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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 22.06.1928
Physical description: 12
Bücher über ihre Helden, was aber nach dein Tode mit ihnen sei, da von weiß sie meistens nichts. Und doch müssen wir immer nach Männern Ausschau halten.'die im Leben und Sterben vorbildlich gewesen sind, aus Helden, die auch durch die dunkle Ervigkeitspfvrte Führer sein können. Einen Vollbluthelden zeichnet uns die hei lige Schrift an Johannes, den Gottestäu fer. Diese Tage führt uns die Kirche an die Wiege seines Gnadenkindes Johannes; sinnend bleibt der Christ da stehen und überschaut ein großes

Leben, einen Heldentod. Johannes war ein M a n n d e r A b t ö t u n g. Die erste Kunde über den Gottesmann an Zacharias, seinen Vater lautet: „Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken". Kaum zum Jüngling herangewachsen, zieht Johannes hinaus in eine rauhe Wüste Dort* lebt er knapp und einfach: Sein Kleid in ein Gewand aus Kamelhaaren, ein Ledergurt um die Len den schürzt es auf. Die Nahrung sind Heu schrecken und Waldhonig, ein Speisezettel, wie er sich einfacher kaum denken kann. Die Woh

nung? Gottes freie Natur in heißen Svm-ver tagen und kühlen Winternächten. Das ist Johannen, der Gottestäufer, der sich mit dein Einfachsten abzufinden versteht. Johannes, der Gottestäufer ist dann der M a n n de r D e m u t. Johannes hatte die Aufgabe, Vorläufer, Wegweiser des Messias zu fein. Deshalb lautete feine Parole: „Er muß wachsen, ich aber abnehmen". Johannes sieht die Schar seiner Jünger tatsächlich wach sen, er hat es täglich mit tausenden von Büßern zu tun, der hohe Rat von Jerusalem

schickt seine Gesandten und läßt Johannes fragen, wer er sei. „Jerusalem, ganz Judäa und das ganze Jordanland pilgerte zu ihm hinaus", schreibt der Evangelist kurz. Johannes ist der gefeiertste Mann, der Tagesheld. Und Jo hannes bleibt der Vorläufer, der Wüsteulöwe, der nur dem Messias die Pfade zu ebnen hat. Wie dann der Messias selbst auftritt, spricht der Vorläufer nur mehr sein „Ecce Agnus Dei" seht, das Lamm Gottes: ohne Zögern tritt er die Rolle des Tageshelden dem Erlöser ab. Noch einige Wochen

und Johannes ist vom Plan verschwunden, seine Hauptsorge ist es, die letzten Freunde dem Messias abzutreten. Gerade dieser letzte, selbstlose Zug zeigt uns in Johannes den M a n n d e r B e r u f s - treue. König Herodes, der blutschänderische Ehebrecher, hat Johannes wegen seines Frei mutes, den er auch dem königlichen Sünder gegenüber bewiesen, in Kerkerhaft gelegt. Hier freut sich Johannes, wie dem Messias Volk und Land zujubelt, von hier aus sendet er die die treuesten Jünger zum Herrn, hier beugt

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 16
Date: 15.05.1921
Physical description: 16
WIDER HA L L schriften und alten Tagesblättern aufgehäuft, was in ganz verfcbobener Perspektive, jedenfalls m vorur teilsloser Vielfältigkeit, zusammengerafft und übev- dacht wurde. Dabei erlitt die priesterliche Tätigkeit des kleinen, Johannes keinerlei Einbuße, nur wurde er noch stil ler und zurückgezogener, hatte noch weniger für feine tatsächlich lebende Umwelt übrig, so daß man manches mal groß Mühe hatte, Johannes zum Mittagstisch zu finden, oder, was selten genug vorkam

, mit ihm einen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen; diese Ausflüge wurden übrigens von Johannes als überflüssig, nichtssagend und.daher als lästig exnpfun- den, und es kam häufig vor, daß er sich gegen derartige Störungen, als die er solche erzieherische Versuche aufnahm, sträubte, sich ihnen mit einer starken, ihm sonst gar nicht eigentümlichen Hartnäckigkeit, bei nahe Wildheit widersetzte. Man ließ also dem Kna ben, mit dem man sich sonst auch nur wenig beschäst tigte, in den meisten Fällen seinen Willen

mit Büchern, eine Art traditioneller Biblio thek, die man, wahrscheinlich, um Platz für zweck mäßigere und bessere Möbel zu gewinnen, eines Ta ges in einen unbewohnten Raum stellte, wo man ihrer mit anderen unbrauchbaren Dinaen, wie sie sich im Laufe der Jahre zu Dutzenden anhäufen, vergaß. Johannes hatte das alte Möbel mit dem noch älte ren Inhalt bei seinen Streifzügen durch die Kam mern, Zimmer und Stübchen des Hauses, die er, je verborgener und verlassener sie waren, desto mehr liebte, endeckt

hätte. Der schiefe, braun gestrichene Kasten, der sich kaum noch aus den Füßen trug und dessen Farbe durch die lange Zeit, in der er unbenutzt gestanden war, ins Graue verlief, an manchen Stellen auch das Holz sichtbar werden ließ, enthielt vier Mteilungen: Drei Fächer waren in zwei Reiben mit Büchern angefüllt, das vierte enthielt eine Lade, die versperrt war: der Schlüssel dazu war länast in Verlust geraten, so daß Johannes nickt dazu gelangen kannte. Inhaltlich waren die Biicher wahllos

sich ein Werk über interne Hausmedizin, dazu ein buntes Traumbuch, an das sich ein alter Schopenhauer anlehnte. Die Klassiker, soweit sie zum Bestände des guten Tones gehören, also Schiller, ein ausgewählter Goethe, etwas Lefsing und Körner in einer Luxusausgabe waren jedoch, da sie sich immerhin in ihrem äußeren Gewände ähn lich sahen, halbwegs in eine Reihe gekommen. Und hier begann nun Johannes, soweit er dem Inhalt nur irgendwie zu folgen vermochte, sich durchzulesen. * Mit der Zeit wurde

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 18
Date: 02.12.1927
Physical description: 18
Nr. 52 Freitag den 2. Dezember 1927 Seite 9 Johonties der Täufer. Johannes Hörle im Kerker von den Taten -Christi. Da entsandte er zwei von seinen Jün gern und ließ ihn fragen: „Bist du es. der da kommen soll, oder sollen wir einen anderen erwarten?" Jesus antwortete ihnen: „Gehet hin und meldoet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige wer den rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die frohe Botschaft verkündet. Wohl dem, der an mir keinen Anstoß nimmt

