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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 11.01.1934
Physical description: 16
D merstag, den 11. Jänner 1934 (74. Fortsetzung.) Hugo beherrschte seine Ungeduld. „Wenn Ihr mich ans Land setzt,' sagte er, „nd mich nach Glensan begleitet, so sollt Ihr d; Summe bekommen, die ich Euch »er stochen habe!' „Und wer in Glensan kann eine solche Ämme auszahlen? Und wenn es jemand knnte, würde er es auch tun?' fragte Haw- kcs wieder. „Die Summe wird Such ausgezahlt wer- tn!' erwiderte Hugo mit dem Ernst eines Cannes, der um fein Leben handelt. „Miß Laue zu Glensan ist Lady Gertrud

Evre- wnd, Witwe des Lords Paget Evremond, te älteren Bruders von Lord Leonhard. Sie i meine Mutter und wird Euch die Summe zhlen, die ich Euch versprochen habe!' Rosamunde erstaunte. Hugo Miß Deanes 4rhn — der rechtmäßige Erbe Lord Paget ioremonds und folglich Erbe der Berwick- jen Güter und Titel, — es schien unglaub- tz! „Ich weiß nun,.was ich zu wissen wünschte', Igte der alte, Hawkers kalt. „Es tut mir >id, junger Mann, daß ich Euch nicht helfen tun; aber Geschäft, ist Geschäft

, und es ist tsser. das Gewisse fürs Ungewisse zu nehmen, hr scheint mir ja ein ganz nettei junger S ann zu sein. Ihr werdet mich aber ent- uldigen, daß ich zu dem halte, der mich am irrsten bezahlt.' ! Hugo seufzte, als er sah, daß der Mörder ir mit seinen Hoffnungen gespielt und gar cht die Absicht gehabt hatte, sie zu erfüllen. Sie segelten noch eine Strecke weiter, bis ts Ufer ihren Blicken entschwunden war und m sie her nur das weite, wilde Meer lag; tun sprach der alte Hawkers wieder: „Da ist noch ein Ding

mehr. Lord Leon hard sagte mir, daß Ihr ein Papier, hättet, welches er haben müßte. Ich werde Euch dies also abnehmen, sowie die anderen Schrift stücke, die Ihr etwa bei Euch führt, das Geld und so weiter. Es ist gerade nichts darüber ausgemacht, aber ich kann es ja Euch ebenso wohl abnehmen als dem Meere überliefern. Nun betet, wenn Ihr wollt!' Hugo erhob seine Augen zum Himmel. Ein Ausdruck der Verzweiflung lag in diesem Augenblick auf seinem Gesicht, der aber sofort der Ruhe und dem Mut

geleistet hatte, und öffnete die stärkste Klinge. „Seid Ihr mit Eurem Gebet zu Ende?' fragte der alte Hawkers nach einer Pause. „Ich will Euch gerade nicht drängen, aber der Wind ist rauh und ich werde auch nicht viel Zelt mehr übrig haben, um ungesehen wieder ans Land zu kommen!' „Ich bin fertig', erwiderte Hugo mit tiefer, ruhiger Stimme. „Wenn Ihr fertig seid, bin ich es auch', versetzte Hawkers. „Ihr seid gebunden und ganz zu Eurer Seereise fertig; nur habe ich hier noch so ein Gewicht

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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 14.12.1933
Physical description: 16
kam diesem Wunsche nach, indem er ihm Hugo mit der grötzten Genauigkeit beschrieb. Einige Minuten später ging er hinaus, bestieg sein Pferd und galoppierte davon, denn er beabsichtigte, sich noch an diesem Abend in Eorburnspath zu zeigen, damit er, sollte die beraubte Mutter ihn etwa als den mutmatzlichen Mörder angeben, sein Alibi mit Erfolg Nachweisen könne. Kaum hatte er Hawkers verlassen, als dieser sich auch schon ohne Verzug zu seinem Unternehmen bereit machte. Er steckte aller lei

Die Bestürzung des Baronets und Hugos über das Verschwinden RosäMUNdes, als sie in Glensan anlangten und Rosamunde dort nicht fanden, kannte keine Grenzen. „Nicht hier?' rief Sir Archy verzweifelnd. „Rosamunde nicht hier?' „Nicht hier?' murmelte Hugo erblassend. „Um des Himmels willen, wo ist sie dann?' Die Angst und die Besorgnis der beiden bemächtigte sich jetzt auch Miß Deanes. „Ich weitz es nicht', sagte sie. „Ich habe nichts von ihr gesehen. Hat sie denn das Moorhäuschen vor Ihnen verlassen

?' „Ja.' '.'.Und allein?' Sir Archy bejabte stöhnend. „Sollte sie vom Wege abgÄommen sein?' meinte Miß Deane besorgt. „Die Nacht ist doch nicht so finster und der Weg ist eben. Es scheint kaum möglich, datz sie sich verirrt haben könnte. War sie zu Pferde?' Eine bestätigende Antwort erfolgte. „Dann müssen Sie sie verfehlt haben und Sie haben noch keine Ursache, zu verzweifeln', meinte die Dame. „Das mutz es sein; wir haben sie nur ver fehlt', pflichtete Hugo bei. ,Zch will zurück kehren und sie aufsuchen

.' Und er eilte nach seinem Pferde, schwang sich in den Sattel und jagte den schmalen Weg entlang der Strahe zu, von Sir Archy, der sich gleichfalls mit Blitzesschnelle wieder in den Sattel geworfen hatte, gefolgt. Als sie die Straße erreicht hätten, trafen sie einen Reiter, welcher hier anscheinend etwas ausruhte. Die Erscheinung dieses Mannes nahm einen Augenblick ihre Auf merksamkeit in Anspruch. Er war gross und kräftig, von rohem Aussehen. In seinen Augen lag etwas so Boshaftes, als er Hugo scharf ansah

, datz diesen ein unheimliches Ge fühl erfaßte. Dieser Mann war der alte Hawkers. Sir Archy und Hugo ritten nahe an den Hochlandspony heran und Hugo fragte höflich: „Sind Sie an dem Moorhäuschen vorbei« gekommen, Sir?' Hawkers betrachtete den Fragenden ge- näuer, dann erwiderte er, indem er seinen Hut lüstete: „Nein, Sir, ich kam guer übers Moor. Sie scheinen in dieser Gegend fremd zu sein. Vielleicht find Sie der junge Maler, von dem die Leute sagen, datz er zum Besuch nach Glensan gekommen sei

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 12.12.1935
Physical description: 6
die Blutenlese Hgo'- scher Dichtung in einem einzigen, umfangreichen Werke zusammen gefaßt <v. Hugo „Poesie', scelte da Enrico Somare. Bergamo, Istituto di Arti Grafiche, IvtS). Wenn ein Lyriker von der dich terischen Feinheit eines Somare «ine solche Samm lung unternimmt, wenn ein Dichter von intimer Romantik einen anderen Dichter einer anderen Zeit zu synthetisieren versucht, darf man sich wirklich nur das Peste erwarten und diese Er wartung wurde in tei! fachen enttäuscht. keiner Weise von den Tat- Sam

heut« noch mit Somare, Die Mzlich ungerechtfertigte Stellungnahme seiner Zettgenossen findet ihren Stützpunkt in der aus gesprochen romantischen Weltanschauung des Dichter», einer Weltanschauung/ die p»«r Schritt für Schritt as» ausgesprochen fein empfinden, wenn wir di« Gedichte her ohg«nqnnt<n Samm lung zum Beispiel lesen, Erst so können wir eigentlich begreifen, wieso, Hne äußerst schwierige Arbeit, wie ole, Hugo» Seichte zu analysieren, gelingen konnte. Sie wisre in Wirklichkeit nur äaNz

wenigen Dichtern auger Somar« gelungen. Der Leser wird aus den verschiedenen Stichproben, die ich bringen werde, selbst ersehen, daß Somare nicht daß Höchste und Pest« bringen, daß er nicht nur durch die Auswahl des Besten da» Können zeigen wollte, sondern daß er vor Wem bezweckte, «in in seiner Synthetit umfangreiches und voll ständige» Ganzes zu schaffen. Auch ohne da» Borwort Somare zu seiner ohen- genannten Ausgab» der Gedichte Hugo», könnte man au» den gewählten Werken ersehen

