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Volksblatt
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Page 5 of 18
Date: 31.05.1879
Physical description: 18
Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr 43. Samstag, den SR. Mai R879. Der hl. Johannes von Nepomuk. Vom Jnn, In tausend Fälle« hat sich schon gezeigt, wie wahr der edle Protestant Böhmer gesprochen, daß die katholische Kirche blos die Archive zu öffne» brauche, um sich gegen die Angriffe der Feinde zu vertheidigen und sich zu rechtfertigen, gelten diese dem Dogma oder ihren Einrichtungen und Anordnungen. Stets noch hat die Zeit dar gethan und wird eS thun, daß die Kirche die Säule und ^Grundfeste

Mai in Böhmen so feierlich begangen wurde. Einige Gegner sehen in ihm eine einfache Einschmuggelung eines Heiligen durch die Jesuiten, um die Verehrung des Johannes HuS zu verdrängen, andere eine Ueber treibung; man sehe hierüber etwa Dr. Georg Webers Lehrbuch der Weltgeschichte, I. Band, S. 849, die Legende vom hl. Nepomuk. Ein großes Verdienst hat sich der gelehrte Domherr von Prag, Dr. Anton Frind, in dem die lange verwaiste Diöcese Leitmeritz kürzlich einen würdigen Oberhirten erhielt

, um die Ehrenretwng dieses Heiligen erworben in seiner Denkschrift „Der hl. Johannes von Nepomuk', Prag 1879. Der Auktor behandelt seinen Gegenstand mit einer Ruhe und historischen Gelehrsamkeit, daß man der Abhandlung mit Ver gnügen folgt. Es ist diese Lektüre allen zu empfehlen, den Freunden, wie auch den Gegnern dieses Heiligen, solche nicht ausgenommen, die in was immer für Schulen Unterricht ertheilen. Hier seien nur die wichtigeren Punkte hervorgehoben. Frind weist nach, daß eS im Prager Domkapitel von 1383

—1393 nur einen Domherrn Johannes von Pomuk oder Nepomuk gegeben, und daß Pomuk und Nepomuk gleichbedeutend seien; daß also Johannes von Pomuk, wie die ältern Angaben lauten,' mit jenem von Nepomuk ein und dieselbe Persönlichkeit sei. Diesen Johannes wählte sich wegen seiner Frömmigkeit und wissenschaftlichen Bildung der Erzbischof von Prag Johann von Jenstein (1379—1396) zu seinem Generalvikar (1389). Frind stellt unanfechtbar als Todesjahr des hl. Johannes das Jahr 1393 (29. März

) hin, in welchem er <mf Befehl des Königs Wenzel von Böhmen in der Moldau ertränkt wurde. In der spätern Zeit, seit 1480 schlich sich das Todesjahr 1383 ein, wer aber dieses Jahr annahm, wußte nichts von einer Ertränkung eines Prager Domherrn Johannes 1393 zu berichten. Die Persönlichkeit war also ein und dieselbe. Die verschiedene Zeitangabe bildete die Veranlassung, daß der Chronist Wenzel Hajek (1541) zwei Johannes annahm, und weil seine Chronik stark verbreitet und gelesen wurde, so blieb diese Annahme bis in unsere

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Volksblatt
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Page 4 of 12
Date: 02.12.1871
Physical description: 12
, na türlich solchen Leuten nur, deren Grundsatz ist: um ehrlich durch die Welt zu kommen, muß man unehrlich sein. Der Teufel und seine Großmutter hol' so eine Ehrlichkeit. Aber waS wollte ich den eigent lich schreiben? Richtig, ich wollte eine Geschichte zum Besten geben und noch dazu eine amerikanische. Der Missionär ?. de Schmet erzählt unS folgenden naiven Zug von einem getauften Indianer in Kanada Namens Johannes. Jo hannes hatte vor seiner Bekehrung gestohlen, und der Missionär legte

eS ihm als Pflicht auf> zwei Piaster, welche er einem calvinistischen Prediger in seiner Nachbarschaft entwendete, zurückzustellen. ^Johannes that, was ihm befohlen, nahm das Geld und ging'zu dem Prädikat!- ten; nun entspann sich zwischen ihnen folgendes Gespräch. „Nun was willst du?' so der Prädikant. „„Ich habe gestohlen,'' antwortete Johannes, „„und der Schwarz rock hat mir gesagt: Johannes bring das gestohlene Geld zurück!'' „Wie viel hast du denn gestohlen?' „„Zwei Piaster, ich, ein schlechter Wilder

, aber jetzt ein guter Indianer ; denn ich habe das Wasser der Taufe auf der Stirne empfangen, ich bin ein Kind des großen Geistes. Da nimm dein Geld!'' „Gut, stiehl nicht wieder! Guten Tag, Johannes!' „„Guten Tag! aber es ist noch nicht genüg. Ich will noch etwas Anderes.'' „Was willst du denn?' „„Ich will eine Quittung!'' der Indianer schaute etwas schalk haft drein/ wie einer, der gerade das Pulver etfunden hat. „Eine Quittung? Wozu hast du eine Quittung nöthig? Hat der Schwarzrock Dir gesagt

, daß du diese fordern sollst?' erwiderte der Prädicant etwas betroffen. „„Der Schwarzrock hat nichts gesagt, Johannes'' (er deutete auf sich), „„Johannes will eine Quittung.'' „Aber warum willst du eine Quittung? Du hast mir das Geld gestohlen und bringst es mir zurück. Was weiter? Die Sache ist in Richtigkeit.' „„Nicht genug!'' ließ Johannes sich hören und seine braunen doch keineswegs unangenehmen Gesichtszüge nahmen einen eigenthüm lichen räthselhaften Zug an. „„Höre nur: Du bist alt und ich bin jung. Du stirbst

Johannes? WaS willst du? — Ich antworte ihm; Ich will eingehen in daS Haus des großen Geistes. —Aber wie steht's mit deinen Sünden? — Der Schwarzrock hat sie mir vergeben. — Aber was du dem Prädikanten gestohlen? Hast du daS Geld zu rückgegeben? — Ja ehrlich! — Zeige mir deine Quittung! — Nun denke Dir den armen Johannes! Habe keine Quittung und soll nun durch die ganze Hölle galoppiren, um Dich zu finden und mir eine Quittung schreiben zu lassen !'' N. Schädlichkeit der Jesuiten - Moral

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 06.06.1878
Physical description: 4
den Konfiskationen vorgenommen u. verschiedene Papiere mit Be schlag belegt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Aus dem ich zu hart gewesen bin? — O aus Barmherzigkeit, schicke zum Notar, laß mich wieder gut machen, was ich fehlte, ehe eS zu spät ist." „Wie Du willst, Vater." Und mit verselbcn äußerlichen Ruhe, welche ihn nie verließ, gieng Johannes aus dem Zimmer. Draußen öffnete er mehrere Thüren, stand einen Augenblick wartend still und kehrte dann zu dem Kranken zurück. „Ich habe den Hausknecht hingeschickt

