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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 14.03.1861
Physical description: 6
der Gemeinde anfgeladen! (Schluß folgt.) Gin berühmter Tiroler. Von S. Ruf. Im Jahre 1469 studirtc au dcr von Erzherzog Al brecht von Oesterreich im Jahre 1457 gestifteten Uni versität zn Freib nrg im Breisgan ein/unger Mann ans Tirol, dcr durch feiu Talent und durch feinen Eifer für die Wissenschaften das größte Aufschcu erregte. Dieser Manu war Johannes Fuchsinagen ans Hall. Sein Vater, Sigmnnd Fnchsinagcn, verwal tete, lant dcr Chronik dcr Stadt Hall, im Jahre 1452 daselbst das Amt ei'ncs Stadtrathes

, war sehr be gütert und hatte nebst diesem Sohue uoch einen zwei ten, Namens Leopold, dcr im Jahre 1497 als Nichter von Hall erscheint. Als Johannes Fuchsmagcn seine Studien in Freibnrg vollendet hatte, wurde er daselbst Magister dcr Philosophie uud L i ceu tia t dcs kanoni schen Rechts. — Mit dieser Würde bekleidet trat er dann bald darauf an dcr dortigen Universität als Professor ans, hielt unter großem Beifall einige Zeit Vorlesnngen und erwarb sich dadnrch den Ruf eines dcr vorzüglichsten Rcchtögelchrten. Vgl

. Kalten- bäck: „Historische Zeitschrift' B. III. S. 34. Eines Tages gab Dr. Johannes Fnch 6 inagen aus uns unbekanuten Ursachen plötzlich diese seine ehrenvolle Stellnng auf, kehrte nach Tirol zurück, stellte sich am Hofe dcs Herzogs S i g m u u d und er hielt da das Amt eines landessürstlichcn Sekretärs. Da bald nachher sein Vater mit Tod abging, so fiel ihm dadurch ein bedeutendes Vermögen zu. Mit eiuem Theil desselben löste er, wie Burglcchuer be richtet, im Jahre 1433 von den Brüdern Leopold

ein ähnliches Ermahnniigsschreiben. Vgl. Sammler B. II. S. 239. Dr. Johannes Fnchsmagcn scheint schon scit Langem bei dem Kaiser in großer Gunst gestanden zn sein. Als dieser im Jänner 14L3 plötzlich in Inns bruck erschien, die Räthe Sigmiiuds mit dcr Acht be legte nnd iinmittclbarcn Einfluß auf die Ncgicruug nahm, wnrdc znglcich von ihm Dr. Johannes Fnchs magcn zum kaiserlichen Rath ernannt. Auch Marimilian l., dcr unterm 16. März 1439 die Regierung in Tirol übernommen hatte, bestätigte

ihm diese Würde. Dr. Johannes Fnchsmagcn gewann nun in kurzer Zeit derart das vollste Vertrauen Marimilians, daß ihn dieser bald darauf zu den wichtigste» Aemtcrn uud zu dcu bcdcntcndstcn politischen Missionen ver wendete. Schon im Jahre 1491 erscheint Dr. Johannes Fuchs magen als kaiserlicher Rath unter jenen G e- sandtcn, welche Maximilian l. nach Ungarn geschickt hatte, um den für Oesterreich so wichtigen Friedensvertrag mit dem König Wladislaw und der ungarischen Nation zn schließen, wodurch den öster reichischen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 10.08.1870
Physical description: 4
werden. Man schließt mit einem herzlichen „Vergelt's Gott" an alle Wohlthäter der armen Studi renden. — Innsbruck, am 30. Juli 1870. — Der St. Vincenz- verein zu Innsbruck in Leitung der Kostanstalt für arme Studenten. N Innsbruck, 9. August. (Johann Gualbert Mader.) Kaum 4 Tage sind verflossen, seit das Todtenglöcklein läutete und sich das Grab über eine theure, wegen ihrer Seelengüte allgemein be liebte Persönlichkeit schloß, „P. Johannes ist to dt", so ging'es am 3. d. M. von Mund zu Mund und ein Jeder ergoß

sich in Lob süber den hochedlen Kapuziner-Pater und bedauerte den herben Perlust, den die Bewohner Innsbrucks erlitten. P. Johannes war der stets gern gesehene und allgeliebte Hausfreund der meisten Familien, an ihm fand man einen treuen, nie verlegenen Rathgeber, selbst in den verwickeltsten Verhältnissen. Galt es bei einem unvorherge sehenen Tooes- oder andern Schreckensfall die Angehörigen zu trö sten und die Schreckenskunde ihnen beizubringen, so rief man P. Johannes, sofort war der herzensgute Pater

und seinem wohlwollenden, herzlich gut gemeinten Zuspruch errang er den Sieg über jedes Herz. Es gab kein noch so verstocktes und in Sündenschuld vergrabenes Herz, das der hinreißenden Güte dieses wahren Johannesjüngecs wider standen hätte. Einen so seelenguten Mann, wie P. Johannes, mußte man lieben und ihm sich ganz ergeben. Ihm sich übergeben und Gott übergeben war aber Eins, denn außer Gott suchte der innig fromme Kapuziner sein Leben lang nichts. Wie viele, die P. Johannes vorausgegangen, verdanken

auf einen seiner würdigen Ordensbrüder sich vererben möge. Allein in etlichen Punkten muß ich dem ge nannten Korrespondenten doch entgegentreten. P. Johannes erhielt nie von Brixen „einen Befehl, dem er sich in Anbetracht der stren gen Ordensregel fügen mußte;" er that hierin nicht mehr und nicht weniger, als jeder andere seinem Eid getreue Priester und hielt sich aus Gewissenhaftigkeit pünktlich an jede Ver ordnung seines Oberhirten. Es ist geradezu lächerlich, von einer strengen Ordensregel zu faseln