, welche Stellungnahme der Dichter-Kritiker vertrat. Jeden- fast» sagt dieser, da» Unhegreisen, mit welchem Hugo von den Nachfolgern und BekäMpfern der Homantik umgeben worden war, habe ihren Grund darin gefunden, daß Huà Lichtungen erst in zweite? Limi^iistethisch fi »à Hrund ge nug für die ästethisierende Jugend oer Äahrhun- dertwende, ihn nicht nur nicht zu begreifen, son dern ihn auch wo immer möglich zu bekämpfen. Dies« ^conquista estetica' wie sie Somare nennt, war nicht einmal der Versuch einer Eroberung

, da, wie die Tatsachen am besten beweisen, aus dem Gestammel der ersten Ästethiker nicht einmal ein Lallen der folgenden Epigonen entstanden ist. Homar» läht iiberhaupt über seine Stellung' nahm» zu Hugo» Gedichten keinen Zweifel auf kommen. Er drückt seine absolute Skeptik der Mtethik und zwar der Dogmatisierenden Ästethik gegenüber, aus. „Sie steht' so sagt er in seinem Vorwort zu Hugo „auf einer zu wackligen Grund lage, um die von ihr angestrebte Reinheit der Dichtung zu erreichen („l'estetismo contemporaneo

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 12.11.1935
Physical description: 6
se^ muß. Schottland dagegen hat nicht so viel àj zur Medizin, denn die Krankenkassenkosten Engländer auf den Kopf der Bevölkerung s 58 Prozent höher, als die der Schotten.' Pensm Am Ruhige, sonnige Lage, Südbalkon, mod. Komsnll Diätberücksichtigung. Bei längerem Aufenthalt Spezial-Arrangements. <»T»S Die von Torino wirà in Trento im Hotel Bristol am IS.» 19.» 20.» November ihre reiche Aollektion an Wintermoàellen ausstellen Kleid« - Kostüme - Mittel Pros. Hugo Heermnn Am 6. November ist der berühmte

Violinkünstler Professor Hugo Heermann sanft entschlafen. Der heutigen Generation ist er schon entrückt und doch war es ein überreiches Künstlerleben das mit Hugo Heermann erlosch. Mit ihm ist ein großer edler Meister dahin gegangen. Vor mir auf meinem Schreibtisch lehnt die Re produktion nach einer Federzeichnung von Ludwig Pitsch. Sie stellt eine Matinee in der Villa Viar- dot dar. Pauline Viardot eine ebenso berühmte Sängerin als Lehrerin stand in den 60er Jahren im gesellschaftlichen Mittelpunkt

Künstlerin anwesend. Am Klavier siljt der damals weltberühmte Anton Ru- binsteiii, er begleitet einen blutjungen Geiger, den damals 21 jährigen Hugo Heermann. Schon die Tatsache, daß dieser junge Künstler als Piece de resistance in diese illustre Gesellschaft gezogen wurde, besagt, wie schnell dieses junge Genie sich Geltung errungen hatte. Hugo Heermann war kein Wunderkind, zu seinem Heile, denn mit Ausnahme des nur ein maligen Mozart-Phänomens, sowie Brvnislav Hubermamis unter den Violin-Virtuosen

, haben solche Wunderkinder nie ganz gehalten was sie versprochen haben. Der Werdegang von Wun derkindern ist zu unnatürlich, physisch und psy chisch vorzeitig erschöpfend. Hugo Heermann hatte eine hoch musikalische Mutter, die auf sein künstlerisches Werden von glücklichstem Einfluß war. Seine Kunst war von Grund auf solid unterbaut. Cr absolvierte in fünf Jahren das Konservatorium zu Brüssel unter her vorragendsten Meistern. Das Brüßler Konserva torium genoß damals Weltruf und wurde von keinem anderen verwandten

Hugo Becker, der ebenfalls viele Jahre hindurch in Merano lebte. 1S07 siedelte Hugo Heermann nach Amerika über, wo er nebst seiner Tätigkeit als Violin lehrer zahlreiche, von rauschenden Erfolgen be gleitete Konzertreisen machte. Dies sind indessen nur die äußeren Konturen dieses reichen Künstlerlebens. Man mußte ihn als Künstler und Menschen kennen, um ihn nach seinem tiefen Wert einschätzen zu dürfen. Lange Zeit stand er im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Frankfurt

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 25.09.1869
Physical description: 6
, Fürst Metternich, ist in Paris angekommen. Er hatte am 16. d. Mts. eine Unterredung mit Hrn. v. Beuft, mit dem er in Straßburg zusammentraf. Man hält es für möglich, daß der österreichische Staatskanzler — die Wiener „N. Fr. Pr.' stellt eS in Aussicht —trotz seines Ausflugs in die Schweiz, nach Paris kommen wird. ^ Das „PayS' hält Herrn Viktor Hugo alsÄntwort auf dessen. Rede in Lausanne auf dem Friedenskongreß folgendes Sünden register vor: Mer hat den Krieg von Morea, den Krieg der ^ Philhellenen

besuygen ? Herr Hugo. Wer hat CanariS ünd. Bo- HariS besungen? Herr Hugo. Wer hat im Jahre 1323 den spa nischen Krieg besungen? Herr Hugo. Wer hat im Jahre I82S die Austerlitzsäule besungen ? Herr Hugo. Wer hat auf Tod und Leben verlangt, daß der Name seines Vaters auf dem Triumph bogen der elyseeischen Felder eingeschrieben werde ? Herr Hugo. Wer hat unzählige Verse zu Ehren Napoleons I. gedichtet? Herr Hugo. Wer hat auf Verlangen des Herrn Thiers im Jahre 1840 die Ode „Rückkehr der Asche Napoleons

' geschrieben? Herr Hugo. Wer hat im Jahre 1332 eine Ode auf Napoleon II. ver- fifizirt? Herr Hugo. Wer hat in der Zeitung „Le Rhin' ge schrieben, um Napoleon zu rechtfertigen und zu preisen, daß er Kriege geführt hätte? Herr Hugo. Wer hat in Rabb's „Bio graphie der Zeitgenossen' geschrieben, daß sein Vater, welcher im Jahre 1828 starb, „lange genug gelebt hätte, um mit Thränen in den Angen die Ode aus die Vendomefäule zu lesen, jene Kriezs- trophäe, die sein Sohn den alten Kriegern des Kaiserreiches dar

gebracht hätte? Herr Hugo. Wer hat von sich gesagt: '„Min Vater ein alter. Soldat, meine Mutter eine Vendeerin?' Herr Hugo: -Wer speit also heute auf sich selbst, auf.seinen Vater,, auf seine Mutter? .Herr Hugo.'.. Spanien. Die „Times' bringt einen langen Artikel über die Lage Spaniens/ dem von der ursprünglich reichen Auswahl unter möglichen Thronkandidaten kein anderer auf der Plattform verblieben sei, als ein fünfzehnjähriger Knabe, derHerzog von Genua, welcher in dem unweit London gelegenen Harrow

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.09.1933
Physical description: 6
als Patent an. Nun verzichtet er endgültig au? sei ne Rechte, um an der Seite Gretes als Gott lieb Leberecht Müller ein neues Leben zu be-' ginnen. Als Einlage ein Micky Mouse. Vorstellungen um 5, 7, 9.15 Uhr. . « « Edenkino. Heute letzter Tag des mit großen Beifall aufgenommenen Willy Fritsch Filmes „Der Frechdachs' (Ich liebe Sie und Sie wer den mein fein) mit Camilla Horn. Ein Ufa Film. Einlage ein Radio Journal. Beginn: 5, 6.30, 3, 9.30. Hugo Wolf GWsWM-ErzeiMng in einige« Witten mserer Provinz