, Vater." Der Sterbende tastete auf dem Deckbett. „Aber ich hörte die Glocke nicht klingen, Johannes! Sprichst Du auch die Wahrheit? Als Knabe pflegst Du zu lügen, ja Du, ich erinnere mich dessen wol — Georg log nie." Johannes streifte mit einem beinahe haßerfüllten Blick das Sterbebett. „Wir nahmen die Klingel ab, Vater, um Dich nicht zu stören." „Ach so, so! Ich danke Dir. Aber wo bleibt der Notar?" Sern- Jveen begannen sich zu verwirren, er konnte Gegenwart und Vergangenheit nicht mehr

unterscheiden, hatte für die Zeit den Maßslab verloren. „O Johannes, Johannes, wie grausam bist Du. Der Notar muß längst hier sein, weshalb sehe ich ihn nicht?" Und nach einer Pause rief er halblaut, wie zageud, seinen ältesten Sohn. „Georg! — Komm hierher, Georg!" Und dann meinte er den Verstoßenen neben sich zu haben, er streichelte zärtlich mit der Rechten seine eigene eiskalte linke Hand. „Mein Georg, ich dachte ja zu Deinem Besten zu handeln, j glaubst Du mir auch? Sieh mich an, hast Du wirklich

das Geld ; nicht unterschlagen? Ist mein Sohn kein Dieb?" Er schluchzte wie gebrochen. „Johannes, wo bist Du, : Johannes?" Aber keine Erdenmacht hätte den jüngeren Bruder bewogen, ! das Sterbezimmer zu betreten. Er stand im anstoßenden Gemach, - aschfahl, mit bebenden Gliedern, die Augen starr auf die offene ! Thür gerichtet, als glaube er, daß von dort in jeder Sekunde ein ! Gespenst ihm entgegen blicken könne. Als drinnen die Angst der letzten Minuten den Sterbenden ! ergriff, als sich Röcheln

und Rufen schauerlich mischte, da stieß er ! das Fenster auf und ließ sich den Schnee über das Gesicht wehen. ! Wie im innigsten Flehen, in verzweiflungsvollrr Furcht klang eS j „Georg! — Georg!" — aber Johannes rührte sich nicht vom ] Fleck, biS der letzte Ton verhallt war. Erst nach einer Viertelstunde j drehte er den Kopf; mit Schnee bedeckt, selbst blaß wie eine Leiche, i horchte er hinüber, z Alles still — still. Und dann schlich er herzu, geräuschlos mit starrem Blick. i Der Chef der Firma

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Volksblatt
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Page 1 of 6
Date: 31.12.1873
Physical description: 6
, und seine grimmigen Ausfälle gegen die Bischöfe von Linz undBrixen und überhaupt gegen „die Pfaffen' sind keine wilden Ausbrüche seiner Leidenschaft, wie man auf den ersten Blick meinen möchte, sondern so ganz harmlose Belebungsmittel des Styles, der an angeborner Trocken heit und Simpelhaftigkeit leidet. — Die Exegese seines Lieblingsapostels Johannes hat durch ihn eine neue Richtung bekommen, oder vielmehr der vor 18 Jahrhunderten von Johannes entwickelte, später verloren gegangene Begriff der christlichen

Liebe ist durch ihn der Boz. Ztg., als dem geeignetsten Organ für religiöse Dinge mitgetheilt worden. Er seyst aber soll diese Lehre von einem Klausner haben. Darüber schMigt jedoch die Geschichte. ' Aus der Heftigkeit und den Abfällen, die er macht, geht deutlich hervor,' wie tief er die Idee der Liebe.erfaßt und selbst auch praktisch zu üben versteht. Neuesten Nachrichten zufolge, soll jedoch ein Seminarist gefunden haben, daß das Bild, welches der Exeget in der Bozner Ztg. von Johannes entwirft

, nicht ganz getroffen , sei. Warum? Weil es bei Mark. 3, 17 bei der Aufzählung der Apostel heißt: „Und Jakobus, des Zebedäus Sohn und Johannes des Jakobus Bruder, und Er gab diesen den Namen Boanerges, d. h. Kinder des Donners.' Ferners weil Lukas 9, 54 erzählt: „Da aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr! willst du, sollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und sie (die Samariter) verzehre?' Weiters weil gerade Petrus und Johannes, als die Obrigkeit ihnen das Predigen

verbieten wollte, jenes berühmte gerade heutzutage so mißliebige Wort sprachen: „Ob's recht vor Gott ist, euch mehr zu gehorchen, als Gott — das urtheilet selbst.' (Apostelgesch. 4,19). Johannes, so behauptet jener Seminarist, hat auch ein Evangelium geschrieben, sowie drei Briefe und die geheime Offenbarung. In diesen Schriften ist noch manches Andere, als blos die Worte: „Kindlein liebet einander'. So heißt es z. B. im 2. Briefe Joh. 10: „Wenn Jemand zu euch kommt, und diese Lehre (die ganze

' auf seiner Nas', in seiner Hand den Stift, So laS er, bis er kam. an einen Punkt der Schrift, Der für des Herrn Verstand zu hoch war und zu krau«: »Verstehst du'S, HanS?' — Nein, Herr! -- „Ich auch nicht, Hanö, streich'S auS!' — — — Endlich, so behauptet der Seminarist, habe ich schon als Knabe öfters meiner Großmutter aus der alten trefflichen Legende des Apostels Johannes Leben vorgelesen und darunter auch, wie er einmal in ein Bad gehen wollte, als er aber hörte, daß der Ketzer Cerinthus

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 22 of 24
Date: 30.08.1879
Physical description: 24
138 ein gemächlicher „Färblcr", mitunter so gemüthlich, daß die Wirthin sich, bereits wieder ausgeschlafen, von der Ofenbank erhebt und die wunderbare Pracht der Morgensonne sich den Weg durch die Fensterläden erzwingt. Der junge Herr Gabriel spielt gewöhnlich mit Unglück und das ist sein Stolz. Er lächelt so eigenartig dazu. Um den schnöden Mammon braucht ihm obendrein nicht bange zu sein, denn Freund Johannes hat die dicke

