nicht! Ich hatte Johannes Hand¬ schrift wiederholt bei deinem Papa gesehen. An diesem Abend bemerkte ich, daß Johannes ein Buch fortwährend in Händen hielt, und dachte, daß du das Buch, das ihn so zu interessieren schien, sicher noch an diesem Abend durch - blättern würdest." Etelka glaubte ersticken zu müssen, sie wollte etwas sagen und konnte nicht, und Eleonore sprach weiter mit fliegender Hast: „Während die Gaste ausbrachen

, habe ich mit Johannes Handschrift in dein Buch die Strophe ge¬ schrieben: .Dunkel ist die kleine Thora"." „Eleonore!" stieß Etelka jetzt fast wild hervor, „das thatest du!" „Ja, das that ich, Etelka. Höre weiter, ich habe noch mehr zu sagen. Daß du die Strophe gelesen, und daß du auch glaubtest, Johannes habe fie geschrieben, das wußte ich sofort am andern Morgen. In meiner wahnsinnigen Leidenschaft für Johannes jubelte ich, daß ich euch getrennt

. Jetzt hatte ich freies Terrain, und der Macht meiner damaligen Schönheit beugte auch Johannes sich, als er sah, daß er bei dir nichts zu hoffen hatte. Du weißt, daß wir uns sehr bald verlobten. Schau mich nicht so an, Etelka, schau mich nicht so an, die Schuld war furchtbar, aber die Strafe ist es auch. Etelka, trotz meiner Schönheit ist Johannes nicht einen Monat lang glücklich gewesen an meiner Seite, nicht einen Monat lang, Etelka

. Ich habe einmal ein Urtheil über mich gehört, das nicht für weine Ohren bestimmt war: .Dieses Weib kann berauschen, aber nicht beglücken I" Daß es so war, Etelka — o Gott, das habe ich erfahren. Ich habe Johannes geliebt, leidenschaftlich, aber er hat mich nie wirklich geliebt, Etelka, und konnte darum niemals mit mir glücklich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 10.01.1890
Physical description: 6
ihre Bibliotheken, aus denen die Mitglieder schöpfen können. Schriftführer W. Graf erwidert, man will für da selben, worauf ich heute noch stehe. Da gab eö keinen fröhlichen Neujahrspunsch, und Frau Mari anne saß, bleich und mit rothgeweinten Augen, auf dem großgeblümten Sopha, als — Witwe. Drüben in dem Wiegenkörbchen lag ein pausbackiges Bübchen und schlummerte süß. Dein Väterchen, Johannes! .. Mariannens Eheherr ruhte aber draußen an der Kirchhofmauer im ewigen Schlafe. Im unseligen Glauben, sein Weib

habe ihn betrogen, verrathen. hatte er mühsam seine letzten Tage hingeschfippt und im vorzeitigen Siechthum sein junges Leben ausge haucht in ihren Armen. Die alte Punsch-Bowle warf einen thränenseuchten Blick herüber nach dem alten Junggesellen, der zu träumen schien. Sie weckte ihn nicht, sondern summte geschwätzig fort: „Dein Väterchen, Johannes, war ein lustiges Männchen geworden. War auch immer Junker Schmalhans oberster Küchenmeister im Hause, es störte seine gute Laune doch nie. Mit dem Wenigen

in der Wiege und das warst du, großer alter Johannes .. . Und weißt du es noch, alter Knabe, wie einst — Dein Väterchen war verreist — ach! er ist nimmer zurückgekehrt, denn der Tod hat ihn auf seiner Fahrt jählings erfaßt —, das zierliche Lies chen heraufgehuscht kam die drei Treppen hoch? . .. Da nahmst du mich herab von der Commode und brautest ein Gläschen feinduftigen Punsches! . . Ach hättest du's lieber bleiben lassen! . . Es ist schlimm genug ausgegangen für euch Beide... Ich weiß, Dein Herz

hat später viel gelitten, recht viel. . Du konntest Lieschen nicht zu deinem ehelichen Weibe machen, denn dein schmales Einkommen reichte dazu nicht. Aber Lieschen fand doch anderwärts Trost und ist noch glücklich unter die Haube gekommen. Armer Johannes, so bist Du um Dein Glück ge bracht worden. . . Aber wer weiß, wie es am besten war ..." Da that sich jetzt plötzlich das kleine Thürchen oben auf der Wanduhr knarrend auf, der Kuckuck sprang hervor und ließ mit lauter Stimme zwölfmal seinen Weckruf

erschallen, dass es durch den engen Raum ganz eigenartig tönte. Im Kessel brodelte und zischte es auf und die heiße Wasserfluth floß dampfend über, so daß Johannes aus seinen Träumen erwachte und die müden Augen ausschlug. Wie leises Beben geheimnißvoller Mächte schien es jetzt durch die Stube zu ziehen. Die Geister des scheidenden Jahres reichten denen des neuen Jahres die Hand zum Gruße und ganz stille, als käme es von der alten Punsch-Bowle her, vernahm Herr Johannes das leise hingehauchte