!" Nach ihrenr Weggang? begann Jesus zu den Volksscharen von Johannes zu sprechen: „Wozu seid ihr in die Wüste hinausgezogen? Ein Schilfrohr zu sehen, das vom Winde hin und her bewegt wird? Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Einen Menschen in weich lichen Kleidern zu sehen? Seht, die da weich liche Kleider tragen, wohnen in Königs palästen. Wozu seid ihr also hinausgezogen? Einen Propheten zu feh?n? Ja, ich sage euch, noch mehr als einen Propheten. Denn er ist es, von dem geschrieben stehi: „Siehe, ich sende

meinen Boten vor dir her, er soll den Weg vor dir bereiten. Wahrlich ich sage euch, unter denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein größerer ausgetreten als Johannes der Täufer." Zu allen Zeiten gab es große Männer, Männer voll Tatkraft und Energie, Männer voll heiliger Ideale, voll Mut und Unerschrok- Kenheit. Größerer aber als Johannes der Täu fer ist „unter den vom Weibe Geborenen", also in der ganzen Menschheit,-keiner ausgetreten. Moses, König David, die Propheten, das waren gewaltige Männer

und jeder Israelit nannte ihre Namen mit Ehrfurcht und Stolz. Johannes aber ivar „noch mehr als ein Pro phet." Schon Isaias hat ihn vorausverkündet als „die Stimme des Rufers in der Wüste". Rufer in der Wüste ist der Löwe. Wenn er brüllt, bebt die ganze Wüste,- die Tiere stehen wie ge bannt und lauschen und wagen es nicht, seinen Weg zu kreuzen, seinen Augen zu begegnen. Majestätisch und würdevoll, furchtbar und schreckhaft schreitet er einher, der König der Tiere. Der mächtige Kopf schüttelt die wilde Mähne

, der Leib ruht auf den Pranken wie auf Säulen. Funken sprühen aus den Augen, der lange Schweif mit der dicken Quaste ist in beständiger Bewegung, ein Zeichen seiner Un ternehmungslust. Kraft, Mut, Hoheit, das find seine charakteristischen Eigenschaften, sie er heben ihn zum Fürsten im Reiche der viersützi- gen Tiere, dem sich alle bedingungslos unter-- ordnen. Und als solcher Löwe war Johannes vorausverkündet und so erschien er in der Tat. Seine Heimat war schön hineingebettet in die Berge von Juda

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Der Arbeiter
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Page 6 of 9
Date: 15.08.1928
Physical description: 9
, das eiserne Ungetüm aus dem Einschnitte, welchen zwei aneinander geschobene Hügel bildeten, gegen die Grillenbacher Haltestelle. „Der Zug kommt! der Fritz kommt!" Der Hadwiger hätte beinahe auf seinen Sohn, den „Herrn Lehrer", vergessen. Jetzt rannte er nach der Haltestelle, daß ihm die langen Rockschöße um den Leib flogen. Die anderen Vierlehener waren auf ein Zeitlein ins Wirtshaus gegangen. Rott und Johannes aber stiegen die paar Stufen empor, die zum Pfarrhause führten und Rott zog die Klingel. Ambros

lichkeit. Aber er tat noch mehr. Hatte manch einer einen talentierten Jungen im Hause, dann ließ er ihn weiter lernen. So hatte er schon etlichen Jungen in die Höhe geholfen. Zur Zeit hatte Pfarrer Ambros zwei« Jungen, oie er studieren ließ: des Hadwigers Fritz und des jungen Rotts Gottfried. Und nun kam der Johannes an die Reihe. Die Klingel ging. Ein Weile hernach kam des Pfarrers Häuserin. Der Rott mit seinem Jungen wäre draußen. Sie mögen nur hereinkommen, meinte der Geistliche. Sie kamen

zärtlich über den Scheitel seines Kindes. „Das Kloster, dem ich angehöre will heuer aus un serer Gegend einen Jungen als Sängerknaben nehmen. Es hat sich dieserhalb an mich gewendet und da habe ich Euren Johannes vorgeschlagen. Rott, wenn Ihr wollt... Es kommt auf Euch an." „Und ob. Hochwürden! Bin ja nur ein einfacher Ar beiter und, Gott weiß, nicht in der Lage, etwas zu tun. Wenn ich auch möchte... wenn ich auch möchte." Seine Augen begannen zu glänzen. „Und aus seinem Kind

, da man nicht mehr kann, wenn man auch will. Da ist es gut, wenn man ein paar Gröschlein übrig hat. Ihr versteht mich wohl? Für den Jungen werde ich schon sorgen. Wie für den andern, den Gottfried. Was ich über ihn höre und was er mir schreibt, macht mir Freude. Ich setze große Hoffnungen auf den Gottfried. Und so Gott will, er wird sie erfüllen. Ihr könnt stolz sein auf ihn, Rott. Ihr werdet große Freude an ihm erleben. Und ich hoffe auch an Johannes." In Rotts Augen trat eine Träne. „Herr Pfarrer ... ich weiß

mit emporbezogenen Beinen und den Händen unter dem Kopfe. Nrcht mehr im Sommer im Wässerlein patschen und im Winter rodeln und Mitteln. Eine andere Zeit kommt jetzt, Junge, eine ganz andere Zeit. Aber wenn du auch hinter Büchern sitzen mußt und dich für die Zukunft vorbereiten muht, bleibe im Herzen ein Kind, bewahre dir deinen kind lichen Sinn, dein kindliches Gemüt. Bewahre dir den Traum deiner Kindkeit und — Junge — und vergiß auf unseren Herrgott nicht." Johannes schaute den Pfarrer an, als verstünde

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 11
Date: 24.12.1926
Physical description: 11
Absichten. Sie sind Träger einer neuen kommuni stischen Weltidee und wollen brennen und rauben und „vielleicht noch ärgeres". Mit barschen Worten fordern sie nun Essen und Nachtquartier. Das Mädel aber, noch gänzlich benommen und durchdrungen von der alten Bibel, erkennt in den Beiden Gesandte vom Himmel. Das ist für die Gauner eine günstige Gelegenheit,- sie geben sich als die zwei Apostel Petrus und Johannes aus und ihr zufälliges Äußere erleichtert die Sache. Jetzt frägt das Mädel in einemfort

die Heiligen, einzelne schwere Bidelstellen zu erklären. Das ist nun urkomisch, wie Petrus anhebt, die hl. Schrift auszulegen. Johannes jedoch hat sich schon zu viel mit Maria Magdalena eingelassen. In seinem Herzen fängt der letzte Funke zu glühen an und die fragenden Augen Magdalenens dringen bis in feine Seele. „Herr Johannes, nicht traurig sein!" Es ist zu viel für Johannes wundes Herz. Maria: „ Herr Johannes, darf ich noch was fragen?" Johannes: Antwort gibt!" Maria: — liebt?" — „Noch einmal, sofern

