sie sich das letztemal mit einem roten Wölklein den Schweiß vom Gesicht und grüßt noch freundlich vom Joch herab, ehevor sie schlaftrun ken in ihre Kammer taumelt; die Vöglejn haben ein unendlich Geschalt und Getön, daß man völlig taub wird davon; all die Freude, das Wachsen und Glänzen und Leuchten hat kann: Platz in dem engen Bergland. Das ist d?s Sommers Hochfest, in der Natur. — Und warum setzt denn just die Kirche den heiligen Johannes den- Täufer in diese Zeit? Weil er draußen im. Freien mit Gottes herrlicher
Natur so viel Umgang gepflogen hat. Hört nur, was ein altes Kinderlied im Zwie- gespräch mit St. Johannes singt: „Kindern Sag' uns, Johannes, welch Röcklcin ist dies? I'.Hannes: Dem himmlischen Kaiser sein goldenes Vlies. K.: Sag' weiter, Johannes, wo steht dann dein Haus?, I.: Es steht int wilden Walde da draus. . ./ St: Sag' uns, Johannes, wovon ist's gebaut? * I.- Von Eichen, von. Buchen, von Gras uno von Kraut. K.: Ist auch gedecket dein lustiges Haus? I.: All Frühling blüht neu drauf
Zimmermanns Strauß. K.: Wo hast du, Johannes, dein Schläskämmerlein? I.: Nicht weit von Frau Echo, im Felsengestein. K.: Und wo ist dein Tischlein, dein Stuhl, deine Bank? I.: Das alles, das ist mir der Erdboden blank. K.: Sag', was für Gerichte bereitet dein Koch? I.: Wilden Honig, Heuschrecken, die ganze, liebe Woch'. K.: Johannes, o lad' uns zu Gaste heut' ein! I.: Von Herzen, wenn ihr in der Faste wollt sein. K.: Und was wird besonders uns heut' aufgetischt? I.: Was man so an Hecken und Sträuchern
erwischt. K.: Sag' uns, Johannes, ist klar auch dein Wein? I.: Mond, Sonne und Sternlein, die spiegeln sich drein. K.: Wer sind, o Johannes,' deine Nachbarsleutlein? I.: Die Hirschlein, die Häslein, die Waldvögelein. K.: Johannes, was soll unser Gastgeschenk sein? / I.: Wer mit ißt, empfängt ein Johannisgürtlein. K.: Geschürzt und gegürtet, da läuft man viel Stund'; I.: Und wird nimmer müde und läuft sich nicht wund. K.: Johannes, was soll unser Abschied dann sein?, : I.: Daß jedem ich reich
' das Johannishändlein. K.: Wohin zeigt dem Händlein sein-Fingerlein? . I.: Hin auf das Lamm Gottes, dem folget allein. K.: Sag' uns,noch, Johannes, gibt's auch einen Tanz? I.: Ums Feuer, ums Feuer, mit Kranz und mit Glanz. K.: Beim Heimgang, wer wird ein Laiernchen uns lcih'n? I;: Die Sternchen und tausend Johanniswürmlein." St., Johannis spielt auch im Frucht-- und Wach.- jahr eine große Rolle; viele Bauernregeln knüpfen sich an seinen Tag. So zum Beispiel will man am Schreien des Kuckucks nach St. Johannis