, die ihm gleichsam moralischen Zwang angethan; die OrvenSregel gebot ihm hierin gar nichts, wohl aber diktirte ihm sein kirchlicher priesterlicher Sinn das Rechte. Doch davon versteht der theologisch gebildete „Bote" nichts, wie könnte er sonst einem so ausgezeichneten Priester, wie P. Johannes, die lie benswürdige Abstcht unterschieben, als hätte er seinem Bischof nur aus Zwang und vielleicht gar im Geheimen murrend gehorcht. Wenn der „Bote" von wegen feines Alters und seiner Gutmüthig- keit glaubt, P. Johannes

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 23.05.1863
Physical description: 10
gewesen sei. Während er sich nun eineö TageS mit diesem seinem Katzenjammer selbst quält, sieht er plötzlich vor sich eine große Stadt. wie er deren schyn viele gese- - hen; auS alter Gewohnheit fragt er aber wieder mal einen Vorübergehenden: wo denn der Weg nach Mainz gehe. Der aber ward grob und schlug auf den armen Johannes loS und meinte er wollte daS Bettelpack lehre», anständige Leute foppen. Der alte Johannes wußte gar nicht wie ihm geschah, aber eS hätt' Eins mal die Freudensprünge

zu ihm heran und sagte, er hätt' ihn schon 2 Tage hier beobachtet, auf »vaö er denn eigentlich warte, und warum er heule, wie eine alte Frau. Dem alten Johannes ging's Herz weit auf. als ihn wenigstens wieder mal eine Mensch nstimme anredete, er nahm sich trotz des SchnurrbartS ein Herz und erzählte dem Grena dier seine ganze Geschichte. Dieser war nun zwar ein ganz seelensguter Kerl, aber so ei» Streich war ihm doch zu arg, für Nichts und wieder nichts Weib und Kind im Stich zu lassen

, und seinen Träumereien nachzulaufen von einem Ände der Welt bis an's an dere. Erst lachte er hell auf. dann zankte er den al ten Johannes recht ordentlich aus. und fügte zuletzt noch hinzu: Seht ihr's. Vater, daß Ihr doch noch recht dumm sein müßt i» eurem Voigtland oder wie's heißt: mir hat auch drei, viermal und wohl noch öfter geträumt. eS trat '» Kriegsmann zu mir heran, wie sie damals unterm Procop gewesen, und sagte: „Un term Stelzenbaum. unterm Steljeubaum, da wirst du finden dein Glück!' oder wie das Sprüche

! gegangen. Ich hab aber gemeint, wenn ich erst. Gott weiß wo. mein Glück finden soll, so will ich lieber ein armer Grenadier bleiben mein Lebelang, und daS bin ich auch blieben. So sprach der Grenadier. Dem alten Johannes aber fiel es wie ein Stein vom Herzen: also auch unterm Stelzenbaum war ein Glück zu finden! Er machte sich noch selbigen TageS auf den Heim- weg. kam nach l.uigcr Zeit zur großen Verwunderung Aller in der Heimath wieder an. ging hinauf zum Stelzenbaum und grub ihn ganz und gar

um, und fand — einen unermeßlichen Schatz. DaS war denn eine reiche Entschädigung! und was er damit ange fangen? Ja,'daS wußt« die Erzählerin nicht, und das ist ein gemeinsamer Fehler vieler blau- und braun- Äugiger Mädchen, daß sie nicht wissen, oder nicht wissen wollen, was sie eigentlich schon wissen sollten. Sie wußte nur noch, daß Johannes nunmehr seinen Stab gepflanzt, und daß der auch ausgeschlagcn habe, und der große schöne Baum geworden sei. wie er jetzt noch stehe; der alte Johannes müsse

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 15.03.1861
Physical description: 4
der Glaiibenseiiiigkeit, den Trost in der Armuth, den Kitt gegenseitigen Vertrauens, die Versöhnung der Gegensätze, das Bindemittel zwischen Nord nnd Süd. Wir schämen nns nicht, frei nnd öffentlich nnscre Ueberzeugung anszmprechen und zn sagen, was wir in dieser Sache wollen und was wir nicht wollen. Ein beviihintcr Tiroler. Von S. Ruf. (Schluß.) Als (Zeltes das erstemal in dein Vereine erschien, richtete er an Dr. Johannes Fnsemaun eine lateinische Anrede. Wir geben hier in deutscher Uebersctznng den Anfang

er doch eine sehr ausgebreitete Thätigkeit und forderte dnrch feine Bestrebungen in kurzer Zeit die herrlichsten Früchte zu Tage. Wie» verdankt diesem Verein einen großen Theil des gelehrten Rufes, welcher am Ende des 15. und im Anfange des 16. Jahrhunderts in allen Ländern erscholl. Dr. Johannes Fuchsmagcn war um diese Zeit besonders als Schriftsteller thätig. Eines seiner vorzüglichsten Werke, historischen Inhalts, verfaßte er im Auftrage des Kaisers Marimilian I. nnd widmete es auch demselben. Es enthält

in der k. k. Hofbibliothek in Wien aufbewahrt. Mit dein zehnten Blatte dieses Werkes beginnt das Vcr zeichniß der alten Münzen, „welche,' wie der Ver fasser sagt, „von der Herrlichkeit der alten Römer- Stadt Zeugniß geben.' Dr. Johannes Fnchsmagcn war zugleich im Besitze einer für die damalige Zeit seltenen uud großen Privatbibliothek, welche die ausgezeichnetsten Werke enthielt. — Auch sammelte er mit großem Fleiße alte Denkmale, nnd ließ sein Haus nnd die Akademie mit römischen Steinen nnd Inschriften zieren