Brieftasche eigens für ihn gefüllt. Wenn dann die Unzertrennlichen ihr Lager aufsuchen, so gibt es in der behaglichen Wohnstube des schönen Johannes noch eine kurze Auseinandersetzung. Der junge Herr Gabriel will gewöhnlich nichts hören. Müde, abgespannt und dabei andere Gedanken im weinschweren Kopfe (die schöne Kellerin beim „Ochsen" ist gegen ihn besonders freundlich), unterschreibt er rasch und ungeduldig, was ihm sein Freund vorlegt. Wer

wird sich auch wegen der paar Gulden kümmern! Der schöne Johannes aber träumt, bevor er völlig entschläft, im Halbschlummer einen schönen Traum. Eine ganze Bildergalerie entfaltet ihre farbenherrlichen Reize. Den nun vier- undsiebzigjährigen Vater Gabriels sieht er auf der Bahre. Vor seinem ge¬ schlossenen Auge ziehen, eines nach dem anderen, die diversen Papiere vor¬ über, auf denen der Namenszug seines Freundes zu lesen ist und jedes lächelt

ihn an und die Ziffern schimmern im goldigen Lichte. Zur Gewerk¬ schaft gehört eine prächtige, etwas seitlich gelegene Oekonomie mit Wald und Alpe — diese wird gerade der Summe entsprechen, welche auf den schönen Papieren so goldig erglänzt. Aber mit dieser Bllderreihe ist die Phantasie des schönen Johannes noch nicht gesättigt. Verliert Gabriel die Oekonomie, so arbeitet er sich mit der Gewerkschaft unendlich schwer. Er braucht noth- wendiger

den je einen guten Freund, stets intimer werden die Beziehungen — und indem Johannes nun wirklich entschlummert, sieht er sich im Geiste schon als den Eigenthümer des ganzen Complexes und schläft auf dem wei¬ chen Pfühl dieses Gedankens einen köstlichen Schlaf, während sein bekneipter Freund si ä unruhig von einer Seite auf die andere wirft. Aber auch hier schließt der Wirkungskreis des schönen Johannes nicht ab. Wollen wir nur eine beiläufige

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 4
Date: 29.07.1878
Physical description: 4
die beruhigende Erklärung, daß diese Gerüchte durchaus unbegründet seien. Der Minister Zanardelli begibt sich nach Turin; er wird den König nach Mailand begleiten und ihm ein Dekret über einen Präsektenschub, der 25 Präfekturen umfassen wird, zur war eS, der Sie befielen half, — um Alles, um Geld und Ehre — ich war eS!" Johannes trat näher. „Ein Wahnwitziger!" keuchte er. „Ein TollhäuSlerl — Was er sagt, ist Lüge und Trug!" Hoffmann nahm auS der Brusttasche ein Briefcouvert. „Herr," stammelte

er, während bei jedem Worte daS Blut über seine Lippen drang, „Herr Georg, daS ist daS Couvert des Briefes von Dor- man und Compagnie aus Bremen, deS Briefes, den Sie nie ge sehen, nie empfangen haben, den Herr Johannes unter Ihre Papiere schob, nachdem er ihn geöffnet und die Kaffeufcheine heraus genommen. 3ch —'" Johannes ergriff den nächsten Stuhl und schwang ihn Über den Kopf deS Knieendeo. „Bestie!" knirschte er, „ich will Dich unschädlich machen!" Georg war blaß geworden. WaS sprach der Mann dort? — ES fiel

, Johannes. Hüte Dich! — Dein Auftreten ist verdächtig." 2 Unterschrift vorlegen. Der Ministerpräsident Cairoli dürfte eben falls nach Mailand gehen. Von neuen italienischen Demonstrationen ist nichts zu hören, es scheint, die allseitige Aufnahme, welche das Vorgehen der italienischen Agitationspartei gefunden, ihre Wir kung nicht verfehlt zu haben, ohne daß es drastischer diplomati scher Mittel bedurfte. Daß von Seite der italienischen Agitatoren auch Versuche gemacht werden, mit der Aktionspartei

oder sieben Geldbriefe zugleich, Sie hatten dieselben quittirt bis auf einen, da kam der Buch halter und rief Sie ab, — es währte lange, bis die Angelegenheit draußen erledigt war, — Herr Johannes nahm den leeren Post schein und gieng in daS große Comptoir, wo sich zur Mittags stunde Niemand befand. „Ich will'S meinem Bruder bringen," sagte er, „wer weiß, wann der zurück kommt!" — nun, und darauf gab er dem Briefträger daS unterschriebene Papier, welches dieser unbesehen unter die Menge der übrigen schob

, — ich beob achtete daS Alles heimlich — und als daun Herr Johannes stch hier allein glaubte, nahm er aus dem Brief, der auf Ihrem Pult lag, daS Geld; Couvert und Schreiben aber legte er in Ihre Mappe. (Fortsetzung folgt.)

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 21 of 24
Date: 23.08.1879
Physical description: 24
ihn als einen Förderer der Neu¬ schule, der niemals auf ein reichliches Schärflein vergißt, so oft es ein Schul¬ fest oder dergleichen gibt. Den lustigen Brüdern von L. ist er der treueste Kamerad, den sie sich wünschen können, der fidelste Sänger, der unermüd¬ lichste Zitherschläger, und wenn noch in bedenklicher Morgenfrühe durch die Fensterläden des „Ochsen" verrätherischer Lichtschimmer blitzt, so kann man sicher sein, daß unser Johannes nicht fehlt

, wo an der verbotenen Frucht des „Färbelns" geschwelgt wird. Die Mädchen endlich nennen ihn einen hübschen Mann. Zwar schon ein wenig Embonpoint, ein wenig Glatze, aber dabei trefflich conservirt — und vor Allem unverheiratet, mithin eine gute Partie. Kurz, Herr Johannes Schachtengruber gilt in der öffentlichen Meinung von L. für einen höchst respektablen Mann. Heikler gestaltet sich allerdings die Frage, was er sonst noch, oder vielmehr, was er eigentlich

mit ihm, wenn er nicht — ! Doch man ist ja nicht zum Sittenrichter ge¬ boren. So gleiten die Philosophen von L. über diesen kitzlichen Punkt diplo¬ matisch hinweg und man kann lange unter ihnen gelebt haben, ohne zu wissen, welche Stellung im Organismus der bürgerlichen Gesellschaft Herr Johannes eigentlich einnimmt. Wir aber kommen leichter hinter das Berufsgeheimniß des braven Mannes. Kraft unseres Erzähler-Privilegiums legen wir die Springwurzel an die verschlossene Thüre und sie thut

sich auf. Wir finden Herrn Johannes gerade in voller Activität. Drei Personen befinden sich in der behaglichen Wohnstube: Ein Bauer aus dem Nachbarbezirke (Herr Schachtengruber übt seine Humanitätsacte gerne auf Distanz aus), ein Fruchthändler und Herr Johannes. Der Bauer zeigt ein sehr betrübtes, der Fruchthändler ein ebenso kluges und Herr Johannes ein überaus mitleidsvolles Gesicht. Der Bauer ist in der That ein armer Teufel. Zweitausend Gulden

ist er seinem Nachbar säuldig, Berhältniß: Schuldschein gegen dreimonatliche Kündigung, sieben Percent hat er zu zahlen, und obendrein droht der hartherzige Nachbar bei dem geringsten Zwist mit der Kündigung. Aber die Rettung naht. Der kluge Fruchthändler führt den Armen zum schönen Johannes und Johannes

