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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 23.10.1909
Physical description: 12
weil sie als Spätgemüse erst auf den Plan treten, wenn schon die Saison vorbei ist. Die Schätzung auf den Spargelbedarf der Hotels in Tirol kann ich als größter Spargel züchter Nordtirols mit einiger Wahrschein lichkeit als sicher hinstellen, weil ich weiß, was während der sechswöchentlichen Spargel saison die größeren Hotels an diesem Ge müse verbrauchen. Diese Summen kommen der Landwirtschaft zu Gute, denn was sonst an Spargel in Gärten und Gärtchen gepflanzt wird, kommt füi den Hotelbedarf

darum nicht in Betracht, weil es sich da um so geringe Mengen handelt. Was macht ein Hotel mit einem Angebot von 1—2 Kilo Spargel. Da handelt es sich gleich darum 10 und 20 Kilo auf einmal zu liefern und das ist nur der Landwirt im Stande, der den Spargel im Großen feldmäßig züchtet. Vom Rhabarber kann man vorläufig noch schweigen, das ist Zukunftsmusik. Ais größter Rhabarberzüchter von ganz Oester reich kann ich nur das eine sagen, daß der Versand an Hotels von Jahr zu Jahr zu- eimmt und jährlich

schon eine ganz hübsche Summe erreicht. Mehr Nutzen dürfte die Landwirtschaft ziehen aus den durch gartenmäßigen Be trieb erzeugten Gemüsen. Es kommen da zunächst Salat, Radies, Kohlrabi, Frühkarfiol, Gurken, Tomaten, Carotten, Spinat in Anbe tracht. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Diese geht dahin, daß in den Städten mit größerem Fremdenverkehr und in der Nähe größerer Hotels die Landwirte anfangen die Frühgärtnerei ganz energisch zu betreiben. Weiters weis ich daß die Arzler und Rumer

Bauernweiber ihr selbst gezüchtetes Gemüse sehr, aber schon sehr gerne in Hotels verkaufen, weil diese auf einmal eine größere Menge, meist alles was sie zu Markte brachten abnehmen und endlich weiß ich, daß alle Hotels an zeit weiliger oder fortwährender Gemüsenot leiden und herzlich froh wären, wenn ihnen von cseite der Landwirte größere und häufigere Angebote gemacht würden. So aber müssen die Gemüse meist von weit her, von Welsch land bezogen werden. Wie sie dann im Sommer ankommen, davon

kann man sich eine Vorstellung machen. Wenn bis jetzt aus dem feld- und garten mäßigen Anbau von Gemüsen der Land wirtschaft noch geringe Summen zufließen, so sind nicht die Hotels schuld daran, sondern einzig und allein die Landwirte, welche bis jetzt gegen diese lukrative und einträgliche Bewirtschaftungsform sich noch zumeist ablehnend verhielten. Vielleicht wird es zum Nutzen der Landwirtschaft anders. Eine kleine Anregung möchte ich an dieser Stelle noch den Landwirten geben, nämlich die, sich ein Biseben mehr

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 04.12.1909
Physical description: 12
I. J. erschien in diesem Blatte ein Aufsatz unter dem Titel: „Falsche Wege im Fremdenverkehr.“ Den jenigen unserer Leser, welchen der Inhalt dieses Artikels nicht mehr recht erinnerlich ist, sei hier kurz mitgeteilt, daß darin ge wisse Maßnahmen des Ministeriums für den Fi emdenverkehr einer den Umständen an gemessenen Kritik unterzogen wurden. Ganz speziell wurde der geplante Bau eines großen Hotels in Triest gebührend beleuchtet und die Anteilnahme des Staates an dieser Gründung in der richtigsten Weise

, nämlich sarkastisch, gewürdigt. Was läßt sich sonst anderes dagegen tun. Der Bau dieses Hotels ist beschlossene Tatsache. Der Eisen bahnminister drängt darauf. Ein Teil der Tiroler Interessenten, welche sich von dieser Maßnahme eine Besserung erwarten, drängen leider auch, da sie hoffen, daß das feine Publikum, welches im Frühjahr von Aegypten wegreist, vielleicht zur Rückreise über Triest bewogen werden könnte, wenn dort ein großes vornehmes Haus entstünde. Aber beide Teile werden sich schneiden

oder mein Bruder Minister für öffentliche Arbeiten und Fremden verkehr und würden diese den Bau eines großen erstklassigen Hotels in Triest planen, oder gar zum Baue von 10 neuen Hotels in Dalmatien öffentliche Gelder verwenden, so würde ich Sie ebenfalls rücksichtslos angreifen und kein gutes Haar an ihnen lassen. Wir wissen sehr gut, daß unsere Exzel lenz Ritt an dem Baue des großen geplanten Hotels in Triest unschuldig ist. — Dem Herrn Redakteur des Wiener Montag- Journals, — diene nur zur Nachricht