, von denen einige noch dem gelehrte» Forscher: Wolfgang Lazins zn seine» literarische» Arbeite» als Erläuterungen dienten. Vgl. historische Zeitschrift von Kaltenbäck. B. III. S. 74. Art Mitglied der Regentschaft suchte Fnchsmagcn besonders die Universität anf das eifrigste z» un terstütze» »nd zn fördern. Seiner Vcrwevdnng hatte sie cs zunächst zn verdanken, daß die »leisten von ihr vorgeschlagenen Reformen durchgesetzt wurde». Obwohl Dr. Johannes Fnchsmagcn der li beralen Richtung dcr damaligen Zeit

zu belassen, erhob sich Dr. Johannes Fnchsiiiagcn gege» ei» solches Ansinnen mit vollcr Kraft, nnd nia» hatte es nnr feiner gründ lich geführten Einsprache zn verdanken, daß dieser ertreme Gedanke nicht znr Anssührnng kam. Vgl. Programm des Schotten-Gymnasiums zu Wien 1853. S. 17. Und als im Jahre l499 viele UniversitätSmitgliedcr in Betreff der Amtssprache immer weiter greifen der? Reformen einzuführen suchten, erhob FnchSmagen, als Mitglied der Regentschaft, wieder seine Stimme, und erließ

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 14 of 16
Date: 24.02.1866
Physical description: 16
30 In diesem Augenblicke rief eS aus dem Sarge: „Ich bin nicht tobt ! Erbarmet Euch meiner!" Von einem freudigen Schreck ergriffen nahm Johannes die Blendlaterne und beleuchtete damit das Gesicht der Frau Katharina. „Gott und die Heiligen seien gelobt! Ihr lebt!" rief er dann. „Welch' eine wunderbare Fügung der Vorsehung, daß mein Bruder gerade Herkommen mußte, als Ihr vom Scheintode wieder erwachtet! Nun aber verlaßt vor allen Dingen

den Sarg." Mit diesen Worten legte er den Arm um Frau Staupitz, die sich jedoch nur mühsam aufcichtete. „Wenn ich nur etwas Wein hier hatte, um Euch zu stärken," sagte Polt. „Doch halt, da kommt mir ein glücklicher Gedanke. Wartet einen Augenblick, ich bin gleich wieder bei Euch. " Damit verschwand Johannes durch eine Seitenpforte, die in das Innere der Kirche führte, kehrte aber schon nach einigen Minuten zurück, einen mit Wein gefüllten

Becher in der Hand tragend. Von ihrem Retter unterstützt verließ Frau Katharina nun den Sarg, da sie sich jedoch noch nicht auf ihren Füßen zu halten vermochte, trug sie Johannes wie ein Kind nach einer im Gewölbe befindlichen Nische, ließ sie dort auf einer Stufe nieder und wickelte sie fest in seinen eigenen Mantel. Dann flößte er ihr einige Tropfen Wein ein, und hatte alsbald die Freude zu sehen, daß dieses StäckungS- mittel

eine gute Wirkung ausübte, und sowohl die Besinnung als die Kraft der vom Tode Erstandenen zurückkehrte. Dankbar drückte Frau Katharina dem liebevoll um sie Beschäftigten die Hand und flüsterte dann: „Wenn ich doch erst wieder zu Hause wäre!" „Wie gern würde ich Euch gleich dorthin bringen!- erwiderte Johannes, „aber Ihr dürft nicht plötzlich vor Euren Gatten hintreten, deshalb möchte ich zu ihm gehen, um ihn auf das ihm bevorstehende Glü

r vorzubereiten , wenn ich nur nicht besorgen müßte, daß Ihr Euch fürchtet, hier allein zurück zu bleiben!" „Wie soll ich mich denn fürchten?" war die Antwort „Ist Ec bei mir. welcher mich so wunderbar errettet hat! Darum geht, mein Freund, und Gottes Segen sei mit Euch l" Die letzten Worte Frau Katharina's erreichten kaum mehr das Ohr dessen, dem sie galten, denn schon stand Johannes an der aus dem Gewölbe in's Freie führenden Thür

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 19 of 20
Date: 10.02.1866
Physical description: 20
, während er den betrübten Gesichtern der Leidtragenden nicht die geringste Aufmerksamkeit schenkte und es kaum bemerkte, daß auch sein Bruder Johannes erschienen war, um der von ihm so hochverehrten Frau das letzte Geleit zu geben. Wie im Traum befangen schloß Konrad das Gewölbe ab, nachdem die Trauerversammlung sich entfernt hatte, und während er nach Hause ging, stand beständig vaö reichgeschmückte Todtenbild vor seinem Geist. Mit ganz anderen Gedanken kehrte

dagegen Johannes von der Begräbnißfeier- lichkeit auf sein einsames Stübchen zurück. Der Tod der Frau Staupitz, die aus der Fülle des Glücks und des Reichthums dahin geschieden war, hatte ihn tief erschüttert, vornehmlich aber der leidenschaftliche Schmerz Adelheids, welche als die Aelteste von ihren Geschwistern am meisten die Größe ihres Verlustes zu würdigen verstand und diesem ersten Kummer ihres Lebens keinen Widerstand entgegen zu setzen

wußte. Nur dem sanften Zureden ihres Lehrers Polt war es gelungen, Adel- Heid von dem Sarge zu trennen, in welchem die geliebte Mutter ruhte. Während Johannes bis jetzt in der Sorge und Theilnahme für Andere seine eigene, traurige Lage vergessen hatte, fiel ihm diese recht auf's Herz, als er sich allein sah. Das kalte Zimmer, welches ihn empfing, trug auch nicht dazu bei. seine Stim¬ mung zu heben. Gegenwart und Zukunft erschienen