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 22 of 24
Date: 23.08.1879
Physical description: 24
134 hat ein gutes Herz. Er läßt sich vom Bauer dessen Verhältnisse auseinander- setzen und verspricht ihm dasselbe Darlehen zu fünf Percent, sonstige Bedin¬ gungen dieselben, ebenfalls nur Schuldschein ; er möge getrost kündigen. Und zur Bestreitung etwaiger Vorauslagen stehen ihm obendrein hundert Gulden gegen einstweilige Bescheinigung sofort zur Verfügung — der Mensch ist ja ein Mensch und kein Raubthier, wie Herr Johannes gutmüthig

Tage dazu. Der glückliche Bauer sitzt daheim und freut sich des Umschwungs seiner Verhältnisse. Da kommt der Bote und bringt ihm die vierteljährige Kündigung des Darlehens, das ihm der schöne Johannes erst vor achtund¬ vierzig Stundm zugezählt. Der Bauer hält die Sache anfangs für einen bösen Traum oder ein grobes Mißverständniß; es kann ja nicht sein. Doch macht er sich trotzdem auf den Weg nach L. und dort erklärt ihm Johannes

oder Bezahlung der Schuld nach drei Monaten lautet das uner¬ bittliche Dictum. Der Schuldner weiß, daß er nicht zahlen kann. Der Wechsel wird also ausgestellt, und zwar auf Zweitausendfünfhundert. Mehr todt als lebendig wankt der unglückliche Bauer heim, der glückli t e Johannes aber gibt Abends beim „Ochsen" einen halben Hektoliter trefflichen Märzen¬ bieres zum Besten und die guten Leute von L. erinnern sich kaum eines so fidelen Abends

, als dieser einer ist! Der Wechsel wird fällig. Wieder steht der Bauer mit einem Armensündergesicht vor dem schönen Johannes, in der Zwischenzeit schier um ein Jahrzehnt gealtert. Er weiß, daß er weder den Wechsel einlösen, noch Prolongations-Gebühren zahlen kann, denn die Zeiten sind eben für einen Landmann sehr schlecht. Doch Herr Johannes weiß Rath. Sein Schuldner besitzt unter seinen Waldparzellen auch eine mit vor¬ trefflichem Jungholz. Dieses Jungholz möge

, sein Hoffnungsanker; jetzt eigentlich noch nicht schlagbar, weil noch stündlich im Werthe wachsend; der gebotene Preis kaum halb so groß, als der normale Marktpreis. Aber er bittet nicht mehr und sinkt noch weniger in die Knie, denn er weiß jetzt, in welchen Händen er sich befindet. Die Sache wird fertig gemacht. Dies¬ mal fetzt sich der Schuldner ins Gasthaus (Herr Johannes hat ihm ja viel

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 12.01.1880
Physical description: 8
welcher Serbien seine Ansprüche auf Entschädigung anläßlich dieser Arnanten-Einsälle begründet. Seit jener Zeit haben diese Einfälle nicht aufgehört, die Summe der beanspruchten Entschlädigung dafür ist natürlich in folge dessen nur noch mehr angewachsen. Gordon Pascha hat der „N. Fr. Pr.' zufolge in einer Unterredung mit dem Agenten der Reuter- schen Bureaus in Kairo über abyssinische Ver hältnisse sehr interessante Ausschlüsse gegeben. Den König Johannes schilderte er als einen mürrischen, häßlichen Mann

im Alter von etwa 47 Jahren, der von fanatischen Neigungen erfüllt sei. Er hasse Jedermann, der mit ihm in Berührung komme, und werde von Allen gehaßt. Abyssinien sei auf allen Seiten von mißvergnügten Stämmen und Herrschern umgeben. Im Osten erweise sich König Menelek von Schoa als Gegner des Königs Johannes, fürchte sich aber, offene Feindseligkeiten zu zeigen; im Süden befinde sich Rasadall in fast offener Rebellion, wäh rend in anderen Theilen sechs oder mehr Häuptlinge sich in thatsächlicher

Revolte befänden. In solcher Lage könne Johannes Aegypten nicht angreifen uud ihm in keinem Falle wesentlichen Schaden znsügen. Die abyssinischen Trnppen dürsten zwar über die Gränzstämme herfallen, aber letztere seien von Natur kriegerisch und würden sicherlich Gegeneinfälle machen und das Land ihrer Angreifer plündern. Ja, wenn der Khedive die unzufriedenen Stämme mit Waffen versehen würde, dürfte der zweite Sohu des Königs Theodor bald auf seines Vaters Thron gesetzt wer den. Die Mehrzahl

der Abyssinier glaube, König Johannes werde in zwei oder drei Jahren durch seiue eigenen Thorheiten fallen. Gordon Pascha er klärte, es wäre nutzlos, zu glauben, daß der König der Stimme der Vernunft Gehör schenken würde; nnd wenn England und Frankreich Gesandte zu ihm schickten, würden sie mit derselben Insolenz behan delt werden, wie er selbst behandelt wurde. König Johannes bedauere jetzt die exorbitanten Forderungen, die er an die ägyptische Regierung gestellt, und er hätte erläuternde Briefe

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.04.1872
Physical description: 8
Anlaß zur Berhängnng der angedrohten Censuren nnd Strafen zu geben. In dieser Zeit gerieth Bischof Johannes in Konflikt mit der tirolischen Landesregierung, wegen der Bestenrung der Kirchen- güter. Die fürstliche Oberhoheit über die Temporalien jeder Art ver theidigte der ^herzogliche, Rath und' Kanzler Wilhelm Bieuer, Lehrer derErzherzoaS Ferdinand Karl. Für die Nealimmnnität schrieb der lirixnerische Weihbischof Krosin, seit 1647 Fürstbischof von Brixen. Gegen ihn schrob der landesfürstlichc

Johannes nach Knillenberg in Mais begeben, nnd wartete da den Schluß des west fälischen Friedens ab. Im Jahre 164Ä gerieth Bischof Johannes in Streit mit den Nonnen,zn St. Klara in Meran, der über 100 Jähre dauerte. Der Bischof wollte über sie -das Msitationsrecht nnd auch andere Rechte vermöge des Conciliums von Trient nnd päpstlicher Entscheidungen geltend machen, und berief sich auch auf die Uebung 'seiner Borfahren. Die Nonnen, oder vielmehr ihre Seelenführer, die Conventual-Minoriten der österr