L»uz»Iäao àev große Meister àes Lieàes Anläßlich der 30. Wiederkehr seines Todesjahrs Hugo Wolf, der große Liedersängsr, ist ein Sohn der grünen Südsteiermark. Er wurde am 30. März 1860 zu Windischgrätz als Sohn eines Lederhändlers geboren und verbrachte seine Jugend in kümmerlichen Verhältnissen. Er studierte zunächst einige Jahre Gymnasium, wandte sich aber dann seiner schon längst ge liebten und in seinem Hause gepflegten Musik zu und trat 1875 in das Wiener Konservato rium ein. Auch dieses verließ

er bereits nach zwei Jahren unbefriedigt und brachte sich in den nächsten Jahren kümmerlich durch Musik unterricht durch. In dieser Zeit machte er die. Bekanntschaft mit Richard Wagners Kuiistn-elt, die später seinem eigenen Schaffen die Wege wies. Cr erlebte die berühmte Wiener Tann häuseraufführung, die Wagner selbst leitete und seitdem war Hugo Wolf einer der glühend sten Verehrer der Wagnerfchen Kunst. Im Jahre 1831 trat er eine Stelle als zweiter Kapellmeister am Salzburger Stadttheater

an, um auch diese nach kurzer Zeit wieder aufzu geben und in Wien als Kritiker des ziemlich unbedeutenden „Salonblattes' sein weiteres Leben zu fristen. Durch feine scharfen Kritiken schuf er sich in der Folge viele Gegner, die spä ter der Verbreitung seiner Kunst Hindernisse in den Weg legten. — HUgo Wolf übte diese Tätigkeit als Kritiker bis zum Jahre 1887 aus und lebte von dort ab, unterstützt von hilfs bereiten Freunden, vollkommen seiner Kunst. In den Jahren seit seinem Austritte aus dem Konservatorium yatte

er bereits die symphoni sche Dichtung „Penthesilea', ein Streichquar tett in D-moll und zwei größere Jnstrumental- werke geschrieben. Unbelastet von den täglichen Sorgen des Lebens entstanden nun in reicher Fülle seine drei herrlichen Liederzyklen: Die Mörikelieder, Die Geothelieder und das spani sche Liederbuch. Durch Vermittlung von Freun- den wurden oie Werke gedruckt und brachen sich nach und nach, wenn auch langsam, in den Konzertsälen Bahn. Hugo Wolf unternahm in den nächsten Jahren erfolgreiche

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.07.1935
Physical description: 6
und wollen wir mi, einige Beispiele im Vergleich Mit Hugo» oniantischer Balladendichtung bringen. . Bürgers Balladen spielen sich fast alle im Mit- elalter ab üitd viele behandeln das immer wie. >erkehrende Drama der Geliebten, deren Ver- obter in den Krieg zieht und entweder nicht zu- iickkehrt, oder sie in das Grab holt, oder ihr un- eu wird usw. Lenore erfährt den Tod ihres ^liebten, flucht Gott und der Menschheit und wird als Strafe von einem Ritter (der, eben ihr vier Geliebter ist) geholt und in das Grab ge- chleppt

du timbalier). In halt und Aussührung, Zorm und Gedanken smd gleich, nur daß der.Franzose den Zweiten, ««güt lichen Teil der Ballade, den Totenritt nicht schil dert: so sehen wir gleich die erste Szene, m wel cher die Braut bei Bürger spricht, wahrend Hugo selbst seine Schilderung gibt: . , Hugo: „Der Herr Graf von Bretagne Hat von Nante bis Montagne Auf Ebenen und in Gebirgen ' Für die mörderische Schlacht . Das letzte Aufgebot der Krieger emberufen. ..... einer vdn diesen Ist mein Bräutigam. 1) Bürger

die Tragödie, die bei Hugo Schluß der Ballade, bei Bürger erst Anfang ist: das Mädchen findet ihren Geliebten nicht: Hugo: „Und ihr weinendes Auge Fällt, ach, in die gedrängten Reihen, Dann fiel sie sterbend und kalt In die gleichgültige Menge; Die Trommler waren alle vorbei.' Bürger: „Sie frug den Zug wohl auf und > äb , Und frug nach allen Namen, Doch keiner war, der, Kundschaft gab, Von allen so da kamen. Als nun das Heer vorüber war, Zerraufte sie ihr Rabenhaar Und warf sich hin zur Erde.' Lenore

und Skeletten während des Rittes ist überhaupt ein Kennzeichen vieler deutscher und -—.französischer Balladen. In wildem Reigen tanzen in Bürgers „Lenore', „Der wilde Jäger', »Der Raubgraf' usw. Geister, Hexen, Teufel, Skelette und alle Höllenbrut an uns vorbei. Diesen Reigen finden wir, ins Grenzenlose verzerrt und mit wildem, romantischem Feuer geschildert in Hugos „Tanj! am Sabbat' (La ronde du sabbat). Auch hier der vielen deutschen Balladen 'gemeinsame Zug am Anfang: Hugo: „Vor den Mauern

zu grundverschiedene Rich tungen sind. So finden wir bei Hugo sicherlich keine Ballade, die auch nur eine Andeutung auf die griechische Welt bietet. Schiller hat einen gro ßen Teil seiner Balladen sich gerade in dieser Welt abspielen lasten („Die Kraniche des Jbykus', „Der Ring des Polykrates', „Die Bürgschaft' u. AurZe in cler^ilmroelt Bürgschaft ehrt «vqiner geme wieder in die mittelalterliche Ritterwelt zurück, tut dies a. M.) Allerdings kehrt Schiller geme aber auf einer solchen Grundlage, daß ein Ver gleich

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.05.1935
Physical description: 6
sozusagen offiziell werden würde. Der wissenschaftliche Heiratsantrag Er: „Mein Fräulein, Sie sind der Abendstern'^ Sie: „Sie sind aber wirklich der erste, der mW das sagt'. Er: „Erlauben Sie mir also, die übliche aprono« mische Belohnung dafür zu erbitten'. Sie: „Was meinen Sie damit?' Er: „Dem neuentdeckten Stern meinen Namen! geben zu dürfen'. Vieto? ÄuAo (Zum so. Todeslage a» zz. ZIlay V« Dr. Willy Me her? Bolzano. Noch vor nicht allzu langer Zeit galt Victor Mari» Hugo für den größten Dichter

Hugo die polytechnische Schule; denn er sollte Soldat werke«. Er verblüffte seilte Lehrer durch eine hervorragende Begabung zur Mathematik, ließ aber nach, sich mit ihr vor allem zu befassen, seit er den Posten in sich entdeckt hatte, und das war zeitig genug. Bereits der Fünfzehnjährige errang mit einem Lehrgedicht einen Preis der Akcànie, und von 181S ob siegte Hugo drei Jahre hintereinander im Wettbewerb der Blumenspiele von Toulouse mit' Oden,' die schon Wesentlichstes

seiner, vor allem der formalen, Begabung verraten. König Ludwig XVw setzte ihm «in jährliches Ehrengehalt aus, und der Preisgekrönte grünHete im Alter voi, erst zwanzig Jahren, durch Heirat mit Adele Foucher. einen eigenen Hausstand. Natürlich stand Metor Hugo, als er die Ehrung durch den Monarchen annahm, aus dem Boden kömgstreuer Gesinnung. Das sollte sich bald ändern, schon vor 1830 und erst recht danach, unter dem Einfluß der Julirevölution. Er wurde Bona partist und Liberaler, ja, ging sogar in gewissen Punkton

zu noch radikaleren Anschauungen über. Man hat Hugo auß seinen politischen Wandlungen einen Strick drehen, ihn der Charakterlosigkeit bezichtigen wollen; aber man vergaß dabei, mit wem man «S zu km hatte. Er war eine Künstler natur, als die er auch in der Politik nicht kalku liert, sondern fühlt«! er ist gewiß, fo ost sich auch das Bild feiner politischen Persönlichkeit verschieben wochte, in jedem Augenblicke rein, sauber, wahr hastig und leidenschaftlich, frei von Bestechlichkeit oder materiellen Interessen

