¬Die¬ Heiligen in der christlichen Kunst : ein Handbüchlein für Besucher von Kirchen und Gemäldegalerien
90 5. Johannes. Unterdessen trauerte sein Weib zu Hause und als Judith, ihre Magd, ihr zuredete, sich zu einem Feste zu schmücken, schalt sie sie so hart, daß die Magd ihr ihre Kinderlosigkeit vorrückte. Da legte Anna ihren Brautschmuck an und ging in den Garten, dort betete sie unter Thronen. Da erschien ihr ein Engel, der verkündete ihr, Gott habe ihr Gebet erhört und werde ihr ein Kind schenken, das solle gebenedeiet sein in aller Welt und für alle Zeit. Und der Engel führte sie hinaus aufs
Feld, ihrem Gemahl entgegen, der vom Felde zurückkam. Da begegnete ihr Joachim an der goldnen Pforte, und sie fiel ihm um den Hals und verkündete ihm die frohe Botschaft, und sie gelobten ihr Kind Gott zu weihen. Darauf ward Maria geboren, die Mutter des Herrn. — Die Geburt Mariä ist eine der beliebtesten Dar stellungen in der christlichen Kunst; oft auch wird die H. Anna dargestellt, Maria lesen lehrend. S. Johannes der Täufer. M. Conceptio 24. September, ; Nativitas 24. Juni, Decollatio
29. August. Patron von Florenz, »^1 von Breslau, Cleve, Gent, Geldern, Lübeck, Leipzig und vielem ^ andern Städten, auch der Schmiede und der Lämmer. Er wird dargestellt in einem Gewand aus Thierfellen, oft mit struppigem Haar, als Zeichen der Bußübung; trägt das Lamm Gottes und das Kreuzpamer. — Johannesseuor und Johannes kronen üblich an der Vigilie, 23 Juni. In Rom werden in der Johannisnacht Sträuße von rothen Nelken und Lawmdelbüschel bei dem Fest aus dem Lateransplatz verkauft. Die Geschichte
des Vorläufers Christi ist aus dem H. Evan gelium bekannt. Die Legende erzählt, die H. Elisabeth sei zur Zeit des Kindermords zu Bethlehem mit ihrem Sohne in die Wildniß entflohen, und als die Verfolger ihnen nachsetzten, habe sich ein Fels aufgethan und sie Beide verborgen. Zacharias wollte ihren Versteck nicht verrathen und wurde erschlagen, Zwischen Tempel und Altar. (Ev. Matthäi 22, 35). S. Johannes der Evangelist, siehe Apostel. S. Johannes Capistrano 1465, 23. October; kanoni-