zu läuten an. Ein Prolog schließt das Apostelspiel. Wahrlich so tiefer Sinn liegt darin, man sindets selten in einer Komödie. And die Spieler? Sie leisten Vorzügliches, für Dilletanten Wunderbares. Herr Aust spielt den Großvater, Frl. Ido Niklas die Maria Magdalena, den Johannes Herr Ernst Sollereder und seinen Partner Petrus, Herr F. Brown. Wie bereits bekannt, wurde das Stück mit gro ßem Erfolg in den Salzburger Festspielen aufgeführt. Herr Othmar Noithner hat mit Herrn Brown die Negie übernommen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 15.06.1930
Physical description: 8
des Fürstbischofs das „Hoch"- Schreien der Schüler nicht verhindert hätten. Der Direktor be dauerte dies sehr und meinte: Nur ein Kind der ersten Klasse habe geschrieen: „Evviva". Die MrWWse Iohaimes i— Xi. Bon Prälat Dr. Franz H i l b e r im „Kvth. Sonntagsblatt" Brixen. Mit Msgr. Geister besteigt wieder ein Johannes den Bischofsstuhl von Sabiona-Brixen. Es ist nicht ohne Interesse, ajus «Anlaß der Inthronisation einen gedrängten Rückblick zu wersen auf die Bischöfe, welche den Namen Johannes getragen

haben. Johannes I. gehörte zu jenen Bischöfen, welche in aillejn Verzeichnissen als Nachfolger des heiligen Jngenuin in Sabiona genannt werden, bvn deren Wirksamkeit uns aber weitere Nach^ richten fehlen. Es war der einzige Bischof in Sabiona mit dem Namen des heiligen Johannes. Vor seiner Erhebung zum Bischof bekleidete er die Stdlle eines Propstes in Berchtesgaden. Als Bischof hatte er ver schiedene Streitigkeiten auszutragen, so mit dem Stifte Jnnichen, mit Heinrich, dem Grasen von Görz, ganz besonders

aber war er in Schwierigkeiten mit der römischen Kurie wegen Bezahlung der Taxen, weswegen er sogar mit dem Banne bedroht wurde. Er starb aber frühzeitig. Auf seinen Wunsch! wurde er in Neustist begraben. Sein Grabstein ist bei der Erneuerung der Kirche zugrunde gegangen. Sein Nachfolger war Johannes III. Wülfing, von Schlackenwert in Böhmen gebürtig. Nachdem er vom Domkapitel gewählt war, konnte er seine Bestätigung von seiten des Papstes nicht erlangen. Er reiste selbst nach Avignon, wo sich damals der päpstliche Hof

war wieder einer dieses Namens, Johannes IV. von Lenzburg. Er stammte aus der Konstanzer Diözese, war Bischof von Gurk und durch besondere Emvieh- lung der österreichischen Erzherzoge zum Bischof von Brixen Mit der heutigen Ausgabe erhalten unsere Bezieher die Posterlagscheine bezw. Zahlkarlen zur Erneuerung des Bezugsrechtes für das Hl. Quartal 193k Um in der regelmäßigen Versendung des „Südtiroler" keine Unterbrechung eintreten zu lassen, eisuchen wir un sere geehrten Bezieher, die Einzahlung der Bezugsgebühr sofort

vorzunehmeu Bezugspreise: Bei ganzjährigem Bezug: 8 9.— od. Rm. 6.— Bei Vierteljahr. Bezug: 3 2.50 od. Am. 1.80 Verwaltung „Der Südtiroler" Innsbruck, Postfach 116 befördert. Unter seiner Regierung sielen die Bayern ins Land ein und der Bischof selbst zog mit seinem Stiftsadel gegen sie zu Felde. Er starb am 5. August 1374. Der fünfte Bischof mit dem Namen Johannes war Jo hannes Röttel von Hallein (1445 bis 1450). Er stand in gutem Einvernehmen mit dem Landesfürsten Sigismund, mit dem sein Nachfolger

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 17.10.1928
Physical description: 12
und der Großvater! Was hätten die für eine Freude! Also, lieber Vater, in drei Tagen komme id). Du wirst mich wohl in der Haltestelle erwarten? Gelt, Du versprichst mir, datz Du Dich wegen dieses Brieses nicht ängstigen und nicht erschrecken wirft, datz ich so blasse, eingefallene Wangen habe. Ich bin gesund und werde ganz gesund, wenn ich einmal bei euch draußen bin. Weißt, die Landluft ist Balsam für eine kranke Lunge. Und nun leb' wohl, lieber Vater? Dein Johannes. Rott hatte den Brief gelesen, aber er hielt

er aus der Hütte ein lautes Weinen dringen. Drei Tage später ging Rott nach Grillenbach hinüber, um den Johannes abzuholen. Er ging nicht wie sonst den Weg, der zu den Brü- dien des Herrn Gebhart sich abzweigte, er ging durch den Wald, der hinter Vierlehen anstieg, denn er wollte keinem Mensd)en begegnen, sondern ganz allein mit dem, tiefen Weh sein, das ihm am Herzen brannte Im Walde ist's still und einsam, da stört kein Geräusch das Sinnen und Denken und Rumoren in seiner Brust und vielleidst

, daß es dann ruhiger in ihm wird. Ad; Gott, in seinem Innern war es so zerrissen, so zertreten und zerwühlt, so hoffnungslos. Der Johannes!... Rott wankte durch den Wald, auf dem die Mor genfrühe lag. Durd) das junge zartgrüne Gelaube brad)en sich die ersten Sonnenstrahlen und lagen wie blitzendes Geschmeide aus all den zitternden Blättern und leise schwankenden Aesten. Hatte es sich früher immer so wohltuend auf Rott niedergesenkt, wenn er zu dieser Zeit durd) den Wald gegangen war und seine Seele erhoben

zu jenem All- Einen hoch über die Baumkronen, und war dabei ein Stück dieses wunderbaren Friedens in sein Inneres ge fallen, heute wob dieser tiefe Waldessriede keine Schleier um sein Herz und brachte zur Ruh, was da rinnen kämpfte, stritt und es in Stücke ritz. Der Johannes! Daß er ihn immer in Sinn hatte, datz er ihn überall sah, mochte er die Augen dorthin wenden oder dorthin. Und so blaß waren seine Lippen und so eingefallen waren seine Wangen und die Brust war so eingesun- ken, gerade

auch der Rott. Der Johannes! „Herrgott!... Herrgott! Er bliditc zum Kreuze empor und biß knirschend die Zähne zusammen. Ein hartes Wort lag auf seinen Lippen, aber er sprad) es nicht aus, er würgte es die Kehle hinunter, die wie mit einem Stricke zuge- sd)nürt war. „Nicht, Rott... nicht," sprad) er zu sich, „der Herr wird schon wissen, was er tut, er. ohne dessen Willen kein Haar von deinem Kopfe fällt." Dann setzte er seinen Stock ein und schritt weiter. Das war sein Junge, sein Johannes, der ihm ein mal

