¬Die¬ Entstehung und Ausbildung der socialen Stände und ihrer Rechtsverhältnisse in Tirol : von der Völkerwanderung bis zum XV. Jahrhundert.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 1)
— 182 — seine Hilfeleistung zur Vertheidigung des Stiftsgebietes verweigerte, wenn sie gegen Stifts-Ministerialen verlangt würde. Unter diesen be fanden sieb böebst wahrscheinlich einige , gegen welche er ans ver wandtschaftlichen oder nachbarlichen Gründen sein Schwert nicht ziehen wollte 1 ). Ungeachtet seines Eintrittes in die Ministerialitat des Bischofes von Brisen finden wir Hugo von Täufers bei den verschiedensten Ge legenheiten doch immer wieder in bevorzugter Stellung. Sein Harne steht
bei Verträgen oder Handlungen des Bischofes oder des Grafen von Tirol unter den Zeugen immer an der Spitze der Ministerialen 2 ). Sein Spruch gilt als der Ausschlag gebende 3 ); ihm wird neben an deren Stifts-Ministerialen vorzugsweise der Titel: „ Nobilis vir Hugo “ beigelegt 4 ). In den letzten Jahren seines Auftretens begegnen wir ihm nur noch hei zwei Akten, die von seinem religiösen Sinn Zeug- niss geben. Im Jahre 1237 vergütet er dem Domeapitcl von Brixen alle Schaden, die er oder die Seimgen
in seinem Hamen demselben zugefügt haben dürften 5 ). Im Jahre 1241 stiftet er mit seiner Ge mahlin Adelheid das Hospital in Sterzing. Vielleicht hatte diese Stiftung einen Zusammenhang mit dem Kreuzzuge wider die Mongolen, zu welchem wahrscheinlich auch Hugo von Täufers sich rüstete. Wie Graf Ulrich von Ulten vor seinem Aufbruche zu diesem Kreuzzuge sein ganzes Erbgut, welches er im Oberinnthale besass, seinem Vetter Egno von Eppan, erwählten Bischöfe von Brixen, für den Fall, dass er aus dem Kriege
nicht mehr zurückkehrte, testamentarisch zu sicherte 6 ), so wollte auch Hugo von Täufers, wie wir annehmen dürfen, durch ein Gott wohlgefälliges Werk sich zum Auszuge vorbereiten 7 ). Von seinen zwei Enkeln, Hugo VI. und Ulrich HI. verdient nur der erste noch einer besonderen Erwähnung, theils wegen der bevor zugten Stellung, die er sowohl an der Seite Rudolfs von Habsburg als auch eine zeitlang an der Seite Albrechts, Rudolfs Sohn und ersten Herzogs von Oesterreich aus dem Hause Habsburg, e innahm
, theils wegen des traurigen Schicksales, das ihn später traf. Hugo VI. war vermuthlich im Gefolge des Grafen Meinhard von Tirol, dem Könige *) Siehe oben S. 180. 2 ) Hormayr, Beiträge, Urkunde nr. 91 p. 195 . Derselbe Geschichte von Tirol II. Urkunde dd. Bozen 1285 p. 314. 4 ) Ebend. Urkunde dd. 1280 p. 292—298. *) Sinnaeher, IV. p. 802 und Urkunde nr. 22 p. 885. *) Siehe oben 8 . 107. 7) Hormayr, Beitrage 1 . c. Urkunde von 1241, p. 131. — Sinnaeher IV. 842 u. f.