. Provinz, wollten davon unter verschiedenen Scheingründen nichts wissen. (Fwz. Archiv.) - »Unter denl 2S. Növbr. 1649 forderte Bischof Johannes von der Geistlichkeit iljuWnstgaii die: Taxen, dio nach illteiil 'Gebrauchende! dem Antritte' einer Pfründe' dem 'jeweiligen Bischöfe 'erlegt' werden iimßten. Bischof Johannes sah sich dazu genöthigt weil das Bisthnm durch den Abfall Mindens den größten Theil des Einkommens verloren hatte. Die Renren von Fnrstcnburg betrugen jährlich 2000 fl. Die Forderung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 13.07.1878
Physical description: 6
sich selbst zum Schaden so große Freunde sind." Nach dem definitiven Beschlüsse des Kongres- Siez erkannte. „Wir sind Eompagnons," hatte er gesagt. „die Kaffe gehört sowol mir als Ihnen, sträuben Sie sich daher nicht lange." Und wieder gab Johannes das Verlangte hin. Aufschub ge wonnen, war Alles gewonnen. Er durfte zu so kritischer Zeit keinen neuen Eclat herauf beschwören. ' Nur ärgerte eS ihn, daß so viele Augen diesen Verkehr sahen. Ueberhaupt waren ihm all die langjährigen Angestellten, die vielen beobachtenden

. „Aber ich mag jetzt nicht mehr den Schicketanz spielen, — wer wollte mir's verdenken?" Johannes machte sich am Bücherschrank zu schaffen. „Hoffen Sie vielleicht, von mir, nachdem ich Ihnen zum Erwerb eine Gelegen heit geboten und Sie dieselbe ausgeschlagen haben, ferner noch Ge schenke zu erhalten?" fragte er. „Sehr stark sogar, weither Herr Compagnon!" versetzte der Andere. „Behandle ich denn nickt den Mann, der auf der Straße mit allerlei Zweifelhaftem beworfen wird, noch immer sehr nett und ses

an, da sie in das Programm des von Hrn. Waddington formulirten noli me tangere eingreift." Von der Hauptsache spricht d as IPF* Fortsetzung itt der Beilage. "Wg höflich? Wahrhaftig, ich bin Ihr bester Freund, das müssen Sie doch erkennen." Johannes sah aus wie eine Leiche, sein Gesicht war vom Zorn förmlich verzerrt. Er schnitt gedankenlos mit dem Feder- meffer große Späne aus dem Schreibpult. „Was wollen Sie denn eigentlich?" fragte er nach einer Pause und um nur etwas zu sagen. Am liebsten hätte

er zwischen seinen bloßen Händen den lächelnden, unverschämt blickenden Mann erdroffelt. „Was ich will? Gut leben, den Herrn spielen, Geldausgeben, das Dasein genießen. Ich bin kein Pfennigfuchser, müssen Sie wiffen." „Ohne zu arbeiten? nicht wahr!" grollte Johannes. „Ich soll Ihnen alles Das schenken?" Der Andere nickte. „Noch viel mehr, mein bester Herr," sagte er. „Ich will auch reisen, die Welt besehen; meine Söhne wollen fiudiren, meine Frau und Töchter feine Damen sein. Heute brauche ich bis auf Weiteres

, — denn die ganze Sache soll demnächst gründlich regulirt werden — etwa dreitausend Thaler, will sie aber vom Kasstrer nicht holen, wiffen Sie, damit Aufsehen vermieden wird. Also gehen Sie gefälligst hin und bringen Sie mir das Geld." „Sie sind wahnsinnig!" schrie außer sich Johannes. „Weil ich glaube, mit der geringen Summe für.s Erste auSzu- kommen? Sehr gütig, daß Sie mich erinnern, Herr Hardenberg, ich sehe, mein Vermögen ist bei Ihnen in den besten Händen; wirklich, Siebesitzen mein vollstes Vertrauen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 15.05.1878
Physical description: 4
, die österreichischen Interessen tan- girenden Landestheile mit Ungarn zu einem Staatenbunde unge fähr nach dem Vorbild Deutschlands (?) kaum weiter von der Lerodias. Roman von W. Hö.ffer. (13. Fortsetzung.) Sie ordnete ihr Nähzeug und schloß den zierlichen Tisch. „Ich will auSgehen, Johannes," sagte sie, absichtlich seine Worte über hörend, „Du entschuldigst mich daher wol." „Erst antworte mir, Mathilde. WeShalb hassest Du mich?* „DaS ist mir nie eingefallen, Johannes, verlast' Dich darauf." Er schien

dieser bewnßteu Ruhe gegenüber beinahe außer Fassung. „Georg liebt Dich nicht", preßte er endlich mühsam hervor, „er geht in wahnsinniger Verblendung einer Zukunft ent gegen, die ihn zum Bettler machen wird, Mathilde. Willst Du eines TageS um Lohn nähen, wenn er für Dich kein Stück Brod wehr besitzt?" „Das wäre nicht daS Aergste, was mich treffen könnte, Johannes." Ähr Lächeln brachte ihn um den letzten Rest seiner Selbst beherrschung. „Du hast Recht, Mathilde, eS ist durchaus nicht das Aergste!" rief

er, „Dir stehen vielleicht an Georg- Seite noch ganz andere als diese Erfahrungen bevor. Ich habe in Calcntta Freunde, die mir von dort Alles berichteten, was mein Bruder trieb und that, — willst Du diese Briefe lesen? Mathilde l Die indische Fürstin, mit welcher —* Der drohende Blick der jungen Frau gebot ihm plötzlich Schweigen. „Es ziemt weder Dir, mir solche Dinge zu erzählen, Johannes, noch mir, sie anzuhören. Ich würde nie Spione be zahlen und nie den Berichten solcher Kreaturen Glauben schenken

und auf den nächsten Tisch geworfen. „Ich quäle Dich nicht, Johannes," klaug es von ihren erblaßten zuckenden Lippen, „ich habe nie Deine Bewerbungen ermuthigt, nie geleugnet, daß sie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1878
Physical description: 4
wird auch durch das Auftreten Eng lands zur Wahrheit; durch die Protektion, welche England über die asiatische Türkei übernimmt, fällt auch Konstantinopel in die englische Machtsphäre, und Rußland hat keine Aussicht in dieser Richtung seine Pläne — solange England in seiner gegenwär- «Kerodias. Roman von W. H ö f f e r. (61. Fortsetzung.) Johannes streckte plötzlich die Hand aus. „Ich will Ihnen diese viertausend Thaler geben, Hoffmann!" rief er, heiser vor Auf regung, „aber unter der Bedingung, daß Sie auswandern und nie