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 16
Date: 27.05.1921
Physical description: 16
WIDERHALL aber jemand gefragt, warum ... er hätte keine Ant wort gewußt. Der Tag endete mit einer für Johannes ungewöhn lichen Begebenheit. Als man mit der Abendmahlzeit ZU Ende war, erhob sich der Vater und sagte, daß er heute mit der Mutter wegzugehen beabsichtige. Da bei glättete sich sein Gesicht in beinahe festliche Mie nen und es geschah etwas sehr seltsames: Er umarmte die Mutter und küßte sie. Er küßte sie in einer eigentümlich bewußten Art, wie ein Besitzender. Die Mutter

war offensichtlich überrascht, auf sie schien das Ereignis gegenteilig zu wirken, denn sie wandte sich ab und Johannes glaubte wahrnehmen zu kön nen, daß sie still zu weinen begann. In seiner Aufregung bemerkte er nicht, wie sie ihm lange traurig nachblickte, als er das Zimmer verließ, er hörte nicht, wie sie sich mit einemmal weigerte, den Vater zu begleiten, und daß dieser schließlich unge halten allein" wegging. Johannes sah die Mutter diesen Abend nicht mehr und war überzeugt, ganz allein zu Hause

zu sein. Das gab ihm das selnze Empfinden einer glücklichen Selbstherrlichkeit, die ihn entdeckersreudig und stolz in die Höhe hob. Auf rechten Hauptes schritt er ein paarmal durch sein Zimmer und überbörte es abermals, daß jemand lau schend vor seiner Türe stand, jemand, der nicht ein zutreten wagte, jemand, der mit einemmal laut auf schluchzend davoneilte . . . Johannes war mit sich allein und hatte nur den einen Wunsch, den Abend gut auszunützen; denn er wußte, daß Bava. wenn er nach Tisch das Haus ver ließ

sich die Augen, als ob er eben geschlafen hätte. Dann erhob er sich und ging, wie allabendlich, in seine Bücherkammer. Dies mal drehte er, ohne lange zu überlegen, das Licht an, denn er wußte sich unbehelligt und brauchte keiner- lei Ueberraschungen zu fürchten. Das Bücherregal stand, wie immer, zur Mauer gebeugt und Johannes blieb stehen, unschlüssig, was er sich heute aussuchen sollte. Da siel ihm plötzlich auf, daß er bisher erst die drei offenen Fächer des Schrankes kannte, daß er aber in die vierte

Abteilung, eine versperrte Lade, noch keinen Einblick gewonnen hatte und ihm merk würdigerweise niemals der Gedanke gekommen war. dort nachzusuchen. Vielleicht lagen hier besondere Schriften aufbewahrt, die man ihres wichtigen In haltes wegen verschlossen hatte. Johannes hielt aber nur eines für wichtig. Vielleicht fand er hier Klar heit und Neues, fand er hier das. was ihm in der Kette fehlte, was die Liicke in seinen gedanklichen Zusammenhängen offen ließ, was ihm den Bau sei ner Vorstellungswelt

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 16
Date: 15.05.1921
Physical description: 16
, das Johannes führte, nahm jeden Tag, kurz vor Mitternacht seinen Anfang. Man aß gemeinsam das Abendbrot, der Vater votierte nach der Zeitung, die Mutter nahm ihre Brille und begann in iraend einer Zeitschrift frommen Inhaltes zu lefen. Man redete niemals viel, redete man ober, so lief das Gespräch in einem kleinen Kreis hauswirt- sckaftlicher Sorgen zusammen, die man fo kurz wie möglich erlediaen wollte, denn sie waren unscheinbar, langweilig. Was sollte man sich sonst auch sagen? Johannes hatte meist

noch zu arbeiten und ging, nachdem er der Mutter aewohnhestsmäßig die Hand gekickt batte, in feine Stube. Die^e sah jedesmal auf und blickte bei dem Gut-Nacht-Gruß dem Knaben nach. Dieser Blick war Liebe, einaeschüchterte und barte Liebe, die bereits jenseits aller Worte bearaben lag. Johannes erkannte dielen Blick mit Rührung und grübelte darüber nack. ob sie ück etwa vor dem Vater fürchte. Der los doch inzwischen in der Zei- sting und sah niemals hin. Um halb elf vernahm man stets mit vünktlicher Gewckbeit

. wie der alte Rat saate: ..Es ist halb elf." Das Licht wurde ausaedrebt und Johannes wartete noch so lange, bis sich die Schlafzimmertüre der El tern schloß. Dann ging er in die anstoßende Kam mer zu den Büchern. Seine Augen wanverten über die grauen Reihen und er nahm meist wahllos einen Band heraus, den er wie ein verbotenes Gut in sei ner Tasche sorgfältig verbarg. Dann löschte er vorsich tig das Zündholz aus, das er, weil er es ja nicht wa gen durste, das elektrische Licht zu brennen, entzündet

zu wollen (was ibm trotz vieler Mühe noch im mer nicht gelangt? Sollte die Geburt eine Sünde sein und etwas Verbotenes? — Da fiel ihm ein, daß ja auch er in ähnlicher Weife auf die Welt gekommen fein mußte. Seine Mutter kam ihm in den Sinn und er erschrak. Wir können doch nicht, allesamt, die wir leben, die Frucht einer Sünde sein! Die Mutter beging gewiß keine Sünden, denn sie ist sehr fromm und der Abbe stellte sie ihm oft als Beispiel vor. Johannes — ich selber bin aeboren worden ... soll ich darüber

. Johannes blickte es an und kniete, wie von einem inneren Zwang übermannt, vor dem Kreuzbild nieder. Tief zur Erde gebouat. verharrte er lanae Zeit, bis ihn alle Glieder schmerzten' er blieb aber weiter in dieser angstvollon Stellung, denn er wollte Buße tun für seine Sünde. . . (Der Schlufl folgt Im nXchston Hoff.)

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Tiroler Warte
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Page 1 of 8
Date: 30.04.1922
Physical description: 8
fiir die vielen Leute zu klein ist, Muß ein großer Teil der Männer auf den Emporkirchen Platz finden. Von oben hinunter zu scharten, ist es ein eigenartiger An blick, man sieht fast nichts als die breitkrämpigen Hüte, daß hie Köpfe unter den Hüten fast den Hals verrenken müßten, um aufwärts schauen zu können. Und sie schauten alle auf. wärts, denn oben auf der Kanzel stand der Herr Johannes, her schöne, schneidige Kooperator, ein Redner, wie vor ihm in hiesem Tale

hat hetlle seinen Tag. —" Sie zählte die Telle« ab: „Na, wirklich, es stimmt." Nach dem sie auch sonst noch mH Kennermiene alles überblickt hatte, nickte sie nickst unbefriedigt. Nur etwas hatte das Vro nele vergessen: dre Tischmanipeln für den Herrn Pfarrer un-d Herrn Johannes. „Braucl-en die andern keine?" fragte das Mädchen, „Fallt mir nicht ein," erwiderte die Miedst „Hatz i die neue Mode auch no aufbringet, einein jeden ein Ab- wischtüchel zu geben, wir haben sonst g'nng zu waschen. Der Herr

