im Umlauf, die eine staatliche Stelle (Monopoli di Stato) zum gleichen Zweck herausgegeben hat. In geschäftlichen Dingen wird mit unter, freilich selten genug, auch die deutsche Sprache angewendet — vorausgesetzt, daß dies kein deutscher Geschäftsmann tut. Johannes Anderlahn. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe & Co., Basel. Der Ruf der Heimat. Ich will euch erzählen, wie es kam, daß der Ruf der Heimat in dem Herzen des Johannes Anderlahn so übermächtig wurde, daß er ihn alles andere, dem er viele
, viele Jahre angehangen, vergessen ließ. Vergessen, daß er einer der erwählten Menschen war, denen früher Erfolg die Stirne krönt. Vergessen selbst die Liebe, die ihn mit der schönen und stolzen Anette Wilbrunn verband. Dann will ich euch erzählen, wie Johannes auf die Suche nach der Heimat ging und sie wiederfand. Oder sollte ich nicht sagen: wie er sie erst wirklich fand, die arme blut- und tränengetränkte Heimat. Die stolze, reiche, süße Heimat mit ihren Bergen und Tälern, mit Wolken und Sternen
und raunenden Wäldern. Mit be tauten Wiesen, bllltenüberschüttet. Die einzige, heilige, unverlierbare Erdenheimat, die wir nie und nimmer lassen können. Es fing damit an, daß Johannes an einem der trüben Winterabende, die den großen Städten eigen, in ein Konzert ging. Wie anders ist doch der Winter in unseren klaren Höhen, wo sein Lehensmann, der Frost, silbern gehar nischt von Kopf bis zu den Füßen, auf schimmernden Wegen, entlang den vereisten Wildwassern, klirrend und klingelnd zu Tal schreitet
, die allertiefste Heimat findet. Aber an alles das dachte Johannes nicht, als er an jenem Abend von zuhause wegging. Vorfreude war in ihm und auch ein wenig Groll, weil Anette nicht mit gekommen war. Doch später, als das Stimmengewirr verebbt war und tiefe Stille über dem großen Saale lag, aus der die schwebende, sehnsüchtige Eeigenstimme ausstieg, wie ein Strahl aus dem dunklen Erdenschoß emporflirrt ins blaue Mondlicht, kam eine traumhafte Versunkenheit über ihn. Die Bitterkeit der letzten Jahre fiel
von seinem Herzen. Ein Unfaßbares noch, ein Wunder wollte sich formen. Wie zartes Flügelschlagen des Er wachens regte es sich in seiner Seele. Dieses versonnene Hingegebensein war geblieben, als er durch die verhangene Nacht schritt, es hatte ihn nicht schlafen lassen. Müde und verträumt ging der nächste Tag zur Neige. Und am Abend hatte Johannes sich halb widerwillig, halb aus dem Wunsche heraus, der Gebundenheit seiner Kräfte zu entgehen, von Freunden mitschleppen lassen. Aber selbst hier, unter dem Gejohle