terribile) und anderwärts die Kriegszeit auf erstehen lassen und den deutschen Feind schonungs los mitgenommen, und er hat als Mitglied der Nationalversammlung von Bordeaux Verwahrung gegen den Friedensschluß eingelegt. Mag jemand die «ine oder andere dieser Aktionen belächeln, bekrittln oder gar schmähen — «ins wird er jeder von ihnen zuerkennen müssen: die echte Vaterlands liebe des großen Patrioten Hugo. Seine Für sprache sür die Communords verschuldete, daß er bei Parlamentarischen Neuwahlen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.02.1902
Physical description: 8
nach Christwalde hinüber schicken?' »Nein, nein, laßt nur,' entgcgnete Hugo. „Der Vater weiß, daß ich am vierzehnten in Melbourne angekommen bin, er wird mich morgen oder spätestens übermorgen erwarten.' „Er hat mir nichts davon gesagt,' brummte der Alte, „äawnsä! weiß er auch, daß Sie einen Grafen mitbringen?' „Nun, was ist so groß es dabei?' fragte Ger hardt lachend, „bin ich nicht ein Gast wie jeder andere?' „Oh nein, Sir,' entgegnete Walion ausstellend und sich verbeugend. „Ich biu in London geboren

und weiß, was ein Lord ist, Sir! Lord ist nicht 'mal Graf. Oh, ich weiß Sie zu schätzen, Sir, kalkulire ich, Sir!' „Nein, der Graf reist inkognito,' lachte Hugo, „Ihr müßt kein Aufsehen machen. Der Vater wirdß meinen lieben Begleiter mich ohne Anmeldung würdig empfangen. Also schickt Bill nicht hinüber!' „Well, Sir,' entgegnete Walton, etwas gedrückt. „Soll ich das Abendessen auftragen?' „Wenn Ihr so gut sein wollt. Wir werden Eurer Küche alle Ehre machen.' „Ich eile, Sir!' rief Walton und ging kopf

schüttelnd hinaus. „Ein Gras unter meinem Dache, welche Ehre!' sprach er vor sich hin. „Aber daß der Gras so ganz gemein wie unsereiner ist, will mir nicht gefallen.' „Da haben Sie unser republikanisch angehauchtes Volk,' lachte Hugo zum Grasen hinüber. „Der Ser-i vilismns steckt ihnen doch in den Gliedern, wenn sie auch dreißig Jahre im Busch lebten.'' * » * e Walton brachte alle Herrlichkeiten herbeigeschleppt, die auf seiner Schassstation auszutreiben waren. Ein paar saftige Schop>enkoteletts

- feuer, das die Hütte mit ungewissem Licht erhellte, und wüuschte eine geruhsame Nacht. Durch kein Bitten war der Brave zu bewegen, die Hütte mit seinen Gästen zu theile». Vor die Thür legte er Stroh und einige Opossum- felle und setzte sich darauf nieder, vergnügt seine Pfeife schmauchend, die Hugo mit frischem Tabak ver sorgt hatte. Der Alte schwelgte in dem Hochgefühl, daß seiue niedere Hütte den Sohn seines Herrn und einen wirk lichen Grasen beherberge. So saß er, bis sich der erste

und Gastgeber. Ein Geschenk schlug Walton hartnäckig aus, doch mußte« Hugo ihm auf Wort versprechen, recht bald wieder zur Station zu kommen und den Grafen mitzubringen. Unter seinen kräftigsten Flüchen, diefast wie Segens wünsche klangen, ritten die Reisenden der Hauptstation Christwalde zu. Je näher sie derselben kamen, desto freundlicher und wirthlicher wnrde wieder die Gegend. Der öde Charakter des Hochlandes verlor sich allmählig. Das ^ silbergraue Gras des Salzbusches nahm nach und nach das helle Grün

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.04.1884
Physical description: 4
das Urtheil vom IS. März d. IS. nach jeder Richtung hin rechtskräftig.' Graf Lamezan: Sie verstehen, was das heißt? — Hugo Schenk (laut und fest): Ja. — Graf Lamezan: Ich gebe Ihnen noch bekannt, daß die Vollstreckung des Urtheils morgen Früh um 7 Uhr in diesem Gerichtsgebäude stattfinden wird. Sind Sie geneigt, das Protokoll zu unterzeichnen? — Hugo Schenk: Ich bitte! Hugo Schenk legte nunmehr die Mutze auf den Tisch, setzte sich auf den Stuhl des Schriftführers und schrieb mit festen Augen

feinen Namen unter das Protokoll. Hierauf erhob er sich, machte eine verbindliche Verbeugung gegen die Richter und ging mit festen Schritten, wie er gekommen war. der Thüre zu. Es trat wieder eine Pause ein, bis Schlossarek vorgeführt wurde. Derselbe befand sich in unbe schreiblicher Aufregung. Er war todtenblaß. hatte den Mund weit geöffnet und blieb in vorgebeug ter Haltung vor dem Commissionstische stehen. Graf Lamezan verkündete Carl Schlossarek das Todesurtheil in derselben Weise wie dem Hugo

. Damit war die Urtheilspublikation zu Ende und die Gerichtsbeamten entfernten sich. In dem Briefe, den die Mutter Schlossarek's an den Delinquenten schrieb, heißt es: „Ich hoffe bald selbst zu sterben, damit wir dann im Himmel vereint sind. Ich verfluche das Scheusal Hugo Schenk, welches Dich in das Unglück gestürzt hat. Auch Dein Stiefvater verzeiht Dir . . Hugo Schenk verlor auch im Laufe des Tages nicht einen Augenblick seine äußere Fassung, aber eine gewaltige Wirkung übte doch die heranna hende Stunde des Todes

sich die Besucher entfernt hatten, bat Schlossarek um ein Stückchen Käse und Brot; er war aber so aufgeregt, daß er kaum einen Bissen genießen konnte. illngefähr um dieselbe Zeit bat Hugo Schenk um etwas Schinken und Wein. Auch er konnte jedoch nur wenig verzehren. jTr schrieb darauf sehr lange an einem Abschiedsbrief an seine Frau. Gegen Abend wurden die Verurtheil ten gefragt, ob sieNacht zu essen wünschten. Beide lehnten es ab: Schlossarek verharrte im trüben Nachsinnen, Hugo Schenk schrieb noch immer

Personen der Hinrichtung bei. Eine Stunde nach der Justificirung wurden die Gerichteten in Holzsärge gelegt und zur Obduction in die Leichenkammer gebracht. Lokales mW Provinzielles. Von», 23. April. Z>»tu» 22. April. 23-Mrtl t U. Ab» 7 U. Fr. 72tt.t> 72S.5 5 I s II! Regen Trüb Tagesralender: 23. Georg. Gestern Früh endlich um 7 Uhr wurde zuerst Schlossarek und dann Hugo Schenk durch den Scharfrichter Willenbacher hingerichtet. Schlossarek schied mit den Worten: Verzeiht mir alle meine Unthaten

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 06.08.1873
Physical description: 4
ausathmete. „Und wn zum Verbinden!' ^ Er nahm ein Tuch aus der Tasche deS alten Wan- ^ vnd band es über das seinige, welches er auf Wunde gelebt hatte. Kaum war dies beendet, als ein schwaches Lechzen öts Verendeten andeutete, daß er nahe daran fei, ium Bewußtsein zurückzukehren. Hugo unterstützte M bei stiaer Genesung, indem er ihm mit dem we- noch im Hute verbliebenen Wasser daS Gesicht wuchtete und sanft seine Schläfe rieb. Einen Augenblick später schlug der alte Mann seine auf, die prüfend und chit

einem Ausdruck der ölrraschung auf Hugo Hafteten. »Sie sind jetzt besser, Sir', sagte Hugo, indem er Miss das graue Haupt , von seinem Knie hob. Sie mich Sie aufrichten.' . ^ stand auf und. brachte ^ den' Verwunditea w eine ^v>de Lage.' Des ^ alten ManueS Erstaunen trat, ^»ilr deutlicher Hervyr; er schien unfähig, seine Ge- zu'sammeln oder auch nur zn begreifen, durch 'lches Schicksal er der Sorge deS freundlichen jun- wlts übergeben wordea'töär.- 'Ach verstehe nicht', sagte er mit schwacher Stimme