Frühmesser und der Herr Stöffel brauchen keines und der Zehneinesser wischt sich sein' Mund schon am Tischtuch ab. Mit'n Wein wirst wohl ordentlich aufgepaßt haben?" Der Herr Johannes trinkt einen Weißen und der Herr Stöffel für den ersten Durst eine Halbe Leps. Und heut', weil Fest- tag ist, weißt schon, wird, wenn sie ausgerrunksn haben, noch einmal nachg'schenkt. _ So, es läutet Elfe: geh' mit dem Krug zum Brunnen um frisches Tischwasser, dann kannst den wer- ßen Auftragschurz anlegen

und die Milzschnitten-Sirpp' bringen." „Ah, nöt Knödelen heut'?" sagte enttäuscht der Herr Pfar» rer, als er den Deckel des Suppentopfes abhob. „Heut' ist Festtag," erwiderte schüchtern das Vronele, „die Miedl hat g'sagt, a Milzschuittensupp' ist viel vornehmer, als, wie jeder hellichten Werktag, die Knödel." „Wenn's Essen noch so gut ist, ließ der Herr Stöffel sich hören, ohne Knödel ist', grad, als ob ma nöt 'gossen hätt." Der schöne Johannes hingegen hörte mit kühlem Lächeln solch! Profane Reden, fast

geringschätzig glitt sein Auge über die Sprecher, als ob er sagen wollte: „Was kümmert Ihr Euch um solche Kleinigkeiten, Der Mensch lebt nicht allein vom Brote, sondern von dem, was aus dem Munde Gottes kommt!" Herr Bartl, der älteste und dickste von den Kooperatoren, Johannes' Tischnachbar, schien dessen wegwerfende Miene zu ärgern, und da er nicht gewohnt war, sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen, stieß er ihn am Ellbogen an und sagte; „Ihnen, Herr Amtsbruder, is freilich gleich, was sie z'samm'« essen

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 05.09.1928
Physical description: 10
fein Vater neben ihm auf der Bank. „Gottfried," sagte Rott zu seinem Aeltesten, „die Ferien sind vorüber und morgen geht es wieder nach Wien zurück. Und da wollt' ich noch ein paar Worte mit dir reden, Gottfried."" Er tat einen tiefen Atemzug. „Siehst, Gottfried, die Mutter ist fort von uns und du und die Marie Und der Johannes seid mir geblieben. Ich Hab' euch alle drei allzeit lieb gehabt. Ihr wäret mein ganzes Glück, das mir der Herrgott beschieden... mein einziges Glück. Ich Hab' auch allzeit

, auch ich möcht' mich einmal freuen... recht freuen... und die Freud' sollt' ihr mir machen... du und der Johannes... ja, ja du und der Johannes." „Das will ich, Vater, kam es über Gottfrieds Lippen. Er umklammerte die schwielenbedeckte Hand feines Vaters und preßte sie an sein Herz. „Wenn du das willst, dann geh' den geraden Weg fort. Schau nicht rechts und schau nicht links... geh' den geraden Weg fort. Manchmal ist es einem, als sähe er eine neue Sonne aufsteigen, aber es ist keine Sonne

ging die Zeit hin. Es war am Sonntage vor Weihnachten. Rott war vormittags in der Kirche drüben in Gril lenbach gewesen, dann eine Weile beim Pfarrer, um nachzufragen, ob Nachrichten von seinen beiden Jungen ein getroffen wären. Vor ein paar Tagen schon war ein Brieflein bei. dem geistlichen Herrn eingelangt. Gottfried hatte ihm geschrieben, daß er und Johannes am heiligen Abend heimkommen werden. Der Johannes ' fei brav und lerne gut. Nur an daheim denke er viel und sehne sich nach den Bergen

und Wäldern und sehne sich nach dem Vater und Großvater. Er freue sich schon recht sehr darauf, einige Tage daheim zu sein. Der Vater solle nicht vergessen, ein Bäumlein im Walde zu schneiden und es zu schmücken. Und der Großvater solle oben in der Dachlage seinen Schlitten heraussuchen. Sonst wären sie beide gesund, nur der Johannes sei ein wenig blaß. Das käme wohl daher, daß er sich nach der Heimat sehne. So hatte der Gottfried geschrieben und der Pfarrer dem Rott erzählt. Wie ihm dabei wurde

von ihm und mehr als ein mal rüttelte und schüttelte er dann in seiner Freude seinem Vater die Hände: „Vater? Vater! Wenn der Johannes groß fein wird!... Wenn der Johannes groß sein wird!" Und in stillen Stunden, wenn er des Abends auf der Bank vor seiner Hütte saß und um und um ein heiliger Friede lag, sah er ein Bild, an dem er sich nicht satt genug sehen konnte: Das Kirchlein in Grillenbach. Drinnen eine große Menge. Sie alle sind von weit und breit Zusammengeströmt. Und am lichtglänzenden, reich mit Blumen

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 14.12.1928
Physical description: 16
Seite 4 Lienzer Nachrichten Uokannesfrsge. „Bist du es, der da kommen soll, oder sol len wir auf einen andern warten?" So steht im Evangelium eines Adventsonntags. Johannes der Täufer ist es, der die Frage an Christus stellen läßt. Eine merkwürdige Frage: Johannes ist der Vorläufer des Herrn, er will das Volk auf Christus vorbereiten, er zeigt auf ihn hin mit den Worten: „Seht das Lamm Gottes!" Er weiß so gut. daß Christus der erwartete Erlöser ist: daß die Welt auf keinen anderen zu warten

braucht. Und fragt doch . . . Ist Johannes ungläubig geworden? Nicht für sich stellt Johannes diese Frage. Er stellt sie für seine Fünger, für das Fuden- volk. Damit sie aus Christi eigenem Munde die Antwort hören sollten. Damit sie sehen sollten, wie die Weissa gungen der Propheten auf Jesus von Nazareth Paßten. „Blinde sehen, Taube hören, Armen wird frohe Kunde gebracht". Das war der, auf den die Völker warteten. Auch für uns hat Johannes seine Frage ge stellt. ,, —Sollten

er und ihr kennt ihn nicht": Fesus Christus. Johannes hat es seinen Zeitgenossen gesagt. Johannes sagt es der heutigen Zeit . . . Hört ihr es? . . . „Armen wird frohe Kunde gebracht" . . . Warum trinken wir nicht von dieser frohen Kunde, wir wüstenmüde Glücksjäger? Soll Christus für uns der Eckstein werden, an 'den uns Gottes Zorn zerschmettert? „ —. — Sollen wir auf einen andern war ten?" . . . = Urania Lienz „Gra so lautet der Titel des Uraniafil- mes, der am Freitag, den 14. Dezember in Linkers Kinosaal

