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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 05.06.1884
Physical description: 12
, besindet sich Herr RüsticuS in gewaltigem Irrthum. Denn gerade in den seiner«» HotelS besteht absolut kein Tabled'hotezwang für den. der sich ihn nicht selbst auferlegt. ES kann Jeder zu jeder Zeit und nach seinem Geschmack speisen; freilich ist die Table d'hote daS Billigste und erspart dem Gaste däS Wählen, da er bei der gemeinsamen »Abfüiterung' gewiß immer etwaS findet, waS ihm mundet. EtwaS komisch und witzig wird Herr RusticuS in der Eialeituog deS II. Theiles seiner AuS sührungen. Eiu

zu suchen sein. Die Theuerung aller LebenSmittel und die Ueberproduetion von Hotels ia einzelnen Gegenden erklären Vieles. Aber nicht nur im Hotelwesen, sondern in vielen an- dern Industriezweigen manisestirt sich ein be denklicher Niedergang. Wenn öfter Praktiken und Prellereien in HotelS vorkommen, waS ich durchaus nicht be- streiten will, so dürste dieS weniger der geringen Bezahlung deS Personals zuzuschreiben sein, als der hie und da zu Tage tretenden uaveiläßlichen und unredlichen Gebahrung

einzelner Angestellter. Der Hotelier kann daS nicht immer verhindern. Herr RusticuS wird zugeben, daß auch im Pri- vathauShalte nicht immer MeS glatt abläuft und daß Bedienstete bisweilen Unerlaubtes sich unter stehen. Herr Rusti?uS würde staunen, wenn er die Salairliste der diversen HotelS ersten Ranges zu Glficht bekäme. Er würde finden, daß die armen Bedienstekn sich oft besser stehen, als manche Beamte und daß jene einen bessern Tisch haben alS diese. Allerdings haben sie auch eine sehr angestrengte

Thätigkeit und verdienen daher eine gute Bezahlung. Herr RusticuS geht auch der Statistik über die Schweizer Hotelerlrägniste an den Leib und kommt zur Folgerung, daS Nettoerträzniß sei derart gering, daß auf eine gesunde Grundlage deS Hotelw-senS nicht ge schlössen werden könne. ES mag dieS richtig sein. Aber gerade die HotelS waren eS und sind eS g'ößtentheilS noch, welche der Schweiz zu einem Wohlstände verhatfen wie ihn' k. in Alpenland auszuweisen hat. Wie viele Leute werden direkt in den HotelS

und erhalten, so wird er erfahren, daß mindestens 90°/o dieser Fremden in den HotelS ersten RangeS sich etablirt haben. Jedenfalls bringen die Gäste dieser HotelS dem Lande mehr Nutzen alS die mit der Botanisirbüchse beim Ochsen Eirquartierte. Um aber reiche Leute in ein Land zu ziehen, gleichgiltig ob von Adel oder Nichtadel, muß man denselben sowohl in alS außer dem Hotel den möglichsten Comsort bieten. Die Beantwortung der Frage, warum Tirol trotz der beschriebenen Einfachheit und Billigkeit

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