ihm gleich trostlos, und er war nahe daran, den Muth ganz zu verlieren, als plötzlich sein altes Gottvertrauen zurückkehrte. Um sich den sorgenvollen Gedanken zu entreißen, griff er nach einem Buche, von dessen ernstem, wissenschaftlichem Inhalt er sich bald so gefesselt fühlte, daß er darüber Alles vergaß, was ihn bedrückte. So vergingen ein paar Stunden, und der Abend war schon weit vorgeschritten, als Johannes durch ein lautes Klopfen

in seinem einsamen Studium gestört wurde. Verwundert darüber, wer noch in so später Stunde Einlaß begehren könne, öffnete er. fuhr aber unwillkürlich zurück, als er bei dem matten Schein des Lichtes in das bleiche Gesicht seines Bruders Konrad sah, dessen Haltung von der größten Aufregung zeugte, welche sich auch sogleich in den Worten Luft machte: „Gib mir Geld, Johannes! und das auf der Stelle, wenn Du nicht an dem Tode meines WeibeS Schuld

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Katholische Blätter aus Tirol
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Page 10 of 24
Date: 20.05.1867
Physical description: 24
Stelle einnimmt, so dürfte die christliche Gemeinde daselbst auch den Vorzug des Alters in Anspruch nehmen, u. wir werden nicht irren, wenn wir behaupten, daß die zwei Apostel Paulus u. Petrus von 52—60 ihre Gründung vorbereitet und Johannes sie zwischen 60—62 wirklich gegründet habe. Gar lange nach dem 1.57 kann sie im Hinblicke auf den Brief Polykarp's nicht entstanden sein; denn dann hätte er sagen müssen: „von diesem Zeit punkte an haben wir Gott noch lange nicht gekannt." In den 30 Jahren

von der Gründung bis zur Verbannung des Johannes nach Patmos (62—93) wuchs sie herrlich heran (àxoo. 2, 9. „c1iv68 os"), obgleich sie gegen die ungläubige Judenschaft und gegen die kaiserliche Regierung unter Nero (—68) und Domitian (81—96) und bei ihrer Armuth einen harten Stand hatte. Johannes ließ ihr seine Sorgfalt an wesend und abwesend angedeihen; natürlich hatte sie, wie im Jahre 94 ihren eigenen Bischof (anZolus), der von Johannes im Jahre 94 keinen Tadel aber das reine Lob der standhaf testen Treue

erhält. Girre alte Pafsrorrsgeschichte. (Schluß.) Da sprach sant Anßhelm: „Sag mir, liebe muter gots, was thetestu da?" — Antwurt die muter gotS vnd sprach: „Ich stund by dem crütz vnder meinem kind, vnd mein lieben schwestern vnd maria Magdalena, die warent all vol grosses trurens mit mir, da ich in sach hangen ob mir, vnd mocht im nit zehilff kummen, vnnd da er mich sach in grossem hertzleid by im ston vnd Johannes, meiner schwester sun, by mir, der im doch der liebst iunger was. Da wolt

er mich nit vngetröst lassen, da sprach er zu mir: Sich frow, diser Johannes ist nun dein sun, vnd sprach zu Johannes: Sich, dise ist nun dein muter, vnd da dise red also geschach, da was es an der sechsten stund des tags, vnd ward ein groß vinsternyß über alles ertrich, die wert biß vff die non zyt. Da schrey mein kind an dem crütz: Heli, heli, lama zabathani — mein got, mein got, wie hastu mich ver. lassen! — Da sprachent die iuden, die das horten: Er ruffet HeliaS, wir wöllent sehen, ob er werd

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 21.02.1863
Physical description: 8
in. öffentli chen Blättern angezeigte sehr ansprechende Abhandlung über, den näm lichen Gegenstand. unter dem Titel: Johannissegen und Gertruden minne. Ein Beitrag der deutschen Mythologie von Dr. Jgnaz Zin- gerle etc. (Wien aus der k. k. Hos- und Staatsbuchdruckerei 1862.) welche nach gründlicher. Untersuchung und allseitiger Beleuchtung fol gendes Resultat liefert: »St. Johannes der Evangelist trat im Volks glauben an die Stelle Freys (Fro's). Dasselbe gilt von Johannes dem Täufer. Die Feste/beider

Heiligen galten ursprüuglich dem Sonneng o tt e, sowie die Minne, die zu. Ehren beider Johannes qetrnnken wird. Auch die nach Johannes genannten Kräuter und Thiere waren ehemals dem Freyr. (Frey oder Fro) geheiligt,' ' Somit wäre auch der St.. Johannissegen an. die Stelle des Weines getreten, der von den Alten zu Ehren des Gottes Fro ge trunken worden, dessen Fest zu beiden Sonnenwenden, im Mitte des Wm- ters und Sommers nämlich, gefeiert wurde. Damit stimmt auch überein, das in Deutschland gleichfalls

(namentlich das Garteln am .Gertraudentage.). Ihr war der schwarze Specht heilig. Es liegt somit der alten Sitte, Johannis- nnd Gertrudenminne zu trinken einer der schönsten Mythen, die Mythe von Frey's (des Sonnengottes) mächtiger Liebe zu Gerdha?. (Gerda) zu Grunde.'—Da übrigens zur nämlichen Zeit, wo man dem Fro das Wintersonnenwendfest feierte, auch mit Bragi's Becher Minne ge sunken wurde, so kann wohl auch Johannes der Evangelist sowohl an die Stelle: Bragi's als des Frey getreten und - somit

