Der vklztragkn. Von' Ludwig Weg. Ienbach. Der Bäckermeister Semmelberger aus der Stadt hatte ttn Unterland eine fleiite Niederjagd gepachtet, die er ab und zu beging und dabei jedesmal zwei Gäste mitbrachte. Es waren immer die gleichen, die er einlud: einen lustigen, stets zu Viechereien aufgelegten Kaininkehrermeister, Huber mit Namen, und einen Baumeister, der Nuchhofer hieß. Diese drei Meister waren Duzbrüder. Ihre Bekanntschaft wurzelte in dem Gesangverein „klangvoll", dem sie ange hörten
. Semmelberger und Huber waren besonders zünf tige Kampeln. Auch der Ruchhofer war soweit nicht ohne. Aber eine schwere Untugend besah er, und die bestand in seinem furchtbaren Geiz, der bei jeder Gelegenheit zum Ausbruch kam. In einem Punkt aber war von diesem Geiz nichts zu bemerken, und der betraf sein eigenes, leib liches Wohl.^ Während sich die anderes auf die Iagd nur ein Stück Speck oder kalten Braten und dazu etwas Schnaps milnahmen, war der Rucksack des Nuchhofer stets gespickt mit allen möglichen
säuberlich wieder ins Papier unb verstaute es in feinem Rucksack. Das hat den Seinmelberger und den Huber oft ge wurmt. „Bal i grod wisset, wia ma des unfangin, den Ruchhofer wegn sein Geiz amol ghörig einzutauchn", sagt der Huber einmal zum Semmelberger. „Woatzt d'," meint der, „i kann da nit viel machu: i muah Rücksichln nehmen. Was du tuast, is deine Sach, du hast ja alm so gstierschte Einfälle, bsorgs eahm halt amol." — „Guat," sagt der Huber, „i wer die Eschicht überdenkn. I moan
, bis ma '2 mchstemal beinand san, huü i öppes ausderdiftelt." Der Huber hatte bei der nächsten Iagd noch keinen rich tigen Plan ausgeheckt. Das war auch nicht nötig, denn der Zufall spielte ihm eine köstliche Gelegenheit zur „Ein tauchung" des Ruchhofer in die Hände, eine Gelegenheit, die er in geradezu genialer Weise benützte. Die drei waren wieder in den Innauen auf der Hasenjagd. Sie hatten heute Weidmanns-Heil, denn zwei Hasen waren schon zur Strecke gebracht, was in dem hasenarmen Revier viel heitzen
will. „I hun an Bärnhunger," sagt Huber, „und in mein Magn kollerts, als ob i an Wecker verschluckt hätt, i nwan, mir hockn ms nieder und essn öppas." — „Dös können mir ja tean", erwiderte Semmelberger: „aber mir is jatz grod vürkemmen, als ob a Has ins Hölzl einigroast war. Den füllt ma no derwischn, na warns drei. I wer 'n Dachs! auf die Spur bringn." Da kommt ein kleiner Bub aus b#n Waldl. Huber fragt ihn: „Büabei, hast koan Hasn nit lafn gsechn?" — „Wohl, wohl", antwortete der Bub. — „Wann is dös gwesn