, — daß der Bau des bewußten Hotels im übrigen eine beschlossene Tatsache ist. Da sind wir besser unterrichtet, als er. Seine Exzellenz wird geschoben und muß schließ lich Ja und Amen sagen, obwohl ihm als genaue Kenner des Fremdenverkehrs das Herz dabei bluten mag. Denn er weiß ebenso gut wie der größte Teil von uns, was mit diesem Bau das Ende sein wird. — Ein Ende mit Schrecken. — Wir schlagen, um bei dem bekannten Bilde zu bleiben, — (Exzellenz verzeihen daß wir Ihnen die Rolle des Sackes zu muten

), wir schlagen den Sack und meinen damit den Esel, — das österreichische Regierungssystem. Denn wir wissen nur zu gut, welche Faktoren in letzter Linie für den Bau dieses Hotels verantwortlich ge macht, werden müssen. Wir sind sogar geneigt, nicht nur Exzellenz Ritt selbstver ständlich vollkommen von jeder Schuld und Teilnahme frei zu sprechen, sondern sogar auch dem Herrn Eisenbahnminister Pardon und Absolution zu gewähren. Denn die letzten Fäden laufen ganz wo anders zu sammen. Aber dorthin langen unsere

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 26.05.1907
Physical description: 16
erwarteten im Gasthaus keine Bequemlichkeit und trafen zu einer Reise von Görlitz nach Breslau noch größere Vorbereitungen, wie wir heutzutage zu einem Ausflug von Berlin nach Paris oder von Hamburg nach New Jork. Heute kann selbst ein Mann mit bescheidenem Ein kommen — sagen wir: ein Beamter mit etwa dreitausend Mark Jahres gehalt — für zwei oder drei Tage im Jahre den Luxus des reichen Mannes genießen. Er mietet sich in einem der luxuriösen Hotels ein, und sofort sieht er sich von einer großen Zahl

wie das andere liefert, da sie eben nicht anders als korrekt zu arbeiten vermag, so sehe ich in der gleichmäßigen Behandlung aller Gäste eines großen Hotels den Ausdruck einer vor züglichen Verwaltung. „Die Maschine arbeitet von selbst," sagen die Fabrikanten, wenn sie so recht ihre Leistungsfähigkeit hervorheben wollen. In einem wohlgeleiteteu Hotel haben wir auch die Empfindung, daß alles von selbst ginge. Auch wenn Tausende von Personen hier aus- und ein- gehen, wird jedes Geschäft doch völlig geräuschlos

aufmerksam beobachtet hat, dann denkt man auch ein wenig an den 8piritu8 rvetor — an die Hotel direktion. Ohne Zweifel — der Geschäftsführer oder Direktor eines großen Hotels muß das Talent eines großen Verwaltungsbeamten, hervorragende Fachkenntnisse und nicht geringe Umsicht besitzen. Häufig finden wir, daß die Direktoren der großen Hotels aus untergeordneten Stellungen allmählich emporgesticgen sind; nicht selten haben sie als Schreiber im Bureau eines solchen Hotels, als Buchhalter

oder auch als Kassierer begonnen. Aber nicht selten haben sich auch Kellner zu großen Hotelbesitzern oder Hoteldirektoren aufgeschwungen. Der Sekretär erlangt am besten Einblick in die Art und Weise des Betriebes, namentlich wenn er den Direktor oder Geschäftsführer des Hotels in allen Funktionen zu vertreten Gelegenheit findet. Als Assistent des Direktors hat er namentlich alle Artikel für Küche und Wirtschaft zu bestellen, die Märkte zu besuchen und das Beste zu be schaffen, was an Obst, Gemüse und sonstigen

Nahrungsmitteln aufzu- ireiben ist. Zahlreiche Waren für die Küche werden nach den täglich eingehenden Preislisten bei den größten Firmen bestellt. Es findet ein wahrer Weltlauf der großen Kolonialwarenhandlungen nach den Auf trägen der luxuriösen Hotels statt. Der Sekretär vergleicht die Preise, unterbreitet dem Direktor seine Aufstellung zur Unterschrift und geivinnt so immer mehr Uebersicht über die Erfordernisse des Hotelwesens, die Mannigfaltigkeit und die erforderlichen Mengen der Erzeugnisse