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 10.10.1928
Physical description: 12
) einen hatte, den Johannes, der alles hätte gut madien und seinen Lebenstraum erfüllen können. Er drückte das Sehnen nieder, wenn es ihn wie früher packte, und löschte das Lichtlein in seinem Innern aus, wenn es wieder zu brennen begann. Er fürchtete, daß es auch mit seinem Johannes so kommen würde wie mit dem Gottsried und der Marie. Deshalb lieber nichts hoffen und nichts ersehnen und nichts träumen wollen, damit man vorbereitet ist, wenn das Leben es anders macht und die rauhe Wirklichkeit das Hoffen und Sehnen

ins Gegenteil wandelt. Ja, wenn das aber so leicht gegangen wäre! Wo gibt es auf dem weiten Erdenrund ein Menschenkind, in dem kein Hoffen ist und Sehnen? Der Mensch mutz hoffen, er mutz ein Sehnen haben, eine zweite Welt in sich haben, die ihn über die Rauheit und Wirklichkeit des Lebens hinwegtäufcht und seine Seele füllt mit leuchtenden Bildern und Gestalten und Zeiten. Und so kam auch über Rott wieder das Träumen und das Sehnen nach der Sonne: er hatte ja noch seinen Johannes. Und ein Jahr ging

es nicht, denn in ihm loderte und brannte ein Lidst, groß und leuchtend Und strahlend: sein Johan nes kommt nächstes Jahr aus dem Seminar. Sein ganzes Sinnen galt jetzt diesem seinem jüngsten Kinde. Ein Jahr noch... ein Jahr noch... dann ist der Johannes fertig... Und die Jahre werden ver gehen, dann wird der Johannes ein Pfarrer. Und dann zieht er zu ihm. Und bleibt bei ihm bis ans Ende seiner Tage. Ost ging Rott zum Pfarrer König hinüber. Der war noch derselbe wie früher. Nur älter hatte ihn die Zeit gemacht. Wie freute

er sich, wenn der Pfarrherr ihm so viel Schönes von seinen Jungen erzählte. Wie freute es ihn, wenn er sah, wie sid) der Pfarrer selbst über seinen Johannes freute. Wie oft griff da Rott nach den schmalen weißen Händen des Pfarrers und dankte mit einem innigen Blick, daß er den Johannes studieren ließ. Auch von Gottfried sprachen sie oft und von deie Marie. Wenn der Gottfried weiter studiert hätte und dann auf die Hochschule gegangen wäre! Der wäre schon längst ein Doktor oder ein Professor... Was das für eine Freude

in die Menschenherzen hinein, daß es Frühling geworden und neues Leben komme und neue Freude. An einem Sonntagsmorgen brachte der Postbote ein Briefchen von Johannes. Rott saß gerade vor der Hütte, blies die blauen Rauchringe in die Luft und blickte ihnen sinnend nach, bis sie zerrannen. (Fortsetzung folgt.) Die Technik im Haushalt. Immer wieder finden Ausstellungen statt, die zei gen wollen, wie die Technik und Rationierung heute im Haushalte so viele Urteile bringt, wieviel Arbeit erspart, wie alle möglichen

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 04.06.1930
Physical description: 8
einigen Volk von Brü dern gemacht. . . Unter den Klängen der „Giovinezza' zieht die Fanfare unter lebhaftem Beifall der Menge zum Tor hinaus. Draußen entzünden sich, eines nach dem ande- . ren, die Bergfeuer auf den Höhen: ein lodern der Kranz von Flammen, in dem die Bergbe- wohner schon seit Jahrhunderten ihre schönste Huldigung darzubringen pflegen: heute dem . hochwürdigsten Fürstbischof Johannes dem Elf ten, einein Sohn der Berge, die von dort oben niedergrüßen, dem Sohn der Zillertaler Bergs

sie nicht zu überfluten' — so lesen wir iin „Hohelied'. Es scheint wirk lich, daß zu ganz großen Demonstrationen ein Platzregen erst noch die richtige Weihe gibt: So hat mans erlebt beim eucharistischen Kongreß von Wien iin Jahre 1912 und beim eucharist!» schen Kongreß von Chicago und so haben iv-rs gestern wieder erlebt bei der ergeisenden Huldi gung an Fürstbischof Dr. Johannes Geisler von Brssanone. Schließlich bleibt der Menge doch nichts ande res übrig, als ihre Wohnhäuser, bezw. Gaststät ten auszusuchen

und der wohlverdienten Ruhe zu pslegen. Im aliehrwürdigem Dome Herrlich bricht der Morgen des dritten Juni über die Bischossstadt herein. Um fünf Uhr früh weckt Pöllerknall beim Aveläuteu die Bürger der Stadt und die vielen Gäste, die das hohe . Fest der Inthronisation des Fürstbischofs Dr. Johannes Geisler nach der Kassiansstadt geru fen. Gegen neun Uhr werden die letzten Vorberei tungen getroffen, um den Festzug des neuen Oberhirten aus der Hofburg in den Dom aufs festlichste zu gestalten Im Wesentlichen hält lich

, Haben dies bewirkt. Nun atmen alle Diözesalien auf und freuen sich, einen Oberhirten erhalten zu haben, der. wie wenig er auch als solcher erwartet wurde, ganz nach dem Herzenwunsche der Bevölkerung und, wie wir mit voller Zuversicht hoffen können, auch allen Behörden der gewünschte Mann sein wird: denn seine hohe Gelehrsamkeit und sein feines Takt gefühl geben Fürstbischof Dr. Johannes Geister jene Qualitäten, die von ihm als einer so bedeu tungsvollen Persönlichkeit gefordert werden. Die ganze Aufmachung

, der noch die treff liche Aufführung besonderen Nachdruck verlieh. Daß die große Messe in B-Dur von Josef Heydn, genannt Theresien-Messe, ihre Wirkung nicht verfehlte, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Mit dem päpstlichen-Segen, mit dem sin voll- re alt war; das Kapitel aber wählte traft dieser Einflüsse nicht den zwölfjährigen Prinzen, fon- dery den 76jähriWn Greis Johannes Platzguinmer. Platzgummer war ein wei ser, frommer und sehr wohltätiger Fürst. Er ließ z. B. täglich 50 Brote an die Armen aus teilen

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 16
Date: 26.07.1929
Physical description: 16
den Johannes' bittend zu sich, die Rosina meint, „Vater, ich leg mich zur Ruh, weiß wie früh eS Tag wird, gute Nacht!" Und geht weiter. „Wie hat doch euer Kind so harte Müh, an eurer Seiten, mir erbarmt es." „Denkt wohl, ich bin ein grausamer Vater?" „Nein, ich denk, es ist ein grausam Schick- fal." Schnell schaut der Medard auf. „WasI könnt ihr wissen von meinem Schicksal?" „Hab aber wohl geraten, daß eS grausam ist." Schafft der Johannes! eine Dirne, frischen Wein zu bringen, legt seine Hände sanft

danken, wo man nit weiß, was uns der Morgen bringt." Und schaut dem Johannes ins Gesicht, all die Monat schleicht er wie ein Verliebter um des Frundbergers Fähnrich, wird wohl nur sein, weil auch er einmal so jung war, ältest wird ihm wahr in dieses jungen Mannes Nähe, den er im stillem liebt wie ein Bruder, wie ein Sohn, wie eine Geliebte, alles wird ihm wach in seiner Seele, vor seinen Augen, — Schloß Prugg steht auf! Er kann sich nim mermehr erwehren, noch ist nit jüngster Tag. In einem Zug trinkt

er den Becher Weines aus. „Sagt mir, Herr Johannes, habt ihr noch eine Mutter?" Fast erschrickt er, nie noch hat er einen nach Vater und Mutter hier gefragt. „Eine Mutter!" Wie ein Klingen istS in Johannes Stimme. „Eine Mutter Hab ich wie keiner eine Hut, die beste, die schönste, die aller, aller liebste!" „Warum hat sie dich dann fortgelassen, wenn sie dich also liebt?" „Des Vaters Wille gilt in ihrem Herzeen, wie in meinem, so bin ich auSgezogen und sie hat mich gesegnet!" Der Medard trinkt den zweiten