, indem er mit der Hand nach der Stirn fuhr, als wollte er den Nebel verscheuchen, der sein Hirn um fangen hielt. „Ich habe so merkwürdige Gedanken gehabt, Paget — In diesem Augenblick berührten seine Finger den Verband und er hielt plötzlich inne, indem er Hugo anstarrte. .Ich glaube Sie find vom Pferde gestürzt, Sir,- erklärte der junge Mann. „Ihr Pferd lief in ge ringer Entfernung von hier an mir vorüber und als ich hieher kam, fand ich Sie besinnungslos liegen. Ich habe die Wunde, welche Sie bei dem Unfall

er halten haben, verbunden und gethan, was ich konnte.' DeS alten Mannes Gesicht klärte sich auf und der Ausdruck des Erstaunens und der Verwirrung, welcher aus demselben lagerte, wich allmählig dem eine« auf geweckten thätiges Geiste». Und nun, zum ersten Male, blickte ihn Hugo ge- nan an. Er war groß und von stattlicher Gestalt, so viel ließ sich trotz seiner ungünstigen Stellung be- stimmen; sein Anzng war einfach, aber tadellos und geschmackvoll, fein Haar grau, ja, beinahe weiß, ein starker

eine innere Hoheit und Würde seines Trägers — einen Abglanz seines Seelenadels — als auch die Einfachheit und den Geradsinn seines CharacterS. Dies Alles bemerkte Hugo in einem langen for schenden Blick, während zugleich der alte Mann auch ihn prüfend betrachtete, indem seine GeslchtSmuSkeln in eigenthümliche Zuckungen geriethen. „Wer find Sie, junger Mann?' fragte er dann hastig. „Himmel, welch' ein Ebenbild! Ihr Name?' Trotz der Ueberrafchung, die sein Blut schneller durch die Adern trieb, antwortete

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.05.1943
Physical description: 4
in der prächtig geschmückten UU«N »»».? Äsr xrosso Aloistivr civs Iiioà ss ^»ilL»siivi» 40. 1Vi»ci«rk«I»r svino» roetvsjadr«» zertsälen Bahn. Hugo Wolf unternahm Hugo Wolf, der große Liedersänger, ist ein Sohn der grünen Südsteiermark. Er wurde am 30. März 1860 zu Windrsch- grätz als Sohn eines Lederhändlers ge Dören und verbrachte seine Jugend tn kümmerlichen Verhältnissen. Er studiert« zunächst einige Jahre Gymnasium, wand te sich aber dann seiner schon längst ge siebten und in seinem Hause gepflegten Musik

zu und trat 187S in das Wiener Konservatorium ein. Auch dieses verließ er bereits nach zwei Jahren unbefriedigt und brachte sich in den nächsten Jahren iümmerlich durch Musikunterricht durch. In dieser Zeit machte er die Bekannt chaft mit Richard Wagners Kunstwelt, >ie später seinem eigenen Schaffen die Wege wies. Er erlebte die berühmte Wie ner Tannhäuser-Aufsührung, die Wagner elbft leitete und seitdem war Hugo Wolf einer der glühendsten Verehrer der Wag- nerschen Kunst. Im Jahre 1881 trat

er eine Stelle als zweiter Kapellmeister àm Salzburger Stadttheater an, um auch diese nach kurzer Zeit wieder aufzugeben und in Wien als Kritiker des ziemlich unbedeutenden „Salonblattes' sein wei teres Leben zu fristen. Durch seine schar en Kritiken schuf er sich in der Folge >iele Gegner, die später der Verbreitung einer Kunst Hindernisse in den Weg legten. Hugo Wolf übte diese Tätigkeit als Kritiker bis zum Jahre 1887 aus und ebte von dort ab. unterstützt von hilss »ereiten Freunden, vollkommen

1897 der Geistesstörung, die in den folgenden Jahren zum endgültigen Wahnsinn führte. Noch fünf Jahre vege tierte der unglückliche Künstler dahin, bis ihn an einem Maitag des Jahres 1903 der Tod von seinen Leiden erlöste. Hugo Wolf ist auf dem Zentralfkiedhof in Wien begraben. » Es ist bezeichnend, daß' Schumanns Stoff und Stimmungsgebiet auch jenes Hugo Wolfs ist. Wolf steckt tief in der Romantik, er ist neben Brahms der letzte Romantiker des Liedes. Er hat auch kei ne modernen, noch weniger

Versenktheit. Mit den Moerike-Liedern steht der ganze Hugo Wolf fertig da. Tristan-Stimmungen, Mystik, geistreiche Rhythmik, Anmut, Feierlichkeit, Getragenheit, Schalkhaftig keit, Witz bis zu jener Spielart, den man! französischen Esprit nennt — alles ist, vorhanden. Wie Schubert und Schumann! wollte auch Hugo Wolf aus der kleinen Liedform heraus. Er suchte die Oper, die sich aber nicht recht finden làn wollte. Als er sich dennoch zum „Corregidor' aufschwang, in dem er spanisch kommen mußte, vermochte

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 7 of 8
Date: 17.06.1910
Physical description: 8
mit Euch. Also höre meinen Plan! Morgen vormittag geht Ihr, du und deine Eltern, mit Hugo in den „Alpgarten'. Ich selbst werde Korrespondenzen Vor schüben, um nicht mitkommen zu müssen, werde jedoch, ver sprechen, nachzukommen und etwa nach 11 Uhr in dem „Gasthof am Forst' mit Euch zusammentreffen. In diesem Restaurant cht ihr Frühstück. Deine Eltern bleiben dort zurück. Du jedoch unternimmst mit Hugo einen, kleinen Spaziergang in den Berg wald. Ihr schlagt die Richtung gegen die Schlucht ein und nehmet

naturgetreuen Absätzen — ein paar Dutzend Mal. „Ach und du willst . „Und ich will, daß du das Deinige tust, um Hugo durch mlsnnmternde Worte heiter und zuversichtlich zu stimmen. . Du verstehst mich doch?' - - Paula mußte unwillkürlich über den listigen Plan lächeln. „Und du glaubst an eine gute Wirkung?' fragte sie unter leisem Lächeln. «Ich bin so gut wie überzeugt davon. Er ist nun einmal infolge seines krankhaften Zustandes derlei Schwächen unter worfen. Wenn du es also geschickt anzufangen weißt

. . Hugo liebt dich. Deine Worte werden das Beste tun. Dann — in Aahr und Tag können wir ihm den kleinen Scherz eingestehen und ihn tüchtig auslachen.' »Ach, wenn es nur schon soweit wäre!' Wie unter einem schweren Seufzer drängten sich diese Worte ans der Brust des jungen Mädchens. Sie konnte sich nun doch mS)t einer gewissen Besorgnis über den Erfolg der unschuldigen '.ist erwehren., ^ Am nächsten. Morgen schritt Hugo in Gesellschaft seiner ^raut und deren Eltern den herrlichen Promenadenweq dahin

Gold strömte es her- ^leoer über den herrlichen Waldraum. Das Rauschen und in den belaubten Kronen, das leise Knarren und Knacken Äpfeln der Bäume, das Gesumm und Geschwirr der Sekten, dazwischen der schmetternde Gesang eines Vogels !che?den^^^'^ umgaukelte das alles die Sinne der Lau- ^ a!k das junge Paar eben an eine Waldblöße ge- gte, ließ sich plötzlich mitten durch das halblaute Stimmen gewirr hell und klar der Ruf eines Kuckucks vernehmen. — — . ,Hugo! Ein Kuckuck! — Nun mag's gelten! Ruft

?' Und dann begann sie mit lauter Stimme die Rufe des Waldvogels zu zählen. Auch Hugo zählte — doch still für sich. Zum zwölften Male erscholl der Ruf. Hugo's Brust hob und senkte sich mit stürmischen Atemzügen. Plötzlich begann er halblauten Tones mitzuzählen. ^ „Dreizehn — vierzehn — fünfzehn!' Da verstummte plötzlich die Vogelstimme — doch nur für einige Augenblicke. Sie wurde, von neuem laut, kam diesmal jedoch aus einer anderen Richtung. Der Vogel mußte wM seinen Standort gewechselt haben. Nun war es Hugo

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Alpenzeitung
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Page 8 of 8
Date: 26.07.1932
Physical description: 8
, Schneiderpuppe, Tische, Sessel und Verschiedenes. Via Roma Nr. IS. M 2770-1 016 W lröpsclte der Schweis; von den Stirnen der vorüber, klein und hager, das sich gerade mit „Glaubst du. daft wir etwa das gröftte n'àmiger und Radfahrer und selbst den Nivea-Creme einschmiert. Abenteuer der ganzen Saison erlebt haben?' Autofahrern lechzte die Zunge nach einem er- Verblüfft schauten alle drei drein und kein fragte der Hugo. srischenden Gelrünk. Noch war die Sonne kluger Gedanke schien ihnen zu kommen: dock) „Nein