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Gardasee-Post
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Page 3 of 12
Date: 28.03.1908
Physical description: 12
., Vertreter von Autoklubs sein zu dürfen, den Mitgliedern der verschie denen österreichischen Autoklubs (den ar men Herren) Ermäßigungen in den Hotels zu sichern übernimmt. Dafür, daß letztere die gewünschten Ermäßigungen Zusagen, dürfen sie sich gegen Zahlung in das Hand buch einschalten lassen und dürfen auch noch für 25 oder 50 Kr. in dem Buche an- non zieren. Ich glaube nicht, noch ausdrücklich be tonen zu müssen* daß ich keine Ermäßigung gewähre und noch weniger in dem Alma- nacli inseriere

. Aber bedauern muß ich, daß Klubs von so wohlhabenden Leuten ein der artiges Privatunternehmen mit Empfehlungs schreiben ausstatten, mit denen dann die Unternehmer umherziehen, um mit ihrer Hilfe den Hoteliers zur Ader zu lassen. Der Autoklub für Frankreich hat sich ebenfalls wieder gemeldet zum Preise von 25 Frs. den Namen des Hotels in sein Re klameverzeichnis aufzunehmen ; er fragt aber jetzt auch, wieviel für Garage berechnet werde.“ Durch die in den obigen Ausführungen bemitleideten „armen Herren

“ werden wir auch wieder an einen Verein in Deutschland erinnert, dessen Geschäftsführung sich im vorigen Jahre gleicnfalls bemühte, „zur Wah rung der Reiseinteressen“ für die Mitglie der bei den Hotels die Zusage eines Ra battes zu erwirken. Unsere damalige Stellung gegenüber einem solchen Ansinnen, das dem Vermögensstand und Range wohl der großen Mehrzahl der Mitglieder des Vereins sicher nicht entspricht, war auf ganz ent schiedene Absagen höchst angesehener Ho tels, deren Besitzer dem J. H. -V. angehö ren, fest gestützt. Dennoch

, denn die Rabattgewährung hat größeren oder auf längere Dauer vereinbarten Warenbezug zur Bedingung. Da stehen sich Leistung und Gegenleistung stets gegenüber. Wie siehts aber mit der Gegenleistung der Vereins kundschaft aus, die vom Hotel Rabatt bean sprucht? Diese Gegenleistung hängt nur in der Luft. Es fällt keinem solchen Verein ein, seinen „Vereins-Hotels“ einen Besuch bis zu einer gewissen Höhe zu garantieren. Der Verein und seine Mitglieder verpflichten sich zu nichts; die Gegenleistung an die Hotels besteht

höchstens darin, daß sie in einem Verzeichnis den Mitgliedern als „Vereins- Hotels“ bekannt gegeben werden. Und manch mal müssen die Hotels auch das noch be zahlen, und obendrein auch noch in den Vereinsorganen inserieren, um „lieb Kind“ zu bleiben. Die Vereinsmitglieder aber stei gen nach wie vor ab, wo es ihnen am be sten gefällt und meiden die Vereinshotels, wenn sie nur über irgend etwas, mit Recht oder Unrecht, glauben klagen zu müssen. Bringen sie gar eine Klage beim Vorstand

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 22.04.1909
Physical description: 8
verschlafen hat, den Beweis liefern, daß der Hotelbeamto seine Pflicht erfüllt hat. Bestellt man in der Dffice ein Tab für eine bestimmte Zeit, so wird man immer wieder die interessante Beobachtung ; machen, daß der Wagen nicht nur ganz pünktlich zur Stelle ist, ) sondern schon einige Minuten vor der festgesetzten Zeit erscheint. Die Bestellung erfolgt durch den Clerk telephonisch. Der Gast küinmert sich nicht weiter darum, er weiß, sobald er auch nur eines dieser großen Hotels kennen gelernt hat, ganz

/' Nun hatte ich einen Strauß für die Gattin des t Herrn gebracht; dieser nahm die Blumen in Empfang, und un- I vorzüglich erfolgte die Beförderung in derselben Weise, wie ich ! es hier beschrieben habe. ! ", ®' c ^ a ft cr ’ ul 'k Frisicr-Geschäfte, der „Shoo shine parlor“ [ (chticfelputz-Salon), die Buchhandlung, die Zigarrcnhandlung, ; die Ticket - Dffice (Bureau für Bahnbillets) und noch manche | andere Institutionen des Hotels find selbständige Unternehmungen, : die aber.wesentlich dazu beitragen, den: Gaste

interessiert sich alles für Rennen, und, alle Schichten der Bevölkerung beteiligen sich auf das lebhafteste an den Wetten. Es ist daher -von größter Wichtigkeit, die Gäste, in den Hotels aufs schnellste von den Resultaten der Wettkämpfe auf den Rennplätzen zu unterrichten. Zu diesem Zwecke hat sich eine besondere Telegraphen-Gesellschaft gebildet, welche- sich „Printing Telegraph News Co.“ nennt., Diese Gesellschaft, welche auch wichtige politische Ereignisse oder dergleichen meldet, hat nun automatische

