der Regimentskasse, die 12.000 Franks enthielt, ent flohen war, hat sich am 22. d. M. hier in dem Momente erschossen, da er im hiesigen Hotel „Gol denes Lamm" verhaftet werden sollte. 8000 Franks wurden von Polizeiorganen noch bei ihm vorgefunden. Erschossen. In Predazzo erschoß sich in der Kaserne der ledige Finanzwach-Respizient Cimarolli. Johannes Gntenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst. Der Erfinder der Buchdruckerkunst, der sogenannten „sckwarzen Kunst", entstammt einer alten Mainzer Rathsfamilie
Hier in der altberühmten Stadt Mainz | erblickte er ums Jahr 1400 das Licht der Welt. ! Sein Vater war Friele Gensfleisch. Den Familien- ! namen erbte er aber nicht vom Vater, sondern von > seiner Mutter Else, der letzten des Stammes derer zum Gutenberg. In Mainz verlebte Johannes (oder Henne, auch Hencbin) Gutenberg seine Jugend, hier i vollbrachte er auch, rum Manne gereift, das große j Werk seines Lebens, ein Werk, so großartig und ge- | waltig, daß der Name Johannes Gutenberg auf alle s Zeiten unter dem Namen
der größten Elfinder strahlen : wird. Dem Eifinder war nicht gerade ein glänzendes ! irdisches Loos beschieden. Denn frühe schon trieb den aufstrebenden Johannes das Schicksal, d. h. der Aus gang eines Zwistes zwischen den Mainzer Raths familien und den Zünften, aus seiner Vaterstadt. In Straßburg (Elsaß) fand er gastliche Aufnahme. Er hatte die Goldschmiedekunst erlernt und in dieser Kunst arbeitete er auch hier. Daneben befaßte er sich mit allerlei andern, zum Theil recht geheimnißvoll betriebenen
Künsten. In Straßburg lebte Johannes bis um die Mitte der vierziger Jahre, dort hatte er sich ums Jahr 1437 vermählt mit Anna zur Jsernen Thüre; dort sind die Anfänge seiner großen Erfindung zu suchen, wie sich aus den im vorigen Jahrhundert aufgefundenen Akten eines Prozesses, den ein gewisser Jürgen Dritzehn wider ihn geführt h lt, ganz unzweifelhaft ergiebt. Es geht daraus hervor, daß man sich bei der von beiden gemeinschaftlich betriebenen Arbeit metallener Buch staben und einer Presse
, die für den Buchdruck nicht zu verwenden war. Mit einem Worte, er erfand nicht nur die Buchdruckerkunst, sondern ent wickelte sie auch bis zu großer Vollkommenheit. Das erste Druckwerk Gutenbergs, welches er bald nach seiner Rückkehr in seine Vaterstadt Mainz in Verbindung mit dem Kapitalisten Johannes Fust ! ausführte (um 1455), die 42zeilige Bibel, ist in technischer Hinsicht von hoher Vollkommenheit. Die Ausführung dieses großen Werkes, wozu alles — Matrizen, Typen, Presse, Farbe von Gutenberg selbst hergestellt