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 18 of 20
Date: 10.02.1866
Physical description: 20
, als meine herzinnigste Theilnahme! " entgegnete Johannes, „aber die Freude, Dich dann und wann durch ein kleines Geldgeschenk zu unterstützen, ist mir jetzt ganz und gar geraubt, da gerade in den angesehensten Häusern, wo ich Unterricht ertheilte. Krankheit und Tod eingezogen sind und ich in Folge dessen verabschiedet bin." „Armer Bruder! " rief Konrad. »Also auch Du hast mit Noch und Entbehrungen zu kämpfen?" „Nun, so schlimm ist es gerade

noch nicht." sagte Johannes, „drnn ich bedarf nur sehr wenig, auch ist es nicht meine eigene Lage, die mich mit Sorge erfüllt, wohl über bekümmert es mich, dem Leiden Anderer nicht abhelfen zu können. So ist ader das Haus des Bürgermeisters Staupitz, dessen älteste Tochter Adelheid seit einiger Zeit meine Schülerin ist, eine schwere Prüfung hereingebrochen, indem dort Frau Katharina, von dem bösartigen Fieber ergriffen, krank darnieder liegt

!" „ Nun, der Bürgermeister ist ja ein reicher Mann ", tröstete Konrad den Bruder. „Die kostbaren Medikamente, welche die Doktoren seiner Frau verschreiben, werden schon ihre Schuldigkeit thun, außerdem all die anderen Stärkungsmittel, welche der Kranken zu Gebote stehen. Wenn es meine arme Margaretha doch auch so gut hätte!« Johannes, welcher auS dieser Bemerkung sah. daß Konrad zu sehr mit seiner eigenen Trübsal beschäftigt war, um lebhaftes Mitgefühl

für die Leiden Anderer zu haben, die ihm ihres größeren Reichthums wegen doch nur beneidenswerth dünkten, unterdrückte eine in ihm aufsteigende Regung des Unwillens und erwiderte sanft: „Die Armen wie die Reichen müssen sich unter der Hand Gottes beugen. Wenn er kein Wunder thut, so werden die kostbaren Medikamente der Frau Katha- rina nichts helfen." Hier wurde Johannes durch ein leises Husten, was sich in der Kammer hören ließ, unterbrochen

. „Sie erwacht!" (flüsterte Konrad. „Ich muß hinein zu ihr. Aber nicht wahr, Johannes, Du kommst recht bald wieder?" „Gewiß, das will ich," lautete die freundliche Antwort. „Du aber laß die Hoff- nung nicht sinken und grüße mir herzlich Frau Margareth." * * « Was Johannes befürchtet hatte, war eingetroffen. Die Kunst der Aerzte und die vorzüglichste Pflege war nicht im Stande, das kostbare Leben der Frau Katha- rina Staupitz zu erhalten

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 8
Date: 03.08.1869
Physical description: 8
zeichnen ihn also als einen Schwächling, der dem Volke beim Abfalle vom wahren Gott, der es gerettet, zum Dienste deS egyp tischen HeidenihumS, das sie früher so grausam geknechtet hatte, so dienstbereit an die Hand ging. Die Apostel Christi hatten vor dem Hohenpriester auch damals, als der Geist Gottes schon von ihm gewichen war, die tiefste Ehrfurcht (^ct. 23, 5.) und von Joseph KaiphaS behauptet Johannes (11, 5l.) im letzten Lehr jahre Jesu geradezu, daß er den heil. Geist als derHohe- priester

seines Thunö Aerger niß gebe. Und diesen ganzen Vorfall erzählt derselbe hl. PauluS im Galaterbriefe 3 Jahre später dieser Kirche und allen Kirchen (2. 11.—14 ), und doch verehrte ihn PauluS als das Oberhaupt der Wellkirche (lZsl. 1, IS. und 2, 2. 7. 9.) Im I. 94 der Kirche erhielt der hl. Johannes, ein GreiS von 94 I. auf der Insel Patmos die Offenbarung über die Schicksale der Welt in der ganzen Zukunft. Diese Offenbarung über die Zukunft wird gestellt auf ein Nügegericht über die Kirche der Gegenwart

, über ihren Wandel und ihr Thun vor Gott am Maßstabe der götilichen Wahrheit ein ehrfurchtsvolles aber gerechtes Urtheil zu fällen. Oder folgt etwas Anderes? Und wenn das sogar in den Tagen der Apostel Allen zur Pflicht gemacht wurde, sollte eS in derFolgezeit nicht noch nothwendiger sein? Die Sterne in der Apokalypse sind die Sinnbilder der Bischöfe (1. 20.1 und Johannes sah wie in der Zukunft ein großer Stern der„Wermuth' vom Himmel fit? und ein Drittheil der fließenden Wasser zu tövtlichem Wermuth verbitterte

zusammenfuhr (vieKirche.) Sagt doch Johannes bestimmt vorher — er, der daS Lamm GotteS mit 7 Hörnern gesehen (5, 6.1, daß der Antichrist, . der im letzten Hohenpriester deS alten Bundes in Joseph , KaiphaS einen Vorgänger gefunden, als Bestie mit 2^ Hörnern, welche den Hörnern des GotteSlammeS ähn^ ' lich sind, aus dem Fest lande (Kirche GotteS) heraufsteigen 7 werde (13,11.) Er wird demnach vor seinem Abfalle zum Dienste des 7köpfigen rothen Drachen und deS 7köpfigen PantberthiereS, das aus dein Meere

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Katholische Blätter aus Tirol
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Page 12 of 28
Date: 30.06.1867
Physical description: 28
Smyrna zwei Bischöfe, von denen der Erste v. 62—96 (34 Jahre lang) den Hirtenstab führte, und der zweite, P o- lykarpus, von 96 bis über 162 hinaus regierte. Damit scheint auch die Nachricht von Tertullian und Hieronymus zu stimmen; denn sie sagen nur, daß Polykarp noch vom Apostel Johannes zum Bischof von Smyrna geweiht und einge setzt worden sei, nicht aber, daß er dieses Bisthum lange unter der Oberaufsicht dieses Apostels verwaltet habe. b) Lebensbild dieser beiden Bischöfe. Vom ersten