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 10.03.1886
Physical description: 8
des abesinischen Binnenlandes nutzbar zu. machen. Es stellte sich hiebei heraus, daß mit Rücksicht auf die große Entfernung der übrigen Theile Abessiniens nur das dem Könige Johannes unter stehende Gebiet in Betracht gezogen werden konnte. Doch auch dieses einzige Gebiet entsprach in keiner Weise dem gehofften Gewinne, und die Unternehmungen der italien. Forschungsreisenden Marchese Antinori, Chiarini, Martini, Cecchi und Antonelli führten zu keinem wirklich ver werthbaren Erfolge. Unter solchen Verhältnissen

Sommerzeit niederzulassen, bedarf es der Er- I laubm'ß des Negus Johannes'. Man sagt, daß die I Mission des Generals Pozzolini auch den Zwej I habe, , vom Könige von Nbessinien die Erlaubniß zur I Besetzung des obenerwähnten Landstrichs und des Ortes I Keren zu erwirken, >doch üh zweifle, daß. der schlaue I Johannes diese . Bltte erfüllen wird. > Und auch die I Italiener, selbst scheinen in der Mission des General; I Pozzolini ungeheuer wenig Vertrauen zu setzen, dem sie fangen an, sich in Massauah

die jetzt noch sehr mangelhafte Zufuhr von Lebensmittela erleichtert werden. ' Daß alle diese Vorkehrungen darauf hindeuten, daß die Italiener sich hier auszubreiten beabsichtigen, darüber ist kein Zweifel und in wohlunterrichteten politischen Kreisen behauptet man, daß die Mission des Generals Pozzolini darin besteht, entweder ein Freundschaft«' bündniß mit dem Negus Johannes abzuschließen, oder aber falls derselbe auf die Forderung Italiens nicht willig eingeht, demselben mit der Absetzung zu drohen und den Krieg

zu erklären. Ob dieß klug gehandelt sei ist umsomehr zu bezweifeln, als König Johannes nöthigen- falls der Unterstützung der Franzosen und selbst der Engländer versichert sein könnte, doch Italien befindet sich einmal in der Sackgasse und muß von irgend einer Seite herauskommen. Da die Regierung nicht den Äiuth hat, die Truppen (etwa 4—6000 Mann) von: rothen Meere zurückzuziehen, so muß sie volens volen- eine Verständigung auf gütlichem Wege mit dem Könige Johannes herbeiführen oder aber sich gefaßt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 25.04.1884
Physical description: 8
-sindu. , Der hochwiirdigste hochgeborne Herr Johannes von —Leiß zu Laimburg. Fürstbischof von Brixen. Atitglied ^^des österreichischen ReichsratheS und des Tiroler v>. Landtages. Dr. der Theologie ward am 13. Juni ^.V:1821 zu Innsbruck geboren, studierte nach Absol- Z^vierung des Gymnasiums Theologie und wurde am -^27. Juli 1845 zum Priester geweiht. Als am Z-?. 6. April des Jahres 1379 Fürstbischof Vincenz j Gassner verschied, war Johannes v. Leiß bereits seit Jahren Dechant und Pfarrer

, nur wenige ausgenommen, das freudigste Echo wach- ...! > rief. Johannes v. Leib wurde dann von Sr. Heilig- 20! ? keit dem Papste Leo XIII. am 17. Febr. 1380 Prä» '«5! conisiert, consecriert und am 4. April 1880 in der ',?! s Domkirche zu Brixen in feierlichster Weise und in i. Anwesenheit Sr. Excellenz des Herrn Ministerpräsi- '--deuten Grafen Taaffe inthronisiert. Mit dem hochwürdigsten Fürstbischof Johannes ..s? o .IS .2<> .54 .10 » ^verschied ein Priester und Seelsorger im schönsten .Ä 'ASinne

, bedauere sehr ^ das plötzliche Hinscheiden des vortrefflichen Bischofs. — Karl Ludwig. Die ausgegebene ZParte lautet: „Vom tiefsten Z-»'Schmerz erfüllt, gibt das Domcapitel in Brixen hie- »üsmit die traurige Nachricht, dass es Gott nach seinem ^ewigen Rathschlusse gefallen hat, den hochwürdigsten. ° hochgebornen Herrn Herrn Johannes von Leiß — zu Laimburg, Fürstbischof von Brixen, Dr. der ^7,5 heil. Theologie, Mitglied des österreichischen Reichs- ratheS und des Tiroler Landtages, am 23. ds. Mts

, 24. April. Gestern nachts 11 Uhr verschied unser Fürstbischof Johannes von Leiß- Laimburg infolge Herzschlages. S.'. fürstbischüsliche Gnaden fühlte sich seit längerer Zeit schon etwas kränklich, machte jedoch noch täglich die übliche Pro menade; so auch gestern. Gegen 9 Uhr begab er sich zur Ruhe, ohne sich unwohl zu fühlen und un gefähr um 11 Uhr war er bereits in das bessere Jenseits übergetreten. Die Leichenfeier wird erst am Montag vormittags stattfinden. Die ganze Bevölke rung ist in großer Trauer

