, und seine grimmigen Ausfälle gegen die Bischöfe von Linz undBrixen und überhaupt gegen „die Pfaffen' sind keine wilden Ausbrüche seiner Leidenschaft, wie man auf den ersten Blick meinen möchte, sondern so ganz harmlose Belebungsmittel des Styles, der an angeborner Trocken heit und Simpelhaftigkeit leidet. — Die Exegese seines Lieblingsapostels Johannes hat durch ihn eine neue Richtung bekommen, oder vielmehr der vor 18 Jahrhunderten von Johannes entwickelte, später verloren gegangene Begriff der christlichen
Liebe ist durch ihn der Boz. Ztg., als dem geeignetsten Organ für religiöse Dinge mitgetheilt worden. Er seyst aber soll diese Lehre von einem Klausner haben. Darüber schMigt jedoch die Geschichte. ' Aus der Heftigkeit und den Abfällen, die er macht, geht deutlich hervor,' wie tief er die Idee der Liebe.erfaßt und selbst auch praktisch zu üben versteht. Neuesten Nachrichten zufolge, soll jedoch ein Seminarist gefunden haben, daß das Bild, welches der Exeget in der Bozner Ztg. von Johannes entwirft
, nicht ganz getroffen , sei. Warum? Weil es bei Mark. 3, 17 bei der Aufzählung der Apostel heißt: „Und Jakobus, des Zebedäus Sohn und Johannes des Jakobus Bruder, und Er gab diesen den Namen Boanerges, d. h. Kinder des Donners.' Ferners weil Lukas 9, 54 erzählt: „Da aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr! willst du, sollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und sie (die Samariter) verzehre?' Weiters weil gerade Petrus und Johannes, als die Obrigkeit ihnen das Predigen
verbieten wollte, jenes berühmte gerade heutzutage so mißliebige Wort sprachen: „Ob's recht vor Gott ist, euch mehr zu gehorchen, als Gott — das urtheilet selbst.' (Apostelgesch. 4,19). Johannes, so behauptet jener Seminarist, hat auch ein Evangelium geschrieben, sowie drei Briefe und die geheime Offenbarung. In diesen Schriften ist noch manches Andere, als blos die Worte: „Kindlein liebet einander'. So heißt es z. B. im 2. Briefe Joh. 10: „Wenn Jemand zu euch kommt, und diese Lehre (die ganze
' auf seiner Nas', in seiner Hand den Stift, So laS er, bis er kam. an einen Punkt der Schrift, Der für des Herrn Verstand zu hoch war und zu krau«: »Verstehst du'S, HanS?' — Nein, Herr! -- „Ich auch nicht, Hanö, streich'S auS!' — — — Endlich, so behauptet der Seminarist, habe ich schon als Knabe öfters meiner Großmutter aus der alten trefflichen Legende des Apostels Johannes Leben vorgelesen und darunter auch, wie er einmal in ein Bad gehen wollte, als er aber hörte, daß der Ketzer Cerinthus