Apparate in den Hotels und größeren Restaurationen, welche die Depeschen auf Streifen niederschreiben. Der Streifen wickelt, sich auf eine Rolle, so daß man jederzeit die gerade eingehenden wie die vorher eingelaufenen Depeschen- Nachlesen kann. Die Apparate bedürfen .gar keiner Bedienung weiter, jedermann kann da hcrantreten und lesen, was cs gibt. Ueberhaupt stehen viele Einrichtungen des Hotels nicht nur dem zahlenden Hotelgast, sondern überhaupt jedermann zur Ver fügung. Da ist z. B. ein Regal

im Vestibül mit etwa sOO bis (50 Fächern, das die Kursbücher der verschiedenen Eisenbahn- und Schiffahrts - Gesellschaften enthält. Wan geht da einfach hinein, nimmt sich, was man braucht, und geht wieder seiner Wege. Die Gesellschaften geben die Kursbücher gratis aus. Hat man einen dringenden Brief zu schreiben, so geht man in das Schreibzimmer irgend eines komfortabel eingerichteten Hotels und benutzt die schönen Briefbogen und Kuverts. Ist man müde, so setzt man sich in irgend einen bequemen Lehn

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 04.12.1909
Physical description: 12
? Nun dann beruhige er sich. Beide Zahlen entstammen hochoffiziösen Verlautbarungen, nämlich dem Ministerium und der k. k. Statthalterei. Oder stinkt ihm die Anzahl der erst klassigen Hotels in die Nase. Denn da ich für die gesamten Alpenländer deren nur 30 annahm, was übrigens keiner oberfläch lichen Schätzung sondern einer genauen Taxierung entspricht, so dürften auf Wien schon verflucht wenig entfallen. Jedenfalls nicht mehr als höchstens 3, — daß ist zwar für eine Stadt, weiche gerne Weltstadt sein möchte

Punkte. Dann kann es Vorkommen, daß die ganze Zinsensumme, weil garantiert auch bean sprucht wird. Und die Million, welche zum Bau der dalmatinischen Hotels zinsenfrei vom Staate vorgestreckt werden soll? Wird diese auch einer Korporation zukommen? Komisch ist die Klage des Artikelschrei bers, wo er spricht, daß wir Tiroler dem erstklassigen Publikum weder Hotels erbauen, noch Komfort bieten, nur die Tiroler Schön heiten rücke man ihm unter die Nase. — Sie Herr! Was glauben

Sie denn, wo sich die 30 wirklich erstklassigen Hotelrs be finden, wenn in Wien deren nur 2 — höch stens 3 sind. Dann haben wir noch Abba- zia, Gastein, Salzburg zu nennen und dann sind wir fertig. Basta. Die anderen sind bei uns. Da gibts keine Würsteln, auch keine koscheren nicht. Und diese Hotels wurden mit unserem Gelde erbaut und eingerichtet und von der Regierung wurden die Interes senten nicht nur nicht unterstützt, sondern es wurden ihnen sogar noch Prügel zwischen die Füße geworfen. Und nun setzt die Steu erschraube

mit Hochdruck ein und preßt heraus, was heraus zu pressen ist, um mit diesen blutigen Kreuzern, die uns aus dem Steiß gerissen wurden, ein Hotel in Triest und 10 Hotels in Dalmatien zu erbauen. Ist in Triest ein Hotel I. Ranges notwen dig, so werden sich dort ebenso Leute finden, wie sie sich in Meran, Bozen, Trient, Riva, Landek, Bregenz, Innsbruck, Gossensass, Igls, Karersee und Trafoi fanden, um dort das notwendige Hotel zu erbauen Das gleiche gilt von Dalmatien. Aber bei uns die Steuerschraube ansetzen

, daß das Blut bei den Nägeln herausspritzt und mit dem Geld in Triest und Dalmatien Hotels bauen, die uns Konkurrenz machen sollen, gegen diese Politik müssen wir Stellung nehmen und müssen Hiebe austeilen, die wenn sie nicht sitzen, verloren sind. Wir würden uns nicht so wehren, wenn der Kampf, um den es sich handelt, nicht ein Verzweiflungskampf wäre. Schon heute ist es nur unter Anspan nung aller Kräfte bis zum äußersten Maße möglich, den Fremdenverkehr auf der Höhe zu erhalten, den er bis jetzt erreicht