- U^o zwei ànoer. den in die leeren Chiantiflaschen: nur ans dem ' Obsimarkt standen vier Tratschweiber beisam- ' inen, die eben die letzten Details des Au! vette, und die aehen auch direkt linanständia, denn die Entfettungskuren macht man aewöhnlich mcrgeth-Fallrs ausführlich und mit vielen «Ein Bad ibin küblen Wasser Bei l^ei^em Sonnenschein Im Lido von Bollano Tas ist ko wundersein! t Gesten besprachen, wobei sie natürlich ni.cht ver gaßen. alle ähnlichen Raub- und Mordgefchich- ... . ten, vom Hugo

und Wahe.ver>.r^nauna.aeletze d ^ Hemdärinel, wie es ja Heuer MoÄe ist: der ^chnnedes so bleibt keine Letten nicht Z// ve/'Mie/en. A/? größte, zugleich auch der älteste von ihnen wischte sich mit einein fast einen balben vua- draimeter großen Taschentuch den Schweift von der Stirne. ,>Du .Hugo', sagte der neben ilnn Stehende, trok der lanaen ^osen ein kurzer Kerl. „Äii halt heute wohl schon re-A ge:s^echert. dal, die so der Schweik von der S^irn herabriniit?' „Das will ich meinen', sprach der Ange redete

. B 3M-t Leiite so faul daraufliegen?' fragte der Hugo den tüchtigen Maxl. „Das ist Bolzanos Ba'ent Nr. 7k>^' erwiderte doch mit ledernem Boden: aber ihr Schnei 5er . . „5>ör nur fein auf', erwiderte der Kleine, „wenn wir nicht w<iren. müktet !br herum- lanfen wie einstens Adam und Eva!' „Ihr seid denn doch die zanksüchtiasten De Ken zu können: man heint lo etwas aewöhnlich vcrlMichcr Lind-ì-geh-lfe. der auch n>it Obstfässern einen modernen Liegeitubl! ., . . »mnpks» kn«» Hatte man es nun satt, die Mangel

ins Wasser . . staurant. „Gan,? recht, Maxl, heut nach dem Essen So verging im Hockigenuft der Gefühle, sei es spring ich ins Wasser, und zwar ins Schwimm- im Wasser oder auf der Erde unter dem Hauch bassin des neuen Lido.' des Windgottes, der ganze Nachmittaa und ein S«höu möblierte Zimmer samt Pensic.» vermietbar. „Was?' fuhr der Hugo auf, „du gehst in das !>'tcr Teil des Abends: die Grammophon- Bressanone. Via dei Pascoli 10, A 57-l7--t ssamilienbad. wo beide Geschlechter zugleich nadel kratzte

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 16.01.1864
Physical description: 8
Hahne in der Hand haltend. ES dauerte nicht lange, als eine zweite Rothhant herunterkam und mit erstaunter und bestürzter Miene seinen am Boden liegenden Freund betrachtete Als er den Kopf erhob, stieß er einen furchtbaren KriegSrnfans,- aber rS war der letzte Laut, der über' seine Lippen kam/ denn Hugo's Kugel fuhr ihm durch'S Herz. Dann stürzte Hugo aus seinem Versteck Her vor und stelltet sich vor das Lager Eleanor'S, und ihr seine Pistole gebend, bat er sie, selbe zu laden. Er hatte kaum

ihre Seite eireicht, als der dritte Indianer mehr heruntersprang als kroch, und als er sich nach seinem Sprunge aufrichtete, streckte ihn eine Kugel aus dem zweiten Laufe,der Büchse zu Boden, und er fiel auf seine beiden Kameraden.. Der vixxte Indianer war indeß nicht so leicht zu bewältigen ES .war Hi-was-see selbst glühend vor Liebe zu dem Mädchen und Wuth über den Mann, der seine wacker- sten Krieger Ketödtet, und <r sprang so plötzlich ans Hugo, daß das Gewehr ans seiner, Hand fiel

und er mit dem rothen Znd aner ringen mußte. Die Hunde faßten die Beine des Indianers und. zerfleischten sie mit ihren wüthenden Bissen, aber er beachtete dies nicht und Hugo war nähe derau,der überlegenen kör- verlichen Kraft HcS Indianers zu erliegen, aber xin Pistolenschuß ertönte in der Hütte And er fühlte den Griff seines Feindes ei schlaffen nnd das warme Blut, das auS der Bmst des rothen Häuptlings floß, be netzte seine Hände. «Sie haben tapfer gehandelt,' sagte Hugo, als er den Indianer schwanken

bist, was wird auS mir werden — mutterlos, vaterlos, freundlos!' „Nein,' sagte Hugo ernst, sie zu einem Stuhle führend, „nicht freundloS! In dem fernen, schönem Osten habe ich einen Vater, Mutter und Schwester, die die Retterin ihres Sohnes al« ein willkommenes Mitglied ihrer Familie betrachten werden.' Er fetzte sich neben ihr nieder und nachdem er ihre Lebensgeschichte gehört, entwarf er seinen Plan für den kommenden Morgen. Es war keine Zeit zu verlieren, denn Hi-was-see war der Sohn eines mächtigen Häuptlings der Dakotah

--. Indianer, die eine furchtbare Rache genommen haben würden, wenn man sie da gefun en hätte. Mit Mbruch des TageS sattelte Hugo die Pferde und führte sie vordie Thüre. Der große flache Stein, der als Herd diente ward nun von Hugo und Eleanor nicht ohne Schwierigkeit aufgehoben und aus einer Vertiefung unter demselben nahm Eleanor -ein paar schwere Geldkatzen, mit Goldstücken gefüllt, und ein Juwelcnkastchen. Dann nahm sie ans emer Kiste einen Pelzmntel -und sagte ihm mit zut ern der Stimme, daß fie

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 29.09.1873
Physical description: 4
da: „Zu bestimmteren diplomatischen Vereinbarungen würde nur ein Anlaß vorliegen, wenn von irgend einer Seite der Friede bereits thatsächlich bedroht erschiene. Das sei zunächst glücklicherweise nicht der Fall, und wenn hie und da Besorgnisse betreffs ge wisser politischer Strömungen und Entwicklungen in anderen Staaten und deren etwaiger Folgen für den XXIV. Das vcrhänguißvolle Attentat. Lord Leonhard Eoremond blied am Eingange dcr Kammer, worin Hugo schlief, stehen, sein Herz schlug heftig in feiner Brust

, so stark, daß er sich einbildete, der Schläfer möchte davon erwachen. Hugo aber lag in tiefem Schlummer. Sein Kopf war bequem auf dem Kissen zur Ruhe gebettet, sein Gesicht ungewöhn lich blaß in Folge des Schmerzes seiner Wunde und seiner Erlebnisse der letzten Tage. Das matt bren nende Nachtlicht warf düstere Schatten im Zimmer umher. Lord Leonhard fuhr zusammen und trat un willkürlich ein paar Schritte zurück; ein Kampf zog sein Herz zusammen. Wie ähnlich er doch Paget sieht! dachte

suchten die Stelle, wo er die Waffe am besten ansetzen konnte, die er gezückt in seiner Hand hielt. Aber in demselben Augenblick, als ob ein Schutz engel ihn gewarnt, oder als ob der scharfe Blick sei- neS Feindes die Fesseln des Schlafes zersprengt, be wegte sich Hugo und schlug die Augen auf. Eoremond hatte keine Zeit, sich ungesehen zurückzu ziehen. Mit der Geschwindigkeit des Blitzes musterte ihn Hugo und begriff sofort seine gefährliche Lage- Einen Schrei auSstoßend. der gleich einem warnenden