. Nein, ich bleibe doch lieber im Lande und nähre mich — na, Sie verstehen schon!" Johannes gieng auf und ab. Was sollte er thun? — Zu weilen streifte sein Blick den Proletarier, deffen lächelndes Gesicht ihm wie Satans Aushängeschild vorkam, jedesmal aber begegnete er einem vertraulichen Zwinkern, einer Pantomime der Gemüthlichkeit, einem leisen Pfeifen, kurz den sicheren Anzeichen genauer Beobachtung. ES war nicht möglich, diesen kecken Patron zu überlisten. „Sie ruiniren mich", sagte er endlich

, womit Sie mir drohen?" Der Arbeiter pfiff leise, bis Johannes feine Strophe beendet hatte. „Herr Georg soll sich bedeutend in der Besserung befinden," sagte er plötzlich. „Ich erkundige mich immer sehr sorgfältig, wie es ihm geht." Johannes wechselte die Farbe. „Das gehört nicht hierher," versetzte er rasch. Der Andere blinzelte. „Hm, hm, das weiß ich doch noch nicht, mein Lieber. Ist er einmal ganz wieder hergestellt, so proponire ich vielleicht ihm daS Compagniegeschäft, — freilich

nur, wenn wir Beide uns über dasselbe durchaus nicht einigen können," setzte er hinzu. Johannes stützte die brennende Stirn in die Hand. „Zeit gewinnen!" raunte die Stimme des Verstandes, „Zeitgewinnen! darauf kommt Alles an. Wenn Georg stirbt, so kann ich diesen Schurken nach Herzenslust maßregeln, dann mag er mich denun- ziren, mich verleumden wo ihm beliebt, nur jetzt nicht. Solche Menschen leisten falsche Eide, behaupten, was ihnen Vortheil

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 06.06.1878
Physical description: 4
von W. H ö f f e r. (31. Fortsetzung.) „Ich weiß nichts!" rief nachdrücklich der beleidigte Manu. „Und jetzt werde ich den Vater sehen, eS koste, waS eS wolle.* Johannes rührte kein Glied, aber als der ältere Bruder Miene machte, das Zimmer zu verlaffen, da sagte er: „Geh hin und tödts ihn vollends, wenn Du dazu den Muth besitzest. Sein Leiden liegt im Gehirn, er ist bei klarem Bewußtsein — ein einziger Aerger kann sein Ende herbeiführen." Georg sah über die Schultern zurück. Sein Auge glühte, seine breite" Brust hob und senkte

sich schwer. „Ich glaube Dir uicht, Judas", grollte er, „ich verachte Dich ganz. Wer nicht zögern würde, mir mein Weib zu stelen, der zögert auch nicht, mich mit einer frechen Lüge vom Todtenbett meines Vaters zu verdrängen. Heute gehe ich, aber morgen komme ich in Begleitung des Arztes wieder hierher, und nur er, nicht Du, soll entscheiden, ob ich den Vater sprechen darf oder nicht. Unsere Abrechnung folgt § später." | Er verließ mit hallenden «Schritten das HauS und hinter j| ihm blieb Johannes

verschrieben; dann blieb er allein, nur JohauneS gieng ab und zu, sonst war alles lautlos um ihn herum. Zum zwanzigsten Male fragte der Scheidende nach seinem älteren Sohne. „Ist Georg hier gewesen?" Und immer klang es zurück: „Nein, Vater!" Der gequälte Mann drehte ruhelos den Kopf auf dem Kiffen von einer Seite zur andern. „Johannes, ob eS auch ganz Recht war, was ich that? Sprich, Johannes, warum antwortest Du mir nicht?" Der jüngere Bruder näherte sich dem Bette. „Ich bin überzeugt

, daß Du zu seinem Besten handelst, Vater, aber dennoch steht eS Dir ja jederzeit frei, Deine Entschlüsse zu ändern. Du solltest jetzt lieber schlafen, als Dich um Geldangelegenheiten bekümmern." Hardenberg athmete schwerer und schwerer. „Ich habe keine Zeit, zu schlafen, Johannes, ich sterbe — ich sterbe, der Tod steht unmittelbar vor meinem Bette. Findest Du nicht, daß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 05.07.1878
Physical description: 4
der „Nat.-Ztg.": Graf Herbert Bismarck habe auf seine Kandidatur im zweiten Meiningen'schen Wahlkreis verzichtet, un richtig sei. «Kerodias. Roman von W. H ö f f e r. (53. Fortsetzung.) Johannes taumelte fast. „Wo — wo ist der Brief?" stammelte er tonlos. „Wol verwahrt, Herr. Man hütet sich weislich und überlegt lange, ehe man als armer Teufel, der nichts besitzt als das bis chen Leben, sich in die Streitigkeiten der großen Herren hineinmischt. Ob man auch mit seinen gesunden Sinnen hörte und sah

, so wird Einem doch nicht geglaubt, weil eben der Rock fadenscheinig und die Tasche leer ist; ja man riskirt sogar einen unsicheren Platz im näch sten Tollhause. Der Kerl ist verrückt! — sperrt ihn ein, um ihn unschädlich zu machen! Nicht wahr?" Die tiefliegenden Augen blitzten unheimlich und die Fäuste waren geballt. Es sah auS, als stände ein Zweikampf auf Tod und Leben zwischen diesen beiden Männern unmittelbar bevor. Auch Johannes schien wie außer sich. „Sie lügen," preßte er hervor, „Sie lügen!" „Was?" fragte spöttisch

der Andere. „Wissen Sie denn be reits, waS ich überhaupt dem Herrn Georg erzählen wollte?" Johannes biß sich aus die Lippen. „Einen Meineid leisten!" rief er mit schnellem Besinnen, „gleichviel unter welcher Form. Aber ich will Ihnen das Blatt, auf dem der Name Hardenberg steht, allein deshalb abkaufen, einfür allemal abkaufen, um neue verdrießliche Weiterungen zu ersparen. WaS verlangen Sie also als Preis?" Der Arbeiter lächelte höhnisch. „Wir wollen CompagnonS werden, Herr Hardenberg," sagte er in frechem

den Satz. Johannes schlug ungeduldig auf das Pult. „Sie sind ein Un verschämter," rief er, „ein Wahnsinniger. Ich gebe Ihnen fünf zig Thaler für das Couvert, welches Sie mit oder ohne Brief hier im Comptoir ans dem Fußboden gefunden und gestolen haben, damit Basta. Jetzt wählen Sie!" Der Arbeiter griff an den Hut. „Guten Abend, Herr!" ver setzte er kalt und wandte sich ohne Weiteres der Thür zu. Mit zwei Schritten war ihm Johannes nach. „So lassen Sie uns über die Sache doch erst sprechen!" knirschte