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Gardasee-Post
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Page 7 of 12
Date: 04.12.1909
Physical description: 12
zubringen. Und das ist zu wenig. Deshalb sind im Sommer zu wenig Legehühner vor handen und die Folge davon ist, daß Mil lionen Eier von auswärts eingeführt werden müssen, um den Bedarf zu decken. Eier werden das ganze Jahr hindurch eingeführt. Im Sommer aber in geradezu horrender Menge. Die Hotels und Gasthöfe, die kleinsten Gasthäuser in der Stadt, Kaffee häuser etc. benötigen davon ungezählte Mengen. Diese Etablissements müssen daher, weil sie so großen Bedarf haben, sich im Großen

verproviantiren. Dabei wird aber noch an frischen Eiern eingekauft, was nur erhältlich ist. Denn die Kisteneier sind zwar ganz gut in der Küche verwendbar, aber als weich gekochte Eier zum Frühstück eignen sie sich nicht in allen Fällen. Daher müssen noch nebenbei alle nur erhältlichen frisch gelegten Eier aufgekauft werden. Daß dies von Seite der Hotels auf Grundlage guter Preise geschieht, ist erklärlich. Je doch hat da meist der Zwischenhändler den größten Nutzen. Der Landwirt, oder sagen wir besser

, oder direkt an Hotels und Gasthöfe liefern, sehr gute Geschäfte. Ebenso wie mit den Eiern geht es mit den zum Schlachten bestimmten Hühnern. Auch da besteht nicht die geringste Möglichkeit, die riesige Nachfrage nach Fleischhühnern durch die Produktion des Landes zu decken. Gemästete Hühner werden daher in großen Quantitäten von Steiermark, von Ungarn, ja sogar noch vom Elsaß bezogen. Auch in diesem Falle ist das Land außer Stande, auch in der Zukunft seinen Bedarf jemals zu decken, weil es an billigem

Mastfutter fehlt Weil aber die Nachfrage nach jungen Hüh nern im Sommer eine so große ist, so ist es erklärlich, daß die im Lande gezogenen Fleischhühner stets zu guten Preisen Absatz finden. Die importirten geschlachteten Hühner werden beinahe ausschließlich von den großen Hotels absorbiert. Die von den Landwirten gezogenen wandern teils auf den Markt, teils in die Gasthäuser auf dem Lande; in nicht geringer Menge auch in die Küchen der Sommerfrischler. Jedenfalls ist der Fremden verkehr stark

werden, ist meist das Futter etwas rar, wes halb ein eigener Mästungsprozeß nur in den seltensten Fallen stattfindet. Meist werden die Gänse, nachdem sie den ganzen Sommer auf die Weide getrieben wurden, ganz kurz mit etwas besserem Futter er nährt und dann gleich geschlachtet. Sie sind in diesem Zustande für den bürger lichen Tisch ganz gut, die großen erstklas sigen Hotels können aber damit nicht viel beginnen. Bei den Enten ist dasselbe der Fall. Abgesehen davon, daß, wenn bei uns die jungen Enten

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 08.01.1910
Physical description: 12
nur, was bei einer Abspeisung im Großen, bei einer table d’hote für Ueberreste auf den Tellern zurück bleiben, was in der Küche nicht alles in das Spülfaß wandert? Die Landwirte in Innsbrucks Umgebung sind durch die Verwertung der Küchenab fälle der Hotels der Stadt in die glückliche Lage versetzt, eine ganz einträgliche Schweinezucht zu betreiben. Das gleiche findet an allen anderen Orten statt, wo große Hotels bestehen. Die großen Hotels können sich ni^ht selbst mit Schweinezucht abgeben, sie verkaufen daher, oder ver

schenken das Spülicht und kleinere Land wirte der Umgebung ziehen den Nutzen daraus. Wenn ich von dem hohen Nährwert dieses Spülichts spreche, so kann ich aus mehrfache Beobachtung die Behauptung aufstellen, daß für das Spülicht in manchen Hotels 20 und mehr Kronen monatlich be zahlt werden, daß aber an manchen Tagen um 20 K Nährstoffe sich im Spülfasse be fanden. Große Fässer voll Brot, Fleisch reste, Gemüseabfälle, Ueberbleibsein von der Mittags- und Abendtafel, verdorbene Speisen etc

. werden da weggeschleppt und genügen um 5, 6 und 8 Schweine zu mästen, so daß die gezahlten 20 K jedes Monat zehnfach eingebracht werden. Wichtiger als die Verwertung der Küchenabfälle in den Hotels kommt aber der Landwirtschaft die große Düngermenge zu Gute, die von der ‘Tierhaltung zu Zwecken des Fremdenver kehr stammt. Die Unmasse von Pferden, welche im Sommer von Lohnkutschern, Omnibusinhabern, Postmeistern gehalten werden müssen, die nur dem Fremdenver kehr dienen und im Herbste meist wieder verkauft

werden, produzieren ganz beträcht liche Mengen Düngers, welche der Land wirtschaft zu Gute kommen. An Dünger ist immer Mangel, speziell an Pferdedünger als dem wertvollsten. Da vermag mancher Landwirt seine A eck er und Wiesen mit solchem Mist zu düngen und ist dadurch im Stande höhere Erträge einzuheimsen, während im Falle des Nichtdüngens das Erträgnis ein klägliches geblieben wäre. Andere Abfälle, die durch die Fremdenin dustrie entstehen, haben weniger Bedeutung wie z. B. das Kehricht aus Hotels und Gast