Bischöfe wissen wir nichts, als was der 2. apokalyptische Brief in 4 Versen sagt, und dieses ist schon genug auseinander gesetzt. — Der Zweite war in Smyrna geboren, das Kind heid nischer Eltern, selbst Heide (?o1^6urp. ad Ulrilixp. X.) Er wurde Christ und Schüler des Apostels Johannes (Irenaus, Tertullian, Eusebius und Hieronymus) und sah noch Apostel und andere Solche, welche Christum gesehen hatten. Er war in der Schule des Johannes auch Mitschüler des Ignatius von An tiochia (Nart^r. IZnat. III

. „ror) «/(or- «Trok/ró/ou k<o«wor-"); da aber Ignatius um das Jahr 23 nach Christus geboren, schon vor dem Jahre 67 Bischof von Antiochia geworden war, und als solcher wenig wanderte, so ist nur die. Annahme statthaft, daß Johannes zwischen 80 und 92 nach Antiochia gegangen und dort sich länger aufgehalten habe, und daß Polykarpus bei dieser Gelegenheit den Johannes begleitet, und so der Mitschüler des schon greisen Ignatius geworden sei. Im Jahre 96 wurde Polykarp Bischof von Smyrna

, und zwar vom Apostel Johannes geweiht und eingesetzt (Tertull., Euseb. und Hieron ). Im Jahre 107 kam Ignatius auf seinem Todesgange nach Rom zu ihm nach Smyrna, wo jenem von diesem und von den Kirchen Asiens viele Ehren erwiesen wurden. Im gleichen Jahre schrieb Ignatius aus Troas zwei Briefe an ihn und seine Kirche (Nartvr. IZnat. V.). Im Jahre 108 schrieb Polykarp seinen Brief an die Philip- penser, und war Willens nach Antiochia zu reisen nach dem Wunsche des Ignatius (?o1^earp. sp. ad Ullilixp. XII

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 17.01.1863
Physical description: 8
nig geprägt ist, hat er -keinenWerth' recht eigentlich gemacht zusein und mehrere auswärtige Nationen wollen uns an der Kapp« des „gutmüthigen Michl' erkennen. - ' - (Fortsetzung'folgt.) Ueber Deutschalterthiimliches. (Fortsetzung.) Der St. Johanni ss egen-Wein. Es ist bekannt, daß .am Gedächtnißtage des . hl. Apostels und Evangelisten Johannes in jmen. Gegenden^ wo Wein erzeugt wird, solcher in Kannen und Flaschen in ^die Kirche gebracht wird, um ihn vom Priester segnen und weihen zu lassen

werden uud zu den ewigen Freuden gelangen mögen; 3/ daß Gott diese Naturgabe durch nothwendige Reinigungen wirksam machen wolle, damit sie allen davon Trinkenden zum kräftigsten Heil- und' Schuhmittel gegen alles Feindliche und Widrige werde; 4 endlich, daß der Genuß dieses Weines durch die Kraft der Segnung uns die Gabe der Liebe.Gottes und des Nächsten und.die Wohlfahrt des Leibes und der-Seele^ver- - verleihe, gleichwie der. hl. Johannes,' obschon aus vergiftetem Kelche trinkend, unverletzt blieb, uud

ihn Jesus Christus vor- den übrigen Aposteln liebte, und ihm — dem reinen^ Jünglinge,: die jungfräuliche Mutter empfahl. — Zu der kürzern Formel der Weinweihe bei Trau ungen wird gleichfalls zu Gott um Segnung und Heiligung.dieses- Weines zur Gesundheit der Seele und des Leibes der davon Kosten-- den gebeten. - ./ Man leitet das Aufkommen des Johannissegens sehr schön und christlich von dem Umstände her, daß der Apostel Johannes nach der Erzählung der Legende aus dem Kelche, worin ihm ein Ketzer ver

und sie vor tödtlichem Gifttranke sündhafter Liede und allen schädlichen Einflößen des Satan bewahren wolle. Sehr passend wurde auch die Segnung des Weines unter Anrufung des Liebesjüngers und gottbegeisterten poetischen Sehers, Johannes vorgenommen, um den heidnischen Bragi und dessen Becher und alles abergläubische Miuuetrinken u. dgl. vergessen zu machen. Verschiedenes. In St. Paul hat sich in der Stift-Hofmühle am Stefanitage ein schreckliches Unglück ereignet. > Eine 30jährige Magd, die in der Mühle damals

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 04.07.1863
Physical description: 8
und 1499 focht. II. Janellns oder Hans Mohr, welcher mit seiner Ge mahlin Katharina von Travers den nachfolgenden Sohn erzeugte: III. Albert Mohr, Kastellan zu Remüs, verehelicht mit Katharina l!s I^imdnreno oder (!e I.umbrit<; den Sohn davon IV. Anselm Mohr, Kastellan zu Remüs, verehelicht mit Regina von Fontana. Aus dieser Ehe stammten ab: Konradin Mohr, bündtnerischer Oderst, vermählt mit Karolina von Hohenbalken, von denen Johannes Mohr, der sich im Münsterthale aufhielt, und Katha rina Mohr

, Al'tissiu zu Münster 1625—1639, abstammten. 2. Anton Mohr, von dem nichts bekannt ist. 3. Johannes Mohr, der den Stamm fortsetzte, wie folgt: V. Johannes Mohr, vermählt mit Katharina von Planta; davon der Sohn VI. Joseph Mohr, vermählt mit Ursula von Montalban. Aus dieser Ehe entsprossen 1. Abraham Mohr, vermählt mit Agatha von Castelmnr; ihre Kinder waren: Joseph Mohr, Bischof zu Chur 1627—1635, der an der Pest starb. Dessen Vettern waren, man weis nicht wie, Johann Mohr, Hauptmann Zu Fürstenburg