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 23 of 24
Date: 23.08.1879
Physical description: 24
135 Holzgeld ausbezahlt) und trinkt bis Mitternacht, dann wankt er schwer be¬ trunken heim und lacht von Zeit zu Zeit laut und anhaltend vor nch hin- Was ihm wohl so gefallen mag? Der schöne Johannes aber schlägt den Wald und verkauft das saftige junge Holz mit riesigem Gewinn an die be¬ nachbarte Holzstofffabrik. Er hat bei dieser Prolongation gerade fünfzig Percent verdient. Noch zweimal kommt der fleißige Bauer

nach L., um seinen Namen unter einen neuen Wechsel zu schreiben. Dann erscheint er sogar öfter. Johannes hat ihm den Vorschlag gemacht, ihm in etwaigen kleinen Bedräng¬ nissen unter die Arme zu greifen, mit zehn, mit fünfzehn, ja zwanzig Gulden, selbstverständlich ohne Zinsen — und der Schuldner macht von diesem An¬ erbieten fleißig Gebrauch. Einen Theil des Erhaltenen vertrinkt er regel¬ mäßig beim „Ochsen". Endlich aber wird die den Bewohnern

von L. bereits wohlbekannte Gestalt unsichtbar. Der Wechsel ist just so groß geworden, daß der schöne Johannes nun an sich denken muß, — das Andere erzählt das Amtsblatt. Die Leute von L. schieben es einander wortlos zu. Oder es fragt halblaut Einer den Anderen: Haben Sie die gestrige ** Zeitung schon gelesen? und ein vielsagender Blick ergänzt das Uebrige. Der Bauer braucht dem Jammer nicht beizuwohnen. Er hat in seiner größten

Noch einige ge¬ pfändete Gegenstände verkauft und sitzt im Gefängniß. Nur sein Weib und seine Kinder sind Zeugen der Execution. Auch Johannes hält sich ferne, denn er hat ein weiches Herz und kann kein Unglück sehen. Er geht dafür auf eine Hirschjagd und erregt durch seine drallen Waden das Entzücken der Schönen von L. So entwickelt Herr Johannes Schachtengruber in den Stunden, in denen er nicht zecht, spielt oder auf der Jagd sich befindet, eine ebenso

angenehme als einträgliche Thätigkeit. Der Bauer, der jetzt im Ge¬ fängniß darüber Nachdenken kann, wie er in so kurzer Zeit zum Bettler ge¬ worden, war nicht der Einzige, mit welchem der schöne Johannes in Ge¬ schäftsverbindung stand. Gewöhnlich zählt Johannes zwei, drei solcher Clienten zugleich und befindet sich dabei außerordentlich wohl. (Schluß folgt.) Mannigfaltiges. (Resignirt.) „Ah, Bruder, mir scheint, Du bist da gerade hin¬ ausgeworfen

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Anzeiger zum Pustertaler Boten
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Page 2 of 2
Date: 18.04.1879
Physical description: 2
, welche des Eisengehaltes wegen wohlthätig auf die Blut« bereitung wirkt. Herrliche Ausficht, gesunde, reine Alpenluft, ringsum Fichtenwälder. Billigst berechnete Speisen, Getränke und Fahrgelenheiten. Preis-Courant und Analysenach Prof. Dr. Mitteregger auf Verlangen gratis zugesandt vom Bescher Jeter Waldnig Poft Lienz. Pusterthal. KiÄ NiNll-sömMllg ng zer Johannes-Quelle. Der Stainzer-Säuerling, die „Johannes-Auelle^, ist nach Prof. Maly'S exaeter Ännlyse ein koch salzhaltig er, an kohlensaurem Kalke reicher Natron

-Säuerling. Dessen- Reichthum an fixen Bestandtheilen (kohlensaures Natron, Calcium elc), sowie an freier und gebundener Kohlensäure, macht ihn zu den angenehmsten ErfrischungS - Getränken pur oder mit Wein gemischt und sichert ihm einen eminenten Heilwerlh. Nach der „Allgemeinen Wiener medicinischeu Zejtung', welche in ausführlichen Artikeln von den hervorragendsten praktischen Aerzten die ausgezeichnete Heilkraft deS .Johannes BrunnenS' bespricht, ist derselbe ein Heilmittel in folgenden Krankheiten

, wird bald klar, frei von Eiter und Schleim, kleinere Concremente werden aus geschieden, die Bildung neuer aufgehnUen. 4. An Gallensteinen und LeberauSschoppung. Die Galle wird verdünnt, kleine Steinchen gehen schmerzlos ab, die Ernährung Wird besser. 5. Bei chronischem Rheumatismus und Gicht. Auch hier erweiSt sich nach dem AuSspruche medicinischer Koiy- phäen die Johannes - Quelle infolge ihres reichlichen Ge- halteS an Alkalien direct curatio. Außerdem wird sie mit Nutzen geqen Bleichsucht

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 24.12.1873
Physical description: 10
» und somit auch die Poesie, soll versöhnen, läutern,, sie . soll sein ein Laienevangelium -- hier aber, wird sie als Dreschflegel mißbraucht von Körperlicher. Hand, und so gilt wohl auch vom Herrn Pastor das Wort: nicht Poesie — doch: „Zorn schwillt seine Adern', und das in einer — Johannes-Liebespredigt.. Eine solche ist beabsichtiget, denn die Rede ergeht sich nun darüber, wie es wirklich etwas Schönes sei um jene fromme Legende, nach welcher der, greise Johannes immer die Worte wiederholte: Kindlein

. Daß unsere Beurtheilung dieses Glanzpunktes der Johannes-Liebespredigt keine ungerechte sei, möge die Erzählung des thatsächlichen Verlaufes der Baron Weichs-Geschichte darthun. . Der ^bekannte, allgemein geliebte und geachtete' Reichsraths abgeordnete Baron FriedrichWeichs befand sich am 6. Dezember Nachmittags in Linz auf Besuch bei zwei jungen Damen. Plötzlich erhob er seine Hand zur Stirne, wie um den Kopf zu stützen. Be fragt, ob ihm unwohl sei, gab er zur Antwort, daß ihm die Zunge so schwer

. Hat aber-Bischof Rudigier wirklich das Ver bot erlassen, Herrn Weichs kirchlich zu begraben? Darüber berichtet das „Linzer Volksblatt' (und -das mag doch in diesem Falle besser unterrichtet sein, als der hier verweilende Prediger der Johannes liebe) folgendes: „Das Leichenbegängniß des verstorbenen Freiherrn v. Weichs..... fand ohne Glockengeläute und kirchliche Einsegnung statt. Als Ursache dieses auffälligen Begräbnisses wird in den Tele grammen .der Wiener Blätter die bischöfliche Verweigerung einer kirch