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.04.1909
Physical description: 8
; in dieses schreibst du deinen Namen und deine Wohnung. Der Clerk eine Nummer dazu und die Sache ist erledigt. Du folgst einem Winke des Elevator-Boys (meist ein Schwarzer) und fliegst nach dem fünften, sechsten oder zwanzigsten Stock werk empor, je nach der Preislage des von dir gewählten Raumes. Im übrigen ist es ganz gleichgültig, ob du im fünften oder im zwanzigsten Stockwerk wohnst; denn Treppen hast du niemals zu ersteigen. Auch sind die Zimmer in allen mittleren und größeren Hotels so schön, sreimdlich

und sauber, daß.gewöhn liche Sterbliche schon mit einem Raum zu \ ! / 2 Dollar sehr zu frieden sein werden. In luxuriösen Hotels beträgt der mäßig ste Preis allerdings 2 bis 2 1 / 2 Dollar, also 8 bis © Mark. Die Elevators müssen wir uns noch etwas genauer ansehen. Meist liegen dieselben in größeren Hotels neben der Dfficc, d.h. in unmittelbarer Nähe des Vestibüls. Ist der Verkehr sehr lebhaft, so wird ein Elevator nur zum Emporfahren, der zweite nur.zum Abwärtsfahren benutzt; ja bisweilen liegen

an, welches Geschoß der Auf- zug gerade passiert. Ich drücke hier also die Glocke an dem Aufzuge, dessen Ankunft am schnellsten zu erwarten ist. Die Geschwindigkeit des Elevators zeigt deutlich der Zeiger auf dem Zifferblatt an. Mit geradezu frappierender Geschwin- digkeit bewegt er sich von ( auf (5 und geht dann wieder rückwärts von (5 auf ( — wenn nämlich das Hotel (5 Stock- werke hat. Die Richtung der Zeigerbewegung zeigt also auch deutlich, ob der Aufzug aufwärts oder abwärts steigt. In manchen .Hotels

hat man nicht nur in Hotels, sondern in allen größeren Geschäftsgebäuden. Im Preise für den Raum ist meist auch der Preis für , das Bad enthalten. ■ Jeden Tag kann man ein Bad nehmen, s und das macht gar keine Umstände; man hat nur in seinem | Zimmer ein entsprechendes Glockenzeichen zu geben. An der ! Tür des Rannies ist ein Tableau befestigt, ans welchem her- j vorgeht, wie oft man zu diesem Zwecke den Knopf zu drücken hat. Zwei Minuten darauf meldet der Bell-boy (Ulingeljunge), daß das Bad fertig sei. Da nämlich

andere alkoholische Getränke und Erfrischungen — eine Droschke, ein Telegrammformular, Briefmarken usw. ver- langen kann. Durch Umstellen des Zeigers telegraphiert man also gleichsam nach der Gffice des Hotels, und diese bewirkt dann das weitere. Als ich von Washington scheiden und meinen Weg noch St. Louis weiter fortfttzen wollte, bestellte ich in der Gffice, daß ich um 7 Uhr geweckt werden möchte.- Punkt 7 Uhr am j nächsten Morgen klopfte der schwarze Boy an die Tür meines im- Zusammenhalte

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Page 1 of 12
Date: 20.11.1909
Physical description: 12
). L Nach dieser heiteren Episode, welche für die Franzosen allerdings einen tragischen Schluß, erhalten kämv ! müssen wir sogleich ein für uns tragisches Kapitel berühren, nämlich der Ford ei urig des dalmatinischen Fremdenverkehrs durch unsere k. k. Regierung. Dr. Rohn sprach gelegentlich seines Referates am Gastwirttag in Meran von der Erbauung zehn Muer Hotels in Dalmatien. Dr. Mündel in Wien, der jetzt, seitdem er nicht mehr bei der Südbahn ist, sein dalmatinisches Herz entdeckt hat, sprach hingegen gelegentlich

eines Lichtbildervor trages über Dalmatien, den er vor einem vornehmen Publikum hielt, von der Gründung fünf neuer Hotels in Dalmatien. Sicher ist also, daß zwischen fünf und zehn neuer Hotels daselbst errichtet werden, bei welchen dje Regierung Päjhcnstclje .verrat und ein ganz anständiges PathengescBenk dabei einlegte. Denn sicherem Vernehmen nach handelt es sich um eine Million, die der österreichische Kaiserstaat den Dalmatinern als unverzinsliches Darlehen vorgestreckt hat. Unsere Grosmachtstellung erfordert