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Der Burggräfler
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Page 11 of 14
Date: 29.10.1884
Physical description: 14
♦ Beilage zir Uro. 87 des „Sirrggrafier' Aihallg zur Ehruuik m Aals. Dom Herausgeber. (Schluß.) Im Jahre 1638 hielt Bischof Johanne» Flugi der Jüngere die erste bischöfliche Visitation am 27., 28. und 29. Sept. ab. Als Erzherzog- sicher Commiffär war gegenwärtig Jacob von Trapp der Aeltere; dem Bischöfe zur Seile standen Johannes Mindeler, Domherr von Ehur und Pfarrer von Mals, Kaspar Karl von Hohrnbalken, damals bischöflicher Bicar in Binstgau, k. Ferdinand Wezel, Benedictiner von Marienberg

Stangl von Eppan, und Meßner Jacob Bazeller. Außer der Hauptpfarrkirche wurden alle Rebenkirchen visitiert. Die Michaels-Kapelle, ganz gewölbt, wird hübsch und groß genannt, und unter der Kapelle befinde sich eine schöne Gruft. Von der Johannes-Kirche wird gesagt, daß sie alle übrigen Rebenkirchen an Schönheit übertreffe. Sie habe einen flachen Oberbooen von Holz, der von drei hölzernen Säulen ge stützt werde. Die St. Martinskirche sei weniger groß und habe nur einen kleinen Altar

. Die St. BenedictSkirche sei finster und die Bedachung iu schlechtem Zustande, so daß eS durchregne. Die Nikolauskirche sei neu und hübsch mit einem schönen Altare. Die St. Jacow- oder Spital- sirche wird groß genannt. Das Spital sei ge räumig und besitze ein Kapital von 4684 fl., mehrere Grundstücke und Zinse, die alle ausge führt find. — Auch alle Filialkirchen wurden genau unter sucht, weil dieß eben die erste kanonische Visita tion war, und der eifrige Bischof Johannes VI. streng nach den Decreten des Trientner

Concils vorgieng. — Als Pfarrer von Mals fand ich urkundlich aufgezeichnet: AnastasiuS Botsch, bischöfl. Bicar und Pfarrvicar an Stelle des churer'schen Dom herrn Johannes Ulrith 1525. Sebastian von Capaul, bischöfl. Bicar und Pfarrer von Mals 1550. Johannes Endeler, Domher von Chur, bischöfl. Bicar in Obervinstgan und Pfarrer in Mals 1632. Johannes Mindeler, Domherr, bischöfl. Bicar und Pfarrer in Mals. Unter ihm wüthete die Pest 1635 furchtbar in Binstgau; in Oberoinstgau wurden, wie Mindeler

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Der Burggräfler
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Page 11 of 14
Date: 01.01.1890
Physical description: 14
. Lambach, (Oberösterreich) 26. Dez. (Abt Johannes.f) Was wir seit Jahren lebhaft befürchten mußten, ist heute unerwartet schnell eingetreten. Der hochwürdigste Herr Abt Johannes hatte noch in der hl. Nacht dem wache- haltrnden Bruder erlaubt in das Hochamt zu gehen. Als ihn aber der Bruder Krankenwärter in der Frühe zeitlich besuchte, fand er ihn kurz vorher verschieden — eine trauervolle Christbescherung! Abt Johannes war am 24. April 1822 zu Win- dischmatrei in Tirol geboren aus der angesehenen

war ein naher Verwandter des! hochw. Prälaten Johannes, mit dem er aber nie! in Beziehung stand. Georg, so hieß Abt Johannes! nach der hl. Taufe, war also der Sohn eines Land- j Pflegers in seinem Stammsitze und hatte das Glück j eine ausgezeichnete, innig sroinme Mutter zu haben, > welcher der Sohn zeitlebens ein dankbares Gedächt- j nis bewahrte, wie wir öfters aus seinem Munde ' erfahren konnten. Georg trat »ach Beendigung der! Gymnasialstudien zu Bojen, (von daher datirte seine dankbare und warme Liebe

zum Orden des armen hl. FranziskuS zeitlebens) und des Studium der Philosophie zu Innsbruck im Jahre 1842 in das Zisterzienserstift stams in Tirol ein, legte 1845 daselbst die hl. Gelübde ab und empfing ein Jahr später die hl. Priesterweihe. Nach dem Willen seiner Ordensober» widmete P. Johannes Bapl. 5 Jahre der Seelsorge und wirkte dann theils als Subprior theils als Lektor der Pastoraltheologie in seinem Stifte durch weitere 8 Jahre. Zur Aushilfe wir als Sekretär in Ordensangelcgenheiten verbrachte

Fenster klopfen. Eines Tages blieb er aus — er wurde anderswo gefangen. Und als der Herr Abt hörte, daß er wieder die Freiheit habe und von einem beffer situirten Brotvater emsig versorgt werde, da konnte der Vater Abt so selig vergnügt lachen und sich freuen wie ein unschuldiges Kind. Weil Abt Johannes öfters mit den hl. Sterbesakramente» ver sehen, mindestens alle Sonntage die eucharistische Seelenspeise empfange», täglich (nach der Regel des hl. Vaters Benedikt) den Tod vor Augen haue

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