Gawpo schaut verson nen, der Medard kann sich nit verwenden, von des Johannes träumerischen Augen, von seinen hellem Angesicht, ihm seind es wie vertraute Züge, wo Hab ich im Leben einen gesehen, dem er so gleicht und er sinnt und sinnt. Wo ist er etwan daheim, fast möcht er fragen, nein, nim mer fragen heut, wenn erst der morgige Tag in Gutem Kr ist, dann will er ihn bitten, unt seine junge Freundschaft, soll ihm Herzbruder werden. Fortsetzung folgt.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.05.1923
Physical description: 8
Kult. 1602 gab auch der Prager Probst Breitenbach ein Gebetbuch'heraus, welches neben Hymnen aus die Mutter Gottes eine Hymne auf den „Heiligen Johannes von Nepomuk, Kanonikus, Märtyrer, Landespatron vvn Böhmen" enthielt. 1608 er schien vom selben Verfasser ein Erbaukngsbuch, „Das fromme Böhmen"; darin heißt es: „Er — Johannes von Nepvmuk — hinterließ so ein Denk mal des unverletzten Beichtsiegels und der Notwen digkeit, die Beichte abzulegen, als auch zu hören.." Schlau waren sie — wie immer

—, immer näher dem Ziele zu . . . Auf die Bahn des Breitenbach- Pontanus traten nun zwei Männer im Vereine mit dem Prager Pater Emanuel: es waren dies die beiden Jesuiten Ferus und Tanner: Der erstere , bearbeitete den Besitzer der Herrschaft Pomuk, daß dieser ein Gesuch an den Papst um Kanonisation des Johannes Welflini de Pomuk — nicht mehr Janko! - clericus Pragensis diöcesis Jmperali autoritate notarius publicus schreibe. Ties war der volle Name des Magister Johannes, der ein Deutscher

der Wunder des Johannes ins Fabelhaste an. So sollen sich schon vor und während seiner Geburt durch ihn bewirkte Mirakel ereignet haben. Seine Geburt wird mit derjenigen des Vorläufers Christi, Johannes des Täufers, verglichen. Und man merke, als was sich dieser Hinweis gleich entpuppen wird: Im Jahre 1660 wird dem Johann die erste Kirche gebaut, und zwar vom Besitzer der Herrschaft Pomuk. Der Pseudo-Heilige wird abermals als Schmuggelware eingebracht, weil Urban VIII. das Gesuch verwor fen hatte. Rom

ist aber weit und ein Ausweg bald gefunden. Das Altarbild zeigt Johannes den Täufer mit dem Antlitz Jankos von Pomuk. Aber j der Prager Erzbischof Matthäus Ferdinand von Bilenberg erfuhr von diesem frommen Schwindel und reiste unverzüglich nach Pomuk, um sich an Ort und Stelle von der Richtigkeit der Anklage zu überzeugen. In Pomuk angekommen, begab er sich in die Kirche, und kaum gewahrte er das Bild, hob er seinen Stock und ries: „Herunter mit ihm! Er ist kein Heiliger! Das ist ein unerhörter Frevel

. Und als sich der Habsburger Karl VI. selbst beim päpstlichen Stuhle für den Heiligen von Po muk einsetzte, sprach ihn Benedikt Xlll. (1724 bis 1730) — einer der dümmsten Päpste, die die Ge schichte kennt — endlich heilig. — Die Priesterschast hatte über den Märtyrer der christlichen Wahrheit, ihre Herrschaft über den Verkünder des reinen I Evangeliums vorläufig gesiegt. . . Die Geschichte des „heiligen" Johannes von Ne pomuk hat auch einen eminent politischen Ein schlag: Ganz so, wie sein Hut dem Stattlialter Gesi- ler

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 16
Date: 02.08.1929
Physical description: 16
äußerlich, sondern an wirklichem Wert dem Golde gleich- kommt. Zu keiner Zeit des Jahres sind die Felder von soviel geschäftigen Menschen belebt wie jetzt. Die Erntezeit treibt alle Landbewoh ner hinaus und macht die Stuben leer. Sie ist für den Landmann zwar die Zeit des Ueber einmal wischt er dem Johannes v. Graben den kalten Schweiß von der Stirn, dem Johannes v. Graben, — viel ist ihm kommen, diese Nacht. Fetzt weiß er wohl, wess' Vaters Kind sein junger, sterbender Herzfreund ist. Fetzt braucht

mit wallenden Haaren, eisgrau feind sie, das scharfe tiefbraune Gesicht in die Ferne, und in die hellen, blitzblauen Au gen kommt langsam wieder daS Düster und die denklen Gewalten seiner gefangenen Seele! Es war nur ein Atemzug vergangenen Glük- kes, im langen, mühsamen Rest seines Le bens. Der Johannes ringt in seiner letzten Not und f eh: nach s.iner Mut er linden Hand, nach der Mutter herzlieben Blick. Kommt dem Medard ein unsinniges Denken und er fragt mit aussetzendem Herzschlag: „Gampo, wer

eS sein, me könnt er so unsinniges denken, — wo aber hat der Johannes sein edles Antlitz, die lichte Seel her? Warum mueß er den Sohn so lie ben und gleicherweis seinen Vater mit allem graußigen Abscheu hassen? Des Johannes Not steigt! Todesschauer we hen im kleinen Gezelt. Seine Händ strecken sich, „Mutter! Mut ter!" Nie nach dem Vater schreit er, der Me dard fühlt es mit Grimm und Wollust! Und weil des Johannes Händ so ins Leere sich recken, voll Verlangen, der Medard weiß sich nimmer zu helfen, gibt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 18
Date: 28.07.1927
Physical description: 18
(Fortsetzung von Seite 6.) Gibelgelehrter einen Ruf. Leider starb er noch längerem Leiden schon im Jahre 1917. Johannes Raffl trat nach der Matura im Jahre 1876 ins Priesterseminar in Brixen. Dort genoß er e«ine tüchtige theologische Ausbil- düng unter der Leitung des späteren Fürstbischofs Simon A i ch n e r. Fürstbischof Dr. Franz Egger war sein Lehrer. Am 18. Juli 1883 erhielt er vom Fürstbischof Johannes IX. Leiß die Priesterweihe. Rach den Primiz- ftrien zog der Neupriester als Präsekt