; Christoph Mohr, Domprobst zu Chur, und Gabriel Mohr, Domherr von Chur und Pfarrer zu Tirol und Meran. 2. Johannes Mohr, der das Geschlecht fortpflanzte. VII. JohannesMohr war an den rhätifchen Händeln 1607 betheiligt. Im Jahre 1614 war er Hauptmann in Trasp. Nachhin verließ er Bündten und begab sich nach Feldkirch. Er hatte in Bünd ten den nachfolgenden berühmten Sohn erzeugt. VIII. Maximilian Mohr, geb. 1588, gest. 1659, wurde Freiherr 1631, Graf 1651, war Kanzler zu Innsbruck und geheimer

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 14.09.1864
Physical description: 8
zurüa, wirb sich aber hier nur kurze Zeit aushalten, und darauf sofort zu seiner erkrankten Gemahlin nacy Pvmmern abreisen. Köln, 9. Sept. Der Kardinal-Erzbischof von Köln, Hr. Johannes von Geissel, ist gestern Morgens nach 1(1 Uhr im ti9. Jahre seines Lebens sanft verschieden, nachdem er die vrzdiözese Köln fast 23 Jahre lang Mit eben so viel Klugheit alS Festigkeit geleilet hatte. Mit Recht sagt die „Köln. Ztg.': Durch das Ableben dieses hochbegabten Kirchensürsten erleidet die katholische Kirche

I. ernannte ihn im Jahre 133? zum Domdechan- ten und am 2V. Sept. 1336 zum Bischof von Speyer. Während der Kölner Wirren hatte König Ludwig I. von Baiern die Ausmerlsamkeit deS KönigS Wilhelm IV. von Preußen aus den Bischof Johannes v. Geissel ge lenkt, und dieser wurde denn auch unterm 21. Sept. 1341 definitiv zum Koadjutor des ErzbischofS KlemenS August mit dem Rechte zur Nachfolge und zugleich zum Administrator deS Erzb.öthums Köln ernannt. Jolian- nes v. Geissel begab sich demzufolge im Dezember

i. p. präkoni- sirt. Nachdem KlemenS August am 19. Oktober 1345 verstorben und somit der erzbischöstiche Stuhl zu Köln in der erzbischöflichen Metropolltan-Würde erledigt war, empfing Johannes v. Geissel das ihm am 24. Nov. verliehene Pallium und wurde am 11. Jänner 1346 im Dome zu Köln feierlich inthronisirt. Die „Köln. Ztg.' sagt am Schlüsse eines längeren Nekrologs: „Johannes v. Geissel war auch thätig auf dem Gebiete der Literatur. Sein Hauptwerk ist eine in den Jahren 132ti—23 in drei Bänden

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 09.11.1864
Physical description: 6
eine lauen- bürgiscke Landiagöteputation, begleitet von dem.Grafen Bernstoisf-Gylrensteen, nach Berlin ab. Z.) Zur Geschichte Von Achenthal. Bruchstücke auS einem Manusciiple. Im Jahre 1^6 trat Herzog Sigmund die Regie rung an. Er w^r, wie bekannt, ein besonderer Lieb Haber der Jagd und Fischerei. Der damalige Abt von St. Georgenberg. Johannes Teylking, dem diese Liebhaberei, ,veS Herzogs wohl bekanyt war, lud ihn deßhalb, oft nach Achenthal ein, wo er die Freuden der Jagd und Fischerei in vollstem Maße

selbst passirten, um von Baiern nach Schwa, zu krmmen, häufigem Weg MA'!Allse' bMer sp qbge- schlossene Gegend wurde daher bald so volkreich, daS sowohl in der Buchau, akS auch in Achenkrch mehrere neus Häuser erbaut »verden mußte». DaS Kloster St^ Geörgenberg, das s,üher nur alle vierzehn Tage einmal eine»! Priester hieher geschickt hatte, ließ NU» olle Sonn» und Festtage in der alten Kirche deS heil. Johannes teS Täufers Messe und Predigt halten. Um diese Zeit erbaute Herzog Sigmund in Vomp daS schöne Schloß

, in vollen Flammen und brannte d^nn auch vollends nieder. Am 22 November, zwischen 11 und 12 Uhr in der Nacht, brach im Kloster selbst Feuer auS und legte in einigen Stunden daS ganze Gebäude in Asche. Der Abt Johannes, welcher nicht ohne Grunv vermuthete, daß vorsätzliche Bosheit dabei im Spiele gewesen sei, starb aus Schmerz und Gram darüber schon am 19. Jänner 1^51. Nur durch die Hilfe und durch die Beisteuer, welche der Herzog den Konventualen im vollsten Maße zukommen ließ, war man im Stande, sowohl

die Kirche als auch das Kloster bald wieder er bauen zu können. Sigmund kam nun von Jahr zu Jahr nach Achen thal und ergötzte sich daselbst mit Jagen und Fischen. Im Jahre 1-165 bestätigte er dem Kloster St. Georgen- berg all- alten Rechte und Freiheiten, besonders aber teS allen „Gemsengejode' und daS alte „Fischrechl' in Achenthal. Aber auch das Kloster zeigte sich dem Her zog sehr ergeben. Schon im folgend n Jahre 146k überließ ihm der Abt Johannes v. Freiberg kausS- weise den ganzen fischreichen See