Signal durch das alte Farmhaus klang, sprang er wie ein Tiger mit einem Satz aus dem Bett und stürzte sich auf den Feind. Halb betäubt von der unerwarteten Wendung, die die Sache genommen, schlug Eoremond mit seinem Messer blindlings umher, während er m.t dem Arm die Schläge seines Angreifers parirtr. Im nächsten Augenblick entriß ihm Hugo den Dolch, den er in eine Ecke des Zimmers schleuderte und dann geriethen Beide in ein Handgemenge, wobei Lord Leonhard mit Wuth und Verzweiflung kämpfte

ihnen nach und was nicht in einem Flusse beim Ueberschreiten des selben ertrank, fiel durch die russischen Geschosse. Alle Häuser der Jomuden und Borräthe wurden verbrannt. Rußland hat seinem Culturruhme einen neuen Lorbeer hinzugefügt. Afrika. Von der Westküste Afrika's sind neue Nachrichten gekommen, welche die Kunde, daß sämmt liche Eingebornenstämme westlich von Cape Coast sich Hugo vergaß seine Wunde und rang mit aller Kraft und Behendigkeit, die er besaß und die noch erhöht wurde durch das Bewußtsein, daß er um sein Leben

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 01.10.1873
Physical description: 4
in Europa- auf dem Ge biete der Politik daheim auszunützen begonnen hat, „Ich denke, ich kann diesen Schimpf ertragen,' ver- setzte Hugo kalt. „Ich wüßte nicht, daß eS viel schlimmer wäre, einen Onkel im Gefängniß zu haben als einen, der darin zu sein verdiente! Evremond stöhnte in seiner Angst. „Es ist ihm wirklich ernst, wie schrecklich!' jam- Mehl er. ,,O, Gertrud Deane,' fügte er hinzu, sein Gesicht zu der Dame wendend, «sprechen Sie für wich Z Haben Sie kein Mitleid, kein Erbarmen?' »Miß Deane sah

ihn mit Verachtung an. „Hatten Sie Mitleid mit mir, als Sie mich mei nes KindeS beraubten? fragte sie. „Hatten Sie Mitleid mit mir, als Sie mich um den.ehrlichen Na men einer Frau und Wittwe brachten? Hatten Sie Mitleid mit mir, als Sie meinen Sohn erschießen wollten, bevor ich ihn jemals in meine Arme ge schlossen? Hatten Sie Mitleid mit mir, als Sie sich in dieses Zimmer schlichen, um meine« wieder gefundenen Sohn zu tödteu? Erbitten Sie also Mitleid von Hugo, Lord Leonhard, und nicht von mir.' Evremond

seufzte wieder. DaS ihm bevorstehende Unglück, jetzt unvermeidlich scheinend, machte ihn fast wahnsinnig. »O, Gnade. Gnade!' rief er aufgeregt. „Ich will Alles thun,' um dieser Schande zu entgehen, Alles! Ich will Ihnen ein glänzendes Vermögen aussetzen, ich will Ihnen eine hervorragende Stellung im Staate verschaffen, nur ersparen Sie mir den Schimpf der Gefangenschaft! Hugo blickte gedankenvoll vor sich hin. Hiedurch ermnthigt, richtete sich Evremond mit Mühe ein wenig auf und bat kleinlaut

, wie ein Feig- lind um sein Leben bittet. Er weinte und flehte, sich bis in den Staub demüthigend. „Gut,' sagte Hugo, als Evremond vor Erschöpf ung ruhig geworden, „ich will Ihnen Ihre Freiheit geben, aber unter einer Bedingung.' „Und diese wäre?' fragte Evremond, in dem neue Hoffnung aufstieg, rasch. „Nennen Sie dieselbe.' „Sie muffen eine Schrift unterzeichen, die mich, gemäß Ihrer aufrichtigen Ueberzeugung, für den recht mäßigen Sohn Ihres Bruders Paget erklärt, und welche serner ausspricht

, daß Sie meine Mutter für die rechtmäßige Wittwe Lord Paget EvremondS hal ten. Auch müssen Sie die Erklärung unterschreiben, daß Sie mich zwei Mal zu ermorden versucht haben.' „Niemals!' schrie Evremond. „Ich werde derartige Erklärungen nie und nimmer unterschreiben! „Wie Sie wollen versetzte Hugo. „Heda! Bursche!« „Ja, Sir!' antwortete dieser schnell. „Halt!' schrie Evremond heiser. „Wie können Sie verlangen, daß ich Sie für meinen Neffen erkläre, Mr. Hugo? Dies gerade ist es, wa« ich zu um gehen suchte

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 05.08.1873
Physical description: 10
sich Geistesfunken regen, leuchtend durch die Kelche bricht der Schein; !aim der Pfad nur über Rosen gehen: auch die Geister innig sich verstehen, Geist dm Geist, umarmend, schließet ein. ist du ein Weib — so mach' dir tief zu eigen hohe Wort: „Ihr sollt die Pfade zeigen Born d s Glücks und der Zufriedenheit!' du ein Weib — so gehe hin und sage gerne dir; in tiefster Seele trage - Hochgefühl mit Kraft und Freudigkeit! Hugo Oelbermann. Im Irrenhause. Original-Novelle von Emilie Heinrichs. (5. Fortsetzung

Stimm.- des Fremden, indem er auf dle Wttwe, welche ihn (Fortsetzung.) Sünm* bclld wieder gut sein,' sagt? der junge wer, indem er erleichtert aufathmete. „Und «--» zum Verbinden!« ^ Tuch au» der Tasche des alten Man- t>>. m. es über das seinige, welches er auf Wunde gelebt hatte. des ^ beendet, als ein schwaches Aechzen »um ^''betea andeutete, daß er nahe daran sei, zurückzukehren. Hugo unterstützte liiaei/ I GtUtsung, indem er ihm mit dem we- «n Hute verbliebenen Wasser das Geficht

? l°°ft t-w- Schläfe rieb. Auaen ' ^'Seadlick später schlug der alt« Mann seine Utber?»ll ^ prüfend urid Mt einem Ausdruck der Waschung auf Hugo hasteten. behutsam ? ^ Sir', sagte Hugo, indem er «L°ss! K- Haupt s von seinem «nie hob. Er r. Sie anfrlchten.' !>Vl>de ^ brachtcd.a Verwundeten ineine ^»liv' schien unfähig, feine Ge- es °uch nur zn begreifen, durch a°ke«^?.? ? ^ ^r Sorge deS freundlichen jnn. übergeben worden Sar. ^- . »«strhe nicht', fagte er mit schwacher Stimme, In diesem Augenblick berührten

seine Finger den Verband und er hielt plötzlich inne, indem er Hugo anstarrte. .Ich glaube Sie find vom Pferde gestürzt, Sir.' erklärte der junge Mann. „Ihr Pferd lief in ge ringer Entfernung von hier an mir vorüber und als ich Hieher kam, fand ich Sie besinnungslos liegen. Ich habe die Wunde, welche Sie bei dem Unfall er« halten haben, verbunden und gethan, was ich konnte.' DeS alten Mannes Geficht klärte sich auf und der Ausdruck des Erstaunens und der Verwirrung, welcher auf demselben lagerte, wich

allmählig dem eine» auf geweckten thätiges Geistes. Und nun, zum ersten Male, blickte ihn Hugo ge« nau an. Er war groß und von stattlicher Gestalt, so viel ließ sich trotz seiner ungüustigen Stellung be^ stimmen; sein Anzug war einfach, aber tadellos nnd geschmackvoll, sein Haar grau, ja, beinahe weiß, ein starker Schonrrbart bedeckte theilweise seinen wohkge- formten Mund, der, wenn er sich öffnete, eine bei nahe noch vollständige Reihe weißer Zähne zeigte, ob gleich der Mann nicht weit

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 04.11.1873
Physical description: 10
, eichSrath gehen sollen oder ntag vertagt. Es ist wenig ««! >rylr uu> jlq eiu zulainmoiengrroulrs «.au, Während Hugo die Segel wieder spannte, da« Steuer ergriff und das Schiff in einen neuen Cours brachte. Beide schwiegen eine lange Weile, und als Rosa munde einmal schüchtern ihre Augen auf Hugo rich tete, begegnete fie seinem vollen Blick, der feine tiefste Verehrung ausdrückte. Rosamunde bebte und schlug die Augen nieder. «Rosamunde', sagte Hugo mit bewegter Stimme, und der Name, aus dem Herzen