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.04.1872
Physical description: 8
im Jahre 1645 strengstens abverlangt. Dagegen erließ Bischof Johannes am 14. Mai 1645 ein allgemeines Verbot, das schimpfliche Hundsgeld fernerhin zu entrichten. (Flug. Archiv.) Als im Jahre 1646 die Bormundschaft der Erzherzogin Klaudia aufhörte, und ihr Sohlt Ferdinand Karl die Regierung Tirols antrat, wurde von demselben ohne Rücksicht auf das Verbot des Bischofs Johannes von Chur das Hundsgeld exekutorisch mit Anlegung der Temporaliensperre betrieben. Dieß schmerzte den Bischof sehr. „Im Bedenkhen

, daß Erzherzog Maximilian seligist Gedechtnuß selbes unter seinem Vetter Bischof Johannes dem ältern — in Vintschgau totaliter auf weltcwig Zeit aufgehebt wegen sürübergegangeuen Insolenzen u. s. w.' Indem der Bischof den Landesfiirsten an diese Begünstigung erinnerte, belegte er unterdessen Vinstgan mit dem Interdikte. Hierüber verständigte der bischösl. Vikar von Obervinstgan, Kaspar Karl v. Hohen- balkcn, zugleich Pfarrer von Schluderns, den Vikar von Untervinstgau, Christophorns Reitter, Pfarrer

, das Ansuchen an mehrere Pfarrer der Umgegend von Meran zu stellen, ein 40stündiges Gebet abzuhalten. Dieß geschah auch in mehreren Pfarren. Dabei vergaß man aber, um die Erlaubniß dazu bei der höhern geistl. Behörde anzulangen. Wegen dieser Ver gessenheit gab Bischof Johannes dem Vikar Reitter folgenden Auftrag: „Unsern gnedigen grues! wirdig, Andechtig, fonders gethrier, lieber. Belaugendt das von weltlicher obrigkeit Euch Unbegrüester angestellt 40stiiiiviges gebeth, obivoleu selbes recht und blllich

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.04.1872
Physical description: 4
hatten, haben sie wieder mit Schlitten vertauscht. * (Eine Frankfurter Erinnerung.) An der. Wirthstafel des Gastbofes «Zum Weiden- busch' in Frankfurt am Main sprach man im Herbste 1827 eine Woche hindurch fast aus schließlich von der Judengasse. Den Anlaß bot der damals neu erschienene Roman von Carl Spindler: »Der Jude, deutsches Sittengemälde auZ^ der ersten Dälkte des 12. Jahrhunderts', Adam Kleinhans von, Labers und der damalige Marrvenvalter von Mxray Johannes Flugi > der. Jüngere. Indessen zogen , sich die. Ver handlungen

wegen der Jesuiten in die Länge und genethen allmäli^ in Stockung, so daß die Jesuiten nach fünfjährigem Aufenthalte wieder nach Trient zurückkehrten. Später, machte Johannes Flugi der Jüngere (Bischof von Chur von 1631—1661) noch eminal den Versuch, die Jesuiten in Meran einzubürgern. Aber, hie^u zeigte sich anfänglich die Erzherzogin Klaudia als Landesfürstin weniger geneigt; doch nachhin Luderte sie ihre Gesinnung und war bereit, das sromme Vorhaben zu unterstützen. Hierüber erhielt der Bischof

Johannes von dem Jesuiten Lorcnz Forer aus Dilingen am Vorabende des Simon und Juda Tages 1638 ein Schreiben folgenden Inhaltes: „Ich habe erfahren, daß jetzt die Erzherzogin Klaudia gerade nicht abgeneigt ist, für die Gesellschaft Jesu eine Niederlassung in Meran zu gründen, und zwar aus eigene Kosten, wenn man sie in dieser Angelegenheit drängen würde. Ich glaube dies; Ew. Fürstb. G». beibringen zu müssen, da ich nicht zweifle, daß von diesem Orte aus dem Bündnerlande einige geistliche Hilfe gebracht

werden könnte, bis die Güte Gottes andere Mittel zur Er richtung von.Schulen in Chur herbeizuschaffen sich würdigt. Ueber diese Angelegenheit könnten Äv. Fürstb. Gn., wenn es gefällig wäre, mit unserem Proviuzial, der sich jetzt in Trient befinden soll, ver handeln.' So sehr auch Bischof Johannes bestrebt war, die Jesuiteu nach Meran zn bringen,, so durchkreuzten iminer neue Hindernisse sein Bemühen. Doch, die Jesuiten Hatten bis in das nachfolgende Jahr hundert hinein Merm nie aus dein Auge verloren, bis die Benedik

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 30.10.1877
Physical description: 4
aus kompetenter Feder berufen, welche die Anwesenheit des hochwst. Bischof-Koadjutors Johannes Haller auf ladi- nischem Boden hätte besprechen sollen. Es erschien zwar eine kurze diesbezügliche Notiz in den „Neuen Tiroler Stimmen", entsprach aber wegen der das Gebiet des Drolligen knapp strei fenden Fassung weder der einem Kirchenfürsten schuldigen Ehr furcht (?), noch der Würde der ladinischen „Nation" (!). Schreiber dieses steht zum Versasser der angezogenen Notiz in so innigen Beziehungen, daß die löbliche

an. An diese reihen sich auf zwei Seiten Berg wiesen, welche dem Landwirth für das theuere Vieh würzige Futterkräuter liefern. Gegen Norden trifft der Blick die Gegend von Stern und Abtei, im Westen begrenzen Dolomitkoloffe mit beinahe senkrechten Wänden den — allerdings bescheidenen Hori zont. Der Morgen des 25. September zeigte das eben be schriebene Panorama im blendenden Winterklcide, das jedoch nur ephemeren Bestand hatte. An diesem weißen Dienstag wurden in Collfuschg vom hochwst. Bischof Johannes zwei

Altäre ge weiht. Gegen 20 Priester waren bei der heiligen Handlung an wesend. Der gute Choralgesang mag zur Verherrlichung des Tages nicht wenig beigetragen haben. Namentlich hat sich der hochw. Herr Dekan Bamhackl von Kastelruth als Baßist aus gezeichnet. Abends ging's hinunter in die Thalsohle nach Cor vara, wo Bischof Johannes unter Festgeläute und Pöller^ gekrach einzog. Am nächsten Tage war in Corvara Altarweihe^ an welche sich schließlich die Ausspendung der hl. Firmung an reihte. Die Festfeier

Gnaden. Bei dunkler Nacht traf Bischof Johannes mit seinem kleinen Gefolge in Wengen ein, wo im stattlichen Widum das Absteigquartier ge nommen wurde. Donnerstag, den 28. September, ging Bischof- Koadjutor Haller über Pikolein, wo er mit Pöllersalven empfangen und vom hochw. Herrn Kuraten von St. Martin Peter Trebo ehrfurchtsvoll begrüßt wurde, in seine Residenz stadt Trient zurück. Alle Diejenigen, die hier zu Lande mit diesem edlen Kirchenfürsten in Berührung gekommen, sind voll des Lobes

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