¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
120 Maria Jakobi O Hlmmetsbotschast, die mein Ohr vernommen, wie beglückest du. mich! Salome. Er lebt! Mein Heiland lebt, rst aufer standen ! O unaussprechliche Freude, die mein Herz durchströmt. (Pause. Beide Frauen stehen aus.) Komm, laß uns hier nicht länger werten, wir wollen allso gleich der Mutter unseres Herrn und seinen Jüngern allen die frohe Kunde bringen. Maria Jakobi. Ja, eilen wir! So viel Freude, Glück und Wonne können zwei Herzen allem nicht tragen. (Beide ab.) (Johannes tritt
eilig herein.) Johannes. Meinen Herrn und Meister, sagt sie, haben sie hinweggenommen? O Magdalena, welche traurige Botschaft hast du uns gebracht! (Gehl zum Grabe.) Wehe! Leer ist das Grab, dahin der teure Leichnam. Fließet ihr Tränen, erleichtert mir das Herz! (Weint.) (Petrus tritt aus.) Petrus. So ist es wahr? — Du weinst? O, deine Tränen sagen Alles. Johannes. Sieh hin, Petrus, und überzeuge dich. (Bleibt traurig stehen.) ^ - -, Petrus (das Grab durchsuchend.) D Weh; kJ Jam mer ! Er ist dahin
, nur die Spuren stnd' uh noch, die mir sagen, daß er hier geruht. Da das Tuch, das seinen heiligen Leib umhüllte, dre Bmde, die sanft um seine süßen Glieder sich geschlungen. Hier auch die Hülle, die seine heilige Mutter ihm auf's liebe Antlitz hat gelegt. (Küßt die Hà.) O laß dich fromm an meine Lippen drücken, ehr würdige/heilige Reliquie! — Doch ach! Wo wer den wir ihn selbst, den geliebten Meister, finden? Johannes. Horch, Schritte nahen sich; o daß er's " wäre!