— wie Lady Gertrud. Wie seltsam scheint dies Alle», Hugo!' „ES scheint in der That seltsam; aber das Selt samste von Allem ist, Rosamunde, daß Du mich liebst!' sagte Hugo, einen Kuß auf ihre Lippen drückend, dm Rosamunde lächelnd erwiderte: Hierauf setzten sie sich nebeneinander nieder, Rosa» munde fest in Hugos Arme geschlossen, und versanken in angenehme. Träumereien» während fie in der Dun kelheit der Nacht über die wilde See dahinflogen. Erst gegen acht Uhr Morgen» gelang eS Hugo, an der englischen

Küste, unweit der kleinen Stadt Beal einer Station der Newcastle » Berwick - Eisenbahn, zu landen. onung für den alten Grafen n Lord LeonhardS, beschloß Izei nicht zu übergeben, son» . Er befreite! deshalb dessen es ihm selbst überlassend, mmen. ».»aben sich Hugo nnd Rosamunde nach dem nahen Städtchen, wo fie in einem Gasthofe, dem eine ehrwürdige Wittwe vorstand, ein Unterkommen fanden. Hier wollte Rosamunde bleiben, während Hugo nach Glensan zurückeilen sollte, um Sir Archy von dem Aufenthalte

seiner Tochter in Kenntniß zu setzen. Eine Stunde später befand sich Hugo auf dem , Bahnhof. XXXIII. Doppelt gefunden. Als Hugo Nachmittags in Glensan ankam, fand er feine Mutter in tiefster Bekümmerniß über sein räthselhafteS Verschwinden. Stürmisch preßte fie den Wiedergeschenkten in ihre Arme und erzählte ihm so dann, wie sein Begleiter Marti» Kroß, ihn auf dem Schiffe, freilich nicht mit Bestimmtheit erkannt und sie von dem Vorgefallenen unterrichtet habe. Hugo beruhigte die Mutter

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 04.01.1933
Physical description: 8
eingeholt werden. Der ZVochenmarkt am Donnerstag. Da diesmal der Freitag auf einen Feiertag., den Hl. Dreikönig-Tag fällt, wird der Wochen markt. der sonst an Freitagen stattfindet, über behördliche Verfügung bereits morgen Donners tag abgehalten. Lrrà àmsimM est Von Vera V e r n o y, Merano. Victor Hugo Brandeis verließ mittags zwölf Uhr, sein Hotel am Päriserplatz. Obsrkellner, Portier, Piccolo, Liftboy. Mes sengerboy berührten, fast den Erdboden mit der Nasenspitze, vor Devotiamns, vor dem Sohne

des Großindustriellen — der drei Prachträume im Hotel bewohnte — dem jede Summe eine Bagatelle ist. . Die Mittagssonne brannte auf der Straße „unter den Linden', als Victor Hugo seinen Spaziergang antrat. Cr streckte seine Hühnen- jgestalt. Ein wohliges, wollustiges Lächeln um- jspielte. seinen breiten Mund. Victor Hugo Brandeis — ich,— mir gehört die Welt. — Alles — alles — kann ich mir kau fen. Jeden Komfort, jeden Genuß. - — jedes >Weib. Das Lächeln erweiterte sich zum fauni- ischen Grinsen, bei dem Zurückdenken

an den ge- 'strigen Abend — an dem er endlich, die in ganz Berlin bekannte Schönheit, Baronin Ally Burg hofer.— in den Armen gehalten. — Sie die unendlich vornehme, zurückhaltende Frau hatte sich ihm restlos ergeben, nachdem er ihrem Gat ten anonym ein Auto — ihr ein herrliches Brilliantdiadem geschickt hatte. Und wie hatte er diesen herrlichen, mädchenhaften Körper genos sen! ^ Victor Hugo Brandeis — Dir gehört die Welt. — Pardautz! „Aber meine Gnädige, bei nahe wären Sie unter dem Auto gelandet.' Er^ half

: Vickor Hugo Brandeis!' Die junge Dame zuckte zusammen: das war ja der weltberühmte Großindustrielle. Eine merkwürdige Veränderung ging in ihren ZA-' gen vor— von Bescheidenheit, Dankbarkeit, zu ' kühler Ablehnung. „Ich bin die Komteß Srmela von Uechterdin-' gen.' Sie erhob sich. — „Aber bitte, gnädigste Komteß' — Sie können ja kaum stehen.' . . . „Ich habe es eilig!' ' - - . „Dann gestatten Sie mir, Sie zu begleiten.' Irmela zögerte, — mußte sich zufolge der' Schwäche in den Beinen

, — seine Begleitung gefallen lassen. . „Ich bin Kunstgewerblerin, ich habe hier eine Arbeit abzuliefern!' sagte sie, vor einen Laden stehend bleibend. Sie wollte, sich verabschieden,! ihm die Hand reichen. ... „Nein, meine Gnädigste. Sie sind noch sehr blaß. Sie müssen, falls Ihnen meine Beglei tung unerwünscht — gestatten, dak ich Sie nachhause fahren lasse.' Sie wollte protestieren. Doch Mctor Hugo, bestand mit liebenswürdiger Bestimmtheit da rauf — und sie hoffte,' so schneller von ihm frei zubekommen

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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 08.06.1933
Physical description: 16
Bären', Hugo steckte seine Briefe wieder in bie Tasche und nahm eine unbefangene Haltung an, als er auf das Klingeln Martins die leich ten Tritte des Hausmädchens sich' nähern hörte. Das Mädchen trat ein, und Hugo gab demselben einen Auftrag an den Wirt, wor auf es sich schnell entfernte, um sich des Auf trages zu entledigen. Einige Minuten später erschien der Besitzer des „Braunen Bären', welcher augenschein lich in einem krittschen Augenblick gestört zu sein schien: denn er hielt den großen Löffel

in der Hand, mit welchem er die Zutaten zu Punsch zu mischen pflegte. „Sie schickten nach mir?' fragte er, indem er zugleich einen Blick nach dem Tisch streifen (18. Fortsetzung.) ließ. „Um des Himmels willen, Sir, was fehlt an dem Essen? Es steht ja noch unangerührt dal Gefallen Ihnen die Koteletten nicht? Ist irgend etwas mit dem Essen —' „Das Essen ist ausgezeichnet,' unterbrach ihn Hugo, als er' die Besorgnis des Wirtes um den guten Ruf des „Braunen Bären' sah, „nur mangelt mir der Appetit

, so. wird es mich glücklich machen.' „Dann setzen Sie stch und beantworten Sie mir einige Fragen,' sagte Hugo lächelnd. Der Wirt warf sich in den Lehnstuhl, der ihm nahe stand. „Ich bin hier vollkommen fremd.' begann Hugo offen. „Ich komme von London und-bin Jurist, habe aber noch keine Anstellung. Mich verlangt nach meinen Studien nach etwas Ruhe und um diese zu genießen, bin ich hier- hergekommen. Ich bin ein Kunstliebhaber, Maler und Zeichner und werde hoffentlich einige Kopien von Ihrem lieblichen Orte mit heimnehmen

aus, daß dieses Wirtshaus schon Jahrhunderts alt sei und eine historische Bedeutung haben müsse. Wie ich habe sagen hören, hing er das Bild in einer Bildergalerie Londons auf.' «Haben Sie hier gute Familien?' fragte Hugo. „Mein Name ist Chandos. Existiert hier auch ein solcher Name?' Cr sagte dies mit scheinbarer Sorglosigkeit hinter welcher sich jedoch eine Aufregung, ja man kann sagen, eine gewisse Angst verbarg. „Chandos?' wiederholte der Wirt zerstreut. „Da sind Challoners und Chandlers und Champlins, den Namen

Chandos kenne ich aber nicht, Sir; soviel ich weiß, gibt es eine solche Familie hier nicht.' Hugo verriet die Enttäuschung nicht, welche ihm diese Antwort brachte, aber seine Hoff, nung sank. Cr hatte geglaubt, wenigstens den Namen hier zu fipden, und nun mußte die erste Nachforschung ein solches Resultat er geben! Trotzdem nahm er sich vor, nicht den Mut zu verlieren, und fragte: »Meiches sind Ihre ersten Familien, ich meine, welche sind die wohlhabendsten? Wer sollte wohl am meisten bezahlen für eln

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