zweierlei. Erstens muß man sich von den Slaven alles gefallen lassen, vidi die Stiefel- anspuckerei von Seite der Serben heuer im Frühjahr und anderseits muß man gegen die Slaven generös sein und' muß ihnen, wenn sie einen Hammel verlangen, gleich deren zwei geben. Quem deus perdere vult, dementat. Ja hat den unser lieber Herr und die heilige Dreifaltigkeit unser Ministerium ganz verlassen, daß es jetzt anfängt solche Sachen zu machen? Woher sollen denn die 10.großen Hotels in Dalmatien gefüllt

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.04.1909
Physical description: 8
des Lchr- personals sowie durch Ausstattung der Schulen mit zweckdien lichen Lshrbehelfen die größte Sorgfalt zugewcndet wurde und künftighin in noch erhöhtem Grade zugewcndet werden wird, praktische Einrichtungen in amerikanischen Hotels. Reisebericht von Fred Hood. (Nachdruck verboten.) Mit vollem Recht werden die Amerikaner als praktisch gerühmt, obwohl man hin und wieder auch in öffentlichen Instituten, Restaurationen, Wohngebäuden usw. Einrichtungen findet, die sehr unpraktisch und veraltet, bezw

. von europäischen Erfindungen überholt sind. In den Hotels, namentlich den jenigen, welche für einen großen Fremdenverkehr berechnet sind, ist jedoch alles aufs zweckmäßigste eingerichtet. Zunächst fällt es auf, daß die sogenannten Expreßgesell schaften, welche das Gepäck der Reisenden vom Bahnhof nach den- Wohnungen, oder unigekehrt von diesen nach den abge- henden Zügen befördern, mit den Hotels eins Art freier Ge- schäftsverbindung unterhaltein Kanne ist das Gepäck des Passagiers vom Schiffe zmn Zwecke

der Zollrevision nach dem Peer der Dampfergcscllschaft gebracht, so melden sich sofort die Agenten der Expreßgesellschaftcn. Es ist sehr bequcni, diesen die Beförderung des Gepäcks zu übertragen, Für jedes Stück erhält man eine Nummer, und entsprechende Numniern werden auch den Gcpäcksstücken angeheftct. Es ist nun ganz gleich gültig, ob man den Auftrag zur Beförderung dem Agenten einer Lxpreßgesellschaft oder dem Agenten eines Hotels über gibt, denn dieser steht wieder seinerseits mit einer bestimmlcii

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 11 of 16
Date: 15.10.1905
Physical description: 16
zeigten. Bertow grüßte die Herren mit Anstand und verließ dann, ohne daran zu denken, das Glas Wein auszu- trinken, was ihm doch ein so seltener Genuß war, die Gaststube des Hotels. Drittes Kapitel. Als Bertow auf die sonnige Straße hinaustrat, stand er noch ganz unter dem Eindruck des ergreifenden Schicksals der jungen Frau. Er stellte sie sich vor wie seine Julie, und dies regte ihn noch mehr auf. Er ging über die Straße hinüber auf das jenseitige Trottoir und sah von hier aus nach der Beletage

des Hotels empor. Er wünschte den Grafen mit dem weißen Bart zu sehen, der durch das Testament seine Hochachtung, ja seine Verehrung gewonnen. Dabei lebte er sich hinein in das Schicksal dieses alten Mannes, den man einst von seiner Frau weg gerissen, wie man ihn vielleicht von seiner Julie hinweg reißen wird. Der Graf stand zu hoch für diese Frau ohne Vermögen und Familie, der arme Schreiber stand, sozial betrachtet, zu tief unter der einzigen Tochter seines Chefs, als daß im Ernste an eine Verbindung

gedacht werden kann. Sein Herz wird gerade so verbluten müssen wie das des alten Herrn, der in seinen alten Tagen nach seiner verschollenen Frau sucht. Er musterte mit flüchtigen Blicken die vielen Balkons des Hotels, die wie Schwalbennester an der Frontmauer klebten, ohne denjenigen herausfinden zu können, der zu der fürstlichen Wohnung des Grafen gehörte. Da be merkte er, daß die Angestellten des Hotels, die unter dem Haupteingang standen^ auf ihn aufmerksam wurden. Das war ihm peinlich, er wandte