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Katholische Blätter aus Tirol
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Page 15 of 24
Date: 20.05.1867
Physical description: 24
werd. Da sprach Johannes: Liebe frow vnd muter, nun weist« doch wol, dz es nit anders mocht sein, wan mensch- lichs geschlecht mocht nit anders erlößt werden. Da namen sie mein kind vnd wunden es in ein tuch vnd trugents zu grab. Da het ich gewelt, dz man mich darin gelegt het. Da kam mein sun Johannes vnd wolt mich dannen füren, da sprach ich: Ach mein liebster Johannes, laß mich gemessen der grossen trüw, die dir mein kind Jesus erzögt in seiner leisten nott, da er dich mir gab vnd befalch

zu einem kind vnd mich dir gab zu einer muter vnd laß mich nit scheiden von meinem kind, wan ich wil gern hie by meinem todten kind blyben vnd sterben. Da wurden alle die da warent bitterlichen weinen mit mir. Vnd also fürt mich mein sun Johannes wider mein willen von 'dannen in die stat in seiner mumen huß, die mein schwester was, vnd da mich die lüt sachent, das ich so iemer- lich kam, vnd sahen, das mein gewand also rot was von meins kinds blut, da Hellen sie groß erbermde über mich vnd sprachen

: Es ist grosser gewalt Hut in diser stat beschehen an diser reinen frowen. Vnd also bleib ich in meiner schwester huß vnd hell grossen iomer nacht vnd tag, vnd mocht mich mein sun Johannes vnd mein schwester vnd mein guten fründ all nit gnug trösten. Da ward die wyssag an mir erfüll, die Jeremias von mir geprophetisiert het, da er sprach: Sie weint tag vnd nacht. Vnd sie kunt vnd mocht nieman getrösten, vnd da ich in diser grossen clag was biß in die österlichen nacht, da kam mein hertzliebes kind iesus

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 20 of 20
Date: 10.02.1866
Physical description: 20
, aber eben so erfolglos, und nun bin ich hier. Johannes, um von Dir das Geld zu erflehen, das ich haben muß, wenn ich mich nicht als den Mörder meines Weibes ansehen will." In einer fast fieberhaft zu nennenden Spannung hatte Johannes dem Bericht seines Bruders zugehöct, der alle seine Hoffnung auf ihn setzte. Es kam ihm selbst so grausam vor, daß er diese zerstören sollte, und dennoch schwebten schon die Worte: „Ich kann Dir nicht helfen

" auf seinen Lippen, als ihm mit Blitzesschnelle ein Gedanke durch den Kopf fuhr. Hastig öffnete er eine im Zimmer befindliche hölzerne Truhe, und nachdem er ein paar Augenblicke darin umhergesucht hatte, holte er ein silbernes Schaustück hervor, welches er dem Bruder mit einem glücklichen Lächeln und den Worten reichte : „ Sieh' hier das alte, fast vergessene Pathengeschenk unseres seligen Onkels Johannes. Sollte der Erlös desselben nicht die Kosten

der Medizin decken?" Mit funkelnden Augen betrachtete Konrad das Schmuckstück und entgegnete dann: „Der hartherzige Apotheker murmelte etwas von drei Thalern. aber gleichviel, der Rest wird sich schon finden!" Hiemit riß er das Schaustück an sich und war gleich darauf aus dem Zimmer verschwunden. Kopfschüttelnd blickte Johannes dem Bruder nach, welcher ohne ein Wort des DankeS von ihm gegangen war. Das ganze Wesen Konrad's hatte für den einsam

wachen, die in seinen Wegen gehen/ Und je länger Johannes unter dem Sternenhimmel dahin wandelte, desto friedlicher und stiller wurde ihm um das Herz. (Schluß folgt)

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 13.06.1863
Physical description: 8
war. Die Außenseite trägt an den Flügeln in Malerei den englischen Gruß. Das Innere des Altarschreines stellt auf. dem rechten Flügel die Er schaffung vor, die Figuren im Mittelschreine die Erlösung, und an den linken Flügeln ist die Heiligung sinnbildlich dargestellt. Die Figuren im Mittelschreine sind rechts St. Johann Baptist, der Re präsentant der alten Kirche; links St. Petrus, der Repräsentant der neuen Kirche; in der Mitte die Mutter Gottes mit dem Kindlein, das die Aermlein gegen den hl. Johannes

den Täufer und Petrus^ ausstreckend, gleichsam das alte und neue Testament umfaßt. Der Aussatz des Altars stellt in» Mittelbilde den Mann der Schmerzen vor, wie ihn David geschildert hat; dazu gehörig befinden sich im Untersatze des Altares drei Engel, welche schon die zukünftigen Er lösungswerkzeuge des göttlichen Erlösers - in wehmüthiger Betrachtung verloren, in der Hand halten. Dem Manne der Schmerzen zur rechten Hand im Auffatze steht unter dem niedlichen Baldachin Johannes der' Lieblingsjünger Jesu

; er hält den Anfang feines Evangeliums in der Hand: In prmeixio erat verdum lim Anfange war das Wort). Das Evangelium läuft durch alle Spruchbänder der vorgestellten Figuren im Mittelbilde durch; unter dem Erschaffer liest man: In ipso vita erat (in ihm war das Leben); unter dem heil. Johannes den Täufer zur rechten Hand des Jesukindleins: Lie venit. in testimomum (dieser kam, um Zeugniß zu geben, wie das ganze alte Testament von dem zukünftigen Erlöser Zeugniß gab); unter der Madonna mit demJesu

, Johannes und die Muttergottes mit dem Jesukindlein. — Schließlich können wir einen Wunsch nicht unter drücken. Die Leser des Blattes wissen, daß mit dem Hausaltäre gleich zeitig eine Madonna-Statue ausgestellt wurde, Maria vom Siege. Diese schöne Statne gehört der Herz-Maria-Bruderschaft in Karneid. Möchten fich auch Wohlthäter finden, daß die Herz-Jesu-Bruderschaft in Karneid sich das Nebenstück zur obigen Statue — das Herz Jesu — anschaffen könnte. Amtliches. Nr. 4881/Vll 255, I8VZ, EjM . Von Seite

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