- geßlich. Fürstbischof Johannes Raffl diente also von Pick auf in verschiedenen kirchlichen Stellungen, so daß er sich reiche Erfahrung auf allen Gebieten der Seelsorge und kirchlichen Verwaltung sammeln und die Leiden und Freuden des Priefterlebens durchkosten konnte. Als im April 1921 dem hockwürdigsten Monsignore Johannes Raffl die Leitung der Diözese übertragen werden sollte, sträubte er sich mit Energie, die hohe Würbe und schwere Bürde zu übernehmen, weil er sich in seiner Demut zu unwürdig

Vater, der die Kunst versteht, die Menschen zu gewinnen und zu versöhnen und alle in Liebe zusammenzuführen. Wer wüßte nichts von der be zwingenden Liebenswürdigkeit dieses Oberhirten zu er zählen, die gegen hoch und nieder sich allzeit gleich auf- richtig und wohlwollend zeigte! Fürstbischof Johannes Raffl ist nur wenig über sechs Jahre Bischof gewesen. Im April 1921 wurde er vom früheren Hl. Vater Benedikt XV. zum Bischof der Brixner Diözese ernannt, am 13. Juni in Rom zum Bischof geweiht

und am 23. Juni war die feierliche In thronisation und Uöbernahme des bischöflichen Amtes in der ehrwürdigen Brixner Domkirche. Fürstbischof Johannes war befähigt und willens, das Menschenmögliche zu leisten. Der Herr hatte ihn zu einer unvergleichlich schwierigen Zeit an feinen Posten gestellt. Die Verheerungen der Kriegszeit hatten die Seelen nicht unberührt gelassen und das Zeitliche war vollends in Umwandlung begriffen. Das Religiöse lag dem Bischof vor allem am Herzen, die Obsorge für die Diözese

, wo er sich bereits als Kranker leider gewaltsam überanstrengte. Die Sorge um seine Person galt dem Bischof nichts, die Sorge um seine an vertraute Herde und sein bischöfliches Amt war ihm alles. Darum auch seine Volkstümlichkeit und seine Beliebtheit beim Klerus und seinen Diözesanen und darüber hinaus bei der Gesamtheit seiner Landsleute. Darum auch das hohe Ansehen, das er bei den staatlichen Stellen und Per sönlichkeiten genoß. Fürstbischof Johannes verstand es gut, mit allen Leuten umzugehen. Das kam wohl

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 12
Date: 24.06.1927
Physical description: 12
geheimnisvoll leuchtend die tiefste und innerste Schicht der gottgeweihten Jungfräulichkeit aufftrahlt. Des Heiligen Johannes v. Kreuz sämtliche Werke in fünf Bänden. Band 1: Aufstieg zum Berge Karmel. Nach den neuesten kritischen Ausgaben aus dem Spani schen übersetzt von P. Ambrosius a. S. The resia OED. 448 Seiten. Theathiner-Verlag (Kösel-Pustet), München 1927. Geb. M 9.50. — Wie eminent wichtig und zugleich von allöm Irrtum frei die Lehre des Heiligen Johannes vom Kreuz auf so heiklem Gebiet der mysti

schen Theologie ist, darauf hat erst in allerjüng ster Zeit das oberste Lehramt der Kirche selbst hingewiesen, indem durch Dekret der Riten kongregation vom 24. August 1926 Johannes vom Kreuz zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Die höchste kirchliche Behörde will damit zum Ausdruck bringen, daß alle, die der Lehre die ses Heiligen folgen, den sichersten Weg zur Erlangung der Vollkommenheiten gehen, und daß jene, welche über Materien aus dem Ge biet der Mystik schreiben wollen, nicht an den »Lienzer

Heilige Theresia, die Zeitge nossin unseres Heiligen, in weitschauendem Geiste von der Person des Heiligen Johannes vom Kreuz gesagt hat, das gilt heute noch in seinem ganzen Inhalt von dessen unsterb lichen Schrifteni „Johannes vom Kreuz ist ein ganz himmlischer, ja ich möchte sagen, ein wahrhaft gottbegnadeter Mensch. Ich habe in ganz Castiglien keinen gefunden, der iym gleich käme und der den Seelen auf dem Weg zum Himmel einen ähnlich großen Eifer einflößen würde wie er. . . Gott hat ihm fürwahr

ein besonderes Talent und eine ganz außergewöhn liche Gnade verliehen, um die Seelen zu lei ten." — In der Tat, sowohl die Seelenführer können aus den Schriften des Hl. Johannes vom Kreuz größten Nutzen schöpfen für ihr erhabenes und wichtiges Amt, als auch die nach Vollkommenheit ringenden Seelen, die sich in Ermangelung eines geeigneten Führers aus ihnen Norm und Richtschnur holen für alle Zustände des höheren Seelenlebens. Dsr weiße Tod in Deutschland. Die letzte Volkszählung in Deutschland er gab

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 03.07.1921
Physical description: 12
denbotschaft durchs Land ging, ist nun zur Vollen dung gekommen. Unser neuer Oberhirte Fürst bischof Johannes X. hat in feierlicher Weise den Stuhl des hl. Kassian bestiegen und die Regie rung der altehrwürdigen Diözese Brixen in die Hand geiwmmen. Kaum jemals wurde die Er nennung eines Fürstbischofs von Brixen mit solcher Freude von Geistlichkeit und Volk ausge nommen, selten einmal dessen Einzug mit solch warmem Jubel und solch festlicher Pracht gefeiert, wie es bei Fürstbischof Johannes Raffl

Hofburg. Festbelenchkmg und Serenade. Um */# Uhr abends erdröhnten Pöllerschüsse und stiegen Raketen im Hofburggarten auf als Zeichen für den Beginn der Höhenfeuer. Es flammten ringsum auf den Bergrücken und Hal den, besonders im Gebiete von St. Leonhard, zahl reiche Feuer auf. Die Ortschaften Milland, Sarns und Vahrn waren sehr wirkungsvoll beleuchtet. Auf dem Elvaser Berg lohten die Buchstaben ll. X. (Johannes X.) und dazwischen ein Herz, ebenso im Burgfrieden oberhalb der Station Bri xen. Dei

des schweren Amtes. Möge Fürstbischof Johannes X. recht lange, ge sund und rüstig, mit der Kraft von oben gestärkt, vom reichsten Segen des obersten guten Hirten be gleitet, die ihm anvertraute Herde leiten zum Heil des ganzen Tiroler Volkes! Das ist unser Wunsch zu seiner Thronbesteigung. Das Wappen des neuen Fürstbischofs. Fürstbischof Johannes hat sich selber ein über aus sinniges, den Zeitverhältnissen angepaßtes Wappen zusammengestellt. In der Mitte grüßt uns auf weißem Grunde das göttliche Herz

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