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Page 6 of 12
Date: 10.07.1909
Physical description: 12
Seite 6. in den österreichischen Alpenländern nicht zu zählen ist. Ein Teil dieser Exklusiven weilt auf ihren Gütern oder auf den Besitzun gen der Verwandten, ein anderer kleinerer Teil sucht wohl kurz die Kurorte auf, um aber dann sofoit den heimatlichen Penaten zuzustreben. Diese Herrschaften denken im großen ganzen weder an Pensionen in Tirol und Kärnten, noch an Hotels in Oberöster reich. Sie gehen der reichsdeutschen Gesellschaft im großen Bogen aus dem We ge. Solch eigentümlichen

und so den weitaus wichtigeren Fremdenverkehr von außen her wesentlich beeinträchtigen, ln den österreichischen Sommerfrischen und Hotels scheut man vielfach die table d’höte und stellt weiters keine übermäßigen An sprüche an die Fremdenherbergen. Die Vor liebe österreichischer Familien, an einem Tische für sich allein sitzen und speisen zu wollen, behindert den gegenseitigen Anschluß, sodaß Engländer und Reichsdeutsche, die, wie besprochen, das allergrößte Kontingent der Reisenden stellen, solche Orte einfach

meiden oder wieder verlassen und immer mehr den Hotels und Pensionen im Auslande zustreben, wo sie guten gesellschaftlichen Anschluß finden. Das isolierte Einhergehen in manchen österreichischen Sommerorten ist für viele Fremde unerträglich; doch der bescheidene Sinn unserer österreichischen Familien, die meist mit allen ihren Kindern die Sommerfrischen aufzusuchen pflegen, findet daran Gefallen. Die Familien leben da inmitten ihrer Kinder. Sind nun aber die sechs, höchstens acht Wochen

, welche österreichische Familien in den Sommerorten zu verweilen pflegen, über haupt genügend, um ohne Hilfe von aus wärts größere Hotelunternehmungen über Wasser zu halten? Die meisten der öster reichischem Familien vermeiden die teuren Hotels; wir sehen sie, wie schon erwähnt wurde, in den kleinen Gebirgsorten. Hier wird wenig Anspruch gemacht. Das ist der zweite Punkt, der als wenig förderlich her vorzuheben ist. Welchen Komfort finden dagegen z. B. württembergische Familien in den Sommerferien in den nahen

nicht verschließen, daß die großen modernen Tiroler Hotels schon jetzt auf die Ausländer einfach angewiesen sind, da auf eine Zunahme des österreichischen Prozent satzes kaum zu rechnen ist. Die Ausländer aber (Reichsdeutsche, Engländer und Ame rikaner) stellen weit höhere Komfortansprü che, und sie wollen bei längerem Aufent halte der guten Gesellschaft ihres Hauses vorgestellt sein, um sie persönlich kennen zu lernen und entweder anregenden oder gemütlichen Anschluß zu finden. Daher kommt es auch, diß

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Date: 06.11.1909
Physical description: 12
landesüblichen Kompotts bereitet und zum Gebackenen, sowie zum Schnitzel erhält man überall selbstverständlich Oranten (Preißelbeeren) als Kompott, Die Einnahmen die sich aus dem Sammeln von Beeren ergeben, kommen durchwegs den kleinen und kleinsten Landwirten zu gut. Die Bewohner von Scharnitz, von Seilrain, die aus den Dörfern zwischen Innsbruck und Hall ziehen ganz ansehnliche Summen aus dieser Beschäftigung. Daß unter den Abnehmern der teeren die Hotels, Gasthöfe und Pensionen obenan stehen

meist nebenbei betreiben, so wird man zugeben müssen, daß die Landwirtschaft bei der Pferdehaltung durch den Fremdenverkehr einen ganz hübschen Verdienst zu verzeichnen hat. Was verdienen aber erst die Landwirte mit Pferden sonst aus, dem Fremdenverkehr. Beim Baue von neuen Hotels, Gasthäusern, Unterkunftshütten, wird schweres Geld ver dient. Die Hotels benötigen Holz, Kohlen, Lebensmittel, im Winter Eis. Da genügt für gewöhnlich das eigene Fuhrwerk des Hotels nicht. Da muß alles Fuhrwerk der ganzen

Umgebung herbei, um möglichst, rasch fertig zu werden. Daß dann gar mancher Landwirt dabei schönen Gewinn einstreicht ist sicher. Will Jemand noch weitere Beweise hieftir, so führe ich nur unsere Bauern von Arzl, Rum, Thaur, Ab- sam etc. etc. an, die verdienen mit Lehm führen in die MayrVhe Ziegelfabrik im Winter, — es wird nur im Winter Lehm geführt, — schweres Geld. Und mit den daraus gebrannten Ziegeln wurden die Hotels und Villen in Igls erbaut. — Also ganz, direkt nachzuweisende Alimentation

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