(Nachdruck verboten) 11 Herzrot «nö Himmelblau Rovelle von Eensr Kreische Johannes kam selbst und öffnete. „Mädel!" sagte er. „Ja, das ist aber wohl eine Ueber- raschung! Und wie du bloß ausschaust —" Sie sah gleich, daß er fertig zum Ausgehen war. „Ich muß mit dir sprechen —", erklärte sie, „sofort! Vorher gehe doch bitte mal hin unter, ein Auto wartet drunten, das hat mich hergebracht, düs muß bezahlt werden. Steck dir gleich fünfzig Mark ein, oder hundert — ich weiß nicht. Aber gehe schon
—" Er sah sie wohl verwundert an, tat aber doch, wie sie ihn gebeten. Sie ging derweilen durch den kleinen, finsteren Korridor in sein Zimmer, das dicke Telephonbuch lag gleich neben dem Apparat, und sie hatte Glück, weil sie schon nach kurzem Suchen den Namen Thomas Lukas fin den konnte. „Sehr dringend!" rief sie zum Fern amt. „Wie? Dann also als Blitzgespräch —" Johannes kam, er trug zwei Rucksäcke, ließ sie auf den Boden nieder und schritt auf Susann zu. „Daß du doch mal früher zurückkommst
—!" Er zog sie an sich. „Herrlich, daß du wieder da bist! Ich Hab' immer ein bissel Angst um dich, wenn —" Sein Mund suchte ihre Lippen, doch sie machte sich frei. „Ich habe mit dir zu reden, Johannes —" „So feierlich? Immerhin, wenn es schon nicht anders geht. Aber —", er zog die Uhr, „— ich habe wirklich bloß noch ein paar Minu ten Zeit. Eben bin ich angerufen worden, wahr scheinlich eine dringende Operation, und der Professor ist selber nicht recht am Zeug — was soll's also sein, kleine Bergbraut
?" „Laß das alles jetzt —", stammelte sie. „Es geht vielleicht um ein Leben, Johannes. Ich Hab' ihn ja selbst hergebracht, den Mann, den du " Der harte Zug, der so schnell in sein eben noch freudig bewegtes Gesicht kam, gab ihr plötz lich die notwendige Ruhe wieder. Mit knappen Worten erzählte sie ihm von Thomas Lukas und wie alles gekommen war, sie hielt dabei feine prüfenden, manchmal selbst beinahe un gläubigen Blicke aus, und als sie fertig war, wußte sie nichts anderes zu sagen, als: „Hilf
ihm, Johannes! Ich bitte dich, hilf ihm " Bevor er noch antworten konnte, schrillte der Fernsprecher. Sie ellte zum Apparat. Wien hatte sich bereits gemeldet. Eine sehr ruhige tiefe Frauenstimme sagte: „Hier bei Thomas Lukas. Wer spricht?" Janne! durchfuhr es Susann, aber für solche Gedanken blieb jetzt keine Zeit. „Gnädige Frau —", sagte sie, „erschrecken Sie bitte nicht, aber Ihr Mann ist nicht unbedeutend erkrankt. Ja. Rein, es war für ihn ganz un möglich, noch bis nach Wien zu kommen, wirk lich